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Das Marienthaler Schlösschen ist ein Kulturdenkmal im Ortsteil Schweina der thüringischen Stadt Bad Liebenstein im Wartb

Marienthaler Schlösschen

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Marienthaler Schlösschen
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Das Marienthaler Schlösschen ist ein Kulturdenkmal im Ortsteil Schweina der thüringischen Stadt Bad Liebenstein im Wartburgkreis und befindet sich im südlichen Teil der Ortslage direkt im Marienthal.

Das Schloss wurde als zweigeschossiger, streng symmetrischer, klassizistischer Bau mit einem dreiachsigen Mitteltrakt entworfen. Die Nebengebäude enthielten für den Gutsbetrieb erforderliche Funktionen, in einiger Entfernung zum Schloss befanden sich noch eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Schmelzhütte und ein Kupferhammer.

Geschichte

Das Gebiet südlich von Schweina gehörte im Mittelalter zu der Siedlung Wenigenschweina (erstmals 1330 erwähnt). Im ausgehenden 15. Jahrhundert entstand dort ein Gut, das zum Besitz der Herren von Rexrodt gehörte. Um 1558 kaufte Claus von Wechmar das Gut, wahrscheinlich veranlasste er den Bau eines schlossartigen Herrenhauses im Stil der Renaissance. Der preußische Obrist Ludwig Anton von Wechmar (1712–1787), im Siebenjährigen Krieg ein Husarengeneral Friedrichs des Großen, wurde im Schloss geboren. Das Gut wurde 1716 zum Verkauf angeboten und gelangte an die in Liebenstein ansässige Familie von Fischern. Da diese Familie in Liebenstein über eigene Immobilien verfügte, geriet das alte Schloss durch bauliche Schäden und Vernachlässigung in Verfall, erst ein Erbe, der Meininger Forstmeister Friedrich von Fischern, investierte ab dem Jahr 1800 in den Erhalt der Gebäude, 1808 war ein Seitengebäude als Neubau fertiggestellt, auf Anraten der beteiligten Baumeister wurde auch das alte Herrenhaus 1812 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Die Familie von Fischern gehörte zum Landadel im Herzogtum Sachsen-Meiningen und wurde 1815 von der Regentin, Herzogin Louise Eleonore, mit der Verwaltung der herzoglichen Forste betraut. Die ständige Abwesenheit von ihrem Gut in Wenigenschweina führte zu dem Entschluss, das Gut für eine längere Zeit zu verpachten. Die Herzoglich Meiningische Finanzkammer übernahm 1833 das Gut und nahm eine Umbenennung vor, auf Wunsch des nun regierenden Herzogs Bernhard Erich Freund wurde es mit der zugehörigen Flur nach dessen Gattin Marie von Hessen-Kassel in Marienthal umbenannt.

Das dem Marienthaler Schlösschen benachbarte Grundstück war seit dem 16. Jahrhundert Standort einer Kupferschmelzhütte, die sich etwa 500 Meter südlich am Ufer der Schweina befand. Dieser Betrieb wurde 1853 von dem Ruhlaer Industriellen Andreas Ziegler und einem Geschäftspartner erworben. Am Flusslauf der Schweina entstand binnen weniger Jahre eine weitläufige Fabrikanlage zur Fabrikation von Messern, Kleineisen- und Messingwaren. Ein Nachfolger der Unternehmensgründer erwarb 1892 das Marienthaler Schlösschen als Wohnsitz. In der Umgebung entstanden bis zum Ortsrand von Schweina weitere Industriebetriebe und am Talrand eine kleine Werksarbeitersiedlung mit dem Namen Marienthal.

Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde ein Großteil der bis zu 100 Jahre alten Fabrikgebäude abgerissen, das Gelände wurde in der Folgezeit von einem privaten Investor erworben und nach und nach erneuert. Bis Anfang 2020 blieb es einige Jahre ungenutzt und wartete auf einen neuen Besitzer. Mitte 2020 kaufte der Unternehmer Wolfgang Hartmann das Schloss und lässt es seitdem liebevoll und mit Blick für historische Details renovieren. Das großflächige Areal um das Schloss kann inzwischen wieder als Parklandschaft bezeichnet werden und unterstreicht die Schönheit des historischen Objekts.

Seit Anfang 2021 hat der Friedrich-Fröbel-Freundeskreis e. V. Bad Liebenstein im Schloss an historische Stätte eine neue Heimat gefunden.

Friedrich Fröbel in Marienthal

Ab Mai 1850 beherbergte das kleine Schloss, zu dem auch ein im Wiesengrund gelegenes Parkgelände mit Spazierwegen und Teichen gehörte, den Pädagogen Friedrich Fröbel und eine von ihm gegründete Ausbildungsstätte für „Kinderpflegerinnen“ im Obergeschoss des Hauptgebäudes. Damit befand sich im Marienthaler Schlösschen eine der ersten Berufsausbildungseinrichtungen für Frauen in Deutschland. Friedrich Fröbel wurde hier mehrfach von Adolph Diesterweg, einem anderen bedeutenden Pädagogen seiner Zeit, besucht. Hier ereilte ihn im August 1851 auch das preußische Kindergartenverbot. Der bereits 70-jährige Fröbel verstarb am 21. Juni 1852 im Marienthaler Schlösschen; er wurde auf dem Schweinaer Bergfriedhof beigesetzt. Unter seinem Nachfolger bestand die Bildungseinrichtung noch bis 1890 im Hauptgebäude des Schlosses.

Literatur

  • Ludwig Hertel: Marienthal. In: Paul Lehfeldt, Georg Voss (Hrsg.): Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Herzogtum Sachsen-Meiningen. Heft XXXV, Amtsgerichtsbezirk Salzungen. Jena 1909, S. 88.
  • Edith Raddatz: 160 Jahre Marienthal 1833–1993. In: Altensteiner Blätter. Schweina 1993, S. 83–85. 
  • Edith Raddatz: Die Flurnamen von Schweina (nach Erich Oeckels Notizen von 1769). In: Altensteiner Blätter. Schweina 1993, S. 64–81. 
  • Marienthal. In: Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden (= Werte unserer Heimat. Band 48). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1989, S. 94–95.
  • Eduard Fritze: Geschichtliches über Bad Liebenstein, Schweina, Steinbach und Atterode. Herausgegeben von Holger Munkel. Nachdruck der Ausgabe Eisenach, Selbstverlag des Verfassers, 1925. Elch Verlag, Bad Liebenstein 1999, ISBN 3-933566-09-6.
  • Roland Geißler: Wanderführer um Bad Liebenstein und den Inselsberg. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2007, ISBN 978-3-938997-79-6.

Weblinks

Commons: Marienthaler Schlösschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Marienthaler Schlösschen auf froebelweb.de
  • Fröbels Kindergärtnerinnenseminar 1850 in Marienthal auf froebelweb.de
  • Das Marienthaler Schlösschen und seine Rolle in der frühen Frauenemanzipation in Deutschland auf froebelweb.de
  • Das Marienthaler Schlösschen und die weltweite Verbreitung der Kindergarten-Idee auf froebelweb.de

Einzelnachweise

  1. https://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/firmen/firma-r-o-lux/

50.8138410.33152Koordinaten: 50° 48′ 49,8″ N, 10° 19′ 53,5″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 1024171248 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 10:18

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Das Marienthaler Schlosschen ist ein Kulturdenkmal im Ortsteil Schweina der thuringischen Stadt Bad Liebenstein im Wartburgkreis und befindet sich im sudlichen Teil der Ortslage direkt im Marienthal Ansicht 2022 Das Schloss wurde als zweigeschossiger streng symmetrischer klassizistischer Bau mit einem dreiachsigen Mitteltrakt entworfen Die Nebengebaude enthielten fur den Gutsbetrieb erforderliche Funktionen in einiger Entfernung zum Schloss befanden sich noch eine aus dem 16 Jahrhundert stammende Schmelzhutte und ein Kupferhammer GeschichteDas Gebiet sudlich von Schweina gehorte im Mittelalter zu der Siedlung Wenigenschweina erstmals 1330 erwahnt Im ausgehenden 15 Jahrhundert entstand dort ein Gut das zum Besitz der Herren von Rexrodt gehorte Um 1558 kaufte Claus von Wechmar das Gut wahrscheinlich veranlasste er den Bau eines schlossartigen Herrenhauses im Stil der Renaissance Der preussische Obrist Ludwig Anton von Wechmar 1712 1787 im Siebenjahrigen Krieg ein Husarengeneral Friedrichs des Grossen wurde im Schloss geboren Das Gut wurde 1716 zum Verkauf angeboten und gelangte an die in Liebenstein ansassige Familie von Fischern Da diese Familie in Liebenstein uber eigene Immobilien verfugte geriet das alte Schloss durch bauliche Schaden und Vernachlassigung in Verfall erst ein Erbe der Meininger Forstmeister Friedrich von Fischern investierte ab dem Jahr 1800 in den Erhalt der Gebaude 1808 war ein Seitengebaude als Neubau fertiggestellt auf Anraten der beteiligten Baumeister wurde auch das alte Herrenhaus 1812 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt Parkanlage Gesamtansicht von OstenGesamtansicht von Osten gegen 2011 Die Familie von Fischern gehorte zum Landadel im Herzogtum Sachsen Meiningen und wurde 1815 von der Regentin Herzogin Louise Eleonore mit der Verwaltung der herzoglichen Forste betraut Die standige Abwesenheit von ihrem Gut in Wenigenschweina fuhrte zu dem Entschluss das Gut fur eine langere Zeit zu verpachten Die Herzoglich Meiningische Finanzkammer ubernahm 1833 das Gut und nahm eine Umbenennung vor auf Wunsch des nun regierenden Herzogs Bernhard Erich Freund wurde es mit der zugehorigen Flur nach dessen Gattin Marie von Hessen Kassel in Marienthal umbenannt Das dem Marienthaler Schlosschen benachbarte Grundstuck war seit dem 16 Jahrhundert Standort einer Kupferschmelzhutte die sich etwa 500 Meter sudlich am Ufer der Schweina befand Dieser Betrieb wurde 1853 von dem Ruhlaer Industriellen Andreas Ziegler und einem Geschaftspartner erworben Am Flusslauf der Schweina entstand binnen weniger Jahre eine weitlaufige Fabrikanlage zur Fabrikation von Messern Kleineisen und Messingwaren Ein Nachfolger der Unternehmensgrunder erwarb 1892 das Marienthaler Schlosschen als Wohnsitz In der Umgebung entstanden bis zum Ortsrand von Schweina weitere Industriebetriebe und am Talrand eine kleine Werksarbeitersiedlung mit dem Namen Marienthal Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde ein Grossteil der bis zu 100 Jahre alten Fabrikgebaude abgerissen das Gelande wurde in der Folgezeit von einem privaten Investor erworben und nach und nach erneuert Bis Anfang 2020 blieb es einige Jahre ungenutzt und wartete auf einen neuen Besitzer Mitte 2020 kaufte der Unternehmer Wolfgang Hartmann das Schloss und lasst es seitdem liebevoll und mit Blick fur historische Details renovieren Das grossflachige Areal um das Schloss kann inzwischen wieder als Parklandschaft bezeichnet werden und unterstreicht die Schonheit des historischen Objekts Seit Anfang 2021 hat der Friedrich Frobel Freundeskreis e V Bad Liebenstein im Schloss an historische Statte eine neue Heimat gefunden Friedrich Frobel in MarienthalFriedrich Frobel lebte und verstarb 1852 im Marienthaler Schlosschen Ab Mai 1850 beherbergte das kleine Schloss zu dem auch ein im Wiesengrund gelegenes Parkgelande mit Spazierwegen und Teichen gehorte den Padagogen Friedrich Frobel und eine von ihm gegrundete Ausbildungsstatte fur Kinderpflegerinnen im Obergeschoss des Hauptgebaudes Damit befand sich im Marienthaler Schlosschen eine der ersten Berufsausbildungseinrichtungen fur Frauen in Deutschland Friedrich Frobel wurde hier mehrfach von Adolph Diesterweg einem anderen bedeutenden Padagogen seiner Zeit besucht Hier ereilte ihn im August 1851 auch das preussische Kindergartenverbot Der bereits 70 jahrige Frobel verstarb am 21 Juni 1852 im Marienthaler Schlosschen er wurde auf dem Schweinaer Bergfriedhof beigesetzt Unter seinem Nachfolger bestand die Bildungseinrichtung noch bis 1890 im Hauptgebaude des Schlosses LiteraturLudwig Hertel Marienthal In Paul Lehfeldt Georg Voss Hrsg Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Herzogtum Sachsen Meiningen Heft XXXV Amtsgerichtsbezirk Salzungen Jena 1909 S 88 Edith Raddatz 160 Jahre Marienthal 1833 1993 In Altensteiner Blatter Schweina 1993 S 83 85 Edith Raddatz Die Flurnamen von Schweina nach Erich Oeckels Notizen von 1769 In Altensteiner Blatter Schweina 1993 S 64 81 Marienthal In Zwischen Ruhla Bad Liebenstein und 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