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Kurt Strauß 7 Februar 1901 in Berlin 8 September 1944 war ein deutscher Chirurg und Professor an der Karl Ferdinands Uni

Kurt Strauß

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Kurt Strauß (* 7. Februar 1901 in Berlin; † 8. September 1944) war ein deutscher Chirurg und Professor an der Karl-Ferdinands-Universität zu Prag.

Leben

Strauß war der Sohn des Fabrikbesitzers Hugo Strauß und studierte nach dem Notabitur 1919 in Berlin Medizin. Nach Staatsexamen und Promotion 1925 und der Approbation 1926 folgten vier Jahre Facharztausbildung in der Anatomie und Pathologie. 1932 wurde er Facharzt für Chirurgie. Strauß war Freikorpskämpfer (1918/19 Kämpfe in Posen, 1921 mit dem Freikorps Heinz in Oberschlesien) und nahm am Kapp-Putsch in Berlin teil. Er gehörte seit 1930 dem Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund an. Seit 1931 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 892.671), wurde er 1931/32 Führer der Nationalsozialistischen Assistenzärzte. In der SS, der er seit 1931 als SS-Standartenarzt angehörte (SS-Nummer 97.948), erreichte er 1934 den Rang eines Sturmbannführers. 1933 wurde er Reichsleiter des Verbandes angestellter Ärzte und Apotheker, gehörte ab 1934 der NSDAP-Reichsleitung an und war ab 1934 Arzt der Gestapo. 1933 wurde er Oberarzt am Krankenhaus Moabit (3. Chirurgische Universitäts-Poliklinik) und habilitierte sich bei Ferdinand Sauerbruch. In SS-Uniform soll er 1933 die verbliebenen jüdischen Chirurgen aus der Klinik vertrieben und sich dort selbst zum Oberarzt gemacht haben. Er suchte auch den neuen Chefarzt seiner Abteilung, Martin Baetzner, aus. Danach stieg die Sterblichkeit bei Gallen- und Blinddarmoperationen stark an. Ab 1937 bekleidete er selbst den Direktorenposten der II. Chirurgischen Universitätsklinik in Berlin, nachdem er Baetzner durch eine Intrige gestürzt hatte (er schob ihm einen Kunstfehler unter und strengte einen Prozess an). Er selbst galt als unfähiger Chirurg.Werner Forßmann, der unter ihm Oberarzt war, erinnerte sich in seiner Autobiographie, dass Strauß nach dem Motto „Große Chirurgen machen große Schnitte“ bei Oberarmfrakturen statt einer sorgfältigen Präparation einen Schnitt bis auf den Knochen zog und dabei mehrfach den Nervus radialis durchtrennte, weswegen mehrere Haftpflichtprozesse gegen ihn liefen. Strauß besaß aber die Rückendeckung wichtiger Personen wie Robert Ley, Leonardo Conti und Karl Gebhardt. 1939 wurde er in Berlin zum außerordentlichen Professor ernannt, folgte aber im gleichen Jahr einem Ruf auf eine Außerordentliche Professur an der Deutschen Universität Prag als Nachfolger von Hermann Schloffer, zunächst nur in Vertretung und auf Widerruf, ab 1940 als Klinikdirektor.

Da sich unter Strauß die Sterblichkeit nach Operationen stark erhöht hatte (bei 112 von ihm durchgeführten Operationen starben 37 Patienten), schrieb der Dekan der Medizinischen Fakultät Hermann Knaus dem Reichsprotektor von Böhmen und Mähren Konstantin von Neurath: „Diese postoperative Mortalität übersteigt das Maß, das das Ansehen des Vorstandes einer großen operativen Klinik zu ertragen vermag.“ Die zur Überprüfung der Vorwürfe eingesetzte Kommission unter Leitung seines ehemaligen Lehrers Sauerbruch stellte „fachliche Unzulänglichkeiten“ fest und empfahl, da Strauß dies auch selbst eingesehen habe, eine „Weiterbildung“ an anderen Kliniken, hielt aber die erhöhte Sterblichkeit nicht für erwiesen. Strauß erklärte sich schriftlich bereit, nach einer Ernennung zum ordentlichen Professor auf Lebenszeit auf seinen Lehrstuhl in Prag zu verzichten. Die Ernennung erfolgte im April 1941.

Als Berufungen an die Universität zu Köln und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster scheiterten (selbst Gauleiter Josef Grohé und Oberbürgermeister Peter Winkelnkemper sprachen sich dagegen aus), ging Strauß im März 1941 als Beratender Chirurg zunächst zur 16. Armee an die Ostfront und dann zur Deutschen Heeresmission in Rumänien. Im Juli 1942 wurde er Leiter eines Sonderlazaretts für Arbeitsverletzte und Berufsgeschädigte der Deutschen Arbeitsfront in Vlašim bei Prag. Dort wurde er wieder untragbar. Im April 1944 durch den Generalarzt Otto Muntsch seines Amtes enthoben, zum SS-Mann degradiert und aus der SS wegen Untreue ausgeschlossen, nahm er sich angesichts eines drohenden Kriegsgerichtsverfahrens wegen unwürdiger Behandlung von Verwundeten, Unterschlagung von Lebensmitteln und „verbrecherisches Treiben der Manneszucht“ das Leben.

Literatur

  • Rüdiger Hachtmann: Wissenschaftsmanagement im »Dritten Reich«. Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. 2 Bände, Wallstein Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0108-5 (Fußnote 260)
  • Chirurgische Allgemeine, 10. Jahrgang (2009), Heft 9, S. 478
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 (= Fischer 16048). 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.

Weblinks

  • Karl Philipp Behrendt Die Kriegschirurgie von 1939 bis 1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg, Dissertation, Freiburg im Breisgau, 2003, pdf, S. 242–245

Einzelnachweise

  1. Karl Philipp Behrendt: Die Kriegschirurgie von 1939 bis 1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg, Med. Diss. Freiburg im Breisgau, 2003, S. 243
  2. Werner Forßmann: Selbstversuch. Erinnerungen eines Chirurgen, Droste Verlag Düsseldorf 1972
  3. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 607.
  4. Rüdiger Hachtmann: Wissenschaftsmanagement im „Dritten Reich“. Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Bd. 2, Göttingen 2007, S. 936 f.
  5. Karl Philipp Behrendt: Die Kriegschirurgie von 1939 bis 1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg, Med. Diss. Freiburg im Breisgau, 2003, S. 244
Normdaten (Person): LCCN: n2006080284 | VIAF: 46194817 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 10. August 2020. GND-Namenseintrag: 177497513 (AKS)
Personendaten
NAME Strauß, Kurt
KURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 7. Februar 1901
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 8. September 1944

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 22:08

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Kurt Strauss 7 Februar 1901 in Berlin 8 September 1944 war ein deutscher Chirurg und Professor an der Karl Ferdinands Universitat zu Prag LebenStrauss war der Sohn des Fabrikbesitzers Hugo Strauss und studierte nach dem Notabitur 1919 in Berlin Medizin Nach Staatsexamen und Promotion 1925 und der Approbation 1926 folgten vier Jahre Facharztausbildung in der Anatomie und Pathologie 1932 wurde er Facharzt fur Chirurgie Strauss war Freikorpskampfer 1918 19 Kampfe in Posen 1921 mit dem Freikorps Heinz in Oberschlesien und nahm am Kapp Putsch in Berlin teil Er gehorte seit 1930 dem Nationalsozialistischen Deutschen Arztebund an Seit 1931 Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 892 671 wurde er 1931 32 Fuhrer der Nationalsozialistischen Assistenzarzte In der SS der er seit 1931 als SS Standartenarzt angehorte SS Nummer 97 948 erreichte er 1934 den Rang eines Sturmbannfuhrers 1933 wurde er Reichsleiter des Verbandes angestellter Arzte und Apotheker gehorte ab 1934 der NSDAP Reichsleitung an und war ab 1934 Arzt der Gestapo 1933 wurde er Oberarzt am Krankenhaus Moabit 3 Chirurgische Universitats Poliklinik und habilitierte sich bei Ferdinand Sauerbruch In SS Uniform soll er 1933 die verbliebenen judischen Chirurgen aus der Klinik vertrieben und sich dort selbst zum Oberarzt gemacht haben Er suchte auch den neuen Chefarzt seiner Abteilung Martin Baetzner aus Danach stieg die Sterblichkeit bei Gallen und Blinddarmoperationen stark an Ab 1937 bekleidete er selbst den Direktorenposten der II Chirurgischen Universitatsklinik in Berlin nachdem er Baetzner durch eine Intrige gesturzt hatte er schob ihm einen Kunstfehler unter und strengte einen Prozess an Er selbst galt als unfahiger Chirurg Werner Forssmann der unter ihm Oberarzt war erinnerte sich in seiner Autobiographie dass Strauss nach dem Motto Grosse Chirurgen machen grosse Schnitte bei Oberarmfrakturen statt einer sorgfaltigen Praparation einen Schnitt bis auf den Knochen zog und dabei mehrfach den Nervus radialis durchtrennte weswegen mehrere Haftpflichtprozesse gegen ihn liefen Strauss besass aber die Ruckendeckung wichtiger Personen wie Robert Ley Leonardo Conti und Karl Gebhardt 1939 wurde er in Berlin zum ausserordentlichen Professor ernannt folgte aber im gleichen Jahr einem Ruf auf eine Ausserordentliche Professur an der Deutschen Universitat Prag als Nachfolger von Hermann Schloffer zunachst nur in Vertretung und auf Widerruf ab 1940 als Klinikdirektor Da sich unter Strauss die Sterblichkeit nach Operationen stark erhoht hatte bei 112 von ihm durchgefuhrten Operationen starben 37 Patienten schrieb der Dekan der Medizinischen Fakultat Hermann Knaus dem Reichsprotektor von Bohmen und Mahren Konstantin von Neurath Diese postoperative Mortalitat ubersteigt das Mass das das Ansehen des Vorstandes einer grossen operativen Klinik zu ertragen vermag Die zur Uberprufung der Vorwurfe eingesetzte Kommission unter Leitung seines ehemaligen Lehrers Sauerbruch stellte fachliche Unzulanglichkeiten fest und empfahl da Strauss dies auch selbst eingesehen habe eine Weiterbildung an anderen Kliniken hielt aber die erhohte Sterblichkeit nicht fur erwiesen Strauss erklarte sich schriftlich bereit nach einer Ernennung zum ordentlichen Professor auf Lebenszeit auf seinen Lehrstuhl in Prag zu verzichten Die Ernennung erfolgte im April 1941 Als Berufungen an die Universitat zu Koln und die Westfalische Wilhelms Universitat Munster scheiterten selbst Gauleiter Josef Grohe und Oberburgermeister Peter Winkelnkemper sprachen sich dagegen aus ging Strauss im Marz 1941 als Beratender Chirurg zunachst zur 16 Armee an die Ostfront und dann zur Deutschen Heeresmission in Rumanien Im Juli 1942 wurde er Leiter eines Sonderlazaretts fur Arbeitsverletzte und Berufsgeschadigte der Deutschen Arbeitsfront in Vlasim bei Prag Dort wurde er wieder untragbar Im April 1944 durch den Generalarzt Otto Muntsch seines Amtes enthoben zum SS Mann degradiert und aus der SS wegen Untreue ausgeschlossen nahm er sich angesichts eines drohenden Kriegsgerichtsverfahrens wegen unwurdiger Behandlung von Verwundeten Unterschlagung von Lebensmitteln und verbrecherisches Treiben der Manneszucht das Leben LiteraturRudiger Hachtmann Wissenschaftsmanagement im Dritten Reich Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft 2 Bande Wallstein Verlag Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0108 5 Fussnote 260 Chirurgische Allgemeine 10 Jahrgang 2009 Heft 9 S 478 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer 16048 2 Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 WeblinksKarl Philipp Behrendt Die Kriegschirurgie von 1939 bis 1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg Dissertation Freiburg im Breisgau 2003 pdf S 242 245EinzelnachweiseKarl Philipp Behrendt Die Kriegschirurgie von 1939 bis 1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg Med Diss Freiburg im Breisgau 2003 S 243 Werner Forssmann Selbstversuch Erinnerungen eines Chirurgen Droste Verlag Dusseldorf 1972 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 607 Rudiger Hachtmann Wissenschaftsmanagement im Dritten Reich Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Bd 2 Gottingen 2007 S 936 f Karl Philipp Behrendt Die Kriegschirurgie von 1939 bis 1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des Deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg Med Diss Freiburg im Breisgau 2003 S 244Normdaten Person LCCN n2006080284 VIAF 46194817 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 August 2020 GND Namenseintrag 177497513 AKS PersonendatenNAME Strauss KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 Februar 1901GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 8 September 1944

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