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Die Komericher Mühle ist eine historische Mühle im Aachener Ortsteil Brand die seit ihrer ersten Erwähnung im 16 Jahrhun

Komericher Mühle

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Komericher Mühle
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Die Komericher Mühle ist eine historische Mühle im Aachener Ortsteil Brand, die seit ihrer ersten Erwähnung im 16. Jahrhundert von mehreren Besitzern in unterschiedlichen Funktionen genutzt wurde. Sie ist eine von ehemals 21 Mühlen im Naturschutzgebiet Indetal und befindet sich am Komericher Weg Nr. 42/44. Sie besteht derzeit aus der alten um 1800 erbauten Hofanlage Komerich und einem Gebäudekomplex zum Betrieb der Mühle aus der Zeit zwischen 1885 und 1926, die allesamt als Industriedenkmal unter Denkmalschutz stehen.

Komericher Mühle

Komericher Mühle in Aachen-Brand (2018)

Lage und Geschichte
Koordinaten 50° 44′ 54″ N, 6° 11′ 17″ O50.748376066.18812817Koordinaten: 50° 44′ 54″ N, 6° 11′ 17″ O
Standort Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Städteregion Aachen
Aachen-Brand
Gewässer Inde
Erbaut 16. Jh.
Stillgelegt 1960
Technik
Nutzung Walkmühle
Antrieb Wassermühle
Wasserrad Zwei oberschlächtige Wasserräder

Geschichte

Im späten 16. Jahrhundert existierte am heutigen Standort der Komericher Mühle unter dem damaligen Namen Kaldenberger bzw. Kaltenberger Mühle eine alte Pachtmühle der Reichsabtei Kornelimünster, die zur Kupferverarbeitung genutzt wurde. Um 1770 wurde die Mühlenanlage zu einer Spinn- und Walkmühle umgebaut und um die Jahrhundertwende herum wurde in unmittelbarer Nachbarschaft der Gutshof Komerich errichtet. Nach der Säkularisation der Abtei übernahm ab etwa 1802 der Tuchkaufmann Andreas Barschon den aus zwei Mühlen und einem Wirtschaftsgebäude bestehenden Komplex und führte ihn weiter als Walkmühle. Nur wenige Jahre später übertrug er diese dem Tuchkaufmann Ernst Conrad Claus (1774–1838), der die Mühle nach seinem Tod dem Tuchfabrikanten Arnold Deden (1769–1851) überließ, der seinerseits in der Aachener Pontstraße bereits eine Rauh-, Scher- und Spinnfabrik betrieb. Dessen gleichnamiger Sohn (1810–1875) erbte die Anlage, die er 1860 zu einer Streichgarnspinnerei umbauen und mit einer Werkshalle als Spinnsaal ausstatten ließ. Fünf Jahre später übernahmen die Tuchfabrikanten Nicola Dechamps (1842–1911) und Gustav Drouven (1848–1920) den Komplex als Filiale ihrer Aachener Zentrale „Dechamps & Drouven“ und statteten ihn 1885 mit einer Dampfmaschine mit Dampfkesselanlage aus.

Bereits im Jahr 1893 erwarb der aus Raeren stammende Spinnmeister Peter Jacob Kutsch zunächst die dortigen Maschinen und kaufte vier Jahre später die gesamte Fabrikanlage einschließlich des benachbarten Hofs auf und firmierte fortan als „P. J. Kutsch Streichgarn-Spinnerei“ auf der Komericher Mühle. Im Jahr 1901 erlitt das Unternehmen einen herben Rückschlag, nachdem vermutlich durch Brandstiftung die Fabrikhalle völlig ausgebrannt war. Innerhalb von nur drei Monaten ließ Kutsch diese wieder aufbauen und 1906 eine neue Dampfmaschine mit 100 PS aufstellen. Seine Söhne, die den Betrieb nach dem Tod des Vaters geerbt hatten, ersetzten 1926 die alten Wasserräder durch eine Wasserturbine mit 40 PS, ließen die technischen Anlage fortlaufend modernisieren und statteten sie noch 1948 mit zwei Elektromotoren für die Krempelmaschinen und Selfaktoren aus. Obwohl 1952 noch fast 50 Beschäftigte in der Fabrik arbeiteten, blieb auch dieses Unternehmen nicht vom allgemeinen Niedergang der Aachener Tuchindustrie verschont und musste 1960 die Produktion einstellen sowie fünf Jahre später den Komplex an die Stadt Aachen verkaufen.

2001 wurde der Komplex aufwändig durch einen Investor saniert, der dort unter anderem einen Fachbetrieb für ökologisches Bauen und einen Landschaftspflegedienst mit Sitz auf dem ehemaligen Gutshof unterhielt, der für die Pflege der umliegenden Biotopflächen zuständig ist. Darüber hinaus übernahm im Jahre 2003 der neu gegründete „Verein zur Pflege der Aachener Textilindustrie-Geschichte e. V.“ die alte Sheddachhalle und rüstete diese zu einem Ausstellungsraum um, in dem er ab 2006 mit Hilfe der NRW-Stiftung und der Sparkasse Aachen als „Textilmuseum Aachen“ historische Maschinen sowie die Geschichte der Tuchindustrie in Aachen anhand von zahlreichen Exponaten und Tafeln ausstellte. Nachdem der mittlerweile zu „Tuchwerk-Aachen e. V.“ umbenannte Verein seinen Bestand ständig erweitern konnte, wurde die Sheddachhalle zu klein und er verlagerte ab 2012 seine Aktivitäten, auch der verbesserten Verkehrsanbindung wegen, in die alte Tuchfabrik Stockheider Mühle in der Soers.

Anlage

Der heutige in einem kräftigen Rotbraun getünchte Gebäudebestand ging mehrheitlich aus den Neubaumaßnahmen nach dem großen Brand im Jahr 1901 hervor, wobei gut erhaltene Vorgängerbestände mit integriert wurden. Das älteste und vom Brand weitestgehend verschont gebliebene Gebäude ist die landwirtschaftlich genutzte Hofanlage, die um 1800 parallel zur Werkshalle und späteren Sheddachhalle erbaut wurde. Hierbei handelt es sich um einen Backsteinbau mit Satteldach, dessen vorderer zweigeschossiger Bereich zu Wohnzwecken diente und an dem sich im hinteren Bereich eine Viehhalle anschloss. Der Wohntrakt ist mit stichbogenartigen Holzsprossenfenstern auf Sohlbänken aus Naturstein versehen und sowohl bei der Gestaltung der Haustüre als auch mehrerer Innentüren wurden gut erhaltene historische Stilelemente verwendet. Die Backsteinhalle ist mit schweren Gewölbekonstruktionen ausgestattet und im unteren Bereich mit kleinen Stallfenstern versehen. Im Rahmen der Gebäudeerneuerungen nach dem Brand, wurden der Hofanlage an seiner Nordseite im Jahr 1902 ein eingeschossiger Flügelbau mit Pultdach vorgesetzt, der über das Werkstor mit dem Bürogebäude der Mühle verbunden ist.

Das Werkstor ist mit einem zweiflügeligen Stahltor ausgestattet und wird eingerahmt von zwei mit Kugeln bekrönten Mauerwerkspfeilern, in deren Putz Scheinfugen für eine Eckquaderung in Zahnschnittfolge eingearbeitet sind. Das sich ostwärts anschließende Bürogebäude ist wiederum ein zweigeschossiger Backsteinbau mit Satteldach, der zur Torseite zwei und zur Hofseite drei Achsen mit Stichbogenfenstern auf Natursteinsohlbänken aufweist. Mittig zur Hofseite befindet sich die Eingangstür, die über eine dreistufige Freitreppe erreicht wird.

Unmittelbar an dem Bürogebäude schließt sich südwärts die schmale Radkammer an, in der eines der beiden fünf Meter hohen Wasserräder aufgehängt war, welches 1926 durch die heute noch erhaltene Turbine ausgetauscht wurde. Neben der Radkammer schließt sich eine Bruchsteinhalle mit einem Flachdach und aufsitzenden Belichtungshauben an, die zuletzt als Wolferei genutzt wurde. Das Dach wird im Inneren gestützt durch zwei gusseiserne Säulen, an denen die Konsolen zur Auflagerung der Transmissionswellen erhalten geblieben sind.

Parallel zur Radkammer schließt sich die neue dreischiffige Sheddachhalle aus dem Jahre 1901 an, die die frühere Werkshalle ersetzte und als Spinnsaal diente. Dieser in den 1830er-Jahren in England entwickelte Gebäudetyp wurde erst ab 1880 in den Aachener Textilfabriken verwendet. Die Außenwände der Komericher Sheddachhalle sind in massiver Ziegelbauweise errichtet und mit hufeisenförmigen Eisenankern verstärkt. Auch hier wurden im Inneren gusseiserne Stützen verwendet, an deren Konsolen die quer durch die Halle verlaufenden Transmissionswellen verliefen. Unter der Sheddachhalle verlief ein von der Inde gespeister Untergraben, dessen Wasser das zweite Mühlenrad antrieb.

Der Radkammer nördlich angebaut ist der schmale Dampfmaschinenraum, der in seiner Substanz auf die Installation der ersten Dampfmaschine im Jahre 1885 zurückgeht, aber 1901 erneuert wurde. Er besitzt ein Flachdach mit zwei mittig integrierten Belichtungsraupen. In der südlichen Traufwand befindet sich heute noch der Auflagestein für das im Durchmesser 5 Meter große Schwungrad.

Ein Jahr vor der Erneuerung wurde im Jahr 1900 parallel zum Maschinenraum ein neues Kesselhaus für den Zweiflammrohrkessel errichtet, das den Brand unbeschadet überstanden hat. Dabei handelt es sich um eine mit einem Satteldach gedeckte Backsteinhalle, in dessen Giebel ein großes korbbogiges Tor eingebaut wurde. Das Kesselhaus wird geprägt durch den ursprünglich 20 Meter hohen Kamin, der später zunächst auf 16 Meter verkürzt und nach 2011 aus statischen Gründen komplett abgebaut wurde. Der runde Kaminschaft stand auf einem quadratischen Sockel und war im Übergangsbereich von Schaft zum Sockel mit Formziegeln verziert.

Darüber hinaus ist ein Großteil der wasserführenden und wasserregulierenden Anlagen zum Antrieb der Mühlenräder erhalten geblieben, die zwar nicht mehr aktiv nutzbar sind aber dennoch ganzheitlich zum Denkmalkomplex gehören. Die Zuführung des Wassers wurde durch einen mehr als 400 Meter langen und 1,50 bis 2 Meter breiten Obergraben gewährleistet, der von der Inde gespeist wird. An deren Eintrittstelle wurde das Wasser durch ein gemauertes Wehr auf 4,30 Meter Höhe gestaut und mit Hilfe eines verschließbaren Schützes der Zulauf geregelt. Der Obergraben selbst mündet vor dem Mühlengebäude in einen mit Naturstein eingefassten Stauteich, der an seiner Austrittsstelle ebenfalls ein Schütz vorweist und durch den das Wasser zur Turbine geleitet wurde. Anschließend floss es über einen Untergraben wieder in die Inde zurück. Zudem wurde über eine weitere Überlaufrinne aus dem Teich Wasser mittels eines Untergrabens durch die Sheddachhalle geleitet, wo es das dortige zweite Mühlenrad antrieb, bevor es ebenfalls in die Inde abgeleitet wurde.

Insgesamt besticht die Komericher Mühle als Musterbeispiel für eine im baulichen Bereich weitestgehend erhaltene Spinnereianlage der Jahrhundertwende im ländlichen Bereich sowie durch die in großer Zahl erhaltenen Elemente für die Antriebssysteme.

Literatur

  • Ewald Kraus: Comerich-Geschichte, Typoskript Bürgerverein Brand e. V. 1981
  • Brander Mühlen und Gehöfte, in: Heimatblätter des Landkreises Aachen, Nr. 6, 1938, Heft 3, S. 26

Weblinks

Commons: Komericher Mühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Walter Buschmann: Spinnerei Komerich in Aachen, Porträt der Komericher Mühle auf den Seiten der Rheinische Industriekultur e. V.
  • Die Komericher Mühle – Streichgarnspinnerei Kutsch, auf aachen.de
  • Porträt auf euregio-im-bild.de
  • Ehemaliges Textilmuseum Komericher Weg

Einzelnachweise

  1. Eintrag in Deutsche Stiftung Denkmalschutz
  2. Wunderwerke aus vergangenen Zeiten, in: Aachener Zeitung vom 28. Mai 2007
Wassermühlen in der Städteregion Aachen (Auswahl)

Am Amstelbach: Obermühle | Untermühle

Am Broicher Bach: Alsdorfer Ölmühle | Berger Mühle | Broicher Mühle | Erckensmühle | Kellersberger Mühle | Kranentalsmühle | Linkens Mühle | Römermühle

Am Haarbach: Harner Mühle | Kahlgrachtmühle | Nirmer Mühle | Scheidmühle | Welsche Mühle

An der Inde Abteimühle Kornelimünster | Atscher Mühle | Elgermühle | Komericher Mühle | Kupferhof Gedau

Am Iterbach Klostermühle Brandenburg | Königsmühle Walheim

Am Vichtbach Arnoldsmühle | Ellermühle | Krautlade | Kupferhof Bernardshammer | Kupferhof Enkerei | Kupferhof Grünenthal | Kupferhof Rose | Kupferhof Rosenthal | Kupferhof Schart | Kupferhof Stöck | Kupferhof Unterster Hof | Kupferhof Weide | Roderburgmühle

Am Wildbach Stockheider Mühle

An der Wurm: Adamsmühle | Bannmühle | Bardenberger Mühle | Nivelsteiner Mühle | Pumpenkünste der Klosterrather Gruben | Pumpenkunst in der Grube Ath | Pumpenkunst in der Grube Furth | Pumpermühlen | Teutermühle und Pumpenkunst | Wolfsfurter Mühlen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:49

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Die Komericher Muhle ist eine historische Muhle im Aachener Ortsteil Brand die seit ihrer ersten Erwahnung im 16 Jahrhundert von mehreren Besitzern in unterschiedlichen Funktionen genutzt wurde Sie ist eine von ehemals 21 Muhlen im Naturschutzgebiet Indetal und befindet sich am Komericher Weg Nr 42 44 Sie besteht derzeit aus der alten um 1800 erbauten Hofanlage Komerich und einem Gebaudekomplex zum Betrieb der Muhle aus der Zeit zwischen 1885 und 1926 die allesamt als Industriedenkmal unter Denkmalschutz stehen Komericher MuhleKomericher Muhle in Aachen Brand 2018 Komericher Muhle in Aachen Brand 2018 Lage und GeschichteKomericher Muhle Nordrhein Westfalen Koordinaten 50 44 54 N 6 11 17 O 50 74837606 6 18812817 Koordinaten 50 44 54 N 6 11 17 OStandort Deutschland Nordrhein WestfalenStadteregion AachenAachen Brand dd dd Gewasser IndeErbaut 16 Jh Stillgelegt 1960TechnikNutzung WalkmuhleAntrieb WassermuhleWasserrad Zwei oberschlachtige WasserraderGeschichteIm spaten 16 Jahrhundert existierte am heutigen Standort der Komericher Muhle unter dem damaligen Namen Kaldenberger bzw Kaltenberger Muhle eine alte Pachtmuhle der Reichsabtei Kornelimunster die zur Kupferverarbeitung genutzt wurde Um 1770 wurde die Muhlenanlage zu einer Spinn und Walkmuhle umgebaut und um die Jahrhundertwende herum wurde in unmittelbarer Nachbarschaft der Gutshof Komerich errichtet Nach der Sakularisation der Abtei ubernahm ab etwa 1802 der Tuchkaufmann Andreas Barschon den aus zwei Muhlen und einem Wirtschaftsgebaude bestehenden Komplex und fuhrte ihn weiter als Walkmuhle Nur wenige Jahre spater ubertrug er diese dem Tuchkaufmann Ernst Conrad Claus 1774 1838 der die Muhle nach seinem Tod dem Tuchfabrikanten Arnold Deden 1769 1851 uberliess der seinerseits in der Aachener Pontstrasse bereits eine Rauh Scher und Spinnfabrik betrieb Dessen gleichnamiger Sohn 1810 1875 erbte die Anlage die er 1860 zu einer Streichgarnspinnerei umbauen und mit einer Werkshalle als Spinnsaal ausstatten liess Funf 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statteten sie noch 1948 mit zwei Elektromotoren fur die Krempelmaschinen und Selfaktoren aus Obwohl 1952 noch fast 50 Beschaftigte in der Fabrik arbeiteten blieb auch dieses Unternehmen nicht vom allgemeinen Niedergang der Aachener Tuchindustrie verschont und musste 1960 die Produktion einstellen sowie funf Jahre spater den Komplex an die Stadt Aachen verkaufen 2001 wurde der Komplex aufwandig durch einen Investor saniert der dort unter anderem einen Fachbetrieb fur okologisches Bauen und einen Landschaftspflegedienst mit Sitz auf dem ehemaligen Gutshof unterhielt der fur die Pflege der umliegenden Biotopflachen zustandig ist Daruber hinaus ubernahm im Jahre 2003 der neu gegrundete Verein zur Pflege der Aachener Textilindustrie Geschichte e V die alte Sheddachhalle und rustete diese zu einem Ausstellungsraum um in dem er ab 2006 mit Hilfe der NRW Stiftung und der Sparkasse Aachen als Textilmuseum Aachen historische Maschinen sowie die Geschichte der Tuchindustrie in Aachen anhand von zahlreichen Exponaten und Tafeln ausstellte Nachdem der mittlerweile zu Tuchwerk Aachen e V umbenannte Verein seinen Bestand standig erweitern konnte wurde die Sheddachhalle zu klein und er verlagerte ab 2012 seine Aktivitaten auch der verbesserten Verkehrsanbindung wegen in die alte Tuchfabrik Stockheider Muhle in der Soers AnlageBlick in den Innenhof Der heutige in einem kraftigen Rotbraun getunchte Gebaudebestand ging mehrheitlich aus den Neubaumassnahmen nach dem grossen Brand im Jahr 1901 hervor wobei gut erhaltene Vorgangerbestande mit integriert wurden Das alteste und vom Brand weitestgehend verschont gebliebene Gebaude ist die landwirtschaftlich genutzte Hofanlage die um 1800 parallel zur Werkshalle und spateren Sheddachhalle erbaut wurde Hierbei handelt es sich um einen Backsteinbau mit Satteldach dessen vorderer zweigeschossiger Bereich zu Wohnzwecken diente und an dem sich im hinteren Bereich eine Viehhalle anschloss Der Wohntrakt ist mit stichbogenartigen Holzsprossenfenstern auf Sohlbanken aus Naturstein versehen und sowohl bei der Gestaltung der Hausture als auch mehrerer Innenturen wurden gut erhaltene historische Stilelemente verwendet Die Backsteinhalle ist mit schweren Gewolbekonstruktionen ausgestattet und im unteren Bereich mit kleinen Stallfenstern versehen Im Rahmen der Gebaudeerneuerungen nach dem Brand wurden der Hofanlage an seiner Nordseite im Jahr 1902 ein eingeschossiger Flugelbau mit Pultdach vorgesetzt der uber das Werkstor mit dem Burogebaude der Muhle verbunden ist Das Werkstor ist mit einem zweiflugeligen Stahltor ausgestattet und wird eingerahmt von zwei mit Kugeln bekronten Mauerwerkspfeilern in deren Putz Scheinfugen fur eine Eckquaderung in Zahnschnittfolge eingearbeitet sind Das sich ostwarts anschliessende Burogebaude ist wiederum ein zweigeschossiger Backsteinbau mit Satteldach der zur Torseite zwei und zur Hofseite drei Achsen mit Stichbogenfenstern auf Natursteinsohlbanken aufweist Mittig zur Hofseite befindet sich die Eingangstur die uber eine dreistufige Freitreppe erreicht wird Unmittelbar an dem Burogebaude schliesst sich sudwarts die schmale Radkammer an in der eines der beiden funf Meter hohen Wasserrader aufgehangt war welches 1926 durch die heute noch erhaltene Turbine ausgetauscht wurde Neben der Radkammer schliesst sich eine Bruchsteinhalle mit einem Flachdach und aufsitzenden Belichtungshauben an die zuletzt als Wolferei genutzt wurde Das Dach wird im Inneren gestutzt durch zwei gusseiserne Saulen an denen die Konsolen zur Auflagerung der Transmissionswellen erhalten geblieben sind Parallel zur Radkammer schliesst sich die neue dreischiffige Sheddachhalle aus dem Jahre 1901 an die die fruhere Werkshalle ersetzte und als Spinnsaal diente Dieser in den 1830er Jahren in England entwickelte Gebaudetyp wurde erst ab 1880 in den Aachener Textilfabriken verwendet Die Aussenwande der Komericher Sheddachhalle sind in massiver Ziegelbauweise errichtet und mit hufeisenformigen Eisenankern verstarkt Auch hier wurden im Inneren gusseiserne Stutzen verwendet an deren Konsolen die quer durch die Halle verlaufenden Transmissionswellen verliefen Unter der Sheddachhalle verlief ein von der Inde gespeister Untergraben dessen Wasser das zweite Muhlenrad antrieb Der Radkammer nordlich angebaut ist der schmale Dampfmaschinenraum der in seiner Substanz auf die Installation der ersten Dampfmaschine im Jahre 1885 zuruckgeht aber 1901 erneuert wurde Er besitzt ein Flachdach mit zwei mittig integrierten Belichtungsraupen In der sudlichen Traufwand befindet sich heute noch der Auflagestein fur das im Durchmesser 5 Meter grosse Schwungrad Ein Jahr vor der Erneuerung wurde im Jahr 1900 parallel zum Maschinenraum ein neues Kesselhaus fur den Zweiflammrohrkessel errichtet das den Brand unbeschadet uberstanden hat Dabei handelt es sich um eine mit einem Satteldach gedeckte Backsteinhalle in dessen Giebel ein grosses korbbogiges Tor eingebaut wurde Das Kesselhaus wird gepragt durch den ursprunglich 20 Meter hohen Kamin der spater zunachst auf 16 Meter verkurzt und nach 2011 aus statischen Grunden komplett abgebaut wurde Der runde Kaminschaft stand auf einem quadratischen Sockel und war im Ubergangsbereich von Schaft zum Sockel mit Formziegeln verziert Daruber hinaus ist ein Grossteil der wasserfuhrenden und wasserregulierenden Anlagen zum Antrieb der Muhlenrader erhalten geblieben die zwar nicht mehr aktiv nutzbar sind aber dennoch ganzheitlich zum Denkmalkomplex gehoren Die Zufuhrung des Wassers wurde durch einen mehr als 400 Meter langen und 1 50 bis 2 Meter breiten Obergraben gewahrleistet der von der Inde gespeist wird An deren Eintrittstelle wurde das Wasser durch ein gemauertes Wehr auf 4 30 Meter Hohe gestaut und mit Hilfe eines verschliessbaren Schutzes der Zulauf geregelt Der Obergraben selbst mundet vor dem Muhlengebaude in einen mit Naturstein eingefassten Stauteich der an seiner Austrittsstelle ebenfalls ein Schutz vorweist und durch den das Wasser zur Turbine geleitet wurde Anschliessend floss es uber einen Untergraben wieder in die Inde zuruck Zudem wurde uber eine weitere Uberlaufrinne aus dem Teich Wasser mittels eines Untergrabens durch die Sheddachhalle geleitet wo es das dortige zweite Muhlenrad antrieb bevor es ebenfalls in die Inde abgeleitet wurde Insgesamt besticht die Komericher Muhle als Musterbeispiel fur eine im baulichen Bereich weitestgehend erhaltene Spinnereianlage der Jahrhundertwende im landlichen Bereich sowie durch die in grosser Zahl erhaltenen Elemente fur die Antriebssysteme LiteraturEwald Kraus Comerich Geschichte Typoskript Burgerverein Brand e V 1981 Brander Muhlen und Gehofte in Heimatblatter des Landkreises Aachen Nr 6 1938 Heft 3 S 26WeblinksCommons Komericher Muhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walter Buschmann Spinnerei Komerich in Aachen Portrat der Komericher Muhle auf den Seiten der Rheinische Industriekultur e V Die Komericher Muhle Streichgarnspinnerei Kutsch auf aachen de Portrat auf euregio im bild de Ehemaliges Textilmuseum Komericher WegEinzelnachweiseEintrag in Deutsche Stiftung Denkmalschutz Wunderwerke aus vergangenen Zeiten in Aachener Zeitung vom 28 Mai 2007Wassermuhlen in der Stadteregion Aachen Auswahl Am Amstelbach Obermuhle Untermuhle Am Broicher Bach Alsdorfer Olmuhle Berger Muhle Broicher Muhle Erckensmuhle Kellersberger Muhle Kranentalsmuhle Linkens Muhle Romermuhle Am Haarbach Harner Muhle Kahlgrachtmuhle Nirmer Muhle Scheidmuhle Welsche Muhle An der Inde Abteimuhle Kornelimunster Atscher Muhle Elgermuhle Komericher Muhle Kupferhof Gedau Am Iterbach Klostermuhle Brandenburg Konigsmuhle Walheim Am Vichtbach Arnoldsmuhle Ellermuhle Krautlade Kupferhof Bernardshammer Kupferhof Enkerei Kupferhof Grunenthal Kupferhof Rose Kupferhof Rosenthal Kupferhof Schart Kupferhof Stock Kupferhof Unterster Hof Kupferhof Weide Roderburgmuhle Am Wildbach Stockheider Muhle An der Wurm Adamsmuhle Bannmuhle Bardenberger Muhle Nivelsteiner Muhle Pumpenkunste 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