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Das LVR Klinikum Düsseldorf Kliniken der Heinrich Heine Universität Düsseldorf ist eine psychiatrisch psychosomatisch ps

Landeskrankenhaus Düsseldorf

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Das LVR-Klinikum Düsseldorf – Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist eine psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutische Fachklinik im Düsseldorfer Stadtteil Ludenberg. Träger des LVR-Klinikums Düsseldorf ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit Sitz in Köln. Es ist zugleich Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

LVR-Klinikum Düsseldorf
Trägerschaft Landschaftsverband Rheinland
Ort Düsseldorf
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland Deutschland
Koordinaten 51° 14′ 35″ N, 6° 50′ 40″ O51.2430146.84444Koordinaten: 51° 14′ 35″ N, 6° 50′ 40″ O
Ärztlicher Direktor Tillmann Supprian
Versorgungsstufe Fachkrankenhaus
Betten 650
Mitarbeiter 1.200
Fachgebiete Neurologie
Psychiatrie
Psychotherapie
Psychosomatik
Soziale Rehabilitation
Gründung 1876
Website www.klinikum-duesseldorf.lvr.de
Lage

Es wurde im Jahr 1876 als „Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg“ gegründet. Die Klinik ist seit 1907 mit der Akademie für Praktische Medizin bzw. ihren Nachfolgeinstitutionen, der heutigen Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vertraglich verbunden, erst als Akademisches Lehrkrankenhaus, seit 2000 als Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychosomatik. Bis 2008 firmierte das LVR-Klinikum unter dem Namen Rheinische Kliniken Düsseldorf/Landeskrankenhaus.

Kommunale Krankenhäuser werden in Nordrhein-Westfalen nach der Gemeindekrankenhausbetriebsverordnung von einer gleichberechtigten Dreier-Betriebsleitung geführt.

Geschichte

Die Gebäude wurden von 1876 bis 1882 für die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten (PHP) erbaut. Im Juli 1876 wurde die „Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg“, benannt nach dem Stadtteil Grafenberg, eröffnet. Erster ärztlicher Direktor war Carl Pelman.

Die neu gegründete Klinik des Rheinischen Provinzialverbandes bot erstmals moderne Behandlungsmöglichkeiten für psychisch Kranke und wurden europaweit als Vorbild angesehen. Die Patienten wurden erstmals als Kranke gesehen, die der Fürsorge und Behandlung bedürfen.

Für die seinerzeit als „Irrenanstalten“ bezeichneten Einrichtungen wurde üblicherweise ein System der geschlossenen Anstalt, mit vergitterten Fenstern und durch Mauern eingeschlossene Höfe gepflegt. In Düsseldorf wurde jedoch „(...) das ‚Offentürsystem‘ zur Anwendung gebracht, das auf einem größeren landwirtschaftlichen Anwesen eine mit allen neueren Einrichtungen eines Krankenhauses versehene Zentralanstalt mit freien kolonialen Abteilungen vereinigt, die Beschäftigung der Kranken im landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betriebe als Heilfaktor ausgiebig angewendet, auf jedwede Vergitterung der Fenster sowie Ummauerung der Gärten und Höfe verzichtet, und den in den freien Abteilungen untergebrachten Kranken eine möglichst geringe Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit gewährleistet.“

Um 1911/1912 wurde die seit 1826 bestehende Departemental-Irrenanstalt zu Düsseldorf den Provinzial-Heil und Pflegeanstalten zugeführt.

Nach Umwandlung der Düsseldorfer „Akademie für praktische Medizin“ im Jahr 1923 in eine „Medizinische Akademie“ mit dem Recht der klinischen Ausbildung von Studenten führte die Klinik in Grafenberg zusätzlich den Namen „Psychiatrische und neurologische Klinik der Medizinischen Akademie“.

Zeit des Nationalsozialismus

In der NS-Zeit durchlebte die Anstalt Grafenberg den Tiefpunkt ihrer Geschichte. Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“, das am 14. Juli 1933 beschlossen worden war und am 1. Januar 1934 in Kraft trat, bedrohte die Psychiatriepatienten.

In Grafenberg begannen im 1. Quartal 1934 die Vorbereitungsarbeiten zu den Zwangssterilisationen. Die gesetzlichen Bestimmungen verpflichteten Ärzte, Hebammen oder Anstaltsleiter dazu, bekannte Fälle anzuzeigen. Die Anträge wurden bei einer Geschäftsstelle des Erbgesundheitsamtes, einer Unterbehörde des Amtsgerichts, eingereicht. Das Erbgesundheitsgericht, das aus einem Richter, einem beamteten Arzt sowie einem niedergelassenen Arzt bestand, fällte die Entscheidung. Innerhalb eines Monats konnte dagegen Beschwerde eingelegt werden. Gegen das Urteil der nächsten Instanz, dem Erbgesundheitsobergericht, gab es keine Rechtsmittel mehr. Vom 1. Januar 1934 bis 30. September 1934 wurden 106 Männer und 52 Frauen aus Grafenberg zwangssterilisiert. Bis 1937 stieg die Zahl auf 485.

Ende Oktober 1939 bevollmächtigte Hitler jedoch seinen persönlichen Arzt und Berater in gesundheitspolitischen Fragen, Karl Brandt, und den Leiter der Kanzlei, Philipp Bouhler, Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung zu ermorden.

Am 6. Juli 1940 trafen Meldebögen der Reichsarbeitsgemeinschaft in Grafenberg ein. 763 dieser Bögen wurden nach Rücksprache mit dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz ausgefüllt nach Berlin zurückgeschickt. Der Zweck der Erfassung sei unklar gewesen. Nach dem Krieg berichtete der Direktor Franz Sioli, dass die Anstalt davon ausging, die arbeitsfähigen Patienten sollten für die Kriegswirtschaft ermittelt werden. Erst im März 1941 habe Klarheit über den eigentlichen Zweck bestanden. Die Unkenntnis über die Funktion der Meldebögen herrschte nicht überall im Rheinland. Je 50 Männer und Frauen umfasste die Liste der Zentraldienststelle T4, die in Düsseldorf einging. Einige der Kranken wurden vom Transport in die Zwischenanstalt Galkhausen bei Langenfeld am 6. Mai 1941 zurückgestellt. Sie waren bereits entlassen worden, als nicht transportfähig oder als unentbehrlich für die Klinik eingestuft worden, so dass 62 Kranke auf der Liste übrig blieben. Die Patientenakten von 45 dieser Menschen sind erhalten geblieben. Zweifelsfrei steht fest, dass sie in der Tötungsanstalt Hadamar in Hessen getötet wurden. Über das Schicksal der anderen Patienten ist nichts bekannt.

Aufarbeitung

In den Düsseldorfer Euthanasieprozessen waren wegen der Beteiligung an der Tötung von Geisteskranken der ehemalige Dezernent der Provinzialverwaltung Walter Creutz, der Bonner Direktor der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Kurt Pohlisch, der ehemalige Leiter des Rheinischen Provinzial-Instituts für neurologisch-psychiatrische Erbforschung Friedrich Panse (er übernahm 1955 die Leitung der Anstalt Grafenberg), die Ärzte Felix Weissenfeld und Max Rhode, die bis zu ihrem Wechsel an die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen im Jahre 1938 in Grafenberg beschäftigt waren, angeklagt. Insgesamt 105 Zeugen und Sachverständige wurden gehört, bevor das Gericht am 24. November 1948 das Urteil verkündete. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Tatbestand der Beihilfe zum Mord in Tateinheit mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei Creutz, Pohlisch, Panse, Weissenfeld und Rhode erfüllt sei.

Die Angeklagten konnten sich jedoch auf einen übergesetzlichen Notstand berufen, der ihre Handlungsweise rechtfertigte. Die Angeklagten hatten sich nach Meinung des Gerichts deshalb keines Verbrechens schuldig gemacht und wurden freigesprochen. Damit war das Gericht der Argumentation der Angeklagten gefolgt: Sie hätten sich der Beteiligung am Selektionsprozess nicht verweigert, um Schlimmeres zu verhindern. Es sei gelungen, einzelne Patienten zu retten.

Die Staatsanwaltschaft legte gegen die Freisprüche Revision ein, doch das Schwurgericht Düsseldorf bestätigte am 27. Januar 1950 die Freisprüche. Bis heute sind die Freisprüche umstritten. Dies gilt insbesondere für die Entscheidungen, die Pohlisch und Panse betreffen, da beide nachweislich als Gutachter in die T4-Aktion involviert waren.

Nachkriegszeit

Ende der 1960er Jahre wurde deutlich, dass die psychiatrischen Anstalten insgesamt einer grundlegenden Reform bedurften. In Grafenberg wurde der Reformprozess durch Caspar Kulenkampff eingeleitet, der 1967 zum Leitenden Direktor der Klinik berufen wurde. Kulenkampff, der sein medizinisches Staatsexamen 1946 ablegte, gehörte der ersten Generation der „Nachkriegspsychiater“ an. Mit Kulenkampffs Namen eng verbunden ist die „Psychiatrie-Enquete“ des Deutschen Bundestages, die von 1971 bis 1973 die Situation in der Psychiatrie beleuchtete und Lösungsvorschläge entwickelte. Kulenkampff war Vorsitzender der Kommission. Als Kulenkampff 1971 die Leitung der Gesundheitsabteilung des Landschaftsverbandes Rheinland übernahm, führte sein Nachfolger Kurt Heinrich die Reformen fort. 1977 kam es zur Einrichtung eines zweiten Lehrstuhls für Psychotherapie und Psychosomatik.

Die in den 1970er Jahren durch Kulenkampff und Heinrich begonnene Neuorientierung in der psychiatrischen Versorgung wird durch die ambulanten Einrichtungen deutlich, die das LVR-Klinikum Düsseldorf neben den Tageskliniken aufgebaut hat: die Vorschaltambulanz, die Institutsambulanzen der Abteilungen der Allgemeinpsychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, -Psychotherapie und Psychosomatik, der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie sowie eine Poliklinik. Im Jahr 2001 wurde ein Früherkennungszentrum für Psychosen auf dem Gelände des Uniklinikums eingerichtet. Es arbeitet eng mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamts der Stadt zusammen. Zur Optimierung der Behandlung von psychiatrischen und psychotherapeutischen Fragestellungen hat das LVR-Klinikum Düsseldorf drei Tageskliniken mit Ambulanzen (TAZ) auf dem Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf eröffnet. Das 2001 eröffnete „Früherkennungszentrum bei erhöhtem psychischem Erkrankungsrisiko“ evaluiert Therapieverfahren, die in die reguläre Versorgung aufgenommen werden sollen. Die Klinik beteiligt sich an mehreren Projekten zur Integrierten Versorgung (Schizophrenie, Depression, Demenz) und arbeitet eng mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zusammen.

Ärztliche Direktoren

  • 1876–1889: Carl Pelman
  • 1889–1890: August Eickholt
  • 1890–1891: Gottfried Jehn
  • 1891–1893: August Eickholt
  • 1893–1923: Josef Peretti
  • 1923–1930: Johannes Herting
  • 1930–1947: Franz Sioli
  • 1950–1955: Hans Lewenstein
  • 1955–1967: Friedrich Panse
  • 1967–1991: Caspar Kulenkampff
  • 1972–1992: Kurt Heinrich
  • 1992–2016: Wolfgang Gaebel
  • 2016–2020: Eva Meisenzahl
  • seit Oktober 2020: Tillmann Supprian

Einrichtung

Organisationsstruktur

Das LVR-Klinikum Düsseldorf beherbergt zwei Kliniken und die damit verbundenen Abteilungen. Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie wird geleitet von Eva Meisenzahl-Lechner. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychotherapie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Lehrstuhlinhaberin für das Fach Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist seit Anfang 2022 Ulrike Dinger-Ehrenthal. Sie ist auch die Ärztliche Leiterin der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie.

Das Klinikum umfasst 607 stationäre Betten für Therapie, 132 Plätze in mehreren Tageskliniken sowie Ambulanzen an den Standorten Ludenberg und Uniklinikum Düsseldorf. Berufliche Qualifizierung erfolgt über eine klinikeigene Gesundheits- und Krankenpflegeschule und das Institut für Klinische Verhaltenstherapie. Das LVR-Klinikum beschäftigt insgesamt über 1.400 Mitarbeiter (Stand 2022).

Das Zentrum für Neurologie und Neuropsychiatrie (ZNN) wird gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf betrieben. Es ist für die Akutversorgung bei Schlaganfall, Epilepsie und neurodegenerativen Erkrankungen zuständig. Dem LVR-Klinikum Düsseldorf wurde 2014 als einziger Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland der Status eines WHO Collaborating Centre for Quality Assurance and Empowerment in Mental Health verliehen. Das LVR-Klinikum ist zudem Sitz des 2014 gegründeten LVR-Instituts für Versorgungsforschung.

Versorgungsbereich

Das Klinikum ist zuständig für die Versorgung der Einwohner der Stadt Düsseldorf (mit Ausnahme der nördlichen Stadtteile) und übernimmt weitreichende Forschungsaufgaben. Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des LVR-Klinikums Düsseldorf ist neben der Stadt Düsseldorf auch für den Kreis Mettmann zuständig.

Siehe auch

  • Liste von Psychiatrien in Nordrhein-Westfalen

Literatur

  • Wolfgang Gaebel, Joachim Heinlein, Klemens Maas (Hrsg.): Psychiatrie im Wandel der Zeit: 125 Jahre „Grafenberg“ – Rheinische Kliniken Düsseldorf. Rheinland-Verlag, Köln 2001.

Weblinks

  • Website des LVR-Klinikums Düsseldorf
  • Website des LVR-Klinikverbunds
  • Ausstellung des LVR-Klinikums zur Euthanasiegeschichte im Landtag NRW

Einzelnachweise

  1. Grafenberg: Kleiner Stadtteil, großer Name | RP ONLINE
  2. Bernhard Josef Neumann: Dah, Jetz ham mer den Kriech. S. 342 Online
  3. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 258–260.
  4. Die Departemental-Irrenanstalt zu Düsseldorf 1826–1898, Voss & Cie, Düsseldorf, 1898 (uni-duesseldorf.de)
  5. Heiner Fangerau, Karen Nolte (Hrsg.): „Moderne“ Anstaltspsychiatrie im 19. und 20. Jahrhundert, Franz Steiner Verlag, 2006, ISBN 3-515-08805-9 (Fritz Dross: Anstalten im Anstaltsstaat S. 55)
  6. Curriculum Vitae - LVR-Klinikum Düsseldorf. Abgerufen am 7. Juli 2021. 
  7. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der HHU, LVR-Klinikum Düsseldorf. Abgerufen am 14. Oktober 2019. 
  8. Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Abgerufen am 7. Oktober 2022. 
  9. WHO Collaborating Centre on Quality Assurance and Empowerment in Mental Health. 14. Oktober 2019, abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch). 
Kliniken in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland

LVR-Klinik Bedburg-Hau | LVR-Klinik Bonn | LVR-Klinik Düren | LVR-Klinikum Düsseldorf | LVR-Universitätsklinik Essen | LVR-Klinik Köln | LVR-Klinik Langenfeld | LVR-Klinik Mönchengladbach | LVR-Klinik Viersen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 08:19

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Das LVR Klinikum Dusseldorf Kliniken der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf ist eine psychiatrisch psychosomatisch psychotherapeutische Fachklinik im Dusseldorfer Stadtteil Ludenberg Trager des LVR Klinikums Dusseldorf ist der Landschaftsverband Rheinland LVR mit Sitz in Koln Es ist zugleich Universitatsklinikum der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf LVR Klinikum DusseldorfTragerschaft Landschaftsverband RheinlandOrt DusseldorfBundesland Nordrhein WestfalenStaat Deutschland DeutschlandKoordinaten 51 14 35 N 6 50 40 O 51 243014 6 84444 Koordinaten 51 14 35 N 6 50 40 OArztlicher Direktor Tillmann SupprianVersorgungsstufe FachkrankenhausBetten 650Mitarbeiter 1 200Fachgebiete Neurologie Psychiatrie Psychotherapie Psychosomatik Soziale RehabilitationGrundung 1876Website www klinikum duesseldorf lvr deLageLVR Klinikum Dusseldorf Nordrhein Westfalen Es wurde im Jahr 1876 als Provinzial Heil und Pflegeanstalt Grafenberg gegrundet Die Klinik ist seit 1907 mit der Akademie fur Praktische Medizin bzw ihren Nachfolgeinstitutionen der heutigen Medizinischen Fakultat der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf vertraglich verbunden erst als Akademisches Lehrkrankenhaus seit 2000 als Universitatsklinikum fur Psychiatrie und Psychosomatik Bis 2008 firmierte das LVR Klinikum unter dem Namen Rheinische Kliniken Dusseldorf Landeskrankenhaus Kommunale Krankenhauser werden in Nordrhein Westfalen nach der Gemeindekrankenhausbetriebsverordnung von einer gleichberechtigten Dreier Betriebsleitung gefuhrt GeschichteGrundriss Die Gebaude wurden von 1876 bis 1882 fur die Provinzial Heil und Pflegeanstalten PHP erbaut Im Juli 1876 wurde die Provinzial Heil und Pflegeanstalt Grafenberg benannt nach dem Stadtteil Grafenberg eroffnet Erster arztlicher Direktor war Carl Pelman Die neu gegrundete Klinik des Rheinischen Provinzialverbandes bot erstmals moderne Behandlungsmoglichkeiten fur psychisch Kranke und wurden europaweit als Vorbild angesehen Die Patienten wurden erstmals als Kranke gesehen die der Fursorge und Behandlung bedurfen Fur die seinerzeit als Irrenanstalten bezeichneten Einrichtungen wurde ublicherweise ein System der geschlossenen Anstalt mit vergitterten Fenstern und durch Mauern eingeschlossene Hofe gepflegt In Dusseldorf wurde jedoch das Offentursystem zur Anwendung gebracht das auf einem grosseren landwirtschaftlichen Anwesen eine mit allen neueren Einrichtungen eines Krankenhauses versehene Zentralanstalt mit freien kolonialen Abteilungen vereinigt die Beschaftigung der Kranken im landwirtschaftlichen und gartnerischen Betriebe als Heilfaktor ausgiebig angewendet auf jedwede Vergitterung der Fenster sowie Ummauerung der Garten und Hofe verzichtet und den in den freien Abteilungen untergebrachten Kranken eine moglichst geringe Beschrankung ihrer Bewegungsfreiheit gewahrleistet Um 1911 1912 wurde die seit 1826 bestehende Departemental Irrenanstalt zu Dusseldorf den Provinzial Heil und Pflegeanstalten zugefuhrt Nach Umwandlung der Dusseldorfer Akademie fur praktische Medizin im Jahr 1923 in eine Medizinische Akademie mit dem Recht der klinischen Ausbildung von Studenten fuhrte die Klinik in Grafenberg zusatzlich den Namen Psychiatrische und neurologische Klinik der Medizinischen Akademie Zeit des Nationalsozialismus In der NS Zeit durchlebte die Anstalt Grafenberg den Tiefpunkt ihrer Geschichte Das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses das am 14 Juli 1933 beschlossen worden war und am 1 Januar 1934 in Kraft trat bedrohte die Psychiatriepatienten In Grafenberg begannen im 1 Quartal 1934 die Vorbereitungsarbeiten zu den Zwangssterilisationen Die gesetzlichen Bestimmungen verpflichteten Arzte Hebammen oder Anstaltsleiter dazu bekannte Falle anzuzeigen Die Antrage wurden bei einer Geschaftsstelle des Erbgesundheitsamtes einer Unterbehorde des Amtsgerichts eingereicht Das Erbgesundheitsgericht das aus einem Richter einem beamteten Arzt sowie einem niedergelassenen Arzt bestand fallte die Entscheidung Innerhalb eines Monats konnte dagegen Beschwerde eingelegt werden Gegen das Urteil der nachsten Instanz dem Erbgesundheitsobergericht gab es keine Rechtsmittel mehr Vom 1 Januar 1934 bis 30 September 1934 wurden 106 Manner und 52 Frauen aus Grafenberg zwangssterilisiert Bis 1937 stieg die Zahl auf 485 Ende Oktober 1939 bevollmachtigte Hitler jedoch seinen personlichen Arzt und Berater in gesundheitspolitischen Fragen Karl Brandt und den Leiter der Kanzlei Philipp Bouhler Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung zu ermorden Am 6 Juli 1940 trafen Meldebogen der Reichsarbeitsgemeinschaft in Grafenberg ein 763 dieser Bogen wurden nach Rucksprache mit dem Oberprasidenten der Rheinprovinz ausgefullt nach Berlin zuruckgeschickt Der Zweck der Erfassung sei unklar gewesen Nach dem Krieg berichtete der Direktor Franz Sioli dass die Anstalt davon ausging die arbeitsfahigen Patienten sollten fur die Kriegswirtschaft ermittelt werden Erst im Marz 1941 habe Klarheit uber den eigentlichen Zweck bestanden Die Unkenntnis uber die Funktion der Meldebogen herrschte nicht uberall im Rheinland Je 50 Manner und Frauen umfasste die Liste der Zentraldienststelle T4 die in Dusseldorf einging Einige der Kranken wurden vom Transport in die Zwischenanstalt Galkhausen bei Langenfeld am 6 Mai 1941 zuruckgestellt Sie waren bereits entlassen worden als nicht transportfahig oder als unentbehrlich fur die Klinik eingestuft worden so dass 62 Kranke auf der Liste ubrig blieben Die Patientenakten von 45 dieser Menschen sind erhalten geblieben Zweifelsfrei steht fest dass sie in der Totungsanstalt Hadamar in Hessen getotet wurden Uber das Schicksal der anderen Patienten ist nichts bekannt Aufarbeitung In den Dusseldorfer Euthanasieprozessen waren wegen der Beteiligung an der Totung von Geisteskranken der ehemalige Dezernent der Provinzialverwaltung Walter Creutz der Bonner Direktor der Provinzial Heil und Pflegeanstalt Kurt Pohlisch der ehemalige Leiter des Rheinischen Provinzial Instituts fur neurologisch psychiatrische Erbforschung Friedrich Panse er ubernahm 1955 die Leitung der Anstalt Grafenberg die Arzte Felix Weissenfeld und Max Rhode die bis zu ihrem Wechsel an die Provinzial Heil und Pflegeanstalt Galkhausen im Jahre 1938 in Grafenberg beschaftigt waren angeklagt Insgesamt 105 Zeugen und Sachverstandige wurden gehort bevor das Gericht am 24 November 1948 das Urteil verkundete Das Gericht sah es als erwiesen an dass der Tatbestand der Beihilfe zum Mord in Tateinheit mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei Creutz Pohlisch Panse Weissenfeld und Rhode erfullt sei Die Angeklagten konnten sich jedoch auf einen ubergesetzlichen Notstand berufen der ihre Handlungsweise rechtfertigte Die Angeklagten hatten sich nach Meinung des Gerichts deshalb keines Verbrechens schuldig gemacht und wurden freigesprochen Damit war das Gericht der Argumentation der Angeklagten gefolgt Sie hatten sich der Beteiligung am Selektionsprozess nicht verweigert um Schlimmeres zu verhindern Es sei gelungen einzelne Patienten zu retten Die Staatsanwaltschaft legte gegen die Freispruche Revision ein doch das Schwurgericht Dusseldorf bestatigte am 27 Januar 1950 die Freispruche Bis heute sind die Freispruche umstritten Dies gilt insbesondere fur die Entscheidungen die Pohlisch und Panse betreffen da beide nachweislich als Gutachter in die T4 Aktion involviert waren Nachkriegszeit Ende der 1960er Jahre wurde deutlich dass die psychiatrischen Anstalten insgesamt einer grundlegenden Reform bedurften In Grafenberg wurde der Reformprozess durch Caspar Kulenkampff eingeleitet der 1967 zum Leitenden Direktor der Klinik berufen wurde Kulenkampff der sein medizinisches Staatsexamen 1946 ablegte gehorte der ersten Generation der Nachkriegspsychiater an Mit Kulenkampffs Namen eng verbunden ist die Psychiatrie Enquete des Deutschen Bundestages die von 1971 bis 1973 die Situation in der Psychiatrie beleuchtete und Losungsvorschlage entwickelte Kulenkampff war Vorsitzender der Kommission Als Kulenkampff 1971 die Leitung der Gesundheitsabteilung des Landschaftsverbandes Rheinland ubernahm fuhrte sein Nachfolger Kurt Heinrich die Reformen fort 1977 kam es zur Einrichtung eines zweiten Lehrstuhls fur Psychotherapie und Psychosomatik Die in den 1970er Jahren durch Kulenkampff und Heinrich begonnene Neuorientierung in der psychiatrischen Versorgung wird durch die ambulanten Einrichtungen deutlich die das LVR Klinikum Dusseldorf neben den Tageskliniken aufgebaut hat die Vorschaltambulanz die Institutsambulanzen der Abteilungen der Allgemeinpsychiatrie der Kinder und Jugendpsychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie sowie eine Poliklinik Im Jahr 2001 wurde ein Fruherkennungszentrum fur Psychosen auf dem Gelande des Uniklinikums eingerichtet Es arbeitet eng mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamts der Stadt zusammen Zur Optimierung der Behandlung von psychiatrischen und psychotherapeutischen Fragestellungen hat das LVR Klinikum Dusseldorf drei Tageskliniken mit Ambulanzen TAZ auf dem Gelande des Universitatsklinikums Dusseldorf eroffnet Das 2001 eroffnete Fruherkennungszentrum bei erhohtem psychischem Erkrankungsrisiko evaluiert Therapieverfahren die in die regulare Versorgung aufgenommen werden sollen Die Klinik beteiligt sich an mehreren Projekten zur Integrierten Versorgung Schizophrenie Depression Demenz und arbeitet eng mit der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf zusammen Arztliche Direktoren 1876 1889 Carl Pelman 1889 1890 August Eickholt 1890 1891 Gottfried Jehn 1891 1893 August Eickholt 1893 1923 Josef Peretti 1923 1930 Johannes Herting 1930 1947 Franz Sioli 1950 1955 Hans Lewenstein 1955 1967 Friedrich Panse 1967 1991 Caspar Kulenkampff 1972 1992 Kurt Heinrich 1992 2016 Wolfgang Gaebel 2016 2020 Eva Meisenzahl seit Oktober 2020 Tillmann SupprianEinrichtungOrganisationsstruktur Das LVR Klinikum Dusseldorf beherbergt zwei Kliniken und die damit verbundenen Abteilungen Die Klinik und Poliklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie wird geleitet von Eva Meisenzahl Lechner Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls fur Psychiatrie und Psychotherapie an der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf Die Lehrstuhlinhaberin fur das Fach Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf ist seit Anfang 2022 Ulrike Dinger Ehrenthal Sie ist auch die Arztliche Leiterin der Klinik fur Psychosomatik und Psychotherapie Das Klinikum umfasst 607 stationare Betten fur Therapie 132 Platze in mehreren Tageskliniken sowie Ambulanzen an den Standorten Ludenberg und Uniklinikum Dusseldorf Berufliche Qualifizierung erfolgt uber eine klinikeigene Gesundheits und Krankenpflegeschule und das Institut fur Klinische Verhaltenstherapie Das LVR Klinikum beschaftigt insgesamt uber 1 400 Mitarbeiter Stand 2022 Das Zentrum fur Neurologie und Neuropsychiatrie ZNN wird gemeinsam mit dem Universitatsklinikum Dusseldorf betrieben Es ist fur die Akutversorgung bei Schlaganfall Epilepsie und neurodegenerativen Erkrankungen zustandig Dem LVR Klinikum Dusseldorf wurde 2014 als einziger Fachklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland der Status eines WHO Collaborating Centre for Quality Assurance and Empowerment in Mental Health verliehen Das LVR Klinikum ist zudem Sitz des 2014 gegrundeten LVR Instituts fur Versorgungsforschung Versorgungsbereich Das Klinikum ist zustandig fur die Versorgung der Einwohner der Stadt Dusseldorf mit Ausnahme der nordlichen Stadtteile und ubernimmt weitreichende Forschungsaufgaben Die Abteilung fur Kinder und Jugendpsychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie des LVR Klinikums Dusseldorf ist neben der Stadt Dusseldorf auch fur den Kreis Mettmann zustandig Siehe auchListe von Psychiatrien in Nordrhein WestfalenLiteraturWolfgang Gaebel Joachim Heinlein Klemens Maas Hrsg Psychiatrie im Wandel der Zeit 125 Jahre Grafenberg Rheinische Kliniken Dusseldorf Rheinland Verlag Koln 2001 WeblinksWebsite des LVR Klinikums Dusseldorf Website des LVR Klinikverbunds Ausstellung des LVR Klinikums zur Euthanasiegeschichte im Landtag NRWEinzelnachweiseGrafenberg Kleiner Stadtteil grosser Name RP ONLINE Bernhard Josef Neumann Dah Jetz ham mer den Kriech S 342 Online Architekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 258 260 Die Departemental Irrenanstalt zu Dusseldorf 1826 1898 Voss amp Cie Dusseldorf 1898 uni duesseldorf de Heiner Fangerau Karen Nolte Hrsg Moderne Anstaltspsychiatrie im 19 und 20 Jahrhundert Franz Steiner Verlag 2006 ISBN 3 515 08805 9 Fritz Dross Anstalten im Anstaltsstaat S 55 Curriculum Vitae LVR Klinikum Dusseldorf Abgerufen am 7 Juli 2021 Klinik und Poliklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie der HHU LVR Klinikum Dusseldorf Abgerufen am 14 Oktober 2019 Klinisches Institut fur Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Abgerufen am 7 Oktober 2022 WHO Collaborating Centre on Quality Assurance and Empowerment in Mental Health 14 Oktober 2019 abgerufen am 14 Oktober 2019 englisch Kliniken in Tragerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland LVR Klinik Bedburg Hau LVR Klinik Bonn LVR Klinik Duren LVR Klinikum Dusseldorf LVR Universitatsklinik Essen LVR Klinik Koln LVR Klinik Langenfeld LVR Klinik Monchengladbach LVR Klinik Viersen

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