Mueßer Holz ist ein Stadtteil der mecklenburg vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin Mueßer HolzStadt SchwerinKoordina
Mueßer Holz

Mueßer Holz ist ein Stadtteil der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin.
Mueßer Holz Stadt Schwerin | |
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Koordinaten: | 53° 35′ N, 11° 28′ O |
Einwohner: | 11.956 (31. Dez. 2022) |
Postleitzahl: | 19063 |
Vorwahl: | 0385 |
Lage des Stadtteils Mueßer Holz in Schwerin |
Der Stadtteil ging nach der Wende aus dem Großen Dreesch hervor, als dieser entsprechend seinen drei Bauabschnitten in die Ortsteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz aufgeteilt wurde.
Lage
Der Mueßer Holz befindet sich im Südosten der Stadt Schwerin südlich des Schweriner Sees. Im Süden grenzt er direkt an das Dorf Consrade, welches zur Gemeinde Plate gehört. Das ausschließlich in Plattenbauweise bebaute Gebiet ist größtenteils von Wäldern umgeben.
Geschichte
Startschuss für den dritten Bauabschnitt des Großen Dreesches war der 21. Mai 1978. Auf 107 Hektar Fläche wurden 9623 Wohneinheiten für etwa 29.000 Einwohner errichtet. Die seit 1979 einsetzende Sparpolitik erforderte einige Abweichungen von ursprünglichen Planungen. Statt einer Sporthalle wurde ein multifunktionelles Kultur- und Freizeitzentrum errichtet, ein Anbau, in den ein Jugendklub ziehen sollte, wurde zur gastronomischen Einrichtung, anstelle einer Tankstelle und eines Parkplatzes wurden die zu DDR-Zeiten üblichen Fünfgeschosser hochgezogen. Auch Terrassengärten für Mieter, Schulgärten und ein Stadtteilzentrum mit Geschäftsstraßen entstanden nicht. Geplante 17-stöckige Hochhäuser, die von etwa einem Viertel der Bevölkerung bewohnt werden sollten, erhielten nur elf Etagen, da Stahl für Bewehrungen nicht verfügbar war. Weitere vorgesehene Hochhausbauten wurden verworfen. Da somit Wohnungen fehlten, griff man auf eine Reservefläche zurück, auf der Fünfgeschosser errichtet wurden. Da Wohnungen immer knapp waren, errichtete man zuletzt wiederum fünfgeschossige Plattenbauten mit 900 Wohneinheiten bis über die Stadtgrenze hinaus auf dem Gemeindegebiet von Plate. Die Gebietsverhältnisse wurden erst 1994 abschließend geklärt und das ungesetzlich bebaute Gebiet kam zu Schwerin.
Anlässlich der 825-Jahr-Feier Schwerins wurde 1985 ein Standbild Lenins enthüllt. Dieses Denkmal wurde nach der Wende nicht entfernt und ist heute das westlichste Lenin-Standbild in Europa. Im Jahre 2020 wurde das Lenindenkmal in Gelsenkirchen aufgestellt.
Nach der Wiedervereinigung entwickelten sich die drei Stadtteile des ehemaligen Großen Dreesches zu Wohngebieten mit erhöhter Arbeitslosen- und Kriminalitätsrate, allerdings in unterschiedlicher Intensität, je nach Entfernung zum Stadtzentrum. Als einziger Schweriner Stadtteil wurde das Mueßer Holz bei einer Umfrage 2007 von der eigenen Bevölkerung überwiegend (zu 56,2 %) negativ bewertet. Die große Entfernung zur Kernstadt, die einseitige Verkehrserschließung, schlechte soziale und kulturelle Durchmischung und das damit verbundene Stigma führten zu einer Ghettoisierung des Stadtteils, umfangreichem Wegzug von Bewohnern in attraktivere Ortsteile, ins Umland oder in andere Bundesländer, was in hohem Wohnungsleerstand mündet, dem hier erst seit wenigen Jahren mit Umbau- bzw. Abrissprojekten begegnet wird.
Mit Stand Herbst 2024 gilt der Stadtteil weiterhin als sozialer Brennpunkt mit sehr hohem Unterstützungsbedarf. Seit der Asylkrise 2015/2016 werden im Mueßer Holz vermehrt Asylbewerber untergebracht, was einigen Anwohnern zufolge das Konfliktpotential in der Nachbarschaft erheblich erhöht. Mit Stand Dezember 2023 waren von den 12.195 Einwohnern im Mueßer Holz insgesamt 4316 Personen Ausländer. Daraus errechnet sich für den Stadtteil Mueßer Holz ein Ausländeranteil von 35,39 % – der höchste Wert unter allen Stadtteilen der Stadt Schwerin.
Galerie
- Blick vom Schweriner Fernsehturm (1985)
- Straßenbahnhaltestelle (1984)
- Das erste katholische Gemeindezentrum in einem Neubaugebiet Mecklenburgs (1983)
Verkehrsanbindung
Damit die Bewohner des Dreesch III schnell ihre Arbeitsplätze erreichen konnten, wurde die Straßenbahnlinie, die bereits 1974 den Dreesch II befuhr, bis 1984 um 2,3 Kilometer verlängert und hat ihren Endhaltepunkt bis heute in Form einer Wendeschleife an der Station Hegelstraße. Die Strecke wird von drei der vier Straßenbahnlinien des Schweriner Nahverkehrs befahren. Zudem verkehren die Buslinien 13 und 16. Nördlich des Stadtteils verläuft die Bundesstraße 321. Die Straßen des Stadtteils tragen in erster Linie Namen von Persönlichkeiten aus dem naturwissenschaftlichen Sektor (Physik, Chemie, Luft- und Raumfahrt etc.).
Siehe auch
- Andreaskirche im Mueßer Holz
Literatur
- Bernd Kasten und Jens-Uwe Rost: Schwerin. Geschichte der Stadt, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2005. ISBN 3-935749-38-4
- Ralf Paland, Chancen und Risiken postfordistischer Stadtentwicklungspolitik — Schwerin zwischen Staats- und Marktwirtschaft, (Diss. Kassel 2005), Kassel (kassel university press) 2005, ISBN 3-89958-125-3, insbes. Seite 186 ff. (Abschnitt 5.2.3; PDF-Datei; 5,03 MB)
- Landeshauptstadt Schwerin: Stadtteil im Wandel – Großer Dreesch, Neu Zippendorf, Mueßer Holz. Schwerin 2002.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kurzbericht der Stadtverwaltung über Umfrageauswertung ( vom 10. März 2016 im Internet Archive)
- AfD in Mecklenburg-Vorpommern: Wo die Wut über die Migrationspolitik groß ist. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Februar 2024, abgerufen am 25. September 2024.
- Gerald Kleine Wördemann: Schwerin: Straftaten, Flüchtlinge, Armut in Mueßer Holz – „Stadtteil kein Ghetto“. In: Ostsee-Zeitung. Abgerufen am 25. September 2024.
- Ortsteilbezogene Statistik 31.12.2023. Landeshauptstadt Schwerin, 21. Februar 2024, abgerufen am 25. September 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Muesser Holz ist ein Stadtteil der mecklenburg vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin Muesser HolzStadt SchwerinKoordinaten 53 35 N 11 28 O 53 589722222222 11 468888888889 Koordinaten 53 35 23 N 11 28 8 OEinwohner 11 956 31 Dez 2022 Postleitzahl 19063Vorwahl 0385KarteLage des Stadtteils Muesser Holz in Schwerin Der Stadtteil ging nach der Wende aus dem Grossen Dreesch hervor als dieser entsprechend seinen drei Bauabschnitten in die Ortsteile Grosser Dreesch Neu Zippendorf und Muesser Holz aufgeteilt wurde LageDer Muesser Holz befindet sich im Sudosten der Stadt Schwerin sudlich des Schweriner Sees Im Suden grenzt er direkt an das Dorf Consrade welches zur Gemeinde Plate gehort Das ausschliesslich in Plattenbauweise bebaute Gebiet ist grosstenteils von Waldern umgeben GeschichteLenin Statue von 1985 Startschuss fur den dritten Bauabschnitt des Grossen Dreesches war der 21 Mai 1978 Auf 107 Hektar Flache wurden 9623 Wohneinheiten fur etwa 29 000 Einwohner errichtet Die seit 1979 einsetzende Sparpolitik erforderte einige Abweichungen von ursprunglichen Planungen Statt einer Sporthalle wurde ein multifunktionelles Kultur und Freizeitzentrum errichtet ein Anbau in den ein Jugendklub ziehen sollte wurde zur gastronomischen Einrichtung anstelle einer Tankstelle und eines Parkplatzes wurden die zu DDR Zeiten ublichen Funfgeschosser hochgezogen Auch Terrassengarten fur Mieter Schulgarten und ein Stadtteilzentrum mit Geschaftsstrassen entstanden nicht Geplante 17 stockige Hochhauser die von etwa einem Viertel der Bevolkerung bewohnt werden sollten erhielten nur elf Etagen da Stahl fur Bewehrungen nicht verfugbar war Weitere vorgesehene Hochhausbauten wurden verworfen Da somit Wohnungen fehlten griff man auf eine Reserveflache zuruck auf der Funfgeschosser errichtet wurden Da Wohnungen immer knapp waren errichtete man zuletzt wiederum funfgeschossige Plattenbauten mit 900 Wohneinheiten bis uber die Stadtgrenze hinaus auf dem Gemeindegebiet von Plate Die Gebietsverhaltnisse wurden erst 1994 abschliessend geklart und das ungesetzlich bebaute Gebiet kam zu Schwerin Anlasslich der 825 Jahr Feier Schwerins wurde 1985 ein Standbild Lenins enthullt Dieses Denkmal wurde nach der Wende nicht entfernt und ist heute das westlichste Lenin Standbild in Europa Im Jahre 2020 wurde das Lenindenkmal in Gelsenkirchen aufgestellt Nach der Wiedervereinigung entwickelten sich die drei Stadtteile des ehemaligen Grossen Dreesches zu Wohngebieten mit erhohter Arbeitslosen und Kriminalitatsrate allerdings in unterschiedlicher Intensitat je nach Entfernung zum Stadtzentrum Als einziger Schweriner Stadtteil wurde das Muesser Holz bei einer Umfrage 2007 von der eigenen Bevolkerung uberwiegend zu 56 2 negativ bewertet Die grosse Entfernung zur Kernstadt die einseitige Verkehrserschliessung schlechte soziale und kulturelle Durchmischung und das damit verbundene Stigma fuhrten zu einer Ghettoisierung des Stadtteils umfangreichem Wegzug von Bewohnern in attraktivere Ortsteile ins Umland oder in andere Bundeslander was in hohem Wohnungsleerstand mundet dem hier erst seit wenigen Jahren mit Umbau bzw Abrissprojekten begegnet wird Mit Stand Herbst 2024 gilt der Stadtteil weiterhin als sozialer Brennpunkt mit sehr hohem Unterstutzungsbedarf Seit der Asylkrise 2015 2016 werden im Muesser Holz vermehrt Asylbewerber untergebracht was einigen Anwohnern zufolge das Konfliktpotential in der Nachbarschaft erheblich erhoht Mit Stand Dezember 2023 waren von den 12 195 Einwohnern im Muesser Holz insgesamt 4316 Personen Auslander Daraus errechnet sich fur den Stadtteil Muesser Holz ein Auslanderanteil von 35 39 der hochste Wert unter allen Stadtteilen der Stadt Schwerin GalerieBlick vom Schweriner Fernsehturm 1985 Strassenbahnhaltestelle 1984 Das erste katholische Gemeindezentrum in einem Neubaugebiet Mecklenburgs 1983 VerkehrsanbindungStrassenbahn Neubauabschnitt Damit die Bewohner des Dreesch III schnell ihre Arbeitsplatze erreichen konnten wurde die Strassenbahnlinie die bereits 1974 den Dreesch II befuhr bis 1984 um 2 3 Kilometer verlangert und hat ihren Endhaltepunkt bis heute in Form einer Wendeschleife an der Station Hegelstrasse Die Strecke wird von drei der vier Strassenbahnlinien des Schweriner Nahverkehrs befahren Zudem verkehren die Buslinien 13 und 16 Nordlich des Stadtteils verlauft die Bundesstrasse 321 Die Strassen des Stadtteils tragen in erster Linie Namen von Personlichkeiten aus dem naturwissenschaftlichen Sektor Physik Chemie Luft und Raumfahrt etc Siehe auchAndreaskirche im Muesser HolzLiteraturBernd Kasten und Jens Uwe Rost Schwerin Geschichte der Stadt Thomas Helms Verlag Schwerin 2005 ISBN 3 935749 38 4 Ralf Paland Chancen und Risiken postfordistischer Stadtentwicklungspolitik Schwerin zwischen Staats und Marktwirtschaft Diss Kassel 2005 Kassel kassel university press 2005 ISBN 3 89958 125 3 insbes Seite 186 ff Abschnitt 5 2 3 PDF Datei 5 03 MB Landeshauptstadt Schwerin Stadtteil im Wandel Grosser Dreesch Neu 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