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Kontrollierte Wohnraumlüftung

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Kontrollierte Wohnraumlüftung
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Eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) ist eine meist elektrisch gesteuerte Lüftung zur definierten Be- und Entlüftung von Wohnungen.

Nach Installationsweise unterscheiden sich

  • die dezentrale Lüftung mit mehreren Ventilatoren (Einzelgeräte) und
  • die zentrale Lüftung mit Zusammenführung der Lüftungskanäle aus mehreren Räumen zu einem einzelnen Lüftungsgerät (Zentralgerät).

Je nachdem, ob ein Gebläse eingesetzt wird oder nicht, unterscheiden sich

  • die maschinelle Lüftung mit Gebläse und
  • die kontrollierte natürliche Lüftung als seltener Sonderfall, bei dem der natürliche Luftaustausch durch Konvektion (gegebenenfalls einschließlich Kamineffekt) und Windeinfluss durch Fenster oder andere Öffnungen genutzt und gesteuert wird. Bei der kontrollierten natürlichen Lüftung lassen sich die im Folgenden beschriebenen Varianten zur Luftführung und Wärmerückgewinnung nicht oder nur sehr beschränkt einsetzen.

Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Gebläse kann als Abluftsystem, Zuluftsystem oder als kombiniertes Zu- und Abluftsystem ausgeführt werden.

Bei gleichzeitiger Zuführung von Frischluft und Abführung von Fortluft kann ein Wärmetauscher die Zuluft mit der Wärme aus der Abluft vorheizen. Mithilfe einer Wärmepumpe kann die Abwärme der Abluft zur Beheizung der Zuluft, zur Warmwasserbereitung oder zum Betrieb einer Warmwasserheizung genutzt werden.

Eine unkontrollierte Wohnungslüftung ist die freie Lüftung von Wohnungen mittels Fensterlüftung, Fugenlüftung oder Schachtlüftung.

Funktion

Hygienischer Luftwechsel
Der verbrauchte Sauerstoff wird ergänzt. Der Feuchtigkeits- und Kohlenstoffdioxidgehalt wird reduziert. Schadstoffe, die aus neuen Möbeln, Farbanstrichen oder Haushaltsgeräten austreten, werden verdünnt und abgeführt.
Saubere Zuluft
Partikel wie Staub und Pollen sowie Insekten werden durch Luftfilter zurückgehalten. Aktivkohlefilter können auch weitere Luftschadstoffe und Gerüche binden.
Energieeinsparung
Durch die Einhaltung einer definierten Luftwechselrate sowie durch Wärmerückgewinnung reduziert sich der Lüftungswärmeverlust.
Gerüche werden reduziert
Der beständige Zuluftstrom verdünnt Gerüche. Durch die Absaugung der Luft in Bädern, Toiletten und Küchen wird die Geruchsübertragung in andere Räume reduziert.
Schallschutz
Die Fenster brauchen zum Lüften nicht mehr geöffnet zu werden. Die Gebäudehülle kann zum Außenraum hin abgedichtet werden. Die Luftführung durch Kanäle sowie Luftfilter vermindert die eindringenden Geräusche, etwa den Verkehrslärm. Zusätzliche Schalldämmung ist einfach möglich.

Die Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftungen selbst arbeiten nahezu geräuschlos.

Kühlung der Raumluft
Die (sommerliche) Erwärmung der Räume durch Sonneneinstrahlung oder interne Wärmequellen wird durch den Zuluftstrom reduziert. Bei Überströmung der Luft zwischen Räumen gleichen sich Temperaturunterschiede aus.

Eine entsprechend ausgelegte Lüftungsanlage kann auf verschiedene Arten zur Abkühlung der Wohnräume im Sommer beitragen und helfen, Kosten und Energieeinsatz zum Betrieb einer Klimaanlage zu vermeiden:

  • Besitzt die Anlage einen Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung im Winter, so kann dieser im Sommer zur Kälterückgewinnung verwendet werden. Während im Winter meist auch die Übertragung, d. h. die Rückgewinnung der in der Abluft enthaltenen Feuchtigkeit erwünscht ist, um eine übermäßig trockene Wohnraumluft zu vermeiden, so ist dies im Sommer nicht der Fall. Ein gewöhnlicher Wärmetauscher kühlt die einströmende Außenluft und entfeuchtet sie zugleich. Trockene Luft wird bei gleicher Temperatur als weniger belastend empfunden.
  • Viele Anlagen verfügen über einen Sommer-Bypass, um in der Nacht den Wärmetauscher zu umgehen. Die kalte Nachtluft strömt dann direkt in die Wohnräume, um diese möglichst effektiv abzukühlen.
  • Ein Erdwärmetauscher, der im Winter zur Vorwärmung der Außenluft genutzt wird, kann im Sommer ebenso zur Abkühlung der einströmenden Frischluft dienen.

Geschichtliche Entwicklung

In den beengten Wohnverhältnissen großer innerstädtischer Mietshäuser wurde schon seit langer Zeit die Schachtlüftung angewendet, also eine Zwangslüftung über senkrecht durchs Gebäude laufende Lüftungsschächte. Demgegenüber genügte in den meisten anderen Gebäuden der Luftaustausch, der sich durch die Fugen zwischen Fensterflügeln und Fensterrahmen (Fugenlüftung) sowie durch den von Öfen und Kaminen verursachten Unterdruck ganz von alleine ergab.

→ Hauptartikel: Lüftung: Undichte Gebäudehülle in Altbauten

In Gebäuden mit Ofenheizung und ungedichteten Fenstern und Türen liegt der sich natürlich einstellende Luftwechsel um bis zu 40-mal höher, als es bei Gebäuden mit abgedichteter Gebäudehülle der Fall ist.

Als Ende des 20. Jahrhunderts immer besser gedämmte Gebäude aufkamen, zeigte sich, dass die Gebäudehülle dieser Häuser so luftdicht ist, dass im Gebäude entstandene Feuchtigkeit (durch Ausatmen, Schwitzen, Kochen, Duschen u. ä.) und Gerüche (Kochen, Toilette) nicht mehr in hinreichendem Maße durch Fugen (an den Rahmen von Fenstern und Türen, an Rollladenkästen, durch Kellerfenster u. ä.) nach draußen gelangen und dass umgekehrt zu wenig Außenluft („Frischluft“) ins Haus eintritt. Nicht selten bildete sich in Feuchträumen, speziell im Bad, Schimmel.

Eine Gegenüberstellung von Feuchtequellen und natürlicher (unkontrollierter) Feuchteabfuhr (je in kg) in einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt verdeutlicht die Notwendigkeit zu lüften:

Gegenüberstellung von Feuchtequellen und Feuchteabfuhr
Befeuchtung durch … Früher
(in kg)
Heute
(in kg)
Ursachen
Kochen +1,6 +1,2 Es wird weniger aufwendig und insgesamt seltener selbst gekocht.
Waschen, Duschen, Baden +0,4 +2,4 Heute hat jede Wohnung eine Dusche oder Badewanne, die häufig täglich genutzt werden.
Wäsche waschen & trocknen +0,4 +1,2 Vollautomatische Waschmaschinen verführen zu häufigem Waschen.
Ausatmen & Verdunstung der Bewohner +2,0 +1,6 Weniger Menschen teilen sich eine Wohnung.
Pflanzen gießen +1,6 +2,1 Es gibt mehr Zimmerpflanzen als früher.
Summe +6,0 +8,5
Entfeuchtung durch … Früher
(in kg)
Heute
(in kg)
Ursachen
Fenster und Türen −3,0 −0,5 Fugendichtungsprofile behindern heute den Luftaustausch.
Offene Feuerstelle, Kamin, Ofen −3,0 ±0,0 Der Unterdruck im Schornstein sorgte für einen ständigen Abluftstrom.
Bilanz ±0,0 +8,0 (kg Wasser je Tag)

Wie luftdicht eine Gebäudehülle ist, kann man durch einen Blower-Door-Test ermitteln. In vielen Altbauten bewirken alte Fenster und Türen, dass – gerade bei Wind und/oder Kälte – der Luftaustausch zwischen drinnen und draußen hoch ist. Neue Fenster haben zwei oder drei Dichtungsebenen.

Durch die inzwischen sehr viel bessere Wärmedämmung der Gebäudehülle vergrößerte sich der Anteil des Lüftungswärmeverlusts am Gesamtwärmeverlust eines Gebäudes. In Niedrigenergie- und Passivhäusern ist es möglich, auf eine Zentralheizungsanlage ganz zu verzichten, wenn der Wärmeinhalt der Abluft der Zuluft über einen Wärmetauscher wieder zugeführt wird („Wärmerückgewinnung“). Eine elektronische Regelung steuert die Luftmenge und beugt dem Einfrieren des Wärmetauschers vor. Anders als beim Lüften über gekippte oder geöffnete Fenster (Stoßlüftung) ist der Luftwechsel bei automatisierten Anlagen weitgehend unabhängig von Windgeschwindigkeit und -richtung sowie der Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen.

Aufbau

Man unterscheidet zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen sowie zwischen nachgerüsteten und Neubau-Anlagen.

Zentrale Lüftungsanlage

Zentrale Anlagen haben zwei Ausgänge (Fortluft, die nach außen geführt wird; Zuluft, die den Wohnräumen zugeführt wird) und zwei Eingänge (Außenluft, die von außen zugeführt wird; Abluft, die aus den Wohnräumen abgesaugt wird). Zentrale Anlagen sind aufwändiger, denn vom Lüftungsgerät müssen zu jedem Raum Lüftungsleitungen geführt werden:

  • Im einfachsten Fall erhalten nur die Schlaf- und Wohnräume Zuluftleitungen und die Abluft wird alleine aus WC, Bad sowie optional aus Flur und/oder Küche abgeführt. Zuluft- und Abluft-Räume werden dann durch schalldämpfende Überströmöffnungen (aktive Überströmer) in Türen oder Wänden verbunden oder die Luft zieht durch den Spalt unter den Türblättern.
  • Bei der aufwendigeren Variante ist jeder Raum einzeln regulierbar und hat einen eigenen Zuluft- und einen Abluftkanal.

Die Lüftungsleitungen werden meist im Fußbodenaufbau unter dem Estrich oder über abgehängten Decken installiert. Vertikalleitungen können in gewöhnlichen Installationsschächten, senkrechten Wandaussparungen und eventuell in Kabelschächten oder Zwischenwänden (z. B. aus Gipskarton) verlegt werden.

Dezentrale Lüftungsanlage

Dezentrale Anlagen eignen sich besonders für die Nachrüstung einzelner Räume, in denen besondere Lüftungsprobleme bestehen (z. B. Bad, Küche, WC). Sinnvoll ist der Einsatz zum Beispiel in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und Wärmebrücken an der Außenwand, in Küchen oder anderen Räumen mit regelmäßiger starker Luftverschmutzung wie zum Beispiel in Raucherzimmern. Da dezentrale Lüftungsgeräte nur in einzelnen Räumen angebracht werden, eignen sie sich auch für den nachträglichen Einbau in bestehenden Gebäuden. Oft werden sie neben dem Fenster oder im Bereich der Fensterbank montiert.

Dezentrale Anlagen arbeiten entweder mit einem kleinen Wärmeübertrager (Kreuzstrom- oder Kreuzgegenstromwärmeübertrager als Rekuperator) oder mit einem Regenerator (Wärmezwischenspeicher im zeitversetzten Gegenstromverfahren):

  • Geräte mit Wärmeübertrager besitzen zwei Ventilatoren, sodass Zu- und Abluft zugleich in und aus dem Raum strömen. Die Ausblasöffnungen von Fort- und Zuluft sollten den Luftstrom etwas beschleunigt in den Raum blasen und möglichst weit entfernt von den Ansaugöffnungen von Frisch- und Abluft sein, damit es keinen direkten Kurzschluss zwischen ein- und ausströmender Luft gibt.
  • Geräte mit Regenerator werden auch als Pendellüfter, Reversier-Lüfter oder Push-Pull-Gerät bezeichnet. Sie können bis ca. −15 °C ohne besondere Frostschutzmaßnahmen betrieben werden. Reversiergeräte sorgen immer einige Minuten lang für Zuluft und schalten dann für einen ebensolangen Zeitraum auf Abluft um. So muss nur ein Rohr durch die Wand geführt werden, in dem sich der Lüftermotor und der Regenerator in Form einer luftdurchlässigen Speichermasse befinden. Die Speichermasse kühlt sich im Winter beim Zuluftbetrieb ab, nimmt anschließend beim Abluftbetrieb die Wärme der Raumluft auf, die beim nächsten Zuluftbetrieb dann wieder an die kalte Außenluft abgegeben werden kann. Durch einfaches Umschalten der Ventilatoren vom Reversierbetrieb zum dauerhaften Zu- oder Abluftstrom kann die Wärmerückgewinnung umgangen werden, ohne dass hierfür ein Bypass vorgesehen werden müsste. Regeneratoren werden in der Regel paarweise eingesetzt, entweder mit je einem Gerät in zwei verschiedenen Zimmern oder mit einem Doppelgerät zur Belüftung eines einzelnen Zimmers. Die Gebläse werden dabei synchronisiert, so dass für einige Minuten immer ein Gerät für Zuluft sorgt, während das andere Gerät zugleich die Abluft abführt. Das Regeneratorprinzip kann auch bei erhöhten Anspruch an die Lufthygiene eingesetzt werden, wenn ein porenfreier Wärmespeicher eingesetzt wird.

Zentral-dezentrale Anlagen

Eine Mischform sind Anlagen mit dezentralen regulierbaren Zulufteinlässen in jedem Zimmer und einem zentralen Abluftgerät. Die Luft nimmt hier einen ähnlichen Weg, wie in historischen Gebäuden, in denen der Luftaustausch durch den Unterdruck im Kamin (siehe Kamineffekt) bewirkt und die Zuluft durch Spalten von Fenstern und Türen nachgesaugt wurde. Da die heutigen Fenster in der Regel zu dicht sind, werden Zulufteinlässe in Außenwänden oder Fensterrahmen vorgesehen, die meist einen Filter enthalten, der zugleich auch schalldämmend wirkt und den Windeinfluss vermindert. Teilweise ist noch ein Klappenmechanismus enthalten, der die Zuluftöffnung bei starkem Winddruck automatisch verkleinern soll. Mechanismus und Filter erfordern regelmäßige Wartung. Das Abluftgerät wird heute oft mit einer kleinen Wärmepumpe kombiniert, welche die in der Abluft enthaltene Wärme zur Warmwasserbereitung nutzt.

Auslegung und Planung einer kontrollierten Wohnraumlüftung

Die Auslegung einer kontrollierten Wohnraumlüftung nach gefördertem Volumenstrom ist notwendig, um einen Mindestluftwechsel in den Räumen zu gewährleisten. Die Auslegung ist vor allem für programmgeführte Anlagen notwendig, da sie die aktuellen Schadstoffkonzentrationen in den Räumen nicht ausreichend genau messen oder die Außenluftzufuhr nicht regeln können. Die Auslegung hat das Ziel, einen ausreichend erscheinenden Wert (oder mehrere Werte mit groben Abstufungen) für die Frischluftzufuhr zu definieren. Diese Luftmengen werden dann unabhängig von der tatsächlichen Sachlage den Räumen zugeführt. Neuere Anlagen arbeiten bedarfsorientiert bspw. mittels CO2-Regelung und/oder Feuchterückgewinnung, um nicht zu große Mengen Luft zuzuführen, was zu einer unnötigen Austrocknung der Räume führen kann.

Als hygienisch notwendig werden etwa 30 m³ Luftmenge pro Person und Stunde angesehen. Bei vier dauernd anwesenden Personen müssten also etwa 120 m³ pro Stunde ausgetauscht werden; dies entspricht bei 200 m² Wohnfläche und einem Gebäudevolumen von 500 m³ einer Luftwechselrate von 0,2–0,3 h−1.

Bewährt hat sich ein Mindestluftwechsel von 0,3 bis 0,5 h−1 für die Auslegung, pro Stunde kann also ein Drittel bis die Hälfte der in einem Raum vorhandenen Luftmenge ausgetauscht werden. Je größer die Wohnnutzfläche ist und je weniger Personen anwesend sind, desto geringer kann der Mindestluftwechsel ausfallen. Wenn eine Anlage mit Erdwärmeübertragern im Sommer zur Klimatisierung eingesetzt wird, sind grundsätzlich höhere Luftwechselraten anzustreben. Wird die Anlage im Winter mit zu hohem Luftwechsel betrieben, kann dies zu einer Austrocknung der Luft in den Wohnräumen führen, was durch bedarfsorientierte Regelung bzw. Feuchterückgewinnung verhindert werden kann.

Für die Auslegung einer kontrollierten Wohnraumlüftung gibt es unterschiedliche Normen und Empfehlungen. Dazu zählen die ÖNORM H 6038:2014, die EN 15251, die DIN 1946-6:2019 (die u. a. ein fordert), die SIA 382/1, sowie Empfehlungen des Passivhausinstituts oder von komfortlüftung.at.

Auslegung einer kontrollierten Wohnraumlüftung nach ÖNORM H6038

In der ÖNORM H6038 sind drei Auslegungsarten definiert – die jeweils höchste Auslegung ist anzuwenden:

Raumarten
Badezimmer, auch mit WC benötigen 40 m³/h, eigenständige WC-Räume 20 m³/h, Abstellräume 10 m³/h, Kochnischen und Küchen 40 m³/h. Damit sind kontrollierte Wohnraumlüftungen nicht für den Dunstabzug geeignet.
Personen
Als Mindestaußenluftvolumenstrom gilt 36 m³/h je Person
Luftwechsel
Der erforderliche Mindestluftvolumenstrom errechnet sich mittels der folgenden Formel:
Mindestluftvolumenstrom (in m³/h) = Wohnnutzfläche (in m²) × lichte Raumhöhe (in Meter) × Mindestluftwechsel (wobei der Mindestluftwechsel bei 0,5/h liegen sollte und bei mehr als 150 m² Wohnnutzfläche bis auf 0,3/h verringert werden darf)

Bauaufsichtliche Richtlinie über die Lüftung fensterloser Küchen, Bäder und Toilettenräume, Stand April 2009

Die Richtlinie in der Fassung vom April 1988 wurde mit der Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren vom 21. Juli 1997 als Technische Baubestimmung in Bayern eingeführt.

Die Richtlinie bezieht sich auf die § 43 Abs. 1 und § 48 Abs. 1 Satz 2 der Musterbauordnung (MBO) nach der in Wohnungen fensterlose Küchen, Kochnischen, Bäder und Toiletten (fensterlose Räume) nur zulässig sind, wenn eine wirksame Lüftung dieser Räume gewährleistet ist.

Zu diesem Zweck muss jeder fensterlose Raum unmittelbar durch eine mechanische Lüftungsanlage entlüftet werden können und eine Zuluftversorgung haben. Die Lüftungsanlage muss neben der Grundlüftung der fensterlosen Räume in Küchen zusätzlich eine Stoßlüftung ermöglichen und so ausgeführt werden, dass bei Grundlüftung in der Wohnung keine Zugbelästigungen entstehen und keine Gerüche in andere Räume übertragen werden.

Luftvolumenströme für Zu- und Abluft
Fensterloser Raum Luftvolumenstrom [m³/h]
Betriebsfall A1 A1 Betriebsfall B2 B2
Küche:
- Grundlüftung
- Stoßlüftung

40
200

60
200
Kochnische 40 60
Bad (auch mit WC) 40 60
Toilettenraum 20 30
A1 
Betriebsfall A – Nutzungsunabhängige Betriebsdauer von mindestens 12 Stunden täglich, Stoßlüftung muss möglich sein.
B2 
Betriebsfall B – Nutzungsabhängige Betriebsdauer, Stoßlüftung muss möglich sein.

Lüftung von Bädern und Toilettenräumen ohne Außenfenster nach DIN 18017-3

Die DIN 18017-3 gilt für die Entlüftung fensterloser Sanitärräume in Wohngebäuden sowie in Gebäuden mit wohnähnlicher Nutzung wie etwa Hotels, Büros, Teeküchen, Wohn- und Altenheime.

Entlüftungsanlagen zur Entlüftung von Bädern (mit/ohne WC) werden wahlweise für folgende planmäßige Mindest-Abluftvolumenströme [qv] ausgelegt:

  • 40 m³/h, wenn die Entlüftungsanlage dauernd läuft. Bei geringem Luftbedarf (z. B. nachts) kann der Abluftstrom auf 20 m³/h reduziert werden, jedoch höchstens 12 Stunden täglich.
  • 60 m³/h, wenn die Entlüftungsanlage während der Nutzung nach Bedarf gesteuert wird. Bei geringem Luftbedarf (z. B. nachts) kann der Abluftstrom auf einen Tages-Mittelwert von 15 m³/h reduziert werden. Dies gilt nicht für Küchen und Kochnischen. Eine Ventilator-Stillstandszeit bis zu einer Stunde ist zulässig. Im Bad kann die Entlüftung vorübergehend abgeschaltet werden, wenn das Bad nicht zum Trocknen von Wäsche genutzt wird oder eine auf andere Art erhöhte Feuchtbelastung vorliegt und der Wärmeschutzstandard des Gebäudes den Anforderungen Wärmeschutzverordnung 1995 entspricht. Durch eine Nachlaufsteuerung ist sicherzustellen, dass nach jedem Ausschalten des Lüftungsgerätes weitere 15 m³ Luft abgeführt werden.

Die Steuerung nach Bedarf kann bei fensterlosen Räumen durch eine Kopplung der Entlüftungsanlage an die Beleuchtung oder ansonsten durch einen Feuchtesensor umgesetzt werden.

Für Kochnischen und Küchen mit Fenster gelten die oben genannten Abluftvolumenströme entsprechend (siehe hierzu auch DIN 1946-6). Bei reinen Toilettenräumen dürfen die angegebenen Abluftvolumenströme halbiert werden. Bei fensterlosen Bädern und Toiletten kann es sinnvoll sein, die jeweiligen Werte zu verdoppeln.

Soll die Entlüftungsanlage zugleich auch die Lüftung der Wohn- und Aufenthaltsräume übernehmen, können Einzelheiten zur Bemessung und Ausführung der DIN 1946-6 entnommen werden. Dies gilt auch, wenn eine Bonusregelung nach der EnEV in Anspruch genommen wird.

Stördruck

Die nötigen Abluftvolumenströme dürfen sich durch den Einfluss von Wind und thermischem Auftrieb in vertikalen Lüftungskanälen nicht um mehr als 15 % verändern. Es ist davon auszugehen, dass sich der statische Druck zwischen den entlüfteten Räumen und den Auslassöffnungen in der Gebäudehülle um 40 Pa vergrößert oder verringert. Bei waagerechter Abluftführung kann der Stördruck 60 Pa betragen. Bei gemeinsam genutzten Abluftkanälen soll sich der Volumenstrom am untersten Gerät um höchstens 10 % verringern, wenn alle Lüftungsgeräte aktiv sind.

Nachströmung der Außenluft

Aus dem zu entlüftenden Raum sollte die Abluft möglichst nahe der Decke abgeführt werden. Der von der Entlüftungsanlage abgesaugte Luftstrom muss sodann durch Luftspalte unter den Innentüren (von ca. 1–3 cm Breite) und anschließend durch Undichtigkeiten der Gebäudehülle nachströmen können (Infiltration). Der Außenluftanteil pro Nutzungseinheit kann auf Grundlage der DIN 1946-6 ermittelt werden. Bei einem nach heutigen Maßstäben luftdicht hergestellten Gebäude werden Außen-Luftdurchlässe (ALD) in der Gebäudehülle notwendig (deren Anzahl und Größe anhand der in der Norm angegebenen Tabellen abgeschätzt werden kann) um eine ausreichende Nachströmung gewährleisten zu können.

Außenluft-Einlässe

Frischluft-Einlässe sollten nicht oberhalb von Küchen-, Badezimmer- oder Waschküchen-Fenstern angeordnet werden, von wo feuchte Dämpfe aufsteigen können. Ebenso sollten sie nicht oberhalb von Balkonen, Terrassen, Hauseingängen oder anderen Orten platziert werden, wo sich gelegentlich Menschen zum Rauchen aufhalten.

Entlüftungsleitungen

Die Abluftleitungen sollen mit Gefälle zu einem Punkt hin verlegt werden, an dem sich eventuell entstehendes Kondensat sammeln kann, ohne Schaden anzurichten. Durch eine Wärmedämmung der Leitungen in unbeheizten Räumen kann die Kondensatbildung deutlich reduziert werden. Zwischen den Anschlussleitungen aus den einzelnen Nutzungseinheiten sollte die Hauptleitung senkrecht und ohne Versprünge oder Querschnittsreduzierung geführt werden, sonst ist die Leitungsanlage rechnerisch zu bemessen.

Rückschlagklappen, Reinigungsöffnungen, Filter und Ventilatoren

Nach jedem Lüftungsgerät ist eine Rückschlagklappe vorzusehen, damit Gerüche und Staub nicht in andere Nutzungseinheiten übertragen werden können. Werden außer Küche und Bad noch weitere Räume innerhalb einer Wohnung angeschlossen, so sind weitere Rückschlagklappen erforderlich. Rückschlagklappen müssen bei einer Druckdifferenz von weniger als 10 Pa dicht schließen. Der Leckluftvolumenstrom darf 0,01 m³/h (10 l/h) bei einer Druckdifferenz von 50 Pa nicht überschreiten. In den Abluftleitungen sind genügend Reinigungsöffnungen mit dichtem Verschluss vorzusehen, um die Abluftleitungen an jeder Stelle leicht reinigen zu können. Filter sollen der Filterklasse G2 nach DIN EN 779 entsprechen. Es soll erkennbar sein, ob die Ventilatoren in Betrieb sind. Der Anhang B zur DIN 18017-3 enthält weitere Hinweise zur Instandhaltung der Anlage.

Außenluftvorwärmung und Wärmerückgewinnung

Wenn die Lüftungsanlage nicht nur zu hygienischen Zwecken oder zur Entfeuchtung dienen, sondern auch Energie einsparen soll, so bietet es sich an, die in der abgeführten Innenraumluft enthaltene Wärmeenergie zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Systeme zur Wärmerückgewinnung eingesetzt, die einen Wirkungsgrad von über 90 % erreichen können.

In der Regel lässt sich das Prinzip im Sommer auch umkehren, um dann die dem Gebäude zugeführte Luft abzukühlen.

Zur zusätzlichen Vorwärmung der Außenluft und zur Vermeidung des Einfrierens von passiven Wärmetauschern kann die kostenlos zur Verfügung stehende Erdwärme genutzt werden, da das Erdreich ab einer Tiefe von ungefähr 80 cm ganzjährig frostfrei bleibt.

Passive Wärmetauscher

Passive Wärmetauscher benötigen in der Regel keine Hilfsenergie. Sie werden gleichzeitig oder nacheinander von Abluft und Außenluft durchströmt, um eine Übertragung der Wärme zwischen beiden Luftströmen zu erreichen. Bei gleichzeitiger Durchströmung wird meist nur die „trockene“ Wärmeenergie rekuperativ übertragen. Bei wechselweiser Durchströmung einer Speichermasse wird auch ein Teil der enthaltenen Luftfeuchtigkeit (regenerativ) übertragen. Das einfache Prinzip der wechselseitigen Durchströmung führte zu Mono-Pipe-Lüftungsgeräten, bei denen zwar die Energieeffizienz der Wärmerückgewinnung hoch ist, aber die Luftqualität vernachlässigt wird. Eine Erklärung des Prinzips mit hoher Effizienz auch bei der Erhaltung von Luftqualität findet sich in den originalen Patentschriften.

Zur Vorwärmung der Außenluft kann ein Erdwärmetauscher vorgeschaltet werden. Dadurch lässt sich auf ein zusätzliches Heizregister verzichten, das ansonsten oft bei Außentemperaturen unter null Grad eingesetzt wird, um ein Absinken der Zulufttemperatur auf unter 18 °C zu vermeiden.

In der kalten Jahreszeit kondensiert die in der Abluft enthaltene Luftfeuchtigkeit im Wärmetauscher und muss abgeführt werden. Ab einer gewissen, vom verwendeten System abhängigen Außenlufttemperatur beginnt das Kondensat einzufrieren und blockiert den Wärmetauscher. Ab diesem Punkt vermindert sich der Wirkungsgrad des Systems drastisch, da entweder der Wärmetauscher umgangen oder zusätzliche Energie eingesetzt werden muss, um den Wärmetauscher aufzuwärmen. Besonders auch zur Vermeidung des Einfrierens bietet es sich an, dem eigentlichen Abluft-Außenluft-Wärmetauscher einen Erdwärmetauscher vorzuschalten.

Die Vorwärmung lässt sich auf einfache Weise erreichen, indem die Außenluft zunächst durch Rohrleitungen in einer Tiefe von mindestens 1,2 m im Erdreich geführt wird, bevor sie ins Gebäude eintritt. Dabei ist aus hygienischen Gründen darauf zu achten, dass sich die unterirdisch verlegten Rohre reinigen lassen und ein Gefälle vorgesehen wird, um die Ansammlung von Kondensat zu vermeiden.

Eine hygienischere und leichter zu verlegende, aber mit größerem technischen Aufwand und Kosten verbundene Alternative sind Sole-Erdwärmetauscher, bei denen statt Lüftungsrohren, Sole-Leitungen im Erdreich verlegt werden. Sole bezeichnet ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, das durch eine Umwälzpumpe zu einem Sole-Luft-Wärmetauscher transportiert wird, um dort die in der Erde aufgenommene Wärmeenergie an die Außenluft abzugeben.

Der winterliche Frostschutz der Lüftungsanlage kann, sofern diese nicht zum Heizen des Gebäudes verwendet wird, auch über einen intermittierenden Betrieb erreicht werden.

Empfindliche Menschen können einen Pollen- und Feinstaubfilter sowie eine Feuchterückgewinnung als Option wählen.

Aktive Wärmetauscher

Mithilfe einer Wärmepumpe lässt sich dem abgeführten Luftstrom bzw. dem Erdreich noch eine deutlich größere Wärmemenge entnehmen. Dabei werden diese über die jeweils vorliegende Temperatur der Außenluft hinaus abgekühlt bzw. aufgewärmt, wenn die Wärmepumpe im Sommer zum Kühlen der Außenluft eingesetzt wird.

Die sehr geringe Heizlast eines Passivhauses erlaubt in der Regel eine Beheizung ausschließlich über die Lüftungsanlage. Dies erfolgt häufig über einen Wasser-Luft-Wärmeübertrager, ein elektrisches Nachheizregister oder eine integrierte Wärmepumpe. Die Zuluft darf nicht über 50 bis 52 °C aufgeheizt werden, da es sonst zu einer Geruchsbelästigung durch Staubverschwelung kommen kann. Bei einem allzu großen Wärmebedarf des Gebäudes müsste also der Lüftungsvolumenstrom soweit gesteigert werden, dass es zu Geräuschbelästigungen, trockener Innenraumluft und Zugerscheinungen kommen kann.

In einem richtig ausgeführten Passivhaus reicht die hygienisch vorteilhafte Luftwechselrate von 0,4 h−1 auch bei tiefsten Außentemperaturen aus, um dem Gebäude die erforderliche Heizleistung zuzuführen. Diese Luftwechselrate besagt, dass ein Gebäude mit 1000 m³ zu belüftendem Volumen mit einem Zuluftvolumenstrom von 400 m³/h versorgt werden müsste.

Vorteile

  • Durch den Einsatz einer Wärmerückgewinnung wird die Außenluft durch die Abluft im Winter vorgeheizt, im Sommer vorgekühlt. Bei Rückwärmzahlen von 60–80 % ist der Lüftungswärmeverlust nur ein Bruchteil, verglichen mit der Fensterlüftung oder dem Betrieb ohne eine Wärmerückgewinnung (WRG).
  • Gefilterte Außenluft mit Luftfilter (Feinstaub, Pollen etc.)
  • Abtransport von Schadstoffen und Gerüchen (Kohlendioxid CO2, Luftfeuchte, Ausdünstung etc.)
  • reduziertes Infektionsrisiko, verbesserte Konzentrationsfähigkeit, Vermeidung von Kopfschmerzen und positive Auswirkung auf das Behaglichkeitsempfinden
  • Stark geminderte Gefahr von Schimmelbildung im Wohnraum
  • Gehemmtes Hausstaubmilbenwachstum
  • Bei Außenlärmbelastung können die Fenster bei gleichzeitiger Frischluftversorgung geschlossen bleiben
  • Kühlung und leichte Entfeuchtung der Außenluft im Sommer, sowie Vorwärmung der Luft im Winter mit Erdwärmetauscher – eine KWL ist zwar keine Klimaanlage, dennoch kann sie im Sommer die Raumtemperatur leicht absenken und die Zuluft etwas entfeuchten, was als sehr erfrischend empfunden wird – vor allem, wenn gerade schwüles Sommerwetter herrscht oder bei starken Temperaturschwankungen im Winter

Nachteile

Waren vorher bei mangelnder Lüftung oft Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit und dadurch mögliches Auftreten von Schimmel vorhanden, so beobachtet man heute in den Wintermonaten Raumluft mit relativer Luftfeuchte von weniger als 30 %. Grund dafür ist, dass die angesaugte kalte Außenluft nach der Erwärmung eine sehr niedrige relative Luftfeuchte besitzt. Dagegen kann man Luftbefeuchter einsetzen; diese bringen mittels Verdunstung oder Verdampfung Feuchtigkeit in die Luft. Technisch aufwändigere KWL-Anlagen beinhalten eine Luftbefeuchtung. Diese kann – genauso wie Verdunster an Heizkörpern – mikrobiell verkeimen. Ebenso gibt es KWL-Anlagen, die neben der Wärme auch die Luftfeuchtigkeit zurückgewinnen, beispielsweise mittels Enthalpiewärmetauschern. (Siehe auch Hauptartikel Wärmerückgewinnung)

Bei mangelhafter Ausführung der Schalldämmung oder Betrieb auf (zu) hoher Stufe kann der Austritt der Zuluft aus den Austrittsöffnungen Zugluft und/oder Strömungsgeräusche verursachen.

  • Regelmäßige Wartung des Filtersystems und zumindest der Abluftleitungen ist notwendig.
  • Bei Dauerbetrieb ist der Stromverbrauch des jeweiligen Systems zu berücksichtigen.
  • Obwohl heute Anlagen mit einem Wirkungsgrad von über 90 % auf dem Markt sind, ist die propagierte Energieersparnis nicht unbedingt gegeben, denn die Wärmeverluste können bei hohen Luftwechselraten höher sein als im Vergleich zur traditionellen Fensterlüftung, die etwa eine Luftwechselrate von 0,1–0,2 h−1 zusätzlich zu den Gebäudeundichtigkeiten bedeutet.

Brandschutz

Je nach Bundesland werden ab einer Gebäudehöhe von 6–7 m bis zur Oberkante des Fußbodens der obersten Etage Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer von Installations- und Lüftungsschächten, Lüftungsgeräten und Absperrvorrichtungen gestellt.

Nach der DIN 18017 genügen bei Lüftungsanlagen für WCs oder Bäder Absperrvorrichtungen (Rückschlagklappen) mit einer Brandschutzummantelung um den Einbaukasten des Lüftungsgeräts den Anforderungen des Brandschutzes, wenn zwischen horizontal angeordneter Rückschlagklappe und der Mitte der Einmündung der Anschlussleitung in die Hauptleitung ein Höhenversatz von 150 mm gegeben ist. Im Brandfall schützt dann die in der Anschlussleitung der Lüftungsgeräte befindliche „Kaltluftsäule“ die Rückschlagklappe vor Überhitzung, sodass eine Rauch- und Brandübertragung in andere Räume der gemeinsamen Hauptleitung verhindert wird.

Absperrvorrichtungen für Küchen, Kochnischen und Anlagen in Kombination mit Toiletten und Bädern, bedürfen einer zusätzlichen „aktiven“ Absperrung durch eine federbelastete Metallklappe mit Schmelzlotauslösung oder Ähnlichem.

Geeignete Absperrvorrichtungen müssen neben Anforderungen an Brandschutzklappen nach DIN 4102 weitere Kriterien erfüllen. Entsprechende Absperrvorrichtungen werden mit dem Zusatz „-18017“ hinter der erreichten Feuerwiderstandsdauer gekennzeichnet (z. B. K90-18017). Einzelheiten zur Verwendung sind der bauaufsichtlichen Zulassung zu entnehmen, die u. a. Anforderung an Schachtwände, zulässige Leitungsquerschnitte und Einbaulagen der Absperrvorrichtung enthalten kann.

Falls Schacht oder Vorwandverkleidung die Brandschutzanforderungen nicht erfüllen oder einen größeren Querschnitt als 1000 cm² (entspricht einem Wickelfalzrohr NW 355 mm) haben, wird der Einbau von klassifizierten Deckenschotts zwischen den Etagen nötig.

Gemeinsamer Betrieb mit raumluftabhängigen Feuerstätten nach DIN 1946-6

Durch den Betrieb des Ventilators darf kein größerer Unterdruck als 4 Pa in der Nutzereinheit auftreten. Dies ist bei der Bemessung der Außen-Wanddurchlässe zu berücksichtigen.

Ein gemeinsamer Betrieb von Lüftungsanlage und raumluftabhängiger Feuerstätte ist nur möglich, wenn eine Sicherheitseinrichtung mit allgemeinem bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis die Lüftungsanlage abschaltet oder eine ausreichend große Öffnung ins Freie freigibt, wenn der Unterdruck im Aufstellraum der Feuerstätte 4 Pa überschreitet. Ansonsten ist sicherzustellen, dass die Lüftungsanlage nicht angeschaltet wird, wenn die Feuerstätte in Betrieb ist.

Normen

Deutschland

Die zum Begriff Wohnungslüftung gehörigen Normen sind:

  • DIN V 18599 Energetische Bewertung von Gebäuden – Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung:
    • Teil 1: Allgemeine Bilanzierungsverfahren, Begriffe, Zonierung und Bewertung der Energieträger
    • Teil 2: Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von Gebäudezonen
    • Teil 3: Nutzenergiebedarf für die energetische Luftaufbereitung
    • Teil 5: Endenergiebedarf von Heizsystemen
    • Teil 6: Endenergiebedarf von Wohnungslüftungsanlagen und Luftheizungsanlagen für den Wohnungsbau
    • Teil 8: Nutz- und Endenergiebedarf von Warmwasserbereitungssystemen
  • Raumlufttechnik
    • Teil 6: Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung
  • DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden
    • Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz
  • DIN Fachbericht 4108-8 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden
    • Teil 8: Vermeidung von Schimmelwachstum in Wohngebäuden
  • Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen
    • Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung und das Beiblatt 1: Anlagenbeispiele
  • Lüftung von Wohnungen – Anforderungen, Leistungsprüfungen und Kennzeichnung von Lüftungsgeräten
  • EN 12831 Heizsysteme in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast – Nationaler Anhang NA

Literatur

  • Heinz-Jörn Moriske, Michael Wensing: Untersuchungen zur raumlufthygienischen Situation in energetisch sanierten Altbauten und in einem Passivhaus. In: Gefahrstoffe, Reinhaltung der Luft. Band 67, Nr. 3, 2007, ISSN 0949-8036, S. 85–90.
  • Nadja von Hahn: „Trockene Luft“ und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit – Ergebnisse einer Literaturstudie. In: Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft. Band 67, Nr. 3, 2007, ISSN 0949-8036, S. 103–107 (dguv.de PDF; 104 kB).
  • Rolf Schmidt: Welche Heizung braucht das Haus ? – Systeme der Heiz- und Lüftungstechnik im Vergleich. 2010 (irb.fraunhofer.de).
  • Andreas Greml, Ernst Blümel, Roland Kapferer, Wolfgang Leitzinger: Endbericht: Technischer Status von Wohnraumlüftungen. Evaluierung bestehender Wohnraumlüftungsanlagen bezüglich ihrer technischen Qualität und Praxistauglichkeit. 2004 (xn--komfortlftung-3ob.at PDF; 8,1 MB).

Weblinks

Wiktionary: Wohnungslüftung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Kontrollierte Wohnungslüftung. (Memento des Originals vom 28. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 In: kwl-info.de.
  2. Grundsätzliche Abklärungen über Systeme zur Lüftung und Heizung bzw. Kühlung von Gebäuden, Seite 17, Forschungsprogramm Energierelevante Luftströmung in Gebäuden, Nationaler Energie-Forschungs-Fonds, Juni 1990. Fraunhofer IRB Verlag
  3. Lüften im Sommer: Eine Wohnraumlüftung sorgt für kühle Luft an heißen Tagen und spart dabei Energie!, 22. Juli 2020
  4. Roland Wenzel Ingenieur für Luft- und Kältetechnik: Seminar zur kontrollierten Wohnraumlüftung. (Memento des Originals vom 22. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 (PDF) umweltzentrum.de, abgerufen im Februar 2016
  5. Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Kontrollierte Wohnungslüftung (PDF; 1,4 MB)
  6. Luftmengenempfehlungen (Memento des Originals vom 10. August 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2. In: komfortlüftung.at. 15. Oktober 2010.
  7. Fragen und Antworten zur DIN 18017-3 (Memento des Originals vom 14. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2, Bundesverband für Wohnungslüftung e. V., 2018
  8. Kapitel 2 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) des Planungsordners der LIMOT GmbH & Co., Bad Mergentheim, abgerufen im Februar 2016
  9. Patent 2007 Lüftungsanlage mit Wärmetauscher. Abgerufen im 1. Januar 1 
  10. Patent 2020 Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmetauscher. Abgerufen im 1. Januar 1 
  11. Passivhaus-Definition. In: passipedia.de. Abgerufen am 1. August 2013. Korrigiert am 17. April 2023
  12. Projektierung von Passivhäusern (Memento vom 10. August 2013 im Internet Archive) (PDF; 4,8MB), S. 12, von Dietmar Kraus, Hochschule München, abgerufen am 1. August 2013.
  13. Rolf BOOS et al.: Bewertung der Innenraumluft -physikalische Faktoren - Kohlendioxid als Lüftungsparameter. (PDF) Abgerufen am 17. Januar 2017. 
  14. CO2 – der wichtigste Indikator für die Luftqualität. In: pluggit.com. Abgerufen am 7. November 2016. 
  15. baunormenlexikon DIN - Deutsches Institut für Normung e. V. In: www.baunormenlexikon.de, abgerufen am 3. August 2013.
  16. Dr. Thomas Hartmann: DIN 18599-6 wird erweitert. (Memento vom 5. Januar 2012 im Internet Archive) In: VFW – Bundesverband für Wohnungslüftung e. V., Fachzeitschrift zur Wohnungslüftung. Ausgabe Juli 2011.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 00:13

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Eine kontrollierte Wohnraumluftung KWL ist eine meist elektrisch gesteuerte Luftung zur definierten Be und Entluftung von Wohnungen Querschnitt eines Passivhauses mit Luftungstechnik Nach Installationsweise unterscheiden sich die dezentrale Luftung mit mehreren Ventilatoren Einzelgerate und die zentrale Luftung mit Zusammenfuhrung der Luftungskanale aus mehreren Raumen zu einem einzelnen Luftungsgerat Zentralgerat Je nachdem ob ein Geblase eingesetzt wird oder nicht unterscheiden sich die maschinelle Luftung mit Geblase und die kontrollierte naturliche Luftung als seltener Sonderfall bei dem der naturliche Luftaustausch durch Konvektion gegebenenfalls einschliesslich Kamineffekt und Windeinfluss durch Fenster oder andere Offnungen genutzt und gesteuert wird Bei der kontrollierten naturlichen Luftung lassen sich die im Folgenden beschriebenen Varianten zur Luftfuhrung und Warmeruckgewinnung nicht oder nur sehr beschrankt einsetzen Die kontrollierte Wohnraumluftung mit Geblase kann als Abluftsystem Zuluftsystem oder als kombiniertes Zu und Abluftsystem ausgefuhrt werden Bei gleichzeitiger Zufuhrung von Frischluft und Abfuhrung von Fortluft kann ein Warmetauscher die Zuluft mit der Warme aus der Abluft vorheizen Mithilfe einer Warmepumpe kann die Abwarme der Abluft zur Beheizung der Zuluft zur Warmwasserbereitung oder zum Betrieb einer Warmwasserheizung genutzt werden Eine unkontrollierte Wohnungsluftung ist die freie Luftung von Wohnungen mittels Fensterluftung Fugenluftung oder Schachtluftung FunktionInstallation mit BodenkanalenHygienischer Luftwechsel Der verbrauchte Sauerstoff wird erganzt Der Feuchtigkeits und Kohlenstoffdioxidgehalt wird reduziert Schadstoffe die aus neuen Mobeln Farbanstrichen oder Haushaltsgeraten austreten werden verdunnt und abgefuhrt Saubere Zuluft Partikel wie Staub und Pollen sowie Insekten werden durch Luftfilter zuruckgehalten Aktivkohlefilter konnen auch weitere Luftschadstoffe und Geruche binden Energieeinsparung Durch die Einhaltung einer definierten Luftwechselrate sowie durch Warmeruckgewinnung reduziert sich der Luftungswarmeverlust Geruche werden reduziert Der bestandige Zuluftstrom verdunnt Geruche Durch die Absaugung der Luft in Badern Toiletten und Kuchen wird die Geruchsubertragung in andere Raume reduziert Schallschutz Die Fenster brauchen zum Luften nicht mehr geoffnet zu werden Die Gebaudehulle kann zum Aussenraum hin abgedichtet werden Die Luftfuhrung durch Kanale sowie Luftfilter vermindert die eindringenden Gerausche etwa den Verkehrslarm Zusatzliche Schalldammung ist einfach moglich Die Anlagen zur kontrollierten Wohnraumluftungen selbst arbeiten nahezu gerauschlos Kuhlung der Raumluft Die sommerliche Erwarmung der Raume durch Sonneneinstrahlung oder interne Warmequellen wird durch den Zuluftstrom reduziert Bei Uberstromung der Luft zwischen Raumen gleichen sich Temperaturunterschiede aus Eine entsprechend ausgelegte Luftungsanlage kann auf verschiedene Arten zur Abkuhlung der Wohnraume im Sommer beitragen und helfen Kosten und Energieeinsatz zum Betrieb einer Klimaanlage zu vermeiden Besitzt die Anlage einen Warmetauscher zur Warmeruckgewinnung im Winter so kann dieser im Sommer zur Kalteruckgewinnung verwendet werden Wahrend im Winter meist auch die Ubertragung d h die Ruckgewinnung der in der Abluft enthaltenen Feuchtigkeit erwunscht ist um eine ubermassig trockene Wohnraumluft zu vermeiden so ist dies im Sommer nicht der Fall Ein gewohnlicher Warmetauscher kuhlt die einstromende Aussenluft und entfeuchtet sie zugleich Trockene Luft wird bei gleicher Temperatur als weniger belastend empfunden Viele Anlagen verfugen uber einen Sommer Bypass um in der Nacht den Warmetauscher zu umgehen Die kalte Nachtluft stromt dann direkt in die Wohnraume um diese moglichst effektiv abzukuhlen Ein Erdwarmetauscher der im Winter zur Vorwarmung der Aussenluft genutzt wird kann im Sommer ebenso zur Abkuhlung der einstromenden Frischluft dienen Geschichtliche EntwicklungIn den beengten Wohnverhaltnissen grosser innerstadtischer Mietshauser wurde schon seit langer Zeit die Schachtluftung angewendet also eine Zwangsluftung uber senkrecht durchs Gebaude laufende Luftungsschachte Demgegenuber genugte in den meisten anderen Gebauden der Luftaustausch der sich durch die Fugen zwischen Fensterflugeln und Fensterrahmen Fugenluftung sowie durch den von Ofen und Kaminen verursachten Unterdruck ganz von alleine ergab Hauptartikel Luftung Undichte Gebaudehulle in Altbauten In Gebauden mit Ofenheizung und ungedichteten Fenstern und Turen liegt der sich naturlich einstellende Luftwechsel um bis zu 40 mal hoher als es bei Gebauden mit abgedichteter Gebaudehulle der Fall ist Als Ende des 20 Jahrhunderts immer besser gedammte Gebaude aufkamen zeigte sich dass die Gebaudehulle dieser Hauser so luftdicht ist dass im Gebaude entstandene Feuchtigkeit durch Ausatmen Schwitzen Kochen Duschen u a und Geruche Kochen Toilette nicht mehr in hinreichendem Masse durch Fugen an den Rahmen von Fenstern und Turen an Rollladenkasten durch Kellerfenster u a nach draussen gelangen und dass umgekehrt zu wenig Aussenluft Frischluft ins Haus eintritt Nicht selten bildete sich in Feuchtraumen speziell im Bad Schimmel Eine Gegenuberstellung von Feuchtequellen und naturlicher unkontrollierter Feuchteabfuhr je in kg in einem durchschnittlichen 4 Personen Haushalt verdeutlicht die Notwendigkeit zu luften Gegenuberstellung von Feuchtequellen und Feuchteabfuhr Befeuchtung durch Fruher in kg Heute in kg UrsachenKochen 1 6 1 2 Es wird weniger aufwendig und insgesamt seltener selbst gekocht Waschen Duschen Baden 0 4 2 4 Heute hat jede Wohnung eine Dusche oder Badewanne die haufig taglich genutzt werden Wasche waschen amp trocknen 0 4 1 2 Vollautomatische Waschmaschinen verfuhren zu haufigem Waschen Ausatmen amp Verdunstung der Bewohner 2 0 1 6 Weniger Menschen teilen sich eine Wohnung Pflanzen giessen 1 6 2 1 Es gibt mehr Zimmerpflanzen als fruher Summe 6 0 8 5Entfeuchtung durch Fruher in kg Heute in kg UrsachenFenster und Turen 3 0 0 5 Fugendichtungsprofile behindern heute den Luftaustausch Offene Feuerstelle Kamin Ofen 3 0 0 0 Der Unterdruck im Schornstein sorgte fur einen standigen Abluftstrom Bilanz 0 0 8 0 kg Wasser je Tag Wie luftdicht eine Gebaudehulle ist kann man durch einen Blower Door Test ermitteln In vielen Altbauten bewirken alte Fenster und Turen dass gerade bei Wind und oder Kalte der Luftaustausch zwischen drinnen und draussen hoch ist Neue Fenster haben zwei oder drei Dichtungsebenen Durch die inzwischen sehr viel bessere Warmedammung der Gebaudehulle vergrosserte sich der Anteil des Luftungswarmeverlusts am Gesamtwarmeverlust eines Gebaudes In Niedrigenergie und Passivhausern ist es moglich auf eine Zentralheizungsanlage ganz zu verzichten wenn der Warmeinhalt der Abluft der Zuluft uber einen Warmetauscher wieder zugefuhrt wird Warmeruckgewinnung Eine elektronische Regelung steuert die Luftmenge und beugt dem Einfrieren des Warmetauschers vor Anders als beim Luften uber gekippte oder geoffnete Fenster Stossluftung ist der Luftwechsel bei automatisierten Anlagen weitgehend unabhangig von Windgeschwindigkeit und richtung sowie der Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draussen AufbauMan unterscheidet zwischen zentralen und dezentralen Luftungsanlagen sowie zwischen nachgerusteten und Neubau Anlagen Zentrale Luftungsanlage Zentrale Anlagen haben zwei Ausgange Fortluft die nach aussen gefuhrt wird Zuluft die den Wohnraumen zugefuhrt wird und zwei Eingange Aussenluft die von aussen zugefuhrt wird Abluft die aus den Wohnraumen abgesaugt wird Zentrale Anlagen sind aufwandiger denn vom Luftungsgerat mussen zu jedem Raum Luftungsleitungen gefuhrt werden Im einfachsten Fall erhalten nur die Schlaf und Wohnraume Zuluftleitungen und die Abluft wird alleine aus WC Bad sowie optional aus Flur und oder Kuche abgefuhrt Zuluft und Abluft Raume werden dann durch schalldampfende Uberstromoffnungen aktive Uberstromer in Turen oder Wanden verbunden oder die Luft zieht durch den Spalt unter den Turblattern Bei der aufwendigeren Variante ist jeder Raum einzeln regulierbar und hat einen eigenen Zuluft und einen Abluftkanal Die Luftungsleitungen werden meist im Fussbodenaufbau unter dem Estrich oder uber abgehangten Decken installiert Vertikalleitungen konnen in gewohnlichen Installationsschachten senkrechten Wandaussparungen und eventuell in Kabelschachten oder Zwischenwanden z B aus Gipskarton verlegt werden Dezentrale Luftungsanlage Dezentrale Anlagen eignen sich besonders fur die Nachrustung einzelner Raume in denen besondere Luftungsprobleme bestehen z B Bad Kuche WC Sinnvoll ist der Einsatz zum Beispiel in Raumen mit hoher Luftfeuchtigkeit und Warmebrucken an der Aussenwand in Kuchen oder anderen Raumen mit regelmassiger starker Luftverschmutzung wie zum Beispiel in Raucherzimmern Da dezentrale Luftungsgerate nur in einzelnen Raumen angebracht werden eignen sie sich auch fur den nachtraglichen Einbau in bestehenden Gebauden Oft werden sie neben dem Fenster oder im Bereich der Fensterbank montiert Dezentrale Anlagen arbeiten entweder mit einem kleinen Warmeubertrager Kreuzstrom oder Kreuzgegenstromwarmeubertrager als Rekuperator oder mit einem Regenerator Warmezwischenspeicher im zeitversetzten Gegenstromverfahren Gerate mit Warmeubertrager besitzen zwei Ventilatoren sodass Zu und Abluft zugleich in und aus dem Raum stromen Die Ausblasoffnungen von Fort und Zuluft sollten den Luftstrom etwas beschleunigt in den Raum blasen und moglichst weit entfernt von den Ansaugoffnungen von Frisch und Abluft sein damit es keinen direkten Kurzschluss zwischen ein und ausstromender Luft gibt Gerate mit Regenerator werden auch als Pendellufter Reversier Lufter oder Push Pull Gerat bezeichnet Sie konnen bis ca 15 C ohne besondere Frostschutzmassnahmen betrieben werden Reversiergerate sorgen immer einige Minuten lang fur Zuluft und schalten dann fur einen ebensolangen Zeitraum auf Abluft um So muss nur ein Rohr durch die Wand gefuhrt werden in dem sich der Luftermotor und der Regenerator in Form einer luftdurchlassigen Speichermasse befinden Die Speichermasse kuhlt sich im Winter beim Zuluftbetrieb ab nimmt anschliessend beim Abluftbetrieb die Warme der Raumluft auf die beim nachsten Zuluftbetrieb dann wieder an die kalte Aussenluft abgegeben werden kann Durch einfaches Umschalten der Ventilatoren vom Reversierbetrieb zum dauerhaften Zu oder Abluftstrom kann die Warmeruckgewinnung umgangen werden ohne dass hierfur ein Bypass vorgesehen werden musste Regeneratoren werden in der Regel paarweise eingesetzt entweder mit je einem Gerat in zwei verschiedenen Zimmern oder mit einem Doppelgerat zur Beluftung eines einzelnen Zimmers Die Geblase werden dabei synchronisiert so dass fur einige Minuten immer ein Gerat fur Zuluft sorgt wahrend das andere Gerat zugleich die Abluft abfuhrt Das Regeneratorprinzip kann auch bei erhohten Anspruch an die Lufthygiene eingesetzt werden wenn ein porenfreier Warmespeicher eingesetzt wird Zentral dezentrale Anlagen Eine Mischform sind Anlagen mit dezentralen regulierbaren Zulufteinlassen in jedem Zimmer und einem zentralen Abluftgerat Die Luft nimmt hier einen ahnlichen Weg wie in historischen Gebauden in denen der Luftaustausch durch den Unterdruck im Kamin siehe Kamineffekt bewirkt und die Zuluft durch Spalten von Fenstern und Turen nachgesaugt wurde Da die heutigen Fenster in der Regel zu dicht sind werden Zulufteinlasse in Aussenwanden oder Fensterrahmen vorgesehen die meist einen Filter enthalten der zugleich auch schalldammend wirkt und den Windeinfluss vermindert Teilweise ist noch ein Klappenmechanismus enthalten der die Zuluftoffnung bei starkem Winddruck automatisch verkleinern soll Mechanismus und Filter erfordern regelmassige Wartung Das Abluftgerat wird heute oft mit einer kleinen Warmepumpe kombiniert welche die in der Abluft enthaltene Warme zur Warmwasserbereitung nutzt Wohnraumluftung mit Warmeruckgewinnung WRG Zentraleinheit Auslegung und Planung einer kontrollierten WohnraumluftungLinks Kreuzstrom Warmeubertrager Mitte Gegenstrom Warmeubertrager Rechts Gegenstrom Warmeubertrager mit Wabengitter Die Auslegung einer kontrollierten Wohnraumluftung nach gefordertem Volumenstrom ist notwendig um einen Mindestluftwechsel in den Raumen zu gewahrleisten Die Auslegung ist vor allem fur programmgefuhrte Anlagen notwendig da sie die aktuellen Schadstoffkonzentrationen in den Raumen nicht ausreichend genau messen oder die Aussenluftzufuhr nicht regeln konnen Die Auslegung hat das Ziel einen ausreichend erscheinenden Wert oder mehrere Werte mit groben Abstufungen fur die Frischluftzufuhr zu definieren Diese Luftmengen werden dann unabhangig von der tatsachlichen Sachlage den Raumen zugefuhrt Neuere Anlagen arbeiten bedarfsorientiert bspw mittels CO2 Regelung und oder Feuchteruckgewinnung um nicht zu grosse Mengen Luft zuzufuhren was zu einer unnotigen Austrocknung der Raume fuhren kann Als hygienisch notwendig werden etwa 30 m Luftmenge pro Person und Stunde angesehen Bei vier dauernd anwesenden Personen mussten also etwa 120 m pro Stunde ausgetauscht werden dies entspricht bei 200 m Wohnflache und einem Gebaudevolumen von 500 m einer Luftwechselrate von 0 2 0 3 h 1 Bewahrt hat sich ein Mindestluftwechsel von 0 3 bis 0 5 h 1 fur die Auslegung pro Stunde kann also ein Drittel bis die Halfte der in einem Raum vorhandenen Luftmenge ausgetauscht werden Je grosser die Wohnnutzflache ist und je weniger Personen anwesend sind desto geringer kann der Mindestluftwechsel ausfallen Wenn eine Anlage mit Erdwarmeubertragern im Sommer zur Klimatisierung eingesetzt wird sind grundsatzlich hohere Luftwechselraten anzustreben Wird die Anlage im Winter mit zu hohem Luftwechsel betrieben kann dies zu einer Austrocknung der Luft in den Wohnraumen fuhren was durch bedarfsorientierte Regelung bzw Feuchteruckgewinnung verhindert werden kann Fur die Auslegung einer kontrollierten Wohnraumluftung gibt es unterschiedliche Normen und Empfehlungen Dazu zahlen die ONORM H 6038 2014 die EN 15251 die DIN 1946 6 2019 die u a ein fordert die SIA 382 1 sowie Empfehlungen des Passivhausinstituts oder von komfortluftung at Auslegung einer kontrollierten Wohnraumluftung nach ONORM H6038 In der ONORM H6038 sind drei Auslegungsarten definiert die jeweils hochste Auslegung ist anzuwenden Raumarten Badezimmer auch mit WC benotigen 40 m h eigenstandige WC Raume 20 m h Abstellraume 10 m h Kochnischen und Kuchen 40 m h Damit sind kontrollierte Wohnraumluftungen nicht fur den Dunstabzug geeignet Personen Als Mindestaussenluftvolumenstrom gilt 36 m h je Person Luftwechsel Der erforderliche Mindestluftvolumenstrom errechnet sich mittels der folgenden Formel Mindestluftvolumenstrom in m h Wohnnutzflache in m lichte Raumhohe in Meter Mindestluftwechsel wobei der Mindestluftwechsel bei 0 5 h liegen sollte und bei mehr als 150 m Wohnnutzflache bis auf 0 3 h verringert werden darf Bauaufsichtliche Richtlinie uber die Luftung fensterloser Kuchen Bader und Toilettenraume Stand April 2009 Die Richtlinie in der Fassung vom April 1988 wurde mit der Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren vom 21 Juli 1997 als Technische Baubestimmung in Bayern eingefuhrt Die Richtlinie bezieht sich auf die 43 Abs 1 und 48 Abs 1 Satz 2 der Musterbauordnung MBO nach der in Wohnungen fensterlose Kuchen Kochnischen Bader und Toiletten fensterlose Raume nur zulassig sind wenn eine wirksame Luftung dieser Raume gewahrleistet ist Zu diesem Zweck muss jeder fensterlose Raum unmittelbar durch eine mechanische Luftungsanlage entluftet werden konnen und eine Zuluftversorgung haben Die Luftungsanlage muss neben der Grundluftung der fensterlosen Raume in Kuchen zusatzlich eine Stossluftung ermoglichen und so ausgefuhrt werden dass bei Grundluftung in der Wohnung keine Zugbelastigungen entstehen und keine Geruche in andere Raume ubertragen werden Luftvolumenstrome fur Zu und Abluft Fensterloser Raum Luftvolumenstrom m h Betriebsfall A1 A1 Betriebsfall B2 B2Kuche Grundluftung Stossluftung 40 200 60 200Kochnische 40 60Bad auch mit WC 40 60Toilettenraum 20 30A1 Betriebsfall A Nutzungsunabhangige Betriebsdauer von mindestens 12 Stunden taglich Stossluftung muss moglich sein B2 Betriebsfall B Nutzungsabhangige Betriebsdauer Stossluftung muss moglich sein Luftung von Badern und Toilettenraumen ohne Aussenfenster nach DIN 18017 3 Die DIN 18017 3 gilt fur die Entluftung fensterloser Sanitarraume in Wohngebauden sowie in Gebauden mit wohnahnlicher Nutzung wie etwa Hotels Buros Teekuchen Wohn und Altenheime Entluftungsanlagen zur Entluftung von Badern mit ohne WC werden wahlweise fur folgende planmassige Mindest Abluftvolumenstrome qv ausgelegt 40 m h wenn die Entluftungsanlage dauernd lauft Bei geringem Luftbedarf z B nachts kann der Abluftstrom auf 20 m h reduziert werden jedoch hochstens 12 Stunden taglich 60 m h wenn die Entluftungsanlage wahrend der Nutzung nach Bedarf gesteuert wird Bei geringem Luftbedarf z B nachts kann der Abluftstrom auf einen Tages Mittelwert von 15 m h reduziert werden Dies gilt nicht fur Kuchen und Kochnischen Eine Ventilator Stillstandszeit bis zu einer Stunde ist zulassig Im Bad kann die Entluftung vorubergehend abgeschaltet werden wenn das Bad nicht zum Trocknen von Wasche genutzt wird oder eine auf andere Art erhohte Feuchtbelastung vorliegt und der Warmeschutzstandard des Gebaudes den Anforderungen Warmeschutzverordnung 1995 entspricht Durch eine Nachlaufsteuerung ist sicherzustellen dass nach jedem Ausschalten des Luftungsgerates weitere 15 m Luft abgefuhrt werden Die Steuerung nach Bedarf kann bei fensterlosen Raumen durch eine Kopplung der Entluftungsanlage an die Beleuchtung oder ansonsten durch einen Feuchtesensor umgesetzt werden Fur Kochnischen und Kuchen mit Fenster gelten die oben genannten Abluftvolumenstrome entsprechend siehe hierzu auch DIN 1946 6 Bei reinen Toilettenraumen durfen die angegebenen Abluftvolumenstrome halbiert werden Bei fensterlosen Badern und Toiletten kann es sinnvoll sein die jeweiligen Werte zu verdoppeln Soll die Entluftungsanlage zugleich auch die Luftung der Wohn und Aufenthaltsraume ubernehmen konnen Einzelheiten zur Bemessung und Ausfuhrung der DIN 1946 6 entnommen werden Dies gilt auch wenn eine Bonusregelung nach der EnEV in Anspruch genommen wird Stordruck Die notigen Abluftvolumenstrome durfen sich durch den Einfluss von Wind und thermischem Auftrieb in vertikalen Luftungskanalen nicht um mehr als 15 verandern Es ist davon auszugehen dass sich der statische Druck zwischen den entlufteten Raumen und den Auslassoffnungen in der Gebaudehulle um 40 Pa vergrossert oder verringert Bei waagerechter Abluftfuhrung kann der Stordruck 60 Pa betragen Bei gemeinsam genutzten Abluftkanalen soll sich der Volumenstrom am untersten Gerat um hochstens 10 verringern wenn alle Luftungsgerate aktiv sind Nachstromung der Aussenluft Aus dem zu entluftenden Raum sollte die Abluft moglichst nahe der Decke abgefuhrt werden Der von der Entluftungsanlage abgesaugte Luftstrom muss sodann durch Luftspalte unter den Innenturen von ca 1 3 cm Breite und anschliessend durch Undichtigkeiten der Gebaudehulle nachstromen konnen Infiltration Der Aussenluftanteil pro Nutzungseinheit kann auf Grundlage der DIN 1946 6 ermittelt werden Bei einem nach heutigen Massstaben luftdicht hergestellten Gebaude werden Aussen Luftdurchlasse ALD in der Gebaudehulle notwendig deren Anzahl und Grosse anhand der in der Norm angegebenen Tabellen abgeschatzt werden kann um eine ausreichende Nachstromung gewahrleisten zu konnen Aussenluft Einlasse Frischluft Einlasse sollten nicht oberhalb von Kuchen Badezimmer oder Waschkuchen Fenstern angeordnet werden von wo feuchte Dampfe aufsteigen konnen Ebenso sollten sie nicht oberhalb von Balkonen Terrassen Hauseingangen oder anderen Orten platziert werden wo sich gelegentlich Menschen zum Rauchen aufhalten Entluftungsleitungen Die Abluftleitungen sollen mit Gefalle zu einem Punkt hin verlegt werden an dem sich eventuell entstehendes Kondensat sammeln kann ohne Schaden anzurichten Durch eine Warmedammung der Leitungen in unbeheizten Raumen kann die Kondensatbildung deutlich reduziert werden Zwischen den Anschlussleitungen aus den einzelnen Nutzungseinheiten sollte die Hauptleitung senkrecht und ohne Versprunge oder Querschnittsreduzierung gefuhrt werden sonst ist die Leitungsanlage rechnerisch zu bemessen Ruckschlagklappen Reinigungsoffnungen Filter und Ventilatoren Nach jedem Luftungsgerat ist eine Ruckschlagklappe vorzusehen damit Geruche und Staub nicht in andere Nutzungseinheiten ubertragen werden konnen Werden ausser Kuche und Bad noch weitere Raume innerhalb einer Wohnung angeschlossen so sind weitere Ruckschlagklappen erforderlich Ruckschlagklappen mussen bei einer Druckdifferenz von weniger als 10 Pa dicht schliessen Der Leckluftvolumenstrom darf 0 01 m h 10 l h bei einer Druckdifferenz von 50 Pa nicht uberschreiten In den Abluftleitungen sind genugend Reinigungsoffnungen mit dichtem Verschluss vorzusehen um die Abluftleitungen an jeder Stelle leicht reinigen zu konnen Filter sollen der Filterklasse G2 nach DIN EN 779 entsprechen Es soll erkennbar sein ob die Ventilatoren in Betrieb sind Der Anhang B zur DIN 18017 3 enthalt weitere Hinweise zur Instandhaltung der Anlage Aussenluftvorwarmung und WarmeruckgewinnungAusschnitt eines Luftungskanals mit Ionisationsrohren zur Aufbereitung der Wohnraumluft Wenn die Luftungsanlage nicht nur zu hygienischen Zwecken oder zur Entfeuchtung dienen sondern auch Energie einsparen soll so bietet es sich an die in der abgefuhrten Innenraumluft enthaltene Warmeenergie zuruckzugewinnen Zu diesem Zweck werden verschiedene Systeme zur Warmeruckgewinnung eingesetzt die einen Wirkungsgrad von uber 90 erreichen konnen In der Regel lasst sich das Prinzip im Sommer auch umkehren um dann die dem Gebaude zugefuhrte Luft abzukuhlen Zur zusatzlichen Vorwarmung der Aussenluft und zur Vermeidung des Einfrierens von passiven Warmetauschern kann die kostenlos zur Verfugung stehende Erdwarme genutzt werden da das Erdreich ab einer Tiefe von ungefahr 80 cm ganzjahrig frostfrei bleibt Passive Warmetauscher Passive Warmetauscher benotigen in der Regel keine Hilfsenergie Sie werden gleichzeitig oder nacheinander von Abluft und Aussenluft durchstromt um eine Ubertragung der Warme zwischen beiden Luftstromen zu erreichen Bei gleichzeitiger Durchstromung wird meist nur die trockene Warmeenergie rekuperativ ubertragen Bei wechselweiser Durchstromung einer Speichermasse wird auch ein Teil der enthaltenen Luftfeuchtigkeit regenerativ ubertragen Das einfache Prinzip der wechselseitigen Durchstromung fuhrte zu Mono Pipe Luftungsgeraten bei denen zwar die Energieeffizienz der Warmeruckgewinnung hoch ist aber die Luftqualitat vernachlassigt wird Eine Erklarung des Prinzips mit hoher Effizienz auch bei der Erhaltung von Luftqualitat findet sich in den originalen Patentschriften Zur Vorwarmung der Aussenluft kann ein Erdwarmetauscher vorgeschaltet werden Dadurch lasst sich auf ein zusatzliches Heizregister verzichten das ansonsten oft bei Aussentemperaturen unter null Grad eingesetzt wird um ein Absinken der Zulufttemperatur auf unter 18 C zu vermeiden In der kalten Jahreszeit kondensiert die in der Abluft enthaltene Luftfeuchtigkeit im Warmetauscher und muss abgefuhrt werden Ab einer gewissen vom verwendeten System abhangigen Aussenlufttemperatur beginnt das Kondensat einzufrieren und blockiert den Warmetauscher Ab diesem Punkt vermindert sich der Wirkungsgrad des Systems drastisch da entweder der Warmetauscher umgangen oder zusatzliche Energie eingesetzt werden muss um den Warmetauscher aufzuwarmen Besonders auch zur Vermeidung des Einfrierens bietet es sich an dem eigentlichen Abluft Aussenluft Warmetauscher einen Erdwarmetauscher vorzuschalten Die Vorwarmung lasst sich auf einfache Weise erreichen indem die Aussenluft zunachst durch Rohrleitungen in einer Tiefe von mindestens 1 2 m im Erdreich gefuhrt wird bevor sie ins Gebaude eintritt Dabei ist aus hygienischen Grunden darauf zu achten dass sich die unterirdisch verlegten Rohre reinigen lassen und ein Gefalle vorgesehen wird um die Ansammlung von Kondensat zu vermeiden Eine hygienischere und leichter zu verlegende aber mit grosserem technischen Aufwand und Kosten verbundene Alternative sind Sole Erdwarmetauscher bei denen statt Luftungsrohren Sole Leitungen im Erdreich verlegt werden Sole bezeichnet ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel das durch eine Umwalzpumpe zu einem Sole Luft Warmetauscher transportiert wird um dort die in der Erde aufgenommene Warmeenergie an die Aussenluft abzugeben Der winterliche Frostschutz der Luftungsanlage kann sofern diese nicht zum Heizen des Gebaudes verwendet wird auch uber einen intermittierenden Betrieb erreicht werden Empfindliche Menschen konnen einen Pollen und Feinstaubfilter sowie eine Feuchteruckgewinnung als Option wahlen Aktive Warmetauscher Luftungsein bzw auslasse Mithilfe einer Warmepumpe lasst sich dem abgefuhrten Luftstrom bzw dem Erdreich noch eine deutlich grossere Warmemenge entnehmen Dabei werden diese uber die jeweils vorliegende Temperatur der Aussenluft hinaus abgekuhlt bzw aufgewarmt wenn die Warmepumpe im Sommer zum Kuhlen der Aussenluft eingesetzt wird Die sehr geringe Heizlast eines Passivhauses erlaubt in der Regel eine Beheizung ausschliesslich uber die Luftungsanlage Dies erfolgt haufig uber einen Wasser Luft Warmeubertrager ein elektrisches Nachheizregister oder eine integrierte Warmepumpe Die Zuluft darf nicht uber 50 bis 52 C aufgeheizt werden da es sonst zu einer Geruchsbelastigung durch Staubverschwelung kommen kann Bei einem allzu grossen Warmebedarf des Gebaudes musste also der Luftungsvolumenstrom soweit gesteigert werden dass es zu Gerauschbelastigungen trockener Innenraumluft und Zugerscheinungen kommen kann In einem richtig ausgefuhrten Passivhaus reicht die hygienisch vorteilhafte Luftwechselrate von 0 4 h 1 auch bei tiefsten Aussentemperaturen aus um dem Gebaude die erforderliche Heizleistung zuzufuhren Diese Luftwechselrate besagt dass ein Gebaude mit 1000 m zu beluftendem Volumen mit einem Zuluftvolumenstrom von 400 m h versorgt werden musste VorteileDurch den Einsatz einer Warmeruckgewinnung wird die Aussenluft durch die Abluft im Winter vorgeheizt im Sommer vorgekuhlt Bei Ruckwarmzahlen von 60 80 ist der Luftungswarmeverlust nur ein Bruchteil verglichen mit der Fensterluftung oder dem Betrieb ohne eine Warmeruckgewinnung WRG Gefilterte Aussenluft mit Luftfilter Feinstaub Pollen etc Abtransport von Schadstoffen und Geruchen Kohlendioxid CO2 Luftfeuchte Ausdunstung etc reduziertes Infektionsrisiko verbesserte Konzentrationsfahigkeit Vermeidung von Kopfschmerzen und positive Auswirkung auf das Behaglichkeitsempfinden Stark geminderte Gefahr von Schimmelbildung im Wohnraum Gehemmtes Hausstaubmilbenwachstum Bei Aussenlarmbelastung konnen die Fenster bei gleichzeitiger Frischluftversorgung geschlossen bleiben Kuhlung und leichte Entfeuchtung der Aussenluft im Sommer sowie Vorwarmung der Luft im Winter mit Erdwarmetauscher eine KWL ist zwar keine Klimaanlage dennoch kann sie im Sommer die Raumtemperatur leicht absenken und die Zuluft etwas entfeuchten was als sehr erfrischend empfunden wird vor allem wenn gerade schwules Sommerwetter herrscht oder bei starken Temperaturschwankungen im WinterNachteileWaren vorher bei mangelnder Luftung oft Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit und dadurch mogliches Auftreten von Schimmel vorhanden so beobachtet man heute in den Wintermonaten Raumluft mit relativer Luftfeuchte von weniger als 30 Grund dafur ist dass die angesaugte kalte Aussenluft nach der Erwarmung eine sehr niedrige relative Luftfeuchte besitzt Dagegen kann man Luftbefeuchter einsetzen diese bringen mittels Verdunstung oder Verdampfung Feuchtigkeit in die Luft Technisch aufwandigere KWL Anlagen beinhalten eine Luftbefeuchtung Diese kann genauso wie Verdunster an Heizkorpern mikrobiell verkeimen Ebenso gibt es KWL Anlagen die neben der Warme auch die Luftfeuchtigkeit zuruckgewinnen beispielsweise mittels Enthalpiewarmetauschern Siehe auch Hauptartikel Warmeruckgewinnung Bei mangelhafter Ausfuhrung der Schalldammung oder Betrieb auf zu hoher Stufe kann der Austritt der Zuluft aus den Austrittsoffnungen Zugluft und oder Stromungsgerausche verursachen Regelmassige Wartung des Filtersystems und zumindest der Abluftleitungen ist notwendig Bei Dauerbetrieb ist der Stromverbrauch des jeweiligen Systems zu berucksichtigen Obwohl heute Anlagen mit einem Wirkungsgrad von uber 90 auf dem Markt sind ist die propagierte Energieersparnis nicht unbedingt gegeben denn die Warmeverluste konnen bei hohen Luftwechselraten hoher sein als im Vergleich zur traditionellen Fensterluftung die etwa eine Luftwechselrate von 0 1 0 2 h 1 zusatzlich zu den Gebaudeundichtigkeiten bedeutet BrandschutzJe nach Bundesland werden ab einer Gebaudehohe von 6 7 m bis zur Oberkante des Fussbodens der obersten Etage Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer von Installations und Luftungsschachten Luftungsgeraten und Absperrvorrichtungen gestellt Nach der DIN 18017 genugen bei Luftungsanlagen fur WCs oder Bader Absperrvorrichtungen Ruckschlagklappen mit einer Brandschutzummantelung um den Einbaukasten des Luftungsgerats den Anforderungen des Brandschutzes wenn zwischen horizontal angeordneter Ruckschlagklappe und der Mitte der Einmundung der Anschlussleitung in die Hauptleitung ein Hohenversatz von 150 mm gegeben ist Im Brandfall schutzt dann die in der Anschlussleitung der Luftungsgerate befindliche Kaltluftsaule die Ruckschlagklappe vor Uberhitzung sodass eine Rauch und Brandubertragung in andere Raume der gemeinsamen Hauptleitung verhindert wird Absperrvorrichtungen fur Kuchen Kochnischen und Anlagen in Kombination mit Toiletten und Badern bedurfen einer zusatzlichen aktiven Absperrung durch eine federbelastete Metallklappe mit Schmelzlotauslosung oder Ahnlichem Geeignete Absperrvorrichtungen mussen neben Anforderungen an Brandschutzklappen nach DIN 4102 weitere Kriterien erfullen Entsprechende Absperrvorrichtungen werden mit dem Zusatz 18017 hinter der erreichten Feuerwiderstandsdauer gekennzeichnet z B K90 18017 Einzelheiten zur Verwendung sind der bauaufsichtlichen Zulassung zu entnehmen die u a Anforderung an Schachtwande zulassige Leitungsquerschnitte und Einbaulagen der Absperrvorrichtung enthalten kann Falls Schacht oder Vorwandverkleidung die Brandschutzanforderungen nicht erfullen oder einen grosseren Querschnitt als 1000 cm entspricht einem Wickelfalzrohr NW 355 mm haben wird der Einbau von klassifizierten Deckenschotts zwischen den Etagen notig Gemeinsamer Betrieb mit raumluftabhangigen Feuerstatten nach DIN 1946 6Durch den Betrieb des Ventilators darf kein grosserer Unterdruck als 4 Pa in der Nutzereinheit auftreten Dies ist bei der Bemessung der Aussen Wanddurchlasse zu berucksichtigen Ein gemeinsamer Betrieb von Luftungsanlage und raumluftabhangiger Feuerstatte ist nur moglich wenn eine Sicherheitseinrichtung mit allgemeinem bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis die Luftungsanlage abschaltet oder eine ausreichend grosse Offnung ins Freie freigibt wenn der Unterdruck im Aufstellraum der Feuerstatte 4 Pa uberschreitet Ansonsten ist sicherzustellen dass die Luftungsanlage nicht angeschaltet wird wenn die Feuerstatte in Betrieb ist NormenDeutschland Die zum Begriff Wohnungsluftung gehorigen Normen sind DIN V 18599 Energetische Bewertung von Gebauden Berechnung des Nutz End und Primarenergiebedarfs fur Heizung Kuhlung Luftung Trinkwarmwasser und Beleuchtung Teil 1 Allgemeine Bilanzierungsverfahren Begriffe Zonierung und Bewertung der Energietrager Teil 2 Nutzenergiebedarf fur Heizen und Kuhlen von Gebaudezonen Teil 3 Nutzenergiebedarf fur die energetische Luftaufbereitung Teil 5 Endenergiebedarf von Heizsystemen Teil 6 Endenergiebedarf von Wohnungsluftungsanlagen und Luftheizungsanlagen fur den Wohnungsbau Teil 8 Nutz und Endenergiebedarf von WarmwasserbereitungssystemenRaumlufttechnik Teil 6 Luftung von Wohnungen Allgemeine Anforderungen Anforderungen zur Bemessung Ausfuhrung und Kennzeichnung Ubergabe Ubernahme Abnahme und InstandhaltungDIN 4108 Warmeschutz und Energie Einsparung in Gebauden Teil 2 Mindestanforderungen an den WarmeschutzDIN Fachbericht 4108 8 Warmeschutz und Energie Einsparung in Gebauden Teil 8 Vermeidung von Schimmelwachstum in WohngebaudenEnergetische Bewertung heiz und raumlufttechnischer Anlagen Teil 10 Heizung Trinkwassererwarmung Luftung und das Beiblatt 1 AnlagenbeispieleLuftung von Wohnungen Anforderungen Leistungsprufungen und Kennzeichnung von LuftungsgeratenEN 12831 Heizsysteme in Gebauden Verfahren zur Berechnung der Norm Heizlast Nationaler Anhang NALiteraturHeinz Jorn Moriske Michael Wensing Untersuchungen zur raumlufthygienischen Situation in energetisch sanierten Altbauten und in einem Passivhaus In Gefahrstoffe Reinhaltung der Luft Band 67 Nr 3 2007 ISSN 0949 8036 S 85 90 Nadja von Hahn Trockene Luft und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit Ergebnisse einer Literaturstudie In Gefahrstoffe Reinhaltung der Luft Band 67 Nr 3 2007 ISSN 0949 8036 S 103 107 dguv de PDF 104 kB Rolf Schmidt Welche Heizung braucht das Haus Systeme der Heiz und Luftungstechnik im Vergleich 2010 irb fraunhofer de Andreas Greml Ernst Blumel Roland Kapferer Wolfgang Leitzinger Endbericht Technischer Status von Wohnraumluftungen Evaluierung bestehender Wohnraumluftungsanlagen bezuglich ihrer technischen Qualitat und Praxistauglichkeit 2004 xn komfortlftung 3ob at PDF 8 1 MB WeblinksWiktionary Wohnungsluftung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseKontrollierte Wohnungsluftung Memento des Originals vom 28 Oktober 2011 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In kwl info de Grundsatzliche Abklarungen uber Systeme zur Luftung und Heizung bzw Kuhlung von Gebauden Seite 17 Forschungsprogramm Energierelevante Luftstromung in Gebauden Nationaler Energie Forschungs Fonds Juni 1990 Fraunhofer IRB Verlag Luften im Sommer Eine Wohnraumluftung sorgt fur kuhle Luft an heissen Tagen und spart dabei Energie 22 Juli 2020 Roland Wenzel Ingenieur fur Luft und Kaltetechnik Seminar zur kontrollierten Wohnraumluftung Memento des Originals vom 22 Februar 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF umweltzentrum de abgerufen im Februar 2016 Hessisches Ministerium fur Umwelt Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz Kontrollierte Wohnungsluftung PDF 1 4 MB Luftmengenempfehlungen Memento des Originals vom 10 August 2013 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink 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Kohlendioxid als Luftungsparameter PDF Abgerufen am 17 Januar 2017 CO2 der wichtigste Indikator fur die Luftqualitat In pluggit com Abgerufen am 7 November 2016 baunormenlexikon DIN Deutsches Institut fur Normung e V In www baunormenlexikon de abgerufen am 3 August 2013 Dr Thomas Hartmann DIN 18599 6 wird erweitert Memento vom 5 Januar 2012 im Internet Archive In VFW Bundesverband fur Wohnungsluftung e V Fachzeitschrift zur Wohnungsluftung Ausgabe Juli 2011

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