Das Nordharzer Städtebundtheater ist ein Dreispartenhaus in der Region Harz in Sachsen Anhalt Der Bühnenbetrieb ging 199
Nordharzer Städtebundtheater

Das Nordharzer Städtebundtheater ist ein Dreispartenhaus in der Region Harz in Sachsen-Anhalt. Der Bühnenbetrieb ging 1992 aus der Fusion des Stadttheaters in Quedlinburg und des Volkstheaters in Halberstadt hervor und wird seither unter einer gemeinsamen betriebswirtschaftlichen und künstlerischen Leitung geführt.
Bespielt werden insgesamt vier Bühnen in beiden Städten. Im Sommer finden darüber hinaus Aufführungen im bekannten Bergtheater Thale, auf der Waldbühne in Altenbrak, auf Burg Westerburg und auf zahlreichen weiteren Bühnen in der Region Harz statt. Alle Sparten des Nordharzer Städtebundtheaters geben außerdem in ganz Deutschland und zum Teil darüber hinaus Gastspiele.
Träger des Zweckverbandes sind der Landkreis Harz sowie die Städte Quedlinburg und Halberstadt. Eine weitere Bezuschussung erfolgt durch das Land Sachsen-Anhalt.
Allgemeines und aktuelle Situation
Das Nordharzer Städtebundtheater bietet mit Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Ballett und Konzert Kulturveranstaltungen für den Landkreis Harz sowie angrenzende Regionen. Die traditionsreichen Theater in Halberstadt und Quedlinburg wurden 1992 zu einem gemeinsamen Dreispartentheater als kommunaler Zweckverband vereint. Sowohl im Großen Haus Halberstadt als auch in der Kammerbühne stehen seitdem Opern, Operetten, Musicals, Ballette und Schauspiele sowie Aufführungen auf dem Programm. Seit dem 8. Januar 2024 heißt das Nordharzer Städtebundtheater Harztheater und wird schrittweise von der Körperschaft öffentlichen Rechts (KöR) in eine gGmbH überführt.
Stadttheater Halberstadt
Das Theater im Nordharz hat eine lange Tradition. Seit 1812 existiert in Halberstadt ein Theaterbetrieb. Dieser konnte im Jahr 1905 mit einem festen Ensemble in ein neu erbautes Stadttheater einziehen, unterstützt von den kulturinteressierten Bürgern der Stadt. Das Halberstädter Theater wurde in dieser Zeit unter anderem durch seine Aufführungen von Wagneropern deutschlandweit bekannt. Gustaf Gründgens und Theo Lingen debütierten hier.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stadttheater zerstört, konnte jedoch als eines der ersten deutschen Theater der Nachkriegszeit seinen Betrieb wieder aufnehmen. 1949 wurde ein neues Haus eröffnet, das „Volkstheater Halberstadt“. Hans Auenmüller wirkte hier über vier Jahrzehnte bis 1991.
Theater Quedlinburg
Seit dem 19. Jahrhundert existierte in Quedlinburg ein Theaterbetrieb, jedoch zunächst ohne festes Ensemble. Das Theatergebäude wurde am 10. Oktober 1886 eingeweiht. Das im Stil der Gründerzeit errichtete Gebäude wurde von Wilhelm und Hermann Schilling als Gasthaus und Theater betrieben. Anfang der 1930er entstand ein neuer Gebäudeteil. Dieser Teil des Hauses ist von einer sachlich-funktionalen Formensprache geprägt und kubisch. Erst am 2. Oktober 1945 wurde das Stadttheater Quedlinburg gegründet und hatte mit Iphigenie auf Tauris von Johann Wolfgang von Goethe in der Gaststätte „Prinz Heinrich“ seine erste Vorstellung. Der Dreispartenbetrieb erhielt Einzug in das „Theater am Marschlinger Hof“, das bis heute als Spielstätte genutzt wird.
1964, nach der Neustrukturierung der Theaterlandschaft durch die Regierung der DDR, wurde das Musiktheater in Quedlinburg abgeschafft, das Schauspielensemble bespielte die Bühne am Marschlinger Hof weiterhin bis 1984. Durch das Fehlen der finanziellen Mittel war das so genannte Große Haus immer mehr verfallen und musste schließlich für den Spielbetrieb gesperrt werden. Erst 1997 wurde die Spielstätte auch durch das Engagement vieler theaterbegeisterter Bürger wieder eröffnet.
Das Theater befindet sich an der Adresse Marschlinger Hof 17 und ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen. Das Foyer und der Eingangsbereich des Hauses sind größtenteils original erhalten. Bemerkenswert ist die Lichtdecke. Zierende Elemente wie die farbliche Gestaltung und geätzte Scheiben sind zurückhaltend eingesetzt.
Intendanten
- 1991–1999 Gero Hammer
- 1999–2005 Kay Metzger
- 2005–2008 André Bücker
- Ab 2009 MD
Träger und Finanzierung
Die Träger des „Zweckverbandes Nordharzer Städtebundtheater“ sind der Landkreis Harz und die Städte Quedlinburg und Halberstadt. Das weitere Bestehen der Nordharzer Städtebundtheater ist ungewiss. Bereits vor wenigen Jahren wurden 25 % der Haushaltsmittel gestrichen. Das derzeitige Gesamtbudget beläuft sich auf rund acht Millionen Euro. Ab der Spielzeit 2013/14 haben die Träger des Zweckverbandes drastische Sparmaßnahmen in Aussicht gestellt. Die Zuschüsse sollen um jeweils die Hälfte der bisher gezahlten Summe verringert werden. Durch diese angekündigten Maßnahmen ringt das Theater um den Bestand seines kulturellen Beitrags in der Region.
Domfestspiele
Die Halberstädter Domfestspiele werden jährlich vom Nordharzer Städtebundtheater in Kooperation mit der und dem organisiert. 2011 erfolgte im Dom zu Halberstadt die Uraufführung der Ballettinszenierung Maria Magdalena von Jaroslaw Jurasz.
Orchesterwerkstatt
Junge Musiker und Komponisten finden durch die jährlich stattfindende Orchesterwerkstatt eine Bühne für ihre Werke. Durch die Zusammenarbeit mit dem Landesmusikrat Sachsen-Anhalt kann jungen talentierten Menschen ein fruchtbarer und praktischer Austausch mit Musikern, Professoren und Zuschauern ermöglicht werden. Die Werke der Teilnehmer werden mit dem Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters erarbeitet, um sie dann öffentlich zu präsentieren.
Theaterpädagogik
Das Nordharzer Städtebundtheater spricht mit seinem theaterpädagogischen Angebot vor allem theaterinteressierte Lehrer, Schüler und Eltern an. Der Theaterjugendclub bietet jungen Talenten eine Bühne und nimmt am jährlichen Schülertheatertreffen teil. Das Programm der Theaterpädagogik reicht von Theaterführungen über Schulbesuche und Premierenklassen bis hin zu Theatergesprächen.
Literatur
- Werner Hartmann: Theater in Halberstadt 1905–1945. Hrsg. Theater-Förderverein Halberstadt
- Werner Hartmann: Theater in Halberstadt 1945–1996. Hrsg. Theater-Förderverein Halberstadt
Weblinks
- Literatur von und über Nordharzer Städtebundtheater im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geschichte des Nordharzer Städtebundtheaters
- Harztheater Ensemble
- Einsparungen in Halberstadt – Offener Brief des Nordharzer Städtebundtheaters
- Domfest
- Theaterpädagogik
Einzelnachweise
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, S. 181.
- Manfred Mittelstaedt: Quedlinburg. Sutton Verlag Erfurt 2003, ISBN 3-89702-560-4, S. 83.
- Zeitungsartikel von Horst Ziermann von 1995 über den Musik- und Theaterverein Quedlinburg
- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 744.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Nordharzer Stadtebundtheater ist ein Dreispartenhaus in der Region Harz in Sachsen Anhalt Der Buhnenbetrieb ging 1992 aus der Fusion des Stadttheaters in Quedlinburg und des Volkstheaters in Halberstadt hervor und wird seither unter einer gemeinsamen betriebswirtschaftlichen und kunstlerischen Leitung gefuhrt Bespielt werden insgesamt vier Buhnen in beiden Stadten Im Sommer finden daruber hinaus Auffuhrungen im bekannten Bergtheater Thale auf der Waldbuhne in Altenbrak auf Burg Westerburg und auf zahlreichen weiteren Buhnen in der Region Harz statt Alle Sparten des Nordharzer Stadtebundtheaters geben ausserdem in ganz Deutschland und zum Teil daruber hinaus Gastspiele Trager des Zweckverbandes sind der Landkreis Harz sowie die Stadte Quedlinburg und Halberstadt Eine weitere Bezuschussung erfolgt durch das Land Sachsen Anhalt Allgemeines und aktuelle SituationDas Nordharzer Stadtebundtheater bietet mit Oper Operette Musical Schauspiel Ballett und Konzert Kulturveranstaltungen fur den Landkreis Harz sowie angrenzende Regionen Die traditionsreichen Theater in Halberstadt und Quedlinburg wurden 1992 zu einem gemeinsamen Dreispartentheater als kommunaler Zweckverband vereint Sowohl im Grossen Haus Halberstadt als auch in der Kammerbuhne stehen seitdem Opern Operetten Musicals Ballette und Schauspiele sowie Auffuhrungen auf dem Programm Seit dem 8 Januar 2024 heisst das Nordharzer Stadtebundtheater Harztheater und wird schrittweise von der Korperschaft offentlichen Rechts KoR in eine gGmbH uberfuhrt Stadttheater HalberstadtDas Theater im Nordharz hat eine lange Tradition Seit 1812 existiert in Halberstadt ein Theaterbetrieb Dieser konnte im Jahr 1905 mit einem festen Ensemble in ein neu erbautes Stadttheater einziehen unterstutzt von den kulturinteressierten Burgern der Stadt Das Halberstadter Theater wurde in dieser Zeit unter anderem durch seine Auffuhrungen von Wagneropern deutschlandweit bekannt Gustaf Grundgens und Theo Lingen debutierten hier Im Zweiten Weltkrieg wurde das Stadttheater zerstort konnte jedoch als eines der ersten deutschen Theater der Nachkriegszeit seinen Betrieb wieder aufnehmen 1949 wurde ein neues Haus eroffnet das Volkstheater Halberstadt Hans Auenmuller wirkte hier uber vier Jahrzehnte bis 1991 Theater QuedlinburgTheater am Marschlinger Hof Seit dem 19 Jahrhundert existierte in Quedlinburg ein Theaterbetrieb jedoch zunachst ohne festes Ensemble Das Theatergebaude wurde am 10 Oktober 1886 eingeweiht Das im Stil der Grunderzeit errichtete Gebaude wurde von Wilhelm und Hermann Schilling als Gasthaus und Theater betrieben Anfang der 1930er entstand ein neuer Gebaudeteil Dieser Teil des Hauses ist von einer sachlich funktionalen Formensprache gepragt und kubisch Erst am 2 Oktober 1945 wurde das Stadttheater Quedlinburg gegrundet und hatte mit Iphigenie auf Tauris von Johann Wolfgang von Goethe in der Gaststatte Prinz Heinrich seine erste Vorstellung Der Dreispartenbetrieb erhielt Einzug in das Theater am Marschlinger Hof das bis heute als Spielstatte genutzt wird 1964 nach der Neustrukturierung der Theaterlandschaft durch die Regierung der DDR wurde das Musiktheater in Quedlinburg abgeschafft das Schauspielensemble bespielte die Buhne am Marschlinger Hof weiterhin bis 1984 Durch das Fehlen der finanziellen Mittel war das so genannte Grosse Haus immer mehr verfallen und musste schliesslich fur den Spielbetrieb gesperrt werden Erst 1997 wurde die Spielstatte auch durch das Engagement vieler theaterbegeisterter Burger wieder eroffnet Das Theater befindet sich an der Adresse Marschlinger Hof 17 51 791441 11 140188 und ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen Das Foyer und der Eingangsbereich des Hauses sind grosstenteils original erhalten Bemerkenswert ist die Lichtdecke Zierende Elemente wie die farbliche Gestaltung und geatzte Scheiben sind zuruckhaltend eingesetzt Intendanten1991 1999 Gero Hammer 1999 2005 Kay Metzger 2005 2008 Andre Bucker Ab 2009 MDTrager und FinanzierungDie Trager des Zweckverbandes Nordharzer Stadtebundtheater sind der Landkreis Harz und die Stadte Quedlinburg und Halberstadt Das weitere Bestehen der Nordharzer Stadtebundtheater ist ungewiss Bereits vor wenigen Jahren wurden 25 der Haushaltsmittel gestrichen Das derzeitige Gesamtbudget belauft sich auf rund acht Millionen Euro Ab der Spielzeit 2013 14 haben die Trager des Zweckverbandes drastische Sparmassnahmen in Aussicht gestellt Die Zuschusse sollen um jeweils die Halfte der bisher gezahlten Summe verringert werden Durch diese angekundigten Massnahmen ringt das Theater um den Bestand seines kulturellen Beitrags in der Region DomfestspieleDie Halberstadter Domfestspiele werden jahrlich vom Nordharzer Stadtebundtheater in Kooperation mit der und dem organisiert 2011 erfolgte im Dom zu Halberstadt die Urauffuhrung der Ballettinszenierung Maria Magdalena von Jaroslaw Jurasz OrchesterwerkstattJunge Musiker und Komponisten finden durch die jahrlich stattfindende Orchesterwerkstatt eine Buhne fur ihre 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VIAF 295475831