Ludwig Röder 20 Dezember 1917 in Würzburg 26 Februar 1993 ebenda war ein deutscher Dichter Schriftsteller und Astrologe
Ludwig Röder

Ludwig Röder (* 20. Dezember 1917 in Würzburg; † 26. Februar 1993 ebenda) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Astrologe.
Leben
Röder wuchs in Würzburg auf und studierte dort ab 1937 Medizin, ab 1939 Germanistik, Englisch und Geschichte für das Lehramt. Er lehrte nach den Examina zwei Jahre an Gymnasien in Würzburg und Neustadt an der Aisch, bevor er im Sommer 1944 fristlos entlassen wurde. Er hatte sich geweigert, ein ‚Kinderlandverschickungslager‘ in Würzburg-Kist zu leiten, denn dazu sei, so Röder, „eine überwiegend militärisch ausgerichtete Schulung erforderlich“, die er nicht aufweise (zitiert nach der Röder-Biografie von Wilfrid Lutz). Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die US-Militärregierung an Ludwig Röder heran, unter anderem um das Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg zu leiten. Ab September 1947 unterrichtete er als Studienassessor an der Lehrerbildungsanstalt Würzburg, wurde wegen Krankheit und politischer Diskrepanzen 1949 aus dem Staatsdienst entlassen und ein Jahr später rehabilitiert. Er lehrte ab 1950 für kurze Zeit an einem Gymnasium in Schweinfurt, fiel jedoch wegen Krankheit aus und erhielt nach mehreren Rechtsstreits mit dem Bayerischen Kultusministerium Ende 1953 das endgültige Entlassungsschreiben. Fortan lebte er von Sozialhilfe.
Ab Mitte der 1950er Jahre bis in die 1980er Jahre trat Ludwig Röder durch Vorträge, Leserbriefe und Flugblätter in Erscheinung. Er prangerte die Macht der katholischen Kirche an, wandte sich gegen deren evolutionsfeindliches Weltbild, setzte sich für die Rechte der Frauen und gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland ein. Auf seine Flugblätter wurde unter anderem der Schriftsteller Günter Grass aufmerksam, der Röder im Sommer 1967 in seinem kleinen Haus in der Kleßbergsteige besuchte.
In den 1970er Jahren stieß Röder auf die Astrologie. Sie rundete seine ganzheitliche Weltsicht ab. Er betrieb die Astrologie wie eine Wissenschaft und wurde in dieser Funktion über Würzburg hinaus bekannt. Das Ausstellen von Horoskopen wirkte sich auf finanziell positiv auf Ludwig Röders einfaches Leben aus.
Ludwig Röder war von 1942 bis 1951 mit Sophie verheiratet. Aus der Ehe ging 1943 die Tochter Irmgard Röder hervor. 1947 lernte Ludwig Röder die Würzburger Malerin Rita Kuhn kennen. Die beiden pflegten eine enge Freundschaft bis zu Röders Tod. Rita Kuhn pflegte seinen Nachlass, der jetzt im Stadtarchiv Würzburg liegt.
Ein für Ludwig Röders Stil typisches Gedicht aus dem selbst verlegten Lyrikband „Lichtspur“ von 1982:
„Altes Tor
fragt niemand
nach deiner Zeit
zeitlos
stehst du am Eingang der Welt
zählt kein Hirte die Stunden
Vergangenheit
Gegenwart Zukunft
steht ohne Zeiger
unendlich
im Raum“
Wirken
Röder wurde nur als Astrologe überregional bekannt. Seine Literatur – größtenteils unveröffentlicht oder in alternativen Kleinverlagen publiziert – weist stark expressionistische Züge auf und fand nie den Anschluss an die freiere, experimentellere Sprache der 1960er Jahre.
Ludwig Röder war Pazifist ohne politische Bindung und geriet sowohl mit den Nationalsozialisten, als auch mit der katholischen Kirche und – nach dem Zweiten Weltkrieg – dem Bayerischen Schulsystem in Konflikt.
Werke
- Lichtspur. Gedichte. Selbstverlag in Assoziation mit der alternativen Literaturzeitschrift Die Gießkanne Würzburg 1982.
- Kein Tag vergeht umsonst. Gedichte. Contessa Verlag, Güntersleben 2003.
- Der Dämon und das Mädchen, oder Malos Turmtheater. Ein Theaterroman. Verlag J.H. Röll, Dettelbach 2003.
Biografie
- Wilfrid Lutz: Ludwig Röder – Im Strudel der Zeit Verlag J.H. Röll, Dettelbach 2009.
Einzelnachweise
- Herbert Schott: Die Amerikaner als Besatzungsmacht in Würzburg (1945-1949), Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Würzburg 1985, S. 129
- Ludwig Röder, Literaturportal Bayern
Personendaten | |
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NAME | Röder, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter, Schriftsteller und Astrologe |
GEBURTSDATUM | 20. Dezember 1917 |
GEBURTSORT | Würzburg |
STERBEDATUM | 26. Februar 1993 |
STERBEORT | Würzburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ludwig Roder 20 Dezember 1917 in Wurzburg 26 Februar 1993 ebenda war ein deutscher Dichter Schriftsteller und Astrologe LebenRoder wuchs in Wurzburg auf und studierte dort ab 1937 Medizin ab 1939 Germanistik Englisch und Geschichte fur das Lehramt Er lehrte nach den Examina zwei Jahre an Gymnasien in Wurzburg und Neustadt an der Aisch bevor er im Sommer 1944 fristlos entlassen wurde Er hatte sich geweigert ein Kinderlandverschickungslager in Wurzburg Kist zu leiten denn dazu sei so Roder eine uberwiegend militarisch ausgerichtete Schulung erforderlich die er nicht aufweise zitiert nach der Roder Biografie von Wilfrid Lutz Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die US Militarregierung an Ludwig Roder heran unter anderem um das Institut fur Hochschulkunde an der Universitat Wurzburg zu leiten Ab September 1947 unterrichtete er als Studienassessor an der Lehrerbildungsanstalt Wurzburg wurde wegen Krankheit und politischer Diskrepanzen 1949 aus dem Staatsdienst entlassen und ein Jahr spater rehabilitiert Er lehrte ab 1950 fur kurze Zeit an einem Gymnasium in Schweinfurt fiel jedoch wegen Krankheit aus und erhielt nach mehreren Rechtsstreits mit dem Bayerischen Kultusministerium Ende 1953 das endgultige Entlassungsschreiben Fortan lebte er von Sozialhilfe Ab Mitte der 1950er Jahre bis in die 1980er Jahre trat Ludwig Roder durch Vortrage Leserbriefe und Flugblatter in Erscheinung Er prangerte die Macht der katholischen Kirche an wandte sich gegen deren evolutionsfeindliches Weltbild setzte sich fur die Rechte der Frauen und gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland ein Auf seine Flugblatter wurde unter anderem der Schriftsteller Gunter Grass aufmerksam der Roder im Sommer 1967 in seinem kleinen Haus in der Klessbergsteige besuchte In den 1970er Jahren stiess Roder auf die Astrologie Sie rundete seine ganzheitliche Weltsicht ab Er betrieb die Astrologie wie eine Wissenschaft und wurde in dieser Funktion uber Wurzburg hinaus bekannt Das Ausstellen von Horoskopen wirkte sich auf finanziell positiv auf Ludwig Roders einfaches Leben aus Ludwig Roder war von 1942 bis 1951 mit Sophie verheiratet Aus der Ehe ging 1943 die Tochter Irmgard Roder hervor 1947 lernte Ludwig Roder die Wurzburger Malerin Rita Kuhn kennen Die beiden pflegten eine enge Freundschaft bis zu Roders Tod Rita Kuhn pflegte seinen Nachlass der jetzt im Stadtarchiv Wurzburg liegt Ein fur Ludwig Roders Stil typisches Gedicht aus dem selbst verlegten Lyrikband Lichtspur von 1982 Altes Tor fragt niemand nach deiner Zeit zeitlos stehst du am Eingang der Welt zahlt kein Hirte die Stunden Vergangenheit Gegenwart Zukunft steht ohne Zeiger unendlich im Raum WirkenRoder wurde nur als Astrologe uberregional bekannt Seine Literatur grosstenteils unveroffentlicht oder in alternativen Kleinverlagen publiziert weist stark expressionistische Zuge auf und fand nie den Anschluss an die freiere experimentellere Sprache der 1960er Jahre Ludwig Roder war Pazifist ohne politische Bindung und geriet sowohl mit den Nationalsozialisten als auch mit der katholischen Kirche und nach dem Zweiten Weltkrieg dem Bayerischen Schulsystem in Konflikt WerkeLichtspur Gedichte Selbstverlag in Assoziation mit der alternativen Literaturzeitschrift Die Giesskanne Wurzburg 1982 Kein Tag vergeht umsonst Gedichte Contessa Verlag Guntersleben 2003 Der Damon und das Madchen oder Malos Turmtheater Ein Theaterroman Verlag J H Roll Dettelbach 2003 BiografieWilfrid Lutz Ludwig Roder Im Strudel der Zeit Verlag J H Roll Dettelbach 2009 EinzelnachweiseHerbert Schott Die Amerikaner als Besatzungsmacht in Wurzburg 1945 1949 Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1985 S 129 Ludwig Roder Literaturportal BayernNormdaten Person GND 11931858X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n80066475 VIAF 54955320 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roder LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter Schriftsteller und AstrologeGEBURTSDATUM 20 Dezember 1917GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 26 Februar 1993STERBEORT Wurzburg