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Dieser Artikel behandelt die Grundlagen des Lüftens im Alltag technische Aspekte und Richtlinien finden sich im Artikel

Lüftungswärmeverlust

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Lüftungswärmeverlust
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Dieser Artikel behandelt die Grundlagen des Lüftens im Alltag, technische Aspekte und Richtlinien finden sich im Artikel Lufttechnik.

Lüftung oder Lüften bezeichnet die Erneuerung der Raumluft durch den Austausch von Luft zwischen Außen- und Innenräumen in Bauwerken. Der häufigste Grund für das Lüften von Räumen ist die Abführung unerwünschter Stoffe aus der Innenraumluft.

Der Luftwechsel durch Öffnungen kann auf natürliche Weise durch thermische Konvektion und Winddruck oder durch maschinelle Lüftung erfolgen. Zur Auslegung des zum Anwendungsfall passenden Mindestluftwechsels können verschiedene Normen und Richtlinien herangezogen werden. Die Art und Effizienz der Lüftung bestimmen maßgeblich die Behaglichkeit der Raumnutzer (insbesondere bei besonders hohen oder niedrigen Außentemperaturen) sowie den Energieverbrauch von Heizungs- und Klimaanlagen.

Zur manuellen Wohnungslüftung eignet sich besonders die mehrmals täglich auszuführende Stoßlüftung. Eine Alternative ist die Spaltlüftung, die jedoch schwieriger zu steuern und zu kontrollieren ist und in Gegenden mit wechselnden Windverhältnissen zu stark schwankenden Luftwechselraten führt. Mechanische Lüftungsanlagen in Wohngebäuden werden als kontrollierte Wohnraumlüftung bezeichnet.

Aufgaben der Lüftung

Aufgabe der Lüftung ist es, die gewünschten Raumluftbedingungen herzustellen. In Abhängigkeit von der Nutzung des Gebäudes erfüllt die Lüftung verschiedene Funktionen:

  • Außenluftversorgung, insbesondere zum Ausgleichen des Sauerstoffgehalts der Innenluft,
  • Luftreinhaltung durch Abfuhr von stabilen Stoffen wie Kohlendioxid und Tabakrauch sowie von dynamisch anwachsenden und zerfallenden Schadstoffen wie an Aerosolpartikel gebundene Viren, Bakterien oder Radioisotope,
  • Abfuhr von Wärme (thermischer Last),
  • Abfuhr von Feuchtigkeit (Feuchtelast),
  • in Räumen mit Ofen, Kamin oder Gasgeräten, die auf eine Verbrennungsluftzufuhr aus dem Aufstellraum angewiesen sind,
  • , z. B. im Reinraum mit Überdruck oder im Sicherheitslabor mit Unterdruck.

Wenn über die reine Lüftungsfunktion hinaus auch die Temperatur und Feuchte der zugeführten Luft aktiv reguliert werden, spricht man von einer Klimatisierung.

Kohlendioxid

Die Voraussetzung aeroben Lebens ist molekularer Sauerstoff (O2). Im Gegenzug zur Aufnahme von Sauerstoff wird von den Lebewesen Kohlenstoffdioxid (CO2) produziert. Menschen empfinden in diesem Zusammenhang eine erhöhte CO2-Konzentrationen eher als unangenehm als die entsprechende O2-Abnahme. In den in Deutschland geltenden Technischen Regeln für Arbeitsstätten heißt es hierzu: „Erfahrungsgemäß hat eine erhöhte CO2-Konzentration einen negativen Einfluss auf die Aufmerksamkeitsleistung.“ Als obere Grenze, bis zu der keine Maßnahmen notwendig sind, wird in diesem Dokument (ASR A3.6.) eine CO2-Konzentration von 1000 ppm genannt. Dieser Grenzwert wurde schon von Max von Pettenkofer vorgeschlagen und heißt nach ihm die „Pettenkofer-Zahl“.

Die CO2-Konzentration lässt sich messtechnisch erfassen. Messgeräte können maschinelle Lüftungsanlagen entsprechend regeln oder über ein Display den Nutzer an die Notwendigkeit einer manuellen Lüftung erinnern. Eine Alternative hierzu bietet eine kostenfrei erhältliche CO2-App der IFA. Diese verspricht, die CO2-Konzentration in Räumen zu berechnen. Die App basiert nach Angaben der IFA auf den Ergebnissen einer Studie zur CO2-Messung in Schulen und ist auch im Bürobereich einsetzbar. Die Beschreibung der App nimmt auch Bezug auf die in der ASR A3.6 benannten Grenzwerte.

Luftfeuchtigkeit

Durch Wassereintrag über die Luft kann die Bausubstanz beschädigt werden. Zudem kann es durch Schimmelpilze zur gesundheitlichen Beeinträchtigung der Raumnutzer kommen. Im Regelfall besteht die Gefahr von Schimmelbildung, wenn die Luftfeuchte lokal über einen längeren Zeitraum bei 80 % oder darüber liegt. Ausnahmen bilden Räume mit spezieller Nutzung wie zum Beispiel Dampfbäder oder Schwimmhallen. Ein anderes Problem ist eine zu geringe Feuchtigkeit in der Luft, die ebenso zur Beeinträchtigung der Behaglichkeit und der Gesundheit der Raumnutzer führen kann. Daher sollte die Luftfeuchtigkeit in von Menschen genutzten, konventionellen Bauwerken in engen Grenzen gehalten werden.

Richtwerte für relative Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit zur Nutzung
Nutzung relative Luftf. [%] Temp. [°C]
Wohnräume 40–60 20–22
Büroräume 50–60 20
Hörsäle 60 20
Gaststätten 55 20

Der Körper eines nicht körperlich tätigen, erwachsenen Menschen gibt stündlich 35 bis 40 g Wasser über den Atem und die Haut an die Raumluft ab, also knapp einen Liter pro Tag. Beim Trocknen von 4,5 kg geschleuderter Wäsche kann von einer Feuchtigkeitsabgabe von 1 bis 1,5 Liter Wasser ausgegangen werden. Durch ein warmes (Dusch-)Bad entsteht pro Person und Tag etwa 0,5 bis 1 Liter Wasserdampf. Ungefähr die gleiche Menge kommt beim Kochen und Backen sowie durch die Verdunstung von Zimmerpflanzen jeweils noch einmal dazu. In einem Vierpersonenhaushalt werden so täglich insgesamt rund 8 bis 15 Liter Wasser an die Raumluft abgegeben.

Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, ist der Feuchtigkeitsgehalt von kalter Außenluft niedriger als derjenige der Innenluft (auch wenn die relative Luftfeuchtigkeit gleich hoch sein sollte). Je kälter die Außenluft, desto trockener ist sie also und kann entsprechend große Feuchtigkeitsmengen aufnehmen, wenn sie beim Lüften auf die warme Raumluft trifft. Diesen Zusammenhang stellt das sogenannte hx-Diagramm graphisch dar. Es wird zur Ermittlung des Sättigungsgrades der Luft mit Feuchtigkeit herangezogen und zeigt dem Planer, welchen Wassergehalt die Luft bei welcher Temperatur aufnehmen kann.

Natürliche Lüftung

Siehe auch: Lufttechnik#Freie Lüftungssysteme

Wenn nicht der Wind die treibende Kraft der natürlichen Lüftung ist, beruht diese auf der natürlichen Konvektion und wird auch als freie Lüftung bezeichnet. Der Luftaustausch erfolgt dabei durch Öffnungen (Undichtigkeiten, also Fugen in der Gebäudehülle, geöffnete Fenster oder spezielle Lüftungsöffnungen wie z. B. Außenluftdurchlasselemente und Dachaufsätze) im Gebäude. Den Antrieb für die freie Lüftung liefern Druckdifferenzen infolge der Umströmung des Gebäudes durch Wind und Dichteunterschiede der Luft infolge von Temperaturdifferenzen.

Nachteilig ist, dass die freie Lüftung sich nicht ohne weiteres dem Bedarf anpassen lässt und dass Winde und kalte Außentemperaturen den Luftwechsel unnötig vergrößern. Im Rahmen einer kontrollierten natürlichen Lüftung können diese Einflüsse berücksichtigt und kompensiert werden.

Fensterlüftung

Unter Fensterlüftung versteht man den durch Öffnen von Fenstern hervorgerufenen Luftaustausch. Zum Wohlbefinden in Wohngebäuden und sonstigen Aufenthaltsräumen trägt ein direkter Außenbezug ebenso bei wie der Einfluss der Nutzer auf die Frischluftzufuhr durch öffenbare Fenster.

Zur Vermeidung von Energieverlusten ist sicherzustellen, dass die Luftwechselrate einfach zu kontrollieren ist. Bei der früher üblichen Fugenlüftung durch undichte Fenster und Türen und andere kleinere Öffnungen in der Gebäudehülle war dies kaum möglich. Sind die Fenster dicht, erfordert das Lüften durch wiederholtes und zeitlich angepasstes Öffnen der Fenster viel Aufmerksamkeit. Im Winter lassen sich Unbehaglichkeiten durch einströmende Kaltluft oft nicht vermeiden. Je nach räumlicher Situation können sich Umwelteinflüsse – wie etwa Verkehrslärm, Wind oder Luftverschmutzung – unangenehm bemerkbar machen, wenn die Lüftung durch das Öffnen der Fenster geschieht.

In der kalten Jahreszeit lassen sich insbesondere bei einfach verglasten und älteren Wärmeschutzfenstern Notwendigkeit bzw. Erfolg der Lüftungsmaßnahmen am Auftreten von Kondensat am Rand der Fensterscheibe ablesen. An heißen Sommertagen sollte sich der Luftwechsel tagsüber auf das hygienisch erforderliche Maß beschränken, um die Räume kühl zu halten. Der Eintrag von Straßenlärm kann durch Kastenfenster, eine vorgesetzte Doppelfassade oder durch schallgedämmte Lüftungsöffnungen vermindert werden.

Stoßlüftung

Eine möglichst intensive Durchlüftung der Räumlichkeiten über einen kürzeren Zeitraum – die sogenannte Stoßlüftung (engl. impact ventilation) – wird häufig als sehr energiesparende und gesunde Möglichkeit empfohlen, um Gebäude ohne mechanische Lüftungsanlage bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen der mittleren Raumlufttemperatur und der Umgebungstemperatur zu belüften.

Die lokale Lüftungseffektivität mit Fenstern oder Türen ist mit von der Stellung der Flügel in der Öffnung abhängig, also dem sich einstellenden Strömungsmuster der Öffnungen. Das Strömungsmuster im Raum und somit die globale Lüftungseffektivität lassen sich durch eine Querlüftung, also das Öffnen von zwei gegenüberliegenden Öffnungen, weiter verbessern.

Die Vorteile der Stoßlüftung:

  • Mit dem voll geöffneten Fenster kann ein etwa 90 % größerer Luftwechsel gegenüber einem angekippten Fenster erreicht werden.
  • Im Verlauf des Luftaustauschs kühlt sich die Raumluft merklich ab. Durch Luftbewegung, Temperaturwechsel und die eintretende Frischluft ist intuitiv erkennbar, wann die Stoßlüftung beendet werden kann.
  • Unmittelbar nach dem kurzzeitigen Luftaustausch wird die Lüftung beendet. Der Energieaustausch ist gering. Die Temperaturdifferenz von der Frischluft zur Innenluft kann bei Bedarf durch die Klima- oder Heizungsanlage in kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden.
  • Durch die begrenzte Lüftungsdauer wird eine spürbare Abkühlung der Fensterlaibung sowie der Umfassungsflächen vom Raum vermieden.
  • Durch die stärkere Luftbewegung wird auch die Luft in sonst weniger intensiv belüftbaren Raumecken sowie hinter Vorhängen und Möbeln (teilweise) ausgetauscht.

Nachteile:

  • Bei größerem Feuchtigkeitsaufkommen in Bad und Küche sowie etwa beim Wäschetrocknen wird Feuchtigkeit aus der Raumluft in Wänden, Decken und im Mobiliar zwischengespeichert. Um diese Feuchtigkeit abzuführen, ist eine wiederholte Stoßlüftung im Abstand von mindestens einer halben Stunde erforderlich.
  • Die regelmäßig durchgeführte Stoßlüftung bedarf eines größeren manuellen Aufwands. Alternativ kann die Stoßlüftung nach Bedarf ausgeführt werden. Dies erfordert jedoch Aufmerksamkeit, um die erhöhte Raumfeuchtigkeit wahrzunehmen.

Der Entstehung von Schimmel kann durch häufiges, kurzes Lüften zuverlässig vorgebeugt werden. Je öfter die Fenster kurz geöffnet werden, desto besser gelingt es, die Wände zu entfeuchten und trocken zu halten. Besonders bauphysikalisch kritische Konstruktionen (z. B. Innendämmung oder ausgebaute Dächer mit ungenügender Hinterlüftung der Dämmung bzw. mangelhafter Dampfbremse) lassen sich so in der kalten Jahreszeit vor dauerhafter Durchfeuchtung bewahren.

Spaltlüftung und einstellbare Lüftungsöffnungen im Fenster

Eine weitere Möglichkeit, Energieverluste beim manuellen Lüften zu minimieren, besteht in der an den Bedarf angepassten Spaltlüftung oder der Verwendung von einfachen einstellbaren Lüftungvorrichtungen. Hierbei kommt es darauf an, Fensterflügel oder Lüftungsvorrichtung gerade nur so weit zu öffnen, dass ein hygienischer Luftaustausch gewährleistet ist und zugleich genügend Feuchtigkeit aus dem Gebäude befördert wird, um eine Auffeuchtung der Räume zu vermeiden.

Durch Spaltlüftung kann auch durch eine Havarie oder aufsteigende Bodenfeuchte durchnässte Bausubstanz über einen längeren Zeitraum nachhaltig ausgetrocknet werden. Da die in massiven Bauteilen wie Wänden und Decken enthaltene Feuchtigkeit nur langsam an die Oberfläche tritt, wäre andernfalls eine zu allen Tageszeiten regelmäßig durchgeführte manuelle Stoßlüftung erforderlich.

Problematisch kann es sein, den jeweiligen Bedarf zu erkennen und die Öffnungsweite der Lüftungsöffnungen entsprechend zu justieren. Einstellbare Feststellmechanismen helfen bei der Arretierung des nur leicht angekippten Fensterflügels, sind jedoch in Deutschland noch wenig verbreitet. Um kurzfristig entstehende Feuchtigkeitsmengen (etwa beim Baden, Duschen, Kochen und Wäschetrocknen) abzuführen, empfiehlt es sich, zusätzlich zur Spaltlüftung fallweise auch Stoßlüftungen durchzuführen. Der Luftdurchsatz der Spaltlüftung kann dann auf das hygienisch wünschenswerte Minimum eingestellt werden.

Da sich der Luftdurchsatz durch die Luftdruckunterschiede bei fallenden Außentemperaturen erhöht, sollte die Weite der Lüftungsöffnungen saisonal entsprechend variiert werden. Einen großen Einfluss auf den Luftdurchsatz hat auch die Windgeschwindigkeit. Zum Einbau in Fensterrahmen oder in die Außenwand werden Lüftungsvorrichtungen angeboten, welche die Lüftungsöffnung bei erhöhtem Winddruck automatisch verringern. Sofern die regelmäßige Reinigung und Wartung des Mechanismus sichergestellt werden kann, sind diese Vorrichtungen der einfachen Spaltlüftung vorzuziehen.

Die klassische Spaltlüftung besteht darin, die Öffnungsweite des Fensterflügels auf das jeweils nötige Maß zu beschränken. Um den Eintritt von Regenwasser zu vermeiden, wird dafür in der Regel die Kippstellung des Fensters gewählt. Bei geringer Öffnungsweite oder bei wenig exponierten Fenstern (abgewandt von der vorherrschenden Windrichtung oder unter Dachüberhängen o. ä. angeordnet) kann der Flügel jedoch auch in üblicher Weise geöffnet und fixiert werden.

Als einfachste Maßnahme bietet es sich oft an, einen Holzkeil oder Pappe zwischen Flügel und Rahmen zu klemmen, um den Fensterflügel in der gewünschten Stellung zu halten und den Luftdurchsatz somit kontrollieren zu können. Alternativ kann ein Gummizug zwischen Fensterflügel und -rahmen angebracht werden, welcher den Fensterflügel gegen einen an geeigneter Stelle in den Falz geschobenen Klotz presst. Eine weniger fein justierbare Arretierung des Flügels wird erreicht, indem eine Schraube von außen in den Rand des Fensterflügels geschraubt, aber nicht ganz versenkt wird; am Fensterrahmen wird ein abgewinkeltes Lochband angeschraubt; der Fensterflügel lässt sich dann in verschiedenen Positionen festsetzen, indem eine der Öffnungen des Lochbands über den Kopf der Schraube geschoben wird.

Es sind eine Vielzahl von Lüftungsvorrichtungen erhältlich, die am Fensterrahmen oder -flügel angebracht werden und eine Regulierung der Luftmenge erlauben. Viele davon können auch nachträglich installiert werden. Eine einfache Lösung besteht z. B. darin, in den Fensterrahmen Lüftungsöffnungen zu bohren, die sich mit einer darüber Klappe oder einem Schieber verschließen lassen. Falls das Fenster mit Gummidichtungen ausgestattet ist, können diese teilweise oder ganz entfernt werden, um eine permanente Spaltlüftung zu erreichen. Der Luftdurchsatz hängt dann von den Spaltbreiten zwischen Fensterflügel und -rahmen ab und lässt sich nicht weiter regulieren. Wenn sich die Dichtungsprofile unbeschädigt aus der Haltenut ziehen lassen, können sie bei kalten Außentemperaturen bei Bedarf auch wieder eingesetzt werden.

Von Nachteil ist die geringe Reichweite der Spaltlüftung, insbesondere wenn kein Durchzug geschaffen wird. Bei Windstille bilden sich im Raum langsam rotierende Luftwalzen, deren Intensität vom Unterschied zwischen Innen- und Außenluft bestimmt wird. Bereiche außerhalb der Luftwalzen werden kaum durchlüftet. Hinter Vorhängen und dicht an der Außenwand stehenden Möbeln kommt es eher zu Schimmelbefall.

Schachtlüftung (ohne Ventilator)

Vom späten 19. bis ins späte 20. Jahrhundert wurden mehrgeschossige Bauten besonders in Großstädten bei hoher Siedlungsdichte oft mit einem oder mehreren Abluftschächten pro Nutzungseinheit ausgestattet, welche im Regelfall über Dach geführt wurden. Da sich der Luftdurchsatz mit den bei fallenden Außentemperaturen durch die steigende Differenzen des Luftdrucks erhöht, ist eine Regulierung der Öffnungsweite erforderlich, um den Lüftungswärmeverlust zu begrenzen und einen angemessenen Luftwechsel zu erreichen. Eine winterliche Zuluftvorwärmung kann mithilfe einer Doppelfassade sowie durch Wärmetauscher im Zuluftstrom erreicht werden. Zu letzteren zählen auch Erdwärmeübertrager.

Schachtlüftungen wurden in der Vergangenheit oft in größeren Mehrfamilienhäusern und Wohnblocks verwendet. Es sind drei Varianten zu unterscheiden:

  • Bei der Berliner Lüftung erfolgte die Zuluftführung über die Nachbarräume durch Tür- und Fensterfugen oder speziell vorgesehene Öffnungen. Der Luftdurchsatz hängt dann insbesondere von der Dichtheit der Fenster und gegebenenfalls vorhandenen Undichtigkeiten in der Gebäudehülle ab. Diese Form der Lüftung ist nach den aktuellen Bestimmungen der EnEV nicht mehr zulässig.
  • Bei der Dortmunder Lüftung erfolgt die Zuluftführung von der Fassade aus durch einen Querschacht für jede Wohnung über einen separaten Schacht in den jeweiligen Flur. Aufgrund der Vorwärmung der Luft im Flur ist der Zulufteintritt in den umliegenden Zimmern weniger spürbar. Die angemessene Regulierung des Luftzuges erfordert Aufmerksamkeit der Nutzer.
  • Bei der Kölner Lüftung wird die Zuluft ähnlich der Dortmunder Lüftung durch einen eigenen Schacht angesaugt, wird dann allerdings direkt in den zu belüftenden, meist fensterlosen, Raum geleitet. Dies kann zu Zugerscheinungen führen.

Die deutsche DIN 1946-6 macht detaillierte Vorgaben für die Ausbildung von Wohnungs-Lüftungsschächten. Sie sind generell senkrecht zu führen, dürfen aber einmal schräg verlaufen, und zwar in einem Winkel zur Horizontalen von mindestens 60°. Sie müssen zudem leicht zu reinigen und mindestens 140 cm² groß sein. Auch zur Führung über Dach werden genaue Angaben gemacht. Eine weitere deutsche Norm zur Schachtlüftung war die im Dezember 2010 zurückgezogene DIN 18017-1.

Fugenlüftung

Bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts raumluftabhängige Öfen durch Zentralheizungen ausgetauscht und Maßnahmen zur wirksamen Abdichtung der Gebäudehülle getroffen wurden, wurde ein hygienischer Luftaustausch im Winter durch die natürliche Fugenlüftung gewährleistet. Der Luftwechsel geschah über Undichtheiten in der Gebäudehülle und wurde durch Druckunterschiede zwischen der wärmeren Innenraum- und der kälteren Außenraumluft angetrieben und durch den Schornsteinsog von Feuerstellen und Öfen sowie durch Windeinflüsse verstärkt.

In Gebäuden mit dichten Außenhüllen kann die Fugenlüftung durch eine mehr oder weniger kontrollierbare Spaltlüftung wieder hergestellt werden.

Dachaufsatz-Lüftung

Unter der Dachaufsatz-Lüftung versteht man die freie Lüftung, die sich durch Aufsätze, kurze Schächte oder ähnliche Entlüftungsöffnungen im Dach von Gebäuden einstellt. Der Antrieb ist wie bei der Schachtlüftung der thermische Auftrieb, der sich durch den Temperaturunterschied zwischen außen und innen ergibt.

Mechanische Lüftung

→ Hauptartikel: Maschinelle Lüftung

Bei der maschinellen oder auch mechanischen Lüftung wird die Luftförderung durch eine Strömungsmaschine angetrieben. In der Fachliteratur wird hierbei zwischen raumlufttechnischen Geräten und raumlufttechnischen Anlagen unterschieden. Als Geräte werden in der Regel steckerfertig verfügbare Raumwärmeaustauscher und Raumstoffaustauscher definiert. Raumlufttechnische Anlagen hingegen umfassen alle Lüftungs-, Teilklima und Klimaanlagen.

Um die Nutzer von der regelmäßigen Kontrolle bzw. Durchführung der manuellen Lüftung zu entlasten, werden auch in Wohngebäuden vermehrt mechanische Lüftungsanlagen mit einer eigenständigen Regelung vorgesehen. Bei einem gesteigerten Bewusstsein über den Energiebedarf von Gebäuden kommt auch den Wärmeverlusten durch manuelle Lüftung vermehrt Aufmerksamkeit zu. Der bei älteren Gebäuden immanente Luftwechsel ist aufgrund der aktuellen Baustandards nicht mehr automatisch gewährleistet.

Lüftungs- oder Klimaanlagen

In gewerblich genutzten Gebäuden gehören Lüftungs- oder Klimaanlagen meist zur Standardausstattung. Neben den Energieeinsparungen und der einfachen Kontrolle des Raumklimas durch eine präzise Steuerung der Lüftungsfunktion dient die Lüftungsanlage hier häufig auch dazu, einer Schadstoffbelastung der Innenraumluft vorzubeugen. Nach den Vorgaben der EneV 2014 müssen die Anlagen meist über einen Wärmeübertrager eine Wärmerückgewinnung von mindestens 80 % aus der Abluft gewährleisten.

Dezentrale Lüftungsgeräte

Kann die manuelle Lüftung über Fenster vom Nutzer nicht gewährleistet werden, so bietet sich neben einer zentralen Lüftungsanlage auch der Einbau von dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung an. Hier wird zwischen regenerativen und rekuperativen Geräten unterschieden. Während bei regenerativen Geräten immer ein paarweiser Betrieb von zwei im Gegentakt reversibel arbeitenden Geräten erforderlich ist, sind beim rekuperativen Gerät alle Luftströme in einem Gerät vereint (Außenluft, Zuluft, Abluft und Fortluft). Quasi ein kleines Zentralgerät, aber ohne Rohrleitungssystem. Außenluft und Fortluft werden kontinuierlich gefördert, statt zyklisch wechselnd, was einem sehr niedrigen Eigengeräusch zugutekommt. Gute Geräte verfügen zudem bereits serienmäßig über einen hohen Schallschutz gegenüber Außenlärm (Bewertete Norm-Schallpegeldifferenz ≥ 50 dB). Während bei reversibel arbeitenden Lüftungsgeräten das Filtervlies wechselseitig von Außenluft und Abluft angeströmt wird, erfolgt bei einem rekuperativen Lüftungsgerät die Luftfilterung für Außenluft und Abluft getrennt voneinander bzw. die Anströmung der Filter nur in eine Richtung. Das ist hygienisch von Vorteil, damit im Luftfilter gebundene Partikel nicht wieder in den Wohnraum zurückgelangen. Beim regenerativen System wird jeder einzelne (Wohn)raum mit mindestens einem Gerät ausgestattet, ein rekuperatives Gerät kann sowohl als Einraum- als auch Mehrraumlösung vorgesehen werden. Bei letztgenannter Lösung können über Kanalanschluss an das Lüftungsgerät z. B. zwei Zulufträume (Wohnen, Büro) und ein Abluftraum (Bad) mit einem Gerät gelüftet werden. Entsprechende Überströmöffnungen zwischen den im Verbund stehenden Räumen sind zu berücksichtigen. Regenerative als auch rekuperative Lüftungsgeräte werden in die Außenwand einer Wohnung oder eines Hauses eingebaut. Die hierfür erforderliche Öffnung kann bereits im Rohbau vorgesehen („Platzhalter“ ist ein spezieller Mauerkasten) oder nachträglich über Kernbohrung(en) berücksichtigt werden. Zusätzlich ist pro Gerät eine Spannungsversorgung von i. d. R. 230 V erforderlich.

Die Höhe der Wärmerückgewinnung dezentraler Lüftungsgeräte steht denen zentraler Lüftungsgeräte kaum nach. Mit guten Geräten sind Werte von über 90 % Wärmebereitstellungsgrad erreichbar. Man sollte hier allerdings auf den korrigierten Wert (ƞ5) achten, wo bereits die Effekte der Wärmeverluste über das Gehäuse, des Frostschutzbetriebes sowie der Volumenstrombalance berücksichtigt sind. Für die energetische Effizienz des dezentralen Lüftungssystems spricht, dass auf ein Rohrleitungssystem und daraus resultierende Energieverluste für den Lufttransport, wie bei zentralen Lüftungsanlagen, verzichtet werden kann.

Kontrollierte natürliche Lüftung

Die kontrollierte natürliche Lüftung kommt ohne Gebläse aus. Fenster oder andere Öffnungen in der Gebäudehülle werden automatisiert zum Lüften geöffnet und nach einer festgelegten Zeit wieder geschlossen.

Bedarfsgerechte Wohnraumlüftung

→ Hauptartikel: Kontrollierte Wohnraumlüftung

Ein Indikator für eine mangelhafte Lüftung ist die dauerhafte Präsenz von Kondenswasser. Dieses tritt bei einer hohen Differenz zwischen den Innen- und Außentemperaturen an Wärmebrücken wie z. B. dem unteren Rand von Fensterscheiben oder auf der Dichtfuge zwischen Glas und Rahmen von Fenstern auf. Die Randbereiche von Isolierglasscheiben sind bei gedämmten Wohngebäuden, in denen keine anderen, dominierenden Wärmebrücken vorhanden sind, oft die kältesten Flächen im Raum, an denen sich die Luftfeuchtigkeit zuerst niederschlägt. Eine Ausnahme bilden Fenster, die einen deutlich niedrigeren Wärmeleitkoeffizient aufweisen als die umschließende Außenwand. In diesem Fall wird sich das Tauwasser an anderen Bauteilen mit einer geringeren Temperatur als der Innenluft, wie z. B. den kältesten Oberflächen der Wände, niederschlagen, ohne dass der Nutzer zuvor durch Kondensat an den Fenstern einen Hinweis auf erhöhte Luftfeuchtigkeitswerte erhalten würde. Das Kondensat entsteht dann typischerweise zunächst an Fensterlaibungen oder weniger belüfteten Bereichen wie z. B. in Raumecken oder hinter Möbeln, die ohne Abstand an der Außenwand stehen. Wenn die Wände nicht in der Lage sind, das Kondensat umgehend aufzunehmen und kapillar nach außen fortzuleiten, besteht die Gefahr der Schimmelbildung.

In der Küche sowie in Feuchträumen ist die Bildung von Kondensat oft nicht zu vermeiden. Jedoch sollten die Wassertröpfchen einige Stunden nach dem Kochen, Baden oder Trocknen von Wäsche wieder verdunstet sein. Ist dies nicht der Fall, muss häufiger gelüftet werden, um langfristigen Bauschäden und Schimmelbildung vorzubeugen.

Zur Verringerung der Luftfeuchte ist sowohl kurzes, intensives als auch konstantes Lüften geeignet, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • Der Taupunkt der Außenluft ist niedriger als der Taupunkt der Innenluft. Dies ist üblicherweise der Fall, wenn es draußen kälter ist als innen. Im Sommer können sich bei sehr warmem, schwülen Wetter die Verhältnisse umkehren. Die Fenster und insbesondere die Lüftungsöffnungen zum Keller sollten dann geschlossen gehalten werden, damit die warme, feuchte Außenluft nicht zu Kondensat auf kalten Innenraumflächen führt.
  • Die Lüftung muss kontrolliert erfolgen. Bei kurzer, intensiver Lüftung sollen die Fenster nach einigen Minuten wieder geschlossen werden, da sich die Wirkung der Entfeuchtung drastisch reduziert, nachdem die Raumluft einmal vollständig ausgetauscht wurde. Wird die Lüftung fortgesetzt, kühlen die Oberflächen von Wänden und Fußböden ab, was die weitere Austrocknung der Wände behindert. Bei konstanter Lüftung muss der Luftaustausch so stark reduziert werden, dass sich bei kalten Außentemperaturen und windigem Wetter in unmittelbarer Nähe der Lüftungsöffnungen ein minimaler, gerade eben noch spürbarer Luftzug einstellt.

Wird die komplette Innenraumluft durch kurzzeitiges, weites Öffnen der Fenster einmal ausgetauscht, verringert sich der Feuchtegehalt der Raumluft in einer 90-m²-Wohnung im Winter um etwa ein bis zwei Liter. Ein Vergleich mit den oben genannten Werten zur Feuchtebelastung der Luft zeigt, dass es in einem luftdichten Neubau ohne mechanische Lüftung in der Übergangszeit nötig wäre, 8- bis 15-mal täglich einen kompletten Luftaustausch durchzuführen (wenn die Fenster ansonsten geschlossen bleiben). Demgegenüber kann es bei tiefen Außentemperaturen ausreichen, 4- bis 7-mal täglich für einige Minuten durchzulüften, da die kalte Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Da es in der Praxis oft durch das Nutzerverhalten hinsichtlich einer manuellen Lüftung zu Problemen kommt, können folgende konstruktive Hinweise Abhilfe schaffen:

  • Im Wandaufbau wird auf Dampfbremsen und sonstige wasserundurchlässige Baumaterialien verzichtet, um zu ermöglichen, dass kondensierende Feuchte kapillar und sorptiv nach außen abgeleitet werden kann. Besonders traditionelle mineralische und natürliche Baustoffe sind bei entsprechendem Wandaufbau in der Lage, auch größere Mengen Feuchtigkeit sorptiv aufzunehmen und kapillar nach außen abzuleiten. Durch die Erhöhung des Feuchtegehalts der Außenwand sinkt der Wärmedämmwert der Wand. Der Verlust an Dämmwirkung wird minimiert, wenn die Baustoffe das Kondensat relativ zügig nach außen abführen können. Zur planmäßigen Entstehung von Tauwasser in der Außenwand siehe auch: Innendämmung.
  • Es wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Bei einer fachgerecht geplanten Anlage wird die zum Antrieb der Ventilatoren nötige elektrische Energie bedarfsgerecht ausgelegt, so dass diese Variante trotz höherer Investitionskosten eine wirtschaftlich und technisch sinnvolle Alternative sein kann.

Als Handlungsempfehlung sollte gelten, dass zumindest in der kalten Jahreszeit darauf geachtet wird, ausreichend häufig kurzzeitig zu lüften. In der Übergangszeit sollten die Fenster während der Anwesenheit der Nutzer mehrmals täglich über einen längeren Zeitraum in der Kippstellung belassen werden. Bei gleichzeitigem Heizen der Räume muss der höhere Wärmeverlust durch die vorübergehende „Dauerlüftung“ in Kauf genommen werden. Die Wärmeverluste können begrenzt werden, indem der Fensterflügel nur einen Spalt weit geöffnet wird, statt die volle Kippstellung der Fenster zu nutzen.

Umweltbedingte Nachteile des Lüftens

Feuchtigkeitseintrag bei hohen Außentemperaturen

Wenn die Außentemperaturen deutlich höher liegen als die Innenraumtemperatur, so kann die Lüftung zu einer Feuchteanreicherung im Gebäude führen. Im feucht-heißen tropischen Klima ist der Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft oft ganzjährig so hoch, dass sich beim Kontakt mit den kühleren Oberflächen des Innenraums Kondensat bildet. Klimaanlagen kühlen zwar das Gebäude ab, trocknen aber gleichzeitig die Innenraumluft.

In gemäßigten und kalten Klimazonen kann es im warmen Halbjahr besonders beim Belüften von ungeheizten Räumen in Massivbauten zur Kondensatbildung kommen. Betroffen sind überwiegend ungedämmte Kellerräume sowie auch Gebäude sehr massiver Bauweise wie Kirchen und Bunker, bis sich deren Baumasse im Verlauf des Sommers aufgewärmt hat. Zur Abhilfe kann die Belüftung auf die Nachtstunden beschränkt werden. Eine Lüftungssteuerung, welche die Differenz der Temperaturen oder der Luftfeuchte zwischen Außen- und Innenraum berücksichtigt, kann Kellerräume zuverlässig entfeuchten.

Schadstoffbelastete Außenluft

Verschiedene Untersuchungen belegen, dass die Außenluft in Städten unter anderem durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und Benzol oft unzulässig hoch belastet ist, insbesondere an Hauptverkehrsstraßen.

Bei freier Lüftung oder einfachen Außenwandventilatoren werden die in der Außenluft enthaltenen Schadstoffe oft ungefiltert ins Gebäude geführt. Solange keine tiefgreifende Wende in der Verkehrspolitik zu erwarten ist, kann bereits durch eine einfache Filterung der Zuluft die Feinstaub-Belastung der Außenluft reduziert werden. Aktivkohle-Filter binden auch weitere Schadstoffe. Die Daten von über 500 Messstationen des Umweltbundesamtes sowie von Länderbehörden helfen bei der Einschätzung der Schadstoffbelastung.

Lüftung während der SARS-CoV-2-Epidemie

Zur Verringerung der Ansteckungsgefahr während der COVID-19-Epidemie wurde vielfach ein ausreichender Luftaustausch empfohlen. Die Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR) A3.6 sieht vor, Büroräume stündlich zu lüften und Besprechungs- und Seminarräume alle 20 Minuten. Die nach ASR A3.6 akzeptable CO2-Konzentration von 1000 ppm sollte in Zeiten einer Epidemie unterschritten werden.

Bei freier Lüftung ist die Stoßlüftung mit weit geöffneten Fenstern und idealerweise auch mit zusätzlich geöffneten Türen am effektivsten. Da das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 über sachgerecht betriebene raumlufttechnische Anlagen (RLT) als gering einzustufen ist, sollten RLT-Anlagen nicht abgeschaltet werden, sondern im Gegenteil die Außenluftzufuhr über die RLT-Anlage erhöht und ein Umluftbetrieb vermieden werden. Ist ein Umluftbetrieb nicht vermeidbar, sollten nach Möglichkeit höhere Filterstufen eingesetzt werden. Umluftgeräte wie Klimageräte, Heizlüfter oder Ventilatoren sind im Allgemeinen nur in Innenräumen mit Einzelbelegung sinnvoll.

Bauliche Rahmenbedingungen

Undichte Gebäudehülle in Altbauten

Siehe auch: Wohnraumlüftung – Geschichtliche Entwicklung

Bevor ab Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend Wert auf eine dichte Gebäudehülle gelegt wurde, fand über Fugen in Fenstern und Türen, Schornsteinzüge und Undichtigkeiten der gesamten Baukonstruktion stets ein gewisser Luftwechsel statt (siehe: Fugenlüftung). Wenn die Luftströmung an einer Stelle so groß wurde, dass die Nutzer einen kalten Luftzug spürten, wurde der ursächliche Spalt in der Regel abgedichtet. Der Luftwechsel wurde auf diese Weise auf ein wirksames Minimum reguliert. Eine vollständige Abdichtung des Baukörpers, wie sie heute in Niedrigenergiehäusern üblich ist, hätte das Nachströmen der Verbrennungsluft für den Betrieb der früher üblichen Holz- und Kohleöfen und Küchenherde behindert. Zugleich sorgte der Unterdruck des Schornsteinzugs im Winter konstant für einen gewissen Abluftstrom aus den Wohnräumen, auch wenn die Öfen nicht in Betrieb waren.

Wenn in Küche, Bad und Wäschetrockenraum die Entfeuchtung der Innenraumluft über Undichtigkeiten und Kaminzug nicht ausreichte, kam es zur Kondensation an kalten Bereichen der Außenwände. Bei einfach verglasten Fenstern ist die Glasscheibe immer die kälteste Oberfläche im Raum, sodass sich die Luftfeuchtigkeit dort niederschlägt und am Glas herabläuft. Zum Sammeln des Kondensats wurden Fensterbretter bis Mitte des 20. Jahrhunderts meist unter der Tropfkante des Fensterflügels mit einer Rinne versehen. In der vertieften Mitte der Sammelrinne wurde häufig ein Röhrchen eingelassen, um das Kondensat nach außen oder in einen Sammelbehälter zu leiten.

Siehe auch: Fensterinstandsetzung

Durch das regelmäßige Entfernen des Kondensats in den Sammelrinnen einfach verglaster Fenster wurde die Raumluft zuverlässig entfeuchtet. An anderen Flächen des Raumes trat somit keine Kondensation mehr auf und die Außenwände blieben trocken. Die Bildung von Schimmel auf den Kittfugen und dem Rahmenholz der Fenster konnte durch gelegentliches Abwischen verhindert werden.

Modernisierung der Fenster

Der Einbau von modernen, doppelt verglasten und wärmegedämmten Fenstern in ungedämmte Altbauten trägt also auf zwei Arten zur Auffeuchtung der Bausubstanz bei:

  • Da die Luftfeuchte nicht mehr am Fenster kondensiert, schlägt sie sich bei mangelnder Lüftung an der gesamten Außenwandfläche nieder. Der Wärmedämmwert der Außenwand sinkt mit steigendem Feuchtegehalt. Je niedriger der Dämmwert, desto niedriger die Temperaturen der inneren Wandoberfläche, wodurch die Kondensation erneut befördert wird. Dieser selbstverstärkende Effekt kann bei bauphysikalisch ungünstigem Wandaufbau zu einer Durchfeuchtung der Außenwände (und gegebenenfalls Dachflächen) führen, die oft erst im Verlauf des folgenden Sommers wieder vollständig austrocknen.
  • Moderne Fenster besitzen meist Dichtprofile und sind aufgrund präziser Fertigung und dreifacher Überfalzung sogar nach Entfernung der Dichtlippen noch deutlich luftdichter als traditionell gefertigte Fenster. Früher ergab sich durch die Fugen zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen ein konstanter Luftaustausch, durch den jederzeit ein gewisser Anteil der entstehenden Luftfeuchte abgeführt wurde. Da die Menge der ins Gebäude gelangenden kalten Außenluft vom Winddruck abhängig und somit nicht genau kalkulierbar war, wird heute auf eine dichte Gebäudehülle Wert gelegt, sodass der notwendige Luftwechsel durch manuelles Lüften oder eine Lüftungsanlage sichergestellt werden muss.

Wärmeverlust durch Lüftung

Bei der Lüftung kommt es immer zu einem Wärmeverlust, wenn die Temperatur der Außenluft geringer ist als die Temperatur der Innenluft.

Luft hat annähernd dieselbe spezifische Wärmekapazität wie Bauteile aus Ziegeln oder Beton, nämlich 1,0 kJ/(kg·K). Aufgrund der deutlich geringeren Masse der Luft im Vergleich zu massiven Bauteilen ist die absolute Wärmekapazität der Raumluft jedoch relativ klein. Durch einmaligen Austausch der Raumluft geht nur die geringe Menge der in der Innenraumluft gespeicherten Wärmeenergie verloren. Die zugeführte kalte Außenluft kann von der in den massiven Bauteilen gespeicherten Wärmeenergie rasch wieder aufgewärmt werden. Bei einer konstanten Lüftung mit hohen Luftwechselraten hingegen werden die massiven Bauteile durch die Frischluft abgekühlt und es kommt zu spürbaren Energieverlusten.

Durch eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie eine anwesenheits- oder aktivitätsbeeinflusste Steuerung von Lüftungs- und Heizungsanlage können die Lüftungswärmeverluste begrenzt werden.

Bei einem Gebäude, das nach den Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) mit Stand 2002 errichtet wurde, betragen die Lüftungswärmeverluste rund ein Drittel der Gesamtverluste. Bei einem Niedrigenergiehaus (NEH) ohne Kontrollierte Wohnraumlüftung erhöhen sich die Lüftungsverluste auf ca. 45 % der gesamten Wärmeenergieverluste. Durch Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung lassen sich die Lüftungswärmeverluste um zwei Drittel gegenüber der einfachen Fensterlüftung senken.

Atmende Wand

Der Begriff der atmenden Wand ist falsch und beruht auf einem Irrtum, da der Durchtritt von Luft bei typischen Aufbauten nicht möglich ist. Einen Beitrag zur Feuchtigkeitsabfuhr kann ein diffusionsoffener Aufbau leisten. Im Allgemeinen muss aber selbst bei diffusionsoffenen Aufbauten der Großteil der Feuchtigkeit aus dem Innenraum in der Regel durch ausreichendes Lüften abgeführt werden, insbesondere aus Feuchträumen, der Bautrocknung oder bei Wasserschadensereignissen.

Siehe auch

  • Laborlüftung

Weblinks

Wiktionary: Lüftung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Richtig lüften – Schimmel vermeiden (Memento vom 15. November 2009 im Internet Archive), in feuchteklinik.de.
  • Richtig Lüften, in bosy-online.de.

Einzelnachweise

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  3. Ausschuss für Arbeitsstätten – ASTA-Geschäftsführung – BAuA (Hrsg.): Technische Regeln für Arbeitsstätten – Lüftung – ASR A3.6. 2018, S. 4. 
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  6. Feuchteschäden & Schimmel, Energie, Herausgeber BSV Winkhardt Ingenieur- und Sachverständigenbüro. In: Bausachverständiger-Winkhardt.de. Abgerufen im Juni 2020
  7. Christoph Riccabona: Baukonstruktionslehre 3 Haustechnik. 7. Auflage. Wien 2006, ISBN 978-3-7068-2569-6, S. 276–277. 
  8. Michael Hayner, Jo Ruoff, Dieter Thiel: Faustformel Gebäudetechnik. 3. Auflage. DVA, 2013, ISBN 978-3-421-03739-8, S. 39. 
  9. Die Wasserdampfabgabe eines körperlich nicht tätigen Menschen beträgt 35–40 g stündlich, also rund 850–1000 g täglich, bei einer Umgebungstemperatur von 20 °C, nach VDI-Richtlinie 2078. Zitiert in: Klaus Usemann, Horst Gralle: Bauphysik: Problemstellungen, Aufgaben und Lösungen, S. 18, Springer Verlag; abgerufen im Januar 2017
  10. Ratgeber Lüften – aber richtig!, Verband Privater Bauherrn e. V.; abgerufen im Januar 2017
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 26 Jun 2025 / 14:51

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Dieser Artikel behandelt die Grundlagen des Luftens im Alltag technische Aspekte und Richtlinien finden sich im Artikel Lufttechnik Luftung oder Luften bezeichnet die Erneuerung der Raumluft durch den Austausch von Luft zwischen Aussen und Innenraumen in Bauwerken Der haufigste Grund fur das Luften von Raumen ist die Abfuhrung unerwunschter Stoffe aus der Innenraumluft Extern montierte Beluftungsanlage des Kindergartens St Thomas Morus Der Luftwechsel durch Offnungen kann auf naturliche Weise durch thermische Konvektion und Winddruck oder durch maschinelle Luftung erfolgen Zur Auslegung des zum Anwendungsfall passenden Mindestluftwechsels konnen verschiedene Normen und Richtlinien herangezogen werden Die Art und Effizienz der Luftung bestimmen massgeblich die Behaglichkeit der Raumnutzer insbesondere bei besonders hohen oder niedrigen Aussentemperaturen sowie den Energieverbrauch von Heizungs und Klimaanlagen Zur manuellen Wohnungsluftung eignet sich besonders die mehrmals taglich auszufuhrende Stossluftung Eine Alternative ist die Spaltluftung die jedoch schwieriger zu steuern und zu kontrollieren ist und in Gegenden mit wechselnden Windverhaltnissen zu stark schwankenden Luftwechselraten fuhrt Mechanische Luftungsanlagen in Wohngebauden werden als kontrollierte Wohnraumluftung bezeichnet Aufgaben der LuftungAufgabe der Luftung ist es die gewunschten Raumluftbedingungen herzustellen In Abhangigkeit von der Nutzung des Gebaudes erfullt die Luftung verschiedene Funktionen Aussenluftversorgung insbesondere zum Ausgleichen des Sauerstoffgehalts der Innenluft Luftreinhaltung durch Abfuhr von stabilen Stoffen wie Kohlendioxid und Tabakrauch sowie von dynamisch anwachsenden und zerfallenden Schadstoffen wie an Aerosolpartikel gebundene Viren Bakterien oder Radioisotope Abfuhr von Warme thermischer Last Abfuhr von Feuchtigkeit Feuchtelast in Raumen mit Ofen Kamin oder Gasgeraten die auf eine Verbrennungsluftzufuhr aus dem Aufstellraum angewiesen sind z B im Reinraum mit Uberdruck oder im Sicherheitslabor mit Unterdruck Wenn uber die reine Luftungsfunktion hinaus auch die Temperatur und Feuchte der zugefuhrten Luft aktiv reguliert werden spricht man von einer Klimatisierung Kohlendioxid Die Voraussetzung aeroben Lebens ist molekularer Sauerstoff O2 Im Gegenzug zur Aufnahme von Sauerstoff wird von den Lebewesen Kohlenstoffdioxid CO2 produziert Menschen empfinden in diesem Zusammenhang eine erhohte CO2 Konzentrationen eher als unangenehm als die entsprechende O2 Abnahme In den in Deutschland geltenden Technischen Regeln fur Arbeitsstatten heisst es hierzu Erfahrungsgemass hat eine erhohte CO2 Konzentration einen negativen Einfluss auf die Aufmerksamkeitsleistung Als obere Grenze bis zu der keine Massnahmen notwendig sind wird in diesem Dokument ASR A3 6 eine CO2 Konzentration von 1000 ppm genannt Dieser Grenzwert wurde schon von Max von Pettenkofer vorgeschlagen und heisst nach ihm die Pettenkofer Zahl Die CO2 Konzentration lasst sich messtechnisch erfassen Messgerate konnen maschinelle Luftungsanlagen entsprechend regeln oder uber ein Display den Nutzer an die Notwendigkeit einer manuellen Luftung erinnern Eine Alternative hierzu bietet eine kostenfrei erhaltliche CO2 App der IFA Diese verspricht die CO2 Konzentration in Raumen zu berechnen Die App basiert nach Angaben der IFA auf den Ergebnissen einer Studie zur CO2 Messung in Schulen und ist auch im Burobereich einsetzbar Die Beschreibung der App nimmt auch Bezug auf die in der ASR A3 6 benannten Grenzwerte Luftfeuchtigkeit Durch Wassereintrag uber die Luft kann die Bausubstanz beschadigt werden Zudem kann es durch Schimmelpilze zur gesundheitlichen Beeintrachtigung der Raumnutzer kommen Im Regelfall besteht die Gefahr von Schimmelbildung wenn die Luftfeuchte lokal uber einen langeren Zeitraum bei 80 oder daruber liegt Ausnahmen bilden Raume mit spezieller Nutzung wie zum Beispiel Dampfbader oder Schwimmhallen Ein anderes Problem ist eine zu geringe Feuchtigkeit in der Luft die ebenso zur Beeintrachtigung der Behaglichkeit und der Gesundheit der Raumnutzer fuhren kann Daher sollte die Luftfeuchtigkeit in von Menschen genutzten konventionellen Bauwerken in engen Grenzen gehalten werden Richtwerte fur relative Luftfeuchtigkeit in Abhangigkeit zur Nutzung Nutzung relative Luftf Temp C Wohnraume 40 60 20 22Buroraume 50 60 20Horsale 60 20Gaststatten 55 20 Der Korper eines nicht korperlich tatigen erwachsenen Menschen gibt stundlich 35 bis 40 g Wasser uber den Atem und die Haut an die Raumluft ab also knapp einen Liter pro Tag Beim Trocknen von 4 5 kg geschleuderter Wasche kann von einer Feuchtigkeitsabgabe von 1 bis 1 5 Liter Wasser ausgegangen werden Durch ein warmes Dusch Bad entsteht pro Person und Tag etwa 0 5 bis 1 Liter Wasserdampf Ungefahr die gleiche Menge kommt beim Kochen und Backen sowie durch die Verdunstung von Zimmerpflanzen jeweils noch einmal dazu In einem Vierpersonenhaushalt werden so taglich insgesamt rund 8 bis 15 Liter Wasser an die Raumluft abgegeben Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme ist der Feuchtigkeitsgehalt von kalter Aussenluft niedriger als derjenige der Innenluft auch wenn die relative Luftfeuchtigkeit gleich hoch sein sollte Je kalter die Aussenluft desto trockener ist sie also und kann entsprechend grosse Feuchtigkeitsmengen aufnehmen wenn sie beim Luften auf die warme Raumluft trifft Diesen Zusammenhang stellt das sogenannte hx Diagramm graphisch dar Es wird zur Ermittlung des Sattigungsgrades der Luft mit Feuchtigkeit herangezogen und zeigt dem Planer welchen Wassergehalt die Luft bei welcher Temperatur aufnehmen kann Naturliche LuftungSiehe auch Lufttechnik Freie Luftungssysteme Wenn nicht der Wind die treibende Kraft der naturlichen Luftung ist beruht diese auf der naturlichen Konvektion und wird auch als freie Luftung bezeichnet Der Luftaustausch erfolgt dabei durch Offnungen Undichtigkeiten also Fugen in der Gebaudehulle geoffnete Fenster oder spezielle Luftungsoffnungen wie z B Aussenluftdurchlasselemente und Dachaufsatze im Gebaude Den Antrieb fur die freie Luftung liefern Druckdifferenzen infolge der Umstromung des Gebaudes durch Wind und Dichteunterschiede der Luft infolge von Temperaturdifferenzen Nachteilig ist dass die freie Luftung sich nicht ohne weiteres dem Bedarf anpassen lasst und dass Winde und kalte Aussentemperaturen den Luftwechsel unnotig vergrossern Im Rahmen einer kontrollierten naturlichen Luftung konnen diese Einflusse berucksichtigt und kompensiert werden Fensterluftung Piktogramm der AHA Formel zur Verringerung des Infektionsrisikos Unter Fensterluftung versteht man den durch Offnen von Fenstern hervorgerufenen Luftaustausch Zum Wohlbefinden in Wohngebauden und sonstigen Aufenthaltsraumen tragt ein direkter Aussenbezug ebenso bei wie der Einfluss der Nutzer auf die Frischluftzufuhr durch offenbare Fenster Zur Vermeidung von Energieverlusten ist sicherzustellen dass die Luftwechselrate einfach zu kontrollieren ist Bei der fruher ublichen Fugenluftung durch undichte Fenster und Turen und andere kleinere Offnungen in der Gebaudehulle war dies kaum moglich Sind die Fenster dicht erfordert das Luften durch wiederholtes und zeitlich angepasstes Offnen der Fenster viel Aufmerksamkeit Im Winter lassen sich Unbehaglichkeiten durch einstromende Kaltluft oft nicht vermeiden Je nach raumlicher Situation konnen sich Umwelteinflusse wie etwa Verkehrslarm Wind oder Luftverschmutzung unangenehm bemerkbar machen wenn die Luftung durch das Offnen der Fenster geschieht In der kalten Jahreszeit lassen sich insbesondere bei einfach verglasten und alteren Warmeschutzfenstern Notwendigkeit bzw Erfolg der Luftungsmassnahmen am Auftreten von Kondensat am Rand der Fensterscheibe ablesen An heissen Sommertagen sollte sich der Luftwechsel tagsuber auf das hygienisch erforderliche Mass beschranken um die Raume kuhl zu halten Der Eintrag von Strassenlarm kann durch Kastenfenster eine vorgesetzte Doppelfassade oder durch schallgedammte Luftungsoffnungen vermindert werden Stossluftung Eine moglichst intensive Durchluftung der Raumlichkeiten uber einen kurzeren Zeitraum die sogenannte Stossluftung engl impact ventilation wird haufig als sehr energiesparende und gesunde Moglichkeit empfohlen um Gebaude ohne mechanische Luftungsanlage bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen der mittleren Raumlufttemperatur und der Umgebungstemperatur zu beluften Die lokale Luftungseffektivitat mit Fenstern oder Turen ist mit von der Stellung der Flugel in der Offnung abhangig also dem sich einstellenden Stromungsmuster der Offnungen Das Stromungsmuster im Raum und somit die globale Luftungseffektivitat lassen sich durch eine Querluftung also das Offnen von zwei gegenuberliegenden Offnungen weiter verbessern Die Vorteile der Stossluftung Mit dem voll geoffneten Fenster kann ein etwa 90 grosserer Luftwechsel gegenuber einem angekippten Fenster erreicht werden Im Verlauf des Luftaustauschs kuhlt sich die Raumluft merklich ab Durch Luftbewegung Temperaturwechsel und die eintretende Frischluft ist intuitiv erkennbar wann die Stossluftung beendet werden kann Unmittelbar nach dem kurzzeitigen Luftaustausch wird die Luftung beendet Der Energieaustausch ist gering Die Temperaturdifferenz von der Frischluft zur Innenluft kann bei Bedarf durch die Klima oder Heizungsanlage in kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden Durch die begrenzte Luftungsdauer wird eine spurbare Abkuhlung der Fensterlaibung sowie der Umfassungsflachen vom Raum vermieden Durch die starkere Luftbewegung wird auch die Luft in sonst weniger intensiv beluftbaren Raumecken sowie hinter Vorhangen und Mobeln teilweise ausgetauscht Nachteile Bei grosserem Feuchtigkeitsaufkommen in Bad und Kuche sowie etwa beim Waschetrocknen wird Feuchtigkeit aus der Raumluft in Wanden Decken und im Mobiliar zwischengespeichert Um diese Feuchtigkeit abzufuhren ist eine wiederholte Stossluftung im Abstand von mindestens einer halben Stunde erforderlich Die regelmassig durchgefuhrte Stossluftung bedarf eines grosseren manuellen Aufwands Alternativ kann die Stossluftung nach Bedarf ausgefuhrt werden Dies erfordert jedoch Aufmerksamkeit um die erhohte Raumfeuchtigkeit wahrzunehmen Der Entstehung von Schimmel kann durch haufiges kurzes Luften zuverlassig vorgebeugt werden Je ofter die Fenster kurz geoffnet werden desto besser gelingt es die Wande zu entfeuchten und trocken zu halten Besonders bauphysikalisch kritische Konstruktionen z B Innendammung oder ausgebaute Dacher mit ungenugender Hinterluftung der Dammung bzw mangelhafter Dampfbremse lassen sich so in der kalten Jahreszeit vor dauerhafter Durchfeuchtung bewahren Spaltluftung und einstellbare Luftungsoffnungen im Fenster Eine weitere Moglichkeit Energieverluste beim manuellen Luften zu minimieren besteht in der an den Bedarf angepassten Spaltluftung oder der Verwendung von einfachen einstellbaren Luftungvorrichtungen Hierbei kommt es darauf an Fensterflugel oder Luftungsvorrichtung gerade nur so weit zu offnen dass ein hygienischer Luftaustausch gewahrleistet ist und zugleich genugend Feuchtigkeit aus dem Gebaude befordert wird um eine Auffeuchtung der Raume zu vermeiden Durch Spaltluftung kann auch durch eine Havarie oder aufsteigende Bodenfeuchte durchnasste Bausubstanz uber einen langeren Zeitraum nachhaltig ausgetrocknet werden Da die in massiven Bauteilen wie Wanden und Decken enthaltene Feuchtigkeit nur langsam an die Oberflache tritt ware andernfalls eine zu allen Tageszeiten regelmassig durchgefuhrte manuelle Stossluftung erforderlich Problematisch kann es sein den jeweiligen Bedarf zu erkennen und die Offnungsweite der Luftungsoffnungen entsprechend zu justieren Einstellbare Feststellmechanismen helfen bei der Arretierung des nur leicht angekippten Fensterflugels sind jedoch in Deutschland noch wenig verbreitet Um kurzfristig entstehende Feuchtigkeitsmengen etwa beim Baden Duschen Kochen und Waschetrocknen abzufuhren empfiehlt es sich zusatzlich zur Spaltluftung fallweise auch Stossluftungen durchzufuhren Der Luftdurchsatz der Spaltluftung kann dann auf das hygienisch wunschenswerte Minimum eingestellt werden Da sich der Luftdurchsatz durch die Luftdruckunterschiede bei fallenden Aussentemperaturen erhoht sollte die Weite der Luftungsoffnungen saisonal entsprechend variiert werden Einen grossen Einfluss auf den Luftdurchsatz hat auch die Windgeschwindigkeit Zum Einbau in Fensterrahmen oder in die Aussenwand werden Luftungsvorrichtungen angeboten welche die Luftungsoffnung bei erhohtem Winddruck automatisch verringern Sofern die regelmassige Reinigung und Wartung des Mechanismus sichergestellt werden kann sind diese Vorrichtungen der einfachen Spaltluftung vorzuziehen Die klassische Spaltluftung besteht darin die Offnungsweite des Fensterflugels auf das jeweils notige Mass zu beschranken Um den Eintritt von Regenwasser zu vermeiden wird dafur in der Regel die Kippstellung des Fensters gewahlt Bei geringer Offnungsweite oder bei wenig exponierten Fenstern abgewandt von der vorherrschenden Windrichtung oder unter Dachuberhangen o a angeordnet kann der Flugel jedoch auch in ublicher Weise geoffnet und fixiert werden Als einfachste Massnahme bietet es sich oft an einen Holzkeil oder Pappe zwischen Flugel und Rahmen zu klemmen um den Fensterflugel in der gewunschten Stellung zu halten und den Luftdurchsatz somit kontrollieren zu konnen Alternativ kann ein Gummizug zwischen Fensterflugel und rahmen angebracht werden welcher den Fensterflugel gegen einen an geeigneter Stelle in den Falz geschobenen Klotz presst Eine weniger fein justierbare Arretierung des Flugels wird erreicht indem eine Schraube von aussen in den Rand des Fensterflugels geschraubt aber nicht ganz versenkt wird am Fensterrahmen wird ein abgewinkeltes Lochband angeschraubt der Fensterflugel lasst sich dann in verschiedenen Positionen festsetzen indem eine der Offnungen des Lochbands uber den Kopf der Schraube geschoben wird Es sind eine Vielzahl von Luftungsvorrichtungen erhaltlich die am Fensterrahmen oder flugel angebracht werden und eine Regulierung der Luftmenge erlauben Viele davon konnen auch nachtraglich installiert werden Eine einfache Losung besteht z B darin in den Fensterrahmen Luftungsoffnungen zu bohren die sich mit einer daruber Klappe oder einem Schieber verschliessen lassen Falls das Fenster mit Gummidichtungen ausgestattet ist konnen diese teilweise oder ganz entfernt werden um eine permanente Spaltluftung zu erreichen Der Luftdurchsatz hangt dann von den Spaltbreiten zwischen Fensterflugel und rahmen ab und lasst sich nicht weiter regulieren Wenn sich die Dichtungsprofile unbeschadigt aus der Haltenut ziehen lassen konnen sie bei kalten Aussentemperaturen bei Bedarf auch wieder eingesetzt werden Von Nachteil ist die geringe Reichweite der Spaltluftung insbesondere wenn kein Durchzug geschaffen wird Bei Windstille bilden sich im Raum langsam rotierende Luftwalzen deren Intensitat vom Unterschied zwischen Innen und Aussenluft bestimmt wird Bereiche ausserhalb der Luftwalzen werden kaum durchluftet Hinter Vorhangen und dicht an der Aussenwand stehenden Mobeln kommt es eher zu Schimmelbefall Schachtluftung ohne Ventilator Vom spaten 19 bis ins spate 20 Jahrhundert wurden mehrgeschossige Bauten besonders in Grossstadten bei hoher Siedlungsdichte oft mit einem oder mehreren Abluftschachten pro Nutzungseinheit ausgestattet welche im Regelfall uber Dach gefuhrt wurden Da sich der Luftdurchsatz mit den bei fallenden Aussentemperaturen durch die steigende Differenzen des Luftdrucks erhoht ist eine Regulierung der Offnungsweite erforderlich um den Luftungswarmeverlust zu begrenzen und einen angemessenen Luftwechsel zu erreichen Eine winterliche Zuluftvorwarmung kann mithilfe einer Doppelfassade sowie durch Warmetauscher im Zuluftstrom erreicht werden Zu letzteren zahlen auch Erdwarmeubertrager Schachtluftungen wurden in der Vergangenheit oft in grosseren Mehrfamilienhausern und Wohnblocks verwendet Es sind drei Varianten zu unterscheiden Bei der Berliner Luftung erfolgte die Zuluftfuhrung uber die Nachbarraume durch Tur und Fensterfugen oder speziell vorgesehene Offnungen Der Luftdurchsatz hangt dann insbesondere von der Dichtheit der Fenster und gegebenenfalls vorhandenen Undichtigkeiten in der Gebaudehulle ab Diese Form der Luftung ist nach den aktuellen Bestimmungen der EnEV nicht mehr zulassig Bei der Dortmunder Luftung erfolgt die Zuluftfuhrung von der Fassade aus durch einen Querschacht fur jede Wohnung uber einen separaten Schacht in den jeweiligen Flur Aufgrund der Vorwarmung der Luft im Flur ist der Zulufteintritt in den umliegenden Zimmern weniger spurbar Die angemessene Regulierung des Luftzuges erfordert Aufmerksamkeit der Nutzer Bei der Kolner Luftung wird die Zuluft ahnlich der Dortmunder Luftung durch einen eigenen Schacht angesaugt wird dann allerdings direkt in den zu beluftenden meist fensterlosen Raum geleitet Dies kann zu Zugerscheinungen fuhren Die deutsche DIN 1946 6 macht detaillierte Vorgaben fur die Ausbildung von Wohnungs Luftungsschachten Sie sind generell senkrecht zu fuhren durfen aber einmal schrag verlaufen und zwar in einem Winkel zur Horizontalen von mindestens 60 Sie mussen zudem leicht zu reinigen und mindestens 140 cm gross sein Auch zur Fuhrung uber Dach werden genaue Angaben gemacht Eine weitere deutsche Norm zur Schachtluftung war die im Dezember 2010 zuruckgezogene DIN 18017 1 Fugenluftung Bis gegen Ende des 20 Jahrhunderts raumluftabhangige Ofen durch Zentralheizungen ausgetauscht und Massnahmen zur wirksamen Abdichtung der Gebaudehulle getroffen wurden wurde ein hygienischer Luftaustausch im Winter durch die naturliche Fugenluftung gewahrleistet Der Luftwechsel geschah uber Undichtheiten in der Gebaudehulle und wurde durch Druckunterschiede zwischen der warmeren Innenraum und der kalteren Aussenraumluft angetrieben und durch den Schornsteinsog von Feuerstellen und Ofen sowie durch Windeinflusse verstarkt In Gebauden mit dichten Aussenhullen kann die Fugenluftung durch eine mehr oder weniger kontrollierbare Spaltluftung wieder hergestellt werden Dachaufsatz Luftung Unter der Dachaufsatz Luftung versteht man die freie Luftung die sich durch Aufsatze kurze Schachte oder ahnliche Entluftungsoffnungen im Dach von Gebauden einstellt Der Antrieb ist wie bei der Schachtluftung der thermische Auftrieb der sich durch den Temperaturunterschied zwischen aussen und innen ergibt Mechanische Luftung Hauptartikel Maschinelle Luftung Bei der maschinellen oder auch mechanischen Luftung wird die Luftforderung durch eine Stromungsmaschine angetrieben In der Fachliteratur wird hierbei zwischen raumlufttechnischen Geraten und raumlufttechnischen Anlagen unterschieden Als Gerate werden in der Regel steckerfertig verfugbare Raumwarmeaustauscher und Raumstoffaustauscher definiert Raumlufttechnische Anlagen hingegen umfassen alle Luftungs Teilklima und Klimaanlagen Um die Nutzer von der regelmassigen Kontrolle bzw Durchfuhrung der manuellen Luftung zu entlasten werden auch in Wohngebauden vermehrt mechanische Luftungsanlagen mit einer eigenstandigen Regelung vorgesehen Bei einem gesteigerten Bewusstsein uber den Energiebedarf von Gebauden kommt auch den Warmeverlusten durch manuelle Luftung vermehrt Aufmerksamkeit zu Der bei alteren Gebauden immanente Luftwechsel ist aufgrund der aktuellen Baustandards nicht mehr automatisch gewahrleistet Luftungs oder Klimaanlagen In gewerblich genutzten Gebauden gehoren Luftungs oder Klimaanlagen meist zur Standardausstattung Neben den Energieeinsparungen und der einfachen Kontrolle des Raumklimas durch eine prazise Steuerung der Luftungsfunktion dient die Luftungsanlage hier haufig auch dazu einer Schadstoffbelastung der Innenraumluft vorzubeugen Nach den Vorgaben der EneV 2014 mussen die Anlagen meist uber einen Warmeubertrager eine Warmeruckgewinnung von mindestens 80 aus der Abluft gewahrleisten Dezentrale Luftungsgerate Kann die manuelle Luftung uber Fenster vom Nutzer nicht gewahrleistet werden so bietet sich neben einer zentralen Luftungsanlage auch der Einbau von dezentralen Luftungsgeraten mit Warmeruckgewinnung an Hier wird zwischen regenerativen und rekuperativen Geraten unterschieden Wahrend bei regenerativen Geraten immer ein paarweiser Betrieb von zwei im Gegentakt reversibel arbeitenden Geraten erforderlich ist sind beim rekuperativen Gerat alle Luftstrome in einem Gerat vereint Aussenluft Zuluft Abluft und Fortluft Quasi ein kleines Zentralgerat aber ohne Rohrleitungssystem Aussenluft und Fortluft werden kontinuierlich gefordert statt zyklisch wechselnd was einem sehr niedrigen Eigengerausch zugutekommt Gute Gerate verfugen zudem bereits serienmassig uber einen hohen Schallschutz gegenuber Aussenlarm Bewertete Norm Schallpegeldifferenz 50 dB Wahrend bei reversibel arbeitenden Luftungsgeraten das Filtervlies wechselseitig von Aussenluft und Abluft angestromt wird erfolgt bei einem rekuperativen Luftungsgerat die Luftfilterung fur Aussenluft und Abluft getrennt voneinander bzw die Anstromung der Filter nur in eine Richtung Das ist hygienisch von Vorteil damit im Luftfilter gebundene Partikel nicht wieder in den Wohnraum zuruckgelangen Beim regenerativen System wird jeder einzelne Wohn raum mit mindestens einem Gerat ausgestattet ein rekuperatives Gerat kann sowohl als Einraum als auch Mehrraumlosung vorgesehen werden Bei letztgenannter Losung konnen uber Kanalanschluss an das Luftungsgerat z B zwei Zuluftraume Wohnen Buro und ein Abluftraum Bad mit einem Gerat geluftet werden Entsprechende Uberstromoffnungen zwischen den im Verbund stehenden Raumen sind zu berucksichtigen Regenerative als auch rekuperative Luftungsgerate werden in die Aussenwand einer Wohnung oder eines Hauses eingebaut Die hierfur erforderliche Offnung kann bereits im Rohbau vorgesehen Platzhalter ist ein spezieller Mauerkasten oder nachtraglich uber Kernbohrung en berucksichtigt werden Zusatzlich ist pro Gerat eine Spannungsversorgung von i d R 230 V erforderlich Die Hohe der Warmeruckgewinnung dezentraler Luftungsgerate steht denen zentraler Luftungsgerate kaum nach Mit guten Geraten sind Werte von uber 90 Warmebereitstellungsgrad erreichbar Man sollte hier allerdings auf den korrigierten Wert ƞ5 achten wo bereits die Effekte der Warmeverluste uber das Gehause des Frostschutzbetriebes sowie der Volumenstrombalance berucksichtigt sind Fur die energetische Effizienz des dezentralen Luftungssystems spricht dass auf ein Rohrleitungssystem und daraus resultierende Energieverluste fur den Lufttransport wie bei zentralen Luftungsanlagen verzichtet werden kann Kontrollierte naturliche Luftung Die kontrollierte naturliche Luftung kommt ohne Geblase aus Fenster oder andere Offnungen in der Gebaudehulle werden automatisiert zum Luften geoffnet und nach einer festgelegten Zeit wieder geschlossen Bedarfsgerechte Wohnraumluftung Hauptartikel Kontrollierte Wohnraumluftung Ein Indikator fur eine mangelhafte Luftung ist die dauerhafte Prasenz von Kondenswasser Dieses tritt bei einer hohen Differenz zwischen den Innen und Aussentemperaturen an Warmebrucken wie z B dem unteren Rand von Fensterscheiben oder auf der Dichtfuge zwischen Glas und Rahmen von Fenstern auf Die Randbereiche von Isolierglasscheiben sind bei gedammten Wohngebauden in denen keine anderen dominierenden Warmebrucken vorhanden sind oft die kaltesten Flachen im Raum an denen sich die Luftfeuchtigkeit zuerst niederschlagt Eine Ausnahme bilden Fenster die einen deutlich niedrigeren Warmeleitkoeffizient aufweisen als die umschliessende Aussenwand In diesem Fall wird sich das Tauwasser an anderen Bauteilen mit einer geringeren Temperatur als der Innenluft wie z B den kaltesten Oberflachen der Wande niederschlagen ohne dass der Nutzer zuvor durch Kondensat an den Fenstern einen Hinweis auf erhohte Luftfeuchtigkeitswerte erhalten wurde Das Kondensat entsteht dann typischerweise zunachst an Fensterlaibungen oder weniger belufteten Bereichen wie z B in Raumecken oder hinter Mobeln die ohne Abstand an der Aussenwand stehen Wenn die Wande nicht in der Lage sind das Kondensat umgehend aufzunehmen und kapillar nach aussen fortzuleiten besteht die Gefahr der Schimmelbildung In der Kuche sowie in Feuchtraumen ist die Bildung von Kondensat oft nicht zu vermeiden Jedoch sollten die Wassertropfchen einige Stunden nach dem Kochen Baden oder Trocknen von Wasche wieder verdunstet sein Ist dies nicht der Fall muss haufiger geluftet werden um langfristigen Bauschaden und Schimmelbildung vorzubeugen Zur Verringerung der Luftfeuchte ist sowohl kurzes intensives als auch konstantes Luften geeignet wenn folgende Bedingungen erfullt sind Der Taupunkt der Aussenluft ist niedriger als der Taupunkt der Innenluft Dies ist ublicherweise der Fall wenn es draussen kalter ist als innen Im Sommer konnen sich bei sehr warmem schwulen Wetter die Verhaltnisse umkehren Die Fenster und insbesondere die Luftungsoffnungen zum Keller sollten dann geschlossen gehalten werden damit die warme feuchte Aussenluft nicht zu Kondensat auf kalten Innenraumflachen fuhrt Die Luftung muss kontrolliert erfolgen Bei kurzer intensiver Luftung sollen die Fenster nach einigen Minuten wieder geschlossen werden da sich die Wirkung der Entfeuchtung drastisch reduziert nachdem die Raumluft einmal vollstandig ausgetauscht wurde Wird die Luftung fortgesetzt kuhlen die Oberflachen von Wanden und Fussboden ab was die weitere Austrocknung der Wande behindert Bei konstanter Luftung muss der Luftaustausch so stark reduziert werden dass sich bei kalten Aussentemperaturen und windigem Wetter in unmittelbarer Nahe der Luftungsoffnungen ein minimaler gerade eben noch spurbarer Luftzug einstellt Wird die komplette Innenraumluft durch kurzzeitiges weites Offnen der Fenster einmal ausgetauscht verringert sich der Feuchtegehalt der Raumluft in einer 90 m Wohnung im Winter um etwa ein bis zwei Liter Ein Vergleich mit den oben genannten Werten zur Feuchtebelastung der Luft zeigt dass es in einem luftdichten Neubau ohne mechanische Luftung in der Ubergangszeit notig ware 8 bis 15 mal taglich einen kompletten Luftaustausch durchzufuhren wenn die Fenster ansonsten geschlossen bleiben Demgegenuber kann es bei tiefen Aussentemperaturen ausreichen 4 bis 7 mal taglich fur einige Minuten durchzuluften da die kalte Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann Da es in der Praxis oft durch das Nutzerverhalten hinsichtlich einer manuellen Luftung zu Problemen kommt konnen folgende konstruktive Hinweise Abhilfe schaffen Im Wandaufbau wird auf Dampfbremsen und sonstige wasserundurchlassige Baumaterialien verzichtet um zu ermoglichen dass kondensierende Feuchte kapillar und sorptiv nach aussen abgeleitet werden kann Besonders traditionelle mineralische und naturliche Baustoffe sind bei entsprechendem Wandaufbau in der Lage auch grossere Mengen Feuchtigkeit sorptiv aufzunehmen und kapillar nach aussen abzuleiten Durch die Erhohung des Feuchtegehalts der Aussenwand sinkt der Warmedammwert der Wand Der Verlust an Dammwirkung wird minimiert wenn die Baustoffe das Kondensat relativ zugig nach aussen abfuhren konnen Zur planmassigen Entstehung von Tauwasser in der Aussenwand siehe auch Innendammung Es wird eine Luftungsanlage mit Warmeruckgewinnung installiert Bei einer fachgerecht geplanten Anlage wird die zum Antrieb der Ventilatoren notige elektrische Energie bedarfsgerecht ausgelegt so dass diese Variante trotz hoherer Investitionskosten eine wirtschaftlich und technisch sinnvolle Alternative sein kann Als Handlungsempfehlung sollte gelten dass zumindest in der kalten Jahreszeit darauf geachtet wird ausreichend haufig kurzzeitig zu luften In der Ubergangszeit sollten die Fenster wahrend der Anwesenheit der Nutzer mehrmals taglich uber einen langeren Zeitraum in der Kippstellung belassen werden Bei gleichzeitigem Heizen der Raume muss der hohere Warmeverlust durch die vorubergehende Dauerluftung in Kauf genommen werden Die Warmeverluste konnen begrenzt werden indem der Fensterflugel nur einen Spalt weit geoffnet wird statt die volle Kippstellung der Fenster zu nutzen Umweltbedingte Nachteile des LuftensFeuchtigkeitseintrag bei hohen Aussentemperaturen Wenn die Aussentemperaturen deutlich hoher liegen als die Innenraumtemperatur so kann die Luftung zu einer Feuchteanreicherung im Gebaude fuhren Im feucht heissen tropischen Klima ist der Feuchtigkeitsgehalt der Aussenluft oft ganzjahrig so hoch dass sich beim Kontakt mit den kuhleren Oberflachen des Innenraums Kondensat bildet Klimaanlagen kuhlen zwar das Gebaude ab trocknen aber gleichzeitig die Innenraumluft In gemassigten und kalten Klimazonen kann es im warmen Halbjahr besonders beim Beluften von ungeheizten Raumen in Massivbauten zur Kondensatbildung kommen Betroffen sind uberwiegend ungedammte Kellerraume sowie auch Gebaude sehr massiver Bauweise wie Kirchen und Bunker bis sich deren Baumasse im Verlauf des Sommers aufgewarmt hat Zur Abhilfe kann die Beluftung auf die Nachtstunden beschrankt werden Eine Luftungssteuerung welche die Differenz der Temperaturen oder der Luftfeuchte zwischen Aussen und Innenraum berucksichtigt kann Kellerraume zuverlassig entfeuchten Schadstoffbelastete Aussenluft Verschiedene Untersuchungen belegen dass die Aussenluft in Stadten unter anderem durch Feinstaub Stickstoffdioxid und Benzol oft unzulassig hoch belastet ist insbesondere an Hauptverkehrsstrassen Bei freier Luftung oder einfachen Aussenwandventilatoren werden die in der Aussenluft enthaltenen Schadstoffe oft ungefiltert ins Gebaude gefuhrt Solange keine tiefgreifende Wende in der Verkehrspolitik zu erwarten ist kann bereits durch eine einfache Filterung der Zuluft die Feinstaub Belastung der Aussenluft reduziert werden Aktivkohle Filter binden auch weitere Schadstoffe Die Daten von uber 500 Messstationen des Umweltbundesamtes sowie von Landerbehorden helfen bei der Einschatzung der Schadstoffbelastung Luftung wahrend der SARS CoV 2 EpidemieZur Verringerung der Ansteckungsgefahr wahrend der COVID 19 Epidemie wurde vielfach ein ausreichender Luftaustausch empfohlen Die Technische Regel fur Arbeitsstatten ASR A3 6 sieht vor Buroraume stundlich zu luften und Besprechungs und Seminarraume alle 20 Minuten Die nach ASR A3 6 akzeptable CO2 Konzentration von 1000 ppm sollte in Zeiten einer Epidemie unterschritten werden Bei freier Luftung ist die Stossluftung mit weit geoffneten Fenstern und idealerweise auch mit zusatzlich geoffneten Turen am effektivsten Da das Ubertragungsrisiko von SARS CoV 2 uber sachgerecht betriebene raumlufttechnische Anlagen RLT als gering einzustufen ist sollten RLT Anlagen nicht abgeschaltet werden sondern im Gegenteil die Aussenluftzufuhr uber die RLT Anlage erhoht und ein Umluftbetrieb vermieden werden Ist ein Umluftbetrieb nicht vermeidbar sollten nach Moglichkeit hohere Filterstufen eingesetzt werden Umluftgerate wie Klimagerate Heizlufter oder Ventilatoren sind im Allgemeinen nur in Innenraumen mit Einzelbelegung sinnvoll Bauliche RahmenbedingungenUndichte Gebaudehulle in Altbauten Siehe auch Wohnraumluftung Geschichtliche Entwicklung Bevor ab Ende des 20 Jahrhunderts zunehmend Wert auf eine dichte Gebaudehulle gelegt wurde fand uber Fugen in Fenstern und Turen Schornsteinzuge und Undichtigkeiten der gesamten Baukonstruktion stets ein gewisser Luftwechsel statt siehe Fugenluftung Wenn die Luftstromung an einer Stelle so gross wurde dass die Nutzer einen kalten Luftzug spurten wurde der ursachliche Spalt in der Regel abgedichtet Der Luftwechsel wurde auf diese Weise auf ein wirksames Minimum reguliert Eine vollstandige Abdichtung des Baukorpers wie sie heute in Niedrigenergiehausern ublich ist hatte das Nachstromen der Verbrennungsluft fur den Betrieb der fruher ublichen Holz und Kohleofen und Kuchenherde behindert Zugleich sorgte der Unterdruck des Schornsteinzugs im Winter konstant fur einen gewissen Abluftstrom aus den Wohnraumen auch wenn die Ofen nicht in Betrieb waren Wenn in Kuche Bad und Waschetrockenraum die Entfeuchtung der Innenraumluft uber Undichtigkeiten und Kaminzug nicht ausreichte kam es zur Kondensation an kalten Bereichen der Aussenwande Bei einfach verglasten Fenstern ist die Glasscheibe immer die kalteste Oberflache im Raum sodass sich die Luftfeuchtigkeit dort niederschlagt und am Glas herablauft Zum Sammeln des Kondensats wurden Fensterbretter bis Mitte des 20 Jahrhunderts meist unter der Tropfkante des Fensterflugels mit einer Rinne versehen In der vertieften Mitte der Sammelrinne wurde haufig ein Rohrchen eingelassen um das Kondensat nach aussen oder in einen Sammelbehalter zu leiten Siehe auch Fensterinstandsetzung Durch das regelmassige Entfernen des Kondensats in den Sammelrinnen einfach verglaster Fenster wurde die Raumluft zuverlassig entfeuchtet An anderen Flachen des Raumes trat somit keine Kondensation mehr auf und die Aussenwande blieben trocken Die Bildung von Schimmel auf den Kittfugen und dem Rahmenholz der Fenster konnte durch gelegentliches Abwischen verhindert werden Modernisierung der Fenster Der Einbau von modernen doppelt verglasten und warmegedammten Fenstern in ungedammte Altbauten tragt also auf zwei Arten zur Auffeuchtung der Bausubstanz bei Da die Luftfeuchte nicht mehr am Fenster kondensiert schlagt sie sich bei mangelnder Luftung an der gesamten Aussenwandflache nieder Der Warmedammwert der Aussenwand sinkt mit steigendem Feuchtegehalt Je niedriger der Dammwert desto niedriger die Temperaturen der inneren Wandoberflache wodurch die Kondensation erneut befordert wird Dieser selbstverstarkende Effekt kann bei bauphysikalisch ungunstigem Wandaufbau zu einer Durchfeuchtung der Aussenwande und gegebenenfalls Dachflachen fuhren die oft erst im Verlauf des folgenden Sommers wieder vollstandig austrocknen Moderne Fenster besitzen meist Dichtprofile und sind aufgrund praziser Fertigung und dreifacher Uberfalzung sogar nach Entfernung der Dichtlippen noch deutlich luftdichter als traditionell gefertigte Fenster Fruher ergab sich durch die Fugen zwischen Fensterflugel und Fensterrahmen ein konstanter Luftaustausch durch den jederzeit ein gewisser Anteil der entstehenden Luftfeuchte abgefuhrt wurde Da die Menge der ins Gebaude gelangenden kalten Aussenluft vom Winddruck abhangig und somit nicht genau kalkulierbar war wird heute auf eine dichte Gebaudehulle Wert gelegt sodass der notwendige Luftwechsel durch manuelles Luften oder eine Luftungsanlage sichergestellt werden muss Warmeverlust durch LuftungBei der Luftung kommt es immer zu einem Warmeverlust wenn die Temperatur der Aussenluft geringer ist als die Temperatur der Innenluft Luft hat annahernd dieselbe spezifische Warmekapazitat wie Bauteile aus Ziegeln oder Beton namlich 1 0 kJ kg K Aufgrund der deutlich geringeren Masse der Luft im Vergleich zu massiven Bauteilen ist die absolute Warmekapazitat der Raumluft jedoch relativ klein Durch einmaligen Austausch der Raumluft geht nur die geringe Menge der in der Innenraumluft gespeicherten Warmeenergie verloren Die zugefuhrte kalte Aussenluft kann von der in den massiven Bauteilen gespeicherten Warmeenergie rasch wieder aufgewarmt werden Bei einer konstanten Luftung mit hohen Luftwechselraten hingegen werden die massiven Bauteile durch die Frischluft abgekuhlt und es kommt zu spurbaren Energieverlusten Durch eine mechanische Luftungsanlage mit Warmeruckgewinnung sowie eine anwesenheits oder aktivitatsbeeinflusste Steuerung von Luftungs und Heizungsanlage konnen die Luftungswarmeverluste begrenzt werden Bei einem Gebaude das nach den Standards der Energieeinsparverordnung EnEV mit Stand 2002 errichtet wurde betragen die Luftungswarmeverluste rund ein Drittel der Gesamtverluste Bei einem Niedrigenergiehaus NEH ohne Kontrollierte Wohnraumluftung erhohen sich die Luftungsverluste auf ca 45 der gesamten Warmeenergieverluste Durch Luftungsanlage mit Warmeruckgewinnung lassen sich die Luftungswarmeverluste um zwei Drittel gegenuber der einfachen Fensterluftung senken Atmende WandDer Begriff der atmenden Wand ist falsch und beruht auf einem Irrtum da der Durchtritt von Luft bei typischen Aufbauten nicht moglich ist Einen Beitrag zur Feuchtigkeitsabfuhr kann ein diffusionsoffener Aufbau leisten Im Allgemeinen muss aber selbst bei diffusionsoffenen Aufbauten der Grossteil der Feuchtigkeit aus dem Innenraum in der Regel durch ausreichendes Luften abgefuhrt werden insbesondere aus Feuchtraumen der Bautrocknung oder bei Wasserschadensereignissen Siehe auchLaborluftungWeblinksWiktionary Luftung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Richtig luften Schimmel vermeiden Memento vom 15 November 2009 im Internet Archive in feuchteklinik de Richtig Luften in bosy online de EinzelnachweiseBernd Gluck Raumluftung unter instationaren Bedingungen bei Vorhandensein von stabilen und sich dynamisch entwickelnden Schadstoffen Abgerufen im Juni 2021 Allen Joseph G MacNaughton Piers Satish Usha Santanam Suresh Vallarino Jose Associations of Cognitive Function Scores with Carbon Dioxide Ventilation and Volatile Organic Compound Exposures in Office Workers A Controlled Exposure Study of Green and Conventional Office Environments In Environmental Health Perspectives 1 Juni 2016 S 805 812 doi 10 1289 ehp 1510037 Ausschuss fur Arbeitsstatten ASTA Geschaftsfuhrung BAuA Hrsg Technische Regeln fur Arbeitsstatten Luftung ASR A3 6 2018 S 4 Gesundheitliche Bewertung von Kohlendioxid in der Innenraumluft In Umweltbundesamt Hrsg Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz Springer Medizin Verlag 2008 S 1358 1369 hamburg de PDF Institut fur Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung IFA CO2 App Rechner und Timer Abgerufen am 28 Januar 2020 Feuchteschaden amp Schimmel Energie Herausgeber BSV Winkhardt Ingenieur und Sachverstandigenburo In Bausachverstandiger Winkhardt de Abgerufen im Juni 2020 Christoph Riccabona Baukonstruktionslehre 3 Haustechnik 7 Auflage Wien 2006 ISBN 978 3 7068 2569 6 S 276 277 Michael Hayner Jo Ruoff Dieter Thiel Faustformel Gebaudetechnik 3 Auflage DVA 2013 ISBN 978 3 421 03739 8 S 39 Die Wasserdampfabgabe eines korperlich nicht tatigen Menschen betragt 35 40 g stundlich also rund 850 1000 g taglich bei einer Umgebungstemperatur von 20 C nach VDI Richtlinie 2078 Zitiert in Klaus Usemann Horst Gralle Bauphysik Problemstellungen Aufgaben und Losungen S 18 Springer Verlag abgerufen im Januar 2017 Ratgeber Luften aber richtig Verband Privater Bauherrn e V abgerufen im Januar 2017 Dr Ing Helmut Kunzel ehem Leiter der Freilandversuchsstelle Holzkirchen des Fraunhofer Instituts fur Bauphysik Stossluftung oder Dauerluftung Memento vom 10 November 2016 im Internet Archive Zeitschrift Holzbau die neue Quadriga Ausgabe 4 2012 Verlag Kastner abgerufen am 8 September 2023 Michael Hayner Jo Ruoff Dieter Thiel Faustformel Gebaudetechnik 3 Auflage DVA 2013 ISBN 978 3 421 03739 8 S 38 Hermann Recknagel Eberhard Sprenger Karl Josef Albers Hrsg Taschenbuch fur Heizung und Klimatechnik 79 Auflage Vulkan Verlag 2018 ISBN 978 3 8356 7405 9 S 1472 Germans embrace fresh air to ward off coronavirus 30 September 2020 abgerufen am 20 Marz 2022 englisch W Richter J Seifert R Gritzki M Rosler Bestimmung des realen Luftwechsels bei Fensterluftung aus energetischer und bauphysikalischer Sicht Abschlussbericht In TU Dresden Institut fur Thermodynamik und Technische Gebaudeausrustung Hrsg Bau und Wohnforschung F 2425 Fraunhofer IRB Verlag 2 Januar 2003 irbnet de PDF Kurzbericht Klaus Hermann Ries Feuchte Abschnitt Was aber ist richtiges Luften In khries de gespeichert durch web archive org im September 2015 Die letzte gespeicherte Version der Seite www khries de stammt vom Januar 2016 Ehrenfried Heinz Wohnungsluftung frei und ventilatorgestutzt Anforderungen Grundlagen Massnahmen Normenanwendung Beuth Verlag 2016 ISBN 978 3 410 25270 2 S 99 Freie Luftung Gebaudetechnik Luftung Baunetz Wissen In baunetzwissen de Abgerufen am 7 Juni 2020 Schachtluftungssysteme SHKwissen HaustechnikDialog In haustechnikdialog de Abgerufen am 7 Juni 2020 Altbau sanieren renovieren modernisieren BAKA Bundesverband Altbauerneuerung e V Berlin abgerufen am 7 Juni 2020 DIN 1946 6 Raumlufttechnik Teil 6 Luftung von Wohnungen Allgemeine Anforderungen Anforderungen an die Auslegung Ausfuhrung Inbetriebnahme und Ubergabe sowie Instandhaltung Beuth Verlag Dezember 2019 7 3 5 Luftungsschachte S 38 beuth de DIN 18017 1 Luftung von Badern und Toilettenraumen ohne Aussenfenster Einzelschachtanlagen ohne Ventilatoren Februar 1987 abgerufen am 7 Juni 2020 Hermann Recknagel Eberhard Sprenger Karl Josef Albers Hrsg Taschenbuch fur Heizung und Klimatechnik 79 Auflage Vulkan Verlag 2018 ISBN 978 3 8356 7405 9 S 1476 Hermann Recknagel Eberhard Sprenger Karl Josef Albers Hrsg Taschenbuch fur Heizung und Klimatechnik 79 Auflage Vulkan Verlag 2018 ISBN 978 3 8356 7405 9 S 1481 Klaus Fitzner Hrsg Raumklimatechnik Band 2 Raumluft und Raumkuhltechnik 16 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 57011 0 S 55 W Richter et al Bestimmung des realen Luftwechsels bei Fensterluftung aus energetischer und bauphysikalischer Sicht Abschlussbericht Bau und Wohnforschung F 2425 2003 ISBN 978 3 8167 6002 3 Feuchteschaden durch Kondenswasser auf holzfragen de Ratschlage zum Beluften von Kellerraumen auf holzfragen de Michael Weiland Dicke Luft in deutschen Stadten In greenpeace de 4 Oktober 2015 abgerufen am 10 Juni 2020 Die Abgasluge zdf de Frontal 21 16 Februar 2016 abgerufen am 10 Juni 2020 Im Kern gesund 10 Massnahmen fur eine gesunde Mobilitat in Deutschlands Stadtzentren In Greenpeace e V Februar 2016 abgerufen am 10 Juni 2020 TGA Fachplaner Alfons W Gentner Verlag GmbH amp Co KG Stuttgart August 2016 S 24 25 Institut fur Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung IFA FBVW 502 SARS CoV 2 Empfehlungen zum Luftungsverhalten an Innenraumarbeitsplatzen Abgerufen am 9 August 2022 Klaus Hermann Ries Feuchte Abschnitt Warum entsteht denn der Schimmel uberhaupt und warum tritt das Phanomen so oft nach Einbau neuer Fenster auf In khries de gespeichert durch web archive org im September 2015 Die letzte gespeicherte Version der Seite www khries de stammt vom Januar 2016 Energiesparinformationen 9 Kontrollierte Wohnungsluftung Wissenswertes uber Abluftanlagen und Anlagen mit Warmeruckgewinnung Herausgeber Hessisches Ministerium fur Umwelt Landwirtschaft und Forsten wissenschaftliche Betreuung Institut fur Wohnen und Umwelt Texte Ingenieurburo fur Energieberatung Haustechnik und okologische Konzepte Tubingen Johannes Werner Werner Eicke Hennig und Jens Knissel Ausgabe Marz 1998 Uberarbeitung April 2002 In Energieverbraucher de Normdaten Sachbegriff GND 4168210 5 GND Explorer lobid OGND AKS

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