Das Kurpfälzische Museum Heidelberg früher Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg beherbergt die kunst und kulturhis
Kurpfälzisches Museum

Das Kurpfälzische Museum Heidelberg (früher: Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg) beherbergt die kunst- und kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Heidelberg.
Geschichte
Den Grundstock seiner Sammlung bildete 1878/79 der Ankauf der Graimberg’schen „Alterthümerhalle“ durch die Stadt Heidelberg. Das Museum wurde 1908 unter der Bezeichnung Städtische Kunst- und Alterthümersammlung eröffnet. Es ist im Palais Morass, dem 1936 die ehemalige Universitätsfechthalle und in den 1980er Jahren ein Neubau angegliedert wurden, mit direktem Zugang von der Hauptstraße (Fußgängerzone) untergebracht.
- Direktoren
- 1912–1934: Karl Lohmeyer
- 1948–1964: Georg Poensgen
- 1964–1978:
- 1978–1996:
- 1998–2001: Thomas Werner
- seit 2002: Frieder Hepp
Bestände
Archäologie
Die archäologische Abteilung präsentiert in sieben Räumen auf 1500 m² Fläche Archäologie und Geschichte des Unteren Neckarlandes. Der Rundgang durch die Epochen beginnt im Untergeschoss, wo der Besucher als erstes auf das Thema „Methoden der Archäologie“ stößt. Darauf folgt bereits einer der Höhepunkte: eine Kopie des Unterkiefers von Mauer, des Typusexemplars von Homo heidelbergensis. Ein lebensgroßes Diorama zeigt den Alltag einer Familie aus der Jungsteinzeit. Auf die Sektion der Bronzezeit und Kelten folgt die Römerzeit, die den weitaus größten Raum einnimmt. Die vielen Heidelberger Bodenfunde ermöglichen Lebensbilder von Alltag und Erwerbsgrundlage der Menschen im 1./2. Jahrhundert n. Chr. Eine lebensgroße Rekonstruktion des Heidelberger Mithräums gehört zu den Attraktionen des Museums. In der Sektion Mittelalter und Frühe Neuzeit erzählen schlaglichtartig einige wenige Exponate von der Blütezeit Heidelbergs als kurpfälzische Residenz. Der Gang durch die Geschichte endet mit dem Heiligenberg, dessen vieltausendjähriger Geschichte ein eigener Saal gewidmet ist.
Gemälde
Werke vom 15. bis zum 20. Jahrhundert erwarten den Besucher der Gemäldeabteilung. Gemälde begleiten die Besucher nahezu durch das gesamte Museum. In Art einer Ahnengalerie wird mit Porträts im Eingangsbereich die Geschichte der ehemaligen Kurpfalz nachvollziehbar. Unter ihnen sind die lebensgroßen Staatsporträts von Friedrich V. und seiner Gattin Elizabeth Stuart, das Altersbildnis der Liselotte von der Pfalz und das Konterfei des Hofnarren Perkeo besondere Anziehungspunkte. Das 18. Jahrhundert, die Zeit des Kurfürsten Carl Theodor, wird im Palais Morass lebendig, dessen „Stilräume“ im zweiten Geschoss zudem mit zeittypischen Bildern des Rokoko, Biedermeier und Empire dekoriert sind.
In der Gemäldegalerie ragen unter der älteren Malerei mit ihren religiösen Sujets Arbeiten Rogier van der Weydens und Lucas Cranachs d. Ä. heraus, während aus der Sammlung Posselt mit ihren vornehmlich holländischen Kabinettbildern des 17. Jahrhunderts vor allem die Stillleben Beachtung verdienen. Die für Heidelberg so bestimmende Kunst der Romantik bildet den Schwerpunkt innerhalb der Sammlung neuerer Malerei. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist vornehmlich mit italienischen Landschaften eines , Carl Rottmann und Ernst Fries präsent, für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts stehen Werke von Anselm Feuerbach, Gustav Schönleber und Wilhelm Trübner. Arbeiten von Alexander Kanoldt, Alexej von Jawlensky und Max Beckmann repräsentieren die klassische Moderne.
Graphik
Mit 7.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie annähernd 13.000 Druckgraphiken umfasst die Graphische Sammlung lichtempfindliche Blätter aus dem ausgehenden Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, die aus konservatorischen Gründen nur in zeitlich befristeten Sonderausstellungen gezeigt und auf Wunsch nach Voranmeldung vorgelegt werden können. Das 18. Jahrhundert ist mit umfangreichen Arbeiten der Künstler Peter Anton von Verschaffelt und F. A. vertreten. Wie bei den Gemälden gibt es einen Sammlungsschwerpunkt bei Zeichnungen und Aquarellen der Heidelberger Romantiker, die jeweils mit großen Konvoluten und Skizzenbüchern präsent sind. Zu den Zimelien zählt dabei unter anderem die sogenannte „Café Grèco-Serie“ Karl Philipp Fohrs, zarteste Bleistiftporträts der Anfang des 19. Jahrhunderts im römischen Café Grèco verkehrenden deutschen Künstlerfreunde. Auch das 20. Jahrhundert ist vornehmlich mit Arbeiten regionaler Künstler vertreten, aber auch mit herausragenden Einzelarbeiten wie Marc Chagalls „Der Blaue Bär“.
Unter den druckgraphischen Blättern ragt eine Sammlung von circa 200 historischen Flugblättern heraus, die durch Heidelbergensien – Porträts, Ereignisblätter und topographische Darstellungen zur ehemaligen Kurpfalz – erweitert wird. Einen breiten Raum nehmen Einzelblätter und Serien aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zum Thema Schloss und Stadt ein.
1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ vier Bilder aus der Sammlung beschlagnahmt:
- Georg Friedrich Göttler (1899–1973): Tropenlandschaft (Aquarell, 26,9 × 28,1 cm; zerstört)
- Edvard Munch: Die Urne (Lithografie, 46 × 26,5 cm, 1896; 1939 versteigert, Verbleib unbekannt)
- Emil Nolde: Landschaft (Aquarell, 31,8 × 43,5 cm; 1940 über Hildebrand Gurlitt verkauft, Verbleib unbekannt)
- Christian Rohlfs: Herbstfarben (Aquarell, 51,2 × 34,5 cm, 1920; 1940 über Gurlitt verkauft, Verbleib unbekannt)
Kunsthandwerk
Die Abteilung Kunsthandwerk enthält unter anderem umfangreiche Sammlungsbestände in den Bereichen Porzellan, Münzen und Medaillen, Möbel und Glas. Die Bestände der Kunsthandwerkabteilung sind im gesamten Bereich des Palais Morass und seiner Flügelbauten ausgestellt. Die qualitätvollen, gegen 1790 ausgestatteten Gesellschaftsräume verbinden sich mit den Möbeln, Porzellanen (Frankenthaler Porzellan) und Fürstenportraits zu einem Gesamtbild, das die Wohnkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts repräsentiert. Im Obergeschoss verdeutlichen Stilzimmer vom Empire bis zum Historismus das Wohngefühl des 19. Jahrhunderts, unterbrochen von Sammlungsräumen, die Glas, Porzellan und Fayence präsentieren. Besonders reizvoll sind die Gegenüberstellungen von Rokoko und III. Rokoko sowie eine Textilpassage mit den Kostümen einer Heidelberger Familie aus der Zeit von 1750 bis 1930 in der jeweils zeitgenössischen Umgebung. Die bedeutende Sammlung Frankenthaler Porzellans ist durch eine Spezialsammlung von Solitaires und Déjeuners bereichert, wie sie selten in dieser Qualität und Menge zu finden ist. Das Prunkstück der Abteilung ist das über zweihundert Jahre verschollene Straßburger Silberservice (Tafelsilber) der letzten Kurfürstin Elisabeth Augusta (1721–1794), das in der historischen Deckung ausgestellt ist.
Galerie
- Durchgang zum Innenhof des Kurpfälzischen Museums mit Blick durch Sicherheitsglas auf einen Salon mit Mobiliar aus der Epoche Louis Philippe
- Durchgang zum Innenhof des Kurpfälzischen Museums mit Blick durch Sicherheitsglas in einen Salon auf eine Draisine benannt nach Karl von Drais, dem Entwickler
- Durchgang zum Innenhof des Museums, Porträt Charles de Graimberg, „Retter des Heidelberger Schlosses“, über einer Biedermeier Schreibkommode
- Östlicher Seitentrakt am Palais Morass, dem Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg im Innenhof der Anlage
- Nasenschild aus Schmiedeeisen im Innenhof am Nebentrakt des Kurpfälzischen Museums im Palais Morass
- Das schmiedeeiserne Nasenschild am Nebentrakt mit Blick auf den Heiligenberg und den Philosophenweg
- Blick in den ehemaligen Park des Palais Morass, heute Museumsgarten, sommers mit Außenbewirtung vom Museumsrestaurant
Skulpturen
Knapp sechshundert Einträge – Werke vom 12. bis 20. Jahrhundert – enthält das Inventar für Skulpturen. Nur die wichtigsten Objekte befinden sich in der Dauerausstellung. Ausgestellt sind im Bereich der Stadtgeschichte unter anderem die mittelalterlichen Grabsteine aus dem ehemaligen Augustinerkloster, die frühbarocken Skulpturen von Heidelberger Altstadthäusern sowie die Originalfiguren der Alten Brücke, Kurfürst Carl Theodor und die Göttin Minerva, nebst ihren Assistenzfiguren. In der Gemäldegalerie bildet der ursprünglich für die Pfarrkirche in Bad Windsheim hergestellte Zwölfbotenaltar von Tilman Riemenschneider, dem herausragenden Bildhauer der Spätgotik. Eine weitere Attraktion der Galerie ist Wilhelm Lehmbrucks Steinguss „Rückblickende“. Sie ist im Neubau des Museums aufgestellt und gehört zu den wenigen von dem Künstler eigenhändig signierten Werken.
Stadtgeschichte
Die Präsentation der Stadtgeschichte schlägt einen großen Bogen vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Das so genannte Lapidarium zeigt neben einem Modell der mittelalterlichen Kernaltstadt die ältesten steinernen Relikte Heidelbergs (mittelalterliche Epitaphien, Schlusssteine aus dem ehemaligen Augustinerkloster etc.). In einem zweiten, der „Alten Brücke“ gewidmeten Raum sind die originalen Brückenfiguren des Hofbildhauers Linck aufgestellt. Ferdinand Kobells einzigartiger Bilderzyklus des Eisgangs von 1784 dokumentiert die verheerenden Folgen dieser Naturkatastrophe, die zum Bau des berühmten Wahrzeichens der Stadt führten. Der dritte Saal des Untergeschosses zeigt spektakuläre Funde der stadtarchäologischen Grabungen auf dem Kornmarkt. Durch die Rekonstruktion einer Küche mit Feuerstelle und Möbeln wird hier das „Leben in Heidelberg um 1600“ nachvollzogen. In das bürgerliche Zeitalter und die neuere Entwicklung ab 1800 führen vier Räume im Erdgeschoss des Palais Morass. Schwerpunkte bilden die „Heidelberger Romantik“, die „Badische Revolution um 1848/49“ und „Heidelberg um 1900“.
Weitere Außenstellen
Textilsammlung Max Berk
Die 1978 von dem Nußlocher Fabrikanten Max Berk gegründete Textilsammlung gehört seit Januar 2002 zur Abteilung Kunsthandwerk. Sie befindet sich in der 1733 von Johann Jakob Rischer erbauten, ehemaligen evangelischen Kirche von Ziegelhausen (Brahmsstraße 8, 69118 Heidelberg) sowie dem angebauten Pfarrhaus. Die Ausstellungsfläche beläuft sich heute auf ca. 600 m². Das Museum selbst gliedert sich in mehrere, jedoch nur temporär zu besichtigende Ausstellungsbereiche. Im Vordergrund steht ein umfangreicher Fundus von Damenkostümen, wobei einige Originale bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreichen. Ergänzt wird dieser Bereich durch verschiedene Accessoires, textile Gebrauchsgegenstände und dekorative Textilobjekte. Wertvolle Exponate aus dem außereuropäischen Raum, wie zum Beispiel Textilien aus Indien, Batiken aus Java, Ikats aus Bali und peruanische Grabfunde findet der Besucher in einem weiteren Bereich. Eine bedeutende und umfangreiche Sammlung antiker Patchwork-Quilts aus England und den USA aus den letzten zwei Jahrhunderten stellt einen der Schwerpunkte der Textilsammlung Max Berk dar.
Als Spiritus Rector galt Dr. Klaus Sieble, der die Gründung der Textilsammlung Max Berk im Jahre 1978 entscheidend geprägt und deren Geschicke bis 2001 gelenkt hatte. Klaus Siebler ist am 26. Dezember 2022 im Alter von 87 Jahren verstorben. Heidelberg verdankt seinem Engagement ein außergewöhnliches Museum im Stadtteil Ziegelhausen. Seit über 40 Jahren bereichert die Textilsammlung Max Berk das kulturelle Leben am Neckar und genießt als Ausstellungshaus für textile Kunst und Kulturgeschichte internationales Renommee.
Mark Twain Center
Das Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen, das am 22. Mai 2022 für die Öffentlichkeit eröffnet wurde, ist die jüngste bzw. neueste Außenstelle des Kurpfälzischen Museums. Es liegt innerhalb der Mark-Twain-Village in der Südstadt im ehemaligen Hauptquartier der 7. US-Armee. Im Fokus der Außenstelle steht vor allem das Multimedia-Ausstellung „Join the Story“; ebenso soll dieser Ort auch für zum Beispiel Kultur und Begegnungen dienen.
Weitere Angebote
Weitere Angebote des Museums sind die museumspädagogische Abteilung, das „Kunstwerk des Monats“ und ein Museumsshop.
Der Kunstverein Heidelberg, der Gegenwartskunst präsentiert, hat direkt anschließend seine Räume.
Literatur
- Georg Poensgen: Das Kurpfälzische Museum nach dem letzten Kriege. In: Karl Schwingel (Hrsg.): Festschrift für Karl Lohmeyer. West-Ost-Verlag, Saarbrücken 1954, S. 1–9.
- Georg Poensgen: Das Kurpfälzische Museum in Heidelberg. Hamburg 1965.
- Jörn Bahns: Heidelberg als Museumsstadt. In: Elmar Mittler (Hrsg.): Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1996, ISBN 3-921524-46-6, S. 434 ff.
Weblinks
- Kurpfälzisches Museum auf youtube
- Kurpfälzisches Museum auf Landeskunde online
- Kurpfälzisches Museum Heidelberg
- Kunstverein Heidelberg
Einzelnachweise
- Kurpfälzisches Museum: Geschichte.
- Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion „Entartete Kunst“, Forschungsstelle „Entartete Kunst“, FU Berlin.
- Stale Session. Abgerufen am 5. März 2022.
- Kurpfälzisches Museum, Nachruf Dr. Sieble, abgerufen am 12.01.23
- Auf heidelberg.de, abgerufen am 19. September 2022
- Auf heidelberg.de, abgerufen am 19. September 2022
- Auf museum-heidelberg.de, abgerufen am 19. September 2022
Koordinaten: 49° 24′ 41″ N, 8° 42′ 10″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Kurpfalzische Museum Heidelberg fruher Kurpfalzisches Museum der Stadt Heidelberg beherbergt die kunst und kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Heidelberg Portal des Kurpfalzischen Museums Haupteingang Marz 2010Portrat der Liselotte von der Pfalz auf einem Olgemalde nach Hyacinthe Rigaud 1713GeschichteDen Grundstock seiner Sammlung bildete 1878 79 der Ankauf der Graimberg schen Alterthumerhalle durch die Stadt Heidelberg Das Museum wurde 1908 unter der Bezeichnung Stadtische Kunst und Alterthumersammlung eroffnet Es ist im Palais Morass dem 1936 die ehemalige Universitatsfechthalle und in den 1980er Jahren ein Neubau angegliedert wurden mit direktem Zugang von der Hauptstrasse Fussgangerzone untergebracht Direktoren1912 1934 Karl Lohmeyer 1948 1964 Georg Poensgen 1964 1978 1978 1996 1998 2001 Thomas Werner seit 2002 Frieder HeppBestandeArchaologie Die archaologische Abteilung prasentiert in sieben Raumen auf 1500 m Flache Archaologie und Geschichte des Unteren Neckarlandes Der Rundgang durch die Epochen beginnt im Untergeschoss wo der Besucher als erstes auf das Thema Methoden der Archaologie stosst Darauf folgt bereits einer der Hohepunkte eine Kopie des Unterkiefers von Mauer des Typusexemplars von Homo heidelbergensis Ein lebensgrosses Diorama zeigt den Alltag einer Familie aus der Jungsteinzeit Auf die Sektion der Bronzezeit und Kelten folgt die Romerzeit die den weitaus grossten Raum einnimmt Die vielen Heidelberger Bodenfunde ermoglichen Lebensbilder von Alltag und Erwerbsgrundlage der Menschen im 1 2 Jahrhundert n Chr Eine lebensgrosse Rekonstruktion des Heidelberger Mithraums gehort zu den Attraktionen des Museums In der Sektion Mittelalter und Fruhe Neuzeit erzahlen schlaglichtartig einige wenige Exponate von der Blutezeit Heidelbergs als kurpfalzische Residenz Der Gang durch die Geschichte endet mit dem Heiligenberg dessen vieltausendjahriger Geschichte ein eigener Saal gewidmet ist Gemalde Carl Spitzweg Der eingeschlafene Wachter Olgemalde um 1875 Werke vom 15 bis zum 20 Jahrhundert erwarten den Besucher der Gemaldeabteilung Gemalde begleiten die Besucher nahezu durch das gesamte Museum In Art einer Ahnengalerie wird mit Portrats im Eingangsbereich die Geschichte der ehemaligen Kurpfalz nachvollziehbar Unter ihnen sind die lebensgrossen Staatsportrats von Friedrich V und seiner Gattin Elizabeth Stuart das Altersbildnis der Liselotte von der Pfalz und das Konterfei des Hofnarren Perkeo besondere Anziehungspunkte Das 18 Jahrhundert die Zeit des Kurfursten Carl Theodor wird im Palais Morass lebendig dessen Stilraume im zweiten Geschoss zudem mit zeittypischen Bildern des Rokoko Biedermeier und Empire dekoriert sind In der Gemaldegalerie ragen unter der alteren Malerei mit ihren religiosen Sujets Arbeiten Rogier van der Weydens und Lucas Cranachs d A heraus wahrend aus der Sammlung Posselt mit ihren vornehmlich hollandischen Kabinettbildern des 17 Jahrhunderts vor allem die Stillleben Beachtung verdienen Die fur Heidelberg so bestimmende Kunst der Romantik bildet den Schwerpunkt innerhalb der Sammlung neuerer Malerei Die erste Halfte des 19 Jahrhunderts ist vornehmlich mit italienischen Landschaften eines Carl Rottmann und Ernst Fries prasent fur die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts stehen Werke von Anselm Feuerbach Gustav Schonleber und Wilhelm Trubner Arbeiten von Alexander Kanoldt Alexej von Jawlensky und Max Beckmann reprasentieren die klassische Moderne Graphik Mit 7 000 Aquarellen und Zeichnungen sowie annahernd 13 000 Druckgraphiken umfasst die Graphische Sammlung lichtempfindliche Blatter aus dem ausgehenden Mittelalter bis zum 20 Jahrhundert die aus konservatorischen Grunden nur in zeitlich befristeten Sonderausstellungen gezeigt und auf Wunsch nach Voranmeldung vorgelegt werden konnen Das 18 Jahrhundert ist mit umfangreichen Arbeiten der Kunstler Peter Anton von Verschaffelt und F A vertreten Wie bei den Gemalden gibt es einen Sammlungsschwerpunkt bei Zeichnungen und Aquarellen der Heidelberger Romantiker die jeweils mit grossen Konvoluten und Skizzenbuchern prasent sind Zu den Zimelien zahlt dabei unter anderem die sogenannte Cafe Greco Serie Karl Philipp Fohrs zarteste Bleistiftportrats der Anfang des 19 Jahrhunderts im romischen Cafe Greco verkehrenden deutschen Kunstlerfreunde Auch das 20 Jahrhundert ist vornehmlich mit Arbeiten regionaler Kunstler vertreten aber auch mit herausragenden Einzelarbeiten wie Marc Chagalls Der Blaue Bar Unter den druckgraphischen Blattern ragt eine Sammlung von circa 200 historischen Flugblattern heraus die durch Heidelbergensien Portrats Ereignisblatter und topographische Darstellungen zur ehemaligen Kurpfalz erweitert wird Einen breiten Raum nehmen Einzelblatter und Serien aus dem 17 bis 19 Jahrhundert zum Thema Schloss und Stadt ein 1937 wurde in der Nazi Aktion Entartete Kunst vier Bilder aus der Sammlung beschlagnahmt Georg Friedrich Gottler 1899 1973 Tropenlandschaft Aquarell 26 9 28 1 cm zerstort Edvard Munch Die Urne Lithografie 46 26 5 cm 1896 1939 versteigert Verbleib unbekannt Emil Nolde Landschaft Aquarell 31 8 43 5 cm 1940 uber Hildebrand Gurlitt verkauft Verbleib unbekannt Christian Rohlfs Herbstfarben Aquarell 51 2 34 5 cm 1920 1940 uber Gurlitt verkauft Verbleib unbekannt Kunsthandwerk Die Abteilung Kunsthandwerk enthalt unter anderem umfangreiche Sammlungsbestande in den Bereichen Porzellan Munzen und Medaillen Mobel und Glas Die Bestande der Kunsthandwerkabteilung sind im gesamten Bereich des Palais Morass und seiner Flugelbauten ausgestellt Die qualitatvollen gegen 1790 ausgestatteten Gesellschaftsraume verbinden sich mit den Mobeln Porzellanen Frankenthaler Porzellan und Furstenportraits zu einem Gesamtbild das die Wohnkultur des ausgehenden 18 Jahrhunderts reprasentiert Im Obergeschoss verdeutlichen Stilzimmer vom Empire bis zum Historismus das Wohngefuhl des 19 Jahrhunderts unterbrochen von Sammlungsraumen die Glas Porzellan und Fayence prasentieren Besonders reizvoll sind die Gegenuberstellungen von Rokoko und III Rokoko sowie eine Textilpassage mit den Kostumen einer Heidelberger Familie aus der Zeit von 1750 bis 1930 in der jeweils zeitgenossischen Umgebung Die bedeutende Sammlung Frankenthaler Porzellans ist durch eine Spezialsammlung von Solitaires und Dejeuners bereichert wie sie selten in dieser Qualitat und Menge zu finden ist Das Prunkstuck der Abteilung ist das uber zweihundert Jahre verschollene Strassburger Silberservice Tafelsilber der letzten Kurfurstin Elisabeth Augusta 1721 1794 das in der historischen Deckung ausgestellt ist Galerie Durchgang zum Innenhof des Kurpfalzischen Museums mit Blick durch Sicherheitsglas auf einen Salon mit Mobiliar aus der Epoche Louis Philippe Durchgang zum Innenhof des Kurpfalzischen Museums mit Blick durch Sicherheitsglas in einen Salon auf eine Draisine benannt nach Karl von Drais dem Entwickler Durchgang zum Innenhof des Museums Portrat Charles de Graimberg Retter des Heidelberger Schlosses uber einer Biedermeier Schreibkommode Ostlicher Seitentrakt am Palais Morass dem Kurpfalzischen Museum der Stadt Heidelberg im Innenhof der Anlage Nasenschild aus Schmiedeeisen im Innenhof am Nebentrakt des Kurpfalzischen Museums im Palais Morass Das schmiedeeiserne Nasenschild am Nebentrakt mit Blick auf den Heiligenberg und den Philosophenweg Blick in den ehemaligen Park des Palais Morass heute Museumsgarten sommers mit Aussenbewirtung vom MuseumsrestaurantSkulpturen Zwolfbotenaltar von Tilmann Riemenschneider Knapp sechshundert Eintrage Werke vom 12 bis 20 Jahrhundert enthalt das Inventar fur Skulpturen Nur die wichtigsten Objekte befinden sich in der Dauerausstellung Ausgestellt sind im Bereich der Stadtgeschichte unter anderem die mittelalterlichen Grabsteine aus dem ehemaligen Augustinerkloster die fruhbarocken Skulpturen von Heidelberger Altstadthausern sowie die Originalfiguren der Alten Brucke Kurfurst Carl Theodor und die Gottin Minerva nebst ihren Assistenzfiguren In der Gemaldegalerie bildet der ursprunglich fur die Pfarrkirche in Bad Windsheim hergestellte Zwolfbotenaltar von Tilman Riemenschneider dem herausragenden Bildhauer der Spatgotik Eine weitere Attraktion der Galerie ist Wilhelm Lehmbrucks Steinguss Ruckblickende Sie ist im Neubau des Museums aufgestellt und gehort zu den wenigen von dem Kunstler eigenhandig signierten Werken Stadtgeschichte Die Prasentation der Stadtgeschichte schlagt einen grossen Bogen vom Mittelalter bis in das 20 Jahrhundert Das so genannte Lapidarium zeigt neben einem Modell der mittelalterlichen Kernaltstadt die altesten steinernen Relikte Heidelbergs mittelalterliche Epitaphien Schlusssteine aus dem ehemaligen Augustinerkloster etc In einem zweiten der Alten Brucke gewidmeten Raum sind die originalen Bruckenfiguren des Hofbildhauers Linck aufgestellt Ferdinand Kobells einzigartiger Bilderzyklus des Eisgangs von 1784 dokumentiert die verheerenden Folgen dieser Naturkatastrophe die zum Bau des beruhmten Wahrzeichens der Stadt fuhrten Der dritte Saal des Untergeschosses zeigt spektakulare Funde der stadtarchaologischen Grabungen auf dem Kornmarkt Durch die Rekonstruktion einer Kuche mit Feuerstelle und Mobeln wird hier das Leben in Heidelberg um 1600 nachvollzogen In das burgerliche Zeitalter und die neuere Entwicklung ab 1800 fuhren vier Raume im Erdgeschoss des Palais Morass Schwerpunkte bilden die Heidelberger Romantik die Badische Revolution um 1848 49 und Heidelberg um 1900 Weitere Aussenstellen Textilsammlung Max Berk Die 1978 von dem Nusslocher Fabrikanten Max Berk gegrundete Textilsammlung gehort seit Januar 2002 zur Abteilung Kunsthandwerk Sie befindet sich in der 1733 von Johann Jakob Rischer erbauten ehemaligen evangelischen Kirche von Ziegelhausen Brahmsstrasse 8 69118 Heidelberg sowie dem angebauten Pfarrhaus Die Ausstellungsflache belauft sich heute auf ca 600 m Das Museum selbst gliedert sich in mehrere jedoch nur temporar zu besichtigende Ausstellungsbereiche Im Vordergrund steht ein umfangreicher Fundus von Damenkostumen wobei einige Originale bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts zuruckreichen Erganzt wird dieser Bereich durch verschiedene Accessoires textile Gebrauchsgegenstande und dekorative Textilobjekte Wertvolle Exponate aus dem aussereuropaischen Raum wie zum Beispiel Textilien aus Indien Batiken aus Java Ikats aus Bali und peruanische Grabfunde findet der Besucher in einem weiteren Bereich Eine bedeutende und umfangreiche Sammlung antiker Patchwork Quilts aus England und den USA aus den letzten zwei Jahrhunderten stellt einen der Schwerpunkte der Textilsammlung Max Berk dar Als Spiritus Rector galt Dr Klaus Sieble der die Grundung der Textilsammlung Max Berk im Jahre 1978 entscheidend gepragt und deren Geschicke bis 2001 gelenkt hatte Klaus Siebler ist am 26 Dezember 2022 im Alter von 87 Jahren verstorben Heidelberg verdankt seinem Engagement ein aussergewohnliches Museum im Stadtteil Ziegelhausen Seit uber 40 Jahren bereichert die Textilsammlung Max Berk das kulturelle Leben am Neckar und geniesst als Ausstellungshaus fur textile Kunst und Kulturgeschichte internationales Renommee Mark Twain Center Ehemaliges Zimmer des Oberkommandierenden der 7 US Armee im Mark Twain Center Das Mark Twain Center fur transatlantische Beziehungen das am 22 Mai 2022 fur die Offentlichkeit eroffnet wurde ist die jungste bzw neueste Aussenstelle des Kurpfalzischen Museums Es liegt innerhalb der Mark Twain Village in der Sudstadt im ehemaligen Hauptquartier der 7 US Armee Im Fokus der Aussenstelle steht vor allem das Multimedia Ausstellung Join the Story ebenso soll dieser Ort auch fur zum Beispiel Kultur und Begegnungen dienen Weitere Angebote Weitere Angebote des Museums sind die museumspadagogische Abteilung das Kunstwerk des Monats und ein Museumsshop Der Kunstverein Heidelberg der Gegenwartskunst prasentiert hat direkt anschliessend seine Raume LiteraturGeorg Poensgen Das Kurpfalzische Museum nach dem letzten Kriege In Karl Schwingel Hrsg Festschrift fur Karl Lohmeyer West Ost Verlag Saarbrucken 1954 S 1 9 Georg Poensgen Das Kurpfalzische Museum in Heidelberg Hamburg 1965 Jorn Bahns Heidelberg als Museumsstadt In Elmar Mittler Hrsg Heidelberg Geschichte und Gestalt Universitatsverlag C Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 921524 46 6 S 434 ff WeblinksCommons Kurpfalzisches Museum der Stadt Heidelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurpfalzisches Museum auf youtube Kurpfalzisches Museum auf Landeskunde online Kurpfalzisches Museum Heidelberg Kunstverein HeidelbergEinzelnachweiseKurpfalzisches Museum Geschichte Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Stale Session Abgerufen am 5 Marz 2022 Kurpfalzisches Museum Nachruf Dr Sieble abgerufen am 12 01 23 Auf heidelberg de abgerufen am 19 September 2022 Auf heidelberg de abgerufen am 19 September 2022 Auf museum heidelberg de abgerufen am 19 September 2022 49 411388888889 8 7027777777778 115 Koordinaten 49 24 41 N 8 42 10 O