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Die Nabatäer Eigenname Nabatu arabisch الأنباط DMG al ʾAnbāṭ hebräisch נבטים nǝβāṭīm altgriechisch Ναβαταῖοι lateinisch

Nabatäer

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Die Nabatäer (Eigenname Nabatu; arabisch الأنباط, DMG al-ʾAnbāṭ, hebräisch נבטים nǝβāṭīm, altgriechisch Ναβαταῖοι, lateinisch Nabataei) waren ein Verbund antiker nordwestarabischer Nomadenstämme.

Geschichte

Vermutlich wanderten die Nabatäer im 1. Jahrtausend v. Chr. von Arabien aus in das Gebiet zwischen dem Roten und dem Toten Meer ein. 587 v. Chr. wanderten die Edomiter vom Ostjordanland nach Palästina ein. Kurz darauf (um 550 v. Chr.) zogen die Nabatäer in das Ostjordanland und das Gebiet um Petra ein. Möglicherweise vertrieben die Nabatäer auch die Edomiter. Als Karawanenhändler kontrollierten die Nabatäer in größerem Umfang die Handelsrouten nach Südarabien und gewannen so ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. erheblich an wirtschaftlicher und politischer Macht. Nachdem Antigonos I. Monophthalmos 312 v. Chr. sie erfolglos bekämpft hatte, dehnten sie ihr Einflussgebiet nach Syrien aus. Der Geschichtsschreiber Diodor (1. Jahrhundert v. Chr.) schrieb Folgendes:

„Sie führen ein Räuberleben und plündern oft auf Raubzügen die Nachbarländer aus. […] Sie pflanzen weder Korn oder andere früchtetragende Bäume an, noch trinken sie Wein, noch bauen sie irgendwelche Häuser. Sollte jemand gegen diese Regeln verstoßen, so wird dieser mit dem Tode bestraft. […] Obwohl es viele andere arabische Stämme gibt, die die Wüste als Weide nutzen, übertreffen sie die anderen bei weitem an Reichtum, obwohl sie nicht viel mehr als 10.000 zählen, denn nicht wenige sind gewohnt, Weihrauch und Myrrhe und auserlesene Gewürze zum Meer zu bringen.“

In der Zeit von 150 v. Chr. bis 105 n. Chr. schlossen sie sich zu einem Königreich Nabataea zusammen, welches sich von der Sinai-Halbinsel nach Nordarabien erstreckte. Um 85 v. Chr. eroberten die Nabatäer unter König Aretas III. Damaskus. Unter Pompeius wurden sie römische Vasallen (63 v. Chr.), Aretas konnte dennoch die Einheit seines Reiches wahren. Erst unter Trajan verloren die Nabatäer 106 n. Chr. ihre relative Unabhängigkeit und wurden als römische Provinz Arabia Petraea ins Römische Reich eingegliedert.

Im 19. Jahrhundert vermutete man in den Nabatäern die Nachkommen von Nebajot, einem Enkel von Abraham. Diese Hypothese erwies sich als historisch unhaltbar.

Geografie

Wichtige Städte der Nabatäer waren die Hauptstadt Petra im heutigen Jordanien, Bosra im heutigen Syrien und die Handelsmetropole Hegra (heute Mada'in Salih) im heutigen Saudi-Arabien. Archäologisch relativ gut erschlossen sind zudem Awdat (Oboda), Mamschit (Mampsis), Nitzana (Nessana) und Schivta (Soboda) im heutigen Israel. Oboda, Elusa (Khalutza) und Nessana waren vermutlich die ersten Handelsstädte der Nabatäer. Erst später wurden auch Rehovot, Mampsis und Sobata gegründet.

Wirtschaft

Außergewöhnlich war das Bewässerungssystem der Nabatäer. Um in dem extrem ariden Klima Landwirtschaft betreiben zu können, sammelten sie die Niederschläge der Umgebung und leiteten diese auf die Felder. Das Verhältnis von ackerbaulich genutzter Fläche zu gesamter Regensammelfläche lag zwischen 1:10 und 1:20. Die Bewässerungstechniken, die sogenannte Sturzwasserlandwirtschaft der Nabatäer, wurden im 20. Jahrhundert von Michael Evenari von der Universität Jerusalem untersucht. Die Nabatäer benutzten auch Kiesmulche, um Wüstenflächen zu bewirtschaften.

Eine weitere lukrative Einnahmequelle der Nabatäer war der Handel mit Klumpen von Bitumen, die im Toten Meer aufschwammen. Dieses Bitumen wurde vorwiegend nach Ägypten exportiert und dort unter anderem bei der Einbalsamierung verwendet.

Religion

Hauptgott der Nabatäer war Duschara (nabat. dwšrʾ). al-ˤUzzā war die Hauptgöttin.

Könige der Nabatäer

  • Natnu (um 650 v. Chr.)
  • Nuhuru ibn Natnu

Herrscher des Königreiches Nabataea

König Nabatäischer Name Regierung
Aretas I. Ḥāriṯat um 168 v. Chr.
Ḥāriṯat ca. 120/110 – 96 v. Chr.
'Abadat ca. 96 – 85 v. Chr.
Rabb’īl um 85/84 v. Chr.
Aretas III. Philhellen Ḥāriṯat 87 – 62 v. Chr.
'Abadat 62 – 59 v. Chr.
Malichus I. Māliku 59 – 30 v. Chr.
Obodas III. 'Abadat 30 – 9 v. Chr.
Aretas IV. Philopatris Ḥāriṯat 9 v. – 40 n. Chr.
Malichus II. Māliku 40 – 70 n. Chr.
Rabbel II. Soter Rabb’īl 70 – 106 n. Chr.

Siehe auch

  • Nabatäische Kunst
  • Nabatäische Sprache
  • Nabatäische Schrift

Literatur

  • Ursula Hackl, Hanna Jenni, Christoph Schneider: Quellen zur Geschichte der Nabatäer. Textsammlung mit Übersetzung und Kommentar (= Novum Testamentum et orbis antiquus. 51). Universitätsverlag Freiburg u. a., Freiburg u. a. 2003, ISBN 3-7278-1410-1.
  • Ernst A. Knauf: Nabatäer. In: Dietz Otto Edzard (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Band 9, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998–2001, ISBN 3-11-017296-8, S. 2–4.
  • Manfred Lindner (Hrsg.): Petra und das Königreich der Nabatäer. Lebensraum, Geschichte und Kultur eines arabischen Volkes in der Antike. 6., neubearbeitete Auflage, Lizenzausgabe. Delp, München u. a. 1997, ISBN 3-7689-0116-5.
  • Avraham Negev: The Nabateans and the Provincia Arabia. In: Hildegard Temporini, Wolfgang Haase (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil 2: Principat. Band 8: Politische Geschichte. (Provinzen und Randvölker: Syrien, Palästina, Arabien). Walter de Gruyter, Berlin u. a. 1977 (erschien 1978), ISBN 3-11-007337-4, S. 520–686.
  • Ehud Netzer: Nabatäische Architektur. Insbesondere Gräber und Tempel. von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2913-X.
  • Hans P. Roschinski: Geschichte der Nabatäer. In: Bonner Jahrbücher. Band 180, 1980, S. 129–154, doi:10.11588/bjb.1980.0.73624.
  • Frank Rainer Scheck: Die Weihrauchstraße. Von Arabien nach Rom – auf den Spuren antiker Weltkulturen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-404-64157-4.
  • Stephan G. Schmid: The Nabataeans. Travellers between Lifestyles. In: Burton MacDonald, Russell Adams, Piotr Bienkowski (Hrsg.): The Archaeology of Jordan (= Levantine Archaeology. 1). Sheffield Academic Press, Sheffield 2001, ISBN 1-84127-136-5, S. 367–426.

Einzelnachweise

  1. Dale R. Lightfoot: Morphology and Ecology of Lithic-Mulch Agriculture. In: Geographical Review. Band 84, Nr. 2, 1994, S. 172–185, hier S. 173, JSTOR:215329.

Weblinks

  • Umfangreiche Seite zu vielen Aspekten der nabatäischen Kultur (englisch)
  • Bulletin of Nabataean Studies – wissenschaftliches Online-Portal zu Nabatäerstudien
  • D. F. Graf: Map 83. Nabataea Meridionalis. (PDF; 94 kB) 1996. In: Richard J. A. Talbert (Hrsg.): Barrington Atlas of the Greek and Roman World: Map-by-map Directory. Princeton University Press, Princeton 2000
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4041013-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 03:44

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Die Nabataer Eigenname Nabatu arabisch الأنباط DMG al ʾAnbaṭ hebraisch נבטים nǝbaṭim altgriechisch Nabataῖoi lateinisch Nabataei waren ein Verbund antiker nordwestarabischer Nomadenstamme Das Romische Reich zu Zeiten Kaiser Hadrians um 125 n Chr Im aussersten Sudosten befindet sich das Gebiet der Arabes Nabataei Schatzhaus Khazne al Firaun genanntes Grab der nabataischen Hauptstadt Petra aus dem Fels gearbeitetGeschichteVermutlich wanderten die Nabataer im 1 Jahrtausend v Chr von Arabien aus in das Gebiet zwischen dem Roten und dem Toten Meer ein 587 v Chr wanderten die Edomiter vom Ostjordanland nach Palastina ein Kurz darauf um 550 v Chr zogen die Nabataer in das Ostjordanland und das Gebiet um Petra ein Moglicherweise vertrieben die Nabataer auch die Edomiter Als Karawanenhandler kontrollierten die Nabataer in grosserem Umfang die Handelsrouten nach Sudarabien und gewannen so ab dem 4 Jahrhundert v Chr erheblich an wirtschaftlicher und politischer Macht Nachdem Antigonos I Monophthalmos 312 v Chr sie erfolglos bekampft hatte dehnten sie ihr Einflussgebiet nach Syrien aus Der Geschichtsschreiber Diodor 1 Jahrhundert v Chr schrieb Folgendes Sie fuhren ein Rauberleben und plundern oft auf Raubzugen die Nachbarlander aus Sie pflanzen weder Korn oder andere fruchtetragende Baume an noch trinken sie Wein noch bauen sie irgendwelche Hauser Sollte jemand gegen diese Regeln verstossen so wird dieser mit dem Tode bestraft Obwohl es viele andere arabische Stamme gibt die die Wuste als Weide nutzen ubertreffen sie die anderen bei weitem an Reichtum obwohl sie nicht viel mehr als 10 000 zahlen denn nicht wenige sind gewohnt Weihrauch und Myrrhe und auserlesene Gewurze zum Meer zu bringen In der Zeit von 150 v Chr bis 105 n Chr schlossen sie sich zu einem Konigreich Nabataea zusammen welches sich von der Sinai Halbinsel nach Nordarabien erstreckte Um 85 v Chr eroberten die Nabataer unter Konig Aretas III Damaskus Unter Pompeius wurden sie romische Vasallen 63 v Chr Aretas konnte dennoch die Einheit seines Reiches wahren Erst unter Trajan verloren die Nabataer 106 n Chr ihre relative Unabhangigkeit und wurden als romische Provinz Arabia Petraea ins Romische Reich eingegliedert Im 19 Jahrhundert vermutete man in den Nabataern die Nachkommen von Nebajot einem Enkel von Abraham Diese Hypothese erwies sich als historisch unhaltbar GeografieNabataische Kapitelle am Apollon Tempel bei Kourion auf Zypern Wichtige Stadte der Nabataer waren die Hauptstadt Petra im heutigen Jordanien Bosra im heutigen Syrien und die Handelsmetropole Hegra heute Mada in Salih im heutigen Saudi Arabien Archaologisch relativ gut erschlossen sind zudem Awdat Oboda Mamschit Mampsis Nitzana Nessana und Schivta Soboda im heutigen Israel Oboda Elusa Khalutza und Nessana waren vermutlich die ersten Handelsstadte der Nabataer Erst spater wurden auch Rehovot Mampsis und Sobata gegrundet WirtschaftAussergewohnlich war das Bewasserungssystem der Nabataer Um in dem extrem ariden Klima Landwirtschaft betreiben zu konnen sammelten sie die Niederschlage der Umgebung und leiteten diese auf die Felder Das Verhaltnis von ackerbaulich genutzter Flache zu gesamter Regensammelflache lag zwischen 1 10 und 1 20 Die Bewasserungstechniken die sogenannte Sturzwasserlandwirtschaft der Nabataer wurden im 20 Jahrhundert von Michael Evenari von der Universitat Jerusalem untersucht Die Nabataer benutzten auch Kiesmulche um Wustenflachen zu bewirtschaften Eine weitere lukrative Einnahmequelle der Nabataer war der Handel mit Klumpen von Bitumen die im Toten Meer aufschwammen Dieses Bitumen wurde vorwiegend nach Agypten exportiert und dort unter anderem bei der Einbalsamierung verwendet ReligionHauptgott der Nabataer war Duschara nabat dwsrʾ al ˤUzza war die Hauptgottin Konige der NabataerNatnu um 650 v Chr Nuhuru ibn NatnuHerrscher des Konigreiches NabataeaKonig Nabataischer Name RegierungAretas I Ḥariṯat um 168 v Chr Ḥariṯat ca 120 110 96 v Chr Abadat ca 96 85 v Chr Rabb il um 85 84 v Chr Aretas III Philhellen Ḥariṯat 87 62 v Chr Abadat 62 59 v Chr Malichus I Maliku 59 30 v Chr Obodas III Abadat 30 9 v Chr Aretas IV Philopatris Ḥariṯat 9 v 40 n Chr Malichus II Maliku 40 70 n Chr Rabbel II Soter Rabb il 70 106 n Chr Siehe auchNabataische Kunst Nabataische Sprache Nabataische SchriftLiteraturUrsula Hackl Hanna Jenni Christoph Schneider Quellen zur Geschichte der Nabataer Textsammlung mit Ubersetzung und Kommentar Novum Testamentum et orbis antiquus 51 Universitatsverlag Freiburg u a Freiburg u a 2003 ISBN 3 7278 1410 1 Ernst A Knauf Nabataer In Dietz Otto Edzard Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 9 Walter de Gruyter Berlin New York 1998 2001 ISBN 3 11 017296 8 S 2 4 Manfred Lindner Hrsg Petra und das Konigreich der Nabataer Lebensraum Geschichte und Kultur eines arabischen Volkes in der Antike 6 neubearbeitete Auflage Lizenzausgabe Delp Munchen u a 1997 ISBN 3 7689 0116 5 Avraham Negev The Nabateans and the Provincia Arabia In Hildegard Temporini Wolfgang Haase Hrsg Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Teil 2 Principat Band 8 Politische Geschichte Provinzen und Randvolker Syrien Palastina Arabien Walter de Gruyter Berlin u a 1977 erschien 1978 ISBN 3 11 007337 4 S 520 686 Ehud Netzer Nabataische Architektur Insbesondere Graber und Tempel von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 2913 X Hans P Roschinski Geschichte der Nabataer In Bonner Jahrbucher Band 180 1980 S 129 154 doi 10 11588 bjb 1980 0 73624 Frank Rainer Scheck Die Weihrauchstrasse Von Arabien nach Rom auf den Spuren antiker Weltkulturen Lubbe Bergisch Gladbach 1995 ISBN 3 404 64157 4 Stephan G Schmid The Nabataeans Travellers between Lifestyles In Burton MacDonald Russell Adams Piotr Bienkowski Hrsg The Archaeology of Jordan Levantine Archaeology 1 Sheffield Academic Press Sheffield 2001 ISBN 1 84127 136 5 S 367 426 EinzelnachweiseDale R Lightfoot Morphology and Ecology of Lithic Mulch Agriculture In Geographical Review Band 84 Nr 2 1994 S 172 185 hier S 173 JSTOR 215329 WeblinksUmfangreiche Seite zu vielen Aspekten der nabataischen Kultur englisch Bulletin of Nabataean Studies wissenschaftliches Online Portal zu Nabataerstudien D F Graf Map 83 Nabataea Meridionalis PDF 94 kB 1996 In Richard J A Talbert Hrsg Barrington Atlas of the Greek and Roman World Map by map Directory Princeton University Press Princeton 2000Normdaten Sachbegriff GND 4041013 4 GND Explorer lobid OGND AKS

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