Leon Löwenkopf 10 Dezember 1892 in Szczerzec bei Lemberg Österreich Ungarn 15 Dezember 1966 in Zürich Schweiz war ein de
Leon Löwenkopf

Leon Löwenkopf (* 10. Dezember 1892 in Szczerzec bei Lemberg, Österreich-Ungarn; † 15. Dezember 1966 in Zürich, Schweiz) war ein deutscher Sozialdemokrat, Widerstandskämpfer, KZ-Häftling und nach 1945 Mitgründer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und Organisator des jüdischen Wiederbeginns in Dresden.
Leben
Löwenkopfs Eltern zogen 1908 nach Dresden, wo sie ein Textilhandelsgeschäft betrieben. Er ging nach Wien und erlernte das Hutmacherhandwerk und machte eine kaufmännische Lehre. 1913 zog auch er nach Dresden, wurde dann aber als österreichisch-ungarischer Soldat im Ersten Weltkrieg eingezogen. Wieder in Dresden arbeitete er als Versicherungsvertreter. Er schloss sich frühzeitig dem Allgemeinen jüdischen Arbeiterbund an und war von 1919 bis 1932 dessen Zweiter Vorsitzender. 1930 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. 1934 emigrierte er mit seiner Frau nach Palästina. 1936 ging er nach Warschau, wo er als Versicherungsvertreter arbeitete. Seine Eltern wurden 1938 bei der Polenaktion aus dem Deutschen Reich ausgewiesen. Sie wurden 1942 Opfer des Holocaust.
Im Oktober 1940 wurde er im Warschauer Ghetto inhaftiert. 1942 gelang ihm die Flucht in den anderen Teil Warschaus, und er schloss sich einer polnisch-jüdischen Widerstandsgruppe an. Löwenkopf wurde jedoch gefasst und zum Tode verurteilt. Er wurde in das KZ Majdanek überstellt, danach in das KZ Auschwitz verbracht und zuletzt in das KZ Sachsenhausen. 1945 gehörte er zu den Teilnehmern eines Todesmarsches in Richtung Schwerin, wo er am 3. Mai 1945 befreit wurde.
Im August 1945 traf er in Dresden seine Frau wieder. Er schloss sich der Jüdischen Gemeinde von Dresden an und war ihr erster Vorsitzender bis zu seiner Flucht 1953 nach Düsseldorf. Seinem Einsatz war der Synagogenbau 1950 zu verdanken. Löwenkopf arbeitete im „Ortsausschuss der Opfer des Faschismus“, der Teil der kommunalen Sozialverwaltung wurde. 1946 trat er in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein und gehörte im Februar 1947 zu den Mitbegründern der VVN in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Zudem wurde er Präsident der Sächsischen Landeskreditbank. Seit 1947 gehörte er zum engeren Vorstand der VVN. 1950 wurde er nach einer Denunziation für drei Monate inhaftiert. In der Folge des Slansky-Prozesses, der antisemitisch grundierten Verhaftung Paul Merkers und der antisemitischen Sprache eines SED-Parteibeschlusses floh er im Januar 1953 nach West-Berlin. Am 21. Januar 1953 schloss der VVN-Vorstand ihn als „zionistischen Agenten“ aus der VVN aus.
In Düsseldorf arbeitete er wieder in seinem Beruf als Versicherungsvertreter und gehörte zur dortigen Jüdischen Gemeinde. 1957 übersiedelte er mit seiner Frau in die Schweiz, wo sie Mitglieder der Cultusgemeinde Zürich wurden.
Literatur
- Nora Goldenbogen: Leon Löwenkopf, erster Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Dresden nach der Shoah. Versuch einer Annäherung. In: Susanne Schönborn, Michael Brenner (Hrsg.): Zwischen Erinnerung und Neubeginn: Zur deutsch-jüdischen Geschichte nach 1945. Meidenbauer, München 2006, ISBN 3-89975-051-9, S. 92–110
- Nora Goldenbogen: „Schonungslos den kranken Kern aufdecken!“ Zu Problemen des Antisemitismus und seiner Rolle in den „Säuberungen“ in Sachsen 1949–1953, in dies., Hg.: Antisemitismus und Massenmord. Beiträge zur Geschichte der Judenverfolgung. Reihe: Texte zur politischen Bildung, 16. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Leipzig 1994, ISBN 3929994143, S. 75–85
- Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Dresden. Die Geschichte der Stadt von den Anfängen bis zur Gegenwart. Junius, Hamburg 2002, ISBN 3-88506-015-9.
Personendaten | |
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NAME | Löwenkopf, Leon |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpfer, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Dresden und VVN-Mitglied |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1892 |
GEBURTSORT | Szczerzec bei Lemberg, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 15. Dezember 1966 |
STERBEORT | Zürich, Schweiz |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Leon Lowenkopf 10 Dezember 1892 in Szczerzec bei Lemberg Osterreich Ungarn 15 Dezember 1966 in Zurich Schweiz war ein deutscher Sozialdemokrat Widerstandskampfer KZ Haftling und nach 1945 Mitgrunder der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN und Organisator des judischen Wiederbeginns in Dresden LebenLowenkopfs Eltern zogen 1908 nach Dresden wo sie ein Textilhandelsgeschaft betrieben Er ging nach Wien und erlernte das Hutmacherhandwerk und machte eine kaufmannische Lehre 1913 zog auch er nach Dresden wurde dann aber als osterreichisch ungarischer Soldat im Ersten Weltkrieg eingezogen Wieder in Dresden arbeitete er als Versicherungsvertreter Er schloss sich fruhzeitig dem Allgemeinen judischen Arbeiterbund an und war von 1919 bis 1932 dessen Zweiter Vorsitzender 1930 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD ein 1934 emigrierte er mit seiner Frau nach Palastina 1936 ging er nach Warschau wo er als Versicherungsvertreter arbeitete Seine Eltern wurden 1938 bei der Polenaktion aus dem Deutschen Reich ausgewiesen Sie wurden 1942 Opfer des Holocaust Im Oktober 1940 wurde er im Warschauer Ghetto inhaftiert 1942 gelang ihm die Flucht in den anderen Teil Warschaus und er schloss sich einer polnisch judischen Widerstandsgruppe an Lowenkopf wurde jedoch gefasst und zum Tode verurteilt Er wurde in das KZ Majdanek uberstellt danach in das KZ Auschwitz verbracht und zuletzt in das KZ Sachsenhausen 1945 gehorte er zu den Teilnehmern eines Todesmarsches in Richtung Schwerin wo er am 3 Mai 1945 befreit wurde Im August 1945 traf er in Dresden seine Frau wieder Er schloss sich der Judischen Gemeinde von Dresden an und war ihr erster Vorsitzender bis zu seiner Flucht 1953 nach Dusseldorf Seinem Einsatz war der Synagogenbau 1950 zu verdanken Lowenkopf arbeitete im Ortsausschuss der Opfer des Faschismus der Teil der kommunalen Sozialverwaltung wurde 1946 trat er in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED ein und gehorte im Februar 1947 zu den Mitbegrundern der VVN in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ Zudem wurde er Prasident der Sachsischen Landeskreditbank Seit 1947 gehorte er zum engeren Vorstand der VVN 1950 wurde er nach einer Denunziation fur drei Monate inhaftiert In der Folge des Slansky Prozesses der antisemitisch grundierten Verhaftung Paul Merkers und der antisemitischen Sprache eines SED Parteibeschlusses floh er im Januar 1953 nach West Berlin Am 21 Januar 1953 schloss der VVN Vorstand ihn als zionistischen Agenten aus der VVN aus In Dusseldorf arbeitete er wieder in seinem Beruf als Versicherungsvertreter und gehorte zur dortigen Judischen Gemeinde 1957 ubersiedelte er mit seiner Frau in die Schweiz wo sie Mitglieder der Cultusgemeinde Zurich wurden LiteraturNora Goldenbogen Leon Lowenkopf erster Vorsitzender der Judischen Gemeinde zu Dresden nach der Shoah Versuch einer Annaherung In Susanne Schonborn Michael Brenner Hrsg Zwischen Erinnerung und Neubeginn Zur deutsch judischen Geschichte nach 1945 Meidenbauer Munchen 2006 ISBN 3 89975 051 9 S 92 110 Nora Goldenbogen Schonungslos den kranken Kern aufdecken Zu Problemen des Antisemitismus und seiner Rolle in den Sauberungen in Sachsen 1949 1953 in dies Hg Antisemitismus und Massenmord Beitrage zur Geschichte der Judenverfolgung Reihe Texte zur politischen Bildung 16 Rosa Luxemburg Stiftung Leipzig 1994 ISBN 3929994143 S 75 85 Dresdner Geschichtsverein Hrsg Dresden Die Geschichte der Stadt von den Anfangen bis zur Gegenwart Junius Hamburg 2002 ISBN 3 88506 015 9 Normdaten Person GND 106841331X lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 315523573 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lowenkopf LeonKURZBESCHREIBUNG Widerstandskampfer Vorsitzender der Judischen Gemeinde zu Dresden und VVN MitgliedGEBURTSDATUM 10 Dezember 1892GEBURTSORT Szczerzec bei Lemberg Osterreich UngarnSTERBEDATUM 15 Dezember 1966STERBEORT Zurich Schweiz