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Lüneburger Landwehr

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Die Lüneburger Landwehr ist ein System von Landwehrgräben, mit dem die mittelalterliche Stadt Lüneburg vor allem ihr Stapelrecht durchsetzte.

Zweck der Landwehr

Die Salzstadt Lüneburg besaß seit dem Jahre 1392 das Stapelrecht. Dies bedeutete, dass in einem weiten Umkreis um Lüneburg herum jeder reisende Kaufmann seine Waren zunächst nach Lüneburg bringen musste, um sie dort zu „stapeln“, d. h. zum Verkauf anzubieten hatte, bevor er sie weiterbefördern durfte. Natürlich wollten sich die Kaufleute dem entziehen, und sie verließen mit ihren Fuhrwerken die Hauptstraßen und versuchten, auf Seitenwegen die Stadt zu umfahren. Um die Kaufleute an der Umfahrt von Lüneburg zu hindern, wurden deshalb westlich und östlich der Stadt Landwehren angelegt. Die Lüneburger Landwehren spielten somit eine wichtige Rolle in der Lenkung des Handelsverkehrs.

Aufbau und Verlauf

Bei den Lüneburger Landwehren handelte es sich um dicht bepflanzte, unpassierbare Erdwälle, die durch Wassergräben getrennt waren. Wenn möglich, wurden natürliche Wasserläufe aufgestaut und in die Anlagen eingegliedert. Es existierten nur wenige, leicht zu kontrollierende Durchlässe, von denen einige mit Wachttürmen gesichert waren.

Alte Landwehr

Die Alte Landwehr wurde von 1397 bis 1406 etwa 4 Kilometer westlich der Lüneburger Stadttore errichtet. Die Landwehr bestand aus bis zu fünf Erdwällen, die durch bis zu zwei Meter tiefe Wassergräben getrennt waren. An der Ilmenau bei der Goseburg in Lüneburg beginnend, führte die Landwehr zunächst südlich von Bardowick westwärts bis in die Gegend von Vögelsen. Hier knickte sie nach Süden ab und führte westlich an Reppenstedt vorbei bis zum Hasenburger Bach. Von da an verlief sie an dem aufgestauten Wasser entlang bis zur Roten Schleuse an der Ilmenau. Bei den Kontrollposten südlich von Bardowick und bei Reppenstedt wurden Wachttürme installiert, ein weiterer noch heute erhaltener Wachtturm am Hasenburger Bach wurde zwischen 1450 und 1480 errichtet.

Um 1700 erstellte Wegebeschreibungen belegen, dass die Landwehr beim Kontrollposten am Hasenburger Bach von der über Häcklingen, Melbeck und Ebstorf nach Celle führenden Straße passiert wurde. Eine weitere Straße nach Celle führte über Embsen, Betzendorf und Wulfsode. Auch die Post nach Ebstorf nahm ihren Weg über den Hasenburger Kontrollposten, und ebenso verlief hier der Frachtwagenweg nach Braunschweig. Ein Schlagbaum zwang die Reisenden zum Halten.

Bis heute sind die Erdwälle und Gräben der Alten Landwehr gut erhalten. Einen besonderen Eindruck über den Aufbau und die Größe der Anlage bietet der bewaldete Abschnitt zwischen Reppenstedt und Bardowick. Ein unbefestigter Waldweg ermöglicht es, die gesamte Strecke zu bewandern.

Neue Landwehr

Etwa 70 Jahre nach der Fertigstellung der Alten Landwehr entschied der Lüneburger Rat, eine weitere Landwehr anzulegen. Die sogenannte Neue Landwehr wurde von 1479 bis 1484 etwa 5 Kilometer östlich von Lüneburg errichtet und bestand aus einem 2 Meter hohen und 6 Meter breiten Erdwall, der auf beiden Seiten von etwa 1,5 Meter hohen Wällen begleitet wurde. Die Landwehr reichte ursprünglich von Rullstorf in südlicher Richtung über Neu Wendhausen bis zum sumpfigen Gelände am Dieksbach bei Deutsch Evern. Bei Neu Wendhausen und östlich von Deutsch Evern am Dieksbach wurden Wachttürme errichtet.

Für den Bau der Erdwälle bestand großer Bedarf an Bodenaushub. Das Erdreich wurde natürlich nicht über weite Strecken transportiert, sondern vor Ort entnommen. So entstand beim Anlegen der Erdwälle in der Nähe von Rullstorf der große Osterteich, der aufgestaut mit in die Landwehr eingegliedert wurde. Der Osterteich verlandete jedoch innerhalb von 300 Jahren und es entwickelte sich ein Wald an dessen Stelle.

Auch die Erdwälle der Neuen Landwehr sind bis heute auf großen Strecken gut erhalten. Sie verlaufen größtenteils durch Waldgebiete und sind stellenweise dicht bewachsen.

Kartierung

Die Lüneburger Landwehren wurden von Daniel Freese kartiert:

  • 1580 Abriss der Lüneburger Landwehr mit den neuen Grenzen der Lüneburger Gerichtshoheit. (Hauptstaatsarchiv Hannover, Kartenabteilung 31 k/1pm)
  • 1576 Abriss der Lüneburger Landwehr mit den beanspruchten Grenzen der Lüneburger Gerichtshoheit. (Hauptstaatsarchiv Hannover, Kartenabteilung 31 k/37pk; Papier, Bleistift und Federzeichnung, aquarelliert, 41 × 30,5 cm, Maßstab etwa 1:65000)

Sonstiges

In der Mitte des 14. Jahrhunderts entstand zum Schutz der Stadt Hannover die Hannoversche Landwehr als vorgeschobenes Befestigungssystem. Das erste, etwa 8 km lange Teilstück wurde um 1341 errichtet und ebenfalls als „Lüneburger Landwehr“ bezeichnet.

Literatur

  • Martin Pries: Die Lüneburger Landwehr. In: Zur Kulturgeographie und Industriearchäologie in Norddeutschland. Versorgung – Verteidigung – Verkehr. Verlag Beier & Beran, 1999, ISBN 3-00-004059-5
  • Martin Pries: Die Lüneburger Landwehr aus kulturgeographischer Perspektive in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 78, 2006, S. 1–16 (Online, 7,2 MB)
  • Jan Joost Assendorp: Die Landwehren der Stadt Lüneburg in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, 2/1982, S. 45–48

Weblinks

Commons: Landwehr in Lüneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Neue Lüneburger Landwehr im Denkmalatlas Niedersachsen

Einzelnachweise

  1. Erich Hessing: Denkmäler, Menschen und Geschichte im Landkreis Lüneburg. Stern, 1981
  2. Wiebke Kirleis: Vegetationsgeschichtliche und archäobotanische Untersuchungen zur Landwirtschaft und Umwelt im Bereich der prähistorischen Siedlungen bei Rullstorf, Landkreis Lüneburg. Dissertation an der Georg-August-Universität zu Göttingen, 2002

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 00:45

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Die Luneburger Landwehr ist ein System von Landwehrgraben mit dem die mittelalterliche Stadt Luneburg vor allem ihr Stapelrecht durchsetzte Graben der Alten Landwehr zwischen Bardowick und VogelsenZweck der LandwehrDie Salzstadt Luneburg besass seit dem Jahre 1392 das Stapelrecht Dies bedeutete dass in einem weiten Umkreis um Luneburg herum jeder reisende Kaufmann seine Waren zunachst nach Luneburg bringen musste um sie dort zu stapeln d h zum Verkauf anzubieten hatte bevor er sie weiterbefordern durfte Naturlich wollten sich die Kaufleute dem entziehen und sie verliessen mit ihren Fuhrwerken die Hauptstrassen und versuchten auf Seitenwegen die Stadt zu umfahren Um die Kaufleute an der Umfahrt von Luneburg zu hindern wurden deshalb westlich und ostlich der Stadt Landwehren angelegt Die Luneburger Landwehren spielten somit eine wichtige Rolle in der Lenkung des Handelsverkehrs Aufbau und VerlaufBei den Luneburger Landwehren handelte es sich um dicht bepflanzte unpassierbare Erdwalle die durch Wassergraben getrennt waren Wenn moglich wurden naturliche Wasserlaufe aufgestaut und in die Anlagen eingegliedert Es existierten nur wenige leicht zu kontrollierende Durchlasse von denen einige mit Wachtturmen gesichert waren Alte Landwehr Die Alte Landwehr wurde von 1397 bis 1406 etwa 4 Kilometer westlich der Luneburger Stadttore errichtet Die Landwehr bestand aus bis zu funf Erdwallen die durch bis zu zwei Meter tiefe Wassergraben getrennt waren An der Ilmenau bei der Goseburg in Luneburg beginnend fuhrte die Landwehr zunachst sudlich von Bardowick westwarts bis in die Gegend von Vogelsen Hier knickte sie nach Suden ab und fuhrte westlich an Reppenstedt vorbei bis zum Hasenburger Bach Von da an verlief sie an dem aufgestauten Wasser entlang bis zur Roten Schleuse an der Ilmenau Bei den Kontrollposten sudlich von Bardowick und bei Reppenstedt wurden Wachtturme installiert ein weiterer noch heute erhaltener Wachtturm am Hasenburger Bach wurde zwischen 1450 und 1480 errichtet Ein Abschnitt der Alten Landwehr bei Reppenstedt westlich von Luneburg Um 1700 erstellte Wegebeschreibungen belegen dass die Landwehr beim Kontrollposten am Hasenburger Bach von der uber Hacklingen Melbeck und Ebstorf nach Celle fuhrenden Strasse passiert wurde Eine weitere Strasse nach Celle fuhrte uber Embsen Betzendorf und Wulfsode Auch die Post nach Ebstorf nahm ihren Weg uber den Hasenburger Kontrollposten und ebenso verlief hier der Frachtwagenweg nach Braunschweig Ein Schlagbaum zwang die Reisenden zum Halten Bis heute sind die Erdwalle und Graben der Alten Landwehr gut erhalten Einen besonderen Eindruck uber den Aufbau und die Grosse der Anlage bietet der bewaldete Abschnitt zwischen Reppenstedt und Bardowick Ein unbefestigter Waldweg ermoglicht es die gesamte Strecke zu bewandern Neue Landwehr Etwa 70 Jahre nach der Fertigstellung der Alten Landwehr entschied der Luneburger Rat eine weitere Landwehr anzulegen Die sogenannte Neue Landwehr wurde von 1479 bis 1484 etwa 5 Kilometer ostlich von Luneburg errichtet und bestand aus einem 2 Meter hohen und 6 Meter breiten Erdwall der auf beiden Seiten von etwa 1 5 Meter hohen Wallen begleitet wurde Die Landwehr reichte ursprunglich von Rullstorf in sudlicher Richtung uber Neu Wendhausen bis zum sumpfigen Gelande am Dieksbach bei Deutsch Evern Bei Neu Wendhausen und ostlich von Deutsch Evern am Dieksbach wurden Wachtturme errichtet Ein Abschnitt der Neuen Landwehr bei Neu Wendhausen ostlich von Luneburg Fur den Bau der Erdwalle bestand grosser Bedarf an Bodenaushub Das Erdreich wurde naturlich nicht uber weite Strecken transportiert sondern vor Ort entnommen So entstand beim Anlegen der Erdwalle in der Nahe von Rullstorf der grosse Osterteich der aufgestaut mit in die Landwehr eingegliedert wurde Der Osterteich verlandete jedoch innerhalb von 300 Jahren und es entwickelte sich ein Wald an dessen Stelle Auch die Erdwalle der Neuen Landwehr sind bis heute auf grossen Strecken gut erhalten Sie verlaufen grosstenteils durch Waldgebiete und sind stellenweise dicht bewachsen Kartierung Der Wachtturm der Alten Landwehr am Hasenburger Bach sudlich von Luneburg Die Luneburger Landwehren wurden von Daniel Freese kartiert 1580 Abriss der Luneburger Landwehr mit den neuen Grenzen der Luneburger Gerichtshoheit Hauptstaatsarchiv Hannover Kartenabteilung 31 k 1pm 1576 Abriss der Luneburger Landwehr mit den beanspruchten Grenzen der Luneburger Gerichtshoheit Hauptstaatsarchiv Hannover Kartenabteilung 31 k 37pk Papier Bleistift und Federzeichnung aquarelliert 41 30 5 cm Massstab etwa 1 65000 SonstigesIn der Mitte des 14 Jahrhunderts entstand zum Schutz der Stadt Hannover die Hannoversche Landwehr als vorgeschobenes Befestigungssystem Das erste etwa 8 km lange Teilstuck wurde um 1341 errichtet und ebenfalls als Luneburger Landwehr bezeichnet LiteraturMartin Pries Die Luneburger Landwehr In Zur Kulturgeographie und Industriearchaologie in Norddeutschland Versorgung Verteidigung Verkehr Verlag Beier amp Beran 1999 ISBN 3 00 004059 5 Martin Pries Die Luneburger Landwehr aus kulturgeographischer Perspektive in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 78 2006 S 1 16 Online 7 2 MB Jan Joost Assendorp Die Landwehren der Stadt Luneburg in Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 2 1982 S 45 48WeblinksCommons Landwehr in Luneburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neue Luneburger Landwehr im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweiseErich Hessing Denkmaler Menschen und Geschichte im Landkreis Luneburg Stern 1981 Wiebke Kirleis Vegetationsgeschichtliche und archaobotanische Untersuchungen zur Landwirtschaft und Umwelt im Bereich der prahistorischen Siedlungen bei Rullstorf Landkreis Luneburg Dissertation an der Georg August Universitat zu Gottingen 2002

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