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Das Lübecker Stadtmilitär war vom späten 17 Jahrhundert bis zum 23 Februar 1811 das stehende Heer Lübecks Uniformen des

Lübecker Stadtmilitär

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Das Lübecker Stadtmilitär war vom späten 17. Jahrhundert bis zum 23. Februar 1811 das stehende Heer Lübecks.

Geschichte

Während des Mittelalters und bis zum Beginn des Dreißigjährigen Kriegs unterhielt die Stadt Lübeck keine ständige Truppe von Berufssoldaten. Söldner wurden nur bei Bedarf und für relativ kurze Zeiträume in Dienst genommen. Anfallende militärische Routineaufgaben wie die Bewachung der Stadttore oder die Sicherung der öffentlichen Ordnung wurden von städtischen Bediensteten oder bewaffneten Bürgeraufgeboten wahrgenommen. Mit dem Ausbau der Lübecker Stadtbefestigung im Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde jedoch die Einrichtung professioneller militärischer Verbände nötig. Der genaue Beginn der Existenz des Lübecker Stadtmilitärs lässt sich nicht festlegen; jedoch spätestens 1691 bestand die Truppe als dauerhafte, ständig besoldete Einheit.

Das Lübecker Stadtmilitär existierte das gesamte 18. Jahrhundert. 1796 musste der Bürgermeister Hermann Georg Bünekau mit Hilfe der Lübecker Bürgerkompanien den Soldatenaufstand des Lübecker Stadtmilitärs beilegen, der durch ausstehende Soldzahlungen ausgelöst worden war. Zwei Anführer des Aufstands wurden standrechtlich erschossen. Das Stadtmilitär wurde auch nach der französischen Okkupation der Stadt im Jahre 1806 nicht aufgelöst, sondern nahm weiterhin Sicherungs- und Ordnungsaufgaben gemeinsam mit der französischen Besatzungsmacht wahr. Erst mit der Eingliederung Lübecks in das französische Kaiserreich am 1. Januar 1811 hörte das Stadtmilitär zu bestehen auf. Die Garnison wurde am 23. Februar offiziell aufgelöst, die Soldaten entlassen und, nach festgestellter Tauglichkeit, zum Teil in die französische Armee oder in die Zolltruppe Garde des Côtes de Lubeck übernommen.

Nach der Befreiung Lübecks von der französischen Besatzung 1813 wurde das Stadtmilitär in seiner alten Form nicht wiederbelebt. An seine Stelle trat das neue Lübecker Militär, das bis zum Abschluss der Militärkonvention mit dem Königreich Preußen am 27. Juni 1867, mit der Lübeck seine Wehrhoheit abtrat, Bestand hatte.

Zusammensetzung

Das eigentliche Lübecker Stadtmilitär war eine reine Infanterietruppe, die sich bis 1750 aus Musketieren zusammensetzte; vorübergehend hatte es von 1713 bis 1718 eine Kompanie Grenadiere gegeben. Erst 1751 wurde erneut eine Grenadierkompanie aufgestellt, die Grenadiermützen mit Vorderschild aus Messingblech erhielt.

Die Bemannung der Geschütze auf den Befestigungswällen gehörte nicht zu den Aufgaben des Stadtmilitärs, sondern der Artilleristen. Sie waren verwaltungstechnisch und organisatorisch vom Militär getrennt und unterstanden nur im Kriegsfalle dem Oberkommando des Stadtkommandanten, obgleich General von Chasot wiederholt Anstrengungen unternahm, die Artillerie in das Stadtmilitär einzugliedern.

Eine eigene Kavallerieeinheit unterhielt die Stadt Lübeck nicht, sondern nur eine Anzahl berittener Ratsdiener, die jedoch neben Kurier- und Eskortdiensten gelegentlich auch Ordnungsaufgaben wahrzunehmen hatten. Chasots Forderung nach Aufstellung einer zeitgemäßen Dragonereinheit nach Hamburger Muster wurde nicht stattgegeben.

Stärke

Die Stärke des Lübecker Stadtmilitärs schwankte im Verlaufe seiner Existenz erheblich, je nach Finanzlage sowie außen- und innenpolitischer Situation. Zeitweise standen im frühen 18. Jahrhundert nur knapp 300 Soldaten, verteilt auf drei Kompanien, im Dienst der Stadt. Bis zur Mitte des Jahrhunderts stieg die Mannschaftsstärke, bis sie unter Chasot 1762 den Höchststand von etwa 600 Mann in fünf Kompanien erreichte. Danach folgte eine Reduktion, indem die Stellen von Soldaten, die aus dem Dienst geschieden waren, nicht neu besetzt wurden. 1797 standen nur noch 460 Mann unter Waffen.

Die bewaffnete Truppe wurde ergänzt durch eine Anzahl Militärmusiker, ziviles Verwaltungspersonal und einen Militärchirurgen.

Die personelle Stärke lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Kampfkraft des Stadtmilitärs zu, da die Soldaten zum Teil ein hohes Alter aufwiesen und deswegen nur bedingt einsatzfähig waren. Im Jahre 1772 etwa waren 32 Soldaten über 70 Jahre alt.

Aufgaben

Das Stadtmilitär hatte an den Stadttoren den Warenverkehr zu überwachen, um die Einfuhr verbotener Güter zu unterbinden. Darüber hinaus führten die Soldaten Personenkontrollen durch, mit denen unerwünschte Personen aus der Stadt ferngehalten oder gesuchte Straftäter ergriffen werden sollten.

Zudem nahm das Stadtmilitär polizeiliche Aufgaben wahr, darunter der Schutz der öffentlichen Ordnung, die Strafverfolgung, die Brandbekämpfung, die Kontrolle von Ausländern und die Niederschlagung von Unruhen.

In Travemünde übernahm eine Garnison des Stadtmilitärs die Kontrolle der einlaufenden Schiffe, und in den Lübecker Exklaven wie Bergedorf waren kleinere Kontingente als Ausdruck hoheitlicher Gewalt stationiert.

Die Sicherung der Durchlässe der Lübecker Landwehr und die Durchführung von Kontrollen an den Schlagbäumen oblag ebenfalls dem Stadtmilitär, wie auch die Verfolgung unerwünschter Personen oder flüchtiger Straftäter sowie die Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem gesamten Lübecker Territorium.

Uniformierung

Während des 18. und frühen 19. Jahrhunderts waren die Lübecker Soldaten in Weiß und Rot, den Wappenfarben der Stadt, gekleidet. Sie trugen weiße Beinkleider und rote Röcke mit weißen Aufschlägen und Rabatten. Als Kopfbedeckung trugen die Infanteristen einen schwarzen Dreispitz, die Grenadiere erhielten Grenadiermützen.

Die unabhängig organisierten Artilleristen trugen im Unterschied hierzu grüne Röcke.

Sonstiges

Obwohl es sich beim Lübecker Stadtmilitär, wie zu jener Zeit üblich, um angeworbene Freiwillige handelte, stammte ein Drittel der Soldaten aus Lübeck selbst; viele besaßen das Lübecker Bürgerrecht.

Eine Unterbringung in Kasernen bestand in Lübeck nicht, eben sowenig eine Einquartierung bei den Bewohnern. Es wurde von den Soldaten erwartet, dass sie eine eigene Wohnung unterhielten. In einigen Fällen waren Soldaten selbst Hausbesitzer. Die Ausrüstung lag im Zeughaus.

Literatur

  • Schlürmann, Jan: Das Militär der Freien und Hansestadt Lübeck 1623-1867, in: Handbuch zur nordelbischen Militärgeschichte. Heere und Kriege in Schleswig, Holstein, Lauenburg, Eutin und Lübeck 1623-1663/67, hrsg. von Eva S. Fiebig und Jan Schlürmann, Husum 2010, S. 165–204.
  • Thomas Schwark: Lübecks Stadtmilitär im 17. und 18. Jahrhundert. Untersuchungen zur Sozialgeschichte einer reichsstädtischen Berufsgruppe. Herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck. Schmidt-Römhild, Lübeck 1990, ISBN 3-7950-0456-X, (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck B 18), (Zugleich: Hamburg, Univ., Diss., 1989).

Siehe auch

  • Lübecker Bürgergarde
  • Bremer Stadtmilitär
  • Hamburger Bürgermilitär

Weblinks

Commons: Lübecker Stadtmilitär – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 15:59

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Das Lubecker Stadtmilitar war vom spaten 17 Jahrhundert bis zum 23 Februar 1811 das stehende Heer Lubecks Uniformen des Lubecker Stadtmilitars 1809Lubecker Grenadiere 1750 und 1796Wachtparade des Lubecker Stadtmilitars vor Dom und Zeughaus im Jahre 1797 Zeichnung von Johann Marcus DavidLubecks bekanntester Stadtkommandant ChasotGeschichteWahrend des Mittelalters und bis zum Beginn des Dreissigjahrigen Kriegs unterhielt die Stadt Lubeck keine standige Truppe von Berufssoldaten Soldner wurden nur bei Bedarf und fur relativ kurze Zeitraume in Dienst genommen Anfallende militarische Routineaufgaben wie die Bewachung der Stadttore oder die Sicherung der offentlichen Ordnung wurden von stadtischen Bediensteten oder bewaffneten Burgeraufgeboten wahrgenommen Mit dem Ausbau der Lubecker Stadtbefestigung im Verlauf des 17 Jahrhunderts wurde jedoch die Einrichtung professioneller militarischer Verbande notig Der genaue Beginn der Existenz des Lubecker Stadtmilitars lasst sich nicht festlegen jedoch spatestens 1691 bestand die Truppe als dauerhafte standig besoldete Einheit Das Lubecker Stadtmilitar existierte das gesamte 18 Jahrhundert 1796 musste der Burgermeister Hermann Georg Bunekau mit Hilfe der Lubecker Burgerkompanien den Soldatenaufstand des Lubecker Stadtmilitars beilegen der durch ausstehende Soldzahlungen ausgelost worden war Zwei Anfuhrer des Aufstands wurden standrechtlich erschossen Das Stadtmilitar wurde auch nach der franzosischen Okkupation der Stadt im Jahre 1806 nicht aufgelost sondern nahm weiterhin Sicherungs und Ordnungsaufgaben gemeinsam mit der franzosischen Besatzungsmacht wahr Erst mit der Eingliederung Lubecks in das franzosische Kaiserreich am 1 Januar 1811 horte das Stadtmilitar zu bestehen auf Die Garnison wurde am 23 Februar offiziell aufgelost die Soldaten entlassen und nach festgestellter Tauglichkeit zum Teil in die franzosische Armee oder in die Zolltruppe Garde des Cotes de Lubeck ubernommen Nach der Befreiung Lubecks von der franzosischen Besatzung 1813 wurde das Stadtmilitar in seiner alten Form nicht wiederbelebt An seine Stelle trat das neue Lubecker Militar das bis zum Abschluss der Militarkonvention mit dem Konigreich Preussen am 27 Juni 1867 mit der Lubeck seine Wehrhoheit abtrat Bestand hatte ZusammensetzungDas eigentliche Lubecker Stadtmilitar war eine reine Infanterietruppe die sich bis 1750 aus Musketieren zusammensetzte vorubergehend hatte es von 1713 bis 1718 eine Kompanie Grenadiere gegeben Erst 1751 wurde erneut eine Grenadierkompanie aufgestellt die Grenadiermutzen mit Vorderschild aus Messingblech erhielt Die Bemannung der Geschutze auf den Befestigungswallen gehorte nicht zu den Aufgaben des Stadtmilitars sondern der Artilleristen Sie waren verwaltungstechnisch und organisatorisch vom Militar getrennt und unterstanden nur im Kriegsfalle dem Oberkommando des Stadtkommandanten obgleich General von Chasot wiederholt Anstrengungen unternahm die Artillerie in das Stadtmilitar einzugliedern Eine eigene Kavallerieeinheit unterhielt die Stadt Lubeck nicht sondern nur eine Anzahl berittener Ratsdiener die jedoch neben Kurier und Eskortdiensten gelegentlich auch Ordnungsaufgaben wahrzunehmen hatten Chasots Forderung nach Aufstellung einer zeitgemassen Dragonereinheit nach Hamburger Muster wurde nicht stattgegeben StarkeDie Starke des Lubecker Stadtmilitars schwankte im Verlaufe seiner Existenz erheblich je nach Finanzlage sowie aussen und innenpolitischer Situation Zeitweise standen im fruhen 18 Jahrhundert nur knapp 300 Soldaten verteilt auf drei Kompanien im Dienst der Stadt Bis zur Mitte des Jahrhunderts stieg die Mannschaftsstarke bis sie unter Chasot 1762 den Hochststand von etwa 600 Mann in funf Kompanien erreichte Danach folgte eine Reduktion indem die Stellen von Soldaten die aus dem Dienst geschieden waren nicht neu besetzt wurden 1797 standen nur noch 460 Mann unter Waffen Die bewaffnete Truppe wurde erganzt durch eine Anzahl Militarmusiker ziviles Verwaltungspersonal und einen Militarchirurgen Die personelle Starke lasst keinerlei Ruckschlusse auf die Kampfkraft des Stadtmilitars zu da die Soldaten zum Teil ein hohes Alter aufwiesen und deswegen nur bedingt einsatzfahig waren Im Jahre 1772 etwa waren 32 Soldaten uber 70 Jahre alt AufgabenDas Stadtmilitar hatte an den Stadttoren den Warenverkehr zu uberwachen um die Einfuhr verbotener Guter zu unterbinden Daruber hinaus fuhrten die Soldaten Personenkontrollen durch mit denen unerwunschte Personen aus der Stadt ferngehalten oder gesuchte Straftater ergriffen werden sollten Zudem nahm das Stadtmilitar polizeiliche Aufgaben wahr darunter der Schutz der offentlichen Ordnung die Strafverfolgung die Brandbekampfung die Kontrolle von Auslandern und die Niederschlagung von Unruhen In Travemunde ubernahm eine Garnison des Stadtmilitars die Kontrolle der einlaufenden Schiffe und in den Lubecker Exklaven wie Bergedorf waren kleinere Kontingente als Ausdruck hoheitlicher Gewalt stationiert Die Sicherung der Durchlasse der Lubecker Landwehr und die Durchfuhrung von Kontrollen an den Schlagbaumen oblag ebenfalls dem Stadtmilitar wie auch die Verfolgung unerwunschter Personen oder fluchtiger Straftater sowie die Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem gesamten Lubecker Territorium UniformierungWahrend des 18 und fruhen 19 Jahrhunderts waren die Lubecker Soldaten in Weiss und Rot den Wappenfarben der Stadt gekleidet Sie trugen weisse Beinkleider und rote Rocke mit weissen Aufschlagen und Rabatten Als Kopfbedeckung trugen die Infanteristen einen schwarzen Dreispitz die Grenadiere erhielten Grenadiermutzen Die unabhangig organisierten Artilleristen trugen im Unterschied hierzu grune Rocke SonstigesObwohl es sich beim Lubecker Stadtmilitar wie zu jener Zeit ublich um angeworbene Freiwillige handelte stammte ein Drittel der Soldaten aus Lubeck selbst viele besassen das Lubecker Burgerrecht Eine Unterbringung in Kasernen bestand in Lubeck nicht eben sowenig eine Einquartierung bei den Bewohnern Es wurde von den Soldaten erwartet dass sie eine eigene Wohnung unterhielten In einigen Fallen waren Soldaten selbst Hausbesitzer Die Ausrustung lag im Zeughaus LiteraturSchlurmann Jan Das Militar der Freien und Hansestadt Lubeck 1623 1867 in Handbuch zur nordelbischen Militargeschichte Heere und Kriege in Schleswig Holstein Lauenburg Eutin und Lubeck 1623 1663 67 hrsg von Eva S Fiebig und Jan Schlurmann Husum 2010 S 165 204 Thomas Schwark Lubecks Stadtmilitar im 17 und 18 Jahrhundert Untersuchungen zur Sozialgeschichte einer reichsstadtischen Berufsgruppe Herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lubeck Schmidt Romhild Lubeck 1990 ISBN 3 7950 0456 X Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck B 18 Zugleich Hamburg Univ Diss 1989 Siehe auchLubecker Burgergarde Bremer Stadtmilitar Hamburger BurgermilitarWeblinksCommons Lubecker Stadtmilitar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien

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