Kloster Königsbronn ad fontem regis an der Quelle des Königs ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Baden Württember
Kloster Königsbronn

Kloster Königsbronn (ad fontem regis = „an der Quelle des Königs“) ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Baden-Württemberg.
Zisterzienserabtei Königsbronn | |
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Das Areal der ehemaligen Zisterzienserabtei Königsbronn | |
Lage | Deutschland Baden-Württemberg |
Liegt im Bistum | ehemals Konstanz; heute Rottenburg-Stuttgart |
Koordinaten: | 48° 44′ 34″ N, 10° 6′ 49″ O |
Ordnungsnummer nach Janauschek | 696 |
Patrozinium | Maria |
Gründungsjahr | 1302 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung | 1553 |
Mutterkloster | Kloster Salem |
Primarabtei | Kloster Morimond |
Tochterklöster | keine |
Lage
Die Reste des Klosters liegen im Ortsteil Springen (Urspring) der Gemeinde Königsbronn im Landkreis Heidenheim in der Nähe des Brenztopfs.
Geschichte
Im Jahr 1303 stiftete König Albrecht I. ein Zisterzienserkloster (eines der letzten im mittelalterlichen Deutschland, später nur noch die Umwandlung des Benediktinerklosters Stolpe und die Erhebung von Gotteszell zur Abtei sowie verschiedene Priorate, vor allem am Niederrhein), das von Mönchen der Reichsabtei Salem besiedelt wurde. Das Kloster ist damit der Filiation der Primarabtei Morimond zuzurechnen. Die Klosterbauten wurden von 1310 bis 1325 mit Steinen der geschleiften Burg Herwartstein errichtet. Das Kloster besaß einen Klosterhof in Reutlingen. Während der Auseinandersetzung zwischen Ludwig dem Bayern und dem Papst ergriff es die Seite des Papstes. 1346 wurde das Kloster von den Truppen des späteren Kaisers Karl IV. angegriffen. Die Helfensteiner erhielten das Gebiet 1365 erneut als Lehen von Kaiser Karl IV. Nach dem Tod des Kaisers 1378 ergaben sich wechselnde Besitzverhältnisse und auch die Vogtei wechselte mehrmals. Württemberg, das Heidenheim an der Brenz von den Helfensteinern erworben hatte, erhob Ansprüche auf das Gebiet, während der Abt das Kloster als reichsunmittelbar betrachtete. 1539 sollte das Kloster reformiert werden. Die Mönche weigerten sich jedoch, den neuen Glauben anzunehmen. In den Nachwirren des Schmalkaldischen Krieges wurde Königsbronn im Zweiten Markgrafenkrieg durch die Truppen des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach, Albrecht Alcibiades, 1552 niedergebrannt und völlig dem Erdboden gleichgemacht. Auch die „sehr prächtige“ alte Klosterkirche wurde hierbei zerstört.
Das Kloster wurde von Herzog Ulrich aufgehoben und von den katholischen Mönchen verlassen. Nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 wurde das Kloster 1556 durch Herzog Christoph in eine evangelische Klosterschule unter Leitung eines evangelischen Abtes umgewandelt, die aber nur bis 1595 Bestand hatte. Durch das Restitutionsedikt von 1629 sollte Königsbronn wieder katholisch werden, was aber auf den Widerstand der Bevölkerung stieß. Nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 wurde Königsbronn endgültig württembergisch und evangelisch, es war von 1648 bis 1806 wieder Sitz eines evangelischen Abts.
Anlage und Bauten
Von den mittelalterlichen Bauten ist nur die Westmauer erhalten. Die Grundmauern der Klosterkirche dienen heute als Gartenmauer. Im Torhaus ist ein Museum eingerichtet. Erhalten sind weiter die ehemalige Prälatur (Pfarr- und Forsthaus) aus dem Jahr 1757 und die Oberamtei mit dem Fürstensaal aus der Zeit um 1700. Die heutige Pfarrkirche von Königsbronn ist als die ehemalige Laienkirche bezeichnet worden und steht wohl auf deren Stelle, sie stammt aber erst aus dem Jahr 1565 und wurde 1710 im Innern zu einer Querkirche umgebaut (mit Emporen auf drei Seiten und mit der Kanzel auf der Südwand) und erhielt 1745 einen massigen Westturm. Das Gestühl von 1713 wurde aufwändig gestaltet. Der Innen-Umbau 1974 beseitigte die Querkirchenanlage und richtete den Kirchenraum mit der verbliebenen Westempore längs auf den Altar im flachen, nicht eingezogenen Ostchor aus.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Band: Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1963, ISBN 3-422-03024-7, S. 434.
- Ambrosius Schneider: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Zisterzienser im deutschen Sprach- und Kulturraum. In: Schneider, Wienand, Bickel, Coester: Die Cisterzienser. 3. Auflage, Wienand Verlag, Köln 1986, ISBN 3-87909-132-3, S. 668.
- Peter Pfister: Klosterführer aller Zisterzienserklöster im deutschsprachigen Raum. 2. Auflage, Éditions du Signe, Strasburg 1998, ISBN 2-87718-596-6, S. 75.
- Josef Seibold, Christoph Burgenmeister (Hg.): Kleiner Führer zur Klosterkirche Königsbronn; hg. im Auftrag von Bürgerstiftung, Kulturverein und Evangelischer Kirchengemeinde in Königsbronn, Königsbronn 2015.
- Evangelische Klosterorte in Württemberg; Magazin in der Reihe „Spuren“; hg. Ev Landeskirche in Württemberg, Ev. Oberkirchenrat; Stuttgart 2018, Seite 56.
- Sven van Meegen (Hg.): Christliche Wegweiser im Landkreis Heidenheim; Dischingen 2018, S. 132.
Einzelnachweise
- Ulrich Zimmermann: Die Predigtkirche und die Querkirche - Protestantischer Kirchenbau in Württemberg. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen; Neulingen 2023, S. 250, 294 - ISBN 978-3-949763-29-8.
Weblinks
- Zisterzienserabtei Königsbronn in der Datenbank Klöster in Baden-Württemberg des Landesarchivs Baden-Württemberg
- Klosterdatenbank der Germania Sacra
- cistercium.info
- Evangelische Zisterziensererben
- Klaus Graf: Außerordentlich schlecht erforscht: das Zisterzienserkloster Königsbronn bei Heidenheim mit zahlreichen Literatur- und Online-Nachweisen
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Kloster Konigsbronn ad fontem regis an der Quelle des Konigs ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Baden Wurttemberg Zisterzienserabtei KonigsbronnDas Areal der ehemaligen Zisterzienserabtei Konigsbronn Das Areal der ehemaligen Zisterzienserabtei KonigsbronnLage Deutschland Baden WurttembergLiegt im Bistum ehemals Konstanz heute Rottenburg StuttgartKoordinaten 48 44 34 N 10 6 49 O 48 742777777778 10 113611111111 Koordinaten 48 44 34 N 10 6 49 OOrdnungsnummer nach Janauschek 696Patrozinium MariaGrundungsjahr 1302Jahr der Auflosung Aufhebung 1553Mutterkloster Kloster SalemPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster keineLageDie Reste des Klosters liegen im Ortsteil Springen Urspring der Gemeinde Konigsbronn im Landkreis Heidenheim in der Nahe des Brenztopfs GeschichteKloster Konigsbronn Wappen in einer Handschrift von David Wolleber von 1591Kloster Konigsbronn im Seenatlas von J A Riediger 1737 38 Im Jahr 1303 stiftete Konig Albrecht I ein Zisterzienserkloster eines der letzten im mittelalterlichen Deutschland spater nur noch die Umwandlung des Benediktinerklosters Stolpe und die Erhebung von Gotteszell zur Abtei sowie verschiedene Priorate vor allem am Niederrhein das von Monchen der Reichsabtei Salem besiedelt wurde Das Kloster ist damit der Filiation der Primarabtei Morimond zuzurechnen Die Klosterbauten wurden von 1310 bis 1325 mit Steinen der geschleiften Burg Herwartstein errichtet Das Kloster besass einen Klosterhof in Reutlingen Wahrend der Auseinandersetzung zwischen Ludwig dem Bayern und dem Papst ergriff es die Seite des Papstes 1346 wurde das Kloster von den Truppen des spateren Kaisers Karl IV angegriffen Die Helfensteiner erhielten das Gebiet 1365 erneut als Lehen von Kaiser Karl IV Nach dem Tod des Kaisers 1378 ergaben sich wechselnde Besitzverhaltnisse und auch die Vogtei wechselte mehrmals Wurttemberg das Heidenheim an der Brenz von den Helfensteinern erworben hatte erhob Anspruche auf das Gebiet wahrend der Abt das Kloster als reichsunmittelbar betrachtete 1539 sollte das Kloster reformiert werden Die Monche weigerten sich jedoch den neuen Glauben anzunehmen In den Nachwirren des Schmalkaldischen Krieges wurde Konigsbronn im Zweiten Markgrafenkrieg durch die Truppen des Markgrafen von Brandenburg Kulmbach Albrecht Alcibiades 1552 niedergebrannt und vollig dem Erdboden gleichgemacht Auch die sehr prachtige alte Klosterkirche wurde hierbei zerstort Das Kloster wurde von Herzog Ulrich aufgehoben und von den katholischen Monchen verlassen Nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 wurde das Kloster 1556 durch Herzog Christoph in eine evangelische Klosterschule unter Leitung eines evangelischen Abtes umgewandelt die aber nur bis 1595 Bestand hatte Durch das Restitutionsedikt von 1629 sollte Konigsbronn wieder katholisch werden was aber auf den Widerstand der Bevolkerung stiess Nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1648 wurde Konigsbronn endgultig wurttembergisch und evangelisch es war von 1648 bis 1806 wieder Sitz eines evangelischen Abts Anlage und BautenEpitaphe an der Klostermauer Von den mittelalterlichen Bauten ist nur die Westmauer erhalten Die Grundmauern der Klosterkirche dienen heute als Gartenmauer Im Torhaus ist ein Museum eingerichtet Erhalten sind weiter die ehemalige Pralatur Pfarr und Forsthaus aus dem Jahr 1757 und die Oberamtei mit dem Furstensaal aus der Zeit um 1700 Die heutige Pfarrkirche von Konigsbronn ist als die ehemalige Laienkirche bezeichnet worden und steht wohl auf deren Stelle sie stammt aber erst aus dem Jahr 1565 und wurde 1710 im Innern zu einer Querkirche umgebaut mit Emporen auf drei Seiten und mit der Kanzel auf der Sudwand und erhielt 1745 einen massigen Westturm Das Gestuhl von 1713 wurde aufwandig gestaltet Der Innen Umbau 1974 beseitigte die Querkirchenanlage und richtete den Kirchenraum mit der verbliebenen Westempore langs auf den Altar im flachen nicht eingezogenen Ostchor aus LiteraturGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band Baden Wurttemberg I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1963 ISBN 3 422 03024 7 S 434 Ambrosius Schneider Lexikale Ubersicht der Mannerkloster der Zisterzienser im deutschen Sprach und Kulturraum In Schneider Wienand Bickel Coester Die Cisterzienser 3 Auflage Wienand Verlag Koln 1986 ISBN 3 87909 132 3 S 668 Peter Pfister Klosterfuhrer aller Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum 2 Auflage Editions du Signe Strasburg 1998 ISBN 2 87718 596 6 S 75 Josef Seibold Christoph Burgenmeister Hg Kleiner Fuhrer zur Klosterkirche Konigsbronn hg im Auftrag von Burgerstiftung Kulturverein und Evangelischer Kirchengemeinde in Konigsbronn Konigsbronn 2015 Evangelische Klosterorte in Wurttemberg Magazin in der Reihe Spuren hg Ev Landeskirche in Wurttemberg Ev Oberkirchenrat Stuttgart 2018 Seite 56 Sven van Meegen Hg Christliche Wegweiser im Landkreis Heidenheim Dischingen 2018 S 132 EinzelnachweiseUlrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 250 294 ISBN 978 3 949763 29 8 WeblinksZisterzienserabtei Konigsbronn in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Klosterdatenbank der Germania Sacra cistercium info Evangelische Zisterziensererben Klaus Graf Ausserordentlich schlecht erforscht das Zisterzienserkloster Konigsbronn bei Heidenheim mit zahlreichen Literatur und Online Nachweisen