Das Kloster St Marien in Bersenbrück lateinisch Monasterium Ste Dei Genitricis et Virginis Mariae ist eine ehemalige Zis
Kloster Bersenbrück

Das Kloster St. Marien in Bersenbrück (lateinisch Monasterium Ste. Dei Genitricis et Virginis Mariae) ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei in Bersenbrück.
Kloster St. Marien in Bersenbrück | |
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Klosterpforte mit Torhaus aus dem Jahr 1700 | |
Lage | Landkreis Osnabrück, Niedersachsen |
Koordinaten: | 52° 33′ 19,4″ N, 7° 57′ 0,3″ O |
Patrozinium | St. Marien |
Gründungsjahr | 1231 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung | 1964 |
Geschichte
Im Jahre 1231 stifteten Graf Otto II. von Ravensberg und seine Gemahlin Sophia aus dem Hause Oldenburg-Wildeshausen ihre Bersenbrücker Besitzungen dem Orden der Zisterzienser zur Errichtung eines Frauenklosters. In der Stiftungsurkunde heißt es:
„....Im Namen der Hochheiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Otto, durch Gottes Gnaden Graf, und Sophia, Gräfin von Ravensberg....wünschen.…öffentlich kundzutun, dass wir auf Eingebung des Heiligen Geistes....unser Besitztum in Bersenbrugge, nämlich die Kirche mit ihrem Vermögen und allem Zubehör, ferner auch den angrenzenden (Haupt-)Hof im selbigen Dorf mit Mühle, zwei Alloden, Bauernhöfen, Hörigen, Wiesen, Fischereien, Wäldern, Weiden und mit allem, was sonst zum Hofe gehört, geschenkt haben zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus und seiner glorreichen Gebärerin, der Jungfrau Maria, der dortigen Schutzpatronin,...dass...daselbst ein Kloster des Zisterzienserordens, und zwar ein Frauenkloster errichtet werde, in welchem Gott dem Herrn ein würdiger Dienst erwiesen und ein ewiges Andenken an unsere Eltern und an uns pietätvoll erhalten werde...“
Das Jahr 1231 war für das Stifterpaar von besonderer Bedeutung: Zu Glandorf schloss man einen für die Region bedeutsamen Friedensvertrag, der die jahrzehntelangen schweren und blutigen Fehden zwischen den Grafen von Tecklenburg und Ravensberg beendete. Er brachte eine endgültige Aussöhnung zwischen den Grafengeschlechtern und eine Festigung der bischöflichen Landesherrschaft. Im selben Jahr noch wurde Tochter Jutta geboren.
Erste Äbtissin (1231–72) wurde Clementia, vermutlich Schwester des damaligen Münsteraner Bischofs Ludolf von Holte. Zahlreiche großzügige Schenkungen von Klerus und Adel ermöglichten ein ungehindertes Aufblühen des Klosters. Im Jahre 1243 erteilte Papst Innozenz IV. das „Große Privileg“ und bestätigte die Ordensinkorporation. Dieser Vorgang war erstaunlich, da sich das Generalkapitel in Cîteaux seit etwa 1220 gegen Neuaufnahmen der zahlreich entstehenden Frauenklöster sperrte und schon 1230 eine diesbezügliche Petition an den Papst richtete, keine Frauenklöster mehr zuzulassen. Vermutlich spielte hier die verwandtschaftliche Nähe des Stifterpaares zu den Staufern eine Rolle, die Mutter Ottos war Jutta von Thüringen, eine Nichte von Kaiser Friedrich Barbarossa. Das Kloster wurde dem Abt von Kloster Altenkamp unterstellt. Um 1440 wechselte die Paternität von Altenkamp zum Kloster Marienfeld. 1484 kam die Durchführung der Bursfelder Beschlüsse zum Abschluss, was dem Kloster erhebliches Ansehen einbrachte. Auch entsandte man Nonnen zu anderen Klöstern, um deren Reformbestrebungen zu unterstützen.
Ende des 16. Jahrhunderts setzte sich im Konvent allmählich reformatorisches Gedankengut durch, bis sich unter Äbtissin von Meverden (1595–1614) fast alle Nonnen zur lutherischen Lehre bekannten. Aber Streit und Misswirtschaft ließen den Konvent schrumpfen. Als 1609 mit Pater Severinus Raeckmann erstmals seit 15 Jahren wieder ein Beichtvater aus Marienfeld zugelassen wurde, veranlasste dieser eine bischöfliche Visitations-Kommission, welche die desolaten Zustände im Kloster der Äbtissin zuschrieb und diese anwies, das Kloster zu verlassen. Das geschah im September 1614. Zurück blieben drei katholische Nonnen. Der Konvent wurde aus benachbarten Zisterzienserinnen-Klöstern auf acht Nonnen aufgestockt. Zur neuen Äbtissin wählte man die junge Lucretia Elisabeth von Vincke. Peter Severinus blieb bis zu seinem Tode im Jahr 1693 als Beichtvater im Kloster. Während dieser Zeit verfasste er eine umfangreiche und bedeutende Klosterchronik. 55 Jahre lang leitete Äbtissin von Vincke das Kloster, entschuldete es und führte es durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. In dieser Zeit erduldete man Diebstähle, vielfache Plünderungen und Erpressung hoher Schutzgeldzahlungen. Dreimal musste der Konvent aus Sicherheitsgründen das Kloster für kurze Zeit verlassen.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg blühte das Kloster wirtschaftlich wieder auf. In einer Zeit, in der die Notwendigkeit von Klöstern zunehmend hinterfragt wurde, beschloss das Domkapitel zu Osnabrück, zur Aufbesserung der eigenen finanziellen Lage die Auflösung eines Frauenklosters. Die Wahl fiel auf das reich begüterte Bersenbrück. Alle Versuche der Äbtissin und des Abtes von Marienfeld, die Auflösung zu verhindern, scheiterten. Unter der Angabe, die freiwerdenden Einkünfte für einen Schulfonds für Katholiken zu verwenden, gaben Papst Pius VI. und Kaiser Franz Josef II. ihr Einverständnis. Am 22. Februar 1787 erlosch das Klosterleben in Bersenbrück. Der Konvent zählte zu der Zeit neun Nonnen und eine Novizin. Drei Nonnen verblieben im Kloster, die letzte davon starb 1806. Mit Reskript vom 10. Juni 1791 erließ der Erzbischof von Köln die Statuten für ein weltliches Damenstift ohne Präsenzpflicht zugunsten der Witwen und Töchter Osnabrücker landesherrlicher und städtischer Bediensteter aus der Klasse der Gelehrten katholischer Religion und bürgerlichen Standes. Mit Patent vom 4. November 1802 übernahm König Georg III. von England als Kurfürst von Hannover die Regierung des Fürstbistums Osnabrück und ergriff Besitz von den geistlichen Gütern, so auch vom Stift Bersenbrück. Die Verwaltung der geistlichen Güter wurde zunächst einer Interimistischen General-Administrations-Kommission übertragen. Während der Napoleonischen Besetzung trat sie zeitweilig außer Tätigkeit, wurde aber nach deren Ende 1815 wiederhergestellt. An ihre Stelle trat seit dem 1. August 1818 die neuerrichtete Provinzial-Verwaltung der säkularisierten geistlichen Güter zu Osnabrück, die wiederum die Verwaltung am 1. Juli 1824 an die Klosterkammer Hannover abgab. Endgültig aufgehoben wurde das Stift Bersenbrück 1964.
Die Sterbestunde des Klosters war zugleich die Geburtsstunde der heutigen Stadt Bersenbrück. Wegen der vom Orden geforderten Abgeschiedenheit der Klöster, siedelten die Bauern in einer Entfernung von mehreren hundert Metern vom Kloster an. Nun aber entstanden die ersten Häuser vor der Klosterpforte, und die leerstehenden Klostergebäude dienten zunehmend der Verwaltung und Gerichtsbarkeit.
Gebäude
Der Weg in den Klosterbezirk führt über eine Steinbrücke (von 1728), über den Klostergraben durch das barocke Torhaus aus dem Jahre 1700, wie der Wappenstein über dem Torbogen verkündet. Dahinter fällt der Blick zunächst auf die St. Vincentius-Kirche mit dem wuchtigen, quadratischen Turm und auf den Westflügel des Klosters. Das nördliche Kirchenschiff, die frühere Eigen- und Pfarrkirche der Ravensberger, entstand schon im 12. Jahrhundert als dreijochiges Langhaus mit geradem Chorabschluss. Im 14. und 15. Jahrhundert wurden einige der ursprünglich schmalen Fenster durch größere spitzbogige mit gotischem Maßwerk ersetzt. An die Südwand dieser Kirche baute man von 1264 bis 1287 die Klosterkirche mit zunächst nur zwei Jochen und einer Krypta an. Vermutlich geschah während dieser langen Bauphase schon die frühgotische Einwölbung beider Kirchen, die jedoch durch eine Mittelwand mit vergittertem Fenster im Chorbereich getrennt blieben. Im 14. Jahrhundert erhielt die Klosterkirche ihr drittes Joch (Westjoch), so dass nun beide Kirchen in gleicher Größe nebeneinander standen. Dies ist heute noch am West- und Ostgiebel erkennbar. Um 1495 errichtete man ein gemeinsames hohes Satteldach über beide Kirchen. Der für Zisterzienserkirchen typische Dachreiter wurde nun vom alten Dach der Klosterkirche auf das neue Dach in Chorhöhe gesetzt. Mit dem Bau des 49 m hohen Turmes vor den Westgiebel der alten Pfarrkirche im Jahre 1510 waren die wesentlichsten Baumaßnahmen abgeschlossen. Um 1800 begann man mit dem Abbruch der Trennwand zwischen beiden Kirchen, verfüllte die Krypta und senkte das Fußbodenniveau der Klosterkirche ab, was an den erhöhten Pfeilerbasen noch erkennbar ist. So erhielt man eine zweischiffige Hallenkirche (ca. 28 × 18 m). Die Kirche gehört heute der katholischen St. Vincentius-Gemeinde Bersenbrück. Die an die Süd- und Ostseite der Kirche anschließenden Klostergebäude sind gut erhalten. Süd- und Westflügel, 1781 bis 1783 erneuert, sind zweistöckige Putzbauten mit schmalen, hohen, sandsteingefassten Fenstern. Der im 17. Jahrhundert erweiterte Nordflügel hat zwei symmetrisch angeordnete Fachwerkgiebel. Er grenzt mit seiner Ostseite an die Mühlenhase, ein im 13. Jahrhundert von der Hase abgeleiteter Kanal zum Betreiben der zweiten Klostermühle und zur Speisung des Klostergrabens. Das aus Bruchstein errichtete Dormitorium aus dem 13. Jahrhundert mit frühgotischem Kreuzgang schließt das Klostergeviert nach Osten ab. In den Gebäuden sind heute das Amtsgericht und das Museum im Kloster Bersenbrück untergebracht. 2022 wurde das Museum mit dem Museumsgütesiegel des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen e.V. ausgezeichnet.
Weblinks
- Beschreibung von Kloster Bersenbrück auf der Niedersächsischen Klosterkarte des Instituts für Historische Landesforschung
Einzelnachweise
- Fünfzehn Museen mit dem Museumsgütesiegel 2022–2028 ausgezeichnet bei Museumsverband für Niedersachsen und Bremen vom 21. April 2022
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kloster St Marien in Bersenbruck lateinisch Monasterium Ste Dei Genitricis et Virginis Mariae ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei in Bersenbruck Kloster St Marien in BersenbruckKlosterpforte mit Torhaus aus dem Jahr 1700 Klosterpforte mit Torhaus aus dem Jahr 1700Lage Landkreis Osnabruck NiedersachsenKoordinaten 52 33 19 4 N 7 57 0 3 O 52 555389799256 7 9500782489777 Koordinaten 52 33 19 4 N 7 57 0 3 OPatrozinium St MarienGrundungsjahr 1231Jahr der Auflosung Aufhebung 1964GeschichteIm Jahre 1231 stifteten Graf Otto II von Ravensberg und seine Gemahlin Sophia aus dem Hause Oldenburg Wildeshausen ihre Bersenbrucker Besitzungen dem Orden der Zisterzienser zur Errichtung eines Frauenklosters In der Stiftungsurkunde heisst es Im Namen der Hochheiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit Otto durch Gottes Gnaden Graf und Sophia Grafin von Ravensberg wunschen offentlich kundzutun dass wir auf Eingebung des Heiligen Geistes unser Besitztum in Bersenbrugge namlich die Kirche mit ihrem Vermogen und allem Zubehor ferner auch den angrenzenden Haupt Hof im selbigen Dorf mit Muhle zwei Alloden Bauernhofen Horigen Wiesen Fischereien Waldern Weiden und mit allem was sonst zum Hofe gehort geschenkt haben zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus und seiner glorreichen Gebarerin der Jungfrau Maria der dortigen Schutzpatronin dass daselbst ein Kloster des Zisterzienserordens und zwar ein Frauenkloster errichtet werde in welchem Gott dem Herrn ein wurdiger Dienst erwiesen und ein ewiges Andenken an unsere Eltern und an uns pietatvoll erhalten werde Das Jahr 1231 war fur das Stifterpaar von besonderer Bedeutung Zu Glandorf schloss man einen fur die Region bedeutsamen Friedensvertrag der die jahrzehntelangen schweren und blutigen Fehden zwischen den Grafen von Tecklenburg und Ravensberg beendete Er brachte eine endgultige Aussohnung zwischen den Grafengeschlechtern und eine Festigung der bischoflichen Landesherrschaft Im selben Jahr noch wurde Tochter Jutta geboren Ehemalige KlostergebaudeGedenkstein zur Grundung des Klosters in Bersenbruck Erste Abtissin 1231 72 wurde Clementia vermutlich Schwester des damaligen Munsteraner Bischofs Ludolf von Holte Zahlreiche grosszugige Schenkungen von Klerus und Adel ermoglichten ein ungehindertes Aufbluhen des Klosters Im Jahre 1243 erteilte Papst Innozenz IV das Grosse Privileg und bestatigte die Ordensinkorporation Dieser Vorgang war erstaunlich da sich das Generalkapitel in Citeaux seit etwa 1220 gegen Neuaufnahmen der zahlreich entstehenden Frauenkloster sperrte und schon 1230 eine diesbezugliche Petition an den Papst richtete keine Frauenkloster mehr zuzulassen Vermutlich spielte hier die verwandtschaftliche Nahe des Stifterpaares zu den Staufern eine Rolle die Mutter Ottos war Jutta von Thuringen eine Nichte von Kaiser Friedrich Barbarossa Das Kloster wurde dem Abt von Kloster Altenkamp unterstellt Um 1440 wechselte die Paternitat von Altenkamp zum Kloster Marienfeld 1484 kam die Durchfuhrung der Bursfelder Beschlusse zum Abschluss was dem Kloster erhebliches Ansehen einbrachte Auch entsandte man Nonnen zu anderen Klostern um deren Reformbestrebungen zu unterstutzen Ende des 16 Jahrhunderts setzte sich im Konvent allmahlich reformatorisches Gedankengut durch bis sich unter Abtissin von Meverden 1595 1614 fast alle Nonnen zur lutherischen Lehre bekannten Aber Streit und Misswirtschaft liessen den Konvent schrumpfen Als 1609 mit Pater Severinus Raeckmann erstmals seit 15 Jahren wieder ein Beichtvater aus Marienfeld zugelassen wurde veranlasste dieser eine bischofliche Visitations Kommission welche die desolaten Zustande im Kloster der Abtissin zuschrieb und diese anwies das Kloster zu verlassen Das geschah im September 1614 Zuruck blieben drei katholische Nonnen Der Konvent wurde aus benachbarten Zisterzienserinnen Klostern auf acht Nonnen aufgestockt Zur neuen Abtissin wahlte man die junge Lucretia Elisabeth von Vincke Peter Severinus blieb bis zu seinem Tode im Jahr 1693 als Beichtvater im Kloster Wahrend dieser Zeit verfasste er eine umfangreiche und bedeutende Klosterchronik 55 Jahre lang leitete Abtissin von Vincke das Kloster entschuldete es und fuhrte es durch die Wirren des Dreissigjahrigen Krieges In dieser Zeit erduldete man Diebstahle vielfache Plunderungen und Erpressung hoher Schutzgeldzahlungen Dreimal musste der Konvent aus Sicherheitsgrunden das Kloster fur kurze Zeit verlassen Nach dem Dreissigjahrigen Krieg bluhte das Kloster wirtschaftlich wieder auf In einer Zeit in der die Notwendigkeit von Klostern zunehmend hinterfragt wurde beschloss das Domkapitel zu Osnabruck zur Aufbesserung der eigenen finanziellen Lage die Auflosung eines Frauenklosters Die Wahl fiel auf das reich beguterte Bersenbruck Alle Versuche der Abtissin und des Abtes von Marienfeld die Auflosung zu verhindern scheiterten Unter der Angabe die freiwerdenden Einkunfte fur einen Schulfonds fur Katholiken zu verwenden gaben Papst Pius VI und Kaiser Franz Josef II ihr Einverstandnis Am 22 Februar 1787 erlosch das Klosterleben in Bersenbruck Der Konvent zahlte zu der Zeit neun Nonnen und eine Novizin Drei Nonnen verblieben im Kloster die letzte davon starb 1806 Mit Reskript vom 10 Juni 1791 erliess der Erzbischof von Koln die Statuten fur ein weltliches Damenstift ohne Prasenzpflicht zugunsten der Witwen und Tochter Osnabrucker landesherrlicher und stadtischer Bediensteter aus der Klasse der Gelehrten katholischer Religion und burgerlichen Standes Mit Patent vom 4 November 1802 ubernahm Konig Georg III von England als Kurfurst von Hannover die Regierung des Furstbistums Osnabruck und ergriff Besitz von den geistlichen Gutern so auch vom Stift Bersenbruck Die Verwaltung der geistlichen Guter wurde zunachst einer Interimistischen General Administrations Kommission ubertragen Wahrend der Napoleonischen Besetzung trat sie zeitweilig ausser Tatigkeit wurde aber nach deren Ende 1815 wiederhergestellt An ihre Stelle trat seit dem 1 August 1818 die neuerrichtete Provinzial Verwaltung der sakularisierten geistlichen Guter zu Osnabruck die wiederum die Verwaltung am 1 Juli 1824 an die Klosterkammer Hannover abgab Endgultig aufgehoben wurde das Stift Bersenbruck 1964 Die Sterbestunde des Klosters war zugleich die Geburtsstunde der heutigen Stadt Bersenbruck Wegen der vom Orden geforderten Abgeschiedenheit der Kloster siedelten die Bauern in einer Entfernung von mehreren hundert Metern vom Kloster an Nun aber entstanden die ersten Hauser vor der Klosterpforte und die leerstehenden Klostergebaude dienten zunehmend der Verwaltung und Gerichtsbarkeit GebaudeDer Weg in den Klosterbezirk fuhrt uber eine Steinbrucke von 1728 uber den Klostergraben durch das barocke Torhaus aus dem Jahre 1700 wie der Wappenstein uber dem Torbogen verkundet Dahinter fallt der Blick zunachst auf die St Vincentius Kirche mit dem wuchtigen quadratischen Turm und auf den Westflugel des Klosters Das nordliche Kirchenschiff die fruhere Eigen und Pfarrkirche der Ravensberger entstand schon im 12 Jahrhundert als dreijochiges Langhaus mit geradem Chorabschluss Im 14 und 15 Jahrhundert wurden einige der ursprunglich schmalen Fenster durch grossere spitzbogige mit gotischem Masswerk ersetzt An die Sudwand dieser Kirche baute man von 1264 bis 1287 die Klosterkirche mit zunachst nur zwei Jochen und einer Krypta an Vermutlich geschah wahrend dieser langen Bauphase schon die fruhgotische Einwolbung beider Kirchen die jedoch durch eine Mittelwand mit vergittertem Fenster im Chorbereich getrennt blieben Im 14 Jahrhundert erhielt die Klosterkirche ihr drittes Joch Westjoch so dass nun beide Kirchen in gleicher Grosse nebeneinander standen Dies ist heute noch am West und Ostgiebel erkennbar Um 1495 errichtete man ein gemeinsames hohes Satteldach uber beide Kirchen Der fur Zisterzienserkirchen typische Dachreiter wurde nun vom alten Dach der Klosterkirche auf das neue Dach in Chorhohe gesetzt Mit dem Bau des 49 m hohen Turmes vor den Westgiebel der alten Pfarrkirche im Jahre 1510 waren die wesentlichsten Baumassnahmen abgeschlossen Um 1800 begann man mit dem Abbruch der Trennwand zwischen beiden Kirchen verfullte die Krypta und senkte das Fussbodenniveau der Klosterkirche ab was an den erhohten Pfeilerbasen noch erkennbar ist So erhielt man eine zweischiffige Hallenkirche ca 28 18 m Die Kirche gehort heute der katholischen St Vincentius Gemeinde Bersenbruck Die an die Sud und Ostseite der Kirche anschliessenden Klostergebaude sind gut erhalten Sud und Westflugel 1781 bis 1783 erneuert sind zweistockige Putzbauten mit schmalen hohen sandsteingefassten Fenstern Der im 17 Jahrhundert erweiterte Nordflugel hat zwei symmetrisch angeordnete Fachwerkgiebel Er grenzt mit seiner Ostseite an die Muhlenhase ein im 13 Jahrhundert von der Hase abgeleiteter Kanal zum Betreiben der zweiten Klostermuhle und zur Speisung des Klostergrabens Das aus Bruchstein errichtete Dormitorium aus dem 13 Jahrhundert mit fruhgotischem Kreuzgang schliesst das Klostergeviert nach Osten ab In den Gebauden sind heute das Amtsgericht und das Museum im Kloster Bersenbruck untergebracht 2022 wurde das Museum mit dem Museumsgutesiegel des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen e V ausgezeichnet WeblinksCommons Kloster Bersenbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Kloster Bersenbruck auf der Niedersachsischen Klosterkarte des Instituts fur Historische LandesforschungEinzelnachweiseFunfzehn Museen mit dem Museumsgutesiegel 2022 2028 ausgezeichnet bei Museumsverband fur Niedersachsen und Bremen vom 21 April 2022Normdaten Korperschaft GND 4491908 6 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 243177752