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Das Königreich der Langobarden oder Langobardisches Königreich lateinisch Regnum Langobardorum war ein frühmittelalterli

Langobardisches Königreich

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Das Königreich der Langobarden oder Langobardisches Königreich (lateinisch Regnum Langobardorum) war ein frühmittelalterliches germanisches Königreich, dessen Hauptstadt Pavia war. Die Langobarden gründeten es 568–569 (Invasion Italiens), 774 fiel es an das Frankenreich unter Karl dem Großen. Die effektive Kontrolle der beiden langobardischen Herrschaftsgebiete, der in Ober- und in Unteritalien, durch die Langobardenkönige variierte; anfangs besaßen die zahlreichen Fürstentümer, aus denen sich das Königreich zusammensetzte, ein hohes Maß an Autonomie, später verstärkte sich die Herrschaft durch den König, auch wenn sich der Drang einzelner Herzöge nach größerer Selbstbestimmung nie ganz verflüchtigte. Der germanisch-langobardische Charakter verlor sich über die Jahrhunderte, bis das Königreich im Königreich Italien aufging. Die Langobarden übernahmen schrittweise römische Titel, Namen und Traditionen. Teilweise konvertierten die ursprünglich arianischen Langobarden im 7. Jahrhundert auch zum Katholizismus. Zu Lebzeiten von Paulus Diaconus, dem Verfasser der Historia Langobardorum, befand sich die langobardische Sprache im Niedergang, langobardische Kleidung und Haartracht waren verschwunden.

6. Jahrhundert

Die Gründung des Langobardenreiches

Im 6. Jahrhundert versuchte der oströmische Kaiser Justinian die römische Herrschaft über die Gebiete des ehemaligen Weströmischen Reichs wiederherzustellen. Der daraus resultierende Gotenkrieg machte die oströmische Hoffnung auf eine schnelle Überwältigung der Ostgoten zunichte. Schnell wurde er zu einem regelrechten Stellungskrieg, der Massenvertreibungen, großflächige Zerstörungen, Hungerkatastrophen (538–542) und Pest (541) mit sich brachte. Der nach langen Jahren errungene oströmische Sieg erwies sich bald als pyrrhisch, da Italien im Verlaufe des Krieges entvölkert wurde und die wiedergewonnenen Gebiete völlig verarmt waren. Ein Invasionsversuch Italiens durch die Franken, die Verbündeten der Ostgoten, wurde noch abgewehrt; bald darauf musste aber die kleine oströmische Garnison, die Narses zur Bewachung Italiens zurückgelassen hatte, vor dem Einfall der Langobarden kapitulieren.

Die Langobarden zerbrachen die politische Einheit der Italienischen Halbinsel, die seit der Eroberung durch die Römer (3. – 2. Jahrhundert vor Christus) ein recht beständiges Faktum gewesen war. Die Halbinsel war nun zwischen oströmischen und langobardischen Gebieten aufgeteilt, deren Grenzen sich fast permanent änderten.

Die Langobarden siedelten sich in der sogenannten (Norditalien, hauptsächlich um die Stadt Ticinum – heute Pavia –, woher auch der Name Lombardei stammt) und Langobardia Minor (die Herzogtümer Spoleto und Benevent) an, während die norditalienischen Regionen, die von den Byzantinern gehalten werden konnten, „Romania“ genannt wurden (woher der Name der heutigen Romagna stammt). Dieses Gebiet wurde vom Exarchat von Ravenna verwaltet.

Bei seiner Ankunft in Italien übergab Alboin die Kontrolle über die Ostalpen an einen seiner treuesten Gefolgsleute, Gisulf, der der erste Herzog von Friaul wurde. Das Herzogtum, das in Cividale del Friuli (damals Forum Iulii) ausgerufen wurde, hatte stets mit äußeren Feinden zu kämpfen, die die Festung Gorizia belagerten. Bis zur Herrschaft Liutprands behielt das Herzogtum im Vergleich zu anderen der Langobardia Maior eine größere Autonomie bei.

Später wurden weitere in den größeren Städten des Königreichs gegründet. Die Gründe dafür waren vor allem militärischer Natur: die Herzöge waren in erster Linie Befehlshaber, die das ihnen anvertraute Territorium zu sichern hatten. Allerdings wurde damit auch der Grundstein für die spätere strukturelle Schwäche der langobardischen Königsmacht gelegt.

Im Jahr 572, nach der Kapitulation Pavias und seiner Erhebung zur Hauptstadt, wurde Alboin in Verona Opfer einer Verschwörung seiner Frau Rosamunde und einiger Gepiden und Langobarden. Der langobardische Adel verurteilte den Mord aber und zwang Rosamunde, zu den Oströmern nach Ravenna zu fliehen.

Cleph und die Herrschaft der Herzöge

Später im Jahr 572 versammelten sich die fünfunddreißig langobardischen Herzöge und wählten Cleph. Unter dem neuen Herrscher eroberten die Langobarden Tuszien und belagerten sogar Ravenna. Cleph verfolgte dieselbe Strategie wie einst Alboin und zerstörte die administrativen und rechtlichen Grundlagen, auf die sich die ostgotische und oströmische Herrschaft gestützt hatten, indem er einen Großteil der römischen Aristokratie vernichtete und deren Besitztümer an sich riss. Auch Cleph wurde 574 Opfer eines Königsmords, den vielleicht die Oströmer geplant hatten.

Nach der Ermordung Clephs wurde für ein Jahrzehnt lang kein neuer König ernannt und die Herzöge beherrschten mit königlicher Gewalt die , was nicht ohne innere Konflikte verlief ( oder der Anarchie). Zu diesem Zeitpunkt waren die Herzöge praktisch die Anführer der langobardischen Stämme; sie waren noch nicht an Städte gebunden, sondern zogen frei durch das Land, auch weil sie als Stammesführer unter dem Druck standen, genug Beutegut für die Krieger des Stammes aufzutreiben. In diese instabile Zeit fällt das endgültige Ende der römisch-italischen Verwaltungs- und politischen Struktur (diese war bis zum Langobardeneinfall weitgehend intakt geblieben, wie z. B. das Beispiel Cassiodors zeigt).

Die langobardische Oberschicht ersetzte in Italien nun die alte romanische Elite. Es wurde festgelegt, dass die langobardische Bevölkerung jeweils ein Drittel (tertia) der Erträge ihrer romanischen Untertanen erhielt.

Die endgültige Ansiedlung: Authari, Agilulf und Theudelinde

Nach zehn Jahren der Gesetzlosigkeit erschloss sich die Notwendigkeit einer zentralen Herrschaft auch den unabhängigsten Fürsten; die Franken und Oströmer bedrängten die Langobarden. Im Jahr 584 stimmten die Herzöge überein, Clephs Sohn Authari zum König zu machen, und übergaben dem neuen König die Hälfte ihres Vermögens (was wahrscheinlich mit der Enteignung des letzten in romanischer Hand verbliebenen Lands finanziert wurde). Authari konnte nun die Reorganisation der Macht und die endgültige Ansiedlung der Langobarden in Italien angehen. Wie die ostgotischen Könige vor ihm nahm er den Titel Flavius an, um sich zum Beschützer der Römer in seinem Herrschaftsgebiet zu stilisieren: damit nahm er auch das Erbe des Weströmischen Reichs an.

Authari besiegte sowohl Oströmer als auch Franken und zerbrach deren Bündnis, womit er das von den Herzögen in ihn gesetzte Vertrauen belohnte. Im Jahr 585 vertrieb er die Franken aus dem Piemont und brachte die Oströmer dazu, zum ersten Mal seit dem Einfall der Langobarden um Frieden zu bitten. Schließlich eroberte er den letzten Stützpunkt der Byzantiner in Mittel-Norditalien: die Isola Comacina im Comersee. Um einen dauerhaften Frieden mit den Franken zu gewährleisten, versuchte Authari, eine fränkische Prinzessin zu heiraten, was aber fehlschlug. Deshalb wendete sich der König den traditionellen Feinden der Franken, den Bajuwaren, zu und heiratete Theudelinde. Die Heirat führte zu einer Wiederannäherung der Franken und Oströmer, doch Authari gelang es abermals (588 und 590), die erneuten fränkischen Attacken zurückzuschlagen. Dabei schlossen sich die duces von Perugia, Piacenza, Parma und Reggio Emilia dem oströmischen Exarchen an. Gisulf I. von Friaul (581–590) wurde besiegt und durch den probyzantinischen Gisulf II. (590–610) ersetzt. Um 590 befanden sich dementsprechend weite Teile Nordostitaliens unter der Führung des Exarchen oder föderierter duces. Ebenso wurden die Herzöge von Spoleto und Benevent auf die kaiserliche Seite gezogen. Doch dessen Erfolge brachen mit dem Abzug der Franken und dem Vertrag von 591, aber auch mit dem 592 geschlossenen Bündnis Agilulfs mit den Awaren an der Nordgrenze des Kaiserreichs, sogleich zusammen; zudem ging nun auch Concordia an die Langobarden.

Die Herrschaft Autharis markierte nach Paulus Diaconus die erste Phase innerer Stabilität im Langobardenreich:

„Erat hoc mirabile in regno Langobardorum: nulla erat violentia, nullae struebantur insidiae; nemo aliquem iniuste angariabat, nemo spoliabat; non erant furta, non latrocinia; unusquisque quo libebat securus sine timore“

„Im Königreich der Langobarden geschah ein Wunder: es gab keine Gewalt mehr, keine hinterhältigen Pläne; niemand unterdrückte den anderen unrechtmäßig, keine Plünderungen; es gab keinen Diebstahl, keinen Raub, jeder zog sicher und ohne Furcht seines Wegs.“

– Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, III, 16

Authari starb 590, wahrscheinlich durch eine Palastintrige. Die Nachfolge auf den Thron wurde auf neuartige Weise entschieden. Die junge, verwitwete Königin Theudelinde durfte sich einen König als neuen Ehemann aussuchen: die Wahl fiel auf den , Agilulf. Im folgenden Jahr (591) wurde Agilulf vor der Versammlung der Langobarden, der Gairethinx in Mailand zum König gekrönt. Der Einfluss der Königin auf ihren Mann scheint erheblich gewesen zu sein.

Nachdem die Rebellion einiger Herzöge im Jahr 594 niedergeschlagen werden konnte, festigte sich die Herrschaft Agilulfs und Theudelindes über ihre Gebiete. Ihre Grenzen sicherten sie durch die besagten Friedensverträge mit dem Frankenreich und den Awaren. Ihren Waffenstillstand mit den Oströmern brachen sie allerdings systematisch und wiederholt, so dass das Jahrzehnt bis 603 von einer wieder erstarkten langobardischen Offensive gekennzeichnet war. In Norditalien eroberte Agilulf unter anderem Parma, Piacenza, Padua, Monselice, Este, Cremona und Mantua und gewann im Süden außerdem Spoleto und Benevent.

Der Zuwachs königlicher Macht, der unter Authari begonnen hatte und der sich unter Agilulf fortsetzte, markierte auch den Übergang in eine neue, stabile Einteilung des Königreiches in Herzogtümer. Jedes Herzogtum wurde von einem Herzog beherrscht, der nicht nur Anführer eines langobardischen Teilstammes („fara“), sondern gleichzeitig auch königlicher Stellvertreter war. Die Herzogtümer wurden an strategisch bedeutsamen Stellen eingerichtet, was der städtischen Entwicklung einiger Wegstationen an den Hauptkommunikationswegen der Zeit (Cividale del Friuli, Treviso, Trient, Turin, Verona, Bergamo, Brescia, Ivrea, Lucca) entgegenkam. Den Herzögen wurden für Fragen der Zivilverwaltung einige Beamte zugeteilt, die und die .

Die Umorganisation der Herrschaft orientierte sich weniger an Herkunft und Clan und eher an Landverwaltung, was einen Meilenstein in der Konsolidierung der Langobardenherrschaft darstellte. Langsam verlor diese den Charakter einer reinen militärischen Okkupation und wandelte sich zu einem echten Staatswesen. Die Integration der Romanen in das neue Reich war ein unvermeidlicher Schritt und Agilulf traf einige symbolische Anordnungen, die ihm Anerkennung bei der lateinischen Bevölkerung verschaffen sollten: Die Zeremonie zur Designierung des Thronnachfolgers Adaloald im Jahr 604 wurde nach byzantinischem Ritus gehalten, die Hauptstadt wurde von Pavia in die alten römischen Städte Mailand und Monza als Sommerresidenz verlegt; er beschrieb sich selbst auf einer Votivkrone als Gratia Dei rex totius Italiae („Durch die Gnade Gottes König ganz Italiens“ und nicht mehr nur Langobardorum rex, „König der Langobarden“).

Besonders Theudelinde forcierte die Bekehrung der Langobarden vom Arianismus oder sogar Heidentum zum Katholizismus. Die Regenten versuchten auch, den schwelenden Dreikapitelstreit (in dem der Patriarch von Aquileia die Gemeinschaft mit Rom gebrochen hatte) beizulegen, und pflegten eine enge Beziehung zu Papst Gregor dem Großen (erhalten in einer Korrespondenz zwischen diesem und Theudelinde). Sie setzten sich auch für die Gründung von Klöstern ein, wie z. B. in Bobbio.

Auch die Kunst wurde unter Agilulf und Theudelinde ihrem politischen und religiösen Programm dienstbar gemacht. Königin Theudelinde gründete beispielsweise die und ließ den von Monza errichten.

7. Jahrhundert

Der arianische Gegenschlag: Arioald, Rotari

Nach Agilulfs Tod im Jahr 616 bestieg sein Sohn Adaloald minderjährig den Thron. Die Regentschaft (tatsächlich sogar nach der Erlangung der Volljährigkeit) wurde von seiner Mutter Theudelinde ausgeübt, die den militärischen Oberbefehl dem Herzog anvertraute. Theudelinde führte Agilulfs katholikenfreundliche und auf Frieden mit den Oströmern bedachte Politik fort, was aber die Ablehnung durch den soldatischen, vorwiegend arianischen Teil der langobardischen Gesellschaft verstärkte. Die Spannungen entluden sich 624, als Arioald, Herzog von Turin, und sein Stiefbruder (der Arioalds Schwester Gundeperga geheiratet hatte) zum offenen Aufstand übergingen. Adaloald wurde 625 abgesetzt und Arioald wurde König.

Der Staatsstreich gegen die Bayerische Dynastie von Adaloald und Theudelinde, der Arioald zum Thron verhalf, führte zu neuen Feindseligkeiten zwischen den Katholiken und den Arianern. Dabei standen die beiden Glaubensrichtungen auch für politische Richtungen. Während die Katholiken einem Frieden mit dem Oströmischen Reich und dem Papststaat sowie einer Integration in die römische Gesellschaft geneigt waren, tendierte die arianische Oberschicht zu einer expansionistischen Eroberungspolitik. Das Königreich Arioalds (626–636), in dem die Hauptstadt nach Pavia zurückverlegt wurde, wurde von diesem Grundsatzkonflikt erschüttert, aber auch von äußeren Gefahren; der König konnte eine Attacke der Awaren bei Friuli zurückwerfen, aber nicht den wachsenden Einfluss der Franken in seinem Königreich verdrängen. Nach seinem Tod kam es der Legende nach ähnlich wie bei Theudelinde zu einer Wahl des neuen Königs durch die verwitwete Königin Gundeperga. Die Wahl fiel auf Rothari, den und Arianer.

Rothari herrschte von 636 bis 652. Er führte zahlreiche Feldzüge, die fast ganz Norditalien unter seine Herrschaft brachten. Er eroberte Ligurien (643) mitsamt dessen Hauptstadt Genua, Luna und Oderzo, aber nicht einmal nach seinem vollständigen Sieg über den Exarchen von Ravenna, den er nahe dem Fluss Panaro zusammen mit seinen 8000 Soldaten besiegte und tötete, konnte das Exarchat von Ravenna zur Aufgabe gezwungen werden. Innenpolitisch stärkte Rotari die Zentralgewalt auf Kosten der Herzöge von Langobardia Maior, während im Süden der Herzog von Benevento Arichis I. (der ebenfalls Gebiete für die Langobarden eroberte) seine Oberherrschaft anerkannte.

Unter Rotharis Herrschaft wurde ebenfalls ein berühmtes Edikt verkündet, das auf Latein verfasst war, obwohl es sich nur an die Langobarden richtete. Die Römer unterlagen immer noch dem Römischen Recht. Das Edikt kodifizierte überlieferte germanische Stammesrechte, brachte aber auch Neuerungen ein, was als steigender Einfluss der Romanen auf die Langobarden gedeutet werden kann. Das Edikt verbot die Fehde (Privatrache) zugunsten des Wergeld (finanzielle Entschädigung) und versah die Anwendung der Todesstrafe mit Einschränkungen.

Die Bayerische Dynastie

Nach dem Tode Rotaris herrschte dessen Sohn Rodoald für ein Jahr (652–653), dann wählte die Herzogsversammlung Aripert I., und Enkel Theudelindas zum König. Die Bayerische Dynastie kehrte also auf den Thron zurück, was als Sieg der katholischen über die arianische Fraktion gesehen werden kann; die Herrschaft Ariperts ging in die Geschichte ein als Zeit der schweren Unterdrückung des Arianismus. Zum Zeitpunkt seines Todes (661) wurde das Königreich nach Ariperts Willen unter seinen beiden Söhnen Perctarit und Godepert aufgeteilt. Dieses Vorgehen war normalerweise unter den Franken üblich, blieb aber ein Einzelfall in der Geschichte der Langobarden, was vielleicht am weiteren Verlauf dieser Teilung lag: es kam zum Konflikt zwischen Perctarit, dessen Sitz Mailand war, und Godepert, der in Pavia verblieb. In diesen Kampf wurde auch der Herzog von Benevento, Grimoald, involviert. Dieser rückte mit beträchtlichen Truppen nach Norden vor, um Godepert zu unterstützen, aber sobald er in Pavia angekommen war, tötete er diesen und nahm seinen Platz ein. Perctarit, der militärisch stark unterlegen war, floh zu den Awaren.

Grimoald wurde durch die Herzogsversammlung als König bestätigt, hatte aber mit den Anhängern des alten Königshauses zu kämpfen, die bereits Bündnisse knüpften, um Perctarit wieder an die Macht zu bringen. Grimoald bewog die Awaren dazu, ihm Perctarit auszuliefern. Dieser musste sich, zurück in Italien, öffentlich unterwerfen, bevor er zu den Franken von Neustrien fliehen konnte, die Grimoald 663 angriffen. Grimoald konnte den fränkischen Angriff bei Refrancore, nahe Asti, zurückschlagen und blieb an der Macht.

Grimoald, der 663 gleichzeitig den Versuch des byzantinischen Kaisers Konstans II. vereitelte, die Italienische Halbinsel zurückzuerobern, erreichte eine Machtkonzentration bei der Zentralgewalt, die seine Nachfolger nicht mehr erreichten. Das Herzogtum Benevent vergab er an seinen Sohn Romuald. Er betrieb die Integration der verschiedenen Teile des Reiches und präsentierte sich seinen Untertanen als Erneuerer der Bestrebungen Rotharis, zum Beispiel als Gesetzesgeber (Grimoald fügte neue Gesetze zum Edictum Rothari hinzu), Schirmherr (in Pavia ließ er eine Kirche zu Ehren des Ambrosius von Mailand errichten) und als tapferer Krieger.

Mit Grimoalds Tod 671 kehrte Perctarit aus dem Exil zurück und beendete die kurzlebige Herrschaft des Garibald, des minderjährigen Sohns Grimoalds. Er gelangte schnell mit Grimoalds anderem Sohn, Romuald I. von Benevent, zu einer Übereinkunft, wonach der König ihn im Gegenzug für seine Anerkennung als unabhängigen Herzog gewähren lassen werde. Perctarit vertrat im Einklang mit seiner Dynastie eine katholikenfreundliche Politik. Er erreichte Frieden mit den Byzantinern, die die langobardische Herrschaft über einen Gutteil Italiens anerkannten, und unterdrückte die Rebellion des Herzog von Trient, Alahis.

Nach Perctarits Tod 688 erhob sich Alahis erneut und verbündete sich mit den Widersachern der prokatholischen Bayerischen Dynastie. Perctarits Sohn und Nachfolger Cunincpert wurde anfangs besiegt und gezwungen, sich auf die Isola Comacina zurückzuziehen – erst 689 konnte er Alahis und die Rebellion in der an der Adda besiegen. Die Krise entstand aus dem Gegensatz zwischen den beiden Regionen innerhalb der Langobardia Maior: auf der einen Seite die westlichen Gebiete (), die loyal zu der pro-katholischen, auf Ausgleich mit dem Papst und Byzanz bedachten Bayerischen Dynastie waren, und auf der anderen Seite die östlichen (), welche eher mit der langobardischen Tradition verbunden blieben, also den Katholizismus und eine „Verweichlichung“ hin zu einem mehr romanischen Volkscharakter ablehnten. Die Herzöge von Austrien kämpften gegen eine zunehmende „Latinisierung“ des Langobardenhofes, der Gesetze und der Religion, die den Zerfall des Langobardenvolkes als germanische Einheit ihrer Meinung nach beschleunigte. Sein Sieg erlaubte Cunincpert, der seit Langem in die Regierungsgeschäfte seines Vaters einbezogen worden war, dessen Werk zur Befriedung des Königreiches fortzuführen, wobei er stets eine leichte Bevorzugung der Katholiken erkennen ließ. Ein Konzil versammelte sich 698 in Pavia und legte einen Glaubensstreit mit dem Papst bei.

8. Jahrhundert

Die Dynastie in der Krise

Cunincperts Tod im Jahr 700 markierte den Beginn einer dynastischen Krise. Die Thronbesteigung des minderjährigen Sohns Cunincperts, Liutpert, wurde sofort vom , Raginpert, dem jetzigen Oberhaupt der bayerischen Dynastie, angefochten. Raginpert besiegte bei Novara die Anhänger Liutperts (dessen Lehrmeister Ansprand, , und den , ) und bestieg Anfang 701 den Thron. Allerdings starb er bereits nach acht Monaten und überließ den Thron seinem Sohn Aripert II.; Ansprand und Rotarit reagierten sofort und ließen Aripert einsperren, worauf sie den Thron an Liutpert zurückgaben. Aripert wiederum gelang es zu fliehen und Truppen für eine Schlacht zu sammeln. Im Jahr 702 besiegte er Liutpert bei Pavia, ließ diesen ins Gefängnis werfen und bestieg selbst den Thron. Kurz darauf konnte er die Opposition endgültig brechen: Er tötete Rotarit und ertränkte Liutpert. Nur Ansprand konnte entkommen und floh ins Exil nach Bayern. Wenig später unterdrückte Aripert eine weitere Rebellion, die des Herzogs von Friaul, , und konnte sein Königreich danach stabilisieren, wobei er die katholische Partei bevorzugte.

Im Jahr 712 kehrte Ansprand mit einer in Bayern aufgestellten Armee nach Italien zurück. Es kam zur Schlacht mit Aripert; der Ausgang war lange ungewiss, doch Aripert zeigte Zeichen von Feigheit und wurde von seinen Gefolgsleuten verlassen. Er starb auf der Flucht ins Frankenreich, als er im Ticino ertrank. Er war der letzte Vertreter der bayerischen Dynastie auf dem Langobardenthron.

Liutprand: der Gipfel der Macht

Ansprand starb nach nur drei Monaten auf dem Königsthron und hinterließ seinen Thron Liutprand. Während seiner Herrschaft, die die längste aller Langobardenkönige in Italien sein sollte, wurde dieser von seinem Volk mit fast schon religiöser Inbrunst verehrt, das seine Stärke, seinen Mut und seine politische Weitsicht bewunderte; Auch wegen dieser Qualitäten überlebte Liutprand zwei Attentate. Diese „klassischen“ einem germanischen König attributierten Eigenschaften wurden durch die eines piissimus rex über ein nun fast vollständig katholisches Königreich ergänzt. Bei zwei Gelegenheiten, auf Sardinien und in der Gegend um Arles (wohin er von seinem Verbündeten Karl Martell gerufen wurde) bekämpfte er erfolgreich sarazenische Piraten, was seinen Ruhm als christlicher König noch vergrößerte.

Sein Bündnis mit den Franken, symbolisiert durch die Adoption des jungen Pippin des Kurzen, und mit den Awaren an der Ostgrenze gaben ihm freie Hand in Italien. Bald kam es zum Zusammenstoß mit den Byzantinern und dem Papsttum. Ein erster Angriff, hervorgerufen durch die Attacke des arabischen Kalifats auf Konstantinopel im Jahr 717, erreichte wenig. Später nutzte er den Streit des Papstes mit Konstantinopel über den Ikonoklasmus aus, um viele Städte im Herrschaftsbereich des Exarchats von Ravenna und der sog. Pentapolis unter seine Kontrolle zu bringen, indem er sich als Schutzherr der Katholiken inszenierte. Um sich den Papst nicht zum Feind zu machen, beendete er die Besetzung von Sutri; allerdings gab er die Stadt nicht dem byzantinischen Kaiser, sondern „den Aposteln Peter und Paul“, wie Paulus Diaconus in der ’’Historia Langobardorum’’ beschreibt. Die Schenkung, bekannt als Schenkung von Sutri, war ein Präzedenzfall der Übergabe irdischer Macht an das Papsttum, woraus schließlich der Papststaat entstand.

In den folgenden Jahren ging Liutprand eine Allianz mit dem Exarchen von Ravenna gegen den Papst ein, ohne die mit dem Papst gegen den Exarchen aufzugeben; dieses doppelte Spiel krönte er mit einem Feldzug, der Spoleto und Benevent unter seine Herrschaft brachte. Schließlich kam es zu einem für die Langobarden nützlichen Frieden zwischen dem Exarchen und dem Papst. Im Jahr 732 gelang seinem Neffen Hildeprand, der ihm auf den Thron folgen sollte, sogar kurzzeitig die Einnahme Ravennas. Er wurde aber durch die Venezianer wenig später wieder von dort vertrieben.

Liutprand war der letzte unangefochtene zentrale Herrscher des Langobardenreiches, nach ihm sollte es keinem König mehr gelingen, die interne Opposition auszuschalten. Diese Machtfülle konnte er wegen seines persönlichen Charismas ausüben, vielmehr noch aber wegen der Reformen, die er seit Beginn seiner Herrschaft unternommen hatte. Er stärkte die Kanzlei des Königspalastes von Pavia und legte die örtlichen Rechte und Pflichten (rechtliche und administrative) der , und fest. Auch als Gesetzgeber betätigte er sich: Die zwölf Gesetzesbände, die unter seiner Herrschaft entstanden, sind vom römischen Recht inspiriert und verbesserten die Effizienz der Gerichte, veränderten die Bestimmungen zum Wergeld und stellten die schwächeren Teile der Gesellschaft (Minderjährige, Frauen, Schuldner, Sklaven) unter Schutz.

Seit dem 7. Jahrhundert unterlag die sozio-ökonomische Struktur des Langobardenreiches einem Wandel. Ein stetiges Bevölkerungswachstum führte zu einer Fragmentierung des Volksvermögens, was die Zahl verarmter Langobarden laufend vergrößerte, wie die zu ihrem Schutz geschriebenen Gesetze belegen. Gegenteilig dazu begannen einige Romanen im Langobardenreich aufzusteigen, da sie durch Handel, Handwerk oder Landbesitz zu Wohlstand gelangt waren, den die Germanen nicht profitbringend zu verwalten verstanden hatten.

Die letzten Könige

Hildeprands Herrschaft dauerte nur einige Monate, danach wurde er vom rebellierenden Herzog Ratchis abgesetzt. Die Umstände dieses Staatsstreichs sind unklar, da die Hauptquelle dieses Zeitraums, Paulus Diaconus, sein Werk mit einer Eulogie über den Tod Liutprands abschließt. Hildeprand wurde 737 zum König gekrönt, als Liutprand schwer krank darniederlag (der die Wahl anfangs nicht guthieß: „Non aequo animo accepit“ schrieb Paulus Diaconus), obwohl er die Wahl nach seiner Genesung akzeptierte. Anfangs erfreute sich der König einiger Beliebtheit bei den meisten langobardischen Adeligen. Ratchis, der Herzog von Friaul, der seinen Platz einnahm, entstammte einer Familie mit Hang zur Rebellion, andererseits verdankte er sein Leben und Titel Liutprand, der ihm nach der Entdeckung einer Verschwörung seines Vaters Pemmo vergeben hatte.

Ratchis war ein schwacher Herrscher: Einerseits musste er den Herzögen mehr Handlungsspielraum einräumen, andererseits musste er versuchen, die Franken, besonders den Majordomus und de facto König Pippin den Kurzen nicht zu verärgern. Weil er den traditionellen Strukturen langobardischer Herrschaft nicht vertrauen konnte, suchte er Unterstützung bei den , den Gefolgsleuten des Königs, die ihm durch Verträge verbunden waren und besonders bei den Romanen, seinen nicht-langobardischen Untertanen. Er trug eine forciert pro-lateinische Gesinnung zur Schau und heiratete eine romanische Frau, Tassia, nach römischem Ritus; er nahm den Titel Princeps statt des überlieferten rex Langobardorum an, wodurch er sich seinen langobardischen Untertanen entfremdete. Diese zwangen ihn zu einer Kursänderungen, so dass er sich zu einem Angriff auf die Städte der Pentapolis entschloss. Der Papst überzeugte ihn, die Belagerung von Perugia aufzugeben. Nach diesem Fehlschlag sank das Ansehen Ratchis, und die Herzöge wählten seinen Bruder Aistulf zum König, der ihn bereits als Herzog von Cividale abgelöst hatte und ihn nach kurzem Kampf zwang, nach Rom zu fliehen und im Kloster Montecassino Mönch zu werden.

Hinter Aistulfs Wahl stand eine aggressivere Haltung der Herzöge, die eine Beteiligung der romanischen Bevölkerung an der Herrschaft ablehnten. Für seine expansionistischen Bestrebungen musste er gleichwohl sein Heer umorganisieren, so dass, wenn auch in der eher untergeordneten Leichten Infanterie, alle ethnischen Gruppen des Reiches vertreten waren. Nun waren alle freien Männer des Reiches zum Waffendienst verpflichtet, gleich ob langobardischer oder romanischer Herkunft; die neuen Gesetze des Aistulf erwähnen mehrfach auch Händler, eine zu dieser Zeit aufstrebende Klasse.

Anfangs verzeichnete Aistulf einige Erfolge, gipfelnd in der Eroberung Ravennas (751); im ehemaligen Palast des Exarchen residierend gab er Münzen im byzantinischen Stil aus und verkündete seine Vision: Alle Romanen der Italienischen Halbinsel, die noch Untertanen der Byzantiner waren, unter seiner Herrschaft zu vereinigen, ohne sie notwendigerweise mit den Langobarden zu verschmelzen. Das Exarchat wurde nicht in ein Herzogtum umgewandelt, sondern behielt seinen Titel als sedes imperii bei: Dadurch machte sich Aistulf in den Augen der Romanen zum Erben des Exarchen und des byzantinischen Kaisers. Seine Feldzüge machten die Langobarden zu Herren von fast gesamt Italien, er besetzte namentlich Istrien (750–751), Ferrara, Comacchio, und alles Land zwischen Ravenna und Perugia. Mit der Besetzung der Festung Ceccano setzte er Papst Stephan II. unter Druck, während er im Süden in der Langobardia Minor Spoleto und indirekt Benevent kontrollierte.

Als Aistulf fast die gesamte Opposition auf der Italienischen Halbinsel ausgeschaltet hatte, gelang es in Gallien Pippin dem Kurzen, dem alten Feind der Verräter an Liutprands Familie, die Merowinger zu stürzen und Childerich III. abzusetzen, was ihn auch de jure zum König machte. Dabei war die Unterstützung durch den Papst entscheidend, obwohl es auch Verhandlungen zwischen Aistulf und dem Papst gab (die bald scheiterten). Dabei versuchte Aistulfs Fraktion, Pippins Ansehen beim Papst durch den Verweis auf dessen Bruder Karlmann zu beschädigen.

Weil diese Verhandlungen für den neuen Frankenkönig eine Gefahr darstellten, musste sich Pippin in einem Vertrag mit Papst Stephan II. im Gegenzug für seine offizielle Salbung zum König verpflichten, ein fränkisches Heer nach Italien zu führen. Im Jahr 754 wurde ein verteidigendes langobardisches Heer bei den Schlüsseln im Val di Susa von den Franken besiegt. Aistulf musste danach der Stellung von Geiseln und der Abtretung einiger Territorien zustimmen, nahm aber schon zwei Jahre später den Krieg gegen den Papst wieder auf, der abermals die Franken zu Hilfe rief. Aistulf wurde abermals besiegt und musste weit härteren Bedingungen zustimmen: Ravenna sollte nicht an die Byzantiner, sondern an den Papst übergeben werden. Aistulf musste einer Art fränkischer Oberherrschaft über sein Reich zustimmen, sein Reich verlor durch Gebietsabtretungen den Zusammenhalt und er verpflichtete sich zu Tributzahlungen. Die Herzöge von Spoleto und Benevent verbündeten sich schnell mit den Siegern. Aistulf starb kurz nach dieser Demütigung 756.

Aistulfs Bruder Ratchis verließ darauf sein Kloster und versuchte, auf den Thron zurückzukehren. Sein Widersacher war Desiderius, dem von Aistulf die Herrschaft über das Herzogtum Toskana übertragen worden war; dieser gehörte nicht zur Dynastie von Friaul, die von den Franken und dem Papst gehasst wurde, und konnte deren Unterstützung gewinnen. Die Langobarden ergaben sich ihm, um einen weiteren Feldzug der Franken zu vermeiden, und der Papst überzeugte Ratchis, nach Montecassino zurückzukehren.

Desiderius konnte mit einer klugen, zurückhaltenden Politik die Herrschaft der Langobarden wieder stärken, indem er abermals Romanen rekrutierte und ein Netzwerk von Klöstern schuf, die von langobardischen Adeligen geleitet wurden (seine Tochter Anselperga wurde z. B. Äbtissin von in Brescia). Er verfolgte auch eine geschickte Heiratspolitik, indem er seine Tochter Liutperga an den Herzog von Bayern, Tassilo verheiratete (763), der ein alter Feind der Franken war, und nach dem Tod Pippins des Kurzen, indem er seine ältere Tochter Desiderata dem zukünftigen Karl dem Großen zur Frau gab, was für diesen ein willkommenes Zeichen der Unterstützung im Kampf gegen seinen Bruder Karlmann war.

Trotz des wechselnden Kriegsglücks war das 8. Jahrhundert bestimmt von steigender Prosperität. Die alte Gesellschaft aus Kriegern und Unfreien hatte sich in ein dynamisches Gemisch der Klassen der Landeigner, Handwerker, Bauern, Händler und Anwälte transformiert; in die Periode fielen die Errichtung vieler neuer Abteien, vor allem benediktinischer, und erweiterter Finanzwirtschaft, wodurch es zur Entstehung einer Klasse von Bankiers kam. Nach einer anfänglichen Periode, in der langobardische Münzschlagung sich auf die Imitation byzantinischer Münzen beschränkte, entwickelten die Könige von Pavia eine eigene Gold- und Silberprägung.

Der Fall des Königreichs

Als 771 Desiderius die Früchte seiner diplomatischen Bemühungen ernten und den Papst Stephan II. überzeugen wollte, sich unter seinen Schutz zu begeben, versetzte der Tod Karlmanns Karl den Großen in die Lage, gegen Desiderius vorzugehen. Im folgenden Jahr brachte der neue Papst Hadrian I. den Langobardenherrscher im Streit um Land dazu, in die Romagna einzumarschieren. Karl der Große kam trotz des begonnenen Feldzuges gegen die Sachsen dem Papst zu Hilfe, da er die Einnahme Roms, dessen Schutzherr er war, durch die Langobarden fürchtete. Zwischen 773 und 774 fiel er in Italien ein – abermals war die Verteidigung der Schlüsselpässe unzureichend, was auf innere Konflikte zwischen den Langobarden zurückzuführen war – und konnte schließlich Pavia erobern. Der Sohn des Desiderius, Adelchis, fand Zuflucht bei den Byzantinern; Desiderius und seine Frau wurden nach Gallien deportiert. Karl nannte sich nun Gratia Dei rex Francorum et Langobardorum („Durch die Gnade Gottes König der Franken und Langobarden“). Er führte beide Königreiche nun in Personalunion; die Gesetze der Langobarden, die Leges Langobardorum, behielt er bei, organisierte das Königreich ansonsten aber in fränkischer Weise um, mit Fürsten anstelle der Herzöge.

Historiografische Perspektiven

Das Zeitalter der Langobarden wurde, besonders in Italien, lange als Zeit der Barbarei, als Kapitel der „Dunklen Zeit“ abgetan. Ein Zeitalter des Schwindens und des Verlusts, sitzend auf den Ruinen der Antike, aber unfähig, etwas Neues, Gleichwertiges zu schaffen; wie z. B. in den Versen Manzonis in der Tragödie Adelchis:

„Dagli atri muscosi, dai Fori cadenti,
dai boschi, dall'arse fucine stridenti,
dai solchi bagnati di servo sudor,
un volgo disperso repente si desta.“

„Von den bemoosten Atria, vom bröckelnden Forum,
aus den Wäldern, von den flammenden, kreischenden Schmieden,
aus den Furchen nass vor Sklavenschweiß,
erwachte plötzlich ein zerstreuter Mob.“

– Alessandro Manzoni: , Chor dritter Akt.

Sergio Rovagnati definiert die anhaltende negative Erinnerung an die Langobarden als „eine Art von damnatio memoriae“. Heutige Historiker haben die Herrschaft der Langobarden in Italien neu bewertet. Der Historiker Jörg Jarnut stellt die Bedeutung der Epoche für Italien heraus: Z.B. geht die historische Zweiteilung Italiens in einen an Zentraleuropa orientierten Nordteil und einen am Mittelmeer orientierten Südteil auf die Langobardia Major und Langobardia Minor zurück, während die langobardischen Gesetze lange das italienische Rechtssystem beherrschten. Langobardisch, eine germanische Sprache, hatte einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Bildung der modernen italienischen Sprache, die sich genau in den Jahrhunderten der Langobardenherrschaft von Vulgärlatein zu einer autonomen Sprache hinentwickelte.

Bezüglich der geschichtlichen Rolle der Langobarden in Europa zeigt Jarnut, dass Pavia nach dem Niedergang des Westgotenreichs und der fränkischen Schwächeperiode unter den Merowingern fast eine Führerschaft im Westen erlangt hätte, indem es große Teile Italiens der Kontrolle des byzantinischen Basileus entriss, welche nur durch den Aufstieg Karls des Großen verhindert wurde.

Quellen

  • Fredegar, Pseudo-Fredegarii scholastici Chronicarum libri IV cum continuationibus In: Monumenta Germaniae Historica SS rer. Mer. II, Hannover 1888
  • Gregor von Tours, Gregorii episcopi Turonensis Libri historiarum X (Historia Francorum) in Monumenta Germaniae Historica SS rer. Mer. I 1, Hannover 1951
  • Leges Langobardorum (643-866), ed. F. Beyerle, Witzenhausen 1962
  • Marius von Avenches, Chronica a. CCCCLV-DLXXXI. edied Theodor Mommsen in Monumenta Germaniae Historica AA, XI, Berlin 1894
  • Origo Gentis Langobardorum, ed. G. Waitz in Monumenta Germaniae Historica SS rer. Lang.
  • Paulus Diaconus, Historia Langobardorum (Storia dei Longobardi, Lorenzo Valla/Mondadori, Milan 1992)

Literatur

Überblickswerke

  • Elena Percivaldi: I Longobardi. Un popolo alle radici della nostra Storia, Diarkos, Reggio Emilia 2020.
  • Gian Pietro Brogiolo, Federico Marazzi, Caterina Giostra (Hrsg.): Longobardi. Un popolo che cambia la storia, Mailand 2017.
  • Claudio Azzara: L’Italia dei barbari. Il Mulino, Bologna 2002, ISBN 88-15-08812-1.
  • Carlo Bertelli, Gian Pietro Broglio: Il futuro dei Longobardi. L’Italia e la costruzione dell’Europa di Carlo Magno, Mailand 2000, ISBN 88-8118-798-1.
  • Christie Neil: I Longobardi. Storia e archeologia di un popolo ECIG, Genf 1997, ISBN 88-7545-735-2.
  • Paolo Possenti: Le radici degli italiani, Bd. II: Romania e Longobardia, Effedieffe, Mailand 2001, ISBN 88-85223-27-3
  • Sergio Rovagnati: I Longobardi, Xenia, Mailand 2003, ISBN 88-7273-484-3.
  • Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi. Einaudi, Turin 2002 (basiert auf der dt. Ausg. von 1982).

Schriftkultur, Sprache

  • Nicholas Everett: Literacy in Lombard Italy, c. 568–774, Cambridge University Press, 2011.
  • Wolfgang Haubrichs: Sprache und Schriftlichkeit im langobardischen Italien - Das Zeugnis von Namen , Wörtern und Entlehnungen, in: Filologia Germanica – Germanic Philology 2 (2010) 133–201.

Rechtsgeschichte

  • Claudio Azzara, Stefano Gasparri: Le leggi dei Longobardi. Storia, memoria e diritto di un popolo germanico, 2. Aufl., Rom 2005, ISBN 88-8334-099-X.
  • Gian Piero Bognetti: L’Editto di Rotari come espediente politico di una monarchia barbarica, Giuffrè, Mailand 1957.

Wirtschaften, Handel

  • Amelio Tagliaferri: I Longobardi nella civiltà e nell’economia italiana del primo Medioevo, Giuffrè, Mailand 1965.

Militär und Krieg, Herrschaftsausübung

  • Walter Pohl: L’armée romaine et les Lombards : stratégies militaires et politiques, Mémoires de l‘Association française d’archéologie mérovingienne (1993) 291–295. (online)
  • Giovanni Tabacco: Egemonie sociali e strutture del potere nel medioevo italiano, Einaudi, Turin 1999, ISBN 88-06-49460-0.
  • Chris Wickham: Early Medieval Italy. Central Power and Local Society, 400–1000. MacMillan Press, London 1981.

Herzogtümer

Norditalien

  • Chiara Valdambrini (Hrsg.): Una terra di mezzo. I Longobardi e la nascita della Toscana, Mailand 2021.
  • I Longobardi dei ducati di Spoleto e Benevento. Atti del XVI Congresso internazionale di studi sull'alto Medioevo, Spoleto, 20-23 ottobre 2002, Benevento 24-27 ottobre 2002, 2 Bde., Spoleto 2004.
  • Giancarlo Mazzoli, Giuseppe Micieli: I Longobardi oltre Pavia. Conquista, irradiazione e intrecci culturali, Mailand 2016.

Süditalien

  • Marcello Rotili (Hrsg.): Tra i Longobardi del Sud. Arechi II e il ducato di Benevento, Padua 2017.
  • Giulia Zornetta: Italia meridionale longobardo. Competizione, conflitto e potere politico a Benevento (secoli VIII-IX), Rom 2020.
  • Angelo Panarese: Longobardi Bizantini Normanni nel Mezzogiorno (Secoli VII-XIII), Capone, Lecce 2021.
  • Stefano Gasparri: I duchi longobardi, La Sapienza, Rom 1978.
  • Tommaso Indelli: Storia politica della Lombardia minore. I principati longobardi di Benevento, Salerno e Capua (VI-XI sec.), Salerno 2020.
  • Giuseppe Roma (Hrsg.): I Longobardi del Sud, Rom 2010.

Städte

  • Piero Majocchi: Pavia città regia. Storia e memoria di una capitale altomedievale, Viella, Rom 2008.

Kunstgeschichte

  • Sandrina Bandera: Declino ed eredità dai Longobardi ai Carolingi. Lettura e interpretazione dell’altare di S. Ambrogio, Fondazione Abbatia Sancte Marie de Morimundo, Morimondo 2004.

Genetische Ansätze

  • Walter Pohl, Johannes Krause, Tivadar Vida, Patrick Geary: Integrating Genetic, Archaeological, and Historical Perspectives on Eastern Central Europe. 400-900 AD, in: Historical Studies on Central Europe 1 (2019) 213–228

Ältere Werke

  • Ottorino Bertolini: Roma e i Longobardi, Istituto di studi romani, Rom 1972.
  • : Storia d’Italia, Bd. I: Dal tramonto dell’Impero fino alle prime formazioni di Stati regionali, Einaudi, Turin 1974.
  • Indro Montanelli, Roberto Gervaso: L’Italia dei secoli bui, Rizzoli, Mailand 1965.
  • Paolo Delogu: Longobardi e Bizantini in Storia d’Italia, UTET, Turin 1980.

Anmerkungen

  1. Paul Fouracre, Rosamond McKitterick: The New Cambridge Medieval History: c. 500–c. 700. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-36291-1, S. 8.
  2. Vgl. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, IV, 37; VI, 24–26 und 52.
  3. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 48–50.
  4. oder zwölf Jahre nach Origo Gentis Langobardorum und Chronik von Fredegar.
  5. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 37.
  6. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, III, 16.
  7. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, IV, 41.
  8. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 61.
  9. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, IV, 45.
  10. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 59.
  11. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, IV, 46.
  12. Franco Cardini, Marina Montesano: Storia medievale, 2006, S. 86.
  13. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, VI, 35.
  14. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 97.
  15. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, VI, 49.
  16. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 82; Sergio Rovagnati: I Longobardi, 2003, S. 75–76.
  17. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 98–101.
  18. Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, VI, 55.
  19. Leges Langobardorum, Ratchis Leges, 14, 1–3.
  20. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 111.
  21. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 112.
  22. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 102.
  23. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 125.
  24. Claudio Azzara: L'Italia dei barbari, 2002, S. 135.
  25. Sergio Rovagnati: I Longobardi, 2003, S. 1.
  26. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 135–136.
  27. Jörg Jarnut: Storia dei Longobardi, 2002, S. 136–137.
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Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 04:53

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Das Konigreich der Langobarden oder Langobardisches Konigreich lateinisch Regnum Langobardorum war ein fruhmittelalterliches germanisches Konigreich dessen Hauptstadt Pavia war Die Langobarden grundeten es 568 569 Invasion Italiens 774 fiel es an das Frankenreich unter Karl dem Grossen Die effektive Kontrolle der beiden langobardischen Herrschaftsgebiete der in Ober und in Unteritalien durch die Langobardenkonige variierte anfangs besassen die zahlreichen Furstentumer aus denen sich das Konigreich zusammensetzte ein hohes Mass an Autonomie spater verstarkte sich die Herrschaft durch den Konig auch wenn sich der Drang einzelner Herzoge nach grosserer Selbstbestimmung nie ganz verfluchtigte Der germanisch langobardische Charakter verlor sich uber die Jahrhunderte bis das Konigreich im Konigreich Italien aufging Die Langobarden ubernahmen schrittweise romische Titel Namen und Traditionen Teilweise konvertierten die ursprunglich arianischen Langobarden im 7 Jahrhundert auch zum Katholizismus Zu Lebzeiten von Paulus Diaconus dem Verfasser der Historia Langobardorum befand sich die langobardische Sprache im Niedergang langobardische Kleidung und Haartracht waren verschwunden Die langobardischen Herrschaftsgebiete in Italien Das Langobardische Konigreich Neustrien Austrien und Tuszien und die Herzogtumer von Spoleto und Benevent6 JahrhundertDie Grundung des Langobardenreiches Im 6 Jahrhundert versuchte der ostromische Kaiser Justinian die romische Herrschaft uber die Gebiete des ehemaligen Westromischen Reichs wiederherzustellen Der daraus resultierende Gotenkrieg machte die ostromische Hoffnung auf eine schnelle Uberwaltigung der Ostgoten zunichte Schnell wurde er zu einem regelrechten Stellungskrieg der Massenvertreibungen grossflachige Zerstorungen Hungerkatastrophen 538 542 und Pest 541 mit sich brachte Der nach langen Jahren errungene ostromische Sieg erwies sich bald als pyrrhisch da Italien im Verlaufe des Krieges entvolkert wurde und die wiedergewonnenen Gebiete vollig verarmt waren Ein Invasionsversuch Italiens durch die Franken die Verbundeten der Ostgoten wurde noch abgewehrt bald darauf musste aber die kleine ostromische Garnison die Narses zur Bewachung Italiens zuruckgelassen hatte vor dem Einfall der Langobarden kapitulieren Die Langobarden zerbrachen die politische Einheit der Italienischen Halbinsel die seit der Eroberung durch die Romer 3 2 Jahrhundert vor Christus ein recht bestandiges Faktum gewesen war Die Halbinsel war nun zwischen ostromischen und langobardischen Gebieten aufgeteilt deren Grenzen sich fast permanent anderten Die Langobarden siedelten sich in der sogenannten Norditalien hauptsachlich um die Stadt Ticinum heute Pavia woher auch der Name Lombardei stammt und Langobardia Minor die Herzogtumer Spoleto und Benevent an wahrend die norditalienischen Regionen die von den Byzantinern gehalten werden konnten Romania genannt wurden woher der Name der heutigen Romagna stammt Dieses Gebiet wurde vom Exarchat von Ravenna verwaltet Langobardische Gebiete beim Tode Alboins 572 Bei seiner Ankunft in Italien ubergab Alboin die Kontrolle uber die Ostalpen an einen seiner treuesten Gefolgsleute Gisulf der der erste Herzog von Friaul wurde Das Herzogtum das in Cividale del Friuli damals Forum Iulii ausgerufen wurde hatte stets mit ausseren Feinden zu kampfen die die Festung Gorizia belagerten Bis zur Herrschaft Liutprands behielt das Herzogtum im Vergleich zu anderen der Langobardia Maior eine grossere Autonomie bei Spater wurden weitere in den grosseren Stadten des Konigreichs gegrundet Die Grunde dafur waren vor allem militarischer Natur die Herzoge waren in erster Linie Befehlshaber die das ihnen anvertraute Territorium zu sichern hatten Allerdings wurde damit auch der Grundstein fur die spatere strukturelle Schwache der langobardischen Konigsmacht gelegt Im Jahr 572 nach der Kapitulation Pavias und seiner Erhebung zur Hauptstadt wurde Alboin in Verona Opfer einer Verschworung seiner Frau Rosamunde und einiger Gepiden und Langobarden Der langobardische Adel verurteilte den Mord aber und zwang Rosamunde zu den Ostromern nach Ravenna zu fliehen Cleph und die Herrschaft der Herzoge Spater im Jahr 572 versammelten sich die funfunddreissig langobardischen Herzoge und wahlten Cleph Unter dem neuen Herrscher eroberten die Langobarden Tuszien und belagerten sogar Ravenna Cleph verfolgte dieselbe Strategie wie einst Alboin und zerstorte die administrativen und rechtlichen Grundlagen auf die sich die ostgotische und ostromische Herrschaft gestutzt hatten indem er einen Grossteil der romischen Aristokratie vernichtete und deren Besitztumer an sich riss Auch Cleph wurde 574 Opfer eines Konigsmords den vielleicht die Ostromer geplant hatten Nach der Ermordung Clephs wurde fur ein Jahrzehnt lang kein neuer Konig ernannt und die Herzoge beherrschten mit koniglicher Gewalt die was nicht ohne innere Konflikte verlief oder der Anarchie Zu diesem Zeitpunkt waren die Herzoge praktisch die Anfuhrer der langobardischen Stamme sie waren noch nicht an Stadte gebunden sondern zogen frei durch das Land auch weil sie als Stammesfuhrer unter dem Druck standen genug Beutegut fur die Krieger des Stammes aufzutreiben In diese instabile Zeit fallt das endgultige Ende der romisch italischen Verwaltungs und politischen Struktur diese war bis zum Langobardeneinfall weitgehend intakt geblieben wie z B das Beispiel Cassiodors zeigt Die langobardische Oberschicht ersetzte in Italien nun die alte romanische Elite Es wurde festgelegt dass die langobardische Bevolkerung jeweils ein Drittel tertia der Ertrage ihrer romanischen Untertanen erhielt Die endgultige Ansiedlung Authari Agilulf und Theudelinde Theudelinde in einem Fresko von Nach zehn Jahren der Gesetzlosigkeit erschloss sich die Notwendigkeit einer zentralen Herrschaft auch den unabhangigsten Fursten die Franken und Ostromer bedrangten die Langobarden Im Jahr 584 stimmten die Herzoge uberein Clephs Sohn Authari zum Konig zu machen und ubergaben dem neuen Konig die Halfte ihres Vermogens was wahrscheinlich mit der Enteignung des letzten in romanischer Hand verbliebenen Lands finanziert wurde Authari konnte nun die Reorganisation der Macht und die endgultige Ansiedlung der Langobarden in Italien angehen Wie die ostgotischen Konige vor ihm nahm er den Titel Flavius an um sich zum Beschutzer der Romer in seinem Herrschaftsgebiet zu stilisieren damit nahm er auch das Erbe des Westromischen Reichs an Authari besiegte sowohl Ostromer als auch Franken und zerbrach deren Bundnis womit er das von den Herzogen in ihn gesetzte Vertrauen belohnte Im Jahr 585 vertrieb er die Franken aus dem Piemont und brachte die Ostromer dazu zum ersten Mal seit dem Einfall der Langobarden um Frieden zu bitten Schliesslich eroberte er den letzten Stutzpunkt der Byzantiner in Mittel Norditalien die Isola Comacina im Comersee Um einen dauerhaften Frieden mit den Franken zu gewahrleisten versuchte Authari eine frankische Prinzessin zu heiraten was aber fehlschlug Deshalb wendete sich der Konig den traditionellen Feinden der Franken den Bajuwaren zu und heiratete Theudelinde Die Heirat fuhrte zu einer Wiederannaherung der Franken und Ostromer doch Authari gelang es abermals 588 und 590 die erneuten frankischen Attacken zuruckzuschlagen Dabei schlossen sich die duces von Perugia Piacenza Parma und Reggio Emilia dem ostromischen Exarchen an Gisulf I von Friaul 581 590 wurde besiegt und durch den probyzantinischen Gisulf II 590 610 ersetzt Um 590 befanden sich dementsprechend weite Teile Nordostitaliens unter der Fuhrung des Exarchen oder foderierter duces Ebenso wurden die Herzoge von Spoleto und Benevent auf die kaiserliche Seite gezogen Doch dessen Erfolge brachen mit dem Abzug der Franken und dem Vertrag von 591 aber auch mit dem 592 geschlossenen Bundnis Agilulfs mit den Awaren an der Nordgrenze des Kaiserreichs sogleich zusammen zudem ging nun auch Concordia an die Langobarden Die Herrschaft Autharis markierte nach Paulus Diaconus die erste Phase innerer Stabilitat im Langobardenreich Erat hoc mirabile in regno Langobardorum nulla erat violentia nullae struebantur insidiae nemo aliquem iniuste angariabat nemo spoliabat non erant furta non latrocinia unusquisque quo libebat securus sine timore Im Konigreich der Langobarden geschah ein Wunder es gab keine Gewalt mehr keine hinterhaltigen Plane niemand unterdruckte den anderen unrechtmassig keine Plunderungen es gab keinen Diebstahl keinen Raub jeder zog sicher und ohne Furcht seines Wegs Paulus Diaconus Historia Langobardorum III 16 Authari starb 590 wahrscheinlich durch eine Palastintrige Die Nachfolge auf den Thron wurde auf neuartige Weise entschieden Die junge verwitwete Konigin Theudelinde durfte sich einen Konig als neuen Ehemann aussuchen die Wahl fiel auf den Agilulf Im folgenden Jahr 591 wurde Agilulf vor der Versammlung der Langobarden der Gairethinx in Mailand zum Konig gekront Der Einfluss der Konigin auf ihren Mann scheint erheblich gewesen zu sein Nachdem die Rebellion einiger Herzoge im Jahr 594 niedergeschlagen werden konnte festigte sich die Herrschaft Agilulfs und Theudelindes uber ihre Gebiete Ihre Grenzen sicherten sie durch die besagten Friedensvertrage mit dem Frankenreich und den Awaren Ihren Waffenstillstand mit den Ostromern brachen sie allerdings systematisch und wiederholt so dass das Jahrzehnt bis 603 von einer wieder erstarkten langobardischen Offensive gekennzeichnet war In Norditalien eroberte Agilulf unter anderem Parma Piacenza Padua Monselice Este Cremona und Mantua und gewann im Suden ausserdem Spoleto und Benevent Das Langobardenreich in seinen drei Hauptteilen und Tuszien Der Zuwachs koniglicher Macht der unter Authari begonnen hatte und der sich unter Agilulf fortsetzte markierte auch den Ubergang in eine neue stabile Einteilung des Konigreiches in Herzogtumer Jedes Herzogtum wurde von einem Herzog beherrscht der nicht nur Anfuhrer eines langobardischen Teilstammes fara sondern gleichzeitig auch koniglicher Stellvertreter war Die Herzogtumer wurden an strategisch bedeutsamen Stellen eingerichtet was der stadtischen Entwicklung einiger Wegstationen an den Hauptkommunikationswegen der Zeit Cividale del Friuli Treviso Trient Turin Verona Bergamo Brescia Ivrea Lucca entgegenkam Den Herzogen wurden fur Fragen der Zivilverwaltung einige Beamte zugeteilt die und die Die Umorganisation der Herrschaft orientierte sich weniger an Herkunft und Clan und eher an Landverwaltung was einen Meilenstein in der Konsolidierung der Langobardenherrschaft darstellte Langsam verlor diese den Charakter einer reinen militarischen Okkupation und wandelte sich zu einem echten Staatswesen Die Integration der Romanen in das neue Reich war ein unvermeidlicher Schritt und Agilulf traf einige symbolische Anordnungen die ihm Anerkennung bei der lateinischen Bevolkerung verschaffen sollten Die Zeremonie zur Designierung des Thronnachfolgers Adaloald im Jahr 604 wurde nach byzantinischem Ritus gehalten die Hauptstadt wurde von Pavia in die alten romischen Stadte Mailand und Monza als Sommerresidenz verlegt er beschrieb sich selbst auf einer Votivkrone als Gratia Dei rex totius Italiae Durch die Gnade Gottes Konig ganz Italiens und nicht mehr nur Langobardorum rex Konig der Langobarden Besonders Theudelinde forcierte die Bekehrung der Langobarden vom Arianismus oder sogar Heidentum zum Katholizismus Die Regenten versuchten auch den schwelenden Dreikapitelstreit in dem der Patriarch von Aquileia die Gemeinschaft mit Rom gebrochen hatte beizulegen und pflegten eine enge Beziehung zu Papst Gregor dem Grossen erhalten in einer Korrespondenz zwischen diesem und Theudelinde Sie setzten sich auch fur die Grundung von Klostern ein wie z B in Bobbio Auch die Kunst wurde unter Agilulf und Theudelinde ihrem politischen und religiosen Programm dienstbar gemacht Konigin Theudelinde grundete beispielsweise die und liess den von Monza errichten 7 JahrhundertDer arianische Gegenschlag Arioald Rotari Nach Agilulfs Tod im Jahr 616 bestieg sein Sohn Adaloald minderjahrig den Thron Die Regentschaft tatsachlich sogar nach der Erlangung der Volljahrigkeit wurde von seiner Mutter Theudelinde ausgeubt die den militarischen Oberbefehl dem Herzog anvertraute Theudelinde fuhrte Agilulfs katholikenfreundliche und auf Frieden mit den Ostromern bedachte Politik fort was aber die Ablehnung durch den soldatischen vorwiegend arianischen Teil der langobardischen Gesellschaft verstarkte Die Spannungen entluden sich 624 als Arioald Herzog von Turin und sein Stiefbruder der Arioalds Schwester Gundeperga geheiratet hatte zum offenen Aufstand ubergingen Adaloald wurde 625 abgesetzt und Arioald wurde Konig Das Langobardenreich beim Tode Rotharis 652 Der Staatsstreich gegen die Bayerische Dynastie von Adaloald und Theudelinde der Arioald zum Thron verhalf fuhrte zu neuen Feindseligkeiten zwischen den Katholiken und den Arianern Dabei standen die beiden Glaubensrichtungen auch fur politische Richtungen Wahrend die Katholiken einem Frieden mit dem Ostromischen Reich und dem Papststaat sowie einer Integration in die romische Gesellschaft geneigt waren tendierte die arianische Oberschicht zu einer expansionistischen Eroberungspolitik Das Konigreich Arioalds 626 636 in dem die Hauptstadt nach Pavia zuruckverlegt wurde wurde von diesem Grundsatzkonflikt erschuttert aber auch von ausseren Gefahren der Konig konnte eine Attacke der Awaren bei Friuli zuruckwerfen aber nicht den wachsenden Einfluss der Franken in seinem Konigreich verdrangen Nach seinem Tod kam es der Legende nach ahnlich wie bei Theudelinde zu einer Wahl des neuen Konigs durch die verwitwete Konigin Gundeperga Die Wahl fiel auf Rothari den und Arianer Rothari herrschte von 636 bis 652 Er fuhrte zahlreiche Feldzuge die fast ganz Norditalien unter seine Herrschaft brachten Er eroberte Ligurien 643 mitsamt dessen Hauptstadt Genua Luna und Oderzo aber nicht einmal nach seinem vollstandigen Sieg uber den Exarchen von Ravenna den er nahe dem Fluss Panaro zusammen mit seinen 8000 Soldaten besiegte und totete konnte das Exarchat von Ravenna zur Aufgabe gezwungen werden Innenpolitisch starkte Rotari die Zentralgewalt auf Kosten der Herzoge von Langobardia Maior wahrend im Suden der Herzog von Benevento Arichis I der ebenfalls Gebiete fur die Langobarden eroberte seine Oberherrschaft anerkannte Unter Rotharis Herrschaft wurde ebenfalls ein beruhmtes Edikt verkundet das auf Latein verfasst war obwohl es sich nur an die Langobarden richtete Die Romer unterlagen immer noch dem Romischen Recht Das Edikt kodifizierte uberlieferte germanische Stammesrechte brachte aber auch Neuerungen ein was als steigender Einfluss der Romanen auf die Langobarden gedeutet werden kann Das Edikt verbot die Fehde Privatrache zugunsten des Wergeld finanzielle Entschadigung und versah die Anwendung der Todesstrafe mit Einschrankungen Die Bayerische Dynastie Nach dem Tode Rotaris herrschte dessen Sohn Rodoald fur ein Jahr 652 653 dann wahlte die Herzogsversammlung Aripert I und Enkel Theudelindas zum Konig Die Bayerische Dynastie kehrte also auf den Thron zuruck was als Sieg der katholischen uber die arianische Fraktion gesehen werden kann die Herrschaft Ariperts ging in die Geschichte ein als Zeit der schweren Unterdruckung des Arianismus Zum Zeitpunkt seines Todes 661 wurde das Konigreich nach Ariperts Willen unter seinen beiden Sohnen Perctarit und Godepert aufgeteilt Dieses Vorgehen war normalerweise unter den Franken ublich blieb aber ein Einzelfall in der Geschichte der Langobarden was vielleicht am weiteren Verlauf dieser Teilung lag es kam zum Konflikt zwischen Perctarit dessen Sitz Mailand war und Godepert der in Pavia verblieb In diesen Kampf wurde auch der Herzog von Benevento Grimoald involviert Dieser ruckte mit betrachtlichen Truppen nach Norden vor um Godepert zu unterstutzen aber sobald er in Pavia angekommen war totete er diesen und nahm seinen Platz ein Perctarit der militarisch stark unterlegen war floh zu den Awaren Grimoald wurde durch die Herzogsversammlung als Konig bestatigt hatte aber mit den Anhangern des alten Konigshauses zu kampfen die bereits Bundnisse knupften um Perctarit wieder an die Macht zu bringen Grimoald bewog die Awaren dazu ihm Perctarit auszuliefern Dieser musste sich zuruck in Italien offentlich unterwerfen bevor er zu den Franken von Neustrien fliehen konnte die Grimoald 663 angriffen Grimoald konnte den frankischen Angriff bei Refrancore nahe Asti zuruckschlagen und blieb an der Macht Grimoald der 663 gleichzeitig den Versuch des byzantinischen Kaisers Konstans II vereitelte die Italienische Halbinsel zuruckzuerobern erreichte eine Machtkonzentration bei der Zentralgewalt die seine Nachfolger nicht mehr erreichten Das Herzogtum Benevent vergab er an seinen Sohn Romuald Er betrieb die Integration der verschiedenen Teile des Reiches und prasentierte sich seinen Untertanen als Erneuerer der Bestrebungen Rotharis zum Beispiel als Gesetzesgeber Grimoald fugte neue Gesetze zum Edictum Rothari hinzu Schirmherr in Pavia liess er eine Kirche zu Ehren des Ambrosius von Mailand errichten und als tapferer Krieger Mit Grimoalds Tod 671 kehrte Perctarit aus dem Exil zuruck und beendete die kurzlebige Herrschaft des Garibald des minderjahrigen Sohns Grimoalds Er gelangte schnell mit Grimoalds anderem Sohn Romuald I von Benevent zu einer Ubereinkunft wonach der Konig ihn im Gegenzug fur seine Anerkennung als unabhangigen Herzog gewahren lassen werde Perctarit vertrat im Einklang mit seiner Dynastie eine katholikenfreundliche Politik Er erreichte Frieden mit den Byzantinern die die langobardische Herrschaft uber einen Gutteil Italiens anerkannten und unterdruckte die Rebellion des Herzog von Trient Alahis Munze von Cunincpert 688 700 gepragt in Mailand Nach Perctarits Tod 688 erhob sich Alahis erneut und verbundete sich mit den Widersachern der prokatholischen Bayerischen Dynastie Perctarits Sohn und Nachfolger Cunincpert wurde anfangs besiegt und gezwungen sich auf die Isola Comacina zuruckzuziehen erst 689 konnte er Alahis und die Rebellion in der an der Adda besiegen Die Krise entstand aus dem Gegensatz zwischen den beiden Regionen innerhalb der Langobardia Maior auf der einen Seite die westlichen Gebiete die loyal zu der pro katholischen auf Ausgleich mit dem Papst und Byzanz bedachten Bayerischen Dynastie waren und auf der anderen Seite die ostlichen welche eher mit der langobardischen Tradition verbunden blieben also den Katholizismus und eine Verweichlichung hin zu einem mehr romanischen Volkscharakter ablehnten Die Herzoge von Austrien kampften gegen eine zunehmende Latinisierung des Langobardenhofes der Gesetze und der Religion die den Zerfall des Langobardenvolkes als germanische Einheit ihrer Meinung nach beschleunigte Sein Sieg erlaubte Cunincpert der seit Langem in die Regierungsgeschafte seines Vaters einbezogen worden war dessen Werk zur Befriedung des Konigreiches fortzufuhren wobei er stets eine leichte Bevorzugung der Katholiken erkennen liess Ein Konzil versammelte sich 698 in Pavia und legte einen Glaubensstreit mit dem Papst bei 8 JahrhundertDie Dynastie in der Krise Cunincperts Tod im Jahr 700 markierte den Beginn einer dynastischen Krise Die Thronbesteigung des minderjahrigen Sohns Cunincperts Liutpert wurde sofort vom Raginpert dem jetzigen Oberhaupt der bayerischen Dynastie angefochten Raginpert besiegte bei Novara die Anhanger Liutperts dessen Lehrmeister Ansprand und den und bestieg Anfang 701 den Thron Allerdings starb er bereits nach acht Monaten und uberliess den Thron seinem Sohn Aripert II Ansprand und Rotarit reagierten sofort und liessen Aripert einsperren worauf sie den Thron an Liutpert zuruckgaben Aripert wiederum gelang es zu fliehen und Truppen fur eine Schlacht zu sammeln Im Jahr 702 besiegte er Liutpert bei Pavia liess diesen ins Gefangnis werfen und bestieg selbst den Thron Kurz darauf konnte er die Opposition endgultig brechen Er totete Rotarit und ertrankte Liutpert Nur Ansprand konnte entkommen und floh ins Exil nach Bayern Wenig spater unterdruckte Aripert eine weitere Rebellion die des Herzogs von Friaul und konnte sein Konigreich danach stabilisieren wobei er die katholische Partei bevorzugte Im Jahr 712 kehrte Ansprand mit einer in Bayern aufgestellten Armee nach Italien zuruck Es kam zur Schlacht mit Aripert der Ausgang war lange ungewiss doch Aripert zeigte Zeichen von Feigheit und wurde von seinen Gefolgsleuten verlassen Er starb auf der Flucht ins Frankenreich als er im Ticino ertrank Er war der letzte Vertreter der bayerischen Dynastie auf dem Langobardenthron Liutprand der Gipfel der Macht Langobardische Besitztumer beim Tode Liutprands 744 Ansprand starb nach nur drei Monaten auf dem Konigsthron und hinterliess seinen Thron Liutprand Wahrend seiner Herrschaft die die langste aller Langobardenkonige in Italien sein sollte wurde dieser von seinem Volk mit fast schon religioser Inbrunst verehrt das seine Starke seinen Mut und seine politische Weitsicht bewunderte Auch wegen dieser Qualitaten uberlebte Liutprand zwei Attentate Diese klassischen einem germanischen Konig attributierten Eigenschaften wurden durch die eines piissimus rex uber ein nun fast vollstandig katholisches Konigreich erganzt Bei zwei Gelegenheiten auf Sardinien und in der Gegend um Arles wohin er von seinem Verbundeten Karl Martell gerufen wurde bekampfte er erfolgreich sarazenische Piraten was seinen Ruhm als christlicher Konig noch vergrosserte Sein Bundnis mit den Franken symbolisiert durch die Adoption des jungen Pippin des Kurzen und mit den Awaren an der Ostgrenze gaben ihm freie Hand in Italien Bald kam es zum Zusammenstoss mit den Byzantinern und dem Papsttum Ein erster Angriff hervorgerufen durch die Attacke des arabischen Kalifats auf Konstantinopel im Jahr 717 erreichte wenig Spater nutzte er den Streit des Papstes mit Konstantinopel uber den Ikonoklasmus aus um viele Stadte im Herrschaftsbereich des Exarchats von Ravenna und der sog Pentapolis unter seine Kontrolle zu bringen indem er sich als Schutzherr der Katholiken inszenierte Um sich den Papst nicht zum Feind zu machen beendete er die Besetzung von Sutri allerdings gab er die Stadt nicht dem byzantinischen Kaiser sondern den Aposteln Peter und Paul wie Paulus Diaconus in der Historia Langobardorum beschreibt Die Schenkung bekannt als Schenkung von Sutri war ein Prazedenzfall der Ubergabe irdischer Macht an das Papsttum woraus schliesslich der Papststaat entstand In den folgenden Jahren ging Liutprand eine Allianz mit dem Exarchen von Ravenna gegen den Papst ein ohne die mit dem Papst gegen den Exarchen aufzugeben dieses doppelte Spiel kronte er mit einem Feldzug der Spoleto und Benevent unter seine Herrschaft brachte Schliesslich kam es zu einem fur die Langobarden nutzlichen Frieden zwischen dem Exarchen und dem Papst Im Jahr 732 gelang seinem Neffen Hildeprand der ihm auf den Thron folgen sollte sogar kurzzeitig die Einnahme Ravennas Er wurde aber durch die Venezianer wenig spater wieder von dort vertrieben Liutprand war der letzte unangefochtene zentrale Herrscher des Langobardenreiches nach ihm sollte es keinem Konig mehr gelingen die interne Opposition auszuschalten Diese Machtfulle konnte er wegen seines personlichen Charismas ausuben vielmehr noch aber wegen der Reformen die er seit Beginn seiner Herrschaft unternommen hatte Er starkte die Kanzlei des Konigspalastes von Pavia und legte die ortlichen Rechte und Pflichten rechtliche und administrative der und fest Auch als Gesetzgeber betatigte er sich Die zwolf Gesetzesbande die unter seiner Herrschaft entstanden sind vom romischen Recht inspiriert und verbesserten die Effizienz der Gerichte veranderten die Bestimmungen zum Wergeld und stellten die schwacheren Teile der Gesellschaft Minderjahrige Frauen Schuldner Sklaven unter Schutz Seit dem 7 Jahrhundert unterlag die sozio okonomische Struktur des Langobardenreiches einem Wandel Ein stetiges Bevolkerungswachstum fuhrte zu einer Fragmentierung des Volksvermogens was die Zahl verarmter Langobarden laufend vergrosserte wie die zu ihrem Schutz geschriebenen Gesetze belegen Gegenteilig dazu begannen einige Romanen im Langobardenreich aufzusteigen da sie durch Handel Handwerk oder Landbesitz zu Wohlstand gelangt waren den die Germanen nicht profitbringend zu verwalten verstanden hatten Die letzten Konige Urkunde Aistulfs ausgestellt im Jahr 755 Hildeprands Herrschaft dauerte nur einige Monate danach wurde er vom rebellierenden Herzog Ratchis abgesetzt Die Umstande dieses Staatsstreichs sind unklar da die Hauptquelle dieses Zeitraums Paulus Diaconus sein Werk mit einer Eulogie uber den Tod Liutprands abschliesst Hildeprand wurde 737 zum Konig gekront als Liutprand schwer krank darniederlag der die Wahl anfangs nicht guthiess Non aequo animo accepit schrieb Paulus Diaconus obwohl er die Wahl nach seiner Genesung akzeptierte Anfangs erfreute sich der Konig einiger Beliebtheit bei den meisten langobardischen Adeligen Ratchis der Herzog von Friaul der seinen Platz einnahm entstammte einer Familie mit Hang zur Rebellion andererseits verdankte er sein Leben und Titel Liutprand der ihm nach der Entdeckung einer Verschworung seines Vaters Pemmo vergeben hatte Ratchis war ein schwacher Herrscher Einerseits musste er den Herzogen mehr Handlungsspielraum einraumen andererseits musste er versuchen die Franken besonders den Majordomus und de facto Konig Pippin den Kurzen nicht zu verargern Weil er den traditionellen Strukturen langobardischer Herrschaft nicht vertrauen konnte suchte er Unterstutzung bei den den Gefolgsleuten des Konigs die ihm durch Vertrage verbunden waren und besonders bei den Romanen seinen nicht langobardischen Untertanen Er trug eine forciert pro lateinische Gesinnung zur Schau und heiratete eine romanische Frau Tassia nach romischem Ritus er nahm den Titel Princeps statt des uberlieferten rex Langobardorum an wodurch er sich seinen langobardischen Untertanen entfremdete Diese zwangen ihn zu einer Kursanderungen so dass er sich zu einem Angriff auf die Stadte der Pentapolis entschloss Der Papst uberzeugte ihn die Belagerung von Perugia aufzugeben Nach diesem Fehlschlag sank das Ansehen Ratchis und die Herzoge wahlten seinen Bruder Aistulf zum Konig der ihn bereits als Herzog von Cividale abgelost hatte und ihn nach kurzem Kampf zwang nach Rom zu fliehen und im Kloster Montecassino Monch zu werden Hinter Aistulfs Wahl stand eine aggressivere Haltung der Herzoge die eine Beteiligung der romanischen Bevolkerung an der Herrschaft ablehnten Fur seine expansionistischen Bestrebungen musste er gleichwohl sein Heer umorganisieren so dass wenn auch in der eher untergeordneten Leichten Infanterie alle ethnischen Gruppen des Reiches vertreten waren Nun waren alle freien Manner des Reiches zum Waffendienst verpflichtet gleich ob langobardischer oder romanischer Herkunft die neuen Gesetze des Aistulf erwahnen mehrfach auch Handler eine zu dieser Zeit aufstrebende Klasse Langobardischer Herrschaftsbereich nach den Eroberungen des Aistulf 751 Anfangs verzeichnete Aistulf einige Erfolge gipfelnd in der Eroberung Ravennas 751 im ehemaligen Palast des Exarchen residierend gab er Munzen im byzantinischen Stil aus und verkundete seine Vision Alle Romanen der Italienischen Halbinsel die noch Untertanen der Byzantiner waren unter seiner Herrschaft zu vereinigen ohne sie notwendigerweise mit den Langobarden zu verschmelzen Das Exarchat wurde nicht in ein Herzogtum umgewandelt sondern behielt seinen Titel als sedes imperii bei Dadurch machte sich Aistulf in den Augen der Romanen zum Erben des Exarchen und des byzantinischen Kaisers Seine Feldzuge machten die Langobarden zu Herren von fast gesamt Italien er besetzte namentlich Istrien 750 751 Ferrara Comacchio und alles Land zwischen Ravenna und Perugia Mit der Besetzung der Festung Ceccano setzte er Papst Stephan II unter Druck wahrend er im Suden in der Langobardia Minor Spoleto und indirekt Benevent kontrollierte Als Aistulf fast die gesamte Opposition auf der Italienischen Halbinsel ausgeschaltet hatte gelang es in Gallien Pippin dem Kurzen dem alten Feind der Verrater an Liutprands Familie die Merowinger zu sturzen und Childerich III abzusetzen was ihn auch de jure zum Konig machte Dabei war die Unterstutzung durch den Papst entscheidend obwohl es auch Verhandlungen zwischen Aistulf und dem Papst gab die bald scheiterten Dabei versuchte Aistulfs Fraktion Pippins Ansehen beim Papst durch den Verweis auf dessen Bruder Karlmann zu beschadigen Weil diese Verhandlungen fur den neuen Frankenkonig eine Gefahr darstellten musste sich Pippin in einem Vertrag mit Papst Stephan II im Gegenzug fur seine offizielle Salbung zum Konig verpflichten ein frankisches Heer nach Italien zu fuhren Im Jahr 754 wurde ein verteidigendes langobardisches Heer bei den Schlusseln im Val di Susa von den Franken besiegt Aistulf musste danach der Stellung von Geiseln und der Abtretung einiger Territorien zustimmen nahm aber schon zwei Jahre spater den Krieg gegen den Papst wieder auf der abermals die Franken zu Hilfe rief Aistulf wurde abermals besiegt und musste weit harteren Bedingungen zustimmen Ravenna sollte nicht an die Byzantiner sondern an den Papst ubergeben werden Aistulf musste einer Art frankischer Oberherrschaft uber sein Reich zustimmen sein Reich verlor durch Gebietsabtretungen den Zusammenhalt und er verpflichtete sich zu Tributzahlungen Die Herzoge von Spoleto und Benevent verbundeten sich schnell mit den Siegern Aistulf starb kurz nach dieser Demutigung 756 Aistulfs Bruder Ratchis verliess darauf sein Kloster und versuchte auf den Thron zuruckzukehren Sein Widersacher war Desiderius dem von Aistulf die Herrschaft uber das Herzogtum Toskana ubertragen worden war dieser gehorte nicht zur Dynastie von Friaul die von den Franken und dem Papst gehasst wurde und konnte deren Unterstutzung gewinnen Die Langobarden ergaben sich ihm um einen weiteren Feldzug der Franken zu vermeiden und der Papst uberzeugte Ratchis nach Montecassino zuruckzukehren Desiderius konnte mit einer klugen zuruckhaltenden Politik die Herrschaft der Langobarden wieder starken indem er abermals Romanen rekrutierte und ein Netzwerk von Klostern schuf die von langobardischen Adeligen geleitet wurden seine Tochter Anselperga wurde z B Abtissin von in Brescia Er verfolgte auch eine geschickte Heiratspolitik indem er seine Tochter Liutperga an den Herzog von Bayern Tassilo verheiratete 763 der ein alter Feind der Franken war und nach dem Tod Pippins des Kurzen indem er seine altere Tochter Desiderata dem zukunftigen Karl dem Grossen zur Frau gab was fur diesen ein willkommenes Zeichen der Unterstutzung im Kampf gegen seinen Bruder Karlmann war Trotz des wechselnden Kriegsglucks war das 8 Jahrhundert bestimmt von steigender Prosperitat Die alte Gesellschaft aus Kriegern und Unfreien hatte sich in ein dynamisches Gemisch der Klassen der Landeigner Handwerker Bauern Handler und Anwalte transformiert in die Periode fielen die Errichtung vieler neuer Abteien vor allem benediktinischer und erweiterter Finanzwirtschaft wodurch es zur Entstehung einer Klasse von Bankiers kam Nach einer anfanglichen Periode in der langobardische Munzschlagung sich auf die Imitation byzantinischer Munzen beschrankte entwickelten die Konige von Pavia eine eigene Gold und Silberpragung Der Fall des Konigreichs Als 771 Desiderius die Fruchte seiner diplomatischen Bemuhungen ernten und den Papst Stephan II uberzeugen wollte sich unter seinen Schutz zu begeben versetzte der Tod Karlmanns Karl den Grossen in die Lage gegen Desiderius vorzugehen Im folgenden Jahr brachte der neue Papst Hadrian I den Langobardenherrscher im Streit um Land dazu in die Romagna einzumarschieren Karl der Grosse kam trotz des begonnenen Feldzuges gegen die Sachsen dem Papst zu Hilfe da er die Einnahme Roms dessen Schutzherr er war durch die Langobarden furchtete Zwischen 773 und 774 fiel er in Italien ein abermals war die Verteidigung der Schlusselpasse unzureichend was auf innere Konflikte zwischen den Langobarden zuruckzufuhren war und konnte schliesslich Pavia erobern Der Sohn des Desiderius Adelchis fand Zuflucht bei den Byzantinern Desiderius und seine Frau wurden nach Gallien deportiert Karl nannte sich nun Gratia Dei rex Francorum et Langobardorum Durch die Gnade Gottes Konig der Franken und Langobarden Er fuhrte beide Konigreiche nun in Personalunion die Gesetze der Langobarden die Leges Langobardorum behielt er bei organisierte das Konigreich ansonsten aber in frankischer Weise um mit Fursten anstelle der Herzoge Historiografische PerspektivenDas Zeitalter der Langobarden wurde besonders in Italien lange als Zeit der Barbarei als Kapitel der Dunklen Zeit abgetan Ein Zeitalter des Schwindens und des Verlusts sitzend auf den Ruinen der Antike aber unfahig etwas Neues Gleichwertiges zu schaffen wie z B in den Versen Manzonis in der Tragodie Adelchis Dagli atri muscosi dai Fori cadenti dai boschi dall arse fucine stridenti dai solchi bagnati di servo sudor un volgo disperso repente si desta Von den bemoosten Atria vom brockelnden Forum aus den Waldern von den flammenden kreischenden Schmieden aus den Furchen nass vor Sklavenschweiss erwachte plotzlich ein zerstreuter Mob Alessandro Manzoni Chor dritter Akt Sergio Rovagnati definiert die anhaltende negative Erinnerung an die Langobarden als eine Art von damnatio memoriae Heutige Historiker haben die Herrschaft der Langobarden in Italien neu bewertet Der Historiker Jorg Jarnut stellt die Bedeutung der Epoche fur Italien heraus Z B geht die historische Zweiteilung Italiens in einen an Zentraleuropa orientierten Nordteil und einen am Mittelmeer orientierten Sudteil auf die Langobardia Major und Langobardia Minor zuruck wahrend die langobardischen Gesetze lange das italienische Rechtssystem beherrschten Langobardisch eine germanische Sprache hatte einen nicht zu unterschatzenden Anteil an der Bildung der modernen italienischen Sprache die sich genau in den Jahrhunderten der Langobardenherrschaft von Vulgarlatein zu einer autonomen Sprache hinentwickelte Bezuglich der geschichtlichen Rolle der Langobarden in Europa zeigt Jarnut dass Pavia nach dem Niedergang des Westgotenreichs und der frankischen Schwacheperiode unter den Merowingern fast eine Fuhrerschaft im Westen erlangt hatte indem es grosse Teile Italiens der Kontrolle des byzantinischen Basileus entriss welche nur durch den Aufstieg Karls des Grossen verhindert wurde QuellenFredegar Pseudo Fredegarii scholastici Chronicarum libri IV cum continuationibus In Monumenta Germaniae Historica SS rer Mer II Hannover 1888 Gregor von Tours Gregorii episcopi Turonensis Libri historiarum X Historia Francorum in Monumenta Germaniae Historica SS rer Mer I 1 Hannover 1951 Leges Langobardorum 643 866 ed F Beyerle Witzenhausen 1962 Marius von Avenches Chronica a CCCCLV DLXXXI edied Theodor Mommsen in Monumenta Germaniae Historica AA XI Berlin 1894 Origo Gentis Langobardorum ed G Waitz in Monumenta Germaniae Historica SS rer Lang Paulus Diaconus Historia Langobardorum Storia dei Longobardi Lorenzo Valla Mondadori Milan 1992 LiteraturUberblickswerke Elena Percivaldi I Longobardi Un popolo alle radici della nostra Storia Diarkos Reggio Emilia 2020 Gian Pietro Brogiolo Federico Marazzi Caterina Giostra Hrsg Longobardi Un popolo che cambia la storia Mailand 2017 Claudio Azzara L Italia dei barbari Il Mulino Bologna 2002 ISBN 88 15 08812 1 Carlo Bertelli Gian Pietro Broglio Il futuro dei Longobardi L Italia e la costruzione dell Europa di Carlo Magno Mailand 2000 ISBN 88 8118 798 1 Christie Neil I Longobardi Storia e archeologia di un popolo ECIG Genf 1997 ISBN 88 7545 735 2 Paolo Possenti Le radici degli italiani Bd II Romania e Longobardia Effedieffe Mailand 2001 ISBN 88 85223 27 3 Sergio Rovagnati I Longobardi Xenia Mailand 2003 ISBN 88 7273 484 3 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi Einaudi Turin 2002 basiert auf der dt Ausg von 1982 Schriftkultur Sprache Nicholas Everett Literacy in Lombard Italy c 568 774 Cambridge University Press 2011 Wolfgang Haubrichs Sprache und Schriftlichkeit im langobardischen Italien Das Zeugnis von Namen Wortern und Entlehnungen in Filologia Germanica Germanic Philology 2 2010 133 201 Rechtsgeschichte Claudio Azzara Stefano Gasparri Le leggi dei Longobardi Storia memoria e diritto di un popolo germanico 2 Aufl Rom 2005 ISBN 88 8334 099 X Gian Piero Bognetti L Editto di Rotari come espediente politico di una monarchia barbarica Giuffre Mailand 1957 Wirtschaften Handel Amelio Tagliaferri I Longobardi nella civilta e nell economia italiana del primo Medioevo Giuffre Mailand 1965 Militar und Krieg Herrschaftsausubung Walter Pohl L armee romaine et les Lombards strategies militaires et politiques Memoires de l Association francaise d archeologie merovingienne 1993 291 295 online Giovanni Tabacco Egemonie sociali e strutture del potere nel medioevo italiano Einaudi Turin 1999 ISBN 88 06 49460 0 Chris Wickham Early Medieval Italy Central Power and Local Society 400 1000 MacMillan Press London 1981 Herzogtumer Norditalien Chiara Valdambrini Hrsg Una terra di mezzo I Longobardi e la nascita della Toscana Mailand 2021 I Longobardi dei ducati di Spoleto e Benevento Atti del XVI Congresso internazionale di studi sull alto Medioevo Spoleto 20 23 ottobre 2002 Benevento 24 27 ottobre 2002 2 Bde Spoleto 2004 Giancarlo Mazzoli Giuseppe Micieli I Longobardi oltre Pavia Conquista irradiazione e intrecci culturali Mailand 2016 Suditalien Marcello Rotili Hrsg Tra i Longobardi del Sud Arechi II e il ducato di Benevento Padua 2017 Giulia Zornetta Italia meridionale longobardo Competizione conflitto e potere politico a Benevento secoli VIII IX Rom 2020 Angelo Panarese Longobardi Bizantini Normanni nel Mezzogiorno Secoli VII XIII Capone Lecce 2021 Stefano Gasparri I duchi longobardi La Sapienza Rom 1978 Tommaso Indelli Storia politica della Lombardia minore I principati longobardi di Benevento Salerno e Capua VI XI sec Salerno 2020 Giuseppe Roma Hrsg I Longobardi del Sud Rom 2010 Stadte Piero Majocchi Pavia citta regia Storia e memoria di una capitale altomedievale Viella Rom 2008 Kunstgeschichte Sandrina Bandera Declino ed eredita dai Longobardi ai Carolingi Lettura e interpretazione dell altare di S Ambrogio Fondazione Abbatia Sancte Marie de Morimundo Morimondo 2004 Genetische Ansatze Walter Pohl Johannes Krause Tivadar Vida Patrick Geary Integrating Genetic Archaeological and Historical Perspectives on Eastern Central Europe 400 900 AD in Historical Studies on Central Europe 1 2019 213 228Altere Werke Ottorino Bertolini Roma e i Longobardi Istituto di studi romani Rom 1972 Storia d Italia Bd I Dal tramonto dell Impero fino alle prime formazioni di Stati regionali Einaudi Turin 1974 Indro Montanelli Roberto Gervaso L Italia dei secoli bui Rizzoli Mailand 1965 Paolo Delogu Longobardi e Bizantini in Storia d Italia UTET Turin 1980 AnmerkungenPaul Fouracre Rosamond McKitterick The New Cambridge Medieval History c 500 c 700 Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 36291 1 S 8 Vgl Paulus Diaconus Historia Langobardorum IV 37 VI 24 26 und 52 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 48 50 oder zwolf Jahre nach Origo Gentis Langobardorum und Chronik von Fredegar Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 37 Paulus Diaconus Historia Langobardorum III 16 Paulus Diaconus Historia Langobardorum IV 41 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 61 Paulus Diaconus Historia Langobardorum IV 45 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 59 Paulus Diaconus Historia Langobardorum IV 46 Franco Cardini Marina Montesano Storia medievale 2006 S 86 Paulus Diaconus Historia Langobardorum VI 35 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 97 Paulus Diaconus Historia Langobardorum VI 49 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 82 Sergio Rovagnati I Longobardi 2003 S 75 76 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 98 101 Paulus Diaconus Historia Langobardorum VI 55 Leges Langobardorum Ratchis Leges 14 1 3 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 111 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 112 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 102 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 125 Claudio Azzara L Italia dei barbari 2002 S 135 Sergio Rovagnati I Longobardi 2003 S 1 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 135 136 Jorg Jarnut Storia dei Longobardi 2002 S 136 137 Normdaten Geografikum GND 4074008 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 248538076

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