53 80303 9 41792 Koordinaten 53 48 10 9 N 9 25 4 5 O Die Marinekaserne Glückstadt wurde 1935 36 gebaut und bis 2004 mili
Marinekaserne Glückstadt

Koordinaten: 53° 48′ 10,9″ N, 9° 25′ 4,5″ O Die Marinekaserne Glückstadt wurde 1935/36 gebaut und bis 2004 militärisch genutzt.
Geschichte
Die Wiedereinführung der Wehrpflicht im März 1935 und die absehbare Vergrößerung der Wehrmacht ließen es ratsam scheinen, Glückstadt zur Garnison der Kriegsmarine zu machen. Im Dezember 1935 begann der Bau einer Kasernenanlage. Gearbeitet wurde Tag und Nacht in vier Schichten. Richtfest war schon am 2. April 1936. Zur Kaserne gehörten ein Schwimmbad, Sportplätze und ein Schießstand. Etwas außerhalb entstanden ein Offizierheim, ein Kommandeurhaus und Wohnungen für Offiziere und Unteroffiziere. Anfang Januar 1938 wurde in der Engelbrechtschen Wildnis mit dem Bau des Marinelazaretts Glückstadt begonnen.
Wehrmacht
Als erste Einheit zog die II. Schiffstammabteilung Nordsee (II. SSN) am 1. Juli 1936 in die Kaserne. Am 1. Januar 1938 wurde sie in 14. Schiffstammabteilung umbenannt. Kommandeur war Korvettenkapitän (Ing.) Schulze. Nach dem Polen- und dem Westfeldzug wurde sie in die besetzten Niederlande verlegt. Nach Glückstadt kam dafür von der Marineschule Wesermünde die II. Marineunteroffizierlehrabteilung (II. MLA). Ihr Kommandeur war Fregattenkapitän Fröhner.
Nachkriegszeit
Am 5. Mai 1945 übergab Kapitän zur See Werner Hartmann die Kaserne der British Army.
Der Bundesgrenzschutz übernahm im Mai 1951 die Kaserne und errichtete hier seine Sportschule.
Bundeswehr
Elf Jahre nach Kriegsende wurde Glückstadt eine Garnison der Bundeswehr. Am 17. September 1956 zogen die ersten Soldaten (Stammpersonal) der neu geschaffenen Bundeswehr in die erneuerte Kaserne ein. Der 3. Schiffstammabteilung (3. SStA) oblag von diesem Zeitpunkt an die Grundausbildung der Marinesoldaten aller Fachrichtungen. Sie umfasste einen Stab und eine Stabskompanie und vier Schiffstammkompanien. Kommandeur der 3. SStA war Fregattenkapitän Herbert Schultze, bekannt als „Papa Schulze“. Ebenfalls in der Kaserne untergebracht war der Stab des Marineausbildungsregiments unter Kapitän zur See Hartmann. Ab September 1957 begann die Marinelaufbahn aller Berufs- und Reserveoffiziere (Crew IX/57–IV/72) in „Happytown“. Am 1. Juli 1960 wurde die 3. Schiffstammabteilung in Marine-Ausbildungsbataillon 3 umbenannt. Die anderen drei Ausbildungsbataillone lagen in Eckernförde (1), Meierwik (2) und Brake (Unterweser) (4). Zur Ausbildung im Geländedienst diente ein großer Teil des heutigen Naturschutzgebiets Binnendünen Nordoe. Der Schießstand beim Hof Basten ist nicht mehr im Besitz der Bundeswehr. Die Soldaten leisteten bei der Sturmflut 1962, beim Capella-Orkan und bei der Zweiten Januarflut 1976 wesentliche Hilfe zum Schutz der Stadt.
Erinnerung
Am 20. März 1964 wurden die Kasernenblöcke nach der Reichshauptstadt und ost- und mitteldeutschen Provinzen benannt: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg, Ostpreußen, Pommern, Sachsen, Schlesien, Thüringen und Westpreußen. Die Anregung hatten der Kommandeur, Fregattenkapitän Brüller, und Kapitänleutnant Christiansen gegeben. Zur feierlichen Namensgebung kamen der Befehlshaber vom Wehrbereichskommando I, Konteradmiral Hans-Rudolf Rösing, und Arne Lungwitz vom Kuratorium Unteilbares Deutschland. Zum 25. Jahrestag der Namensgebung lud ein aus Elbing stammender Marineoffizier die in Glückstadt vertretenen Vertriebenenverbände zu einer Kasernenbesichtigung ein.
Wandlungen
Als die Wehrpflicht von 18 auf 15 Monate verkürzt wurde, wurden das Marineausbildungsregiment und die vier unterstellten Ausbildungsbataillone am 30. September 1973 aufgelöst. Am nächsten Tag verlegte die Marineküstendienstschule von Großenbrode nach Glückstadt. In der Lehrgruppe Grundausbildung (LGA) wurden 700 Soldaten in vier Inspektionen (=Kompanien) der Verwendungsreihen 73, 74 und 76 quartalsweise eingestellt.
Die Deutsche Wiedervereinigung brachte der Bundeswehr eine übergroße Verstärkung durch die Eingliederung der Nationalen Volksarmee. Als „Friedensdividende“ folgten ihr eine tiefgreifende Verkleinerung, fortlaufende Reformen und schließlich die Aussetzung der Wehrpflicht. In Glückstadt wurde schon 1991 die Küstendienstschule aufgelöst; stationiert wurden aber alle Truppenteile der Marineschutzkräfte. Sie wurden in den Marinesicherungsbataillonen 1 und 5 zusammengefasst. Als letzter Truppenteil verließ das Marinesicherungsbataillon 1 im März 2004 die Kaserne. Es folgte ein elfjähriger Leerstand, bis in der Flüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016 das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dort ein Erstaufnahmelager einrichtete.
Seit dem 16. August 2021 befindet sich auf dem Gelände die Abschiebungshafteinrichtung Glückstadt, welche für die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist.
Literatur
- Ralf Zielinski: Die Geschichte der Marinekaserne Glückstadt und der in ihr beheimateten Truppenteile von 1936–2004. Glückstadt 2016. ISBN 978-3000536991.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gerhard Meier: Chronik des Truppensanitätsdienstes in der Marinekaserne Standort Glückstadt, 1978 (handschriftlich autorisiert durch Flottenarzt Dr. Horst Robbers)
- Bundespolizeiakademie (archivportal-d.de)
- Kay Müller: Flüchtlingskrise : Glückstadt und die Flüchtlinge: Zwischen Überforderung und Mitleid. www.shz.de, 19. September 2015, abgerufen am 20. November 2020.
- Abschiebungshafteinrichtung geht im August in den Startbetrieb. Abgerufen am 31. März 2024.
- Virtueller Rundgang durch die Abschiebungshafteinrichtung Glückstadt. Abgerufen am 31. März 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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53 80303 9 41792 Koordinaten 53 48 10 9 N 9 25 4 5 O Die Marinekaserne Gluckstadt wurde 1935 36 gebaut und bis 2004 militarisch genutzt Eingang zur ehemaligen MarienkaserneGeschichteDie Wiedereinfuhrung der Wehrpflicht im Marz 1935 und die absehbare Vergrosserung der Wehrmacht liessen es ratsam scheinen Gluckstadt zur Garnison der Kriegsmarine zu machen Im Dezember 1935 begann der Bau einer Kasernenanlage Gearbeitet wurde Tag und Nacht in vier Schichten Richtfest war schon am 2 April 1936 Zur Kaserne gehorten ein Schwimmbad Sportplatze und ein Schiessstand Etwas ausserhalb entstanden ein Offizierheim ein Kommandeurhaus und Wohnungen fur Offiziere und Unteroffiziere Anfang Januar 1938 wurde in der Engelbrechtschen Wildnis mit dem Bau des Marinelazaretts Gluckstadt begonnen Wehrmacht Als erste Einheit zog die II Schiffstammabteilung Nordsee II SSN am 1 Juli 1936 in die Kaserne Am 1 Januar 1938 wurde sie in 14 Schiffstammabteilung umbenannt Kommandeur war Korvettenkapitan Ing Schulze Nach dem Polen und dem Westfeldzug wurde sie in die besetzten Niederlande verlegt Nach Gluckstadt kam dafur von der Marineschule Wesermunde die II Marineunteroffizierlehrabteilung II MLA Ihr Kommandeur war Fregattenkapitan Frohner Nachkriegszeit Am 5 Mai 1945 ubergab Kapitan zur See Werner Hartmann die Kaserne der British Army Der Bundesgrenzschutz ubernahm im Mai 1951 die Kaserne und errichtete hier seine Sportschule Siehe auch Britische Besatzungszone Britische Sperrgebiete in Norddeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und Artillerieregiment 1 Bundeswehr Bundeswehr Elf Jahre nach Kriegsende wurde Gluckstadt eine Garnison der Bundeswehr Am 17 September 1956 zogen die ersten Soldaten Stammpersonal der neu geschaffenen Bundeswehr in die erneuerte Kaserne ein Der 3 Schiffstammabteilung 3 SStA oblag von diesem Zeitpunkt an die Grundausbildung der Marinesoldaten aller Fachrichtungen Sie umfasste einen Stab und eine Stabskompanie und vier Schiffstammkompanien Kommandeur der 3 SStA war Fregattenkapitan Herbert Schultze bekannt als Papa Schulze Ebenfalls in der Kaserne untergebracht war der Stab des Marineausbildungsregiments unter Kapitan zur See Hartmann Ab September 1957 begann die Marinelaufbahn aller Berufs und Reserveoffiziere Crew IX 57 IV 72 in Happytown Am 1 Juli 1960 wurde die 3 Schiffstammabteilung in Marine Ausbildungsbataillon 3 umbenannt Die anderen drei Ausbildungsbataillone lagen in Eckernforde 1 Meierwik 2 und Brake Unterweser 4 Zur Ausbildung im Gelandedienst diente ein grosser Teil des heutigen Naturschutzgebiets Binnendunen Nordoe Der Schiessstand beim Hof Basten ist nicht mehr im Besitz der Bundeswehr Die Soldaten leisteten bei der Sturmflut 1962 beim Capella Orkan und bei der Zweiten Januarflut 1976 wesentliche Hilfe zum Schutz der Stadt Erinnerung Am 20 Marz 1964 wurden die Kasernenblocke nach der Reichshauptstadt und ost und mitteldeutschen Provinzen benannt Berlin Brandenburg Mecklenburg Ostpreussen Pommern Sachsen Schlesien Thuringen und Westpreussen Die Anregung hatten der Kommandeur Fregattenkapitan Bruller und Kapitanleutnant Christiansen gegeben Zur feierlichen Namensgebung kamen der Befehlshaber vom Wehrbereichskommando I Konteradmiral Hans Rudolf Rosing und Arne Lungwitz vom Kuratorium Unteilbares Deutschland Zum 25 Jahrestag der Namensgebung lud ein aus Elbing stammender Marineoffizier die in Gluckstadt vertretenen Vertriebenenverbande zu einer Kasernenbesichtigung ein Wandlungen Als die Wehrpflicht von 18 auf 15 Monate verkurzt wurde wurden das Marineausbildungsregiment und die vier unterstellten Ausbildungsbataillone am 30 September 1973 aufgelost Am nachsten Tag verlegte die Marinekustendienstschule von Grossenbrode nach Gluckstadt In der Lehrgruppe Grundausbildung LGA wurden 700 Soldaten in vier Inspektionen Kompanien der Verwendungsreihen 73 74 und 76 quartalsweise eingestellt Die Deutsche Wiedervereinigung brachte der Bundeswehr eine ubergrosse Verstarkung durch die Eingliederung der Nationalen Volksarmee Als Friedensdividende folgten ihr eine tiefgreifende Verkleinerung fortlaufende Reformen und schliesslich die Aussetzung der Wehrpflicht In Gluckstadt wurde schon 1991 die Kustendienstschule aufgelost stationiert wurden aber alle Truppenteile der Marineschutzkrafte Sie wurden in den Marinesicherungsbataillonen 1 und 5 zusammengefasst Als letzter Truppenteil verliess das Marinesicherungsbataillon 1 im Marz 2004 die Kaserne Es folgte ein elfjahriger Leerstand bis in der Fluchtlingskrise in Deutschland 2015 2016 das Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge dort ein Erstaufnahmelager einrichtete Seit dem 16 August 2021 befindet sich auf dem Gelande die Abschiebungshafteinrichtung Gluckstadt welche fur die Lander Schleswig Holstein Hamburg und Mecklenburg Vorpommern zustandig ist LiteraturRalf Zielinski Die Geschichte der Marinekaserne Gluckstadt und der in ihr beheimateten Truppenteile von 1936 2004 Gluckstadt 2016 ISBN 978 3000536991 WeblinksCommons Marinekaserne Gluckstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseGerhard Meier Chronik des Truppensanitatsdienstes in der Marinekaserne Standort Gluckstadt 1978 handschriftlich autorisiert durch Flottenarzt Dr Horst Robbers Bundespolizeiakademie archivportal d de Kay Muller Fluchtlingskrise Gluckstadt und die Fluchtlinge Zwischen Uberforderung und Mitleid www shz de 19 September 2015 abgerufen am 20 November 2020 Abschiebungshafteinrichtung geht im August in den Startbetrieb Abgerufen am 31 Marz 2024 Virtueller Rundgang durch die Abschiebungshafteinrichtung Gluckstadt Abgerufen am 31 Marz 2024