Der Kastenhof Landau Das Museum für Steinzeit und Gegenwart in Landau an der Isar ist ein archäologisches Museum das sic
Niederbayerisches Archäologiemuseum

Der Kastenhof Landau – Das Museum für Steinzeit und Gegenwart in Landau an der Isar ist ein archäologisches Museum, das sich mit der Jungsteinzeit befasst. Es befindet sich im historischen Kastenhof, der zuvor bereits das Niederbayerische Archäologiemuseum beherbergte. Seine Eröffnung fand am 27. Oktober 2019 statt.
Das Museum
Die Dauerausstellung
Die Ausstellung beleuchtet die Jungsteinzeit besonders im Hinblick auf die kulturgeschichtlichen Umwälzungen dieser Epoche und deren Auswirkungen auf das Leben moderner Menschen. Obwohl viele heute noch gültige Lebens- und Gesellschaftsmodelle auf die Sesshaftwerdung, die Einführung der Landwirtschaft und ihre Begleiterscheinungen zurückgehen, steht diese Zeit kaum im alleinigen Fokus einer Museumspräsentation. Auf diese Zusammenhänge wird in der Ausstellung durch eine Gegenüberstellung von Gegenständen heutigen Lebens und archäologischer Originale aufmerksam gemacht. Auch Überlegungen zu Themen der Nachhaltigkeit und der Gesellschaftsentwicklung spielen eine große Rolle im Verlauf des Rundganges.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer Veranschaulichung vergangener Lebenswelten und der Einordnung kaum selbsterklärender archäologischer Artefakte. Neben zahlreichen nachgebildeten Gegenständen der Jungsteinzeit illustrieren fünf großformatige Lebensbilder Siedlungs-, Wirtschafts- und Gemeinschaftssituationen aus verschiedenen Abschnitten der Jungsteinzeit. Zu den meisten der bayerischen Fundorte sind diese Bilder die bislang einzigen Rekonstruktionsdarstellungen.
Mehrere hundert originale archäologische Objekte aus der Region, ergänzt um Nachbildungen von Funden mit organischer Erhaltung, erläutern die Jungsteinzeit in Bayern. Unter den zahlreichen Exponaten stechen einige besonders hervor.
- Zwei gebogene Goldbleche, 6,7 und 7 cm lang, wurden 1998 in Aufhausen im Grab eines Jungen oder Mannes aus der Glockenbecherkultur gefunden. Sie zählen zu den ältesten Goldobjekten Bayerns. Die dünnen Bleche werden als Teil einer Kopfbedeckung oder Haarschmuck gedeutet und weisen aufgrund ihrer Seltenheit auf einen hohen Status des Trägers hin. Solche Beigaben in Bestattungen von Kindern oder Jugendlichen werden mitunter als Anzeichen auf die Vererbbarkeit von Status gedeutet.
- Bemerkenswert ist ein großer Brocken Rohgraphit aus Haidlfing im Markt Wallersdorf. Dieses Material wurde zur Herstellung von fast schwarzem, metallisch glänzendem Farbstoff verwendet. Graphit kommt nicht in der Gegend vor, sondern muss aus weiterer Entfernung importiert werden. Während sich das Gewicht von Rohgraphitbrocken üblicherweise im unteren zweistelligen Grammbereich bewegt, ist dieser Brocken mit seinen noch erhaltenen 1,8 Kilogramm das mit Abstand größte aus Altbayern bekannte Stück und wiegt mehr als alle übrigen jungsteinzeitlichen Graphitfunde Südbayerns zusammen. Er wurde in einer Grube der stichbandkeramischen Kultur rituell niedergelegt.
- Der Kopfbereich einer stichbandkeramischen Bestattung wurde auf der Grabung als Block geborgen, nur zum Teil freigelegt und so zur Präsentation konserviert. Der in fortgeschrittenem Alter verstorbenen Frau wurde neben einer Silexklinge ein Collier aus Hirschgrandelimitationen beigegeben. Als „Grandel“ werden die Eckzähne von Hirschen bezeichnet. Neben der Verwendung echter Grandeln als Schmuckanhänger wurden diese auch aus Kalkstein oder Knochen nachgebildet. Im Falle der Bestattung aus Niedertraubling bei Regensburg handelt es sich um das größte Collier dieser Art in Südbayern. Da nur Teile davon freigelegt wurden, kann die Gesamtzahl der Hirschgrandelimitationen nur auf bis zu 120 Stück geschätzt werden.
Ursprünglich geplant war auch die Präsentation der Venus von Aufhausen.
Die Ausstellung wurde mit Fördermitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) ermöglicht und durch den Freistaat Bayern im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum in Bayern 2014–2020 mitfinanziert. Weitere Mittel stellten der Landkreis Dingolfing-Landau, die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, der Kulturfonds Bayern – Kunst sowie der Förderkreis Niederbayerisches Archäologiemuseum e. V. zur Verfügung.
Lisar
Im Zentrum der Ausstellung steht die lebensechte Figur Lisar, um deren fiktiven Tagesablauf sich die Ausstellung entwickelt. Der Name wurde in Anlehnung an den Standort Landau an der Isar gewählt. Sie stammt aus der Werkstatt der renommierten niederländischen Paläo-Künstler Adrie und Alfons Kennis, die bereits die Eismumie Ötzi für das Archäologische Museum Bozen, mehrere Figuren von Neandertalern für das Neanderthal Museum in Mettman sowie zahlreiche weitere Figuren für namhafte Museen rekonstruiert haben. Die Figur wurde anhand einer eigens für die Ausstellung untersuchten Bestattung der Linienbandkeramik aus Essenbach bei Landshut angefertigt.
Das Grab der im Alter von etwa 60 Jahren verstorbenen Frau lag innerhalb einer linienbandkeramischen Siedlung. Ihr wurden vier Keramikgefäße sowie ein Stein- und ein Knochengerät ins Grab gegeben, die als Töpferwerkzeuge gedeutet werden – allerdings keine weiteren Gegenstände im Zusammenhang mit Kleidung oder Schmuck. Die Ausstattung der Figur wurde beispielhaft aufgrund typischer Beigaben zeitgleicher Bestattungen aus der Region zusammengestellt. Die Leinenkleidung geht auf den Vorschlag Prof. Jens Lünings zur Deutung verzierter keramischer Menschenfiguren zurück.
Bekannt sind hingegen etliche biografische Details, die durch verschiedene naturwissenschaftliche Methoden ermittelt werden konnten. So ergab beispielsweise eine Untersuchung der aDNA eine braune Augenfarbe, braunes Haar sowie einen Hautton, der mit dem heutiger Einwohner Mittelitaliens vergleichbar ist. Die 1,45 m große Frau zeigt starke Muskelansätze sowie Spuren leichter Arthrose am Skelett. Im Hinblick auf ihr Alter sprechen die Knochen von einem verhältnismäßig guten Gesundheitszustand, trotz mehrerer überstandener Krisen. Als mögliche Todesursache kommen nicht verheilte Entzündungen im Kiefer durch starken Kariesbefall der Zähne in Frage. Wie die Eismumie Ötzi war die Frau aus Essenbach laktoseintolerant.
Die Radiokarbondatierung des Knochenmaterials weist in das 53. Jahrhundert vor Christus. Auch nach der archäologischen Einordnung ist davon auszugehen, dass die Frau zwischen 5300 und 5200 vor Christus lebte und zu den ersten beiden Generationen sesshafter Bauern in der Region gehörte. Eine genetische Verwandtschaft mit Jäger-und-Sammler-Gruppen liegt nicht vor.
Museumspädagogik
Die museumspädagogische Arbeit stellt ein wichtiges Standbein des Museums dar. Neben Führungen richten sich unterschiedliche Workshops und Kurse sowohl an Kinder als auch an Erwachsene. Bei der Neugestaltung des Museums wurden der vorhandene Museumspädagogik-Raum renoviert und ein weiterer Raum für verschiedene Programme ausgestattet. Diese Maßnahmen wurden von der Bramenkamp-Stiftung finanziert.
Kulturhaus Kastenhof
Der Kastenhof dient heute als Kulturhaus. Im sogenannten Herzogssaal, ehemals einem der Ausstellungsräume, finden Veranstaltungen wie Vorträge, Konzerte oder Hochzeiten statt. Der Glassaal, ein Anbau aus den 1990ern, wird für größere Veranstaltungen sowie zusammen mit einem weiteren Raum für verschiedene Sonderausstellungen genutzt.
Im Foyer des Kastenhofes befinden sich ein Museumsshop und ein Infopoint für Touristen. Das Haus beherbergt außerdem eine Gastronomie mit Biergarten.
In weiteren Teilen des historischen Gebäudekomplexes sind die städtische Musikschule, ein Probenraum der Stadtkapelle, die Stadtbücherei und eine Außenstelle der Kreisarchäologie Dingolfing-Landau untergebracht.
Geschichte des Kastenhofes
Der Kastenhof liegt in der südöstlichen Ecke der mittelalterlichen Oberen Stadt an einer der höchsten Stellen im Stadtgebiet. Die dominante Gebäudegruppe besteht aus einem lang gestreckten dreigeschossigen Hauptgebäude mit steilen Giebeln und ehemaligen Stall- sowie Speichertrakten. In seiner wechselvollen Geschichte diente der Kastenhof bereits als Verwaltungssitz, Kasten zur Einlagerung von Naturalabgaben, Gefängnis, für Teile des Land- bzw. Amtsgerichtes und in jüngster Zeit als Archäologiemuseum.
Über die Anfänge des Gebäudes ist nichts Gesichertes bekannt. Die exponierte Lage im Stadtgebiet, nahe der Pfarrkirche, spricht für eine zentrale Rolle des Kastenhofes schon in der mittelalterlichen Stadt. Ob er als das in den historischen Dokumenten erwähnte „Schloss“ zu identifizieren ist, bleibt vorerst ungewiss. In jedem Fall müssen hier die Wohn- und Arbeitsräume des Pflegers, des wichtigsten Justiz- und Verwaltungsbeamten, gelegen haben. Rechnungsbücher, in denen der Kastenhof erwähnt wird, liegen ab 1421/22 vor.
Älteste Bauteile
Als Teil der südlichen Außenwand blieb der älteste Bauteil am Kastenhof erhalten: die ehemalige, im Kern mittelalterliche Stadtmauer Landaus. Ursprünglich war die Backsteinmauer unverputzt. Der Mörtel zeigte sich im Laufe der Bauuntersuchungen Ende der 1980er in weiten Bereichen durch starke Hitzeeinflüsse rot verfärbt. Ein Zusammenhang mit dem Stadtbrand von 1504 im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges liegt nahe. Auf dieses Datum deutet auch der um 1504 aufgesetzte Dachstuhl des südwestlichen Bauteiles. Eine Wand in diesem Bereich mit erhaltenen gotischen Fensternischen belegt einen Vorgängerbau, der in Teilen aus Fachwerk bestanden haben könnte.
Nutzung als Kasten
Als Sitz des Kastenamtes Landau war der Kastenhof ein Verwaltungszentrum. „Kasten“ bezeichnet ein Gebäude, in dem die Naturalabgaben der Bevölkerung eingelagert wurden, vor allem in Form von Getreide.
Der Kastenhof überlebte im Landshuter Erbfolgekrieg die Erstürmung der Stadt durch die Truppen von Albrecht IV. bzw. wurde unmittelbar danach wieder ausgebessert. Der älteste, südwestliche Teil des Kastenhofs ist ein fast quadratischer Bau mit steilem Satteldach, der auf kurz nach 1504 datiert wird. Auch die noch erhaltene Holztreppe wird dieser Zeit zugeschrieben. Vermutlich befanden sich hier anfänglich die Wohnräume des Pflegers, des höchsten herzoglichen Beamten in Landau. In historischen Dokumenten ist von einer „Dürnitz“ die Rede. Darunter verstand man einen beheizbaren Speise- und Gemeinschaftsraum.
Der eigentliche Kasten, ein Satteldachbau mit Blendbögen und Spitzbogenfenstern aus einer 2. Bauphase nach 1504, schließt im Norden an diesen Bauteil an. Seit dem späteren 16. Jahrhundert wurde das Gebäude vorwiegend als Getreidespeicher verwendet. Der heutige Dachstuhl stammt aus den Jahren 1786/87.
Registratur und Gefängnis
Nach Aufhebung der Naturalabgaben 1848 hatte der Kasten seinen ursprünglichen Zweck verloren. Doch bereits zuvor wurden Teile des Gebäudekomplexes anderweitig genutzt.
Zwei Räume im Erdgeschoss wurden Ende des 18. Jahrhunderts überwölbt und teils mit Freskomalereien versehen. Hier zog die Registratur des Landgerichts Landau ein, um Akten zu lagern. Die Decken- und Wandmalereien zeigen verschiedene Wappen und Szenen mit Bezug zum Rechtswesen, wie eine Justitia mit Schwert und Waage oder das salomonische Urteil. Nach der Trennung von Justiz und Verwaltung in Bayern 1861/62 wurde der Kastenhof umfassender vom Amtsgericht genutzt, bis dieses 1940 an seinen aktuellen Standort umzog.
Der langgestreckte Südtrakt des Kastenhofs wurde 1815/16 als Gefängnis („Fronfeste“) des Landgerichts neu errichtet. Die Südwand mit den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer wurde dabei weitergenutzt. Die ehemaligen Wirtschaftsräume und eine dem heiligen Georg geweihte Kapelle gingen mit dem Neubau verloren. Neben den Zellen waren im Neubau auch eine Dienstwohnung für den Gerichtsdiener sowie ein Verhörraum untergebracht. Das Gefängnis hatte sich zuvor im Rathausgäßchen befunden.
Privatbesitz und Ankauf durch die Stadt Landau
Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurden mehr und mehr Teile des Gebäudekomplexes in private Hand verkauft und dienten in der Folge teils als Wohnungen, teils als Geschäfts- oder Lagerräume. 1985 und 2008 konnte die Stadt Landau das renovierungsbedürftige Ensemble in ihren Besitz bringen, um es als baugeschichtliches Erbe zu bewahren. Von 1988 bis 1991 wurde der südliche Teil des Kastenhofs grundlegend saniert und in der Folge zum Kulturhaus mit Museums-, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen ausgebaut. Im Zuge des Umbaus fanden archäologische Ausgrabungen statt. Verantwortlich für den Entwurf des heute noch beeindruckenden Museumsbaues zeichnen die Architekten Prof. Matthias Reichenbach-Klinke und Hans Schranner, die gekonnt historische Bausubstanz und moderne Elemente aus Stahl und Beton miteinander vereinten.
Niederbayerisches Archäologiemuseum
Das Niederbayerische Vorgeschichtsmuseum wurde im Juli 1995 als elftes Zweigmuseum der Prähistorischen Staatssammlung München eröffnet. Nach der Umbenennung des Mutterhauses in Archäologische Staatssammlung München wurde der Name des Museums im Jahr 2001 in Niederbayerisches Archäologiemuseum geändert. Im Jahr 1997 wurde die Sammlung mit dem „Europäischen Museumspreis“ ausgezeichnet, unter anderem wegen des damals wegweisenden Einsatzes moderner Technik in einem Archäologiemuseum. Die Ausstellungsthemen umspannten die Kulturgeschichte der Menschen von den Jägern und Sammlern bis zum Mittelalter.
Nach 20 Jahren Laufzeit ohne größere Veränderungen übernahm die Stadt Landau 2015 den Betrieb und initiierte die Neugestaltung zu einem modernen Themenmuseum. Es folgten mehrere Jahre Planung und ab 2019 der Umbau zum Kastenhof Landau – Das Museum für Steinzeit und Gegenwart.
Literatur
- Anja Hobmaier, Lisars Welt. Die neue Dauerausstellung im Kastenhof Landau – Das Museum für Steinzeit und Gegenwart. In: Förderverein Bajuwarenhof Kirchheim (Hrsg.), Projekt für lebendige Archäologie des frühen Mittelalters (Jahresschrift. Jahrgang 2017/18). Selbstverlag, 2021, S. 70–77.
- Simon Matzerath, Joachim Pechtl, Christian Peitz, Daniel Schyle, Jürgen Weiner: Back for the future. Das erste Museum für Steinzeit und Gegenwart. In: Museum heute. Nr. 57, 2020, ISSN 0944-8497, S. 9–13 (PDF zum Download; 13,4 MB).
- Joachim Pechtl, Simon Matzerath, Christian Peitz, Daniel Schyle, Jürgen Weiner: Neuling in der Museumslandschaft: Kastenhof Landau – Das Museum für Steinzeit und Gegenwart. Landau a.d. Isar, Landkreis Dingolfing-Landau, Niederbayern. In: Das Archäologische Jahr in Bayern. Jahrgang 2019, ISBN 978-3-8062-4230-0, 2020, S. 202–205.
- Christian Peitz, Simon Matzerath, Joachim Pechtl, Daniel Schyle, Jürgen Weiner: Vermittlung zwischen Archäologie und Gegenwart. Ein neuartiges Museumskonzept in Niederbayern. In: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell. Nr. 114, 2020, S. 100–105.
- Weithmann, Michael W.: Burgen und Schlösser in Niederbayern: Führer zu Burgen und Schlössern im Bayerwald, zwischen Donau, Isar und unterem Inntal. Attenkofer, Straubing 2013, S. 87–88.
Weblinks
- Website Kastenhof Landau - Das Museum für Steinzeit und Gegenwart
- Bericht über die Figur Lisar.In: Süddeutsche Zeitung. 25. Oktober 2019, abgerufen am 13. April 2021.
- Bericht über die Figur Lisar. In: Spektrum Geschichte. 4/2020, abgerufen am 13. April 2021.
- Webseite der Paläo-Künstler Adrie und Alfons Kennis
Einzelnachweise
- Einzigartiges Museum neu eröffnet: So lebten die Menschen in der Steinzeit. In: Landauer Neue Presse. 28. Oktober 2019, abgerufen am 13. April 2021.
- Foto und Bericht Archäologie in Aufhausen auf aufhausen-ndb.de.
- Quelle?
- Ludwig Kreiner, Robert Pleyer, Sylvia Hack: Ein reiches Brandschüttungsgrab der Glockenbecherkultur aus Aufhausen. In: Archäologisches Jahr in Bayern. Jahrgang 1998, 1999, ISBN 978-3-80621-434-5, S. 26–28.
- L. Hájek: Die älteste Phase der Glockenbecherkultur in Böhmen und Mähren. In: Památky archeologické. Nr. 57, 1966, S. 210–241.
- Tobias Bosch: Archäologische Untersuchungen zur Frage von Sozialstrukturen in der Ostgruppe des Glockenbecherphänomens anhand des Fundgutes. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 2008, S. 141. (PDF; 28,3 MB); Ludwig Husty: Eine glockenbecherzeitliche Gräbergruppe aus Landau an der Isar, Lkr. Dingolfing-Landau. In: Karl Schmotz (Hrsg.): Vorträge des 12. Niederbayerischen Archäologentages. Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 1994, ISBN 978-3-92473-458-9, S. 98.
- Joachim Pechtl, Florian Eibl: Neolithische Graphitnutzung in Südbayern. In: Karl Schmotz (Hrsg.): Vorträge des 29. Niederbayerischen Archäologentages. Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2011, ISBN 978-3-89646-240-4, S. 349–432, besonders S. 385.
- Florian Eibl, Gabriele Raßhofer: Ein Grubenhaus und eine Bestattung der Altheimer Kultur von Niedertraubling, Lkr. Regensburg. In: Ludwig Husty, Karl Schmotz (Hrsg.): Vorträge des 33. Niederbayerischen Archäologentages. Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2015, ISBN 978-3-89646-244-2, S. 19–61.
- Homepage der Stadt Landau a.d.Isar. Abgerufen am 13. April 2021.
- Webauftritt des Tudors im Kastenhof. Abgerufen am 13. April 2021.
- Homepage der Stadt Landau a.d.Isar. Abgerufen am 13. April 2021.
- Homepage der Stadt Landau a.d.Isar. Abgerufen am 13. April 2021.
- Homepage des Landkreises Dingolfing-Landau. Abgerufen am 13. April 2021.
- Hans Bleibrunner: Landauer Heimatbuch. Verlag Passavia Passau, Passau 1958, S. 36.
- Fritz Markmiller: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau. In: Ludwig Kreiner (Hrsg.): Zwischen Himmel und Hölle. Vom Leben bis zum Sterben in einer spätmittelalterlichen Stadt in Niederbayern. Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a. d. Isar vom 24. Juli bis 31. Oktober 1999. Eichendorf Verlag, Eichendorf 1999, ISBN 978-3-86757-094-7, S. 138.
- Fritz Markmiller: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau. In: Ludwig Kreiner (Hrsg.): Zwischen Himmel und Hölle. Vom Leben bis zum Sterben in einer spätmittelalterlichen Stadt in Niederbayern. Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a. d. Isar vom 24. Juli bis 31. Oktober 1999. Eichendorf Verlag, Eichendorf 1999, ISBN 978-3-86757-094-7, ab S. 153.
- Bauliche Daten beziehen sich auf eine Bauuntersuchung aus dem Jahr 1989, die im Stadtarchiv Landau a.d.Isar aufbewahrt wird, Aktenzeichen 621-25/1.
- Fritz Markmiller: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau. In: Ludwig Kreiner (Hrsg.): Zwischen Himmel und Hölle. Vom Leben bis zum Sterben in einer spätmittelalterlichen Stadt in Niederbayern. Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a. d. Isar vom 24. Juli bis 31. Oktober 1999. Eichendorf Verlag, Eichendorf 1999, ISBN 978-3-86757-094-7, S. 144.
- Die vorherige Registratur im Wohnhaus des Gerichtsschreibers wurde beim Stadtbrand 1743 während des Spanischen Erbfolgekrieges zerstört (Hans Bleibrunner: Landauer Heimatbuch. Verlag Passavia Passau, Passau 1958, S. 80–83.).
- Fritz Markmiller: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau. In: Ludwig Kreiner (Hrsg.): Zwischen Himmel und Hölle. Vom Leben bis zum Sterben in einer spätmittelalterlichen Stadt in Niederbayern. Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a. d. Isar vom 24. Juli bis 31. Oktober 1999. Eichendorf Verlag, Eichendorf 1999, ISBN 978-3-86757-094-7, S. 141.
- Ein erhaltener Gebäudeplan von 1815 befindet sich im Staatsarchiv Landshut, Plansammlung, 1053.
- Fritz Markmiller: Bau- und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau. In: Ludwig Kreiner (Hrsg.): Zwischen Himmel und Hölle. Vom Leben bis zum Sterben in einer spätmittelalterlichen Stadt in Niederbayern. Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a. d. Isar vom 24. Juli bis 31. Oktober 1999. Eichendorf Verlag, Eichendorf 1999, ISBN 978-3-86757-094-7, S. 141–142.
- Homepage des Museums. Abgerufen am 13. April 2021.
- Ludwig Kreiner: Die Ausgrabung im Landauer Kastenhof. In: Ludwig Kreiner (Hrsg.): Zwischen Himmel und Hölle. Vom Leben bis zum Sterben in einer spätmittelalterlichen Stadt in Niederbayern. Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a. d. Isar vom 24. Juli bis 31. Oktober 1999. Eichendorf Verlag, Eichendorf 1999, ISBN 978-3-86757-094-7, S. 125–136.
- Homepage der Stadt Landau a.d.Isar. Abgerufen am 13. April 2021.
Koordinaten: 48° 40′ 7,3″ N, 12° 41′ 23,6″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Kastenhof Landau Das Museum fur Steinzeit und Gegenwart in Landau an der Isar ist ein archaologisches Museum das sich mit der Jungsteinzeit befasst Es befindet sich im historischen Kastenhof der zuvor bereits das Niederbayerische Archaologiemuseum beherbergte Seine Eroffnung fand am 27 Oktober 2019 statt Der Eingang zum MuseumInnenraum der DauerausstellungDas MuseumDie Dauerausstellung Die Ausstellung beleuchtet die Jungsteinzeit besonders im Hinblick auf die kulturgeschichtlichen Umwalzungen dieser Epoche und deren Auswirkungen auf das Leben moderner Menschen Obwohl viele heute noch gultige Lebens und Gesellschaftsmodelle auf die Sesshaftwerdung die Einfuhrung der Landwirtschaft und ihre Begleiterscheinungen zuruckgehen steht diese Zeit kaum im alleinigen Fokus einer Museumsprasentation Auf diese Zusammenhange wird in der Ausstellung durch eine Gegenuberstellung von Gegenstanden heutigen Lebens und archaologischer Originale aufmerksam gemacht Auch Uberlegungen zu Themen der Nachhaltigkeit und der Gesellschaftsentwicklung spielen eine grosse Rolle im Verlauf des Rundganges Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer Veranschaulichung vergangener Lebenswelten und der Einordnung kaum selbsterklarender archaologischer Artefakte Neben zahlreichen nachgebildeten Gegenstanden der Jungsteinzeit illustrieren funf grossformatige Lebensbilder Siedlungs Wirtschafts und Gemeinschaftssituationen aus verschiedenen Abschnitten der Jungsteinzeit Zu den meisten der bayerischen Fundorte sind diese Bilder die bislang einzigen Rekonstruktionsdarstellungen Mehrere hundert originale archaologische Objekte aus der Region erganzt um Nachbildungen von Funden mit organischer Erhaltung erlautern die Jungsteinzeit in Bayern Unter den zahlreichen Exponaten stechen einige besonders hervor Zwei gebogene Goldbleche 6 7 und 7 cm lang wurden 1998 in Aufhausen im Grab eines Jungen oder Mannes aus der Glockenbecherkultur gefunden Sie zahlen zu den altesten Goldobjekten Bayerns Die dunnen Bleche werden als Teil einer Kopfbedeckung oder Haarschmuck gedeutet und weisen aufgrund ihrer Seltenheit auf einen hohen Status des Tragers hin Solche Beigaben in Bestattungen von Kindern oder Jugendlichen werden mitunter als Anzeichen auf die Vererbbarkeit von Status gedeutet Bemerkenswert ist ein grosser Brocken Rohgraphit aus Haidlfing im Markt Wallersdorf Dieses Material wurde zur Herstellung von fast schwarzem metallisch glanzendem Farbstoff verwendet Graphit kommt nicht in der Gegend vor sondern muss aus weiterer Entfernung importiert werden Wahrend sich das Gewicht von Rohgraphitbrocken ublicherweise im unteren zweistelligen Grammbereich bewegt ist dieser Brocken mit seinen noch erhaltenen 1 8 Kilogramm das mit Abstand grosste aus Altbayern bekannte Stuck und wiegt mehr als alle ubrigen jungsteinzeitlichen Graphitfunde Sudbayerns zusammen Er wurde in einer Grube der stichbandkeramischen Kultur rituell niedergelegt Der Kopfbereich einer stichbandkeramischen Bestattung wurde auf der Grabung als Block geborgen nur zum Teil freigelegt und so zur Prasentation konserviert Der in fortgeschrittenem Alter verstorbenen Frau wurde neben einer Silexklinge ein Collier aus Hirschgrandelimitationen beigegeben Als Grandel werden die Eckzahne von Hirschen bezeichnet Neben der Verwendung echter Grandeln als Schmuckanhanger wurden diese auch aus Kalkstein oder Knochen nachgebildet Im Falle der Bestattung aus Niedertraubling bei Regensburg handelt es sich um das grosste Collier dieser Art in Sudbayern Da nur Teile davon freigelegt wurden kann die Gesamtzahl der Hirschgrandelimitationen nur auf bis zu 120 Stuck geschatzt werden Ursprunglich geplant war auch die Prasentation der Venus von Aufhausen Die Ausstellung wurde mit Fordermitteln des Europaischen Landwirtschaftsfonds fur die Entwicklung des landlichen Raumes ELER ermoglicht und durch den Freistaat Bayern im Rahmen des Entwicklungsprogramms fur den landlichen Raum in Bayern 2014 2020 mitfinanziert Weitere Mittel stellten der Landkreis Dingolfing Landau die Landesstelle fur die nichtstaatlichen Museen in Bayern der Kulturfonds Bayern Kunst sowie der Forderkreis Niederbayerisches Archaologiemuseum e V zur Verfugung Lisar Im Zentrum der Ausstellung steht die lebensechte Figur Lisar um deren fiktiven Tagesablauf sich die Ausstellung entwickelt Der Name wurde in Anlehnung an den Standort Landau an der Isar gewahlt Sie stammt aus der Werkstatt der renommierten niederlandischen Palao Kunstler Adrie und Alfons Kennis die bereits die Eismumie Otzi fur das Archaologische Museum Bozen mehrere Figuren von Neandertalern fur das Neanderthal Museum in Mettman sowie zahlreiche weitere Figuren fur namhafte Museen rekonstruiert haben Die Figur wurde anhand einer eigens fur die Ausstellung untersuchten Bestattung der Linienbandkeramik aus Essenbach bei Landshut angefertigt Das Grab der im Alter von etwa 60 Jahren verstorbenen Frau lag innerhalb einer linienbandkeramischen Siedlung Ihr wurden vier Keramikgefasse sowie ein Stein und ein Knochengerat ins Grab gegeben die als Topferwerkzeuge gedeutet werden allerdings keine weiteren Gegenstande im Zusammenhang mit Kleidung oder Schmuck Die Ausstattung der Figur wurde beispielhaft aufgrund typischer Beigaben zeitgleicher Bestattungen aus der Region zusammengestellt Die Leinenkleidung geht auf den Vorschlag Prof Jens Lunings zur Deutung verzierter keramischer Menschenfiguren zuruck Bekannt sind hingegen etliche biografische Details die durch verschiedene naturwissenschaftliche Methoden ermittelt werden konnten So ergab beispielsweise eine Untersuchung der aDNA eine braune Augenfarbe braunes Haar sowie einen Hautton der mit dem heutiger Einwohner Mittelitaliens vergleichbar ist Die 1 45 m grosse Frau zeigt starke Muskelansatze sowie Spuren leichter Arthrose am Skelett Im Hinblick auf ihr Alter sprechen die Knochen von einem verhaltnismassig guten Gesundheitszustand trotz mehrerer uberstandener Krisen Als mogliche Todesursache kommen nicht verheilte Entzundungen im Kiefer durch starken Kariesbefall der Zahne in Frage Wie die Eismumie Otzi war die Frau aus Essenbach laktoseintolerant Die Radiokarbondatierung des Knochenmaterials weist in das 53 Jahrhundert vor Christus Auch nach der archaologischen Einordnung ist davon auszugehen dass die Frau zwischen 5300 und 5200 vor Christus lebte und zu den ersten beiden Generationen sesshafter Bauern in der Region gehorte Eine genetische Verwandtschaft mit Jager und Sammler Gruppen liegt nicht vor Museumspadagogik Die museumspadagogische Arbeit stellt ein wichtiges Standbein des Museums dar Neben Fuhrungen richten sich unterschiedliche Workshops und Kurse sowohl an Kinder als auch an Erwachsene Bei der Neugestaltung des Museums wurden der vorhandene Museumspadagogik Raum renoviert und ein weiterer Raum fur verschiedene Programme ausgestattet Diese Massnahmen wurden von der Bramenkamp Stiftung finanziert Kulturhaus KastenhofDer Kastenhof dient heute als Kulturhaus Im sogenannten Herzogssaal ehemals einem der Ausstellungsraume finden Veranstaltungen wie Vortrage Konzerte oder Hochzeiten statt Der Glassaal ein Anbau aus den 1990ern wird fur grossere Veranstaltungen sowie zusammen mit einem weiteren Raum fur verschiedene Sonderausstellungen genutzt Im Foyer des Kastenhofes befinden sich ein Museumsshop und ein Infopoint fur Touristen Das Haus beherbergt ausserdem eine Gastronomie mit Biergarten In weiteren Teilen des historischen Gebaudekomplexes sind die stadtische Musikschule ein Probenraum der Stadtkapelle die Stadtbucherei und eine Aussenstelle der Kreisarchaologie Dingolfing Landau untergebracht Geschichte des KastenhofesDer Kastenhof liegt in der sudostlichen Ecke der mittelalterlichen Oberen Stadt an einer der hochsten Stellen im Stadtgebiet Die dominante Gebaudegruppe besteht aus einem lang gestreckten dreigeschossigen Hauptgebaude mit steilen Giebeln und ehemaligen Stall sowie Speichertrakten In seiner wechselvollen Geschichte diente der Kastenhof bereits als Verwaltungssitz Kasten zur Einlagerung von Naturalabgaben Gefangnis fur Teile des Land bzw Amtsgerichtes und in jungster Zeit als Archaologiemuseum Uber die Anfange des Gebaudes ist nichts Gesichertes bekannt Die exponierte Lage im Stadtgebiet nahe der Pfarrkirche spricht fur eine zentrale Rolle des Kastenhofes schon in der mittelalterlichen Stadt Ob er als das in den historischen Dokumenten erwahnte Schloss zu identifizieren ist bleibt vorerst ungewiss In jedem Fall mussen hier die Wohn und Arbeitsraume des Pflegers des wichtigsten Justiz und Verwaltungsbeamten gelegen haben Rechnungsbucher in denen der Kastenhof erwahnt wird liegen ab 1421 22 vor Alteste Bauteile Als Teil der sudlichen Aussenwand blieb der alteste Bauteil am Kastenhof erhalten die ehemalige im Kern mittelalterliche Stadtmauer Landaus Ursprunglich war die Backsteinmauer unverputzt Der Mortel zeigte sich im Laufe der Bauuntersuchungen Ende der 1980er in weiten Bereichen durch starke Hitzeeinflusse rot verfarbt Ein Zusammenhang mit dem Stadtbrand von 1504 im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges liegt nahe Auf dieses Datum deutet auch der um 1504 aufgesetzte Dachstuhl des sudwestlichen Bauteiles Eine Wand in diesem Bereich mit erhaltenen gotischen Fensternischen belegt einen Vorgangerbau der in Teilen aus Fachwerk bestanden haben konnte Nutzung als Kasten Als Sitz des Kastenamtes Landau war der Kastenhof ein Verwaltungszentrum Kasten bezeichnet ein Gebaude in dem die Naturalabgaben der Bevolkerung eingelagert wurden vor allem in Form von Getreide Der Kastenhof uberlebte im Landshuter Erbfolgekrieg die Ersturmung der Stadt durch die Truppen von Albrecht IV bzw wurde unmittelbar danach wieder ausgebessert Der alteste sudwestliche Teil des Kastenhofs ist ein fast quadratischer Bau mit steilem Satteldach der auf kurz nach 1504 datiert wird Auch die noch erhaltene Holztreppe wird dieser Zeit zugeschrieben Vermutlich befanden sich hier anfanglich die Wohnraume des Pflegers des hochsten herzoglichen Beamten in Landau In historischen Dokumenten ist von einer Durnitz die Rede Darunter verstand man einen beheizbaren Speise und Gemeinschaftsraum Der eigentliche Kasten ein Satteldachbau mit Blendbogen und Spitzbogenfenstern aus einer 2 Bauphase nach 1504 schliesst im Norden an diesen Bauteil an Seit dem spateren 16 Jahrhundert wurde das Gebaude vorwiegend als Getreidespeicher verwendet Der heutige Dachstuhl stammt aus den Jahren 1786 87 Registratur und Gefangnis Nach Aufhebung der Naturalabgaben 1848 hatte der Kasten seinen ursprunglichen Zweck verloren Doch bereits zuvor wurden Teile des Gebaudekomplexes anderweitig genutzt Zwei Raume im Erdgeschoss wurden Ende des 18 Jahrhunderts uberwolbt und teils mit Freskomalereien versehen Hier zog die Registratur des Landgerichts Landau ein um Akten zu lagern Die Decken und Wandmalereien zeigen verschiedene Wappen und Szenen mit Bezug zum Rechtswesen wie eine Justitia mit Schwert und Waage oder das salomonische Urteil Nach der Trennung von Justiz und Verwaltung in Bayern 1861 62 wurde der Kastenhof umfassender vom Amtsgericht genutzt bis dieses 1940 an seinen aktuellen Standort umzog Der langgestreckte Sudtrakt des Kastenhofs wurde 1815 16 als Gefangnis Fronfeste des Landgerichts neu errichtet Die Sudwand mit den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer wurde dabei weitergenutzt Die ehemaligen Wirtschaftsraume und eine dem heiligen Georg geweihte Kapelle gingen mit dem Neubau verloren Neben den Zellen waren im Neubau auch eine Dienstwohnung fur den Gerichtsdiener sowie ein Verhorraum untergebracht Das Gefangnis hatte sich zuvor im Rathausgasschen befunden Privatbesitz und Ankauf durch die Stadt Landau Ab dem Beginn des 19 Jahrhunderts wurden mehr und mehr Teile des Gebaudekomplexes in private Hand verkauft und dienten in der Folge teils als Wohnungen teils als Geschafts oder Lagerraume 1985 und 2008 konnte die Stadt Landau das renovierungsbedurftige Ensemble in ihren Besitz bringen um es als baugeschichtliches Erbe zu bewahren Von 1988 bis 1991 wurde der sudliche Teil des Kastenhofs grundlegend saniert und in der Folge zum Kulturhaus mit Museums Ausstellungs und Veranstaltungsraumen ausgebaut Im Zuge des Umbaus fanden archaologische Ausgrabungen statt Verantwortlich fur den Entwurf des heute noch beeindruckenden Museumsbaues zeichnen die Architekten Prof Matthias Reichenbach Klinke und Hans Schranner die gekonnt historische Bausubstanz und moderne Elemente aus Stahl und Beton miteinander vereinten Niederbayerisches Archaologiemuseum Das Niederbayerische Vorgeschichtsmuseum wurde im Juli 1995 als elftes Zweigmuseum der Prahistorischen Staatssammlung Munchen eroffnet Nach der Umbenennung des Mutterhauses in Archaologische Staatssammlung Munchen wurde der Name des Museums im Jahr 2001 in Niederbayerisches Archaologiemuseum geandert Im Jahr 1997 wurde die Sammlung mit dem Europaischen Museumspreis ausgezeichnet unter anderem wegen des damals wegweisenden Einsatzes moderner Technik in einem Archaologiemuseum Die Ausstellungsthemen umspannten die Kulturgeschichte der Menschen von den Jagern und Sammlern bis zum Mittelalter Nach 20 Jahren Laufzeit ohne grossere Veranderungen ubernahm die Stadt Landau 2015 den Betrieb und initiierte die Neugestaltung zu einem modernen Themenmuseum Es folgten mehrere Jahre Planung und ab 2019 der Umbau zum Kastenhof Landau Das Museum fur Steinzeit und Gegenwart LiteraturAnja Hobmaier Lisars Welt Die neue Dauerausstellung im Kastenhof Landau Das Museum fur Steinzeit und Gegenwart In Forderverein Bajuwarenhof Kirchheim Hrsg Projekt fur lebendige Archaologie des fruhen Mittelalters Jahresschrift Jahrgang 2017 18 Selbstverlag 2021 S 70 77 Simon Matzerath Joachim Pechtl Christian Peitz Daniel Schyle Jurgen Weiner Back for the future Das erste Museum fur Steinzeit und Gegenwart In Museum heute Nr 57 2020 ISSN 0944 8497 S 9 13 PDF zum Download 13 4 MB Joachim Pechtl Simon Matzerath Christian Peitz Daniel Schyle Jurgen Weiner Neuling in der Museumslandschaft Kastenhof Landau Das Museum fur Steinzeit und Gegenwart Landau a d Isar Landkreis Dingolfing Landau Niederbayern In Das Archaologische Jahr in Bayern Jahrgang 2019 ISBN 978 3 8062 4230 0 2020 S 202 205 Christian Peitz Simon Matzerath Joachim Pechtl Daniel Schyle Jurgen Weiner Vermittlung zwischen Archaologie und Gegenwart Ein neuartiges Museumskonzept in Niederbayern In Standbein Spielbein Museumspadagogik aktuell Nr 114 2020 S 100 105 Weithmann Michael W Burgen und Schlosser in Niederbayern Fuhrer zu Burgen und Schlossern im Bayerwald zwischen Donau Isar und unterem Inntal Attenkofer Straubing 2013 S 87 88 WeblinksCommons Archaologiemuseum Landau an der Isar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Kastenhof Landau Das Museum fur Steinzeit und Gegenwart Bericht uber die Figur Lisar In Suddeutsche Zeitung 25 Oktober 2019 abgerufen am 13 April 2021 Bericht uber die Figur Lisar In Spektrum Geschichte 4 2020 abgerufen am 13 April 2021 Webseite der Palao Kunstler Adrie und Alfons KennisEinzelnachweiseEinzigartiges Museum neu eroffnet So lebten die Menschen in der Steinzeit In Landauer Neue Presse 28 Oktober 2019 abgerufen am 13 April 2021 Foto und Bericht Archaologie in Aufhausen auf aufhausen ndb de Quelle Ludwig Kreiner Robert Pleyer Sylvia Hack Ein reiches Brandschuttungsgrab der Glockenbecherkultur aus Aufhausen In Archaologisches Jahr in Bayern Jahrgang 1998 1999 ISBN 978 3 80621 434 5 S 26 28 L Hajek Die alteste Phase der Glockenbecherkultur in Bohmen und Mahren In Pamatky archeologicke Nr 57 1966 S 210 241 Tobias Bosch Archaologische Untersuchungen zur Frage von Sozialstrukturen in der Ostgruppe des Glockenbecherphanomens anhand des Fundgutes Universitatsverlag Regensburg Regensburg 2008 S 141 PDF 28 3 MB Ludwig Husty Eine glockenbecherzeitliche Grabergruppe aus Landau an der Isar Lkr Dingolfing Landau In Karl Schmotz Hrsg Vortrage des 12 Niederbayerischen Archaologentages Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 1994 ISBN 978 3 92473 458 9 S 98 Joachim Pechtl Florian Eibl Neolithische Graphitnutzung in Sudbayern In Karl Schmotz Hrsg Vortrage des 29 Niederbayerischen Archaologentages Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 2011 ISBN 978 3 89646 240 4 S 349 432 besonders S 385 Florian Eibl Gabriele Rasshofer Ein Grubenhaus und eine Bestattung der Altheimer Kultur von Niedertraubling Lkr Regensburg In Ludwig Husty Karl Schmotz Hrsg Vortrage des 33 Niederbayerischen Archaologentages Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 2015 ISBN 978 3 89646 244 2 S 19 61 Homepage der Stadt Landau a d Isar Abgerufen am 13 April 2021 Webauftritt des Tudors im Kastenhof Abgerufen am 13 April 2021 Homepage der Stadt Landau a d Isar Abgerufen am 13 April 2021 Homepage der Stadt Landau a d Isar Abgerufen am 13 April 2021 Homepage des Landkreises Dingolfing Landau Abgerufen am 13 April 2021 Hans Bleibrunner Landauer Heimatbuch Verlag Passavia Passau Passau 1958 S 36 Fritz Markmiller Bau und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau In Ludwig Kreiner Hrsg Zwischen Himmel und Holle Vom Leben bis zum Sterben in einer spatmittelalterlichen Stadt in Niederbayern Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a d Isar vom 24 Juli bis 31 Oktober 1999 Eichendorf Verlag Eichendorf 1999 ISBN 978 3 86757 094 7 S 138 Fritz Markmiller Bau und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau In Ludwig Kreiner Hrsg Zwischen Himmel und Holle Vom Leben bis zum Sterben in einer spatmittelalterlichen Stadt in Niederbayern Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a d Isar vom 24 Juli bis 31 Oktober 1999 Eichendorf Verlag Eichendorf 1999 ISBN 978 3 86757 094 7 ab S 153 Bauliche Daten beziehen sich auf eine Bauuntersuchung aus dem Jahr 1989 die im Stadtarchiv Landau a d Isar aufbewahrt wird Aktenzeichen 621 25 1 Fritz Markmiller Bau und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau In Ludwig Kreiner Hrsg Zwischen Himmel und Holle Vom Leben bis zum Sterben in einer spatmittelalterlichen Stadt in Niederbayern Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a d Isar vom 24 Juli bis 31 Oktober 1999 Eichendorf Verlag Eichendorf 1999 ISBN 978 3 86757 094 7 S 144 Die vorherige Registratur im Wohnhaus des Gerichtsschreibers wurde beim Stadtbrand 1743 wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges zerstort Hans Bleibrunner Landauer Heimatbuch Verlag Passavia Passau Passau 1958 S 80 83 Fritz Markmiller Bau und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau In Ludwig Kreiner Hrsg Zwischen Himmel und Holle Vom Leben bis zum Sterben in einer spatmittelalterlichen Stadt in Niederbayern Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a d Isar vom 24 Juli bis 31 Oktober 1999 Eichendorf Verlag Eichendorf 1999 ISBN 978 3 86757 094 7 S 141 Ein erhaltener Gebaudeplan von 1815 befindet sich im Staatsarchiv Landshut Plansammlung 1053 Fritz Markmiller Bau und Ausstattungsgeschichte des Kastenhofes in Landau In Ludwig Kreiner Hrsg Zwischen Himmel und Holle Vom Leben bis zum Sterben in einer spatmittelalterlichen Stadt in Niederbayern Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a d Isar vom 24 Juli bis 31 Oktober 1999 Eichendorf Verlag Eichendorf 1999 ISBN 978 3 86757 094 7 S 141 142 Homepage des Museums Abgerufen am 13 April 2021 Ludwig Kreiner Die Ausgrabung im Landauer Kastenhof In Ludwig Kreiner Hrsg Zwischen Himmel und Holle Vom Leben bis zum Sterben in einer spatmittelalterlichen Stadt in Niederbayern Katalog der Ausstellung in Niederbayerischen Vorgeschichtsmuseum Landau a d Isar vom 24 Juli bis 31 Oktober 1999 Eichendorf Verlag Eichendorf 1999 ISBN 978 3 86757 094 7 S 125 136 Homepage der Stadt Landau a d Isar Abgerufen am 13 April 2021 48 6687 12 6899 Koordinaten 48 40 7 3 N 12 41 23 6 O Normdaten Korperschaft GND 1206950668 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 421158551022316540009