Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Der Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück war eine Begräbnisstätte für die Gefangenen des Ersten Weltkrieges eine Folge d

Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück

  • Startseite
  • Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück
Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Der Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück war eine Begräbnisstätte für die Gefangenen des Ersten Weltkrieges - eine Folge des Kriegsgefangenenlagers Königsbrück.

Lage

Der Ort für die Begräbnisstätte ist ein kleiner Kiefernwald, noch auf militärischen Gelände des Truppenübungsplatzes Königsbrück liegend, zwischen der Schmorkauer Straße (B 97) und dem Zietscher Weg an der Nordostseite des Neuen Lagers.

Vorgeschichte

Der Erste Weltkrieg begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung des Kaiserreiches Österreich-Ungarn an Serbien. Am 1. August kam das Deutsche Kaiserreich seiner Bündnispflicht gegenüber dem Österreich-Ungarischen Partner nach und trat mit der Kriegserklärung an Frankreich dem militärischen Konflikt bei. Am 7. August 1914 begann Deutschland mit seiner Westoffensive und eroberte das von Frankreich besetzte deutsche Territorium zurück und marschierte nun selbst in Frankreich ein. Diese militärischen Aktionen sorgten für zahlreiche gefangene Soldaten. Am 4. August 1914 wurde die reitende Abteilung der Feldartillerie in Königsbrück in Eisenbahnwagons verladen und zur Westfront gebracht. Damit war der Krieg auch in Königsbrück angekommen.

Abends am 27. August 1914 trafen die ersten französischen Kriegsgefangenen ein. Zwei Tage später kamen die nächsten Gefangenentransporte und brachten über 1000 verwundete französische Soldaten nach Langebrück. Für diese Kriegsgefangenen wurde das Neue Lager für Mannschaften der französischen, russischen, serbischen und belgischen Kriegsgefangenen eingerichtet. Für die Unterbringung wurden auf die Schnelle Zelte, Stallzelte, Geräteschuppen, Offizierspferdeställe und Mannschaftsbaracken hergerichtet. Im Gefangenenlager waren zum 27. Oktober 1914 bereits 14.535 Kriegsgefangene untergebracht worden. Diese wurden von einem circa 1800 starken Bewachungskommando bewacht. Im Jahr 1916 waren bereits 15.000 Kriegsgefangene im Lager untergebracht. Davon waren 4000 Franzosen im Franzosenlager, 8000 Russen im Russenlager, 3000 Serben im Serbenlager und später, nach dem Kriegseintritt Italiens, gab es auch ein Italienerlager.

Insgesamt gab es 96 Mannschafts- und 80 Offizierslager in Deutschland in der Zeit des Ersten Weltkrieges, in denen zusammen etwa 2,5 Millionen Mann untergebracht waren. Jedes Lager war einer Inspektion als Aufsichtsbehörde zugeordnet. Ein Ehrenhain steht auf dem Gelände des ehemaligen sächsischen, deutschen, später sowjetischen Truppenübungsplatzes Königsbrück.

Inspektion Sachsen

  • Lager Bautzen
  • Lager Chemnitz-Ebersdorf
  • Lager Königsbrück
  • Lager Zwickau

Siehe: Liste der Kriegsgefangenenlager in Deutschland 1914–1918

Kriegsgefangenenfriedhof

Nach dem 1. September 1914 verstarb der erste französische Kriegsgefangene, ein Marius Baronnier, und wurde auf dem städtischen Friedhof in Königsbrück beigesetzt. Doch schon wenige Tage später erlagen weitere französische Kriegsgefangene ihren schweren Verwundungen und Verletzungen. Auch diese wurden noch auf dem städtischen Friedhof beerdigt. Dabei war ein französischer Geistlicher, dieser hielt eine kleine Andacht mit einem Gedenken an alle Opfer des militärischen Konfliktes. Schon allein bis zum 12. September 1914 verstarben in dem Gefangenenlager im Alten Lager und im Reservelazarett II ein russischer und 25 französische Kriegsgefangene, welche noch auf dem städtischen Friedhof ihre Ruhe fanden. Damit war die Aufnahmefähigkeit des Friedhofes erreicht. Der Kommandant des Truppenübungsplatzes, Generalmajor Stark, richtete eine Anfrage an die Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, einen neuen Ort für die Begräbnisstätte festzulegen. Dazu schlug er den kleinen Kiefernwald, noch auf militärischen Gelände liegend, zwischen der Schmorkauer Straße und dem Zietscher Weg an der Nordostseite des Neuen Lagers vor. Bereits vier Tage später stimmte der Königliche Bezirksamtsarzt in Bautzen zu und genehmigte das Vorhaben. Am 18. September 1914 fand die Weihe mit einer Andachtsrede vom Königsbrücker Pfarrer Wauer, welcher zugleich auch die Garnison geistlich betreute, statt. Der circa 40 mal 50 Meter große Begräbnisplatz war von einem Drahtzaun umgeben und hatte mittig ein schlichtes Holzkreuz. Eingangsseits auf der linken Seite beerdigte man die Franzosen, auf der rechten wurde die Russen bestattet. Unter den Gefangenen waren einige orthodoxe Seelsorger und katholische Geistliche. Die evangelischen Gefangenen wurden von Pfarrer Wauer und Pastor Skierl aus Königsbrück betreut. Für die Katholischgläubigen war der deutsche Kaplan Rolewski, welche die Bestattungszeremonien übernahmen, zuständig.

Denkmale

Die Begräbnisstellen wurden streng nach den Nationalitäten der Gefangenen getrennt angelegt und ausgerichtet in Abteilungen der Franzosen, Russen, Italiener und Serben. Im Jahr 1915 erfolgte die Umbettung der beerdigten Kriegsgefangenen vom städtischen Friedhof zum Begräbnisplatz auf den Gefangenenfriedhof. Diese Aktionen fanden in der Dunkelheit (nachts) statt, um die Bewohner der Stadt Königsbrück nicht zu beunruhigen. Am 24. September konnten die Umbettungsmaßnahmen beendet werden. Mit einer Feierlichkeit wurde die Überführung im Folgemonat abgeschlossen. Zum Ende des Ersten Weltkrieges musste der Gefangenenfriedhof in südlicher Richtung erweitert werden. Somit änderte sich auch die Reihenfolge der Begräbnisstätten. Nun befanden sich die serbischen und russischen Gräber in südlicher Richtung, die britischen, belgischen, amerikanischen und italienischen waren nun nördlich. Auf dem Königsbrücker Gefangenenfriedhof befanden sich 724 Begräbnisstätten:

Nationalität Anzahl
Russen 225
Italiener 182
Serben 176
Franzosen 132
Briten 7
Belgier 1
Amerikaner 1

Franzosenobelisk

Anfangs planten die französischen Kriegsgefangenen mit der Zustimmung des Lagerkommandanten ein Denkmal für ihre verstorbenen Kameraden herzustellen und zu errichten. Geplant war ein Obelisk, welcher von den Gefangenen selbstständig hergestellt wurde. Der Obelisk war 3 Meter hoch und hatte eine Grundfläche von 80 × 80 cm und bestand aus Granit. Die Inschrift lautet: 1914 – Für`s Vaterland – die Kriegsgefangenen von Königsbrück ihren Waffenbrüdern. Die feierliche Weihe fand am 28. März 1915 in Anwesenheit der Wachmannschaften, Seelsorgern, Gefangenen und einer Abordnung der Kommandantur statt.

Russenobelisk

Wie die Franzosen bereits zuvor, planten auch die Russen ihren verstorbenen Gefangenen mit einem Denkmal zu gedenken. Ein Obelisk aus Granit, 4 Meter hoch und mit einer Grundfläche von 1,4 × 1,4 Meter war mit Inschriften in deutscher und russischer Sprache versehen. Vier kleinere Granitsäulen umgeben das Denkmal. Ein Georgskreuz, ein Medaillon mit Doppeladler und Zarenkrone schmücken das Denkmal. Der französische Gefangene Dehaye hat diesen Obelisk, wie zuvor bereits den französischen, geschaffen. Am 22. März 1916 erfolgte auf dem Kriegsgefangenenfriedhof die feierliche Weihe nach streng orthodoxem Ritual. In Anwesenheit der russischen Gefangenen, Angehörigen der Wachmannschaften und einer Abordnung der Kommandantur sowie des Kommandanten des Truppenübungsplatzes Generalmajor Stark und des Kommandanten des Kriegsgefangenenlagers Lange erfolgten die Feierlichkeiten.

Serbendenkmal

Die serbischen Kriegsgefangenen litten unter anderen an ansteckenden Krankheiten und besonders unter Fleckfieber, daher machte sich ein Quarantäne-Aufenthalt im sogenannten Seuchen-Lazarett Glauschnitz erforderlich. Trotz aller mögliche medizinischer Hilfe verstarben 176 serbische Kriegsgefangene im Kriegsgefangenenlager Königsbrück. Um auch diesen Gefangenen mit einem Denkmal zu gedenken, entstand ein größerer monumentaler Gedenkstein. Eine Sandsteinplastik, einen serbischen Soldaten liegend mit aufgestützten Oberkörper, auf einen Granitsockel. Der Sockel ist 2,5 × 3,4 Meter groß und 2,50 Meter hoch. Das Monument schuf der französische Kriegsgefangene Edmond Delphaut. Eine Inschrift lautet: Die serbischen Kriegsgefangenen - Ihren Kameraden - 1916 - Fürs Vaterland - 1918. Versehen mit einem kleinen serbischen Königswappen mit Doppeladler und Brustschild sowie einem griechisches Kreuz. Auf der anderen Seite ist eine Inschrift in kyrillischen Schriftzügen. Am 4. September 1918 wurde das Denkmal von einem orthodoxen russischen Geistlichen feierlich geweiht. Die Enthüllung des Monuments erfolgte durch den Kommandanten des Lagers.

Italiener-Gedenkstein

Erst im November 1917 kamen die italienischen Kriegsgefangenen in einem äußerst schlechten gesundheitlichen Zustand nach Königsbrück. Folglich verstarben 182 von den über dreitausend gefangenen Italienern. Der Gedenkstein für die italienischen Kriegsgefangenen war der letzte auf dem Gefangenenfriedhof in Königsbrück. Der aus Granit bestehende Gedenkstein ist 3 Meter hoch und hat eine Grundfläche von 1,9 × 1,9 Meter. Auf einer Marmorplatte lautet die Inschrift: Die Italiener - Ihren Brüdern - 1917-1918. Die Inschrift wurde 1959 abgeändert.

Nach 1919

Nach Kriegsende musste der Kriegsgefangenenfriedhof weiter betrieben werden. Es wurden nicht alle Kriegsgefangene umgehend in ihre Heimatländer abtransportiert. Später wurden die Kriegsgefangenen in das Lager nach Bautzen umgesiedelt. In den 1920er Jahren erfolgten einige Exhumierungen, vor allem die französischen Bestatteten wurden exhumiert. Später sind alle italienischen Bestatteten exhumiert worden, diese wurden aber nicht in ihre Heimat, sondern zu einem Sammelfriedhof bei Breslau geschafft. Die verbliebenen Gräber der ehemaligen 225 russischen und 176 serbischen Kriegsgefangenen sind bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gepflegt und versorgt worden.

Bis 1945

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Kriegsgefangenenfriedhof weiter genutzt. Genaue Angaben sind leider nicht vorhanden. Ab November 1941 verfügte die Heeresstandortverwaltung Königsbrück die Beerdigungen von Leichen sowjetischer Kriegsgefangener auf einem besonderen Teil des im Weltkriege angelegten Friedhofes vorzunehmen. Vermutlich sollen 247 Sowjetsoldaten nordöstlich der Italienergrabstellen beerdigt worden sein. Weiterhin sind 47 Kriegsgefangene verschiedener Nationen beigesetzt worden.

Nach 1945

Mit dem Ende des Krieges besetzte die Rote Armee auch Königsbrück mit dem riesigen Truppenübungsplatz und den Kriegsgefangenenfriedhof. Die Übergabe des Areals wurde vom sowjetischen Kommandanten an der Stadt Königsbrück im Oktober 1949 durchgesetzt, da bis dahin die Gräber von den Königsbrücker Bürgern gepflegt und versorgt wurden. Die neuen Besatzer beachteten die Gräber der zaristischen russischen und ihrer eigenen Soldaten wenig. Offiziell konnte sich die Stadt Königsbrück die Instandhaltung und Pflege des Kriegsgefangenenfriedhofes nicht in vollem Umfang leisten, weil es dafür einfach keine finanziellen Mittel gab. Jedoch haben beherzte Bürger von Schmorkau und Königsbrück die Pflege übernommen und den Kriegsgefangenenfriedhof ansehnlich über die Zeit gebracht. Ehrungen auf dem Kriegsgefangenenfriedhof fanden keine mehr statt. Der Rat des Bezirkes Dresden, Abteilung Dorf- und Städteplanung, beauftragte am 2. Dezember 1958 die Stadt Königsbrück eine geplante Umgestaltung des Kriegsgefangenenfriedhofes auszuführen. Es sollte ein Ehrenhain entstehen. Dies umfasste eine Neubepflanzung und die Entfernung der Holzkreuze mit deren Namensschilder. Des Weiteren sollten die Gräber eingeebnet werden. Die Maßnahme wurde im Jahr 1959 beschlossen. Diese politische und verantwortungslose Umgestaltung der mit namentlichen 450 und vermutlichen über 600 zu ihrer letzten Ruhe liegenden Gefangenen aus zwei Weltkriegen sind diese ihrer Identität entzogenen und somit in die Anonymität versunken. Aber auch bei dieser Maßnahme reichten die finanziellen Mittel nicht. Durch die Einebnung der Gräber lassen sich nun die Grabstellen nicht mehr zuordnen. In der Zwischenzeit wurde der Ehrenhain mit großer Mühe notdürftig instand gehalten. Vandalismus und Diebstahl von Schmuckelementen an den Grabdenkmalen bestätigen die vergessene Anlage, welches ein Schattendasein führt. So wurde das Georgskreuz vom Russen-Obelisk und der Palmenzweig des Franzosen-Steins abmontiert und gestohlen. In der Zeit wurde vom 18. bis 19. April 2017 wurde der Ehrenhain auf dem Gelände des ehemaligen sächsischen, deutschen, später sowjetischen Truppenübungsplatzes Königsbrück von Angehörigen der I. Inspektion der Offizierschule des Heeres aus Dresden gepflegt und gärtnerisch versorgt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Bauhof der Gemeinde Neukirch unterstützten den freiwilligen Einsatz der zukünftigen Offiziere. Inzwischen hat der Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e.V. aus Königsbrück wichtige Informationstafeln aufgestellt und es wurden einige Bänke zum Verweilen und Nachdenken montiert.

Literatur

  • Wilhelm Doegen: Die feindlichen Kriegsgefangenen in Deutschland. In: Der Große Krieg 1914–1918. Band 10, J.A. Barth, Leipzig 1923, S. 207.
  • Ralph-Klaus Winkler: Der Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück. Verlag Königsbrück Ralph-Klaus Winkler 2017; OCLC-Nummer: 1135715912

Weblinks

Commons: Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Geschichtsverein-TÜP-Königsbrück(abgerufen am 7. September 2020)
  • Militärische Nutzung bis 1919 (abgerufen am 7. September 2020)
  • Träumerle -Kriegsgefangenenfriedhof
  • Tüp bis 1919 - Königsbrück
  • Bundesarchiv Karte des Übungsplatzes
  • Deutsches Reich
  • Erster Weltkrieg Bundesarchiv
  • Volksbund
  • Heidebogen

Einzelnachweise

  1. Bundesarchivarchiv
  2. Geschichtsverein-TÜP-Königsbrück
  3. Ralph-Klaus Winkler: Der Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück; Verlag Königsbrück Ralph-Klaus Winkler 2017

51.2901213.90297Koordinaten: 51° 17′ 24,4″ N, 13° 54′ 10,7″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 05:36

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück, Was ist Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück? Was bedeutet Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück?

Der Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck war eine Begrabnisstatte fur die Gefangenen des Ersten Weltkrieges eine Folge des Kriegsgefangenenlagers Konigsbruck Russenobelisk 1916Beisetzung franzosischer Kriegsgefangener 1915Ehrenhain BeginnEhrenhainGedenkstein ItalienGedenkstein ItalienFranzosenobeliskRussenobelisk 2020SerbendenkmalLageDer Ort fur die Begrabnisstatte ist ein kleiner Kiefernwald noch auf militarischen Gelande des Truppenubungsplatzes Konigsbruck liegend zwischen der Schmorkauer Strasse B 97 und dem Zietscher Weg an der Nordostseite des Neuen Lagers VorgeschichteDer Erste Weltkrieg begann am 28 Juli 1914 mit der Kriegserklarung des Kaiserreiches Osterreich Ungarn an Serbien Am 1 August kam das Deutsche Kaiserreich seiner Bundnispflicht gegenuber dem Osterreich Ungarischen Partner nach und trat mit der Kriegserklarung an Frankreich dem militarischen Konflikt bei Am 7 August 1914 begann Deutschland mit seiner Westoffensive und eroberte das von Frankreich besetzte deutsche Territorium zuruck und marschierte nun selbst in Frankreich ein Diese militarischen Aktionen sorgten fur zahlreiche gefangene Soldaten Am 4 August 1914 wurde die reitende Abteilung der Feldartillerie in Konigsbruck in Eisenbahnwagons verladen und zur Westfront gebracht Damit war der Krieg auch in Konigsbruck angekommen Abends am 27 August 1914 trafen die ersten franzosischen Kriegsgefangenen ein Zwei Tage spater kamen die nachsten Gefangenentransporte und brachten uber 1000 verwundete franzosische Soldaten nach Langebruck Fur diese Kriegsgefangenen wurde das Neue Lager fur Mannschaften der franzosischen russischen serbischen und belgischen Kriegsgefangenen eingerichtet Fur die Unterbringung wurden auf die Schnelle Zelte Stallzelte Gerateschuppen Offizierspferdestalle und Mannschaftsbaracken hergerichtet Im Gefangenenlager waren zum 27 Oktober 1914 bereits 14 535 Kriegsgefangene untergebracht worden Diese wurden von einem circa 1800 starken Bewachungskommando bewacht Im Jahr 1916 waren bereits 15 000 Kriegsgefangene im Lager untergebracht Davon waren 4000 Franzosen im Franzosenlager 8000 Russen im Russenlager 3000 Serben im Serbenlager und spater nach dem Kriegseintritt Italiens gab es auch ein Italienerlager Insgesamt gab es 96 Mannschafts und 80 Offizierslager in Deutschland in der Zeit des Ersten Weltkrieges in denen zusammen etwa 2 5 Millionen Mann untergebracht waren Jedes Lager war einer Inspektion als Aufsichtsbehorde zugeordnet Ein Ehrenhain steht auf dem Gelande des ehemaligen sachsischen deutschen spater sowjetischen Truppenubungsplatzes Konigsbruck Inspektion Sachsen Lager Bautzen Lager Chemnitz Ebersdorf Lager Konigsbruck Lager Zwickau Siehe Liste der Kriegsgefangenenlager in Deutschland 1914 1918KriegsgefangenenfriedhofNach dem 1 September 1914 verstarb der erste franzosische Kriegsgefangene ein Marius Baronnier und wurde auf dem stadtischen Friedhof in Konigsbruck beigesetzt Doch schon wenige Tage spater erlagen weitere franzosische Kriegsgefangene ihren schweren Verwundungen und Verletzungen Auch diese wurden noch auf dem stadtischen Friedhof beerdigt Dabei war ein franzosischer Geistlicher dieser hielt eine kleine Andacht mit einem Gedenken an alle Opfer des militarischen Konfliktes Schon allein bis zum 12 September 1914 verstarben in dem Gefangenenlager im Alten Lager und im Reservelazarett II ein russischer und 25 franzosische Kriegsgefangene welche noch auf dem stadtischen Friedhof ihre Ruhe fanden Damit war die Aufnahmefahigkeit des Friedhofes erreicht Der Kommandant des Truppenubungsplatzes Generalmajor Stark richtete eine Anfrage an die Konigliche Amtshauptmannschaft Kamenz einen neuen Ort fur die Begrabnisstatte festzulegen Dazu schlug er den kleinen Kiefernwald noch auf militarischen Gelande liegend zwischen der Schmorkauer Strasse und dem Zietscher Weg an der Nordostseite des Neuen Lagers vor Bereits vier Tage spater stimmte der Konigliche Bezirksamtsarzt in Bautzen zu und genehmigte das Vorhaben Am 18 September 1914 fand die Weihe mit einer Andachtsrede vom Konigsbrucker Pfarrer Wauer welcher zugleich auch die Garnison geistlich betreute statt Der circa 40 mal 50 Meter grosse Begrabnisplatz war von einem Drahtzaun umgeben und hatte mittig ein schlichtes Holzkreuz Eingangsseits auf der linken Seite beerdigte man die Franzosen auf der rechten wurde die Russen bestattet Unter den Gefangenen waren einige orthodoxe Seelsorger und katholische Geistliche Die evangelischen Gefangenen wurden von Pfarrer Wauer und Pastor Skierl aus Konigsbruck betreut Fur die Katholischglaubigen war der deutsche Kaplan Rolewski welche die Bestattungszeremonien ubernahmen zustandig DenkmaleDie Begrabnisstellen wurden streng nach den Nationalitaten der Gefangenen getrennt angelegt und ausgerichtet in Abteilungen der Franzosen Russen Italiener und Serben Im Jahr 1915 erfolgte die Umbettung der beerdigten Kriegsgefangenen vom stadtischen Friedhof zum Begrabnisplatz auf den Gefangenenfriedhof Diese Aktionen fanden in der Dunkelheit nachts statt um die Bewohner der Stadt Konigsbruck nicht zu beunruhigen Am 24 September konnten die Umbettungsmassnahmen beendet werden Mit einer Feierlichkeit wurde die Uberfuhrung im Folgemonat abgeschlossen Zum Ende des Ersten Weltkrieges musste der Gefangenenfriedhof in sudlicher Richtung erweitert werden Somit anderte sich auch die Reihenfolge der Begrabnisstatten Nun befanden sich die serbischen und russischen Graber in sudlicher Richtung die britischen belgischen amerikanischen und italienischen waren nun nordlich Auf dem Konigsbrucker Gefangenenfriedhof befanden sich 724 Begrabnisstatten Nationalitat AnzahlRussen 225Italiener 182Serben 176Franzosen 132Briten 7Belgier 1Amerikaner 1Franzosenobelisk Anfangs planten die franzosischen Kriegsgefangenen mit der Zustimmung des Lagerkommandanten ein Denkmal fur ihre verstorbenen Kameraden herzustellen und zu errichten Geplant war ein Obelisk welcher von den Gefangenen selbststandig hergestellt wurde Der Obelisk war 3 Meter hoch und hatte eine Grundflache von 80 80 cm und bestand aus Granit Die Inschrift lautet 1914 Fur s Vaterland die Kriegsgefangenen von Konigsbruck ihren Waffenbrudern Die feierliche Weihe fand am 28 Marz 1915 in Anwesenheit der Wachmannschaften Seelsorgern Gefangenen und einer Abordnung der Kommandantur statt Russenobelisk Wie die Franzosen bereits zuvor planten auch die Russen ihren verstorbenen Gefangenen mit einem Denkmal zu gedenken Ein Obelisk aus Granit 4 Meter hoch und mit einer Grundflache von 1 4 1 4 Meter war mit Inschriften in deutscher und russischer Sprache versehen Vier kleinere Granitsaulen umgeben das Denkmal Ein Georgskreuz ein Medaillon mit Doppeladler und Zarenkrone schmucken das Denkmal Der franzosische Gefangene Dehaye hat diesen Obelisk wie zuvor bereits den franzosischen geschaffen Am 22 Marz 1916 erfolgte auf dem Kriegsgefangenenfriedhof die feierliche Weihe nach streng orthodoxem Ritual In Anwesenheit der russischen Gefangenen Angehorigen der Wachmannschaften und einer Abordnung der Kommandantur sowie des Kommandanten des Truppenubungsplatzes Generalmajor Stark und des Kommandanten des Kriegsgefangenenlagers Lange erfolgten die Feierlichkeiten Serbendenkmal Die serbischen Kriegsgefangenen litten unter anderen an ansteckenden Krankheiten und besonders unter Fleckfieber daher machte sich ein Quarantane Aufenthalt im sogenannten Seuchen Lazarett Glauschnitz erforderlich Trotz aller mogliche medizinischer Hilfe verstarben 176 serbische Kriegsgefangene im Kriegsgefangenenlager Konigsbruck Um auch diesen Gefangenen mit einem Denkmal zu gedenken entstand ein grosserer monumentaler Gedenkstein Eine Sandsteinplastik einen serbischen Soldaten liegend mit aufgestutzten Oberkorper auf einen Granitsockel Der Sockel ist 2 5 3 4 Meter gross und 2 50 Meter hoch Das Monument schuf der franzosische Kriegsgefangene Edmond Delphaut Eine Inschrift lautet Die serbischen Kriegsgefangenen Ihren Kameraden 1916 Furs Vaterland 1918 Versehen mit einem kleinen serbischen Konigswappen mit Doppeladler und Brustschild sowie einem griechisches Kreuz Auf der anderen Seite ist eine Inschrift in kyrillischen Schriftzugen Am 4 September 1918 wurde das Denkmal von einem orthodoxen russischen Geistlichen feierlich geweiht Die Enthullung des Monuments erfolgte durch den Kommandanten des Lagers Italiener Gedenkstein Erst im November 1917 kamen die italienischen Kriegsgefangenen in einem ausserst schlechten gesundheitlichen Zustand nach Konigsbruck Folglich verstarben 182 von den uber dreitausend gefangenen Italienern Der Gedenkstein fur die italienischen Kriegsgefangenen war der letzte auf dem Gefangenenfriedhof in Konigsbruck Der aus Granit bestehende Gedenkstein ist 3 Meter hoch und hat eine Grundflache von 1 9 1 9 Meter Auf einer Marmorplatte lautet die Inschrift Die Italiener Ihren Brudern 1917 1918 Die Inschrift wurde 1959 abgeandert Nach 1919Nach Kriegsende musste der Kriegsgefangenenfriedhof weiter betrieben werden Es wurden nicht alle Kriegsgefangene umgehend in ihre Heimatlander abtransportiert Spater wurden die Kriegsgefangenen in das Lager nach Bautzen umgesiedelt In den 1920er Jahren erfolgten einige Exhumierungen vor allem die franzosischen Bestatteten wurden exhumiert Spater sind alle italienischen Bestatteten exhumiert worden diese wurden aber nicht in ihre Heimat sondern zu einem Sammelfriedhof bei Breslau geschafft Die verbliebenen Graber der ehemaligen 225 russischen und 176 serbischen Kriegsgefangenen sind bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gepflegt und versorgt worden Bis 1945Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde der Kriegsgefangenenfriedhof weiter genutzt Genaue Angaben sind leider nicht vorhanden Ab November 1941 verfugte die Heeresstandortverwaltung Konigsbruck die Beerdigungen von Leichen sowjetischer Kriegsgefangener auf einem besonderen Teil des im Weltkriege angelegten Friedhofes vorzunehmen Vermutlich sollen 247 Sowjetsoldaten nordostlich der Italienergrabstellen beerdigt worden sein Weiterhin sind 47 Kriegsgefangene verschiedener Nationen beigesetzt worden Nach 1945Mit dem Ende des Krieges besetzte die Rote Armee auch Konigsbruck mit dem riesigen Truppenubungsplatz und den Kriegsgefangenenfriedhof Die Ubergabe des Areals wurde vom sowjetischen Kommandanten an der Stadt Konigsbruck im Oktober 1949 durchgesetzt da bis dahin die Graber von den Konigsbrucker Burgern gepflegt und versorgt wurden Die neuen Besatzer beachteten die Graber der zaristischen russischen und ihrer eigenen Soldaten wenig Offiziell konnte sich die Stadt Konigsbruck die Instandhaltung und Pflege des Kriegsgefangenenfriedhofes nicht in vollem Umfang leisten weil es dafur einfach keine finanziellen Mittel gab Jedoch haben beherzte Burger von Schmorkau und Konigsbruck die Pflege ubernommen und den Kriegsgefangenenfriedhof ansehnlich uber die Zeit gebracht Ehrungen auf dem Kriegsgefangenenfriedhof fanden keine mehr statt Der Rat des Bezirkes Dresden Abteilung Dorf und Stadteplanung beauftragte am 2 Dezember 1958 die Stadt Konigsbruck eine geplante Umgestaltung des Kriegsgefangenenfriedhofes auszufuhren Es sollte ein Ehrenhain entstehen Dies umfasste eine Neubepflanzung und die Entfernung der Holzkreuze mit deren Namensschilder Des Weiteren sollten die Graber eingeebnet werden Die Massnahme wurde im Jahr 1959 beschlossen Diese politische und verantwortungslose Umgestaltung der mit namentlichen 450 und vermutlichen uber 600 zu ihrer letzten Ruhe liegenden Gefangenen aus zwei Weltkriegen sind diese ihrer Identitat entzogenen und somit in die Anonymitat versunken Aber auch bei dieser Massnahme reichten die finanziellen Mittel nicht Durch die Einebnung der Graber lassen sich nun die Grabstellen nicht mehr zuordnen In der Zwischenzeit wurde der Ehrenhain mit grosser Muhe notdurftig instand gehalten Vandalismus und Diebstahl von Schmuckelementen an den Grabdenkmalen bestatigen die vergessene Anlage welches ein Schattendasein fuhrt So wurde das Georgskreuz vom Russen Obelisk und der Palmenzweig des Franzosen Steins abmontiert und gestohlen In der Zeit wurde vom 18 bis 19 April 2017 wurde der Ehrenhain auf dem Gelande des ehemaligen sachsischen deutschen spater sowjetischen Truppenubungsplatzes Konigsbruck von Angehorigen der I Inspektion der Offizierschule des Heeres aus Dresden gepflegt und gartnerisch versorgt Der Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge und der Bauhof der Gemeinde Neukirch unterstutzten den freiwilligen Einsatz der zukunftigen Offiziere Inzwischen hat der Geschichtsverein Truppenubungsplatz Konigsbruck e V aus Konigsbruck wichtige Informationstafeln aufgestellt und es wurden einige Banke zum Verweilen und Nachdenken montiert LiteraturWilhelm Doegen Die feindlichen Kriegsgefangenen in Deutschland In Der Grosse Krieg 1914 1918 Band 10 J A Barth Leipzig 1923 S 207 Ralph Klaus Winkler Der Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck Verlag Konigsbruck Ralph Klaus Winkler 2017 OCLC Nummer 1135715912WeblinksCommons Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichtsverein TUP Konigsbruck abgerufen am 7 September 2020 Militarische Nutzung bis 1919 abgerufen am 7 September 2020 Traumerle Kriegsgefangenenfriedhof Tup bis 1919 Konigsbruck Bundesarchiv Karte des Ubungsplatzes Deutsches Reich Erster Weltkrieg Bundesarchiv Volksbund HeidebogenEinzelnachweiseBundesarchivarchiv Geschichtsverein TUP Konigsbruck Ralph Klaus Winkler Der Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck Verlag Konigsbruck Ralph Klaus Winkler 2017 51 29012 13 90297 Koordinaten 51 17 24 4 N 13 54 10 7 O

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Istrische Beißschrecke

  • Juli 20, 2025

    Irmgard Düren

  • Juli 20, 2025

    Iris Schröder

  • Juli 20, 2025

    Ilka Hügel

  • Juli 20, 2025

    Ignaz Peslmüller

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.