Die Oderberger Straße in Berlin Prenzlauer Berg ist eine Fahrradstraße im Ausgehviertel zwischen Kulturbrauerei und Maue
Oderberger Straße

Die Oderberger Straße in Berlin-Prenzlauer Berg ist eine Fahrradstraße im Ausgehviertel zwischen Kulturbrauerei und Mauerpark. 1961–1989 lag sie an der Berliner Mauer. Ihre Anwohnerschaft war seit den 1980er Jahren bekannt für vielfältige politische, künstlerische und nachbarschaftliche Initiative. Benannt ist die Straße nach der Stadt Oderberg im Landkreis Barnim.
Oderberger Straße | |
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Straße in Berlin | |
Oderberger Straße 2024 | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Prenzlauer Berg |
Angelegt | 1867 (Westteil) 1873 (Namensgebung) 1885 (Ostteil) |
Neugestaltet | 2011 |
Hist. Namen | Straße 55 Abth. XI |
Querstraßen | Schönhauser Allee Choriner Straße Kastanienallee Schwedter Straße Eberswalder Straße |
Bauwerke | Feuerwache (1883) Stadtbad (1902) |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 550 Meter |
Lage
Gut 1,7 Kilometer nördlich des Alexanderplatzes beginnt die Straße an der Kreuzung mit der Schönhauser Allee gegenüber der Kulturbrauerei und führt in nordwestlicher Richtung über die Kastanienallee hinweg zur Schwedter Straße am südlichen Eingang des Mauerparks. Die Hausnummern 1–62 verlaufen in Hufeisenform beginnend an der Schönhauser Allee.
Straßenbild
Die Bebauung mit fünf- bis sechsgeschossigen Häusern aus der Gründerzeit ist fast vollständig erhalten. Hausnummer 24 steht die 1883 erbaute Feuerwache Prenzlauer Berg. Die Hausnummer 57–59 hat das heutige Hotel und ehemalige Stadtbad Oderberger Straße, 1902 errichtet von Ludwig Hoffmann.
Oderberger Straße und Kastanienallee bilden seit den 1990er Jahren einen Schwerpunkt des Ausgeh- und Nachtlebens in Prenzlauer Berg. Neben überwiegender Gastronomie gibt es einige Bekleidungsgeschäfte und Handwerksbetriebe. In Richtung Schönhauser Allee ist die Straße seit den 1980er Jahren für den Kraftverkehr eine Sackgasse, seit 2022 ist sie auf gesamter Länge eine Fahrradstraße.
Zwei Baumarten prägen die Oderberger Straße: im südöstlichen Teil am Stadtbad stehen zahlreiche Ahornblättrige Platanen (Platanus acerifolia), gepflanzt ab 1958 und bis zu 25 Meter hoch. Zwischen Kastanienallee und Eberswalder Straße steht seit 1947 eine Reihe Echter Rotdorn (Crataegus laevigata Paul’s Scarlet), zum Teil durch jüngere Pflanzungen ersetzt. In den 1990er Jahren legten Anwohner eine umfangreiche Begrünung mit weiteren Bäumen und Hochbeeten an, die bei einem Straßenumbau 2011 dank einer Nachbarschaftsinitiative in großen Teilen erhalten blieb.
Geschichte
Der Name Oderberger Straße war der erste Name der heutigen Rathausstraße in Berlin-Mitte, die zu den ältesten Straßen der Stadt gehört. Fast 400 Jahre, vom späten 13. bis ins 17. Jahrhundert, führte die Oderberger Straße von der Langen Brücke am heutigen Berliner Schloss zum Oderberger Thor, heute Alexanderplatz.
Das Gebiet der heutigen Oderberger Straße gehörte nach der Separation 1780 zum ausgedehnten Acker tractus des Vorwerks Niederschönhausen. Der Großgrundbesitzer Christian Wilhelm Griebenow kaufte 1823 das Ackerland und legte 1826 die Kastanienallee an, um die Umgebung zu erschließen und aufzuwerten. Der Bau der Oderberger Straße erfolgte in zwei Abschnitten, der Teil westlich der Kastanienallee von 1864–1867, der Ostteil ab Sommer 1884. Beide Male führte der Straßenbau durch das Land der Baumschule Lorberg.
1840er bis 1890er: Die Baumschule Lorberg
1845 errichtete der Materialist und Kolonialwarenhändler Gottlob Heinrich Ludwig Lorberg ein Haus an der Schönhauser Allee 152 und war dort ab 1849 als „Besitzer einer Baumschule“ registriert. Lorbergs Spezialität waren Rosengewächse und Obstbäume. Südlich der heutigen Oderberger Straße eröffnete 1854 die Mägdeherberge Marthashof und 1858 die 15. Kommunalschule an der Kastanienallee, gelegen hinter dem heutigen Stadtbad und damals die erste Schule nördlich des Schönhauser Thores. Für einen Ausbau der Schule verkaufte Lorberg 1862 einen Teil seines Baumschulgeländes.
1864 konkretisierten sich die Planungen der Stadtverwaltung für den Bau einer Kanalisation und Verbindungsstraße, die zwischen Kastanienallee und Schwedter Straße quer durch das Gelände der Lorberg’schen Baumschule laufen sollte (Planstraße 55, Abtheilung XI). Max Richard Lorberg verhandelte 1864–65 mit der Stadtverwaltung und verkaufte das neue Straßenland schließlich für 5.000 Thaler. Ein Stück nördlich, am Exerzierplatz, gehörte das Straßenland der Witwe Wilhelm Griebenows, Caroline. 1867 wurde die zu dieser Zeit noch unbewohnte Straße gepflastert. Ihre lichte Weite von neun Ruthen (33,9 Meter) war größer als die meisten neuen Straßen der Umgebung und entsprach der Breite der 1862 angelegten Bernauer Straße. Die Benennung in Oderbergerstraße erfolgte am 17. Oktober 1873.
Obwohl bereits in vielen Plankarten seit den 1860er Jahren verzeichnet, wurde der südöstliche Teil der Oderberger Straße zwischen Kastanienallee und Schönhauser Allee tatsächlich erst 20 Jahre später angelegt. Für den Bau des dortigen Straßendammes traten die Lorbergs erst 1884 gut 2600 Quadratmeter ihres Landes an die Stadtverwaltung ab. Nach der Fertigstellung der Straße 1885 betrieben sie am Ort des späteren Stadtbades bis 1896 ein Kontor und bis 1910 eine Baumschule an der Schwedter Straße nördlich der Ringbahn, 2024 befand sich der Sitz der Baumschule Lorberg in Tremmen im Havelland.
Bau der Mietshäuser ab 1873
Die ersten größeren Mietshäuser wurden an der Nordseite der Straße Ecke Kastanienallee gebaut. 1874 errichtete dort der Bauunternehmer Hugo Bellien insgesamt sechs Häuser, darunter die heutigen Nummern 8 bis 12. Die Südseite der Straße blieb – mit Ausnahme der Hausnummer 41 (heute Nr. 49) – bis Mitte der 1880er Jahre wenig bebaut. Mit der Verlängerung der Straße bis an die Schönhauser Allee wurde die Hausnummerierung zum Jahr 1887 in die heutige Form geändert. 2024 standen 13 der 55 Mietshäuser unter Denkmalschutz, darunter das Haus Nummer 43, 1889 erbaut von den Architekten Thöns und Schmidtmann.
1883: Zugwache 3 der Berliner Feuerwehr
Für den Bau der Feuerwache und einer dahinter gelegenen Schule kaufte die Stadt von der Witwe Griebenow 1881 ein knapp zwei Hektar großes Grundstück zwischen Oderberger Straße und Straße 53 (Eberswalder Straße). Dieses Grundstück lag damals etwa zweieinhalb Meter höher als das Straßenland. Für die Nivellierung mussten 35.000 Kubikmeter Lehm abgefahren werden. Ende 1883 wurde das Gebäude für die Feuerwehr gebaut und Anfang 1885 war die Zugwache 3 in der Oderberger Straße 24 bereits mit einem Löschzug mit drei Gespannen ausgestattet. Direkt hinter der Feuerwache eröffnete 1889 die 117. und 178. Gemeinde-Doppelschule mit Eingang in der Eberswalder Straße. Die Feuerwache Prenzlauer Berg war 2024 die zweitälteste betriebene Feuerwache Berlins.
1902: Stadtbad Oderberger Straße
1896 kaufte die Stadt Berlin das letzte verbliebene Gelände der Baumschule Lorberg an der Oderberger Straße 57–59 und errichtete dort bis 1902 das Volksbad in der Oderberger Straße, reich ornamentiert und geschmückt im Stil der Neorenaissance. Architekt war der Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. Das Bad war anfangs mit vier Lichthöfen und zusätzlich zum Schwimmbecken mit 60 Wannenbädern und ebenso vielen Brausebädern ausgestattet. In den ersten Jahren besuchten im Durchschnitt 1700 Menschen das Volksbad pro Tag. Unter der Nationalsozialisten wurde das nun Stadtbad genannte Gebäude 1934–1938 umfangreich renoviert, die Lichthöfe wurden dabei überbaut. Von 1986 bis 2016 ruhte der Badebetrieb, und das Haus wurde für Kunst- und Kulturveranstaltungen genutzt. Nach einem Umbau zum Hotel wurde das Schwimmbad ab 2016 privat betrieben.
1902: Gemeindeschule Oderberger Straße
Zeitgleich mit dem Bad und direkt dahinter gelegen errichtete die Stadt die 200./214. Doppel-Gemeindeschule mit 31 Klassenzimmern. Architekt war ebenfalls Ludwig Hoffmann. Die Eingangstore für Mädchen und Knaben waren getrennt und befanden sich zu beiden Seiten des Stadtbades in zwei Häuserlücken an der Oderberger Straße. Hoffmann beschrieb die Schulfassade im Hinterhof als „sehr bescheiden gestaltet“, Innen allerdings wurde die Aula im Mittelbau „reicher ausgebildet“, mit Kassettendecke, aufwendigen Holzpaneelen und Wandflächen mit „aufschabloniert gedämpft rotem Teppichmuster.“ Der Mittelbau samt Aula wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und dann abgerissen. Die erhaltenen Seitenflügel gehörten 2024 zu einer privaten Sprachenschule.
Zweiter Weltkrieg
Die Oderberger Straße war Ort der ersten größeren Kriegsschäden in Prenzlauer Berg. In der Nacht vom 23. auf den 24. September 1940 traf eine Sprengbombe der Royal Air Force das Haus Oderberger Straße 56 und brachte das Hinterhaus zum Einsturz. Eine unentdeckte Langzeitzünderbombe im Haus detonierte drei Tage später am 27. September und beschädigte auch die Nachbarhäuser Nummer 55, Kastanienallee 90 sowie das Gebäude des Stadtbades. Insgesamt vier Menschen starben, mehr als 300 wurden obdachlos.
Beim ersten Angriff mit Luftminen über Berlin am 1. März 1943 traf eine britische Bombe ein Zwangsarbeiterlager im Hofhaus Oderberger Straße 17 / Kastanienallee 12 am späteren Hirschhof. Dabei wurden zwei Insassen getötet und 46 verletzt. Direkte Bombentreffer zerstörten das Eckhaus Nummer 1 zur Schönhauser Allee, außerdem wurden beide Gebäude der Gemeindeschulen, sowohl hinter der Feuerwache als auch hinter dem Stadtbad, beschädigt. Insgesamt blieben die Kriegsschäden in der Oderberger Straße aber relativ gering. 1951 sollte auf dem Grundstück Oderberger Straße 1 eine Grünfläche angelegt werden, 1957 entstand dort ein großes Wohn- und Geschäftshaus im Stil des Sozialistischen Klassizismus.
In der Sackgasse: Berliner Mauer 1961–1989
Mit der Berliner Teilung lag die Oderberger Straße im Grenzgebiet zu West-Berlin. 1961 baute die DDR die Grenzmauer entlang der Bernauer Ecke Schwedter Straße und die sogenannte Hinterlandmauer querte das nordwestliche Ende der Oderberger Straße. Sie wurde zur Sackgasse und war nur über die Gehwege mit der Schwedter- und Eberswalder Straße verbunden. Vom Straßenland aus zu sehen war eine auf West-Berliner Seite stehende Aussichtsplattform auf der Bernauer Straße.
In den späten 1960er Jahren vergab die Kommunale Wohnungsverwaltung Kontingente in der Oderberger Straße an die Humboldt-Universität und die Komische Oper Berlin. Zahlreiche junge Menschen mit akademischem und künstlerischem Umfeld zogen in die heruntergekommenen Wohnungen, um sie im Rahmen der Masseninitiative Schöner unsere Städte und Gemeinden in Eigenarbeit zu renovieren.
Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) betrieb in der Straße insgesamt sechs Konspirative Wohnungen. Im Haus Eberswalder Ecke Oderberger Straße 31 wurde ab 1978 im vierten Stock eine Wohnung zur Überwachung des Grenzstreifens ausgestattet. Neben Film- und Fotoapparaten gab es dort eine Kabelverbindung zu Abhör-Mikrofonen an der Aussichtsplattform Bernauer Straße. Die letzte Konspirative Wohnung in der Oderberger Straße richtete die Stasi im März 1987 im rechten Seitenflügel der Nummer 45 ein, um die im Haus wohnende Regisseurin Freya Klier und den Liedermacher Stephan Krawczyk zu überwachen.
1982–1989: Bürgerbewegung auf dem Hirschhof
1982 schlossen sich Anwohner zusammen, um mehrere Höfe – gelegen zwischen der Oderberger Straße 15 und der Hofbühne des Berliner Praters – zu begrünen und sie 1984 als Kieztreffpunkt auszubauen. Unter Mitwirkung von Bernd Holtfreter erhielten die Anwohner regelmäßig Genehmigungen für Veranstaltungen, da sie die Zustimmung des örtlichen Wohnbezirksausschusses der Nationalen Front hatten – ein für die DDR damals äußerst ungewöhnlicher Vorgang. Die Anwohner übernahmen schließlich den Vorsitz im Wohnbezirksausschuss und der Hirschhof entwickelte sich zu einem Treffpunkt für DDR-Oppositionelle. Es gab Feste, Kunstausstellungen, Theater und Konzerte. 1989 protestierte der Wohnbezirksausschuss erfolgreich gegen Pläne für einen Flächenabriss und eine Neubebauung der Oderberger Straße. Auf einer Veranstaltung des Ausschusses nahm DDR-Chefarchitekt Roland Korn entsprechende Pläne zurück.
Der Hirschhof war 2024 in Privatbesitz, unmittelbar westlich angrenzend lag ein öffentlicher Kinderspielplatz samt Nachbarschaftshaus, genannt Neuer Hirschhof.
Nach 1990
Nach der politischen Wende wurde die Oderberger Straße zu einem beliebten Wohngebiet. Die überfällige Sanierung der Gebäude führte zu steigenden Mieten, doch die Sozialstruktur der Straße blieb teilweise erhalten. Zahlreiche Gastronomie siedelte sich an. In der Oderberger Straße 2 betrieb Wolfgang Krause von 1991–2014 das o zwei, eine Kunstgalerie, in der auch spätere Berühmtheiten wie Elke Erb oder Durs Grünbein auftraten. Seit 1999 besitzt der Verein Straßenfeger. e.V. in der Oderberger Straße 12 ein Wohnhaus und betreibt dort eine Kantine für obdachlose Menschen.
Neben dem Stadtbad errichtete eine Baugruppe von Architekten 2010 das Wohn- und Geschäftshaus Oderberger Straße 56, das sich durch eine außergewöhnlich komplexe und kleinteilige Innengestaltung auszeichnet. Das Projekt gewann 2012 den Deutschen Bauherrenpreis.
Persönlichkeiten
- Dietrich Bonhoeffer (1906–1945), Theologe, wohnte 1932 in der Oderberger Straße 61
- Roland Gawlik (* 1944), Tänzer und Choreograph, wohnte um 1980 in der Oderberger Straße
- Richard Pietraß (* 1946), Lyriker, wohnte 1976–1993 in der Oderberger Straße 18
- Freya Klier (* 1950), Autorin, lebte 1978–1988 in der Oderberger Straße 45
- Steffi Scherzer (* 1957), Primaballerina, wohnte um 1980 in der Oderberger Straße
- David Wagner (* 1971), Schriftsteller, lebt in der Oderberger Straße
Literatur
- Barbara Felsmann, Annett Gröschner (Hrsg.): Durchgangszimmer Prenzlauer Berg. Eine Berliner Künstlersozialgeschichte der 1970er und 1980er Jahre in Selbstauskünften. Mit Beiträgen von Bernd Holtfreter, Wolfgang Krause, Richard Pietraß, u. a. 2. Auflage (Erstauflage 1999). Berlin 2012, ISBN 978-3-86732-121-1
- Freya Klier, Nadja Klier: Die Oderberger Straße. be.bra verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-89809-140-4.
- Wolfgang Krause (Hrsg.): daheim. Ein Hausprojekt. Kastanienallee 15 / Oderberger Straße 8. Extra Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-938370-36-0; 64 Seiten.
Filme
- Meine Oderberger Straße. Dokumentation des rbb, Film von Freya Klier und Nadja Klier, 45 min, Erstausstrahlung am 2. Juni 2015.
Weblinks
- Liste der Baudenkmale in der Oderberger Straße. Denkmaldatenbank Berlin.
Einzelnachweise
- Oderberger Straße. infraVelo GmbH (Grünberlin).
- Karte: Baumbestand Berlin. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Geoportal Berlin; stadt-berlin.de
- Ernst Fidicin: Berlinische Chronik. Berlin 1868. S. 27. zlb.de
- Lorberg. In: Berliner Adreßbuch, 1849, Teil 1, S. 289.
- Heinrich Lorberg: Verzeichniss der Rosensammlung. Berlin 1847. archive.org
- Verwaltungs-Bericht des Magistrats zu Berlin pro 1858/59. Berlin 1860. S. 13. zlb.de
- Thomas Loy: Die Leere nach der Lehre. In: Tagesspiegel, 17. März 2005. tagesspiegel.de
- Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin., 12. Juni 1862, S. 222, Magistrat zu Berlin; zlb.de
- Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin, Magistrat zu Berlin, 1865, S. 498–500; zlb.de
- Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin, Magistrat zu Berlin, 1866, S. 24; zlb.de
- Etat für die Stadt-Haupt-Kasse der Haupt- und Residenzstadt Berlin pro 1867. In: Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin, Magistrat zu Berlin, Etats-Beilagen, Berlin 1867, S. 389; zlb.de
- Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin, Magistrat zu Berlin, 1865, S. 242; zlb.de
- Leopold Kraatz: Bebauungsplan der Umgebungen Berlins. Abtheilung XI. Revidirt im Jahre 1888. Berlin 1888; zlb.de
- Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin, 19. Oktober 1873 (Benennung durch Allerhöchste Cabinets-Ordre); zlb.de
- Vorlage zur Beschlussfassung betreffend die Durchlegung der Oderbergerstraße nach der Schönhauser Allee. In: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin, 1884, S. 173; zlb.de
- Verwaltungs-Bericht des Magistrats zu Berlin: No. XIX. Bericht über die städtische Bauverwaltung. 1885/1886, S. 11; zlb.de
- Lorberg Quality Plants GmbH & Co. KG. lorberg.com
- Oderberger Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1874, Teil 2, S. 268.
- Communal-Blatt der Haupt- und Residenz-Stadt Berlin, Magistrat zu Berlin, 1887, S. 234; zlb.de
- Oderberger Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1887, Teil 2, S. 315.
- Denkmalkarte Berlin. Geoportal Berlin, Stand: Januar 2024; stadt-berlin.de
- Eintrag 09065150 in der Berliner Landesdenkmalliste (Mietshaus Oderberger Straße 43)
- Berichterstattung betreffend die Vorlage wegen Ankaufs des an der Oderbergerstraße gelegenen Griebenow’schen Grundstücks. In: Stenographische Berichte über die öffentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt- und Residenzstadt Berlin, 1881, S. 206–209; zlb.de
- Verwaltungs-Bericht des Magistrats zu Berlin: Bericht über die Verwaltung der Feuerwehr und des Telegraphen, 1886, No. XXI., S. 8; zlb.de
- Bericht über die Gemeinde-Verwaltung der Stadt Berlin in den Verwaltungsjahren 1895 bis 1900, Berlin 1904, S. 143; zlb.de
- Ludwig Hoffmann: Volksbad in der Oderberger Straße. In: ders.: Neubauten der Stadt Berlin. Band II. Hessling, Berlin 1903, S. A XIV ff.; rchitekturmuseum.ub.tu-berlin.de
- Verwaltungs-Bericht des Magistrats zu Berlin für das Etatsjahr 1906: No. 21. Bericht über die städtischen Badeanstalten. S. 9. zlb.de
- Verwaltungsbericht 1937. Umbauten im Stadtbad Prenzlauer Berg. Der Bürgermeister der Reichshauptstadt Berlin, S. 44; zlb.de
- Das Gesundheitswesen Berlins. In: Amtsblatt der Reichshauptstadt Berlin, Nr. 21, 21. Mai 1939, S. 409.
- Ludwig Hoffmann: Neubauten der Stadt Berlin. Band I. Hessling, Berlin 1902. S. VII ff.
- Laurenz Demps: Berichte der Hauptluftschutzstelle der Stadtverwaltung Berlin. Ch. Links, Berlin 2012, Spezialinventar von Kerstin Bötticher, S. 71–73.
- Klaus Grosinski: Prenzlauer Berg. Eine Chronik. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008. S. 142.
- Klaus Grosinski: Prenzlauer Berg. Eine Chronik. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008. S. 146.
- Gebäudeschäden im Gebiet der Stadt Berlin, Stand 1945. Karte 3446 Berlin (Nord). Hauptamt für Vermessung der Stadt Berlin, 1947; stadtmuseum.de
- Nationales Aufbauwerk Bezirk Prenzlauer Berg, Berlin. Zentralbild/Köhler, Fotografie vom 16. Mai 1953; bundesarchiv.de
- ADN-ZB-Hesse 9.3.1957. Fotografie der Baustelle. bundesarchiv.de
- Nadja und Freya Klier: Die Oderberger Straße. Berlin 2017, S. 50 ff.
- Karte der Stasi- und Oppositionsobjekte in Prenzlauer Berg. Robert-Havemann-Gesellschaft und Bundeszentrale für politische Bildung; abgerufen am 19. November 2024.
- Gisela Funke: Ein Innenhof mit Pfiff. In: Neues Deutschland, 38. Jahrgang, Nr. 236, Berlin 6. Oktober 1983, S. 8.
- Wolfgang Kil: Kaum Konfrontation, eher Unterwanderung. In: Schlusche, Pfeiffer-Kloss, Dolff-Bonekämper, Klausmeier (Hrsg.): Stadtentwicklung im doppelten Berlin – Zeitgenossenschaften und Erinnerungsorte. Berlin 2014. S. 190–199; wolfgang-kil.de
- Bernd Holtfreter. Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. – Archiv der DDR-Opposition; havemann-gesellschaft.de
- Ein notorischer Täter. In: Scheinschlag. Berliner Stadtzeitung, 05/2003; Nachruf; scheinschlag.de
- Städtebauliche Leitplanung. Baumassnahmen bis 1990. Bauakademie der DDR, Institut für Städtebau und Architektur, Abt. Stadtstruktur, Berlin Juni 1977; digipeer.de
- Uwe Rada: Kein Abriss unter dieser Nummer. In: taz, 23. Oktober 2019. taz.de
- Wohnprojekt Oderberger Straße 12. Straßenfeger e. V.; strassenfeger.org
- Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2012, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA; deutscherbauherrenpreis.de
Koordinaten: 52° 32′ 19,7″ N, 13° 24′ 32,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Oderberger Strasse in Berlin Prenzlauer Berg ist eine Fahrradstrasse im Ausgehviertel zwischen Kulturbrauerei und Mauerpark 1961 1989 lag sie an der Berliner Mauer Ihre Anwohnerschaft war seit den 1980er Jahren bekannt fur vielfaltige politische kunstlerische und nachbarschaftliche Initiative Benannt ist die Strasse nach der Stadt Oderberg im Landkreis Barnim Oderberger StrasseWappenStrasse in BerlinOderberger Strasse 2024BasisdatenOrt BerlinOrtsteil Prenzlauer BergAngelegt 1867 Westteil 1873 Namensgebung 1885 Ostteil Neugestaltet 2011Hist Namen Strasse 55 Abth XIQuerstrassen Schonhauser Allee Choriner Strasse Kastanienallee Schwedter Strasse Eberswalder StrasseBauwerke Feuerwache 1883 Stadtbad 1902 Technische DatenStrassenlange 550 MeterLageGut 1 7 Kilometer nordlich des Alexanderplatzes beginnt die Strasse an der Kreuzung mit der Schonhauser Allee gegenuber der Kulturbrauerei und fuhrt in nordwestlicher Richtung uber die Kastanienallee hinweg zur Schwedter Strasse am sudlichen Eingang des Mauerparks Die Hausnummern 1 62 verlaufen in Hufeisenform beginnend an der Schonhauser Allee StrassenbildDie Bebauung mit funf bis sechsgeschossigen Hausern aus der Grunderzeit ist fast vollstandig erhalten Hausnummer 24 steht die 1883 erbaute Feuerwache Prenzlauer Berg Die Hausnummer 57 59 hat das heutige Hotel und ehemalige Stadtbad Oderberger Strasse 1902 errichtet von Ludwig Hoffmann Oderberger Strasse und Kastanienallee bilden seit den 1990er Jahren einen Schwerpunkt des Ausgeh und Nachtlebens in Prenzlauer Berg Neben uberwiegender Gastronomie gibt es einige Bekleidungsgeschafte und Handwerksbetriebe In Richtung Schonhauser Allee ist die Strasse seit den 1980er Jahren fur den Kraftverkehr eine Sackgasse seit 2022 ist sie auf gesamter Lange eine Fahrradstrasse Zwei Baumarten pragen die Oderberger Strasse im sudostlichen Teil am Stadtbad stehen zahlreiche Ahornblattrige Platanen Platanus acerifolia gepflanzt ab 1958 und bis zu 25 Meter hoch Zwischen Kastanienallee und Eberswalder Strasse steht seit 1947 eine Reihe Echter Rotdorn Crataegus laevigata Paul s Scarlet zum Teil durch jungere Pflanzungen ersetzt In den 1990er Jahren legten Anwohner eine umfangreiche Begrunung mit weiteren Baumen und Hochbeeten an die bei einem Strassenumbau 2011 dank einer Nachbarschaftsinitiative in grossen Teilen erhalten blieb GeschichteDer Name Oderberger Strasse war der erste Name der heutigen Rathausstrasse in Berlin Mitte die zu den altesten Strassen der Stadt gehort Fast 400 Jahre vom spaten 13 bis ins 17 Jahrhundert fuhrte die Oderberger Strasse von der Langen Brucke am heutigen Berliner Schloss zum Oderberger Thor heute Alexanderplatz Das Gebiet der heutigen Oderberger Strasse gehorte nach der Separation 1780 zum ausgedehnten Acker tractus des Vorwerks Niederschonhausen Der Grossgrundbesitzer Christian Wilhelm Griebenow kaufte 1823 das Ackerland und legte 1826 die Kastanienallee an um die Umgebung zu erschliessen und aufzuwerten Der Bau der Oderberger Strasse erfolgte in zwei Abschnitten der Teil westlich der Kastanienallee von 1864 1867 der Ostteil ab Sommer 1884 Beide Male fuhrte der Strassenbau durch das Land der Baumschule Lorberg 1840er bis 1890er Die Baumschule Lorberg 1845 errichtete der Materialist und Kolonialwarenhandler Gottlob Heinrich Ludwig Lorberg ein Haus an der Schonhauser Allee 152 und war dort ab 1849 als Besitzer einer Baumschule registriert Lorbergs Spezialitat waren Rosengewachse und Obstbaume Sudlich der heutigen Oderberger Strasse eroffnete 1854 die Magdeherberge Marthashof und 1858 die 15 Kommunalschule an der Kastanienallee gelegen hinter dem heutigen Stadtbad und damals die erste Schule nordlich des Schonhauser Thores Fur einen Ausbau der Schule verkaufte Lorberg 1862 einen Teil seines Baumschulgelandes Baumschulen um die spatere Oderberger Strasse rot 1861 1864 konkretisierten sich die Planungen der Stadtverwaltung fur den Bau einer Kanalisation und Verbindungsstrasse die zwischen Kastanienallee und Schwedter Strasse quer durch das Gelande der Lorberg schen Baumschule laufen sollte Planstrasse 55 Abtheilung XI Max Richard Lorberg verhandelte 1864 65 mit der Stadtverwaltung und verkaufte das neue Strassenland schliesslich fur 5 000 Thaler Ein Stuck nordlich am Exerzierplatz gehorte das Strassenland der Witwe Wilhelm Griebenows Caroline 1867 wurde die zu dieser Zeit noch unbewohnte Strasse gepflastert Ihre lichte Weite von neun Ruthen 33 9 Meter war grosser als die meisten neuen Strassen der Umgebung und entsprach der Breite der 1862 angelegten Bernauer Strasse Die Benennung in Oderbergerstrasse erfolgte am 17 Oktober 1873 Obwohl bereits in vielen Plankarten seit den 1860er Jahren verzeichnet wurde der sudostliche Teil der Oderberger Strasse zwischen Kastanienallee und Schonhauser Allee tatsachlich erst 20 Jahre spater angelegt Fur den Bau des dortigen Strassendammes traten die Lorbergs erst 1884 gut 2600 Quadratmeter ihres Landes an die Stadtverwaltung ab Nach der Fertigstellung der Strasse 1885 betrieben sie am Ort des spateren Stadtbades bis 1896 ein Kontor und bis 1910 eine Baumschule an der Schwedter Strasse nordlich der Ringbahn 2024 befand sich der Sitz der Baumschule Lorberg in Tremmen im Havelland Bau der Mietshauser ab 1873 Die ersten grosseren Mietshauser wurden an der Nordseite der Strasse Ecke Kastanienallee gebaut 1874 errichtete dort der Bauunternehmer Hugo Bellien insgesamt sechs Hauser darunter die heutigen Nummern 8 bis 12 Die Sudseite der Strasse blieb mit Ausnahme der Hausnummer 41 heute Nr 49 bis Mitte der 1880er Jahre wenig bebaut Mit der Verlangerung der Strasse bis an die Schonhauser Allee wurde die Hausnummerierung zum Jahr 1887 in die heutige Form geandert 2024 standen 13 der 55 Mietshauser unter Denkmalschutz darunter das Haus Nummer 43 1889 erbaut von den Architekten Thons und Schmidtmann 1883 Zugwache 3 der Berliner Feuerwehr Loschzug mit vier Gespannen vor der Zugwache 3 Feuerwache 2015 Hauptartikel Feuerwache Prenzlauer Berg Fur den Bau der Feuerwache und einer dahinter gelegenen Schule kaufte die Stadt von der Witwe Griebenow 1881 ein knapp zwei Hektar grosses Grundstuck zwischen Oderberger Strasse und Strasse 53 Eberswalder Strasse Dieses Grundstuck lag damals etwa zweieinhalb Meter hoher als das Strassenland Fur die Nivellierung mussten 35 000 Kubikmeter Lehm abgefahren werden Ende 1883 wurde das Gebaude fur die Feuerwehr gebaut und Anfang 1885 war die Zugwache 3 in der Oderberger Strasse 24 bereits mit einem Loschzug mit drei Gespannen ausgestattet Direkt hinter der Feuerwache eroffnete 1889 die 117 und 178 Gemeinde Doppelschule mit Eingang in der Eberswalder Strasse Die Feuerwache Prenzlauer Berg war 2024 die zweitalteste betriebene Feuerwache Berlins 1902 Stadtbad Oderberger Strasse Volksbadeanstalt 1902 Hauptartikel Stadtbad Oderberger Strasse 1896 kaufte die Stadt Berlin das letzte verbliebene Gelande der Baumschule Lorberg an der Oderberger Strasse 57 59 und errichtete dort bis 1902 das Volksbad in der Oderberger Strasse reich ornamentiert und geschmuckt im Stil der Neorenaissance Architekt war der Stadtbaurat Ludwig Hoffmann Das Bad war anfangs mit vier Lichthofen und zusatzlich zum Schwimmbecken mit 60 Wannenbadern und ebenso vielen Brausebadern ausgestattet In den ersten Jahren besuchten im Durchschnitt 1700 Menschen das Volksbad pro Tag Unter der Nationalsozialisten wurde das nun Stadtbad genannte Gebaude 1934 1938 umfangreich renoviert die Lichthofe wurden dabei uberbaut Von 1986 bis 2016 ruhte der Badebetrieb und das Haus wurde fur Kunst und Kulturveranstaltungen genutzt Nach einem Umbau zum Hotel wurde das Schwimmbad ab 2016 privat betrieben 1902 Gemeindeschule Oderberger Strasse Aula der Gemeindeschule 1902 Zeitgleich mit dem Bad und direkt dahinter gelegen errichtete die Stadt die 200 214 Doppel Gemeindeschule mit 31 Klassenzimmern Architekt war ebenfalls Ludwig Hoffmann Die Eingangstore fur Madchen und Knaben waren getrennt und befanden sich zu beiden Seiten des Stadtbades in zwei Hauserlucken an der Oderberger Strasse Hoffmann beschrieb die Schulfassade im Hinterhof als sehr bescheiden gestaltet Innen allerdings wurde die Aula im Mittelbau reicher ausgebildet mit Kassettendecke aufwendigen Holzpaneelen und Wandflachen mit aufschabloniert gedampft rotem Teppichmuster Der Mittelbau samt Aula wurde im Zweiten Weltkrieg beschadigt und dann abgerissen Die erhaltenen Seitenflugel gehorten 2024 zu einer privaten Sprachenschule Zweiter Weltkrieg Die Oderberger Strasse war Ort der ersten grosseren Kriegsschaden in Prenzlauer Berg In der Nacht vom 23 auf den 24 September 1940 traf eine Sprengbombe der Royal Air Force das Haus Oderberger Strasse 56 und brachte das Hinterhaus zum Einsturz Eine unentdeckte Langzeitzunderbombe im Haus detonierte drei Tage spater am 27 September und beschadigte auch die Nachbarhauser Nummer 55 Kastanienallee 90 sowie das Gebaude des Stadtbades Insgesamt vier Menschen starben mehr als 300 wurden obdachlos Beim ersten Angriff mit Luftminen uber Berlin am 1 Marz 1943 traf eine britische Bombe ein Zwangsarbeiterlager im Hofhaus Oderberger Strasse 17 Kastanienallee 12 am spateren Hirschhof Dabei wurden zwei Insassen getotet und 46 verletzt Direkte Bombentreffer zerstorten das Eckhaus Nummer 1 zur Schonhauser Allee ausserdem wurden beide Gebaude der Gemeindeschulen sowohl hinter der Feuerwache als auch hinter dem Stadtbad beschadigt Insgesamt blieben die Kriegsschaden in der Oderberger Strasse aber relativ gering 1951 sollte auf dem Grundstuck Oderberger Strasse 1 eine Grunflache angelegt werden 1957 entstand dort ein grosses Wohn und Geschaftshaus im Stil des Sozialistischen Klassizismus In der Sackgasse Berliner Mauer 1961 1989 Die Oderberger Strasse im Jahr 1986 Mit der Berliner Teilung lag die Oderberger Strasse im Grenzgebiet zu West Berlin 1961 baute die DDR die Grenzmauer entlang der Bernauer Ecke Schwedter Strasse und die sogenannte Hinterlandmauer querte das nordwestliche Ende der Oderberger Strasse Sie wurde zur Sackgasse und war nur uber die Gehwege mit der Schwedter und Eberswalder Strasse verbunden Vom Strassenland aus zu sehen war eine auf West Berliner Seite stehende Aussichtsplattform auf der Bernauer Strasse In den spaten 1960er Jahren vergab die Kommunale Wohnungsverwaltung Kontingente in der Oderberger Strasse an die Humboldt Universitat und die Komische Oper Berlin Zahlreiche junge Menschen mit akademischem und kunstlerischem Umfeld zogen in die heruntergekommenen Wohnungen um sie im Rahmen der Masseninitiative Schoner unsere Stadte und Gemeinden in Eigenarbeit zu renovieren Das Ministerium fur Staatssicherheit Stasi betrieb in der Strasse insgesamt sechs Konspirative Wohnungen Im Haus Eberswalder Ecke Oderberger Strasse 31 wurde ab 1978 im vierten Stock eine Wohnung zur Uberwachung des Grenzstreifens ausgestattet Neben Film und Fotoapparaten gab es dort eine Kabelverbindung zu Abhor Mikrofonen an der Aussichtsplattform Bernauer Strasse Die letzte Konspirative Wohnung in der Oderberger Strasse richtete die Stasi im Marz 1987 im rechten Seitenflugel der Nummer 45 ein um die im Haus wohnende Regisseurin Freya Klier und den Liedermacher Stephan Krawczyk zu uberwachen 1982 1989 Burgerbewegung auf dem Hirschhof Hauptartikel Hirschhof 1982 schlossen sich Anwohner zusammen um mehrere Hofe gelegen zwischen der Oderberger Strasse 15 und der Hofbuhne des Berliner Praters zu begrunen und sie 1984 als Kieztreffpunkt auszubauen Unter Mitwirkung von Bernd Holtfreter erhielten die Anwohner regelmassig Genehmigungen fur Veranstaltungen da sie die Zustimmung des ortlichen Wohnbezirksausschusses der Nationalen Front hatten ein fur die DDR damals ausserst ungewohnlicher Vorgang Die Anwohner ubernahmen schliesslich den Vorsitz im Wohnbezirksausschuss und der Hirschhof entwickelte sich zu einem Treffpunkt fur DDR Oppositionelle Es gab Feste Kunstausstellungen Theater und Konzerte 1989 protestierte der Wohnbezirksausschuss erfolgreich gegen Plane fur einen Flachenabriss und eine Neubebauung der Oderberger Strasse Auf einer Veranstaltung des Ausschusses nahm DDR Chefarchitekt Roland Korn entsprechende Plane zuruck Der Hirschhof war 2024 in Privatbesitz unmittelbar westlich angrenzend lag ein offentlicher Kinderspielplatz samt Nachbarschaftshaus genannt Neuer Hirschhof Nach 1990 Oderberger Strasse 6 April 1989 und 2024 Nach der politischen Wende wurde die Oderberger Strasse zu einem beliebten Wohngebiet Die uberfallige Sanierung der Gebaude fuhrte zu steigenden Mieten doch die Sozialstruktur der Strasse blieb teilweise erhalten Zahlreiche Gastronomie siedelte sich an In der Oderberger Strasse 2 betrieb Wolfgang Krause von 1991 2014 das o zwei eine Kunstgalerie in der auch spatere Beruhmtheiten wie Elke Erb oder Durs Grunbein auftraten Seit 1999 besitzt der Verein Strassenfeger e V in der Oderberger Strasse 12 ein Wohnhaus und betreibt dort eine Kantine fur obdachlose Menschen Neben dem Stadtbad errichtete eine Baugruppe von Architekten 2010 das Wohn und Geschaftshaus Oderberger Strasse 56 das sich durch eine aussergewohnlich komplexe und kleinteilige Innengestaltung auszeichnet Das Projekt gewann 2012 den Deutschen Bauherrenpreis PersonlichkeitenDietrich Bonhoeffer 1906 1945 Theologe wohnte 1932 in der Oderberger Strasse 61 Roland Gawlik 1944 Tanzer und Choreograph wohnte um 1980 in der Oderberger Strasse Richard Pietrass 1946 Lyriker wohnte 1976 1993 in der Oderberger Strasse 18 Freya Klier 1950 Autorin lebte 1978 1988 in der Oderberger Strasse 45 Steffi Scherzer 1957 Primaballerina wohnte um 1980 in der Oderberger Strasse David Wagner 1971 Schriftsteller lebt in der Oderberger StrasseLiteraturBarbara Felsmann Annett Groschner Hrsg Durchgangszimmer Prenzlauer Berg Eine Berliner Kunstlersozialgeschichte der 1970er und 1980er Jahre in Selbstauskunften Mit Beitragen von Bernd Holtfreter Wolfgang Krause Richard Pietrass u a 2 Auflage Erstauflage 1999 Berlin 2012 ISBN 978 3 86732 121 1 Freya Klier Nadja Klier Die Oderberger Strasse be bra verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 89809 140 4 Wolfgang Krause Hrsg daheim Ein Hausprojekt Kastanienallee 15 Oderberger Strasse 8 Extra Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 938370 36 0 64 Seiten FilmeMeine Oderberger Strasse Dokumentation des rbb Film von Freya Klier und Nadja Klier 45 min Erstausstrahlung am 2 Juni 2015 WeblinksCommons Oderberger Strasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Baudenkmale in der Oderberger Strasse Denkmaldatenbank Berlin EinzelnachweiseOderberger Strasse infraVelo GmbH Grunberlin Karte Baumbestand Berlin Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Bauen und Wohnen Geoportal Berlin stadt berlin de Ernst Fidicin Berlinische Chronik Berlin 1868 S 27 zlb de Lorberg In Berliner Adressbuch 1849 Teil 1 S 289 Heinrich Lorberg Verzeichniss der Rosensammlung Berlin 1847 archive org Verwaltungs Bericht des Magistrats zu Berlin pro 1858 59 Berlin 1860 S 13 zlb de Thomas Loy Die Leere nach der Lehre In Tagesspiegel 17 Marz 2005 tagesspiegel de Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin 12 Juni 1862 S 222 Magistrat zu Berlin zlb de Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin Magistrat zu Berlin 1865 S 498 500 zlb de Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin Magistrat zu Berlin 1866 S 24 zlb de Etat fur die Stadt Haupt Kasse der Haupt und Residenzstadt Berlin pro 1867 In Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin Magistrat zu Berlin Etats Beilagen Berlin 1867 S 389 zlb de Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin Magistrat zu Berlin 1865 S 242 zlb de Leopold Kraatz Bebauungsplan der Umgebungen Berlins Abtheilung XI Revidirt im Jahre 1888 Berlin 1888 zlb de Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin 19 Oktober 1873 Benennung durch Allerhochste Cabinets Ordre zlb de Vorlage zur Beschlussfassung betreffend die Durchlegung der Oderbergerstrasse nach der Schonhauser Allee In Vorlagen fur die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin 1884 S 173 zlb de Verwaltungs Bericht des Magistrats zu Berlin No XIX Bericht uber die stadtische Bauverwaltung 1885 1886 S 11 zlb de Lorberg Quality Plants GmbH amp Co KG lorberg com Oderberger Strasse In Berliner Adressbuch 1874 Teil 2 S 268 Communal Blatt der Haupt und Residenz Stadt Berlin Magistrat zu Berlin 1887 S 234 zlb de Oderberger Strasse In Berliner Adressbuch 1887 Teil 2 S 315 Denkmalkarte Berlin Geoportal Berlin Stand Januar 2024 stadt berlin de Eintrag 09065150 in der Berliner Landesdenkmalliste Mietshaus Oderberger Strasse 43 Berichterstattung betreffend die Vorlage wegen Ankaufs des an der Oderbergerstrasse gelegenen Griebenow schen Grundstucks In Stenographische Berichte uber die offentlichen Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung der Haupt und Residenzstadt Berlin 1881 S 206 209 zlb de Verwaltungs Bericht des Magistrats zu Berlin Bericht uber die Verwaltung der Feuerwehr und des Telegraphen 1886 No XXI S 8 zlb de Bericht uber die Gemeinde Verwaltung der Stadt Berlin in den Verwaltungsjahren 1895 bis 1900 Berlin 1904 S 143 zlb de Ludwig Hoffmann Volksbad in der Oderberger Strasse In ders Neubauten der Stadt Berlin Band II Hessling Berlin 1903 S A XIV ff rchitekturmuseum ub tu berlin de Verwaltungs Bericht des Magistrats zu Berlin fur das Etatsjahr 1906 No 21 Bericht uber die stadtischen Badeanstalten S 9 zlb de Verwaltungsbericht 1937 Umbauten im Stadtbad Prenzlauer Berg Der Burgermeister der Reichshauptstadt Berlin S 44 zlb de Das Gesundheitswesen Berlins In Amtsblatt der Reichshauptstadt Berlin Nr 21 21 Mai 1939 S 409 Ludwig Hoffmann Neubauten der Stadt Berlin Band I Hessling Berlin 1902 S VII ff Laurenz Demps Berichte der Hauptluftschutzstelle der Stadtverwaltung Berlin Ch Links Berlin 2012 Spezialinventar von Kerstin Botticher S 71 73 Klaus Grosinski Prenzlauer Berg Eine Chronik Karl Dietz Verlag Berlin 2008 S 142 Klaus Grosinski Prenzlauer Berg Eine Chronik Karl Dietz Verlag Berlin 2008 S 146 Gebaudeschaden im Gebiet der Stadt Berlin Stand 1945 Karte 3446 Berlin Nord Hauptamt fur Vermessung der Stadt Berlin 1947 stadtmuseum de Nationales Aufbauwerk Bezirk Prenzlauer Berg Berlin Zentralbild Kohler Fotografie vom 16 Mai 1953 bundesarchiv de ADN ZB Hesse 9 3 1957 Fotografie der Baustelle bundesarchiv de Nadja und Freya Klier Die Oderberger Strasse Berlin 2017 S 50 ff Karte der Stasi und Oppositionsobjekte in Prenzlauer Berg Robert Havemann Gesellschaft und Bundeszentrale fur politische Bildung abgerufen am 19 November 2024 Gisela Funke Ein Innenhof mit Pfiff In Neues Deutschland 38 Jahrgang Nr 236 Berlin 6 Oktober 1983 S 8 Wolfgang Kil Kaum Konfrontation eher Unterwanderung In Schlusche Pfeiffer Kloss Dolff Bonekamper Klausmeier Hrsg Stadtentwicklung im doppelten Berlin Zeitgenossenschaften und Erinnerungsorte Berlin 2014 S 190 199 wolfgang kil de Bernd Holtfreter Robert Havemann Gesellschaft e V Archiv der DDR Opposition havemann gesellschaft de Ein notorischer Tater In Scheinschlag Berliner Stadtzeitung 05 2003 Nachruf scheinschlag de Stadtebauliche Leitplanung Baumassnahmen bis 1990 Bauakademie der DDR Institut fur Stadtebau und Architektur Abt Stadtstruktur Berlin Juni 1977 digipeer de Uwe Rada Kein Abriss unter dieser Nummer In taz 23 Oktober 2019 taz de Wohnprojekt Oderberger Strasse 12 Strassenfeger e V strassenfeger org Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2012 Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA deutscherbauherrenpreis de 52 538802777778 13 409102777778 Koordinaten 52 32 19 7 N 13 24 32 8 O Normdaten Geografikum GND 4688442 7 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 247397299