Der Kleine Leuchtkäfer das Glühwürmchen oder Johanniswürmchen Lamprohiza splendidula ist eine Käferart der Familie der L
Kleiner Leuchtkäfer

Der Kleine Leuchtkäfer, das Glühwürmchen oder Johanniswürmchen (Lamprohiza splendidula) ist eine Käferart der Familie der Leuchtkäfer (Lampyridae).
Kleiner Leuchtkäfer | ||||||||||||
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Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lamprohiza splendidula | ||||||||||||
Linnaeus, 1767 |
Beschreibung
Die Käfer werden 8 bis 10 Millimeter (Männchen) bzw. 10 Millimeter (Weibchen) lang. Auf dem Halsschild, das den Kopf überragt, haben sie zwei große, transparente Fensterflecken, durch welche die dunklen Komplexaugen scheinen. Die Männchen haben Ähnlichkeit mit dem Großen Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca), dessen Halsschild jedoch keine Fensterflecken aufweist. Männchen und Weibchen von Lamprohiza splendidula lassen sich leicht voneinander unterscheiden: Das Weibchen hat nur extrem kurze Flügelstummel, so dass die Hinterleibssegmentierung sichtbar wird und es daher einer Larve ähnlich sieht. Der Körper der Weibchen ist cremefarben und durchscheinend, so dass einige Organe durchschimmern. Diese Transparenz des Körpers ermöglicht das Durchscheinen des Lichtes von der Körperunterseite, wo sich die Leuchtorgane befinden. So kann das Licht der flugunfähigen, am Boden lebenden Weibchen abends die Männchen anlocken. Der deutsche Name Glühwürmchen geht auf die larvenähnliche Gestalt und das Leuchtvermögen der Weibchen zurück. Die Männchen besitzen voll ausgebildete und funktionsfähige Flügel. Ihr Körper ist seitlich stark abgeflacht, Halsschild und Vorderflügel sind grauschwarz. Sie stehen an den Seiten des Körpers ab und verdecken so am Tag die Beine. Im Gegensatz zu den Weibchen besitzen die Männchen nur zwei Leuchtorgane auf der Bauchseite des Hinterleibs, die durch ihre cremefarbene Färbung auffallen. Die Männchen des Kleinen Leuchtkäfers sind in Deutschland die einzigen nachtaktiven Tiere, die fliegen und leuchten können. Auch Eier, Larven und Puppen besitzen Leuchtorgane.
Lebensraum
Glühwürmchen kommen im gemäßigten Europa vor. Ihre nördliche Verbreitungsgrenze wird in Mitteleuropa in Schleswig-Holstein erreicht. Man findet Glühwürmchen auf Wiesen, in Gärten und Parkanlagen. Zur Schwärmzeit der Käfer, in warmen Sommernächten im Juni und Juli, sieht man sie noch in einigen Gegenden häufig. In Sachsen wurden bei der öffentlichen Suchaktion Wo tanzt das Glühwürmchen? von 2007 bis 2009 in einigen Auwäldern mehrere Tausend Männchen an einem einzigen Abend gezählt. Auwälder wurden damit als der ideale Lebensraum dieses Leuchtkäfers erkannt. Außerhalb feuchter Laubwälder kommen Glühwürmchen regelmäßig, aber in geringer Anzahl vor.
Lebensweise
Laut Schwalb (1961) hat der Kleine Leuchtkäfer einen dreijährigen Lebenszyklus.
Die Larven schlüpfen etwa 35 Tage nach der Eiablage. 34 Monate später verpuppen sie sich und nach einer Ruhephase von 7 Tagen schlüpfen die Käfer. Die Lebensdauer der männlichen Tiere beträgt 5 bis 7 Tage, die der weiblichen Tiere 7 bis 10 Tage.
Die erwachsenen Tiere (= Käfer) fliegen von Mitte Mai bis Ende Juli, überwiegend jedoch in der dritten Junidekade. Das gehäufte Auftreten um den Johannistag gab dieser Käferart auch den deutschen Beinamen Johanniswürmchen.
Die Männchen beginnen mit Einbruch der Dunkelheit zu fliegen und zu leuchten. Ihre ventralen Leuchtorgane senden das Licht nach unten aus und stimulieren so die Weibchen, ihrerseits zu leuchten. Hat ein Männchen auf diese Weise ein Weibchen entdeckt, fliegt es senkrecht zum Weibchen hinab. Paarung und Eiablage geschehen am Boden. Beide Partner sterben nur wenige Tage nach der Paarung und Eiablage.
Die Larven fressen Schnecken (kleine Nackt- und Gehäuseschnecken), deren Schleimspur verfolgt wird. Adulte Tiere (also die Käfer) nehmen keine Nahrung, wohl aber Wasser auf. Sie leben von den Fettreserven, die sie während der dreijährigen Larvalentwicklung angelegt haben.
Bildergalerie
- Männchen
- Männchen von unten
- Männchen von oben
- Weibchen
- Weibchen von unten
- Weibchen von oben
- Weibchen von unten, ohne Blitz
- Weibchen von oben, ohne Blitz
- Weibchen von oben, Fotomontage
Literatur
- Hans Helmut Schwalb: Beiträge zur Biologie der einheimischen Lampyriden Lampyris noctiluca GEOFFR. und Phausis splendidula LEC. und experimentelle Analyse ihres Beutefang und Sexualverhaltens. In: Zoologische Jahrbücher. Abteilung für Systematik. Band 88, Nr. 4, 1961, S. 399–550.
- Helgard Reichholf-Riehm: Insekten. Mit Anhang Spinnentiere (= Steinbachs Naturführer. 7). Mosaik-Verlag, München 1984, ISBN 3-570-01187-9.
Weblinks
- Artsteckbrief
- Sächsische Suchaktion „Wo tanzt das Glühwürmchen?“ von 2007-2009
- Uni Jena (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2024. Suche in Webarchiven)
- Glühwürmchen-Projekt, Zürich
- Startpunkt – Leuchtkäfer in Deutschland
Einzelnachweise
- Matthias Nuß, Jörg Seidel: Historische Vorkommen des Glühwürmchens (Lamprohiza splendidula (Linnaeus, 1767)) in Sachsen (Coleoptera: Lampyridae). In: Sächsische Entomologische Zeitschrift Band 3, 2008, ISSN 1864-2446, S. 30–38 (PDF; 241 kB).
- Michael Münch, Matthias Nuß, Jörg Seidel: Das Glühwürmchen (Lamprohiza splendidula (Linnaeus, 1767)) in Sachsen – Ergebnisse der sächsischen Suchaktion „Wo tanzt das Glühwürmchen?“ aus dem Jahr 2009 (Coleoptera: Lampyridae). In: Sächsische Entomologische Zeitschrift. Band 5, 2010, S. 40–48.
- Glühwürmchen (Lamprohiza splendidula (Linnaeus, 1767)). In: insekten-sachsen.de. Abgerufen am 12. Juni 2019.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Kleine Leuchtkafer das Gluhwurmchen oder Johanniswurmchen Lamprohiza splendidula ist eine Kaferart der Familie der Leuchtkafer Lampyridae Kleiner LeuchtkaferKleiner Leuchtkafer Lamprohiza splendidula MannchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Leuchtkafer Lampyridae Gattung Art Kleiner LeuchtkaferWissenschaftlicher NameLamprohiza splendidulaLinnaeus 1767Unterseite des Mannchens mit cremefarbenen LeuchtorganenBeschreibungDie Kafer werden 8 bis 10 Millimeter Mannchen bzw 10 Millimeter Weibchen lang Auf dem Halsschild das den Kopf uberragt haben sie zwei grosse transparente Fensterflecken durch welche die dunklen Komplexaugen scheinen Die Mannchen haben Ahnlichkeit mit dem Grossen Leuchtkafer Lampyris noctiluca dessen Halsschild jedoch keine Fensterflecken aufweist Mannchen und Weibchen von Lamprohiza splendidula lassen sich leicht voneinander unterscheiden Das Weibchen hat nur extrem kurze Flugelstummel so dass die Hinterleibssegmentierung sichtbar wird und es daher einer Larve ahnlich sieht Der Korper der Weibchen ist cremefarben und durchscheinend so dass einige Organe durchschimmern Diese Transparenz des Korpers ermoglicht das Durchscheinen des Lichtes von der Korperunterseite wo sich die Leuchtorgane befinden So kann das Licht der flugunfahigen am Boden lebenden Weibchen abends die Mannchen anlocken Der deutsche Name Gluhwurmchen geht auf die larvenahnliche Gestalt und das Leuchtvermogen der Weibchen zuruck Die Mannchen besitzen voll ausgebildete und funktionsfahige Flugel Ihr Korper ist seitlich stark abgeflacht Halsschild und Vorderflugel sind grauschwarz Sie stehen an den Seiten des Korpers ab und verdecken so am Tag die Beine Im Gegensatz zu den Weibchen besitzen die Mannchen nur zwei Leuchtorgane auf der Bauchseite des Hinterleibs die durch ihre cremefarbene Farbung auffallen Die Mannchen des Kleinen Leuchtkafers sind in Deutschland die einzigen nachtaktiven Tiere die fliegen und leuchten konnen Auch Eier Larven und Puppen besitzen Leuchtorgane LebensraumGluhwurmchen kommen im gemassigten Europa vor Ihre nordliche Verbreitungsgrenze wird in Mitteleuropa in Schleswig Holstein erreicht Man findet Gluhwurmchen auf Wiesen in Garten und Parkanlagen Zur Schwarmzeit der Kafer in warmen Sommernachten im Juni und Juli sieht man sie noch in einigen Gegenden haufig In Sachsen wurden bei der offentlichen Suchaktion Wo tanzt das Gluhwurmchen von 2007 bis 2009 in einigen Auwaldern mehrere Tausend Mannchen an einem einzigen Abend gezahlt Auwalder wurden damit als der ideale Lebensraum dieses Leuchtkafers erkannt Ausserhalb feuchter Laubwalder kommen Gluhwurmchen regelmassig aber in geringer Anzahl vor LebensweiseLaut Schwalb 1961 hat der Kleine Leuchtkafer einen dreijahrigen Lebenszyklus Die Larven schlupfen etwa 35 Tage nach der Eiablage 34 Monate spater verpuppen sie sich und nach einer Ruhephase von 7 Tagen schlupfen die Kafer Die Lebensdauer der mannlichen Tiere betragt 5 bis 7 Tage die der weiblichen Tiere 7 bis 10 Tage Die erwachsenen Tiere Kafer fliegen von Mitte Mai bis Ende Juli uberwiegend jedoch in der dritten Junidekade Das gehaufte Auftreten um den Johannistag gab dieser Kaferart auch den deutschen Beinamen Johanniswurmchen Die Mannchen beginnen mit Einbruch der Dunkelheit zu fliegen und zu leuchten Ihre ventralen Leuchtorgane senden das Licht nach unten aus und stimulieren so die Weibchen ihrerseits zu leuchten Hat ein Mannchen auf diese Weise ein Weibchen entdeckt fliegt es senkrecht zum Weibchen hinab Paarung und Eiablage geschehen am Boden Beide Partner sterben nur wenige Tage nach der Paarung und Eiablage Die Larven fressen Schnecken kleine Nackt und Gehauseschnecken deren Schleimspur verfolgt wird Adulte Tiere also die Kafer nehmen keine Nahrung wohl aber Wasser auf Sie leben von den Fettreserven die sie wahrend der dreijahrigen Larvalentwicklung angelegt haben BildergalerieMannchen Mannchen von unten Mannchen von oben Weibchen Weibchen von unten Weibchen von oben Weibchen von unten ohne Blitz Weibchen von oben ohne Blitz Weibchen von oben FotomontageLiteraturHans Helmut Schwalb Beitrage zur Biologie der einheimischen Lampyriden Lampyris noctiluca GEOFFR und Phausis splendidula LEC und experimentelle Analyse ihres Beutefang und Sexualverhaltens In Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Systematik Band 88 Nr 4 1961 S 399 550 Helgard Reichholf Riehm Insekten Mit Anhang Spinnentiere Steinbachs Naturfuhrer 7 Mosaik Verlag Munchen 1984 ISBN 3 570 01187 9 WeblinksCommons Kleiner Leuchtkafer Lamprohiza splendidula Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artsteckbrief Sachsische Suchaktion Wo tanzt das Gluhwurmchen von 2007 2009 Uni Jena 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Dezember 2024 Suche in Webarchiven Gluhwurmchen Projekt Zurich Startpunkt Leuchtkafer in DeutschlandEinzelnachweiseMatthias Nuss Jorg Seidel Historische Vorkommen des Gluhwurmchens Lamprohiza splendidula Linnaeus 1767 in Sachsen Coleoptera 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