Die Livländische Reimchronik ist ein überlieferter Bericht über die Ereignisse in Livland im 12 und 13 Jahrhundert Der B
Livländische Reimchronik

Die Livländische Reimchronik ist ein überlieferter Bericht über die Ereignisse in Livland im 12. und 13. Jahrhundert. Der Berichterstatter nutzte für diese Chronik die im Mittelalter in Westeuropa verbreitete Form der Reimchronik. Sie ist in mittelhochdeutscher Sprache verfasst.
Die Livländische Reimchronik beschreibt die Taten des Deutschen Ordens beginnend ab 1143 bis um das Jahr 1290.
Die späteren Taten des Deutschen Ordens in Livland werden durch „Die jüngere livländische Reimchronik“ beschrieben. Diese widmet sich den Jahren 1315 bis 1348.
Quellen
Die Livländische Reimchronik besteht aus 12017 Versen, von denen es zwei handschriftliche Überlieferungen gibt:
- eine Rigaer Ausgabe aus der Mitte des 14. Jahrhunderts sie befand sich in Riga in der Bibliothek der Livländischen Ritterschaft und gilt als verschollen.
- eine Heidelberger Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert in der Heidelberger Universitätsbibliothek als Codex Palatinus germanicus 367.
Aus der Rigaer Ausgabe sind die Verse 2561 bis 3840 herausgerissen. In den verbleibenden Versen stimmen beide Ausgaben überein.
Autor
Der Autor der Livländischen Reimchronik ist unbekannt. Auf der Grundlage von Anmerkungen in der Rigaer Überlieferung wurde ursprünglich als Autor vermutet. Die Anmerkungen stellten sich jedoch als in späterer Zeit hinzugefügt heraus. Somit gilt nur noch als gesichert, dass der unbekannte Autor in der Zeit um 1278 bis 1279 in Livland gewesen sein muss, vermutlich im Dienste des Deutschen Ordens, wahrscheinlich als Herold. Dadurch war es ihm vergönnt, durch das Land zu reisen und Augenzeuge verschiedener Ereignisse zu werden.
Inhalt
Es werden Ereignisse von 1143 bis 1291 beschrieben. So enthalten die Verse 2065 bis 2294 Beschreibungen der Schlacht auf dem Peipussee. Die Verse 9225 bis 9233 informieren über die damalige Flagge der Letten.
Ausgaben
- Fragment einer Urkunde der ältesten livländischen Geschichte in Versen. Hrsg. von Lib. Bergmann. Riga 1817
- Th. Kallmeyer (Hrsg.): Ditleb's von Alnpeke Livländische Reimchronik, enthaltend Der Riterlichen Meister und Bruder zu Nieflant geschicht, nach dem Bergmannschen Drucke mit den Ergänzungen und den abweichenden Lesearten der Heidelberger Handschrift neu bearbeitet und herausgegeben,Scriptores Rerum Livonicarum, Riga und Leipzig: Eduard Frantzen, Riga und Leipzig 1853, Liborius Bergmann
- Livländische Reimchronik. Hrsg. von Franz Pfeiffer. Litterarischer Verein, Stuttgart 1844 (Digitalisat; Nachdruck: Rodopi, Amsterdam 1969)
- Die jüngere livländische Reimchronik des Bartholomäus Hoeneke 1315–1348. Hrsg. v. K. Höhlbaum. Leipzig 1872
- Livländische Reimchronik. Mit Anmerkungen, Namenverzeichnis und Glossar. Hrsg. von Leo Meyer. Paderborn 1876 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1963)
- Liivimaa noorem riimkroonika: 1315–1348. Paralleltext auf Mittelniederdeutsch und Estnisch. Übersetzt und kommentiert von Sulev Vahtre. Tallinn: Eesti Riiklik Kirjastus, 1960
- Atskaņu hronika. Deutscher und lettischer Text. Übersetzt von Valdis Bisenieks, kommentiert von Ēvalds Mugurēvičs u. a. Zinātne, Riga 1998, ISBN 5-7966-1182-8
- Liivimaa vanem riimkroonika. Übersetzt und kommentiert von Urmas Eelmäe, wissenschaftlicher Bearbeiter Enn Tarvel. Tallinn: Argo, 2003
- Cronaca Rimata della Livonia (Livländische Reimchronik). Deutscher und italienischer Text. Übersetzt und kommentiert von Piero Bugiani. Vocifuoriscena, Viterbo 2016.
Sekundärliteratur
- Hartmut Kugler: Über die „Livländische Reimchronik“ : Text, Gedächtnis und Topographie. In: Brüder-Grimm-Gesellschaft: Jahrbuch der Brüder-Grimm-Gesellschaft, Bd. 2 (1992), S. 85–104.
- , in: Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Estland und Lettland, bearbeitet von J. F. v. Recke und C. E. Napiersky. Band I: A-F, Mitau 1827, online.
- Alan V. Murray: The structure, genre and intended audience of the Livonian Rhymed Chronicle. In: Crusade and conversion on the Baltic frontier, 1150–1500. hg. von , Aldershot 2001, S. 235–251.
- Alan V. Murray: The Livonian Rhymed Chronicle as a Transitional Text: Formulaic Language in Middle High German Verse History. In: Rilce. Revista de Filología Hispánica, Jg. 36 (2020), S. 1324–1343.
- Piero Bugiani: Le Crociate Baltiche e la Cronaca Rimata della Livonia (Livländische Reimchronik). In: Settentrione. Rivista di studi italo-finlandese, Bd. 28 (2016), S. 43–63.
- Carola L. Gottzmann / Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. 3 Bände; 1Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2007. ISBN 978-3-11-019338-1. Band 2, S. 847–850.
Weblinks
- Eintrag zur Livländischen Reimchronik im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
- Eintrag zur Jüngeren livländischen Reimchronik im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
Einzelnachweise
- Eintrag im Handschriftencensus
- May Redlich: Lexikon deutschbaltischer Literatur. Eine Bibliographie. Herausgegeben von der Georg-Dehio-Gesellschaft. Verlag Wissenschaft und Politik Berend von Nottbeck, Köln 1989. ISBN 3-8046-8717-2, S. 216–217
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Livlandische Reimchronik ist ein uberlieferter Bericht uber die Ereignisse in Livland im 12 und 13 Jahrhundert Der Berichterstatter nutzte fur diese Chronik die im Mittelalter in Westeuropa verbreitete Form der Reimchronik Sie ist in mittelhochdeutscher Sprache verfasst Die Livlandische Reimchronik beschreibt die Taten des Deutschen Ordens beginnend ab 1143 bis um das Jahr 1290 Die spateren Taten des Deutschen Ordens in Livland werden durch Die jungere livlandische Reimchronik beschrieben Diese widmet sich den Jahren 1315 bis 1348 QuellenDie Livlandische Reimchronik besteht aus 12017 Versen von denen es zwei handschriftliche Uberlieferungen gibt eine Rigaer Ausgabe aus der Mitte des 14 Jahrhunderts sie befand sich in Riga in der Bibliothek der Livlandischen Ritterschaft und gilt als verschollen eine Heidelberger Ausgabe aus dem 15 Jahrhundert in der Heidelberger Universitatsbibliothek als Codex Palatinus germanicus 367 Aus der Rigaer Ausgabe sind die Verse 2561 bis 3840 herausgerissen In den verbleibenden Versen stimmen beide Ausgaben uberein AutorDer Autor der Livlandischen Reimchronik ist unbekannt Auf der Grundlage von Anmerkungen in der Rigaer Uberlieferung wurde ursprunglich als Autor vermutet Die Anmerkungen stellten sich jedoch als in spaterer Zeit hinzugefugt heraus Somit gilt nur noch als gesichert dass der unbekannte Autor in der Zeit um 1278 bis 1279 in Livland gewesen sein muss vermutlich im Dienste des Deutschen Ordens wahrscheinlich als Herold Dadurch war es ihm vergonnt durch das Land zu reisen und Augenzeuge verschiedener Ereignisse zu werden InhaltEs werden Ereignisse von 1143 bis 1291 beschrieben So enthalten die Verse 2065 bis 2294 Beschreibungen der Schlacht auf dem Peipussee Die Verse 9225 bis 9233 informieren uber die damalige Flagge der Letten AusgabenFragment einer Urkunde der altesten livlandischen Geschichte in Versen Hrsg von Lib Bergmann Riga 1817 Th Kallmeyer Hrsg Ditleb s von Alnpeke Livlandische Reimchronik enthaltend Der Riterlichen Meister und Bruder zu Nieflant geschicht nach dem Bergmannschen Drucke mit den Erganzungen und den abweichenden Lesearten der Heidelberger Handschrift neu bearbeitet und herausgegeben Scriptores Rerum Livonicarum Riga und Leipzig Eduard Frantzen Riga und Leipzig 1853 Liborius Bergmann Livlandische Reimchronik Hrsg von Franz Pfeiffer Litterarischer Verein Stuttgart 1844 Digitalisat Nachdruck Rodopi Amsterdam 1969 Die jungere livlandische Reimchronik des Bartholomaus Hoeneke 1315 1348 Hrsg v K Hohlbaum Leipzig 1872 Livlandische Reimchronik Mit Anmerkungen Namenverzeichnis und Glossar Hrsg von Leo Meyer Paderborn 1876 Nachdruck Olms Hildesheim 1963 Liivimaa noorem riimkroonika 1315 1348 Paralleltext auf Mittelniederdeutsch und Estnisch Ubersetzt und kommentiert von Sulev Vahtre Tallinn Eesti Riiklik Kirjastus 1960 Atskanu hronika Deutscher und lettischer Text Ubersetzt von Valdis Bisenieks kommentiert von Evalds Mugurevics u a Zinatne Riga 1998 ISBN 5 7966 1182 8 Liivimaa vanem riimkroonika Ubersetzt und kommentiert von Urmas Eelmae wissenschaftlicher Bearbeiter Enn Tarvel Tallinn Argo 2003 Cronaca Rimata della Livonia Livlandische Reimchronik Deutscher und italienischer Text Ubersetzt und kommentiert von Piero Bugiani Vocifuoriscena Viterbo 2016 SekundarliteraturHartmut Kugler Uber die Livlandische Reimchronik Text Gedachtnis und Topographie In Bruder Grimm Gesellschaft Jahrbuch der Bruder Grimm Gesellschaft Bd 2 1992 S 85 104 in Allgemeines Schriftsteller und Gelehrten Lexikon der Provinzen Livland Estland und Lettland bearbeitet von J F v Recke und C E Napiersky Band I A F Mitau 1827 online Alan V Murray The structure genre and intended audience of the Livonian Rhymed Chronicle In Crusade and conversion on the Baltic frontier 1150 1500 hg von Aldershot 2001 S 235 251 Alan V Murray The Livonian Rhymed Chronicle as a Transitional Text Formulaic Language in Middle High German Verse History In Rilce Revista de Filologia Hispanica Jg 36 2020 S 1324 1343 Piero Bugiani Le Crociate Baltiche e la Cronaca Rimata della Livonia Livlandische Reimchronik In Settentrione Rivista di studi italo finlandese Bd 28 2016 S 43 63 Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs 3 Bande 1Verlag Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 Band 2 S 847 850 WeblinksEintrag zur Livlandischen Reimchronik im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Eintrag zur Jungeren livlandischen Reimchronik im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters EinzelnachweiseEintrag im Handschriftencensus May Redlich Lexikon deutschbaltischer Literatur Eine Bibliographie Herausgegeben von der Georg Dehio Gesellschaft Verlag Wissenschaft und Politik Berend von Nottbeck Koln 1989 ISBN 3 8046 8717 2 S 216 217