Marianne Lüdcke 22 Juli 1943 in Berlin 31 Mai 1999 in der Bretagne Frankreich war eine deutsche Filmregisseurin Drehbuch
Marianne Lüdcke

Marianne Lüdcke (* 22. Juli 1943 in Berlin; † 31. Mai 1999 in der Bretagne, Frankreich) war eine deutsche Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin.
Leben
Lüdcke absolvierte die Mittlere Reife und besuchte anschließend die Akademie für Werkkunst und Mode sowie eine Schauspielschule. Zeitweise arbeitete sie danach am Theater. Von 1971 bis 1974 studierte Marianne Lüdcke an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin (dffb). Zeitgleich entstanden ihre frühen Arbeiten bis 1976 regelmäßig in Zusammenarbeit mit ihrem dffb-Kollegen Ingo Kratisch.
Schon ihre frühen Arbeiten zeichneten sich durch ein im bundesrepublikanischen Film selten anzutreffendes Engagement für soziale und Themen aus der Arbeitswelt aus. Dabei beleuchtete die Filmemacherin vor allem die gesellschaftlichen Abhängigkeiten und Lebensumfelder von Arbeitern, wie etwa die eines Schweißers in ihrer ersten bedeutenden Arbeit Die Wollands. Ihre nächste Arbeit Lohn und Liebe zeigte auf, wie die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen Auswirkungen auf das Beziehungsgeflecht von Arbeiterpaaren gewinnt und thematisierte obendrein unsolidarisches Verhalten im Falle eines Arbeitskonfliktes. Familienglück wiederum versucht sich Problemstellungen der Arbeitswelt von einer persönlichen Ebene zu nähern und betrachtet die Auswirkungen von wirtschaftlicher Rezession und drohender Arbeitslosigkeit auf das private Glück eines Arbeiterpaares.
Ihren größten Erfolg erlangte Marianne Lüdcke 1979 mit Die große Flatter, ihrer ersten Soloinszenierung nach der Trennung von Kratisch. Der ambitionierte Dreiteiler entstand nach einer Vorlage von Leonie Ossowski und schilderte die von allerlei Schwierigkeiten und unterschiedlichen Lebensentwürfen begleitete Freundschaft zweier junger Männer aus dem Berliner Obdachlosen- und Unterschichtsmilieu. Dieser Film bedeutete zugleich den Durchbruch für Hauptdarsteller Richy Müller. Auch in ihren späteren Arbeiten griff Marianne Lüdcke gesellschaftsrelevante Themen auf und formulierte mit ihren Arbeiten Kritik an sozialen Missständen in der bundesdeutschen Gesellschaft. Seit den 80er Jahren basierten diese Geschichten meist auf literarischen Vorlagen, dreimal aus der Feder Dieter Wellershoffs.
Als in den 90er Jahren die Kommerzialisierung mehr und mehr auch öffentlich-rechtlicher Programmangebote zu bestimmen begann, waren Lüdckes sperrige Inszenierungen mit ihren filmischen Gesellschaftskritiken nicht mehr gefragt, und die Regisseurin blieb fortan notorisch unterbeschäftigt. Ein Jahr vor ihrem Tod entstand ihre letzte Arbeit Mein Freund Balou, eine Mischung aus Road Movie und der Geschichte einer ungleichen Freundschaft.
Marianne Lüdcke, die auch als Gastdozentin an ihrer alten Alma Mater dffb gelehrt hatte, starb während eines Urlaubs in der Bretagne. Sie bzw. einige ihrer Werke wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Berliner Kritikerpreis, dem Preis der deutschen Filmkritik (für Die Wollands) und dem Adolf-Grimme-Preis mit Silber 1980 (für Die große Flatter, zusammen mit Leonie Ossowski).
Marianne Lüdcke war mit dem Schauspieler Max Volkert Martens verheiratet.
Filme
Regie, wenn nicht anders angegeben (bis 1976 in Zusammenarbeit mit Ingo Kratisch)
- 1971: Ach, Viola (Kurzfilm, als Schauspielerin)
- 1971: In Kreuzberg (Kurzfilm)
- 1971: Akkord (Kurzfilm)
- 1972: Liebe Mutter, mir geht es gut (als Schauspielerin)
- 1972: Die Wollands (auch Drehbuch)
- 1973: Lohn und Liebe (auch Kamera, Drehbuch)
- 1975: Familienglück (auch Drehbuch)
- 1976: Die Tannerhütte (auch Kamera)
- 1979: Die große Flatter (auch Drehbuch)
- 1981: Polnischer Sommer (als Schauspielerin)
- 1982: Flüchtige Bekanntschaften
- 1983: Liebe ist kein Argument (auch Drehbuch)
- 1984: Die Abschiebung (auch Drehbuch)
- 1987: Pattbergs Erbe (auch Drehbuch)
- 1988: Der schöne Mann (auch Drehbuch)
- 1991: Tatort, Folge: Tödliche Vergangenheit (auch Drehbuch)
- 1995: Peter Strohm, Folge: The Kids
- 1998: Mein großer Freund / Mein Freund Balou
Literatur
- Hans Günther Pflaum, Hans Helmut Prinzler: Film in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1979, ISBN 3-446-12434-9, S. 219.
- Egon Netenjakob: TV-Filmlexikon. Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952–1992. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-596-11947-2, S. 248 ff.
Weblinks
- Marianne Lüdcke bei IMDb
- Marianne Lüdcke bei filmportal.de
- Trauerrede von Hans Helmut Prinzler anlässlich Lüdckes Tod 1999
Personendaten | |
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NAME | Lüdcke, Marianne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 22. Juli 1943 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 31. Mai 1999 |
STERBEORT | Bretagne, Frankreich |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Marianne Ludcke 22 Juli 1943 in Berlin 31 Mai 1999 in der Bretagne Frankreich war eine deutsche Filmregisseurin Drehbuchautorin und Schauspielerin LebenLudcke absolvierte die Mittlere Reife und besuchte anschliessend die Akademie fur Werkkunst und Mode sowie eine Schauspielschule Zeitweise arbeitete sie danach am Theater Von 1971 bis 1974 studierte Marianne Ludcke an der Deutschen Film und Fernsehakademie in Berlin dffb Zeitgleich entstanden ihre fruhen Arbeiten bis 1976 regelmassig in Zusammenarbeit mit ihrem dffb Kollegen Ingo Kratisch Schon ihre fruhen Arbeiten zeichneten sich durch ein im bundesrepublikanischen Film selten anzutreffendes Engagement fur soziale und Themen aus der Arbeitswelt aus Dabei beleuchtete die Filmemacherin vor allem die gesellschaftlichen Abhangigkeiten und Lebensumfelder von Arbeitern wie etwa die eines Schweissers in ihrer ersten bedeutenden Arbeit Die Wollands Ihre nachste Arbeit Lohn und Liebe zeigte auf wie die unterschiedliche Bezahlung von Mannern und Frauen Auswirkungen auf das Beziehungsgeflecht von Arbeiterpaaren gewinnt und thematisierte obendrein unsolidarisches Verhalten im Falle eines Arbeitskonfliktes Familiengluck wiederum versucht sich Problemstellungen der Arbeitswelt von einer personlichen Ebene zu nahern und betrachtet die Auswirkungen von wirtschaftlicher Rezession und drohender Arbeitslosigkeit auf das private Gluck eines Arbeiterpaares Ihren grossten Erfolg erlangte Marianne Ludcke 1979 mit Die grosse Flatter ihrer ersten Soloinszenierung nach der Trennung von Kratisch Der ambitionierte Dreiteiler entstand nach einer Vorlage von Leonie Ossowski und schilderte die von allerlei Schwierigkeiten und unterschiedlichen Lebensentwurfen begleitete Freundschaft zweier junger Manner aus dem Berliner Obdachlosen und Unterschichtsmilieu Dieser Film bedeutete zugleich den Durchbruch fur Hauptdarsteller Richy Muller Auch in ihren spateren Arbeiten griff Marianne Ludcke gesellschaftsrelevante Themen auf und formulierte mit ihren Arbeiten Kritik an sozialen Missstanden in der bundesdeutschen Gesellschaft Seit den 80er Jahren basierten diese Geschichten meist auf literarischen Vorlagen dreimal aus der Feder Dieter Wellershoffs Als in den 90er Jahren die Kommerzialisierung mehr und mehr auch offentlich rechtlicher Programmangebote zu bestimmen begann waren Ludckes sperrige Inszenierungen mit ihren filmischen Gesellschaftskritiken nicht mehr gefragt und die Regisseurin blieb fortan notorisch unterbeschaftigt Ein Jahr vor ihrem Tod entstand ihre letzte Arbeit Mein Freund Balou eine Mischung aus Road Movie und der Geschichte einer ungleichen Freundschaft Marianne Ludcke die auch als Gastdozentin an ihrer alten Alma Mater dffb gelehrt hatte starb wahrend eines Urlaubs in der Bretagne Sie bzw einige ihrer Werke wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet darunter dem Berliner Kritikerpreis dem Preis der deutschen Filmkritik fur Die Wollands und dem Adolf Grimme Preis mit Silber 1980 fur Die grosse Flatter zusammen mit Leonie Ossowski Marianne Ludcke war mit dem Schauspieler Max Volkert Martens verheiratet FilmeRegie wenn nicht anders angegeben bis 1976 in Zusammenarbeit mit Ingo Kratisch 1971 Ach Viola Kurzfilm als Schauspielerin 1971 In Kreuzberg Kurzfilm 1971 Akkord Kurzfilm 1972 Liebe Mutter mir geht es gut als Schauspielerin 1972 Die Wollands auch Drehbuch 1973 Lohn und Liebe auch Kamera Drehbuch 1975 Familiengluck auch Drehbuch 1976 Die Tannerhutte auch Kamera 1979 Die grosse Flatter auch Drehbuch 1981 Polnischer Sommer als Schauspielerin 1982 Fluchtige Bekanntschaften 1983 Liebe ist kein Argument auch Drehbuch 1984 Die Abschiebung auch Drehbuch 1987 Pattbergs Erbe auch Drehbuch 1988 Der schone Mann auch Drehbuch 1991 Tatort Folge Todliche Vergangenheit auch Drehbuch 1995 Peter Strohm Folge The Kids 1998 Mein grosser Freund Mein Freund BalouLiteraturHans Gunther Pflaum Hans Helmut Prinzler Film in der Bundesrepublik Deutschland Ein Handbuch Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1979 ISBN 3 446 12434 9 S 219 Egon Netenjakob TV Filmlexikon Regisseure Autoren Dramaturgen 1952 1992 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 596 11947 2 S 248 ff WeblinksMarianne Ludcke bei IMDb Marianne Ludcke bei filmportal de Trauerrede von Hans Helmut Prinzler anlasslich Ludckes Tod 1999Normdaten Person GND 139342834 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no2019149515 VIAF 100620694 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludcke MarianneKURZBESCHREIBUNG deutsche Filmregisseurin Drehbuchautorin und SchauspielerinGEBURTSDATUM 22 Juli 1943GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 31 Mai 1999STERBEORT Bretagne Frankreich