Kürşat Timuroğlu geboren am 20 August 1953 in der Türkei gestorben am 25 Februar 1986 in Hamburg war ein türkischer Link
Kürşat Timuroğlu

Kürşat Timuroğlu (geboren am 20. August 1953 in der Türkei; gestorben am 25. Februar 1986 in Hamburg) war ein türkischer Linker und Oppositioneller. Er war Mitbegründer des Devrimci Demokrasi Kürt Derneği (DDKD) und Führungsmitglied der Dev-Yol und fiel in Deutschland einem Mord der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zum Opfer.
Leben
Timuroğlu kam als Kind einer linken Familie zur Welt. Er absolvierte das Gymnasium und schrieb sich an der Technischen Universität des Nahen Ostens mit dem Ziel ein, Architekt zu werden. Er wurde allerdings nach dem Putsch vom 12. März der Universität verwiesen. Timuroğlu sympathisierte mit der Volksbefreiungsarmee der Türkei und war laut seinem Vater für die Organisation in Istanbul in führender Position aktiv. 1975 wurde Timuroğlu bei einer bewaffneten Auseinandersetzung mit türkischen Rechtsextremisten niedergeschossen und kam in Haft im in Istanbul. Er wurde aus der Haft entlassen und floh 1976 nach Deutschland, wo er in Hamburg lebte. In Deutschland arbeitete er später als Sozialarbeiter und schloss sich politisch der Devrimci Yol an. Nach seiner Zwangsausbürgerung durch die Türkei beantragte Timuroğlu ein halbes Jahr vor seinem Tod die deutsche Staatsangehörigkeit.
Tod
Zwei Monate vor dem Tod Timuroğlus erschossen PKK-Mitglieder in Paris dessen Parteigenossen Mustafa Şahbaz. In dem Jahr vor und nach Timuroğlus Ermordung ermordete die PKK in Europa folgende Anhänger linker türkischer Organisationen:
- Mustafa Tangüner; Kopenhagen am 4. November 1985
- Eyüp Kemal Atsız; Kopenhagen am 23. Dezember 1985
- Bülent Yaman; Lausanne am 30. Dezember 1985
- Ramazan Adıgüzel; Hannover am 3. Mai 1987
- Ali Akagündüz; Paris am 16. Juni 1987
Am 25. Februar wurde Kürşat Timuroğlu vor seiner Wohnung in der Stiftstraße (St. Georg) in Hamburg auf offener Straße erschossen. Der später zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder schoss zweimal auf ihn, Timuroğlu taumelte in einen Laden, dort schoss ihm der Täter in den Kopf. Timuroğlu erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Nach der Tat flog der Täter nach Damaskus und wurde auf dem Flughafen von einem Leibwächter Abdullah Öcalans empfangen und später sogar befördert. Kurz vor dem Mord hatte die PKK in ihrem Zentralorgan noch angekündigt, alle, die mit Kollaborateuren objektiv und subjektiv zusammenarbeiteten, zu liquidieren. Der Hinweis, der zum mutmaßlichen Täter führte, kam mehrere Jahre später (1993) aus den Reihen der PKK. Der Täter wurde dann erst im März 2001 bei einem Grenzübertritt durch kroatische Sicherheitskräfte gefasst. Er gehörte einer PKK-Einheit an, die für verschiedene Morde an politischen Gegnern und Oppositionellen verantwortlich war. Anfang Januar 2002 wurde der Mörder in Hamburg zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Erkenntnissen des Gerichts wollte die PKK einen Befürworter einer friedlichen Lösung beseitigen. Abdullah Öcalan habe um den Verlust der Macht und um einen Rückgang der Einnahmen aus Europa gefürchtet, so der Vorsitzende Richter. Kürşat Timuroğlu war mit Nilgün Timuroğlu verheiratet und hinterließ zwei Söhne. Er wurde am 10. Mai 1986 in Ankara auf dem Friedhof Karşıyaka beerdigt.
Bewertung
Nach Aussagen des Vaters habe die PKK Timuroğlu für den Ausschluss aus einem linken Zusammenschluss verantwortlich gemacht und ihn deswegen töten lassen. Nach Ansicht von Can Dündar wurde der Mord zwar von Öcalan befohlen, der Mörder habe aber unter dem Schutz des türkischen Staates gestanden, da er vielfach in die Türkei ein- und ausgereist sei. Nach Ansicht von Taner Akçam, der mit Timuroğlu befreundet war, wurde Timuroğlu ermordet, weil er es gewagt hatte, den Mord an Semir – einem PKK-Dissidenten – zu kritisieren.Jürgen Roth macht ebenfalls die PKK für den Mord verantwortlich, weil diese die Kritik an dem diktatorischen Führungsstil Öcalans nicht habe dulden können.
Einzelnachweise
- Can Dündar in der Milliyet vom 12. Januar 2002
- TERRORISMUS: Vagabunden und Vampire. Eine kurdische Gruppe in der Bundesrepublik attackiert ihre Landsleute Der Spiegel vom 25. Mai 1987
- PKK-Mordprozess nach 15 Jahren, Die Welt vom 8. November 2011
- Mord im Auftrag der PKK, taz vom 3. Januar 2002
- Im Stil einer Hinrichtung, die taz vom 3. Januar 2001
- Reportage mit dem Vater Vecihi Timuroğlu erschienen in der Zeitschrift 2000'e Doğru vom 26. August 1987
- Sol içi infaz tabusu, Armenische Wochenzeitung Agos vom 25. August 2014
- Jürgen Roth: Netzwerke des Terrors. Europa-Verlag Hamburg 2001, Seite 94
Personendaten | |
---|---|
NAME | Timuroğlu, Kürşat |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Linker und Mordopfer der PKK |
GEBURTSDATUM | 20. August 1953 |
GEBURTSORT | Türkei |
STERBEDATUM | 25. Februar 1986 |
STERBEORT | Hamburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Kürşat Timuroğlu, Was ist Kürşat Timuroğlu? Was bedeutet Kürşat Timuroğlu?
Kursat Timuroglu geboren am 20 August 1953 in der Turkei gestorben am 25 Februar 1986 in Hamburg war ein turkischer Linker und Oppositioneller Er war Mitbegrunder des Devrimci Demokrasi Kurt Dernegi DDKD und Fuhrungsmitglied der Dev Yol und fiel in Deutschland einem Mord der Arbeiterpartei Kurdistans PKK zum Opfer LebenTimuroglu kam als Kind einer linken Familie zur Welt Er absolvierte das Gymnasium und schrieb sich an der Technischen Universitat des Nahen Ostens mit dem Ziel ein Architekt zu werden Er wurde allerdings nach dem Putsch vom 12 Marz der Universitat verwiesen Timuroglu sympathisierte mit der Volksbefreiungsarmee der Turkei und war laut seinem Vater fur die Organisation in Istanbul in fuhrender Position aktiv 1975 wurde Timuroglu bei einer bewaffneten Auseinandersetzung mit turkischen Rechtsextremisten niedergeschossen und kam in Haft im in Istanbul Er wurde aus der Haft entlassen und floh 1976 nach Deutschland wo er in Hamburg lebte In Deutschland arbeitete er spater als Sozialarbeiter und schloss sich politisch der Devrimci Yol an Nach seiner Zwangsausburgerung durch die Turkei beantragte Timuroglu ein halbes Jahr vor seinem Tod die deutsche Staatsangehorigkeit TodZwei Monate vor dem Tod Timuroglus erschossen PKK Mitglieder in Paris dessen Parteigenossen Mustafa Sahbaz In dem Jahr vor und nach Timuroglus Ermordung ermordete die PKK in Europa folgende Anhanger linker turkischer Organisationen Mustafa Tanguner Kopenhagen am 4 November 1985 Eyup Kemal Atsiz Kopenhagen am 23 Dezember 1985 Bulent Yaman Lausanne am 30 Dezember 1985 Ramazan Adiguzel Hannover am 3 Mai 1987 Ali Akagunduz Paris am 16 Juni 1987 Am 25 Februar wurde Kursat Timuroglu vor seiner Wohnung in der Stiftstrasse St Georg in Hamburg auf offener Strasse erschossen Der spater zu lebenslanger Haft verurteilte Morder schoss zweimal auf ihn Timuroglu taumelte in einen Laden dort schoss ihm der Tater in den Kopf Timuroglu erlag zwei Tage spater seinen Verletzungen Nach der Tat flog der Tater nach Damaskus und wurde auf dem Flughafen von einem Leibwachter Abdullah Ocalans empfangen und spater sogar befordert Kurz vor dem Mord hatte die PKK in ihrem Zentralorgan noch angekundigt alle die mit Kollaborateuren objektiv und subjektiv zusammenarbeiteten zu liquidieren Der Hinweis der zum mutmasslichen Tater fuhrte kam mehrere Jahre spater 1993 aus den Reihen der PKK Der Tater wurde dann erst im Marz 2001 bei einem Grenzubertritt durch kroatische Sicherheitskrafte gefasst Er gehorte einer PKK Einheit an die fur verschiedene Morde an politischen Gegnern und Oppositionellen verantwortlich war Anfang Januar 2002 wurde der Morder in Hamburg zu lebenslanger Haft verurteilt Nach Erkenntnissen des Gerichts wollte die PKK einen Befurworter einer friedlichen Losung beseitigen Abdullah Ocalan habe um den Verlust der Macht und um einen Ruckgang der Einnahmen aus Europa gefurchtet so der Vorsitzende Richter Kursat Timuroglu war mit Nilgun Timuroglu verheiratet und hinterliess zwei Sohne Er wurde am 10 Mai 1986 in Ankara auf dem Friedhof Karsiyaka beerdigt BewertungNach Aussagen des Vaters habe die PKK Timuroglu fur den Ausschluss aus einem linken Zusammenschluss verantwortlich gemacht und ihn deswegen toten lassen Nach Ansicht von Can Dundar wurde der Mord zwar von Ocalan befohlen der Morder habe aber unter dem Schutz des turkischen Staates gestanden da er vielfach in die Turkei ein und ausgereist sei Nach Ansicht von Taner Akcam der mit Timuroglu befreundet war wurde Timuroglu ermordet weil er es gewagt hatte den Mord an Semir einem PKK Dissidenten zu kritisieren Jurgen Roth macht ebenfalls die PKK fur den Mord verantwortlich weil diese die Kritik an dem diktatorischen Fuhrungsstil Ocalans nicht habe dulden konnen EinzelnachweiseCan Dundar in der Milliyet vom 12 Januar 2002 TERRORISMUS Vagabunden und Vampire Eine kurdische Gruppe in der Bundesrepublik attackiert ihre Landsleute Der Spiegel vom 25 Mai 1987 PKK Mordprozess nach 15 Jahren Die Welt vom 8 November 2011 Mord im Auftrag der PKK taz vom 3 Januar 2002 Im Stil einer Hinrichtung die taz vom 3 Januar 2001 Reportage mit dem Vater Vecihi Timuroglu erschienen in der Zeitschrift 2000 e Dogru vom 26 August 1987 Sol ici infaz tabusu Armenische Wochenzeitung Agos vom 25 August 2014 Jurgen Roth Netzwerke des Terrors Europa Verlag Hamburg 2001 Seite 94PersonendatenNAME Timuroglu KursatKURZBESCHREIBUNG turkischer Linker und Mordopfer der PKKGEBURTSDATUM 20 August 1953GEBURTSORT TurkeiSTERBEDATUM 25 Februar 1986STERBEORT Hamburg