Friedrich Otto Ludwig Külz 18 Februar 1875 in Borna 20 Februar 1938 in Leipzig war ein deutscher Kolonialarzt Tropenmedi
Ludwig Külz

Friedrich Otto Ludwig Külz (* 18. Februar 1875 in Borna; † 20. Februar 1938 in Leipzig) war ein deutscher Kolonialarzt, Tropenmediziner und Afrikaforscher.
Leben
Ludwig Külz wurde als Sohn eines Pfarrers geboren und war der Zwillingsbruder des liberalen Politikers und Reichsinnenministers Wilhelm Külz. Ludwig studierte im Gegensatz zu seinem der Juristerei zugewandten Zwillingsbruder Medizin. Nach dem Abschluss mit der Promotion zum Dr. med. im Jahr 1899 leistete er seinen Wehrdienst als Marinearzt der Kaiserlichen Marine ab und nahm gleich an einer fünfmonatigen Auslandsreise in das südliche Afrika teil. 1902 wurde er Regierungsarzt in der deutschen Kolonie Togo und ab 1905 in Kamerun bis 1913. Als solcher war er beruflich mit der Aufgabe befasst, mit medizinischen Argumenten wie der Malariaprävention die in den deutschen Kolonien politisch gewünschte Segregation zwischen Schwarz und Weiß als hygienisch notwendig zu begründen. Diese Argumentationen wurden mit tragend in der Douala-Enteignung, die 1914 in der Hinrichtung von Chief Rudolf Manga Bell ihren Höhepunkt fand.
Er war stellvertretender Leiter der medizinisch-demografischen Deutsch-Neuguinea-Expedition 1913/14 des Reichskolonialamtes, an der auch der Tropenmediziner Professor Alfred Leber als Expeditionsleiter sowie auch der Maler Emil Nolde und seine Frau teilnahmen. Diese Expedition endete erst unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkriegs.
Im Dezember 1914 gelang ihm von Hollandia auf einem niederländischen Frachtschiff unter Inkognito die Flucht nach Deutschland. Im Juli 1915 wurde er zum Medizinalrat befördert. Zunächst wurde er im Kriegslazarett 18 bei Sedan eingesetzt, dann war er Regimentsarzt beim Feldartillerieregiment 7. Nach seiner Beförderung zum Marine-Oberarzt 1916 erfolgte seine Abordnung zum Stab des Feldmarschalls Colmar von der Goltz in das Osmanische Reich sowie später weiterer Einsatz in Rumänien.
Külz lebte von 1928 bis zu seinem Tod in Erdmannshain bei Leipzig.
Seine Erinnerungen an die Zeit in Afrika fanden nach seinem Tod im Dritten Reich noch einmal eine breite Leserschaft.
Schriften (Auswahl)
- Literatur von und über Ludwig Külz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zur Frauenfrage in den deutschen Kolonien. In: Koloniale Monatsblätter, Jg. 15, 1913, S. 61–67.
- Tropenarzt im Afrikanischen Busch. 3. Auflage. Berlin 1942.
Literatur
- Ludwig Külz: Blätter und Briefe eines Arztes aus dem tropischen Deutschafrika. Verlag Wilhelm Süsserott, Berlin 1910.
- Ada Nolde: Einige Erinnerungen. ein geplanter Vortrag über die gemeinsame Südseereise. In: Emil Nolde – Die Südseereise 1913–1914. S. 43–71.
- Manfred Reuther (Hrsg.): Emil Nolde – Die Südseereise 1913–1914. deutsch-englischer Katalog zur Ausstellung in Berlin. DuMont, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-9083-5.
- Manfred Reuther: Emil Noldes Ostasienfahrt und die bewegte Südseereise. In: Emil Nolde – Die Südseereise 1913–1914. DuMont, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-9083-5, S. 21–27.
- Ralph Erbar: Ein "Platz an der Sonne?" – Die Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Kolonie Togo 1884–1914. (= Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte. Band 51). Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05800-1.
- Johannes W. Grüntzig, Heinz Mehlhorn: Alfred Th. Leber (1881–1954): Ein Pionier der Tropenophthalmologie – In der Südsee verschollen – in Indien wiederentdeckt. In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. 201(4), Okt 1992, S. 254–262.
- Johannes W. Grüntzig, Heinz Mehlhorn: Expeditionen ins Reich der Seuchen. Medizinische Himmelfahrtskommandos der deutschen Kaiser- und Kolonialzeit. Elsevier-Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1622-1.
- Stichwort: Külz, Friedrich Otto Ludwig. In: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band II. Leipzig, 1920. S. 390.
Weblinks
- Werke von Ludwig Külz im Projekt Gutenberg-DE
Belege
- Geheimrat Prof. Dr. med. Ludwig Külz. In: www.geschichteborna.de. Abgerufen am 19. Dezember 2023.
- Andreas Eckert: Grundbesitz, Landkonflikte und kolonialer Wandel – Douala 1880 bis 1960. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999, S. 118.
- Wolfgang U. Eckart: Politische »Machtergreifung« und medizinische Wissenschaft: Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933. In: Christoph Gradmann, Oliver von Mengersen: Das Ende der Weimarer Republik und die Nationalsozialistische Machtergreifung, Vorträge Heidelberger Historiker in der Reichspräsident Friedrich Ebert Gedenkstätte. Manutius Verlag, Heidelberg 1994, ISBN 3-925678-48-4, S. 155–156. (Zu Ludwig Külz, der dem »Bastardisierungs«-Problem bei Kindern, die in Ehen zwischen weißen Siedlern und farbigen Eingeborenen geboren wurden, entgegentrat)
- Biographisches Handbuch Deutsch-Neuguinea. 2. Auflage. Fassberg 2002, OCLC 79203975, S. 212.
Personendaten | |
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NAME | Külz, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Külz, Friedrich Otto Ludwig (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kolonialarzt, Tropenmediziner und Afrikaforscher |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1875 |
GEBURTSORT | Borna |
STERBEDATUM | 20. Februar 1938 |
STERBEORT | Erdmannshain |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Friedrich Otto Ludwig Kulz 18 Februar 1875 in Borna 20 Februar 1938 in Leipzig war ein deutscher Kolonialarzt Tropenmediziner und Afrikaforscher Ludwig Kulz 1902 in Togo Exkursionsroute der Medizinisch demographischen Deutsch Neuguinea ExpeditionLebenLudwig Kulz wurde als Sohn eines Pfarrers geboren und war der Zwillingsbruder des liberalen Politikers und Reichsinnenministers Wilhelm Kulz Ludwig studierte im Gegensatz zu seinem der Juristerei zugewandten Zwillingsbruder Medizin Nach dem Abschluss mit der Promotion zum Dr med im Jahr 1899 leistete er seinen Wehrdienst als Marinearzt der Kaiserlichen Marine ab und nahm gleich an einer funfmonatigen Auslandsreise in das sudliche Afrika teil 1902 wurde er Regierungsarzt in der deutschen Kolonie Togo und ab 1905 in Kamerun bis 1913 Als solcher war er beruflich mit der Aufgabe befasst mit medizinischen Argumenten wie der Malariapravention die in den deutschen Kolonien politisch gewunschte Segregation zwischen Schwarz und Weiss als hygienisch notwendig zu begrunden Diese Argumentationen wurden mit tragend in der Douala Enteignung die 1914 in der Hinrichtung von Chief Rudolf Manga Bell ihren Hohepunkt fand Er war stellvertretender Leiter der medizinisch demografischen Deutsch Neuguinea Expedition 1913 14 des Reichskolonialamtes an der auch der Tropenmediziner Professor Alfred Leber als Expeditionsleiter sowie auch der Maler Emil Nolde und seine Frau teilnahmen Diese Expedition endete erst unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkriegs Im Dezember 1914 gelang ihm von Hollandia auf einem niederlandischen Frachtschiff unter Inkognito die Flucht nach Deutschland Im Juli 1915 wurde er zum Medizinalrat befordert Zunachst wurde er im Kriegslazarett 18 bei Sedan eingesetzt dann war er Regimentsarzt beim Feldartillerieregiment 7 Nach seiner Beforderung zum Marine Oberarzt 1916 erfolgte seine Abordnung zum Stab des Feldmarschalls Colmar von der Goltz in das Osmanische Reich sowie spater weiterer Einsatz in Rumanien Kulz lebte von 1928 bis zu seinem Tod in Erdmannshain bei Leipzig Seine Erinnerungen an die Zeit in Afrika fanden nach seinem Tod im Dritten Reich noch einmal eine breite Leserschaft Schriften Auswahl Literatur von und uber Ludwig Kulz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zur Frauenfrage in den deutschen Kolonien In Koloniale Monatsblatter Jg 15 1913 S 61 67 Tropenarzt im Afrikanischen Busch 3 Auflage Berlin 1942 LiteraturLudwig Kulz Blatter und Briefe eines Arztes aus dem tropischen Deutschafrika Verlag Wilhelm Susserott Berlin 1910 Ada Nolde Einige Erinnerungen ein geplanter Vortrag uber die gemeinsame Sudseereise In Emil Nolde Die Sudseereise 1913 1914 S 43 71 Manfred Reuther Hrsg Emil Nolde Die Sudseereise 1913 1914 deutsch englischer Katalog zur Ausstellung in Berlin DuMont Koln 2008 ISBN 978 3 8321 9083 5 Manfred Reuther Emil Noldes Ostasienfahrt und die bewegte Sudseereise In Emil Nolde Die Sudseereise 1913 1914 DuMont Koln 2008 ISBN 978 3 8321 9083 5 S 21 27 Ralph Erbar Ein Platz an der Sonne Die Verwaltungs und Wirtschaftsgeschichte der deutschen Kolonie Togo 1884 1914 Beitrage zur Kolonial und Uberseegeschichte Band 51 Stuttgart 1991 ISBN 3 515 05800 1 Johannes W Gruntzig Heinz Mehlhorn Alfred Th Leber 1881 1954 Ein Pionier der Tropenophthalmologie In der Sudsee verschollen in Indien wiederentdeckt In Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde 201 4 Okt 1992 S 254 262 Johannes W Gruntzig Heinz Mehlhorn Expeditionen ins Reich der Seuchen Medizinische Himmelfahrtskommandos der deutschen Kaiser und Kolonialzeit Elsevier Verlag Munchen 2005 ISBN 3 8274 1622 1 Stichwort Kulz Friedrich Otto Ludwig In Deutsches Kolonial Lexikon Band II Leipzig 1920 S 390 WeblinksWerke von Ludwig Kulz im Projekt Gutenberg DEBelegeGeheimrat Prof Dr med Ludwig Kulz In www geschichteborna de Abgerufen am 19 Dezember 2023 Andreas Eckert Grundbesitz Landkonflikte und kolonialer Wandel Douala 1880 bis 1960 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1999 S 118 Wolfgang U Eckart Politische Machtergreifung und medizinische Wissenschaft Das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses vom 14 Juli 1933 In Christoph Gradmann Oliver von Mengersen Das Ende der Weimarer Republik und die Nationalsozialistische Machtergreifung Vortrage Heidelberger Historiker in der Reichsprasident Friedrich Ebert Gedenkstatte Manutius Verlag Heidelberg 1994 ISBN 3 925678 48 4 S 155 156 Zu Ludwig Kulz der dem Bastardisierungs Problem bei Kindern die in Ehen zwischen weissen Siedlern und farbigen Eingeborenen geboren wurden entgegentrat Biographisches Handbuch Deutsch Neuguinea 2 Auflage Fassberg 2002 OCLC 79203975 S 212 Normdaten Person GND 133976440 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no2011153219 VIAF 50431179 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kulz LudwigALTERNATIVNAMEN Kulz Friedrich Otto Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kolonialarzt Tropenmediziner und AfrikaforscherGEBURTSDATUM 18 Februar 1875GEBURTSORT BornaSTERBEDATUM 20 Februar 1938STERBEORT Erdmannshain