Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Kongreßhalle Leipzig als Eigenname nach alter Rechtschreibung geschrieben ist ein Veranstaltungsgebäude mit mehreren

Kongreßhalle Leipzig

  • Startseite
  • Kongreßhalle Leipzig
Kongreßhalle Leipzig
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Kongreßhalle Leipzig (als Eigenname nach alter Rechtschreibung geschrieben) ist ein Veranstaltungsgebäude mit mehreren Sälen an der Pfaffendorfer Straße in Leipzig direkt neben dem Eingang zum Leipziger Zoo. Im Jahr 1900 als Gesellschaftshaus des Zoos eingeweiht, diente das Gebäude über mehr als acht Jahrzehnte als einer der wichtigsten Veranstaltungsorte Leipzigs. Nach langem Leerstand wurde es von 2001 bis 2015 umfassend saniert und umgebaut.

Gebäude

Der Elemente des Jugendstils aufweisende Bau des Gesellschaftshauses wurde von dem Leipziger Architekten Heinrich Rust entworfen. Mit seiner Längsausdehnung von 77 Metern an der Straße, dem in den Zoo gerichteten Flügel und dem bekrönenden Turm von 50 Metern Höhe stellt das Haus eine städtebauliche Dominante dar.

Das Haus besitzt mehrere Säle und Zimmer, die zum Zeitpunkt seiner Eröffnung wie folgt benannt waren: Großer Saal, Weißer Saal, Terrassensaal (heute Richard-Wagner-Saal), Pfauensaal (heute Bachsaal), Lortzingsaal, Goethesaal, Lessing- und Leibnizsaal, Mendelssohn-Bartholdy-Zimmer und Basteizimmer. Die Decke im Foyer galt als eines der bedeutendsten Beispiele für Art déco in Leipzig. Der Tanzboden im Großen Saal war einer der größten so genannten „schwingenden Tanzböden“ Europas, die durch einen mehrlagigen, mit Hohlräumen ausgestatteten Aufbau ein „weicheres Tanzen“ ermöglichen. Der Große Saal besaß auch eine Orgel. Ein Sonderpostamt war ebenfalls vorhanden.

Geschichte

Nördlich der Einmündung der Parthe in den damaligen Lauf der Pleiße bestand seit dem Mittelalter das Vorwerk Pfaffendorf. Nach dem Wiederaufbau des Vorwerks nach der Völkerschlacht bei Leipzig dienten die Gebäude u. a. auch der Gaststätte „Zum Pfaffendorfer Hof“. Diese Gaststätte übernahm im Jahr 1873 Ernst Pinkert und eröffnete auf der dahinter liegenden Wiese am Pfingstsonntag 1878 seinen Zoologischen Garten zu Leipzig. Im Jahr 1899 leitete er diesen in eine Aktiengesellschaft über, zu deren Vorstand und Direktor er berufen wurde. Nun begann eine rege Bautätigkeit, in deren Verlauf die alten Gutsgebäude abgerissen und Bauten für den Zoo errichtet wurden, darunter auch das Bürgerliche Gesellschaftshaus an der Pfaffendorfer Straße, die heutige Kongreßhalle, das Leipziger Kaufleute initiierten. Die Arbeiten am Gesellschaftshaus sollten ursprünglich am 1. Januar 1900 abgeschlossen sein, nach Bauverzögerungen fand die Eröffnung jedoch erst am 29. September 1900 statt.

Oft wird behauptet, das Gebäude habe im Ersten Weltkrieg als Lazarett gedient – dieses ist jedoch nicht nachweisbar und gilt als eher unwahrscheinlich. Nach dem Krieg war das Haus wieder ein gesellschaftlicher Treffpunkt Leipzigs. Im Zweiten Weltkrieg waren nur geringe Schäden zu beklagen, die bald behoben waren. 1947 wurde die Kongreßhalle rekonstruiert und umgebaut (Rangverbreiterung, Unterhangdecke, Bühneneinbau). Damit wurde sie zum bedeutendsten Gesellschaftshaus der Stadt Leipzig.

Von 1946 bis zur Eröffnung des dritten Gewandhauses 1981 fanden die Konzerte des Gewandhausorchesters unter Leitung von Franz Konwitschny, Václav Neumann und Kurt Masur im Großen Saale statt. Zahlreiche internationale Solisten gastierten dabei. Von 1946 bis August 1989 diente der Weiße Saal als Spielstätte des ersten deutschsprachigen Kindertheaters – des Theaters der Jungen Welt.

In der Kongreßhalle fanden Veranstaltungen verschiedensten Genres statt, darunter neben solchen der leichten Muse auch politische Kongresse und Sportereignisse. So fand 1950 die Eröffnungsfeier der DHfK, 1951 der 1. Deutsche Kulturkongress, 1957 der IV. Weltgewerkschaftskongress, 1959 und 1960 das Ringerturnier zu Ehren von Werner Seelenbinder und seit 1978 jährlich die Leipziger Jazztage statt.

Historisch bedeutsam ist der Protest in der Kongreßhalle am 20. Juni 1968 gegen die Sprengung der Universitätskirche, als im Abschlusskonzertes des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs ein Plakat ausgerollt wurde, auf dem der Wiederaufbau gefordert wurde. Im September 1988 wurde das Gebäude bis auf den Weißen Saal baupolizeilich gesperrt und war somit nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Am 28. August 1989 kam es zu einem Brand im Bühnenhaus des Weißen Saales und infolgedessen am 12. September 1989 zur totalen Schließung der Kongreßhalle Leipzig.

Im Zuge einer danach von der Stadt veranlassten Entrümpelung des Hauses verschwand vieles originale Inventar, das den Charme der Kongreßhalle ausmachte.

Sanierung 2001 bis 2015

Erste Initiativen zur Wiederbelebung des Hauses scheiterten. Am Tag des offenen Denkmals 2001 wurde die Bürgerinitiative „Kongreßhalle Leipzig“ gegründet, die im Rahmen des 125-jährigen Zoojubiläums im Jahr 2003 die Sanierung der Außenfassade vorantreiben konnte. Am 23. Mai 2003 wurde das Zoo-Restaurant im Richard-Wagner-Saal eröffnet. Am 19. Dezember 2006 gründeten Mitglieder der „Projektgruppe Bachsaal“ den Verein „Kongreßhalle Leipzig“ e. V. 2007 zog das Krystallpalast Varieté in den Großen Saal ein und nutzte diesen bis zum Sommer 2010.

2009 wurde die Zoo Leipzig GmbH Bauherr und die Messegesellschaft wirtschaftlicher Betreiber der Kongreßhalle. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II konnten im Jahr 2009 7,76 Mio. Euro für die Sanierung aktiviert werden. Der erste Bauabschnitt, zu dem die Stadt ca. 4,4 Mio. Euro als Investitionszuschlag beisteuerte, begann 2010. Insgesamt wurden in das Projekt, für das der Zoo Leipzig als Bauherr fungierte, etwa 30 Mio. Euro investiert.

Am 29. September 2010 – genau 110 Jahre nach der Eröffnung des Gesellschaftshauses – wurde der Grundstein gelegt. Es entstand im Nordflügel des Gebäudes ein Neubautrakt, der neben vier neuen Kongresssälen (Telemannsaal und Händelsaal im Erdgeschoss sowie Mahlersaal und Schumannsaal im ersten Obergeschoss) auch den renovierten neobarocken Bachsaal einschließt. Seit Dezember 2011 stehen zunächst drei Säle im Untergeschoss wieder zur Verfügung. Auch Teile des Südflügels mit dem Foyer des Großen Saals wurden renoviert; dieser Bereich soll künftig eine Tourismusinformation beinhalten.

In einem zweiten Bauabschnitt wurde der 1925 erbaute Weiße Saal, einst Aufführungsort des Theaters der Jungen Welt und seit einem Brand 1989 geschlossen, renoviert. Mit der Erweiterung um einen Palmensaal, welcher auf dem Gelände des Alten Raubtierhauses entstand, werden die Räume künftig als Restaurant genutzt.

In einem dritten Bauabschnitt erfolgte bis 2015 die Renovierung der gesamten Kongreßhalle inklusive des Großen Saals im Jugendstil sowie vier Sälen und zwei Zimmern im ersten und zweiten Obergeschoss des Südflügels. Architekt des Umbaus war Gerd Heise.

Mit einem Festakt mit Thomanerchor und Gewandhaus-Quartett, der gleichzeitig Beginn der Festtage „1000 Jahre Leipzig“ war, und anschließendem Bürgerfest wurde die Kongreßhalle am 29. Mai 2015 wiedereröffnet. Die öffentliche musikalische Einweihung des Großen Saals erfolgt am 18. Oktober 2015. Damit steht ein innenstadtnahes Kongress- und Tagungszentrum mit 15 Sälen und Räumen mit Kapazitäten für 10 bis 1200 Personen zur Verfügung. Betreiber des Komplexes ist das Congress Center Leipzig der Leipziger Messe.

Orgel

In der Kongreßhalle sollten als neuer Heimstätte des Gewandhausorchesters auch Aufführungen von Orgelwerken möglich sein. Zuerst war eine Orgel mit 60 Registern geplant. Schon vor der Neueröffnung fanden deshalb am 4. Juni 1946 erste Beratungen über den Einbau einer Konzertorgel in den Großen Saal statt. Drei Tage später forderte man die Firmen Jehmlich Orgelbau Dresden und Hermann Eule Orgelbau Bautzen zur Abgabe eines Angebots auf. Eule sagte bereits wenige Tage später ab, so dass die Orgelbaufirma Jehmlich den Auftrag übernahm.

Man entschied sich für einen zweigeteilten Aufbau der Orgel mit Anordnung der Prospektpfeifen oberhalb des Ranges zu beiden Seiten der Bühne. Dazu mussten jeweils das erste linke und rechte Seitenfenster des Saals einschließlich Oberlichter verschlossen werden. Im August 1947 wurde mit den Montagearbeiten begonnen. Wegen der vielen stattfindenden Veranstaltungen konnten die Arbeiten nicht wie geplant voranschreiten, und der für Dezember geplante Übergabetermin konnte nicht gehalten werden. Die Gesamtkosten der Orgel betrugen 52.103,70 RM. Im 14. Gewandhauskonzert am 12. Februar 1948 wurde die Orgel erstmals von Günther Ramin gespielt, es erklangen Werke von Händel, Bach und Bruckner.

Infolge der Aufteilung der Orgel auf zwei weit voneinander entfernte Stellen im Saal kam nur eine elektrische Spiel- und Registertraktur in Frage. Der technische Aufbau der Orgel war kompliziert, und die Störanfälligkeit sehr hoch. Wegen der zahlreich stattfindenden Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen verschmutzte das Orgelwerk extrem schnell, so dass bereits 1959 „das einst so schöne Instrument […] durch eine geradezu verantwortungslose Vernachlässigung in einen katastrophalen Zustand geraten ist.“ Es wurde erforderlich, das Instrument vor jedem Einsatz aufwändig durchzusehen und zu intonieren. Aus diesen Gründen wurde die Kongreßhallenorgel nur zu fünf Konzerten eingesetzt. Als Soloinstrument wurde sie bei der Leipziger Erstaufführung des Orgelkonzerts opus 50 von Rainer Kunad gespielt. Zum letzten Mal erklang die Orgel am 30. Oktober 1980 mit drei Orgelsonaten von Mozart im 7. Anrechtskonzert des Gewandhauses.

Die Orgel verschwand nach der Wende im Zuge der o. g. Entrümpelung; der Spieltisch wurde in einer Kirche entdeckt und in die Kongreßhalle zurückgebracht.

Disposition

I Manual C–f3
1. Quintade 16′
2. Großprinzipal 8′
3. Rohrgedackt 8′
4. Dulziana 8′
5. Oktave 4′
6. Blockflöte 4′
7. Superoktave 4′
8. Mixtur IV
9. Sesquialtera II
10. Quinte (aus Sesquialtera II) 2 2⁄3′
11. Helltrompete 8′
II Manual C–f3
1. Bordun 16′
2. Sing. Gedackt 8′
3. Flötenprinzipal 8′
4. Gemshorn 8′
5. Praestant 4′
6. Rohrflöte 4′
7. Naßat 2 2⁄3′
8. Waldflöte 2′
9. Terz 1 3⁄5′
10. Glöcklein 1′
11. Zimbel IV
12. Clarine 4′
Pedal C–f1
1. Prinzipalbaß 16′
2. Subbaß 16′
3. Echobaß 16′
4. Quintbaß 10 2⁄3′
5. Oktavbaß 8′
6. Flötenbaß 8′
7. Rohrpfeife 4′
8. Rauschpfeife III
9. Posaune 16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 3-fache freie Vorbereitung, Registercrescendo, Tutti-Auslöser, Schwelltritt für II. Manual, Gesamttremolo für alle Register des II. Manuals, Gesamtauslöser für Handregistratur
Anmerkungen
  1. zarte Intonation
  2. im Prospekt

Künstler, die in der Kongreßhalle aufgetreten sind (Auswahl)

(in alphabetischer Reihenfolge)

  • Salvatore Adamo
  • Chris Barber
  • Gilbert Bécaud
  • Roy Black
  • Katja Ebstein
  • Juliette Gréco
  • Herbert Kegel
  • Ralph Kirkpatrick
  • René Kollo
  • Mireille Mathieu
  • Mario del Monaco
  • David Oistrach
  • Anneliese Rothenberger
  • Klaus Renft Combo
  • Konstantin Wecker

Literatur

  • Mustafa Haikal, Thomas Nabert: Kongreßhalle Leipzig. Die wechselvolle Geschichte eines traditionsreichen Gesellschaftshauses. Pro Leipzig, Leipzig 2011, ISBN 978-3-936508-68-0.
  • Steffen Lieberwirth: Eine Orgel für die Kongreßhalle. In: Die Gewandhaus-Orgeln. Edition Peters, Leipzig 1986, ISBN 3-369-00220-5, S. 39–62.
  • Falk Jaeger, Hg.: Kongresshalle am Zoo Leipzig – HPP Architekten, JOVIS Verlag Berlin 2016, ISBN 978-3-86859-404-1

Weblinks

Commons: Kongreßhalle Leipzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website der Kongreßhalle
  • Website des Vereins Kongreßhalle Leipzig e. V.
  • Adalbert Haberbeck: Die Kongreßhalle Leipzig, pdf, 14 Seiten, April 2006, abgerufen am 22. Januar 2021

Einzelnachweise

  1. Haikal/Nabert: Kongreßhalle Leipzig.
  2. Verein „Kongreßhalle Leipzig“ e. V.
  3. Wolfgang Hocquel: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-932900-54-5, S. 143
  4. Verein „Kongreßhalle Leipzig“ e. V.: Geschichte der Kongreßhalle
  5. Kongreßhalle: Spurensuche läuft in: Leipziger Volkszeitung vom 27. April 2011, siehe auch www.kongresshalle-leipzig.com (Memento vom 24. April 2016 im Internet Archive)
  6. Lazarett, Konzertsaal und Bühne für die NSDAP - Geschichte der Leipziger Kongreßhalle. (Memento vom 9. Dezember 2011 im Internet Archive) Meldung auf lvz-online.de vom 1. Dezember 2011, abgerufen am 2. Dezember 2011
  7. Andreas Tappert: Nach fünf Jahren Bauzeit erstrahlt die Kongreßhalle in neuem Glanz. In: Leipziger Volkszeitung, 30./31. Mai 2015, S. 15
  8. Disposition der Orgel in / Specification of the Organ at Leipzig, Neues Gewandhaus. Abgerufen am 7. Dezember 2021. 
  9. so der Leipziger Dozent und Organist Hans Strobach in einer Eingabe; vgl. Lieberwirth: Die Gewandhaus-Orgeln. S. 61 f.

51.34879512.3712Koordinaten: 51° 20′ 55,7″ N, 12° 22′ 16,3″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 17:37

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Kongreßhalle Leipzig, Was ist Kongreßhalle Leipzig? Was bedeutet Kongreßhalle Leipzig?

Die Kongresshalle Leipzig als Eigenname nach alter Rechtschreibung geschrieben ist ein Veranstaltungsgebaude mit mehreren Salen an der Pfaffendorfer Strasse in Leipzig direkt neben dem Eingang zum Leipziger Zoo Im Jahr 1900 als Gesellschaftshaus des Zoos eingeweiht diente das Gebaude uber mehr als acht Jahrzehnte als einer der wichtigsten Veranstaltungsorte Leipzigs Nach langem Leerstand wurde es von 2001 bis 2015 umfassend saniert und umgebaut Kongresshalle LeipzigGebaudeDer Elemente des Jugendstils aufweisende Bau des Gesellschaftshauses wurde von dem Leipziger Architekten Heinrich Rust entworfen Mit seiner Langsausdehnung von 77 Metern an der Strasse dem in den Zoo gerichteten Flugel und dem bekronenden Turm von 50 Metern Hohe stellt das Haus eine stadtebauliche Dominante dar Das Haus besitzt mehrere Sale und Zimmer die zum Zeitpunkt seiner Eroffnung wie folgt benannt waren Grosser Saal Weisser Saal Terrassensaal heute Richard Wagner Saal Pfauensaal heute Bachsaal Lortzingsaal Goethesaal Lessing und Leibnizsaal Mendelssohn Bartholdy Zimmer und Basteizimmer Die Decke im Foyer galt als eines der bedeutendsten Beispiele fur Art deco in Leipzig Der Tanzboden im Grossen Saal war einer der grossten so genannten schwingenden Tanzboden Europas die durch einen mehrlagigen mit Hohlraumen ausgestatteten Aufbau ein weicheres Tanzen ermoglichen Der Grosse Saal besass auch eine Orgel Ein Sonderpostamt war ebenfalls vorhanden GeschichteNordlich der Einmundung der Parthe in den damaligen Lauf der Pleisse bestand seit dem Mittelalter das Vorwerk Pfaffendorf Nach dem Wiederaufbau des Vorwerks nach der Volkerschlacht bei Leipzig dienten die Gebaude u a auch der Gaststatte Zum Pfaffendorfer Hof Diese Gaststatte ubernahm im Jahr 1873 Ernst Pinkert und eroffnete auf der dahinter liegenden Wiese am Pfingstsonntag 1878 seinen Zoologischen Garten zu Leipzig Im Jahr 1899 leitete er diesen in eine Aktiengesellschaft uber zu deren Vorstand und Direktor er berufen wurde Nun begann eine rege Bautatigkeit in deren Verlauf die alten Gutsgebaude abgerissen und Bauten fur den Zoo errichtet wurden darunter auch das Burgerliche Gesellschaftshaus an der Pfaffendorfer Strasse die heutige Kongresshalle das Leipziger Kaufleute initiierten Die Arbeiten am Gesellschaftshaus sollten ursprunglich am 1 Januar 1900 abgeschlossen sein nach Bauverzogerungen fand die Eroffnung jedoch erst am 29 September 1900 statt Das Innere des Grossen Saals der fur Kongresse Sportveranstaltungen und Konzerte genutzt wurde Hier Deutsch deutsches Kulturgesprach 1951Zustand 1957 Oft wird behauptet das Gebaude habe im Ersten Weltkrieg als Lazarett gedient dieses ist jedoch nicht nachweisbar und gilt als eher unwahrscheinlich Nach dem Krieg war das Haus wieder ein gesellschaftlicher Treffpunkt Leipzigs Im Zweiten Weltkrieg waren nur geringe Schaden zu beklagen die bald behoben waren 1947 wurde die Kongresshalle rekonstruiert und umgebaut Rangverbreiterung Unterhangdecke Buhneneinbau Damit wurde sie zum bedeutendsten Gesellschaftshaus der Stadt Leipzig Von 1946 bis zur Eroffnung des dritten Gewandhauses 1981 fanden die Konzerte des Gewandhausorchesters unter Leitung von Franz Konwitschny Vaclav Neumann und Kurt Masur im Grossen Saale statt Zahlreiche internationale Solisten gastierten dabei Von 1946 bis August 1989 diente der Weisse Saal als Spielstatte des ersten deutschsprachigen Kindertheaters des Theaters der Jungen Welt In der Kongresshalle fanden Veranstaltungen verschiedensten Genres statt darunter neben solchen der leichten Muse auch politische Kongresse und Sportereignisse So fand 1950 die Eroffnungsfeier der DHfK 1951 der 1 Deutsche Kulturkongress 1957 der IV Weltgewerkschaftskongress 1959 und 1960 das Ringerturnier zu Ehren von Werner Seelenbinder und seit 1978 jahrlich die Leipziger Jazztage statt Historisch bedeutsam ist der Protest in der Kongresshalle am 20 Juni 1968 gegen die Sprengung der Universitatskirche als im Abschlusskonzertes des Internationalen Johann Sebastian Bach Wettbewerbs ein Plakat ausgerollt wurde auf dem der Wiederaufbau gefordert wurde Im September 1988 wurde das Gebaude bis auf den Weissen Saal baupolizeilich gesperrt und war somit nicht mehr fur die Offentlichkeit zuganglich Am 28 August 1989 kam es zu einem Brand im Buhnenhaus des Weissen Saales und infolgedessen am 12 September 1989 zur totalen Schliessung der Kongresshalle Leipzig Im Zuge einer danach von der Stadt veranlassten Entrumpelung des Hauses verschwand vieles originale Inventar das den Charme der Kongresshalle ausmachte Sanierung 2001 bis 2015Erste Initiativen zur Wiederbelebung des Hauses scheiterten Am Tag des offenen Denkmals 2001 wurde die Burgerinitiative Kongresshalle Leipzig gegrundet die im Rahmen des 125 jahrigen Zoojubilaums im Jahr 2003 die Sanierung der Aussenfassade vorantreiben konnte Am 23 Mai 2003 wurde das Zoo Restaurant im Richard Wagner Saal eroffnet Am 19 Dezember 2006 grundeten Mitglieder der Projektgruppe Bachsaal den Verein Kongresshalle Leipzig e V 2007 zog das Krystallpalast Variete in den Grossen Saal ein und nutzte diesen bis zum Sommer 2010 2009 wurde die Zoo Leipzig GmbH Bauherr und die Messegesellschaft wirtschaftlicher Betreiber der Kongresshalle Im Rahmen des Konjunkturpaketes II konnten im Jahr 2009 7 76 Mio Euro fur die Sanierung aktiviert werden Der erste Bauabschnitt zu dem die Stadt ca 4 4 Mio Euro als Investitionszuschlag beisteuerte begann 2010 Insgesamt wurden in das Projekt fur das der Zoo Leipzig als Bauherr fungierte etwa 30 Mio Euro investiert Am 29 September 2010 genau 110 Jahre nach der Eroffnung des Gesellschaftshauses wurde der Grundstein gelegt Es entstand im Nordflugel des Gebaudes ein Neubautrakt der neben vier neuen Kongresssalen Telemannsaal und Handelsaal im Erdgeschoss sowie Mahlersaal und Schumannsaal im ersten Obergeschoss auch den renovierten neobarocken Bachsaal einschliesst Seit Dezember 2011 stehen zunachst drei Sale im Untergeschoss wieder zur Verfugung Auch Teile des Sudflugels mit dem Foyer des Grossen Saals wurden renoviert dieser Bereich soll kunftig eine Tourismusinformation beinhalten In einem zweiten Bauabschnitt wurde der 1925 erbaute Weisse Saal einst Auffuhrungsort des Theaters der Jungen Welt und seit einem Brand 1989 geschlossen renoviert Mit der Erweiterung um einen Palmensaal welcher auf dem Gelande des Alten Raubtierhauses entstand werden die Raume kunftig als Restaurant genutzt In einem dritten Bauabschnitt erfolgte bis 2015 die Renovierung der gesamten Kongresshalle inklusive des Grossen Saals im Jugendstil sowie vier Salen und zwei Zimmern im ersten und zweiten Obergeschoss des Sudflugels Architekt des Umbaus war Gerd Heise Mit einem Festakt mit Thomanerchor und Gewandhaus Quartett der gleichzeitig Beginn der Festtage 1000 Jahre Leipzig war und anschliessendem Burgerfest wurde die Kongresshalle am 29 Mai 2015 wiedereroffnet Die offentliche musikalische Einweihung des Grossen Saals erfolgt am 18 Oktober 2015 Damit steht ein innenstadtnahes Kongress und Tagungszentrum mit 15 Salen und Raumen mit Kapazitaten fur 10 bis 1200 Personen zur Verfugung Betreiber des Komplexes ist das Congress Center Leipzig der Leipziger Messe OrgelBlick zur 1947 1948 links und rechts der Buhne eingebauten Jehmlich Orgel 1950 In der Kongresshalle sollten als neuer Heimstatte des Gewandhausorchesters auch Auffuhrungen von Orgelwerken moglich sein Zuerst war eine Orgel mit 60 Registern geplant Schon vor der Neueroffnung fanden deshalb am 4 Juni 1946 erste Beratungen uber den Einbau einer Konzertorgel in den Grossen Saal statt Drei Tage spater forderte man die Firmen Jehmlich Orgelbau Dresden und Hermann Eule Orgelbau Bautzen zur Abgabe eines Angebots auf Eule sagte bereits wenige Tage spater ab so dass die Orgelbaufirma Jehmlich den Auftrag ubernahm Man entschied sich fur einen zweigeteilten Aufbau der Orgel mit Anordnung der Prospektpfeifen oberhalb des Ranges zu beiden Seiten der Buhne Dazu mussten jeweils das erste linke und rechte Seitenfenster des Saals einschliesslich Oberlichter verschlossen werden Im August 1947 wurde mit den Montagearbeiten begonnen Wegen der vielen stattfindenden Veranstaltungen konnten die Arbeiten nicht wie geplant voranschreiten und der fur Dezember geplante Ubergabetermin konnte nicht gehalten werden Die Gesamtkosten der Orgel betrugen 52 103 70 RM Im 14 Gewandhauskonzert am 12 Februar 1948 wurde die Orgel erstmals von Gunther Ramin gespielt es erklangen Werke von Handel Bach und Bruckner Infolge der Aufteilung der Orgel auf zwei weit voneinander entfernte Stellen im Saal kam nur eine elektrische Spiel und Registertraktur in Frage Der technische Aufbau der Orgel war kompliziert und die Storanfalligkeit sehr hoch Wegen der zahlreich stattfindenden Tanz und Unterhaltungsveranstaltungen verschmutzte das Orgelwerk extrem schnell so dass bereits 1959 das einst so schone Instrument durch eine geradezu verantwortungslose Vernachlassigung in einen katastrophalen Zustand geraten ist Es wurde erforderlich das Instrument vor jedem Einsatz aufwandig durchzusehen und zu intonieren Aus diesen Grunden wurde die Kongresshallenorgel nur zu funf Konzerten eingesetzt Als Soloinstrument wurde sie bei der Leipziger Erstauffuhrung des Orgelkonzerts opus 50 von Rainer Kunad gespielt Zum letzten Mal erklang die Orgel am 30 Oktober 1980 mit drei Orgelsonaten von Mozart im 7 Anrechtskonzert des Gewandhauses Die Orgel verschwand nach der Wende im Zuge der o g Entrumpelung der Spieltisch wurde in einer Kirche entdeckt und in die Kongresshalle zuruckgebracht Disposition I Manual C f31 Quintade 16 2 Grossprinzipal 8 3 Rohrgedackt 8 4 Dulziana 8 5 Oktave 4 6 Blockflote 4 7 Superoktave 4 8 Mixtur IV9 Sesquialtera II10 Quinte aus Sesquialtera II 2 2 3 11 Helltrompete 8 II Manual C f31 Bordun 16 2 Sing Gedackt 8 3 Flotenprinzipal 8 4 Gemshorn 8 5 Praestant 4 6 Rohrflote 4 7 Nassat 2 2 3 8 Waldflote 2 9 Terz 1 3 5 10 Glocklein 1 11 Zimbel IV12 Clarine 4 Pedal C f11 Prinzipalbass 16 2 Subbass 16 3 Echobass 16 4 Quintbass 10 2 3 5 Oktavbass 8 6 Flotenbass 8 7 Rohrpfeife 4 8 Rauschpfeife III9 Posaune 16 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Spielhilfen 3 fache freie Vorbereitung Registercrescendo Tutti Ausloser Schwelltritt fur II Manual Gesamttremolo fur alle Register des II Manuals Gesamtausloser fur HandregistraturAnmerkungenzarte Intonation im ProspektKunstler die in der Kongresshalle aufgetreten sind Auswahl in alphabetischer Reihenfolge Salvatore Adamo Chris Barber Gilbert Becaud Roy Black Katja Ebstein Juliette Greco Herbert Kegel Ralph Kirkpatrick Rene Kollo Mireille Mathieu Mario del Monaco David Oistrach Anneliese Rothenberger Klaus Renft Combo Konstantin WeckerLiteraturMustafa Haikal Thomas Nabert Kongresshalle Leipzig Die wechselvolle Geschichte eines traditionsreichen Gesellschaftshauses Pro Leipzig Leipzig 2011 ISBN 978 3 936508 68 0 Steffen Lieberwirth Eine Orgel fur die Kongresshalle In Die Gewandhaus Orgeln Edition Peters Leipzig 1986 ISBN 3 369 00220 5 S 39 62 Falk Jaeger Hg Kongresshalle am Zoo Leipzig HPP Architekten JOVIS Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 86859 404 1WeblinksCommons Kongresshalle Leipzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Kongresshalle Website des Vereins Kongresshalle Leipzig e V Adalbert Haberbeck Die Kongresshalle Leipzig pdf 14 Seiten April 2006 abgerufen am 22 Januar 2021EinzelnachweiseHaikal Nabert Kongresshalle Leipzig Verein Kongresshalle Leipzig e V Wolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Passage Verlag Leipzig 2004 ISBN 3 932900 54 5 S 143 Verein Kongresshalle Leipzig e V Geschichte der Kongresshalle Kongresshalle Spurensuche lauft in Leipziger Volkszeitung vom 27 April 2011 siehe auch www kongresshalle leipzig com Memento vom 24 April 2016 im Internet Archive Lazarett Konzertsaal und Buhne fur die NSDAP Geschichte der Leipziger Kongresshalle Memento vom 9 Dezember 2011 im Internet Archive Meldung auf lvz online de vom 1 Dezember 2011 abgerufen am 2 Dezember 2011 Andreas Tappert Nach funf Jahren Bauzeit erstrahlt die Kongresshalle in neuem Glanz In Leipziger Volkszeitung 30 31 Mai 2015 S 15 Disposition der Orgel in Specification of the Organ at Leipzig Neues Gewandhaus Abgerufen am 7 Dezember 2021 so der Leipziger Dozent und Organist Hans Strobach in einer Eingabe vgl Lieberwirth Die Gewandhaus Orgeln S 61 f 51 348795 12 3712 Koordinaten 51 20 55 7 N 12 22 16 3 O

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Verstoßene Soldaten

  • Juli 19, 2025

    Verklärte Nacht

  • Juli 19, 2025

    Verkehrsgesellschaft Zweibrücken

  • Juli 19, 2025

    Verkehrsgemeinschaft Münsterland

  • Juli 19, 2025

    Verena Güntner

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.