Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum paläontologischen Begriff siehe Fossillagerstätte Als Lagerstätte werden in
Lagerstätte

Als Lagerstätte werden in der angewandten Geologie und dem Bergbau bestimmte Bereiche der Erdkruste bezeichnet, in denen sich natürliche Konzentrationen von festen, flüssigen oder gasförmigen Rohstoffen befinden, deren Abbau sich wirtschaftlich lohnt (bauwürdige Lagerstätte) oder in der Zukunft lohnen könnte (nutzbare Lagerstätte).
Primäre Lagerstätten sind solche, die sich an ihrem Standort erstmals gebildet haben, sekundäre Lagerstätten sind solche, die sich nach Verwitterung, Erosion und Verfrachtung des Inhalts einer Lagerstätte durch erneute Abscheidung (Immobilisierung, Sedimentation) gebildet haben.
Allgemeines
Natürliche Anhäufungen von nutzbaren Erzen, Mineralien und Gesteinen, deren Abbau unwirtschaftlich ist, nennt man Vorkommen. Im juristischen Kontext spricht man von Bodenschätzen. Die Lagerstätte ist eine „ungewöhnlich hohe, lokale Konzentration von einem oder mehreren chemischen Elementen in der Erdkruste“.
Folgende drei grundlegend verschiedene Lagerstättengruppen werden unterschieden:
- Erzlagerstätten,
- Kohlelagerstätten und
- Erdöl- und Erdgaslagerstätten.
Alle drei Gruppen beinhalten feste, flüssige und gasförmige Materie.
Grundlagen
Die Lagerstättenkunde ist einerseits eine Naturwissenschaft, die die geologischen Prozesse erforscht, die zur Anreicherung von Rohstoffen in der Erdkruste führen, andererseits ist der Begriff Lagerstätte rein marktwirtschaftlich bzw. technisch definiert. Rohstoffmärkte werden in der Regel als Weltmärkte betrachtet.
Im englischen Sprachraum ist das deutsche Wort Lagerstätte als Fremdwort geläufig, jedoch bezeichnet es dort eine besonders reiche Fossillagerstätte. Die korrekte Übersetzung von Lagerstätte in das Englische lautet stattdessen: mineral deposit (wobei diese Bezeichnung aber zuweilen auf Erzlagerstätten begrenzt ist). Der wirtschaftlich interessante Teil einer Lagerstätte wird als Vorrat oder Ressource (englisch resource) bezeichnet. Genauer wäre jedoch „nicht erneuerbare Vorräte“ (englisch non-renewable resources).
Allgemeine Bewertungsfaktoren
Wie auf den meisten Weltmärkten üblich ergibt sich der Preis von Rohstoffen aus dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nach einem bestimmten Rohstoff wird durch seine Einsatzmöglichkeiten bestimmt. Wenn es günstige Verfahren zur Produktion der gewünschten Endprodukte gibt, so steigt die Nachfrage. Kann der Rohstoff jedoch leicht durch andere Stoffe ersetzt, oder aus Abfällen recycelt werden, so sinkt sie. Die Rohstoff-Ressourcen, die zum Angebot stehen, lassen sich im darstellen: hierbei wird die Wirtschaftlichkeit eines Vorkommens gegen dessen Grad an geologischer Sicherheit aufgetragen. Die Beurteilung dieser Sicherheit geschieht nach bestimmten Vorratskategorien; siehe unten.
Der Mindestgehalt (englisch cut-off-grade), bei dem sich der Abbau einer Lagerstätte noch lohnt, hängt dabei nicht allein von der Qualität der Rohstoffe ab, sondern auch von vielen wirtschaftlichen, technischen und sogar politischen Faktoren.
- Die Erschließungskosten können sich zum Beispiel durch abgelegene Lage des Vorkommens, extreme Klimabedingungen oder mangelhafte Infrastruktur deutlich erhöhen.
- Die Abbaukosten hängen unter anderem von der Tiefenlage in der Erdkruste (Teufe), der Menge des anfallenden Berg- und Grundwassers, dem Energiebedarf der Produktion und den technischen Eigenschaften der Rohstoffe ab. Zuweilen kann eine ungünstige Metallurgie den Abbau sogar ganz verhindern. So konnte das 1956 entdeckte polymetallische Vorkommen McArthur River in Australien trotz seines hohen Metallgehaltes bis heute nicht ausgebeutet werden, weil die Minerale wegen der extrem kleinen Korngröße nicht metallurgisch aufbereitet werden können.
- Die Vermarktungskosten einer Lagerstätte werden besonders durch die Länge der Transportwege zu den Kunden bestimmt.
- In dicht bebauten und industriell entwickelten Gebieten sind oft die konkurrierenden Interessen der Anrainer (Bauland, Wasserrechte, Naturschutz usw.) ausschlaggebend für die behördliche Verweigerung des Abbaus.
- In manchen Ländern erhebt der Staat so hohe Steuern auf die Gewinnung von Rohstoffen, dass ein wirtschaftlicher Abbau nicht mehr möglich ist. Auch in Ländern, in denen politische Unruhen herrschen, oder die für ihre Enteignungs-Politik bekannt sind, siedelt sich selten eine bedeutende Bergbauindustrie an. Andere Länder versuchen den Bergbau jedoch mit Steueranreizen zu fördern. In den 1960er Jahren gewährte zum Beispiel die Republik Irland den ausländischen Investoren völlige Steuerfreiheit für die ersten Betriebsjahre. In einigen Fällen führte dieses zu intensivem Raubbau und zu extrem kurzen Betriebszeiten der neuen Bergwerke, bevor sich die Investoren wieder aus dem Land zurückzogen.
- Da es sich beim Bergbau um ein besonders kapitalintensives Gewerbe handelt, sind die Betreiber auf umfangreiche Investitionen angewiesen. So führte 1997 der Skandal um die kanadische Explorationsfirma Bre-X Minerals zu einem enormen Vertrauensverlust der Investoren in die Rohstoffbranche. In der Folge kam es zu einer Welle von Insolvenzen kleinerer Explorations- und Bergbaufirmen auf der ganzen Welt.
Alle diese Faktoren müssen ins Verhältnis zum erzielbaren Marktpreis gesetzt werden. Andererseits können technische Neuerungen unrentable Vorkommen unvermutet in Lagerstätten verwandeln. So konnten die Nchaga Consolidated Kupferminen in Sambia nach Einführung eines Metallextraktionsverfahrens aus neun Millionen Tonnen Abraum noch 80.000 Tonnen Kupfer gewinnen.
Klassifizierung
Rohstoffkategorien
Lagerstätten werden meistens nach ihrem wirtschaftlich wichtigsten Bestandteil in drei Gruppen eingeteilt:
- Elementrohstoffe:
- Erze für die Metallurgie (Hüttenwesen): Anreicherungen von metallhaltigen Mineralen wie Eisenerz (Magnetit, Hämatit und Siderit), Kupferkies (Chalkopyrit), Bleiglanz (Galenit), Zinkblende (Sphalerit), Zinnstein (Kassiterit), Silberglanz (Akanthit), Manganoxid (Braunstein), Zinnober (Quecksilbersulfid) sowie Anreicherungen von gediegen vorkommenden Elementen wie Gold, Silber oder Schwefel. Eine Untergruppe sind Spatlagerstätten (Fluss- und Schwerspat), aus denen man Fluor und Barium gewinnen kann.
- Salze für die (Agrar-)Chemie: z. B. Kaliumchlorid, Magnesiumsulfat, Salpeter (Nitrate), Borate, Steinsalz (Halit) etc. sowie Auftausalz
- Energierohstoffe
- Kohlenwasserstoffe wie Erdöl und Erdgas zur Gewinnung fossiler Energie. Mit diesen sind oft kerogenhaltige Sedimentgesteine (Ölschiefer) und weitere Rohstoffe wie Asphalt, Erdwachs (Ozokerit) und Bitumen verbunden.
- Fossile Brennstoffe aus brennbaren biogenen Sedimenten und Sedimentgesteinen (Kaustobiolithe, von griechisch καύσης, Verbrennung): z. B. Braun- und Steinkohle (Anthrazitkohle) sowie Torf
- Ein Spezialfall ist der Uranbergbau zur Gewinnung von Uranerzen als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Brennelementen für Kernkraftwerke bzw. spaltbarem Material für Kernwaffen
- Im weitesten Sinn gehört auch die Geothermalenergie als natürliche Ressource in diese Gruppe.
- Eigenschaftsrohstoffe
- Industrieminerale: z. B. Kaolin (Tonerde), Feld- und Bitterspat (Magnesit), Quarz, Graphit, Talk, Asbest, Glimmer, Alaune, Vitriole sowie Korund und Diamanten minderer Qualität zur Schleifmittelherstellung
- sogenannte „Steine und Erden“: nutzbares Gestein wie Granit, Kalkstein, Gips, Ton, Kieselgur, Bentonit, Dolomit, Trass, Farberden, Phosphate sowie Massenrohstoffe zur Herstellung von Baustoffen, wie z. B. der Kiestagebau zur Gewinnung von Kies, Sand und Schotter – Überschneidungen mit der vorherigen Gruppe kommen vor.
- Schmucksteine: z. B. Diamant, Smaragd, Rubin/Saphir, Granat, Bernstein etc.
Wegen seiner Bedeutung rechnet man auch das Grundwasser (Thermalquellen, Mineralwasser, Trinkwasser) zu den Lagerstätten.
Vorratskategorien
Die Summe aller Lagerstätten und Vorkommen in einer bestimmten Region bildet die dortigen Vorräte oder Ressourcen. Die Grundlage für die Ressourcenberechnung, sowohl für ganze Länder, als auch für einzelne Lagerstätten, bildet ein Schema von Vorratskategorien, das den ungefähren Kenntnisstand über die jeweiligen Vorräte beschreibt. Die Kennziffern sind dabei die Fehlergrenze (FG) und die Aussagesicherheit (AS). Damit zum Beispiel eine Ressource als sicher bezeichnet werden kann, müssen so viele Daten vorliegen, dass die Fehlergrenze nicht mehr als etwa 10 % beträgt und eine Aussagewahrscheinlichkeit von mehr als 80 % vorliegt. Das heißt, wenn man zum Beispiel aus Probenahmen, Bohrungen, Kartierungen usw. in einer Lagerstätte einen Vorrat von 100.000 Tonnen Erz berechnet hat, dann sollte die wirklich vorhandene Menge zwischen 110.000 und 90.000 Tonnen liegen, und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Mengen über- oder unterschritten werden, sollte weniger als 20 % betragen. Je spärlicher die zur Verfügung stehenden Daten sind, umso höher liegt die Fehlergrenze, und umso kleiner ist die Aussagesicherheit.
Die übliche Einteilung bezeichnet die Vorräte als:
- Sicher (englisch proven): (FG: etwa 10 %; AS: > 80 %) Ausdehnung und Form der Ressource (zum Beispiel ein Erzgang oder ein Ölfeld) sind bekannt.
- Wahrscheinlich (englisch probable): (FG: etwa 20 %; AS: 60 bis 80 %) Der Umfang der Ressource ist nur lückenhaft bekannt, aber es besteht eine Verbindung zu einer sicheren Ressource.
- Möglich, angedeutet (englisch possible, indicated): (FG: etwa 40 %; AS: 40 bis 60 %) Die Ressource ist durch Aufschlüsse in weitem Abstand bekannt, durch verlässliche geophysikalische Messungen oder durch Probebohrungen erkundet.
- Vermutet (englisch inferred): (FG: etwa 60 %; AS: 20 bis 40 %) Die Ressource ist nur durch wenige Aufschlüsse erkundet, oder ihr Vorhandensein wird auf Grund von Messdaten der Geophysik oder Geochemie vermutet.
- Prognostisch (englisch undiscovered). Hierbei handelt es sich um die noch unentdeckten Lagerstätten, deren Entdeckung man aber, durch Vergleiche mit der Geologie anderer, gut bekannter Gebiete in der Zukunft erwarten kann. Die prognostischen Vorräte können noch in hypothetisch (AS: 10 bis 20 %) und spekulativ (AS: < 10 %) unterteilt werden.
Nach nordamerikanischem Vorbild werden die Vorratskategorien sicher und wahrscheinlich als gemessen (englisch measured) zusammengefasst. Zusammen mit den möglichen Ressourcen bilden sie die erkannten (englisch demonstrated) Ressourcen. Wenn man noch die vermuteten Ressourcen hinzuzählt, so erhält man alle entdeckten (englisch identified) Ressourcen. Die entdeckten Ressourcen umfassen somit alle Vorräte, deren Lage, Gehalt, Qualität und Menge durch spezifische geologische Befunde bekannt sind, oder geschätzt werden kann. Dem stehen die prognostischen Vorräte gegenüber.
Daneben existieren noch zahlreiche andere Einteilungen von Ressourcen, sowohl in den verschiedenen Ländern, als auch für die unterschiedlichen Lagerstättentypen, als auch von den einzelnen Lagerstättenkundlern. Zuweilen werden die Reserven von den Ressourcen unterschieden. Die Bedeutung der beiden Begriffe ist aber in den verschiedenen Sprachen so unterschiedlich, dass ein konsequenter Gebrauch des Begriffs Reserve fast unmöglich ist. Im Deutschen bezeichnet er meistens den Teil einer Ressource, dessen wirtschaftlicher Abbau zum Bewertungszeitpunkt möglich ist. Oft wird dann der Begriff Ressource mit unbauwürdigen Vorräten gleichgesetzt. Bei fallenden Weltmarktpreisen können somit aus bauwürdigen Lagerstätten mit Reserven unbauwürdige Vorkommen mit Ressourcen werden, und umgekehrt.
Die nationale Bergbaubehörde der USA (United States Geological Survey) bietet folgende Definition:
- Vorratsbasis (englisch reserve base): Jener Teil einer identifizierten Ressource, welche die spezifischen physikalischen und chemischen Mindestkriterien für die gegenwärtigen Bergbau- und Produktionspraktiken erfüllt, einschließlich jener für Gehalt, Qualität, Mächtigkeit und Teufe. Die Vorratsbasis beinhaltet sowohl derzeit wirtschaftliche Reserven, wie auch Reserven, die innerhalb eines bestimmten Planungszeitraumes möglicherweise wirtschaftliche abgebaut werden können.
- Reserven (englisch reserves): Jener Teil der Vorratsbasis, der zum Zeitpunkt der Bestimmung wirtschaftlich gewonnen oder produziert werden könnte. Der Begriff muss nicht bedeuten, dass Gewinnungsanlagen installiert sind und arbeiten. Reserven beinhalten nur extrahierbare Stoffmengen.
Aufsuchung und Untersuchung von Lagerstätten
Nach vorbereitenden Literaturrecherchen und der ersten Vorerkundung (Reconnaissance) im Gelände beginnt zunächst die Phase der Prospektion. Wenn die Anzeichen eine Lagerstätte vermuten lassen, geht man zu Spezialkartierungen über, schürft an der Oberfläche, oder führt erste flache Erkundungsbohrungen durch.
Nachdem ein Höffigkeitsgebiet lokalisiert wurde, folgt die Abgrenzung. Die Detailuntersuchungen (geologische Kartierung, Probennahme in Schürfen und Bohrungen, geochemische und mineralogisch-petrographische Analysen) werden systematisch fortgesetzt und ausgedehnt. In dieser Phase werden auch vermehrt geophysikalische Methoden wie Gravimetrie, Seismik, Magnetik, elektrische und Radarverfahren angewandt.
Am Ende dieser Phase der Exploration sollte die Abschätzung der Dimensionen des Vorkommens sowie eine erste Berechnung der Vorräte möglich sein.
Im günstigen Fall folgt die eigentliche Erschließung. Die Explorationsarbeiten werden mit technischen Versuchen ergänzt und finden mit der Machbarkeitsstudie (englisch feasability-study) ihren vorläufigen Abschluss. Danach kann der eigentliche Bergbau beginnen.
Konfliktpotential und Bergrecht
Die Erschließung und Ausbeutung von Lagerstätten ist sehr zeitaufwendig und kostenintensiv, führt zu außerordentlich hohen Erträgen, aber auch Aufwendungen in der Nachsorge und hat erhebliche Aus- und Nachwirkungen auf Umwelt und Umgebung. Sie kann damit zu erheblichen Konflikten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene führen. Für globale Bergbaufirmen und deren Beschäftigte ist die Vertrags- und Investitionssicherheit von großem Belang, staatliche Institutionen sind an möglichst hohen Steuern und Abgaben aus dem Bergbaugeschäft interessiert, Kunden und Empfängerländer wünschen sich Versorgungssicherheit und niedrige Preise.
Bezüglich der lokalen Eigentumsverhältnisse an natürlichen Ressourcen gibt es zwei grundlegende Rechtsauffassungen und Konfliktlösungsmechanismen.
- das Prinzip der Bergfreiheit: das heißt, der Staat hat das Verfügungsrecht über die Bodenschätze. Diese Rechtstradition herrscht besonders im deutschen Bergrecht sowie in vielen Ländern, deren Wirtschaft wesentlich auf dem Export von Rohstoffen basiert, vor.
- der Grundsatz des Eigentümerbergbaus. Hier ist prinzipiell der Grundeigentümer der Besitzer der Bodenschätze. Auf öffentlichem Land erwirbt der Finder Ansprüche auf seinen Fund. Diese Auffassung stammt aus dem englischen Common Law. Der französische Code civil und die angelehnten Rechtssysteme vertreten einen vermittelnden Standpunkt. Die oberirdischen Lagerstätten gehören dem Grundeigentümer und die unterirdischem dem Staat, welcher an entsprechende Firmen Abbaulizenzen vergeben kann. In der Bundesrepublik Deutschland wurde entsprechend in Abgrabungsgesetz und Bundesberggesetz unterschieden, wobei die Bergaufsicht Ländersache bleibt. Die DDR hingegen hatte eine zentrale Oberste Bergbehörde.
Je nach Lage, Verlauf und Erschließung von Vorkommen und Lagerstätten ergeben sich damit auch Konflikte unterschiedlicher Rechtstraditionen, Gebietskörperschaften und vertraglicher Regelungen. Die Entdeckung bzw. mögliche Erschließung umfangreicher Rohstoffvorkommen kann bestehende territoriale Konflikte und problematische Grenzziehungsfragen verschärfen wie auch zu neuen Rechtsinstrumenten wie bei der 200-Meilen-Zone bei Küstenstaaten beitragen. Umgekehrt sind erfolgreiche grenzüberschreitende Konfliktregelungen – wie etwa bei der EGKS als Vorläuferorganisation der EU, dem Nordseeöl oder dem Spitzbergenvertrag – eine stabile Grundlage für internationale Zusammenarbeit.
Siehe auch
- Erzlagerstätte
- Kohlelagerstätten
- Erdöl- und Erdgaslagerstätten
- Ressourcenfluch
- Holländische Krankheit
Literatur
- F. Neukirchen, G. Ries: Die Welt der Rohstoffe: Lagerstätten, Förderung und wirtschaftliche Aspekte, Springer Spektrum, Berlin 2014, ISBN 978-3-642-37738-9.
- W. L. Pohl: Mineralische und Energie-Rohstoffe: Eine Einführung zur Entstehung und nachhaltigen Nutzung von Lagerstätten, 5. Aufl., Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2005, ISBN 3-510-65212-6.
- F.W. Prokop, W. Streck, M. Sagher, R.W. Tschoepke, H.W. Walther, H. Pietzner, G. Stadler, H. Vogler, H. Werner: Untersuchung und Bewertung von Lagerstätten der Erze, nutzbarer Minerale und Gesteine (Vademecum 1), 2. Aufl., Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Krefeld 1981.
- Helmut Schröcke (1984) Geotektonik und Lagerstättenbildung. Geowissenschaften in unserer Zeit; 2, 3; 82–89; doi:10.2312/geowissenschaften.1984.2.82.
Weblinks
- Literatur von und über Lagerstätte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geologisches Porträt über Lagerstätten im Mineralienatlas Wiki
- Vorlesung Elektrizitätswirtschaft TU Clausthal (PDF; 250 kB)
Einzelnachweise
- Meyers Conversationslexicon, Hildburghausen, 1850
- Brian J. Skinner, Blue Planet, 2001, S. 9; ISBN 978-0-471-54021-2
- Walter Pohl: Mineralische und Energie-Rohstoffe. Eine Einführung zur Entstehung und nachhaltigen Nutzung von Lagerstätten. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, 2005, ISBN 3-510-65212-6.
- Mineral Commodity Summaries, auf usgs.gov
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum palaontologischen Begriff siehe Fossillagerstatte Als Lagerstatte werden in der angewandten Geologie und dem Bergbau bestimmte Bereiche der Erdkruste bezeichnet in denen sich naturliche Konzentrationen von festen flussigen oder gasformigen Rohstoffen befinden deren Abbau sich wirtschaftlich lohnt bauwurdige Lagerstatte oder in der Zukunft lohnen konnte nutzbare Lagerstatte Abbau von Schwefel aus einer Lagerstatte am Rande des Ijen Kratersees Indonesien Primare Lagerstatten sind solche die sich an ihrem Standort erstmals gebildet haben sekundare Lagerstatten sind solche die sich nach Verwitterung Erosion und Verfrachtung des Inhalts einer Lagerstatte durch erneute Abscheidung Immobilisierung Sedimentation gebildet haben AllgemeinesNaturliche Anhaufungen von nutzbaren Erzen Mineralien und Gesteinen deren Abbau unwirtschaftlich ist nennt man Vorkommen Im juristischen Kontext spricht man von Bodenschatzen Die Lagerstatte ist eine ungewohnlich hohe lokale Konzentration von einem oder mehreren chemischen Elementen in der Erdkruste Folgende drei grundlegend verschiedene Lagerstattengruppen werden unterschieden Erzlagerstatten Kohlelagerstatten und Erdol und Erdgaslagerstatten Alle drei Gruppen beinhalten feste flussige und gasformige Materie GrundlagenDie Lagerstattenkunde ist einerseits eine Naturwissenschaft die die geologischen Prozesse erforscht die zur Anreicherung von Rohstoffen in der Erdkruste fuhren andererseits ist der Begriff Lagerstatte rein marktwirtschaftlich bzw technisch definiert Rohstoffmarkte werden in der Regel als Weltmarkte betrachtet Im englischen Sprachraum ist das deutsche Wort Lagerstatte als Fremdwort gelaufig jedoch bezeichnet es dort eine besonders reiche Fossillagerstatte Die korrekte Ubersetzung von Lagerstatte in das Englische lautet stattdessen mineral deposit wobei diese Bezeichnung aber zuweilen auf Erzlagerstatten begrenzt ist Der wirtschaftlich interessante Teil einer Lagerstatte wird als Vorrat oder Ressource englisch resource bezeichnet Genauer ware jedoch nicht erneuerbare Vorrate englisch non renewable resources Allgemeine BewertungsfaktorenWie auf den meisten Weltmarkten ublich ergibt sich der Preis von Rohstoffen aus dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage Die Nachfrage nach einem bestimmten Rohstoff wird durch seine Einsatzmoglichkeiten bestimmt Wenn es gunstige Verfahren zur Produktion der gewunschten Endprodukte gibt so steigt die Nachfrage Kann der Rohstoff jedoch leicht durch andere Stoffe ersetzt oder aus Abfallen recycelt werden so sinkt sie Die Rohstoff Ressourcen die zum Angebot stehen lassen sich im darstellen hierbei wird die Wirtschaftlichkeit eines Vorkommens gegen dessen Grad an geologischer Sicherheit aufgetragen Die Beurteilung dieser Sicherheit geschieht nach bestimmten Vorratskategorien siehe unten Der Mindestgehalt englisch cut off grade bei dem sich der Abbau einer Lagerstatte noch lohnt hangt dabei nicht allein von der Qualitat der Rohstoffe ab sondern auch von vielen wirtschaftlichen technischen und sogar politischen Faktoren Die Erschliessungskosten konnen sich zum Beispiel durch abgelegene Lage des Vorkommens extreme Klimabedingungen oder mangelhafte Infrastruktur deutlich erhohen Die Abbaukosten hangen unter anderem von der Tiefenlage in der Erdkruste Teufe der Menge des anfallenden Berg und Grundwassers dem Energiebedarf der Produktion und den technischen Eigenschaften der Rohstoffe ab Zuweilen kann eine ungunstige Metallurgie den Abbau sogar ganz verhindern So konnte das 1956 entdeckte polymetallische Vorkommen McArthur River in Australien trotz seines hohen Metallgehaltes bis heute nicht ausgebeutet werden weil die Minerale wegen der extrem kleinen Korngrosse nicht metallurgisch aufbereitet werden konnen Die Vermarktungskosten einer Lagerstatte werden besonders durch die Lange der Transportwege zu den Kunden bestimmt In dicht bebauten und industriell entwickelten Gebieten sind oft die konkurrierenden Interessen der Anrainer Bauland Wasserrechte Naturschutz usw ausschlaggebend fur die behordliche Verweigerung des Abbaus In manchen Landern erhebt der Staat so hohe Steuern auf die Gewinnung von Rohstoffen dass ein wirtschaftlicher Abbau nicht mehr moglich ist Auch in Landern in denen politische Unruhen herrschen oder die fur ihre Enteignungs Politik bekannt sind siedelt sich selten eine bedeutende Bergbauindustrie an Andere Lander versuchen den Bergbau jedoch mit Steueranreizen zu fordern In den 1960er Jahren gewahrte zum Beispiel die Republik Irland den auslandischen Investoren vollige Steuerfreiheit fur die ersten Betriebsjahre In einigen Fallen fuhrte dieses zu intensivem Raubbau und zu extrem kurzen Betriebszeiten der neuen Bergwerke bevor sich die Investoren wieder aus dem Land zuruckzogen Da es sich beim Bergbau um ein besonders kapitalintensives Gewerbe handelt sind die Betreiber auf umfangreiche Investitionen angewiesen So fuhrte 1997 der Skandal um die kanadische Explorationsfirma Bre X Minerals zu einem enormen Vertrauensverlust der Investoren in die Rohstoffbranche In der Folge kam es zu einer Welle von Insolvenzen kleinerer Explorations und Bergbaufirmen auf der ganzen Welt Alle diese Faktoren mussen ins Verhaltnis zum erzielbaren Marktpreis gesetzt werden Andererseits konnen technische Neuerungen unrentable Vorkommen unvermutet in Lagerstatten verwandeln So konnten die Nchaga Consolidated Kupferminen in Sambia nach Einfuhrung eines Metallextraktionsverfahrens aus neun Millionen Tonnen Abraum noch 80 000 Tonnen Kupfer gewinnen KlassifizierungRohstoffkategorien Lagerstatten werden meistens nach ihrem wirtschaftlich wichtigsten Bestandteil in drei Gruppen eingeteilt Elementrohstoffe Erze fur die Metallurgie Huttenwesen Anreicherungen von metall haltigen Mineralen wie Eisenerz Magnetit Hamatit und Siderit Kupfer kies Chalkopyrit Blei glanz Galenit Zink blende Sphalerit Zinn stein Kassiterit Silber glanz Akanthit Mangan oxid Braunstein Zinnober Quecksilber sulfid sowie Anreicherungen von gediegen vorkommenden Elementen wie Gold Silber oder Schwefel Eine Untergruppe sind Spatlagerstatten Fluss und Schwerspat aus denen man Fluor und Barium gewinnen kann Salze fur die Agrar Chemie z B Kaliumchlorid Magnesiumsulfat Salpeter Nitrate Borate Steinsalz Halit etc sowie AuftausalzEnergierohstoffe Kohlenwasserstoffe wie Erdol und Erdgas zur Gewinnung fossiler Energie Mit diesen sind oft kerogenhaltige Sedimentgesteine Olschiefer und weitere Rohstoffe wie Asphalt Erdwachs Ozokerit und Bitumen verbunden Fossile Brennstoffe aus brennbaren biogenen Sedimenten und Sedimentgesteinen Kaustobiolithe von griechisch kayshs Verbrennung z B Braun und Steinkohle Anthrazitkohle sowie Torf Ein Spezialfall ist der Uranbergbau zur Gewinnung von Uranerzen als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Brennelementen fur Kernkraftwerke bzw spaltbarem Material fur Kernwaffen Im weitesten Sinn gehort auch die Geothermalenergie als naturliche Ressource in diese Gruppe Eigenschaftsrohstoffe Industrieminerale z B Kaolin Tonerde Feld und Bitterspat Magnesit Quarz Graphit Talk Asbest Glimmer Alaune Vitriole sowie Korund und Diamanten minderer Qualitat zur Schleifmittel herstellung sogenannte Steine und Erden nutzbares Gestein wie Granit Kalkstein Gips Ton Kieselgur Bentonit Dolomit Trass Farberden Phosphate sowie Massenrohstoffe zur Herstellung von Baustoffen wie z B der Kiestagebau zur Gewinnung von Kies Sand und Schotter Uberschneidungen mit der vorherigen Gruppe kommen vor Schmucksteine z B Diamant Smaragd Rubin Saphir Granat Bernstein etc Wegen seiner Bedeutung rechnet man auch das Grundwasser Thermalquellen Mineralwasser Trinkwasser zu den Lagerstatten Vorratskategorien Die Summe aller Lagerstatten und Vorkommen in einer bestimmten Region bildet die dortigen Vorrate oder Ressourcen Die Grundlage fur die Ressourcenberechnung sowohl fur ganze Lander als auch fur einzelne Lagerstatten bildet ein Schema von Vorratskategorien das den ungefahren Kenntnisstand uber die jeweiligen Vorrate beschreibt Die Kennziffern sind dabei die Fehlergrenze FG und die Aussagesicherheit AS Damit zum Beispiel eine Ressource als sicher bezeichnet werden kann mussen so viele Daten vorliegen dass die Fehlergrenze nicht mehr als etwa 10 betragt und eine Aussagewahrscheinlichkeit von mehr als 80 vorliegt Das heisst wenn man zum Beispiel aus Probenahmen Bohrungen Kartierungen usw in einer Lagerstatte einen Vorrat von 100 000 Tonnen Erz berechnet hat dann sollte die wirklich vorhandene Menge zwischen 110 000 und 90 000 Tonnen liegen und die Wahrscheinlichkeit dass diese Mengen uber oder unterschritten werden sollte weniger als 20 betragen Je sparlicher die zur Verfugung stehenden Daten sind umso hoher liegt die Fehlergrenze und umso kleiner ist die Aussagesicherheit Die ubliche Einteilung bezeichnet die Vorrate als Sicher englisch proven FG etwa 10 AS gt 80 Ausdehnung und Form der Ressource zum Beispiel ein Erzgang oder ein Olfeld sind bekannt Wahrscheinlich englisch probable FG etwa 20 AS 60 bis 80 Der Umfang der Ressource ist nur luckenhaft bekannt aber es besteht eine Verbindung zu einer sicheren Ressource Moglich angedeutet englisch possible indicated FG etwa 40 AS 40 bis 60 Die Ressource ist durch Aufschlusse in weitem Abstand bekannt durch verlassliche geophysikalische Messungen oder durch Probebohrungen erkundet Vermutet englisch inferred FG etwa 60 AS 20 bis 40 Die Ressource ist nur durch wenige Aufschlusse erkundet oder ihr Vorhandensein wird auf Grund von Messdaten der Geophysik oder Geochemie vermutet Prognostisch englisch undiscovered Hierbei handelt es sich um die noch unentdeckten Lagerstatten deren Entdeckung man aber durch Vergleiche mit der Geologie anderer gut bekannter Gebiete in der Zukunft erwarten kann Die prognostischen Vorrate konnen noch in hypothetisch AS 10 bis 20 und spekulativ AS lt 10 unterteilt werden Nach nordamerikanischem Vorbild werden die Vorratskategorien sicher und wahrscheinlich als gemessen englisch measured zusammengefasst Zusammen mit den moglichen Ressourcen bilden sie die erkannten englisch demonstrated Ressourcen Wenn man noch die vermuteten Ressourcen hinzuzahlt so erhalt man alle entdeckten englisch identified Ressourcen Die entdeckten Ressourcen umfassen somit alle Vorrate deren Lage Gehalt Qualitat und Menge durch spezifische geologische Befunde bekannt sind oder geschatzt werden kann Dem stehen die prognostischen Vorrate gegenuber Daneben existieren noch zahlreiche andere Einteilungen von Ressourcen sowohl in den verschiedenen Landern als auch fur die unterschiedlichen Lagerstattentypen als auch von den einzelnen Lagerstattenkundlern Zuweilen werden die Reserven von den Ressourcen unterschieden Die Bedeutung der beiden Begriffe ist aber in den verschiedenen Sprachen so unterschiedlich dass ein konsequenter Gebrauch des Begriffs Reserve fast unmoglich ist Im Deutschen bezeichnet er meistens den Teil einer Ressource dessen wirtschaftlicher Abbau zum Bewertungszeitpunkt moglich ist Oft wird dann der Begriff Ressource mit unbauwurdigen Vorraten gleichgesetzt Bei fallenden Weltmarktpreisen konnen somit aus bauwurdigen Lagerstatten mit Reserven unbauwurdige Vorkommen mit Ressourcen werden und umgekehrt Die nationale Bergbaubehorde der USA United States Geological Survey bietet folgende Definition Vorratsbasis englisch reserve base Jener Teil einer identifizierten Ressource welche die spezifischen physikalischen und chemischen Mindestkriterien fur die gegenwartigen Bergbau und Produktionspraktiken erfullt einschliesslich jener fur Gehalt Qualitat Machtigkeit und Teufe Die Vorratsbasis beinhaltet sowohl derzeit wirtschaftliche Reserven wie auch Reserven die innerhalb eines bestimmten Planungszeitraumes moglicherweise wirtschaftliche abgebaut werden konnen Reserven englisch reserves Jener Teil der Vorratsbasis der zum Zeitpunkt der Bestimmung wirtschaftlich gewonnen oder produziert werden konnte Der Begriff muss nicht bedeuten dass Gewinnungsanlagen installiert sind und arbeiten Reserven beinhalten nur extrahierbare Stoffmengen Aufsuchung und Untersuchung von LagerstattenNach vorbereitenden Literaturrecherchen und der ersten Vorerkundung Reconnaissance im Gelande beginnt zunachst die Phase der Prospektion Wenn die Anzeichen eine Lagerstatte vermuten lassen geht man zu Spezialkartierungen uber schurft an der Oberflache oder fuhrt erste flache Erkundungsbohrungen durch Nachdem ein Hoffigkeitsgebiet lokalisiert wurde folgt die Abgrenzung Die Detailuntersuchungen geologische Kartierung Probennahme in Schurfen und Bohrungen geochemische und mineralogisch petrographische Analysen werden systematisch fortgesetzt und ausgedehnt In dieser Phase werden auch vermehrt geophysikalische Methoden wie Gravimetrie Seismik Magnetik elektrische und Radar verfahren angewandt Am Ende dieser Phase der Exploration sollte die Abschatzung der Dimensionen des Vorkommens sowie eine erste Berechnung der Vorrate moglich sein Im gunstigen Fall folgt die eigentliche Erschliessung Die Explorationsarbeiten werden mit technischen Versuchen erganzt und finden mit der Machbarkeits studie englisch feasability study ihren vorlaufigen Abschluss Danach kann der eigentliche Bergbau beginnen Konfliktpotential und Bergrecht Hauptartikel Bergrecht Die Erschliessung und Ausbeutung von Lagerstatten ist sehr zeitaufwendig und kostenintensiv fuhrt zu ausserordentlich hohen Ertragen aber auch Aufwendungen in der Nachsorge und hat erhebliche Aus und Nachwirkungen auf Umwelt und Umgebung Sie kann damit zu erheblichen Konflikten auf regionaler nationaler und internationaler Ebene fuhren Fur globale Bergbaufirmen und deren Beschaftigte ist die Vertrags und Investitionssicherheit von grossem Belang staatliche Institutionen sind an moglichst hohen Steuern und Abgaben aus dem Bergbaugeschaft interessiert Kunden und Empfangerlander wunschen sich Versorgungssicherheit und niedrige Preise Bezuglich der lokalen Eigentumsverhaltnisse an naturlichen Ressourcen gibt es zwei grundlegende Rechtsauffassungen und Konfliktlosungsmechanismen das Prinzip der Bergfreiheit das heisst der Staat hat das Verfugungsrecht uber die Bodenschatze Diese Rechtstradition herrscht besonders im deutschen Bergrecht sowie in vielen Landern deren Wirtschaft wesentlich auf dem Export von Rohstoffen basiert vor der Grundsatz des Eigentumerbergbaus Hier ist prinzipiell der Grundeigentumer der Besitzer der Bodenschatze Auf offentlichem Land erwirbt der Finder Anspruche auf seinen Fund Diese Auffassung stammt aus dem englischen Common Law Der franzosische Code civil und die angelehnten Rechtssysteme vertreten einen vermittelnden Standpunkt Die oberirdischen Lagerstatten gehoren dem Grundeigentumer und die unterirdischem dem Staat welcher an entsprechende Firmen Abbaulizenzen vergeben kann In der Bundesrepublik Deutschland wurde entsprechend in Abgrabungsgesetz und Bundesberggesetz unterschieden wobei die Bergaufsicht Landersache bleibt Die DDR hingegen hatte eine zentrale Oberste Bergbehorde Je nach Lage Verlauf und Erschliessung von Vorkommen und Lagerstatten ergeben sich damit auch Konflikte unterschiedlicher Rechtstraditionen Gebietskorperschaften und vertraglicher Regelungen Die Entdeckung bzw mogliche Erschliessung umfangreicher Rohstoffvorkommen kann bestehende territoriale Konflikte und problematische Grenzziehungsfragen verscharfen wie auch zu neuen Rechtsinstrumenten wie bei der 200 Meilen Zone bei Kustenstaaten beitragen Umgekehrt sind erfolgreiche grenzuberschreitende Konfliktregelungen wie etwa bei der EGKS als Vorlauferorganisation der EU dem Nordseeol oder dem Spitzbergenvertrag eine stabile Grundlage fur internationale Zusammenarbeit Siehe auchErzlagerstatte Kohlelagerstatten Erdol und Erdgaslagerstatten Ressourcenfluch Hollandische KrankheitLiteraturF Neukirchen G Ries Die Welt der Rohstoffe Lagerstatten Forderung und wirtschaftliche Aspekte Springer Spektrum Berlin 2014 ISBN 978 3 642 37738 9 W L Pohl Mineralische und Energie Rohstoffe Eine Einfuhrung zur Entstehung und nachhaltigen Nutzung von Lagerstatten 5 Aufl Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2005 ISBN 3 510 65212 6 F W Prokop W Streck M Sagher R W Tschoepke H W Walther H Pietzner G Stadler H Vogler H Werner Untersuchung und Bewertung von Lagerstatten der Erze nutzbarer Minerale und Gesteine Vademecum 1 2 Aufl Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen Krefeld 1981 Helmut Schrocke 1984 Geotektonik und Lagerstattenbildung Geowissenschaften in unserer Zeit 2 3 82 89 doi 10 2312 geowissenschaften 1984 2 82 WeblinksWiktionary Lagerstatte Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Lagerstatte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geologisches Portrat uber Lagerstatten im Mineralienatlas Wiki Vorlesung Elektrizitatswirtschaft TU Clausthal PDF 250 kB EinzelnachweiseMeyers Conversationslexicon Hildburghausen 1850 Brian J Skinner Blue Planet 2001 S 9 ISBN 978 0 471 54021 2 Walter Pohl Mineralische und Energie Rohstoffe Eine Einfuhrung zur Entstehung und nachhaltigen Nutzung von Lagerstatten Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung 2005 ISBN 3 510 65212 6 Mineral Commodity Summaries auf usgs govNormdaten Sachbegriff GND 4039443 8 GND Explorer lobid OGND AKS