Das Kleine Wiesenvögelchen Coenonympha pamphilus ist ein Schmetterling Tagfalter aus der Familie der Edelfalter Nymphali
Kleines Wiesenvögelchen

Das Kleine Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und wird auch als Kleiner Heufalter bezeichnet.
Kleines Wiesenvögelchen | ||||||||||||
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Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Coenonympha pamphilus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Beschreibung
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 23 bis 33 Millimetern. Sie haben bräunliche, ockerfarbene oder leicht ins Orange gehende Flügeloberseiten mit einem nicht scharf abgegrenzten, grauen Rand und einem verwaschenen, dunklen Punkt nahe der Spitze des Vorderflügels. Die Hinterflügelunterseiten von Coenonympha pamphilus sind variabel, weißgelb, grau oder gräulich gefärbt und haben eine angedeutete helle Querbinde. Die Unterseiten der Vorderflügel sind kräftiger orange gefärbt und haben einen weiß gekernten und hell umrandeten schwarzen Augenfleck nahe der Flügelspitze, der manchmal fehlt oder reduziert sein kann.
- Coenonympha pamphilus ♂
- Coenonympha pamphilus ♂ △
Die Eier sind zunächst grün, später braun gesprenkelt. Die Raupen werden etwa 18 Millimeter lang. Sie sind hellgrün, inklusive der Kopfkapsel, und tragen am Rücken eine dunkle, hell gesäumte Längslinie. Je auf den Seiten haben sie eine weitere, gut erkennbare, gelb-weiße Linie. Am Hinterleibsende ragen zwei kleine Zipfel hervor. Die hellgrüne Stürzpuppe ist stark untersetzt und trägt auf den Flügelscheiden einen oder zwei dunkle Streifen, die breit hell gesäumt sind.
Ähnliche Arten
- Großes Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia) (Müller, 1764)
- Coenonympha rhodopensis Elwes, 1900
- Coenonympha thyrsis (Freyer, 1845)
- Coenonympha lyllus (Esper, 1805)
Verbreitung
Das Kleine Wiesenvögelchen ist in fast ganz Europa weit verbreitet und häufig, es fehlt jedoch auf Orkney, Shetland, Nordnorwegen, Kreta, wo es durch Coenonympha thyrsis ersetzt wird, und den Inseln der südöstlichen Ägäis. Es wird auf der Iberischen Halbinsel mit Ausnahme des nördlichen Teils, auf den Balearen, Sardinien und im westlichen Nordafrika durch Coenonympha lyllus ersetzt. Außerdem kommt es in Nordafrika, der Türkei und dem Mittleren Osten bis in die Mongolei vor. Die nördliche Verbreitung reicht bis zum Polarkreis. In der vertikalen Verbreitung erreichen die Falter 2000 Meter Höhe (Alpen), in Nordafrika sogar 2700 Meter.
Lebensweise
Das Kleine Wiesenvögelchen ist gut an die hohen Temperaturen des Offenlandes angepasst und lebt auf Wiesen, Weiden, Magerrasen mit Lücken oder Fahrspuren und an anderen grasigen Stellen auf Böschungen, Weg- und Feldrändern, Sand- und Kiesgruben oder Ruderalflächen.
Besonders bei niedrigen Temperaturen zeigen die größeren Männchen Territorialverhalten. Diese Territorien werden von unverpaarten Weibchen aktiv zur Balz aufgesucht und von schon verpaarten gemieden. Kleinere Männchen mit geringerer Paarungswahrscheinlichkeit halten sich außerhalb dieser Territorien auf.
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an trockenen Stängeln nahe am Boden in niederwüchsigen Grasbeständen ab. Die Raupen entwickeln sich unterschiedlich schnell. Die Raupen können in jedem der Raupenstadien überwintern und vorher noch eine Sommerpause einlegen. Die Tiere verpuppen sich nahe dem Boden an Pflanzen.
Flugzeit
Die Falter fliegen meistens in zwei oder drei Generationen (multivoltin) von Februar bis November. In klimatisch ungünstigen Regionen wie im nördlichen Skandinavien, in Schottland und den Hochlagen der Alpen entwickelt sich nur eine Generation im Sommer. Das Erscheinen der ersten Generation und ihrer Individuenzahl ist dabei sehr stark vom Klima des Lebensraums abhängig.
Nahrung der Raupen
Als Raupennahrungspflanzen dienen Echter Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Wiesenrispengras (Poa pratensis) und andere Süßgrasarten der Gattungen Rispengräser (Poa), Schwingel (Festuca), Straußgräser (Agrostis), Schmielen (Deschampsia), Ruchgräser (Anthoxanthum), Borstgräser (Nardus), Zwenken (Brachypodium), (Corynephorus), Kammgräser (Cynosurus) und Traubenhafer (Danthonia).
Systematik
Das Kleine Wiesenvögelchen wurde von Carl von Linné 1758 in der 10. Auflage der Systema Naturae als Papilio pamphilus erstbeschrieben. Der Typenfundort ist Schweden.
Synonyme
- Papilio menalcas Poda, 1761
- Papilio procris Geoffroy, 1764
- Papilio nephele Hufnagel, 1766
- Coenonympha pamphiloides Reakirt, 1866
Unterarten
Es wurden sehr viele Unterarten beschrieben, deren Status aber unklar ist. Von vielen Autoren wird auch Coenonympha lyllus als Unterart betrachtet. Allerdings unterscheidet sich die Raupe auf der Iberischen Halbinsel durch eine schwarze statt einer grünen Kopfkapsel vom Kleinen Wiesenvögelchen und die Falter durch eine Silberlinie am Außenrand der Flügelunterseite. Entlang der Kontaktzone in Nordspanien sind keine sympatrischen Vorkommen der beiden Taxa bekannt. Die Verhältnissen im Mittleren Osten sind ungeklärt und die Präimaginalstadien bisher unbeschrieben.
- Coenonympha pamphilus marginata Heyne, [1894]
- Coenonympha pamphilus orantia Fruhstorfer, 1908
- Coenonympha pamphilus scota Verity, 1910
- Coenonympha pamphilus australis Verity, 1914
- Coenonympha pamphilus barcionis Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus centralis Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus londinii Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus fulvolactea Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus centralasiae Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus infrarasa Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus juldusica Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus ferghana Stauder, 1924
- Coenonympha pamphilus nitidissima Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus asiaemontium Verity, 1926
- Coenonympha pamphilus marginata ♀
- Coenonympha pamphilus marginata ♀ △
Literatur
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter. Beobachten, bestimmen. Naturbuch, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X.
- Günter Ebert, Erwin Rennwald: Tagfalter II (= Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Bd. 2). Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3459-4.
Einzelnachweise
- Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer. Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1, S. 198.
- W. Düring: Das Kleine Wiesenvögelchen. In: Tagfalter in Rheinland-Pfalz. BUND RLP, 5. Dezember 2020, abgerufen am 25. Februar 2023.
- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7, S. 238.
- Martin Wiemers: Die Gattung Coenonympha HÜBNER, 1819, in Europa: Systematik, Ökologie und Schutz (Lepidoptera: Papilionoidea: Nymphalidae: Satyrinae). In: Gesellschaft für Schmetterlingsschutz (Hrsg.): Oedippus. Nr. 25. Pensoft, 30. Juni 2007, S. 1–42 (european-butterflies.ufz.de [PDF; abgerufen am 23. Juni 2012]).
- Markku Savela – Lepidoptera and some other life forms: Coenonympha pamphilus Lineaus, (1758)
Weblinks
- Lepiforum Taxonomie und Fotos
- Tagfalter in Rheinland-Pfalz - Kleines Wiesenvögelchen
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- www.schmetterling-raupe.de
- www.eurobutterflies.com (englisch)
- Coenonympha pamphilus bei Fauna Europaea. Archiviert vom Original im Internet Archive.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kleine Wiesenvogelchen Coenonympha pamphilus ist ein Schmetterling Tagfalter aus der Familie der Edelfalter Nymphalidae und wird auch als Kleiner Heufalter bezeichnet Kleines WiesenvogelchenKleines Wiesenvogelchen Coenonympha pamphilus SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Edelfalter Nymphalidae Unterfamilie Augenfalter Satyrinae Gattung CoenonymphaArt Kleines WiesenvogelchenWissenschaftlicher NameCoenonympha pamphilus Linnaeus 1758 PaarungEi Raupe und Puppe des Kleinen Wiesenvogelchens aus Richard South The Butterflies of the British IslesBeschreibungDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 23 bis 33 Millimetern Sie haben braunliche ockerfarbene oder leicht ins Orange gehende Flugeloberseiten mit einem nicht scharf abgegrenzten grauen Rand und einem verwaschenen dunklen Punkt nahe der Spitze des Vorderflugels Die Hinterflugelunterseiten von Coenonympha pamphilus sind variabel weissgelb grau oder graulich gefarbt und haben eine angedeutete helle Querbinde Die Unterseiten der Vorderflugel sind kraftiger orange gefarbt und haben einen weiss gekernten und hell umrandeten schwarzen Augenfleck nahe der Flugelspitze der manchmal fehlt oder reduziert sein kann Coenonympha pamphilus Coenonympha pamphilus Die Eier sind zunachst grun spater braun gesprenkelt Die Raupen werden etwa 18 Millimeter lang Sie sind hellgrun inklusive der Kopfkapsel und tragen am Rucken eine dunkle hell gesaumte Langslinie Je auf den Seiten haben sie eine weitere gut erkennbare gelb weisse Linie Am Hinterleibsende ragen zwei kleine Zipfel hervor Die hellgrune Sturzpuppe ist stark untersetzt und tragt auf den Flugelscheiden einen oder zwei dunkle Streifen die breit hell gesaumt sind Ahnliche Arten Grosses Wiesenvogelchen Coenonympha tullia Muller 1764 Coenonympha rhodopensis Elwes 1900 Coenonympha thyrsis Freyer 1845 Coenonympha lyllus Esper 1805 VerbreitungDas Kleine Wiesenvogelchen ist in fast ganz Europa weit verbreitet und haufig es fehlt jedoch auf Orkney Shetland Nordnorwegen Kreta wo es durch Coenonympha thyrsis ersetzt wird und den Inseln der sudostlichen Agais Es wird auf der Iberischen Halbinsel mit Ausnahme des nordlichen Teils auf den Balearen Sardinien und im westlichen Nordafrika durch Coenonympha lyllus ersetzt Ausserdem kommt es in Nordafrika der Turkei und dem Mittleren Osten bis in die Mongolei vor Die nordliche Verbreitung reicht bis zum Polarkreis In der vertikalen Verbreitung erreichen die Falter 2000 Meter Hohe Alpen in Nordafrika sogar 2700 Meter LebensweiseDas Kleine Wiesenvogelchen ist gut an die hohen Temperaturen des Offenlandes angepasst und lebt auf Wiesen Weiden Magerrasen mit Lucken oder Fahrspuren und an anderen grasigen Stellen auf Boschungen Weg und Feldrandern Sand und Kiesgruben oder Ruderalflachen Besonders bei niedrigen Temperaturen zeigen die grosseren Mannchen Territorialverhalten Diese Territorien werden von unverpaarten Weibchen aktiv zur Balz aufgesucht und von schon verpaarten gemieden Kleinere Mannchen mit geringerer Paarungswahrscheinlichkeit halten sich ausserhalb dieser Territorien auf Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an trockenen Stangeln nahe am Boden in niederwuchsigen Grasbestanden ab Die Raupen entwickeln sich unterschiedlich schnell Die Raupen konnen in jedem der Raupenstadien uberwintern und vorher noch eine Sommerpause einlegen Die Tiere verpuppen sich nahe dem Boden an Pflanzen Flugzeit Die Falter fliegen meistens in zwei oder drei Generationen multivoltin von Februar bis November In klimatisch ungunstigen Regionen wie im nordlichen Skandinavien in Schottland und den Hochlagen der Alpen entwickelt sich nur eine Generation im Sommer Das Erscheinen der ersten Generation und ihrer Individuenzahl ist dabei sehr stark vom Klima des Lebensraums abhangig Nahrung der Raupen Als Raupennahrungspflanzen dienen Echter Schaf Schwingel Festuca ovina Wiesenrispengras Poa pratensis und andere Sussgrasarten der Gattungen Rispengraser Poa Schwingel Festuca Straussgraser Agrostis Schmielen Deschampsia Ruchgraser Anthoxanthum Borstgraser Nardus Zwenken Brachypodium Corynephorus Kammgraser Cynosurus und Traubenhafer Danthonia SystematikDas Kleine Wiesenvogelchen wurde von Carl von Linne 1758 in der 10 Auflage der Systema Naturae als Papilio pamphilus erstbeschrieben Der Typenfundort ist Schweden Synonyme Papilio menalcas Poda 1761 Papilio procris Geoffroy 1764 Papilio nephele Hufnagel 1766 Coenonympha pamphiloides Reakirt 1866Unterarten Es wurden sehr viele Unterarten beschrieben deren Status aber unklar ist Von vielen Autoren wird auch Coenonympha lyllus als Unterart betrachtet Allerdings unterscheidet sich die Raupe auf der Iberischen Halbinsel durch eine schwarze statt einer grunen Kopfkapsel vom Kleinen Wiesenvogelchen und die Falter durch eine Silberlinie am Aussenrand der Flugelunterseite Entlang der Kontaktzone in Nordspanien sind keine sympatrischen Vorkommen der beiden Taxa bekannt Die Verhaltnissen im Mittleren Osten sind ungeklart und die Praimaginalstadien bisher unbeschrieben Coenonympha pamphilus marginata Heyne 1894 Coenonympha pamphilus orantia Fruhstorfer 1908 Coenonympha pamphilus scota Verity 1910 Coenonympha pamphilus australis Verity 1914 Coenonympha pamphilus barcionis Verity 1926 Coenonympha pamphilus centralis Verity 1926 Coenonympha pamphilus londinii Verity 1926 Coenonympha pamphilus fulvolactea Verity 1926 Coenonympha pamphilus centralasiae Verity 1926 Coenonympha pamphilus infrarasa Verity 1926 Coenonympha pamphilus juldusica Verity 1926 Coenonympha pamphilus ferghana Stauder 1924 Coenonympha pamphilus nitidissima Verity 1926 Coenonympha pamphilus asiaemontium Verity 1926Coenonympha pamphilus marginata Coenonympha pamphilus marginata LiteraturHans Josef Weidemann Tagfalter Beobachten bestimmen Naturbuch Augsburg 1995 ISBN 3 89440 115 X Gunter Ebert Erwin Rennwald Tagfalter II Die Schmetterlinge Baden Wurttembergs Bd 2 Ulmer Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3459 4 EinzelnachweiseHeiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09330 1 S 198 W During Das Kleine Wiesenvogelchen In Tagfalter in Rheinland Pfalz BUND RLP 5 Dezember 2020 abgerufen am 25 Februar 2023 Tom Tolman Richard Lewington Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas Franckh Kosmos Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07573 7 S 238 Martin Wiemers Die Gattung Coenonympha HUBNER 1819 in Europa Systematik Okologie und Schutz Lepidoptera Papilionoidea Nymphalidae Satyrinae In Gesellschaft fur Schmetterlingsschutz Hrsg Oedippus Nr 25 Pensoft 30 Juni 2007 S 1 42 european butterflies ufz de PDF abgerufen am 23 Juni 2012 Markku Savela Lepidoptera and some other life forms Coenonympha pamphilus Lineaus 1758 WeblinksCommons Kleines Wiesenvogelchen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum Taxonomie und Fotos Tagfalter in Rheinland Pfalz Kleines Wiesenvogelchen Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch www 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