Der im Stadtteil Köln Mülheim gelegene Mülheimer Stadtgarten entstand in den Jahren 1912 13 Seine heutige Form geht im W
Mülheimer Stadtgarten

Der im Stadtteil Köln-Mülheim gelegene Mülheimer Stadtgarten entstand in den Jahren 1912/13. Seine heutige Form geht im Wesentlichen auf den Entwurf des Gartenarchitekten Theodor Nußbaum aus dem Jahr 1928 zurück.
Lage
Der Mülheimer Stadtgarten liegt östlich der Straße Bergischer Ring, zwischen der Lassallestraße im Süden und dem Wiener Platz im Norden. Seine Hauptzugänge befinden sich an der den Garten an seiner Ostseite begrenzenden Jan-Wellem-Straße (die vormals Strundener Straße hieß). An dieser liegen mehrere kleine Straßen, so die Fürstenbergstraße, die Merkerhofstraße, die Sonderburger Straße und die Vincenzstraße, deren Bezeichnungen Bezug auf die Entstehungsgeschichte des Gartens nehmen.
Geschichte
Das Gelände des heutigen Stadtgartens war eine seichte Niederung des Strundener Baches, durch dessen Kraft eine dem Merkerhof zugehörige Mühle angetrieben wurde. Der Merkerhof, der im Besitz des Adelsgeschlechtes der Freiherren von Fürstenberg war, wurde wohl, nachdem die von Fürstenberg 1818 Besitz in Stammheim erworben hatten, verpachtet und gelangte später an die damals noch selbstständige Stadt Mülheim am Rhein. Die Stadtväter Mülheims erwogen am Beginn des 20. Jahrhunderts, das Gelände zu einem städtischen Garten umzuwandeln.
Die Vincenzstraße verweist mit ihrem Namen auf den damals in einem Dienstgebäude des alten an der Sonderburger Straße gelegenen Mülheimer Friedhofes wohnende Gartenarchitekten und Friedhofsverwalter „Joseph Vincentz“. Vincentz, der 1916 auch stadtkölnischer Friedhofsinspektor wurde, erhielt 1906 den Auftrag zum Entwurf des Mülheimer Stadtgartens.
Anlage des Gartens
Der im benachbarten Köln 1903 als Gartendirektor berufene Fritz Encke war anerkannter Gartenfachmann und stand reformerischen Ideen in der Gartenkunst aufgeschlossen gegenüber. Sein Beispiel, wirkliche „Volksgärten“ ohne Gitterzäune zu schaffen, in denen zum Beispiel ein Betreten der Rasenflächen nicht verboten, sondern sogar das Ballspiel auf ihnen gestattet war, machte auch an anderen Orten Schule.
- Stadthalle Parkseite
- Teichgewässer
- Mahnmal gegen alle Gewalt
- Tier- oder Märchenbrunnen von Wilhelm Albermann am südöstlichen Eingang
Wasser, Wiesen und Bäume
Die erste Anlage, in ihren Ausmaßen von geringerer Fläche als heute, entstand in den Jahren 1912 und 1913. In der Mulde, in der sich ehemals auch ein Mühlenteich befand, entstand ein kleiner asymmetrisch geformter mit einem Springbrunnen ausgestatteter See, den weite Wiesenflächen umgaben. Diese wurden nur punktuell mit Bäumen bepflanzt, deren Arten bevorzugt Eichen, Buchen, Birken, Eschen und Erlen, Immergrüne Sträucher und Nadelhölzer waren. Letztere setzten auch im Winter farbliche Akzente. An seinen Rändern mit den dort umlaufenden Hauptwegen war der Garten abgrenzend rundum mit Bäumen und Buschwerk bepflanzt. Wohlhabende Mülheimer Bürger stifteten 1916 den Bau eines Teehauses, welches durch die spätere Erweiterung des Gartens in diesen integriert wurde.
Rosengarten
Der dreigliedrig angelegte Rosengarten am Südende des Gartens erstreckte sich, beginnend an der Ecke Charlierstraße, parallel zur Lasallestraße über die gesamte Gartenbreite. Der Ziergarten wies ein zentrales Seerosenbecken auf sowie ein mittleres von Zierapfelbäumen umstandenes Karree. Oberhalb des südöstlichen Gartengeländes, Hang aufwärts auf Straßenniveau gegenüber der Sonderburger Straße, wurde 1914 der Märchenbrunnen errichtet. Er realisierte den Entwurf des im Jahr zuvor verstorbenen Kölner Bildhauers Wilhelm Albermann. Im Oktober 2023 wurden die vier Tierfiguren aus Bronze des Brunnens gestohlen, die wegen einer Sanierung in einem Container gelagert waren.
Während der auch in Köln herrschenden großen Arbeitslosigkeit wurde 1928 im Rahmen der sogenannten „Notstandsarbeiten“ durch Arbeitslose eine Erweiterung des Gartens in nördlicher Richtung bis an den Wiener Platz durchgeführt. Entwurf und Planung der Erweiterung unterstanden Theodor Nußbaum, der die Leitung des Entwurfsbüros der Kölner Gartenverwaltung innehatte. In den 1930er Jahren entstand an der Jan-Wellem-Straße eine recht groß dimensionierte in den Garten hinab führende Freitreppe, die in den folgenden Jahren dem sonntäglichen Aufmarsch der Hitlerjugend diente.
Heutiger Garten
Das Teehaus im Stadtgarten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, an seinem Standort entstand die heutige Stadthalle. Der ursprüngliche Standort des Jan-Wellem-Denkmals war auf der Südseite des Wiener Platzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal zum Stadtgarten gegenüber der Einmündung der Fürstenbergstraße, und zwar seitlich vor die Freitreppe des Gartens, versetzt. An den ersten Eingangsweg an der Jan-Wellem-Straße wurde 1984 ein eigenwilliges Kunstwerk platziert. Es besteht aus einer Gruppe von Steinblöcken (vermutlich Wollsackverwitterung), deren jeweilige Beschriftung sich als Mahnung gegen alle Arten der Gewalt richtet. Ein großer Spielplatz für Kleinkinder an der Nordwestseite bietet Schatten unter alten Bäumen. Die Wege des Gartens sind gepflegt, auch finden sich ausreichend Ruhebänke. Der Verkehrslärm einer Großstadt ist kaum wahrnehmbar.
Dem Besucher des Gartens zeigen sich nur wenige Mängel. So weist der Teich starke Algenbildung auf, Blumenbepflanzungen (Beete oder an Wegrändern) sind nicht vorhanden. Die Anlage des ehemaligen Rosengartens ist in ihrer Fläche und mit ihren symmetrischen Einfassungen erhalten und gut erkennbar, heute aber mit Gras bestanden.
Literatur
- Joachim Bauer, Carmen Kohls: Köln unter französischer und preußischer Herrschaft. In: Werner Adams, Joachim Bauer (Hrsg.): Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün – 200 Jahre Kölner Grün. Bachem Verlag, Köln 2001, ISBN 3-7616-1460-8, (Stadtspuren – Denkmäler in Köln 30).
Weblinks
Einzelnachweise
- Henriette Meynen, 'Mülheimer Stadtgarten': In Joachim Bauer und Carmen Kohls: Köln unter französischer und preußischer Herrschaft. In: Werner Adams und Joachim Bauer (Hrsg.): Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün – 200 Jahre Kölner Grün (Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Band 30.) S. 146.
- Gertrud Scholz: Mülheimer Kommunalfriedhof: In Joachim Bauer und Carmen Kohls: Köln unter französischer und preußischer Herrschaft. In: Werner Adams und Joachim Bauer (Hrsg.): Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün – 200 Jahre Kölner Grün (Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Band 30.) S. 104.
- Unbekannte vergreifen sich am Kölner Märchenbrunnen – das könnte bitter enden. In: 24rhein.de. 9. November 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023.
- Geschichts- und Heimatverein Rechtsrheinisches Köln: Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde Band 8, Eigenverlag, Köln 1982, S. 49.
Koordinaten: 50° 57′ 29,6″ N, 7° 0′ 17,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der im Stadtteil Koln Mulheim gelegene Mulheimer Stadtgarten entstand in den Jahren 1912 13 Seine heutige Form geht im Wesentlichen auf den Entwurf des Gartenarchitekten Theodor Nussbaum aus dem Jahr 1928 zuruck Mulheimer Stadtgarten 2008 LageDer Mulheimer Stadtgarten liegt ostlich der Strasse Bergischer Ring zwischen der Lassallestrasse im Suden und dem Wiener Platz im Norden Seine Hauptzugange befinden sich an der den Garten an seiner Ostseite begrenzenden Jan Wellem Strasse die vormals Strundener Strasse hiess An dieser liegen mehrere kleine Strassen so die Furstenbergstrasse die Merkerhofstrasse die Sonderburger Strasse und die Vincenzstrasse deren Bezeichnungen Bezug auf die Entstehungsgeschichte des Gartens nehmen GeschichteFranz Egon von Furstenberg Stammheim Lithographie um 1830 Stadtwappen Stadt Mulheim am Rhein Das Gelande des heutigen Stadtgartens war eine seichte Niederung des Strundener Baches durch dessen Kraft eine dem Merkerhof zugehorige Muhle angetrieben wurde Der 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Betreten der Rasenflachen nicht verboten sondern sogar das Ballspiel auf ihnen gestattet war machte auch an anderen Orten Schule Stadthalle Parkseite Teichgewasser Mahnmal gegen alle Gewalt Tier oder Marchenbrunnen von Wilhelm Albermann am sudostlichen EingangWasser Wiesen und Baume Die erste Anlage in ihren Ausmassen von geringerer Flache als heute entstand in den Jahren 1912 und 1913 In der Mulde in der sich ehemals auch ein Muhlenteich befand entstand ein kleiner asymmetrisch geformter mit einem Springbrunnen ausgestatteter See den weite Wiesenflachen umgaben Diese wurden nur punktuell mit Baumen bepflanzt deren Arten bevorzugt Eichen Buchen Birken Eschen und Erlen Immergrune Straucher und Nadelholzer waren Letztere setzten auch im Winter farbliche Akzente An seinen Randern mit den dort umlaufenden Hauptwegen war der Garten abgrenzend rundum mit Baumen und Buschwerk bepflanzt Wohlhabende Mulheimer Burger stifteten 1916 den Bau eines Teehauses welches durch die spatere Erweiterung des Gartens in diesen integriert wurde Rosengarten Ehemaliger Rosengarten Der dreigliedrig angelegte Rosengarten am Sudende des Gartens erstreckte sich beginnend an der Ecke Charlierstrasse parallel zur Lasallestrasse uber die gesamte Gartenbreite Der Ziergarten wies ein zentrales Seerosenbecken auf sowie ein mittleres von Zierapfelbaumen umstandenes Karree Oberhalb des sudostlichen Gartengelandes Hang aufwarts auf Strassenniveau gegenuber der Sonderburger Strasse wurde 1914 der Marchenbrunnen errichtet Er realisierte den Entwurf des im Jahr zuvor verstorbenen Kolner Bildhauers Wilhelm Albermann Im Oktober 2023 wurden die vier Tierfiguren aus Bronze des Brunnens gestohlen die wegen einer Sanierung in einem Container gelagert waren Wahrend der auch in Koln herrschenden grossen Arbeitslosigkeit wurde 1928 im Rahmen der sogenannten Notstandsarbeiten durch Arbeitslose eine Erweiterung des Gartens in nordlicher Richtung bis an den Wiener Platz durchgefuhrt Entwurf und Planung der Erweiterung unterstanden Theodor Nussbaum der die Leitung des Entwurfsburos der Kolner Gartenverwaltung innehatte In den 1930er Jahren entstand an der Jan Wellem Strasse eine recht gross dimensionierte in den Garten hinab fuhrende Freitreppe die in den folgenden Jahren dem sonntaglichen Aufmarsch der Hitlerjugend diente Heutiger Garten Jan Wellem DenkmalKinderspielplatz an der Westseite Das Teehaus im Stadtgarten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort an seinem Standort entstand die heutige Stadthalle Der ursprungliche Standort des Jan Wellem Denkmals war auf der Sudseite des Wiener Platzes Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal zum Stadtgarten gegenuber der Einmundung der Furstenbergstrasse und zwar seitlich vor die Freitreppe des Gartens versetzt An den ersten Eingangsweg an der Jan Wellem Strasse wurde 1984 ein eigenwilliges Kunstwerk platziert Es besteht aus einer Gruppe von Steinblocken vermutlich Wollsackverwitterung deren jeweilige Beschriftung sich als Mahnung gegen alle Arten der Gewalt richtet Ein grosser Spielplatz fur Kleinkinder an der Nordwestseite bietet Schatten unter alten Baumen Die Wege des Gartens sind gepflegt auch finden sich ausreichend Ruhebanke Der Verkehrslarm einer Grossstadt ist kaum wahrnehmbar Dem Besucher des Gartens zeigen sich nur wenige Mangel So weist der Teich starke Algenbildung auf Blumenbepflanzungen Beete oder an Wegrandern sind nicht vorhanden Die Anlage des ehemaligen Rosengartens ist in ihrer Flache und mit ihren symmetrischen Einfassungen erhalten und gut erkennbar heute aber mit Gras bestanden LiteraturJoachim Bauer Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft In Werner Adams Joachim Bauer Hrsg Vom Botanischen Garten zum Grossstadtgrun 200 Jahre Kolner Grun Bachem Verlag Koln 2001 ISBN 3 7616 1460 8 Stadtspuren Denkmaler in Koln 30 WeblinksCommons Mulheimer Stadtgarten Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseHenriette Meynen Mulheimer Stadtgarten In Joachim Bauer und Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft In Werner Adams und Joachim Bauer Hrsg Vom Botanischen Garten zum Grossstadtgrun 200 Jahre Kolner Grun Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 30 S 146 Gertrud Scholz Mulheimer Kommunalfriedhof In Joachim Bauer und Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft In Werner Adams und Joachim Bauer Hrsg Vom Botanischen Garten zum Grossstadtgrun 200 Jahre Kolner Grun Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 30 S 104 Unbekannte vergreifen sich am Kolner Marchenbrunnen das konnte bitter enden In 24rhein de 9 November 2023 abgerufen am 26 Dezember 2023 Geschichts und Heimatverein Rechtsrheinisches Koln Jahrbuch fur Geschichte und Landeskunde Band 8 Eigenverlag Koln 1982 S 49 50 958216944444 7 0049638888889 Koordinaten 50 57 29 6 N 7 0 17 9 O