Die Wettbewerbsmatrix ist ein von Michael E Porter1980 eingeführtes Konzept das auch unter dem Namen generische Strategi
Kostenführerschaft

Die Wettbewerbsmatrix ist ein von Michael E. Porter1980 eingeführtes Konzept, das auch unter dem Namen generische Strategien bekannt ist. Es dient der Entwicklung von Strategien, zur Bestimmung der Produktpolitik im Marketing für einzelne Geschäftsfelder eines Unternehmens. Porter versucht damit eine Systematisierung der möglichen Strategien, die ein Unternehmen verfolgen kann, um sich im relevanten Markt einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Porter ordnet die Wettbewerbsstrategien nach dem möglichen strategischen Ziel („Was das Unternehmen tun will“) und nach dem vom Unternehmen einzusetzenden strategischen Vorteil („Wie das Unternehmen dieses Ziel erreichen möchte“) und erhält drei grundlegende Strategie-Typen (siehe Abbildung) die im Folgenden erläutert werden.
Kostenführerschaft
Kostenführerschaft (englisch cost leadership) beschreibt die Strategie eines Unternehmens, durch geringere Kosten einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Porter begründet dies mit der Beobachtung, dass ein solches Unternehmen nach einem Preiskrieg auch dann noch Gewinn erwirtschaften kann, wenn alle anderen Mitbewerber in die Verlustzone geraten sind. Hinweis: Kostenführerschaft bedeutet nicht Preisführerschaft, ist jedoch oft Voraussetzung für diese.
Zur Erreichung dieses Ziels nennt Porter verschiedene Methoden. Eine vollständigere Auflistung dieser liefert . Er unterscheidet 9 Methoden für Kostenführerschaft-Strategien:
- Skaleneffekte (engl. economies of scale)
- Verbundeffekte (engl. economies of scope)
- Erfahrungseffekte
- Prozesstechnik (Erfahrungskurve, engl. economies of learning)
- Produktdesign
- Input-Kosten (Faktorkosten)
- residuale Effekte der operativen Effektivität
Unter den residualen Effekten operativer Effektivität fasst Grant die Effekte zusammen, die weniger beeinflussbar sind, z. B. natürliche Monopole, Standortvorteile sowie alle nicht durch die vorgenannten Effekte erklärbaren Wettbewerbsvorteile.
Differenzierungsstrategie
Unter der Differenzierungsstrategie (englisch differentiation) versteht man die Strategie eines Unternehmens, sich im Auge des Verbrauchers von anderen Konkurrenten abzuheben. Henry Mintzberg et al. (1995) führen sechs Methoden der Differenzierung auf:
- Preisführerschaft
- Image
- Support/Unterstützung
- Design
- Qualitätsführerschaft
- undifferenziert oder nicht-differenziert
Sie beschreiben damit die Möglichkeit von Unternehmen, sich durch Preisführerschaft (nicht zu verwechseln mit Kostenführerschaft, siehe oben), Markenname etc. von Mitbewerbern zu unterscheiden. Es wird somit für einen gewissen Preisbereich eine monopolistische Preisabsatzfunktion geschaffen. In diesem Angebotsbereich kann der Anbieter den Preis quasi selbst bestimmen und die Kunden wandern erst bei signifikanten Preisunterschied zur Konkurrenz ab.
Nach Porter kann eine Differenzierungsstrategie unter Umständen einen großen Marktanteil ausschließen, z. B. da die Wahrnehmung von Exklusivität sich nicht mit hohen Marktanteilen vereinbaren lässt. Ein tatsächlicher Unterschied ist dabei weniger wichtig als der wahrgenommene Unterschied. Er beschreibt Differenzierungsstrategien als eine Abwägung zwischen den Kosten und den teuren Aktivitäten, die Differenzierung zu erreichen.
Nischenstrategie (Fokussierung)
Nischenstrategien (engl. focus) – auch „Strategie der Konzentration auf Schwerpunkte“ – sind strategische Konzentration auf bestimmte Kundengruppen, Segmente oder geographische Märkte. Wie auch Differenzierung können Nischenstrategien viele Formen annehmen. Sie beruhen auf der Annahme, dass ein Unternehmen aufgrund des eng gefassten Zieles dieses Ziel besser mit Produkten oder Dienstleistungen versorgen kann, als breiter konkurrierende Mitbewerber. Als Ergebnis erzielt das Unternehmen entweder hohe Differenzierung, indem die Bedürfnisse einer Zielgruppe besser bedient werden, oder eine günstigere Kostensituation oder beides.
Risiken der Wettbewerbsstrategien
Porter beschreibt zwei Arten, wie die Strategien fehlschlagen können:
- Die angestrebte Strategie wird nicht erzielt oder beibehalten
- Der Wert des strategischen Vorteils kann durch die Entwicklung innerhalb der Branche unhaltbar werden.
Risiken der Kostenführerschaft
Kostenführerschaft erfordert Investitionen in moderne Fertigungsmittel unter gleichzeitig gnadenloser (ruthlessly) Eliminierung von Überflüssigem, Vermeidung von Linienausweitungen und konstantem Augenmerk auf technische Entwicklungen. Kostensenkungen bei hohem Produktionsvolumen (Lernkurve) sind keinesfalls selbstverständlich, noch kann man alle verfügbaren Skaleneffekte ohne permanente Aufmerksamkeit erzielen. Die Kostenführerschaft ist permanent bedroht durch die folgenden Faktoren:
- technologische Innovation, die frühere Erfahrung oder Lernen nichtig macht
- „billiges“ Lernen durch Neuzugänge oder Nachahmer durch Imitation oder Investition in neueste Produktionstechnik
- Unfähigkeit Produktveränderungen zu erkennen, weil man sich auf Kosten konzentriert
- Kostenanstiege, die die Fähigkeit des Unternehmens reduzieren, den Differenzierungsvorteil von Konkurrenten zu kompensieren.
Risiken der Differenzierung
Auch Differenzierungsstrategien unterliegen Risiken:
- Der Kostenunterschied zwischen Unternehmen mit Kostenführerschaft-Strategien und Differenzierungsstrategien wird so groß, dass die Loyalität der Kunden leidet. Wenn eine Differenzierungsstrategie die Kosten zu stark vernachlässigt, wird der Kostenvorteil irgendwann überhandnehmen.
- Das Bedürfnis des Kunden für den Differenzierungsvorteil fällt, z. B. weil die Erfahrung des Kunden zunimmt.
- Imitation kann den wahrgenommenen Unterschied verkleinern – ein üblicher Vorgang, wenn Branchen reifen.
Risiken der Nischenstrategie
Auch Nischenstrategien bergen Risiken:
- Das Kostendifferential zwischen breiten Anbietern und dem Nischenanbieter kann sich ausweiten und den Vorteil des Nischenanbieters neutralisieren.
- Der Unterschied zwischen den Produkten im breiten Markt und den Nischenmärkten nimmt ab.
- Konkurrenten finden Sub-Nischen innerhalb der bedienten Nischen und höhlen die Nische aus.
Folgerungen
Porter beschreibt die Wettbewerbsmatrix im Anschluss an seine Branchenstrukturanalyse (engl. five forces) als Mittel, die fünf Faktoren zu beeinflussen.
Kostenführerschaft | Differenzierung | Fokus | |
---|---|---|---|
Brancheninterner Wettbewerb | Niedrigere Kosten bedeuten, dass das Unternehmen auch dann noch Gewinne erwirtschaftet, wenn die Konkurrenten in die Verlustzone sinken. | Differenzierung erzeugt Loyalität der Kunden und daher eine gesunkene Preissensitivität. | Nischenstrategien erzielen entweder eine günstige Kostenposition oder Differenzierung oder beide und sichern so Vorteile im Rahmen der Strukturkräfte. |
Verhandlungsmacht der Lieferanten | Die günstige Kostenposition ermöglicht mehr Möglichkeiten mit Erhöhung der Beschaffungskosten umzugehen. | Die höheren Erträge, die durch die einzigartige Situation möglich sind, erlauben Spielraum bei Erhöhung der Beschaffungskosten. | |
Verhandlungsmacht der Käufer | Ein Käufer kann die Preise nur auf das Preisniveau des nächsteffizienten Konkurrenten heruntertreiben. | Den Kunden fehlen vergleichbare Alternativen und sie sind somit weniger preissensitiv. | |
Neuzugänge | Normalerweise verleihen die Faktoren, die die Kostenführerschaft verleihen einen erheblichen Schutz vor Neuzugängen. | Die erzielte Kundenloyalität zwingt Konkurrenten, die wahrgenommene Einzigartigkeit zu überwinden und schützt so vor Eindringen in den Markt. | |
Ersatzprodukte | wie Brancheninterner Wettbewerb | Die Loyalität sollte das Unternehmen besser vor Ersatzprodukten schützen, als Mitbewerber in der gleichen Branche. |
Die drei Wettbewerbsstrategien sind gemäß Porter Wege, um mit den Strukturkräften umzugehen. Der Umkehrschluss ist, dass ein Unternehmen, dem es nicht gelingt, seine Strategie entlang mindestens einer dieser Strategien zu entwickeln, eine unhaltbare Position einnimmt. Porter nennt diese Position Stuck in the Middle – eine äußerst schwache strategische Position, weil es solchen Unternehmen an Marktanteil oder Investitionen fehlt, um im Kostenspiel gewinnen zu können und andererseits fehlt ihm die Differenzierung, um das Niedrig-Kosten-Spiel zu umgehen.
“The firm stuck in the middle is almost guaranteed low profitability…”
„Dem in der Mitte gefangenen Unternehmen ist niedrige Profitabilität fast garantiert…“
Porter unterstellt solchen Unternehmen eine verzerrte Unternehmenskultur sowie organisatorische Regeln und Motivationssysteme, die im Konflikt liegen. Er behauptet, dass das Verlassen dieser Position erhebliche Zeit und Anstrengung erfordert und empirisch beobachtet werden kann, dass Unternehmen in und aus solchen Positionen hin- und herschwanken.
Brücke zur Ressourcentheorie
Der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Danny Miller beschäftigte sich mit der Ressourcenbasis, auf die die Wettbewerbsvorteile aufgebaut sind. Seiner Ansicht nach unterscheiden sich Kostenführerschaft und Differenzierung in der Art und Weise, wie die Produktionsmittel (engl. assets) eingesetzt werden. So werden zur Erreichung von Kostenführerschaft Produktionsmittel so ausgewählt und eingesetzt, dass die Effizienz maximiert wird. Diese Position nennt er Produktionsmittel-Intensität (engl. asset intensity). Dem gegenüber sieht er Differenzierung als eine Strategie, wo Produktionsmittel eine maximale Vielfalt aus einem Minimum an Produktionsmitteleinsatz erzeugen. Diese Position nennt er Produktionsmittel-Sparsamkeit (engl. asset parsimony). Damit zeigt Miller auf, dass die Anlagebasis einer Organisation die Strategie mitbestimmt und umgekehrt die Strategie die Anlagebasis beeinflusst.
Einordnung des Modells
Porter bietet mit seiner Wettbewerbsmatrix eine einfache und unmittelbar zugängliche Sicht. Das Modell ist nicht unumstritten. Wesentlichen Kritikpunkte sind:
- die starke Simplifizierung,
- der Blickwinkel von der Industrie aus, ohne Betrachtung von Interdependenzen zu anderen Industrien,
- Aussagen zur (Nicht-)Kombinierbarkeit von Differenzierung und Kostenführerschaft,
- die geringe Ausarbeitung der Nischenstrategien.
Beispiele für Strategien
Typische Kostenführer-Strategien findet man in Märkten mit stark standardisierten Gütern, z. B. Stahl, chemische Industrie, Zement etc. Der Zwang zur Kostensenkung führte zu einer Konzentration der Unternehmen und fördert die Entstehung von Oligopolen.
Ein Beispiel für eine Kostenführerschaft-Strategie im Konsumgüterbereich ist Aldi in der Nutzung von Skaleneffekten und dem Verzicht auf Markenprodukte (Differenzierung). Das Beispiel ist nicht unumstritten, da der Name „Aldi“ als Marke (engl. brand) verstanden wird und sehr wohl eine Differenzierung gegenüber Mitbewerbern darstellt.
Besonders im Konsumgüterbereich werden Differenzierungstrategien betrieben. So sind zum Beispiel Coca-Cola, Hugo Boss und C&A Markennamen, die auf sehr breite Marktsegmente zielen. Die von Porter genannte Nichtnotwendigkeit eines hohen absoluten Marktanteils lässt sich gut an Marken wie Louis Vuitton und Porsche verdeutlichen, die im Premiumsegment positioniert sind. Zusätzlich gibt es Marken, z. B. Brillenhersteller, wo von vornherein der Kundenkreis durch die spezifischen Produkteigenschaften beschränkt ist.
Grant nennt exemplarisch zwei Firmen mit Nischenstrategien, Devro International plc, einem Hersteller für Wursthüllen mit einem Marktanteil von 56 % und UST Inc, einem Hersteller von Kautabak (Marktanteil 78 %, ROE 1996 ca. 165 %, ROE 1995 ca. 145 %). Beide Unternehmen befinden sich in Marktnischen und erzielen durch diese Nischenposition Kosten- oder Differenzierungsvorteile.
Siehe auch
- Unvereinbarkeitshypothese
- Outpacing-Strategie
- Hybride Wettbewerbsstrategien
Literatur
- Michael E. Porter: Wettbewerbsstrategie. Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten. Campus-Verlag, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-593-38710-9.
Einzelnachweise
- Michael E. Porter 1980; Competitive Strategy: Techniques for analyzing industries and competitors : with a new introduction/Michael E. Porter; The Free Press, New York; ISBN 0-684-84148-7.
- Robert M. Grant (2002) Contemporary Strategy Analysis, concepts, Techniques, Applications; 4th ed. Blackwell Publishers Inc, Oxford. ISBN 0-631-23135-8.
- Mintzberg et al. 1995; (Henry Mintzberg, B.J. Quinn, S. Ghoshal) The Strategy process, Prentice-Hall, Hemel Hempstead
- D. Miller (1986) Configurations of strategy and structure: towards a synthesis, in Asch, D. and Bowmann, C. (eds) Readings in Strategic Management, Macmillan, Basingstoke – zitiert in Course Team (2002) Choosing Strategies, Open University, Milton Keynes ISBN 0-7492-9273-3, S. 22.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Wettbewerbsmatrix ist ein von Michael E Porter1980 eingefuhrtes Konzept das auch unter dem Namen generische Strategien bekannt ist Es dient der Entwicklung von Strategien zur Bestimmung der Produktpolitik im Marketing fur einzelne Geschaftsfelder eines Unternehmens Porter versucht damit eine Systematisierung der moglichen Strategien die ein Unternehmen verfolgen kann um sich im relevanten Markt einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen Porter ordnet die Wettbewerbsstrategien nach dem moglichen strategischen Ziel Was das Unternehmen tun will und nach dem vom Unternehmen einzusetzenden strategischen Vorteil Wie das Unternehmen dieses Ziel erreichen mochte und erhalt drei grundlegende Strategie Typen siehe Abbildung die im Folgenden erlautert werden WettbewerbsmatrixKostenfuhrerschaftKostenfuhrerschaft englisch cost leadership beschreibt die Strategie eines Unternehmens durch geringere Kosten einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen Porter begrundet dies mit der Beobachtung dass ein solches Unternehmen nach einem Preiskrieg auch dann noch Gewinn erwirtschaften kann wenn alle anderen Mitbewerber in die Verlustzone geraten sind Hinweis Kostenfuhrerschaft bedeutet nicht Preisfuhrerschaft ist jedoch oft Voraussetzung fur diese Zur Erreichung dieses Ziels nennt Porter verschiedene Methoden Eine vollstandigere Auflistung dieser liefert Er unterscheidet 9 Methoden fur Kostenfuhrerschaft Strategien Skaleneffekte engl economies of scale Verbundeffekte engl economies of scope Erfahrungseffekte Prozesstechnik Erfahrungskurve engl economies of learning Produktdesign Input Kosten Faktorkosten residuale Effekte der operativen Effektivitat Unter den residualen Effekten operativer Effektivitat fasst Grant die Effekte zusammen die weniger beeinflussbar sind z B naturliche Monopole Standortvorteile sowie alle nicht durch die vorgenannten Effekte erklarbaren Wettbewerbsvorteile DifferenzierungsstrategieUnter der Differenzierungsstrategie englisch differentiation versteht man die Strategie eines Unternehmens sich im Auge des Verbrauchers von anderen Konkurrenten abzuheben Henry Mintzberg et al 1995 fuhren sechs Methoden der Differenzierung auf Preisfuhrerschaft Image Support Unterstutzung Design Qualitatsfuhrerschaft undifferenziert oder nicht differenziert Sie beschreiben damit die Moglichkeit von Unternehmen sich durch Preisfuhrerschaft nicht zu verwechseln mit Kostenfuhrerschaft siehe oben Markenname etc von Mitbewerbern zu unterscheiden Es wird somit fur einen gewissen Preisbereich eine monopolistische Preisabsatzfunktion geschaffen In diesem Angebotsbereich kann der Anbieter den Preis quasi selbst bestimmen und die Kunden wandern erst bei signifikanten Preisunterschied zur Konkurrenz ab Nach Porter kann eine Differenzierungsstrategie unter Umstanden einen grossen Marktanteil ausschliessen z B da die Wahrnehmung von Exklusivitat sich nicht mit hohen Marktanteilen vereinbaren lasst Ein tatsachlicher Unterschied ist dabei weniger wichtig als der wahrgenommene Unterschied Er beschreibt Differenzierungsstrategien als eine Abwagung zwischen den Kosten und den teuren Aktivitaten die Differenzierung zu erreichen Nischenstrategie Fokussierung Nischenstrategien engl focus auch Strategie der Konzentration auf Schwerpunkte sind strategische Konzentration auf bestimmte Kundengruppen Segmente oder geographische Markte Wie auch Differenzierung konnen Nischenstrategien viele Formen annehmen Sie beruhen auf der Annahme dass ein Unternehmen aufgrund des eng gefassten Zieles dieses Ziel besser mit Produkten oder Dienstleistungen versorgen kann als breiter konkurrierende Mitbewerber Als Ergebnis erzielt das Unternehmen entweder hohe Differenzierung indem die Bedurfnisse einer Zielgruppe besser bedient werden oder eine gunstigere Kostensituation oder beides Risiken der WettbewerbsstrategienPorter beschreibt zwei Arten wie die Strategien fehlschlagen konnen Die angestrebte Strategie wird nicht erzielt oder beibehalten Der Wert des strategischen Vorteils kann durch die Entwicklung innerhalb der Branche unhaltbar werden Risiken der Kostenfuhrerschaft Kostenfuhrerschaft erfordert Investitionen in moderne Fertigungsmittel unter gleichzeitig gnadenloser ruthlessly Eliminierung von Uberflussigem Vermeidung von Linienausweitungen und konstantem Augenmerk auf technische Entwicklungen Kostensenkungen bei hohem Produktionsvolumen Lernkurve sind keinesfalls selbstverstandlich noch kann man alle verfugbaren Skaleneffekte ohne permanente Aufmerksamkeit erzielen Die Kostenfuhrerschaft ist permanent bedroht durch die folgenden Faktoren technologische Innovation die fruhere Erfahrung oder Lernen nichtig macht billiges Lernen durch Neuzugange oder Nachahmer durch Imitation oder Investition in neueste Produktionstechnik Unfahigkeit Produktveranderungen zu erkennen weil man sich auf Kosten konzentriert Kostenanstiege die die Fahigkeit des Unternehmens reduzieren den Differenzierungsvorteil von Konkurrenten zu kompensieren Risiken der Differenzierung Auch Differenzierungsstrategien unterliegen Risiken Der Kostenunterschied zwischen Unternehmen mit Kostenfuhrerschaft Strategien und Differenzierungsstrategien wird so gross dass die Loyalitat der Kunden leidet Wenn eine Differenzierungsstrategie die Kosten zu stark vernachlassigt wird der Kostenvorteil irgendwann uberhandnehmen Das Bedurfnis des Kunden fur den Differenzierungsvorteil fallt z B weil die Erfahrung des Kunden zunimmt Imitation kann den wahrgenommenen Unterschied verkleinern ein ublicher Vorgang wenn Branchen reifen Risiken der Nischenstrategie Auch Nischenstrategien bergen Risiken Das Kostendifferential zwischen breiten Anbietern und dem Nischenanbieter kann sich ausweiten und den Vorteil des Nischenanbieters neutralisieren Der Unterschied zwischen den Produkten im breiten Markt und den Nischenmarkten nimmt ab Konkurrenten finden Sub Nischen innerhalb der bedienten Nischen und hohlen die Nische aus FolgerungenPorter beschreibt die Wettbewerbsmatrix im Anschluss an seine Branchenstrukturanalyse engl five forces als Mittel die funf Faktoren zu beeinflussen Kostenfuhrerschaft Differenzierung FokusBrancheninterner Wettbewerb Niedrigere Kosten bedeuten dass das Unternehmen auch dann noch Gewinne erwirtschaftet wenn die Konkurrenten in die Verlustzone sinken Differenzierung erzeugt Loyalitat der Kunden und daher eine gesunkene Preissensitivitat Nischenstrategien erzielen entweder eine gunstige Kostenposition oder Differenzierung oder beide und sichern so Vorteile im Rahmen der Strukturkrafte Verhandlungsmacht der Lieferanten Die gunstige Kostenposition ermoglicht mehr Moglichkeiten mit Erhohung der Beschaffungskosten umzugehen Die hoheren Ertrage die durch die einzigartige Situation moglich sind erlauben Spielraum bei Erhohung der Beschaffungskosten Verhandlungsmacht der Kaufer Ein Kaufer kann die Preise nur auf das Preisniveau des nachsteffizienten Konkurrenten heruntertreiben Den Kunden fehlen vergleichbare Alternativen und sie sind somit weniger preissensitiv Neuzugange Normalerweise verleihen die Faktoren die die Kostenfuhrerschaft verleihen einen erheblichen Schutz vor Neuzugangen Die erzielte Kundenloyalitat zwingt Konkurrenten die wahrgenommene Einzigartigkeit zu uberwinden und schutzt so vor Eindringen in den Markt Ersatzprodukte wie Brancheninterner Wettbewerb Die Loyalitat sollte das Unternehmen besser vor Ersatzprodukten schutzen als Mitbewerber in der gleichen Branche Die drei Wettbewerbsstrategien sind gemass Porter Wege um mit den Strukturkraften umzugehen Der Umkehrschluss ist dass ein Unternehmen dem es nicht gelingt seine Strategie entlang mindestens einer dieser Strategien zu entwickeln eine unhaltbare Position einnimmt Porter nennt diese Position Stuck in the Middle eine ausserst schwache strategische Position weil es solchen Unternehmen an Marktanteil oder Investitionen fehlt um im Kostenspiel gewinnen zu konnen und andererseits fehlt ihm die Differenzierung um das Niedrig Kosten Spiel zu umgehen The firm stuck in the middle is almost guaranteed low profitability Dem in der Mitte gefangenen Unternehmen ist niedrige Profitabilitat fast garantiert Michael E Porter Porter unterstellt solchen Unternehmen eine verzerrte Unternehmenskultur sowie organisatorische Regeln und Motivationssysteme die im Konflikt liegen Er behauptet dass das Verlassen dieser Position erhebliche Zeit und Anstrengung erfordert und empirisch beobachtet werden kann dass Unternehmen in und aus solchen Positionen hin und herschwanken Brucke zur Ressourcentheorie Hauptartikel Ressourcentheorie Der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Danny Miller beschaftigte sich mit der Ressourcenbasis auf die die Wettbewerbsvorteile aufgebaut sind Seiner Ansicht nach unterscheiden sich Kostenfuhrerschaft und Differenzierung in der Art und Weise wie die Produktionsmittel engl assets eingesetzt werden So werden zur Erreichung von Kostenfuhrerschaft Produktionsmittel so ausgewahlt und eingesetzt dass die Effizienz maximiert wird Diese Position nennt er Produktionsmittel Intensitat engl asset intensity Dem gegenuber sieht er Differenzierung als eine Strategie wo Produktionsmittel eine maximale Vielfalt aus einem Minimum an Produktionsmitteleinsatz erzeugen Diese Position nennt er Produktionsmittel Sparsamkeit engl asset parsimony Damit zeigt Miller auf dass die Anlagebasis einer Organisation die Strategie mitbestimmt und umgekehrt die Strategie die Anlagebasis beeinflusst Einordnung des ModellsPorter bietet mit seiner Wettbewerbsmatrix eine einfache und unmittelbar zugangliche Sicht Das Modell ist nicht unumstritten Wesentlichen Kritikpunkte sind die starke Simplifizierung der Blickwinkel von der Industrie aus ohne Betrachtung von Interdependenzen zu anderen Industrien Aussagen zur Nicht Kombinierbarkeit von Differenzierung und Kostenfuhrerschaft die geringe Ausarbeitung der Nischenstrategien Beispiele fur StrategienTypische Kostenfuhrer Strategien findet man in Markten mit stark standardisierten Gutern z B Stahl chemische Industrie Zement etc Der Zwang zur Kostensenkung fuhrte zu einer Konzentration der Unternehmen und fordert die Entstehung von Oligopolen Ein Beispiel fur eine Kostenfuhrerschaft Strategie im Konsumguterbereich ist Aldi in der Nutzung von Skaleneffekten und dem Verzicht auf Markenprodukte Differenzierung Das Beispiel ist nicht unumstritten da der Name Aldi als Marke engl brand verstanden wird und sehr wohl eine Differenzierung gegenuber Mitbewerbern darstellt Besonders im Konsumguterbereich werden Differenzierungstrategien betrieben So sind zum Beispiel Coca Cola Hugo Boss und C amp A Markennamen die auf sehr breite Marktsegmente zielen Die von Porter genannte Nichtnotwendigkeit eines hohen absoluten Marktanteils lasst sich gut an Marken wie Louis Vuitton und Porsche verdeutlichen die im Premiumsegment positioniert sind Zusatzlich gibt es Marken z B Brillenhersteller wo von vornherein der Kundenkreis durch die spezifischen Produkteigenschaften beschrankt ist Grant nennt exemplarisch zwei Firmen mit Nischenstrategien Devro International plc einem Hersteller fur Wursthullen mit einem Marktanteil von 56 und UST Inc einem Hersteller von Kautabak Marktanteil 78 ROE 1996 ca 165 ROE 1995 ca 145 Beide Unternehmen befinden sich in Marktnischen und erzielen durch diese Nischenposition Kosten oder Differenzierungsvorteile Siehe auchUnvereinbarkeitshypothese Outpacing Strategie Hybride WettbewerbsstrategienLiteraturMichael E Porter Wettbewerbsstrategie Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten Campus Verlag Frankfurt 2008 ISBN 978 3 593 38710 9 EinzelnachweiseMichael E Porter 1980 Competitive Strategy Techniques for analyzing industries and competitors with a new introduction Michael E Porter The Free Press New York ISBN 0 684 84148 7 Robert M Grant 2002 Contemporary Strategy Analysis concepts Techniques Applications 4th ed Blackwell Publishers Inc Oxford ISBN 0 631 23135 8 Mintzberg et al 1995 Henry Mintzberg B J Quinn S Ghoshal The Strategy process Prentice Hall Hemel Hempstead D Miller 1986 Configurations of strategy and structure towards a synthesis in Asch D and Bowmann C eds Readings in Strategic Management Macmillan Basingstoke zitiert in Course Team 2002 Choosing Strategies Open University Milton Keynes ISBN 0 7492 9273 3 S 22