Das AS AD Modell auch AD AS Modell oder Gesamtangebots Gesamtnachfrage Modell ist ein Modell der Makroökonomie und besch
Makroökonomisches Gleichgewicht

Das AS-AD-Modell, auch AD-AS-Modell oder Gesamtangebots-Gesamtnachfrage-Modell ist ein Modell der Makroökonomie und beschreibt das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht in der geschlossenen Volkswirtschaft auf eine mittellange Frist. Das AS-AD-Modell soll die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von staatlichen und finanzpolitischen Maßnahmen auf die Löhne, das Preisniveau und die Produktion beschreiben. Das Modell setzt sich aus dem aggregierten Angebot bzw. Gesamtangebot (englisch Aggregate Supply, kurz: AS) nach dem neoklassischen Ansatz und der aggregierten Nachfrage bzw. Gesamtnachfrage (englisch Aggregate Demand, kurz: AD) nach John Maynard Keynes zusammen. Der Schnittpunkt der AS- und AD-Kurven ist das makroökonomische Gleichgewicht zu den jeweiligen Preisen. Die Synthese wurde maßgeblich durch Beiträge von Hicks 1937 und Modigliani 1944 entwickelt.
Geschichte
Im Jahr 1936 veröffentlichte John Maynard Keynes die „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“. In diesem Werk kritisierte er die bis dahin vorherrschende Meinung über eine Vollbeschäftigung am Arbeitsmarkt. Er stellte also in Frage, ob sich ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt einstellen wird. Weiterhin ging Keynes von Lohnstarrheiten aus, das heißt, dass Löhne sich zumindest kurzfristig nicht an das Arbeitsmarktgleichgewicht anpassen werden. Damit griff Keynes die Annahme an, dass Lohnflexibilität herrsche.
Den Theorien von Keynes stand die neoklassische Ansicht gegenüber, welche sich aus den klassischen Ansätzen von Adam Smith, David Ricardo sowie weiteren Autoren herausgebildet hat. Wichtige Vertreter der Neoklassik waren unter anderem William Stanley Jevons und Léon Walras. Nach dem neoklassischen Modell von Walras herrschen auf den Märkten flexible Preise und vollkommene Voraussicht, das heißt, dass jeder Marktteilnehmer genau bestimmen kann, was für den gesamten Markt die beste ökonomische Lösung hinsichtlich der Wohlstandsverteilung ist. Zudem finden laut Walras keine Anpassungsprozesse statt, da ein Tauschvorgang erst dann stattfindet, wenn die Gleichgewichtspreise festgelegt sind.
Durch die Kombination der keynesianischen Betrachtung auf dem Geld- und Gütermarkt sowie der neoklassischen Annahmen auf dem Arbeitsmarkt entwickelten Autoren, wie 1944 Franco Modigliani, erste Beschreibungen eines aggregierten Angebotes und einer aggregierten Nachfrage.
AS-AD-Modell als Weiterführung des IS-LM-Modells
Während sich im IS-LM-Modell lediglich Gütermarkt und Geldmarkt im Gleichgewicht befinden, bezieht das AS-AD-Modell ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt mit ein. Das Modell nimmt an, dass eine natürliche Arbeitslosenquote existiert, die sich mittelfristig einstellt. Nur wenn die tatsächliche Arbeitslosigkeit der natürlichen Arbeitslosigkeit (auch strukturelle Arbeitslosigkeit) entspricht, befindet sich der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht.
Zudem fließen, anders als im IS-LM-Modell, auch Veränderungen des Preisniveaus in die Modellbetrachtung mit ein. Im IS-LM-Modell werden die Preise als gegebene Größen behandelt, das bedeutet, dass eine Veränderung der Nachfrage nach Gütern stets zu einer entsprechenden Änderung der produzierten Gütermenge führt. Das AS-AD-Modell stellt dar, wie sich verschiedene Maßnahmen, beispielsweise eine expansive Geldpolitik, auf eine Volkswirtschaft auswirken könnten. Das AS-AD-Modell zeigt auch, dass sich eine Volkswirtschaft nicht stetig im Wachstum befindet, sondern dass es jeweils Zeiträume mit verschiedenen Wachstumsraten gibt. Der Zusammenhang zwischen AS-AD- und IS-LM-Modell besteht zum einen darin, dass die AD-Kurve aus dem IS-LM-Modell abgeleitet wird und zum anderen, dass die Auswirkungen der Preisveränderungen auf dem Geld- und Gütermarkt beschrieben werden können.
Zusammensetzung aus aggregiertem Angebot und aggregierter Nachfrage
Das aggregierte Angebot und damit die aggregierte Angebotskurve zeigt zu jedem gegebenen Preisniveau die Menge, die die Unternehmen anbieten wollen.
In der mittleren Frist, also dem Betrachtungszeitpunkt, in dem das AS-AD-Modell ansetzt, befindet sich die Angebotskurve im Übergang von der kurzen Frist in die lange Frist. In der kurzen Frist verläuft die Angebotskurve nach der klassischen Theorie horizontal, da kurzfristig davon ausgegangen werden kann, dass die Preise nicht veränderlich sind. In der langen Frist verläuft sie vertikal, das heißt, die Preise sind flexibel. Dies hat zur Folge, dass die Angebotskurve in der mittleren Frist eine positive Steigung aufweist.
Die aggregierte Nachfragekurve zeigt die Kombination des Preisniveaus und der Menge, bei der sich Güter- und Geldmarkt im Gleichgewicht befinden. Dies ist der Schnittpunkt der IS- und der LM-Funktion im IS-LM-Modell.
Die IS-Funktion beschreibt, dass sich ein Gleichgewicht auf dem Gütermarkt ergibt, wenn die produzierte Menge der Nachfrage entspricht. Die LM-Funktion zeigt, dass sich ein Gleichgewicht auf Geld- und Finanzmärkten einstellt, wenn das Geldangebot der Geldnachfrage entspricht. Hierbei muss das reale Geldangebot, also das in Gütern ausgedrückte Geldangebot, mit dem Realeinkommen übereinstimmen.
Anpassungsmechanismus beim Übergang von der kurzen in die mittlere Frist
Kurzfristig kann die Produktion von ihrem natürlichen Niveau abweichen, da eine Änderung einer Variablen aus der AS- oder AD-Funktion zu einer Änderung des Preis- und Produktionsniveaus führt. Mittelfristig wird die Produktion hingegen immer auf ihr natürliches Niveau zurückkehren. Die Anpassung erfolgt über Veränderungen der Preiserwartungen und den damit ausgelösten Folgen für das tatsächliche Preisniveau und die Produktion.
Folgender Prozess vollzieht sich, wenn beispielsweise der Übergang von kurzer zu mittlerer Frist betrachtet wird, unter der Annahme, dass das tatsächliche Produktionsniveau über dem natürlichen Produktionsniveau liegt (siehe Abbildung „Ausgangspunkt der Anpassung im AS-AD-Modell“). Das natürliche Produktionsniveau ist das Niveau, auf dem produziert wird, wenn die Beschäftigung dem natürlichen Beschäftigungsniveau entspricht. Das natürliche Beschäftigungsniveau ist das Niveau, das sich ergibt, wenn man die natürliche Arbeitslosenquote von der Zahl der Erwerbsbevölkerung abzieht.
- Im Ausgangspunkt liegt die tatsächliche Produktion (mit bezeichnet) über der natürlichen Produktion (). In diesem Fall entspricht auch das erwartete Preisniveau () nicht dem tatsächlichen Preisniveau (). Das erwartete Preisniveau ist niedriger.
- Im ersten Schritt (siehe Abbildung „Erster Schritt der Anpassung im AS-AD-Modell“) werden dann die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Preiserwartung auf das tatsächliche Preisniveau erhöhen, da unter der Annahme, dass das Produktionsniveau über dem natürlichen Produktionsniveau liegt, die bisherige Preiserwartung unter dem tatsächlichen Preisniveau lag. Dadurch wird sich die AS-Kurve nach oben verschieben, weil ein Anstieg der Produktion die Beschäftigung steigen lässt, wodurch die Arbeitslosenquote sinkt und sich damit die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer verbessert. Dies führt dann zu einem Anstieg der Nominallöhne, was sich in einer verteuerten Produktion niederschlägt und damit in einem höheren Preisniveau widerspiegelt. Durch diese Verschiebung erfolgt eine Reduktion der Geldmenge, da ein Anstieg des Preisniveaus diesen Effekt auf dem Geldmarkt hervorruft. Diese Reduktion der Geldmenge führt zu höheren Zinsen, weil nun ein Anpassungsprozess auf dem Geldmarkt stattfindet, der zu einer Verschiebung der LM-Kurve führt (In einer offenen Volkswirtschaft wird dieser Prozess auch über einen Anstieg des realen Wechselkurses und demnach einer Verschlechterung der Nettoexporte zudem verstärkt). Dies bedeutet aber auch, dass sich ein neues Gleichgewicht auf dem Geld- und Gütermarkt einstellt, welches dann eine geringere Produktion beschreibt.
- Durch die Verschiebung im ersten Schritt ist das natürliche Produktionsniveau jedoch noch nicht erreicht. Dieser Prozess wird sich solange wiederholen, bis die Produktion wieder auf ihr natürliches Niveau gesunken ist. Dadurch entspricht auch das erwartete Preisniveau wieder dem tatsächlichen Preisniveau (siehe Abbildung „Zweiter Schritt der Anpassung im AS-AD-Modell“).
Auswirkungen auf das AS-AD-Modell durch Variablenveränderung
Nachfolgend werden die Auswirkungen der Veränderungen von Variablen aus dem IS-LM-Modell und aus dem Arbeitsmarktmodell und Folgen von externen Einflüssen, sogenannten Schocks, betrachtet.
Geldpolitik
Erhöht sich die Geldmenge, senkt dies kurzfristig den Zinssatz auf dem Geldmarkt im IS-LM-Modell, unter der Annahme, dass die Produktion vor der Erhöhung ihrem natürlichen Niveau entsprach (siehe Abbildung „Anpassungsprozess im AS-AD-Modell bei expansiver Geldpolitik“). Dies erhöht die Produktion und das Preisniveau. Die Produktionssteigerung ist anfänglich höher als die Steigerung des Preisniveaus. Dieser Effekt kehrt sich jedoch um, so dass die Erhöhung der Geldmenge mittelfristig zu einem gleich großen Anstieg des Preisniveaus und keiner Veränderung der Produktion führt. Es handelt sich in diesem Fall um die Neutralität des Geldes.
Dieses Ergebnis wird durch den folgenden Anpassungsprozess erreicht: Erhöht sich die nominale Geldmenge im IS-LM-Modell, so erhöht sich damit auch die reale Geldmenge bei zunächst gegebenem Preisniveau. Damit erhöht sich gemäß den Eigenschaften des IS-LM-Modells die Produktion. Dies führt dazu, dass sich die aggregierte Nachfragekurve nach rechts verschiebt. Durch diese Verschiebung liegt die Produktion im Gleichgewicht, jedoch über ihrem natürlichen Niveau und damit liegt auch das tatsächliche Preisniveau über dem Preisniveau, welches die an der Lohnsetzung Beteiligten erwartet haben. Diese werden nun ihre Preiserwartungen nach oben anpassen, damit wird sich die aggregierte Angebotskurve nach oben verschieben und es erfolgt eine Bewegung entlang der AD-Kurve. Dieser Prozess wird sich solange fortsetzen, bis die Produktion wieder auf ihren natürlichen Niveau angelangt ist, mit der Folge, dass die Produktion sich mittelfristig nicht verändert hat, das Preisniveau jedoch der Geldmengenerhöhung entsprechend gestiegen ist.
Fiskalpolitik
Verringert der Staat seine Ausgaben, führt dies zunächst zu sinkender Produktion. Im weiteren Zeitverlauf erhöht sich die Produktion jedoch wieder und es existiert ein niedrigeres Preisniveau (siehe Abbildung: „Anpassungsprozess im AS-AD-Modell bei restriktiver Fiskalpolitik“).
Zu diesem Ergebnis führen folgende Schritte, unter der Annahme, dass sich die Produktion vor dem fiskalischen Eingriff auf ihrem natürlichen Niveau befunden hat. Durch die Reduktion der Staatsausgaben verschiebt sich die AD-Kurve nach links, da die aggregierte Nachfragekurve ein Gleichgewicht auf dem Güter- und Geldmarkt darstellt. Dieses Gleichgewicht ändert sich, wenn die Produktion zurückgeht. Die Produktion entspricht in diesem Fall nicht mehr ihrem natürlichen Niveau. Im weiteren Zeitverlauf wird sich, entsprechend dem oben erläuterten Anpassungsprozess, die Produktion wieder ihrem natürlichen Niveau anpassen, da in diesem Fall auch das tatsächliche Preisniveau unter dem erwarteten Preisniveau liegt und die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Erwartungen entsprechend anpassen werden. In diesem Fall erfolgt eine Bewegung entlang der aggregierten Nachfragekurve, bis sie sich wieder mit der angepassten aggregierten Angebotskurve schneidet. Die Produktion ist damit wieder auf ihr natürliches Niveau zurückgekehrt.
Schocks
Negative Schocks, wie beispielsweise ein drastischer Anstieg des Ölpreises, können zu einer Erhöhung des Preisniveaus und einer sinkenden Produktion führen (siehe Abbildung: „möglicher Anpassungsprozess im AS-AD-Modell bei einem Schock“).
Zu diesem Ergebnis gelangt man durch folgende Überlegungen, in denen nur auf die Auswirkungen auf die AS-Kurve eingegangen wird, da vereinfachend angenommen wird, dass sich die AD-Kurve nicht verändert. Ein Anstieg des Ölpreises kann in die Betrachtungen des AS-AD-Modells dadurch einfließen, indem der Gewinnaufschlagsfaktor μ in der Betrachtung des Arbeitsmarktes entsprechend erhöht wird. Durch diese Erhöhung verschiebt sich die Preissetzungsgerade auf dem Arbeitsmarkt, das heißt, der Reallohn der Erwerbstätigen ist niedriger als zuvor. Damit diese Verringerung des Reallohnes von den Arbeitnehmern akzeptiert wird, ist eine höhere natürliche Arbeitslosenquote, beziehungsweise ein geringeres natürliches Beschäftigungsniveau erforderlich. Wird unterstellt, dass für die Produktion einer Produktionseinheit genau ein Arbeitnehmer notwendig ist, so sinkt durch den Rückgang des natürlichen Beschäftigungsniveaus auch das natürliche Produktionsniveau.
Ausgehend vom oben genannten Anpassungsprozess auf dem Arbeitsmarkt und den entsprechenden Folgen für das AS-AD-Modell, liegt das momentane Produktionsniveau demnach bei solch einem negativen Schock über dem natürlichen Produktionsniveau. Dadurch wird wieder ein Anpassungsprozess im AS-AD-Modell stattfinden, bis die Produktion wieder auf ihr natürliches Niveau zurückgekehrt ist.
Mathematische Herleitung
Die Herleitung des AS-AD-Modells basiert auf dem IS-LM-Modell (Gleichgewicht auf dem Geld- und Gütermarkt) sowie dem Arbeitsmarktgleichgewicht, da es aus diesen beiden Gleichgewichtsbedingungen abgeleitet werden kann.
AD-Kurve
Das AS-AD-Modell führt die Annahmen aus dem IS-LM-Modell in der AD-Kurve, also der aggregierten Nachfrage, fort und reagiert auch auf Veränderungen von Variablen aus diesem Modell. Demnach setzt das AS-AD-Modell ein Gleichgewicht auf dem Güter- und Geldmarkt voraus, um damit die AD-Kurve abzuleiten. Ein Gleichgewicht auf dem Güter- und Geldmarkt entspricht jeweils einem Punkt auf der AD-Kurve. Die AD-Kurve setzt sich damit aus den Variablen des Gütermarktes, wie den Konsumausgaben, Investitionsausgaben und Staatsausgaben und den Variablen des Geldmarktes, wie Preisniveau und Zinssatz, zusammen.
Zuerst wird die IS-Kurve nach dem Zinssatz aufgelöst.
Hierbei beschreibt die Güternachfrage, die Konsumausgaben der Haushalte, die Investitionen der Unternehmen und die Staatsausgaben. Die Investitionen sind hierbei abhängig von der Güternachfrage und dem Zinssatz .
- (1)
Anschließend wird die LM-Kurve nach dem Preisniveau aufgelöst, wobei die nominale Geldmenge, das Preisniveau und den Zinssatz widerspiegeln.
- (2)
Die AD-Kurve entsteht durch das Einsetzen der IS-Kurve (1) in die LM-Kurve (2).
AS-Kurve
Die AS-Kurve hat ihren Ursprung im Arbeitsmarkt. Die Komponenten des Arbeitsmarktes sind die WS-Kurve (wage setting) sowie die PS-Kurve (price setting). Die PS-Kurve, welche die Preise beschreibt, wird im Folgenden als vom Einkommen unabhängig betrachtet. Sie verläuft damit waagerecht. Voraussetzung dafür sind konstante Grenzkosten.
Eine mögliche Fassung der Preissetzungsgleichung lautet:
- (1)
Dabei steht für das Preisniveau, für einen Gewinnaufschlag der Unternehmen auf ihre entstandenen Kosten sowie für den aggregierten Nominallohn, also den Betrag, den ein durchschnittlicher Arbeitnehmer am Ende des Monats ausgezahlt bekommt.
Eine mögliche Fassung der Lohnsetzungsgleichung lautet:
- (2)
Hierbei steht für das erwartete Preisniveau, u für die Arbeitslosenquote und für eine Sammelvariable, in der alle anderen Variablen zusammengefasst sind, die die Lohnsetzung beeinflussen können.
Durch die Gleichsetzung von WS-Kurve (2) und PS-Kurve (1), entsteht die AS-Kurve.
Da Löhne selten unmittelbar auf eine Änderung des Preisniveaus reagieren, kalkulieren Tarifpartner mit einer geschätzten Inflationsrate. Nur wenn die erwartete Inflation der tatsächlichen entspricht, befindet sich der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht. Das Produktionsniveau entspricht dabei dem natürlichen Produktionsniveau. Die volkswirtschaftliche Theorie geht davon aus, dass sich dieses Gleichgewicht mittelfristig einstellt, sofern alle sonstigen Bedingungen unverändert bleiben.
Die AS-Kurve wurde erstmals von dem britischen Ökonom Alban William Phillips hergeleitet. Dieser leitete sein Modell, die Phillips-Kurve, aus empirischen Beobachtungen ab. Das AS-AD-Modell wurde dagegen erst später formuliert.
Kritik
Die kritische Rezeption des Grundkonzepts begann bereits 1938 durch Dunlop bzw. 1939 durch Tarshis. Beide Autoren hoben die unzureichende empirische Fundierung hervor.
Die AS- sowie die AD-Kurve haben je nach verwendetem Ansatz einen anderen Verlauf. Die AS-Kurve verläuft im klassischen Ansatz senkrecht. Hingegen verläuft sie im extremen keynesianischen Fall, das heißt bei Lohnstarrheit, waagrecht. Durch diese unterschiedlichen Auffassungen entsteht Interpretationsvielfalt, da beispielsweise die Folgen staatlicher Eingriffe unterschiedlich sein können.
Die AD-Kurve kann ebenfalls unterschiedlich hergeleitet werden. So gehen einige Autoren davon aus, dass diese sich aus der Aggregation der mikroökonomischen Gleichgewichte auf Einzelmärkten ableitet. Überwiegend findet man jedoch die Interpretation der AD-Kurve als Ableitung aus dem Geld- und Gütermarktgleichgewicht, das heißt dem Schnittpunkt der IS- mit der LM-Kurve im IS-LM-Modell.
Zu beachten ist auch, dass im hier dargestellten AS-AD-Modell außenwirtschaftliche Beziehungen keine Beachtung finden. Wichtige außenwirtschaftliche Elemente, wie beispielsweise veränderte Wechselkurse, könnten den Verlauf der Kurven verändern und dadurch könnte es nötig sein, andere Maßnahmen zur Stabilisierung der Volkswirtschaft einzuleiten.
Das AS-AD-Modell zeigt auch auf, dass der Einsatz von lediglich einer Maßnahme, also jeweils eines staatlichen oder geldpolitischen Eingriffes, nur selten zur Erreichung der gesamtwirtschaftlichen Ziele beiträgt. Es ist meist ein kombinierter Einsatz von angebots- und nachfrageseitigen Instrumenten erforderlich. Erfolgt zum Beispiel nur eine expansive Geldpolitik, führt dies zu einem Anstieg des Produktionsniveaus, jedoch auch zu einem gesteigerten Preisniveau.
Weblinks
Literatur
- Olivier Blanchard und Gerhard Illing: Makroökonomie. Pearson, Juli 2006, ISBN 3-8273-7209-7.
- Rüdiger Dornbusch, Stanley Fischer, Richard Startz: Makroökonomik. 8. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-25713-7.
- Jürgen Kromphardt: Grundlagen der Makroökonomie. 2. Auflage. Vahlen, München 2006, ISBN 3-8006-3309-4.
Einzelnachweise
- Paul Krugman, Robin Wells: Economics. 4. Auflage, 2015, ISBN 978-1-4641-4384-7, S. 802ff
- Peter Skott: Keynesian Theory and the Aggregate-Supply/Aggregate-Demand Framework: A Defense. März 1996, S. 4, doi:10.2139/ssrn.75888 (online).
- Ute Arentzen: Gabler Wirtschafts-Lexikon. 14. Auflage. Gabler, Wiesbaden 1997, ISBN 3-409-30366-9, S. 2124–2130.
- Ute Arentzen: Gabler Wirtschafts-Lexikon. 14. Auflage. Gabler, Wiesbaden 1997, ISBN 3-409-30376-6, S. 2731–2732.
- Keynes-Gesellschaft: Von der neoklassischen Synthese zur AS/AD-Analyse ( vom 7. April 2013 im Internet Archive). Stand 21. April 2013.
- Jürgen Kromphardt: Grundlagen der Makroökonomie. 2. Auflage. Vahlen, München 2006, ISBN 3-8006-3309-4, S. 169.
- Rüdiger Dornbusch, Stanley Fischer, Richard Startz: Makroökonomik. 8. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-25713-7, S. 112.
- Rüdiger Dornbusch, Stanley Fischer, Richard Startz: Makroökonomik. 8. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-25713-7, S. 115.
- Rüdiger Dornbusch, Stanley Fischer, Richard Startz: Makroökonomik. 8. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-25713-7, S. 117–119.
- Rüdiger Dornbusch, Stanley Fischer, Richard Startz: Makroökonomik. 8. Auflage. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-25713-7, S. 113.
- Olivier Blanchard und Gerhard Illing: Makroökonomie. Pearson, Juli 2006, ISBN 3-8273-7209-7, S. 214.
- Olivier Blanchard und Gerhard Illing: Makroökonomie. Pearson, Juli 2006, ISBN 3-8273-7209-7, S. 217–222.
- Olivier Blanchard und Gerhard Illing: Makroökonomie. Pearson, Juli 2006, ISBN 3-8273-7209-7, S. 223–226.
- Olivier Blanchard und Gerhard Illing: Makroökonomie. Pearson, Juli 2006, ISBN 3-8273-7209-7, S. 227–231.
- Olivier Blanchard und Gerhard Illing: Makroökonomie. Pearson, Juli 2006, ISBN 3-8273-7209-7, S. 189.
- Peter Skott, Keynesian Theory and the Aggregate-Supply/Aggregate-Demand Framework: A Defense, (March 1996). Verfügbar unter: SSRN: http://ssrn.com/abstract=75888 or doi:10.2139/ssrn.75888, S. 20
- Jeffrey D. Sachs und Felipe Larrain: Makroökonomik in globaler Sicht. 1. Auflage. Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-22709-2, S. 81.
- Klaus Rittenbruch: Makroökonomie. 1. Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25486-3, S. 339.
- Klaus Rittenbruch: Makroökonomie. 1. Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25486-3, S. 336.
Autor: www.NiNa.Az
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Das AS AD Modell auch AD AS Modell oder Gesamtangebots Gesamtnachfrage Modell ist ein Modell der Makrookonomie und beschreibt das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht in der geschlossenen Volkswirtschaft auf eine mittellange Frist Das AS AD Modell soll die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von staatlichen und finanzpolitischen Massnahmen auf die Lohne das Preisniveau und die Produktion beschreiben Das Modell setzt sich aus dem aggregierten Angebot bzw Gesamtangebot englisch Aggregate Supply kurz AS nach dem neoklassischen Ansatz und der aggregierten Nachfrage bzw Gesamtnachfrage englisch Aggregate Demand kurz AD nach John Maynard Keynes zusammen Der Schnittpunkt der AS und AD Kurven ist das makrookonomische Gleichgewicht zu den jeweiligen Preisen Die Synthese wurde massgeblich durch Beitrage von Hicks 1937 und Modigliani 1944 entwickelt GeschichteJohn Maynard Keynes 1933 Im Jahr 1936 veroffentlichte John Maynard Keynes die Allgemeine Theorie der Beschaftigung des Zinses und des Geldes In diesem Werk kritisierte er die bis dahin vorherrschende Meinung uber eine Vollbeschaftigung am Arbeitsmarkt Er stellte also in Frage ob sich ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt einstellen wird Weiterhin ging Keynes von Lohnstarrheiten aus das heisst dass Lohne sich zumindest kurzfristig nicht an das Arbeitsmarktgleichgewicht anpassen werden Damit griff Keynes die Annahme an dass Lohnflexibilitat herrsche Den Theorien von Keynes stand die neoklassische Ansicht gegenuber welche sich aus den klassischen Ansatzen von Adam Smith David Ricardo sowie weiteren Autoren herausgebildet hat Wichtige Vertreter der Neoklassik waren unter anderem William Stanley Jevons und Leon Walras Nach dem neoklassischen Modell von Walras herrschen auf den Markten flexible Preise und vollkommene Voraussicht das heisst dass jeder Marktteilnehmer genau bestimmen kann was fur den gesamten Markt die beste okonomische Losung hinsichtlich der Wohlstandsverteilung ist Zudem finden laut Walras keine Anpassungsprozesse statt da ein Tauschvorgang erst dann stattfindet wenn die Gleichgewichtspreise festgelegt sind Durch die Kombination der keynesianischen Betrachtung auf dem Geld und Gutermarkt sowie der neoklassischen Annahmen auf dem Arbeitsmarkt entwickelten Autoren wie 1944 Franco Modigliani erste Beschreibungen eines aggregierten Angebotes und einer aggregierten Nachfrage AS AD Modell als Weiterfuhrung des IS LM ModellsWahrend sich im IS LM Modell lediglich Gutermarkt und Geldmarkt im Gleichgewicht befinden bezieht das AS AD Modell ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt mit ein Das Modell nimmt an dass eine naturliche Arbeitslosenquote existiert die sich mittelfristig einstellt Nur wenn die tatsachliche Arbeitslosigkeit der naturlichen Arbeitslosigkeit auch strukturelle Arbeitslosigkeit entspricht befindet sich der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht Zudem fliessen anders als im IS LM Modell auch Veranderungen des Preisniveaus in die Modellbetrachtung mit ein Im IS LM Modell werden die Preise als gegebene Grossen behandelt das bedeutet dass eine Veranderung der Nachfrage nach Gutern stets zu einer entsprechenden Anderung der produzierten Gutermenge fuhrt Das AS AD Modell stellt dar wie sich verschiedene Massnahmen beispielsweise eine expansive Geldpolitik auf eine Volkswirtschaft auswirken konnten Das AS AD Modell zeigt auch dass sich eine Volkswirtschaft nicht stetig im Wachstum befindet sondern dass es jeweils Zeitraume mit verschiedenen Wachstumsraten gibt Der Zusammenhang zwischen AS AD und IS LM Modell besteht zum einen darin dass die AD Kurve aus dem IS LM Modell abgeleitet wird und zum anderen dass die Auswirkungen der Preisveranderungen auf dem Geld und Gutermarkt beschrieben werden konnen Zusammensetzung aus aggregiertem Angebot und aggregierter NachfrageDas aggregierte Angebot und damit die aggregierte Angebotskurve zeigt zu jedem gegebenen Preisniveau die Menge die die Unternehmen anbieten wollen In der mittleren Frist also dem Betrachtungszeitpunkt in dem das AS AD Modell ansetzt befindet sich die Angebotskurve im Ubergang von der kurzen Frist in die lange Frist In der kurzen Frist verlauft die Angebotskurve nach der klassischen Theorie horizontal da kurzfristig davon ausgegangen werden kann dass die Preise nicht veranderlich sind In der langen Frist verlauft sie vertikal das heisst die Preise sind flexibel Dies hat zur Folge dass die Angebotskurve in der mittleren Frist eine positive Steigung aufweist Die aggregierte Nachfragekurve zeigt die Kombination des Preisniveaus und der Menge bei der sich Guter und Geldmarkt im Gleichgewicht befinden Dies ist der Schnittpunkt der IS und der LM Funktion im IS LM Modell Die IS Funktion beschreibt dass sich ein Gleichgewicht auf dem Gutermarkt ergibt wenn die produzierte Menge der Nachfrage entspricht Die LM Funktion zeigt dass sich ein Gleichgewicht auf Geld und Finanzmarkten einstellt wenn das Geldangebot der Geldnachfrage entspricht Hierbei muss das reale Geldangebot also das in Gutern ausgedruckte Geldangebot mit dem Realeinkommen ubereinstimmen Anpassungsmechanismus beim Ubergang von der kurzen in die mittlere FristAusgangspunkt der Anpassung im AS AD Modell Die tatsachliche Produktion liegt uber der naturlichen Produktion die Preiserwartung liegt unter dem tatsachlichen PreisniveauErster Schritt der Anpassung im AS AD Modell Die an der Lohnsetzung Beteiligten erhohen ihre Preiserwartung dadurch kommt es zu einer Verschiebung der AS Kurve nach oben mit der Folge einer geringeren ProduktionZweiter Schritt der Anpassung im AS AD Modell obiges Verhalten wiederholt sich bis die Produktion auf ihrem naturlichen Niveau angelangt ist Kurzfristig kann die Produktion von ihrem naturlichen Niveau abweichen da eine Anderung einer Variablen aus der AS oder AD Funktion zu einer Anderung des Preis und Produktionsniveaus fuhrt Mittelfristig wird die Produktion hingegen immer auf ihr naturliches Niveau zuruckkehren Die Anpassung erfolgt uber Veranderungen der Preiserwartungen und den damit ausgelosten Folgen fur das tatsachliche Preisniveau und die Produktion Folgender Prozess vollzieht sich wenn beispielsweise der Ubergang von kurzer zu mittlerer Frist betrachtet wird unter der Annahme dass das tatsachliche Produktionsniveau uber dem naturlichen Produktionsniveau liegt siehe Abbildung Ausgangspunkt der Anpassung im AS AD Modell Das naturliche Produktionsniveau ist das Niveau auf dem produziert wird wenn die Beschaftigung dem naturlichen Beschaftigungsniveau entspricht Das naturliche Beschaftigungsniveau ist das Niveau das sich ergibt wenn man die naturliche Arbeitslosenquote von der Zahl der Erwerbsbevolkerung abzieht Im Ausgangspunkt liegt die tatsachliche Produktion mit Y displaystyle Y bezeichnet uber der naturlichen Produktion Yn displaystyle Y n In diesem Fall entspricht auch das erwartete Preisniveau Pe displaystyle P e nicht dem tatsachlichen Preisniveau P displaystyle P Das erwartete Preisniveau ist niedriger Im ersten Schritt siehe Abbildung Erster Schritt der Anpassung im AS AD Modell werden dann die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Preiserwartung auf das tatsachliche Preisniveau erhohen da unter der Annahme dass das Produktionsniveau uber dem naturlichen Produktionsniveau liegt die bisherige Preiserwartung unter dem tatsachlichen Preisniveau lag Dadurch wird sich die AS Kurve nach oben verschieben weil ein Anstieg der Produktion die Beschaftigung steigen lasst wodurch die Arbeitslosenquote sinkt und sich damit die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer verbessert Dies fuhrt dann zu einem Anstieg der Nominallohne was sich in einer verteuerten Produktion niederschlagt und damit in einem hoheren Preisniveau widerspiegelt Durch diese Verschiebung erfolgt eine Reduktion der Geldmenge da ein Anstieg des Preisniveaus diesen Effekt auf dem Geldmarkt hervorruft Diese Reduktion der Geldmenge fuhrt zu hoheren Zinsen weil nun ein Anpassungsprozess auf dem Geldmarkt stattfindet der zu einer Verschiebung der LM Kurve fuhrt In einer offenen Volkswirtschaft wird dieser Prozess auch uber einen Anstieg des realen Wechselkurses und demnach einer Verschlechterung der Nettoexporte zudem verstarkt Dies bedeutet aber auch dass sich ein neues Gleichgewicht auf dem Geld und Gutermarkt einstellt welches dann eine geringere Produktion beschreibt Durch die Verschiebung im ersten Schritt ist das naturliche Produktionsniveau jedoch noch nicht erreicht Dieser Prozess wird sich solange wiederholen bis die Produktion wieder auf ihr naturliches Niveau gesunken ist Dadurch entspricht auch das erwartete Preisniveau wieder dem tatsachlichen Preisniveau siehe Abbildung Zweiter Schritt der Anpassung im AS AD Modell Auswirkungen auf das AS AD Modell durch VariablenveranderungNachfolgend werden die Auswirkungen der Veranderungen von Variablen aus dem IS LM Modell und aus dem Arbeitsmarktmodell und Folgen von externen Einflussen sogenannten Schocks betrachtet Geldpolitik Anpassungsprozess im AS AD Modell bei expansiver Geldpolitik Erhoht sich die Geldmenge senkt dies kurzfristig den Zinssatz auf dem Geldmarkt im IS LM Modell unter der Annahme dass die Produktion vor der Erhohung ihrem naturlichen Niveau entsprach siehe Abbildung Anpassungsprozess im AS AD Modell bei expansiver Geldpolitik Dies erhoht die Produktion und das Preisniveau Die Produktionssteigerung ist anfanglich hoher als die Steigerung des Preisniveaus Dieser Effekt kehrt sich jedoch um so dass die Erhohung der Geldmenge mittelfristig zu einem gleich grossen Anstieg des Preisniveaus und keiner Veranderung der Produktion fuhrt Es handelt sich in diesem Fall um die Neutralitat des Geldes Dieses Ergebnis wird durch den folgenden Anpassungsprozess erreicht Erhoht sich die nominale Geldmenge im IS LM Modell so erhoht sich damit auch die reale Geldmenge bei zunachst gegebenem Preisniveau Damit erhoht sich gemass den Eigenschaften des IS LM Modells die Produktion Dies fuhrt dazu dass sich die aggregierte Nachfragekurve nach rechts verschiebt Durch diese Verschiebung liegt die Produktion im Gleichgewicht jedoch uber ihrem naturlichen Niveau und damit liegt auch das tatsachliche Preisniveau uber dem Preisniveau welches die an der Lohnsetzung Beteiligten erwartet haben Diese werden nun ihre Preiserwartungen nach oben anpassen damit wird sich die aggregierte Angebotskurve nach oben verschieben und es erfolgt eine Bewegung entlang der AD Kurve Dieser Prozess wird sich solange fortsetzen bis die Produktion wieder auf ihren naturlichen Niveau angelangt ist mit der Folge dass die Produktion sich mittelfristig nicht verandert hat das Preisniveau jedoch der Geldmengenerhohung entsprechend gestiegen ist Fiskalpolitik Anpassungsprozess im AS AD Modell bei restriktiver Fiskalpolitik Verringert der Staat seine Ausgaben fuhrt dies zunachst zu sinkender Produktion Im weiteren Zeitverlauf erhoht sich die Produktion jedoch wieder und es existiert ein niedrigeres Preisniveau siehe Abbildung Anpassungsprozess im AS AD Modell bei restriktiver Fiskalpolitik Zu diesem Ergebnis fuhren folgende Schritte unter der Annahme dass sich die Produktion vor dem fiskalischen Eingriff auf ihrem naturlichen Niveau befunden hat Durch die Reduktion der Staatsausgaben verschiebt sich die AD Kurve nach links da die aggregierte Nachfragekurve ein Gleichgewicht auf dem Guter und Geldmarkt darstellt Dieses Gleichgewicht andert sich wenn die Produktion zuruckgeht Die Produktion entspricht in diesem Fall nicht mehr ihrem naturlichen Niveau Im weiteren Zeitverlauf wird sich entsprechend dem oben erlauterten Anpassungsprozess die Produktion wieder ihrem naturlichen Niveau anpassen da in diesem Fall auch das tatsachliche Preisniveau unter dem erwarteten Preisniveau liegt und die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Erwartungen entsprechend anpassen werden In diesem Fall erfolgt eine Bewegung entlang der aggregierten Nachfragekurve bis sie sich wieder mit der angepassten aggregierten Angebotskurve schneidet Die Produktion ist damit wieder auf ihr naturliches Niveau zuruckgekehrt Schocks Moglicher Anpassungsprozess im AS AD Modell bei einem Schock beispielsweise starker Anstieg des Olpreises Negative Schocks wie beispielsweise ein drastischer Anstieg des Olpreises konnen zu einer Erhohung des Preisniveaus und einer sinkenden Produktion fuhren siehe Abbildung moglicher Anpassungsprozess im AS AD Modell bei einem Schock Zu diesem Ergebnis gelangt man durch folgende Uberlegungen in denen nur auf die Auswirkungen auf die AS Kurve eingegangen wird da vereinfachend angenommen wird dass sich die AD Kurve nicht verandert Ein Anstieg des Olpreises kann in die Betrachtungen des AS AD Modells dadurch einfliessen indem der Gewinnaufschlagsfaktor m in der Betrachtung des Arbeitsmarktes entsprechend erhoht wird Durch diese Erhohung verschiebt sich die Preissetzungsgerade auf dem Arbeitsmarkt das heisst der Reallohn der Erwerbstatigen ist niedriger als zuvor Damit diese Verringerung des Reallohnes von den Arbeitnehmern akzeptiert wird ist eine hohere naturliche Arbeitslosenquote beziehungsweise ein geringeres naturliches Beschaftigungsniveau erforderlich Wird unterstellt dass fur die Produktion einer Produktionseinheit genau ein Arbeitnehmer notwendig ist so sinkt durch den Ruckgang des naturlichen Beschaftigungsniveaus auch das naturliche Produktionsniveau Ausgehend vom oben genannten Anpassungsprozess auf dem Arbeitsmarkt und den entsprechenden Folgen fur das AS AD Modell liegt das momentane Produktionsniveau demnach bei solch einem negativen Schock uber dem naturlichen Produktionsniveau Dadurch wird wieder ein Anpassungsprozess im AS AD Modell stattfinden bis die Produktion wieder auf ihr naturliches Niveau zuruckgekehrt ist Mathematische HerleitungDie Herleitung des AS AD Modells basiert auf dem IS LM Modell Gleichgewicht auf dem Geld und Gutermarkt sowie dem Arbeitsmarktgleichgewicht da es aus diesen beiden Gleichgewichtsbedingungen abgeleitet werden kann AD Kurve Das AS AD Modell fuhrt die Annahmen aus dem IS LM Modell in der AD Kurve also der aggregierten Nachfrage fort und reagiert auch auf Veranderungen von Variablen aus diesem Modell Demnach setzt das AS AD Modell ein Gleichgewicht auf dem Guter und Geldmarkt voraus um damit die AD Kurve abzuleiten Ein Gleichgewicht auf dem Guter und Geldmarkt entspricht jeweils einem Punkt auf der AD Kurve Die AD Kurve setzt sich damit aus den Variablen des Gutermarktes wie den Konsumausgaben Investitionsausgaben und Staatsausgaben und den Variablen des Geldmarktes wie Preisniveau und Zinssatz zusammen Zuerst wird die IS Kurve nach dem Zinssatz i displaystyle i aufgelost Y C I G displaystyle Y overline C I overline G Hierbei beschreibt Y displaystyle Y die Guternachfrage C displaystyle C die Konsumausgaben der Haushalte I displaystyle I die Investitionen der Unternehmen und G displaystyle G die Staatsausgaben Die Investitionen I displaystyle I sind hierbei abhangig von der Guternachfrage und dem Zinssatz i displaystyle i Y C b0 b1 i G displaystyle Y overline C b 0 b 1 cdot i overline G Leftrightarrow b1 i Y C b0 G displaystyle b 1 cdot i Y overline C b 0 overline G Leftrightarrow 1 i 1b1 Y C b0 G displaystyle i frac 1 b 1 Y overline C b 0 overline G Anschliessend wird die LM Kurve nach dem Preisniveau aufgelost wobei M displaystyle M die nominale Geldmenge P displaystyle P das Preisniveau und i displaystyle i den Zinssatz widerspiegeln MP Y d0 i displaystyle frac M P overline Y d 0 cdot i Leftrightarrow 2 P MY d0 i displaystyle P frac M overline Y d 0 cdot i Die AD Kurve entsteht durch das Einsetzen der IS Kurve 1 in die LM Kurve 2 P MY d0 1b1 Y C b0 G displaystyle P frac M overline Y d 0 cdot frac 1 b 1 Y overline C b 0 overline G AS Kurve Die AS Kurve hat ihren Ursprung im Arbeitsmarkt Die Komponenten des Arbeitsmarktes sind die WS Kurve wage setting sowie die PS Kurve price setting Die PS Kurve welche die Preise beschreibt wird im Folgenden als vom Einkommen unabhangig betrachtet Sie verlauft damit waagerecht Voraussetzung dafur sind konstante Grenzkosten Eine mogliche Fassung der Preissetzungsgleichung lautet 1 P 1 m W displaystyle P 1 mu cdot W Dabei steht P displaystyle P fur das Preisniveau m displaystyle mu fur einen Gewinnaufschlag der Unternehmen auf ihre entstandenen Kosten sowie W displaystyle W fur den aggregierten Nominallohn also den Betrag den ein durchschnittlicher Arbeitnehmer am Ende des Monats ausgezahlt bekommt Eine mogliche Fassung der Lohnsetzungsgleichung lautet 2 W Pe z 1 u 2 displaystyle W P e cdot z cdot 1 u 2 Hierbei steht Pe displaystyle P e fur das erwartete Preisniveau u fur die Arbeitslosenquote und z displaystyle z fur eine Sammelvariable in der alle anderen Variablen zusammengefasst sind die die Lohnsetzung beeinflussen konnen Durch die Gleichsetzung von WS Kurve 2 und PS Kurve 1 entsteht die AS Kurve P 1 m Pe z 1 u 2 displaystyle P 1 mu cdot P e cdot z cdot 1 u 2 Da Lohne selten unmittelbar auf eine Anderung des Preisniveaus reagieren kalkulieren Tarifpartner mit einer geschatzten Inflationsrate Nur wenn die erwartete Inflation der tatsachlichen entspricht befindet sich der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht Das Produktionsniveau entspricht dabei dem naturlichen Produktionsniveau Die volkswirtschaftliche Theorie geht davon aus dass sich dieses Gleichgewicht mittelfristig einstellt sofern alle sonstigen Bedingungen unverandert bleiben Die AS Kurve wurde erstmals von dem britischen Okonom Alban William Phillips hergeleitet Dieser leitete sein Modell die Phillips Kurve aus empirischen Beobachtungen ab Das AS AD Modell wurde dagegen erst spater formuliert KritikBeziehung zwischen IS LM und AD Die kritische Rezeption des Grundkonzepts begann bereits 1938 durch Dunlop bzw 1939 durch Tarshis Beide Autoren hoben die unzureichende empirische Fundierung hervor Die AS sowie die AD Kurve haben je nach verwendetem Ansatz einen anderen Verlauf Die AS Kurve verlauft im klassischen Ansatz senkrecht Hingegen verlauft sie im extremen keynesianischen Fall das heisst bei Lohnstarrheit waagrecht Durch diese unterschiedlichen Auffassungen entsteht Interpretationsvielfalt da beispielsweise die Folgen staatlicher Eingriffe unterschiedlich sein konnen Die AD Kurve kann ebenfalls unterschiedlich hergeleitet werden So gehen einige Autoren davon aus dass diese sich aus der Aggregation der mikrookonomischen Gleichgewichte auf Einzelmarkten ableitet Uberwiegend findet man jedoch die Interpretation der AD Kurve als Ableitung aus dem Geld und Gutermarktgleichgewicht das heisst dem Schnittpunkt der IS mit der LM Kurve im IS LM Modell Zu beachten ist auch dass im hier dargestellten AS AD Modell aussenwirtschaftliche Beziehungen keine Beachtung finden Wichtige aussenwirtschaftliche Elemente wie beispielsweise veranderte Wechselkurse konnten den Verlauf der Kurven verandern und dadurch konnte es notig sein andere Massnahmen zur Stabilisierung der Volkswirtschaft einzuleiten Das AS AD Modell zeigt auch auf dass der Einsatz von lediglich einer Massnahme also jeweils eines staatlichen oder geldpolitischen Eingriffes nur selten zur Erreichung der gesamtwirtschaftlichen Ziele beitragt Es ist meist ein kombinierter Einsatz von angebots und nachfrageseitigen Instrumenten erforderlich Erfolgt zum Beispiel nur eine expansive Geldpolitik fuhrt dies zu einem Anstieg des Produktionsniveaus jedoch auch zu einem gesteigerten Preisniveau WeblinksCommons AS AD Modell Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteraturOlivier Blanchard und Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Juli 2006 ISBN 3 8273 7209 7 Rudiger Dornbusch Stanley Fischer Richard Startz Makrookonomik 8 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 25713 7 Jurgen Kromphardt Grundlagen der Makrookonomie 2 Auflage Vahlen Munchen 2006 ISBN 3 8006 3309 4 EinzelnachweisePaul Krugman Robin Wells Economics 4 Auflage 2015 ISBN 978 1 4641 4384 7 S 802ff Peter Skott Keynesian Theory and the Aggregate Supply Aggregate Demand Framework A Defense Marz 1996 S 4 doi 10 2139 ssrn 75888 online Ute Arentzen Gabler Wirtschafts Lexikon 14 Auflage Gabler Wiesbaden 1997 ISBN 3 409 30366 9 S 2124 2130 Ute Arentzen Gabler Wirtschafts Lexikon 14 Auflage Gabler Wiesbaden 1997 ISBN 3 409 30376 6 S 2731 2732 Keynes Gesellschaft Von der neoklassischen Synthese zur AS AD Analyse Memento vom 7 April 2013 imInternet Archive Stand 21 April 2013 Jurgen Kromphardt Grundlagen der Makrookonomie 2 Auflage Vahlen Munchen 2006 ISBN 3 8006 3309 4 S 169 Rudiger Dornbusch Stanley Fischer Richard Startz Makrookonomik 8 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 25713 7 S 112 Rudiger Dornbusch Stanley Fischer Richard Startz Makrookonomik 8 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 25713 7 S 115 Rudiger Dornbusch Stanley Fischer Richard Startz Makrookonomik 8 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 25713 7 S 117 119 Rudiger Dornbusch Stanley Fischer Richard Startz Makrookonomik 8 Auflage Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 25713 7 S 113 Olivier Blanchard und Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Juli 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 214 Olivier Blanchard und Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Juli 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 217 222 Olivier Blanchard und Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Juli 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 223 226 Olivier Blanchard und Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Juli 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 227 231 Olivier Blanchard und Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Juli 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 189 Peter Skott Keynesian Theory and the Aggregate Supply Aggregate Demand Framework A Defense March 1996 Verfugbar unter SSRN http ssrn com abstract 75888 or doi 10 2139 ssrn 75888 S 20 Jeffrey D Sachs und Felipe Larrain Makrookonomik in globaler Sicht 1 Auflage Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 22709 2 S 81 Klaus Rittenbruch Makrookonomie 1 Auflage Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 486 25486 3 S 339 Klaus Rittenbruch Makrookonomie 1 Auflage Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 486 25486 3 S 336 Dieser Artikel wurde am 11 Januar 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen