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Die optische Kohärenztomographie auch optische Kohärenztomografie englisch optical coherence tomography kurz OCT ist ein

Optische Kohärenztomografie

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Optische Kohärenztomografie
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Die optische Kohärenztomographie (auch optische Kohärenztomografie, englisch optical coherence tomography, kurz OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem 2- und 3-dimensionale Aufnahmen aus streuenden Materialien (beispielsweise biologischem Gewebe) in Mikrometerauflösung erhalten werden.

Dazu wird breitbandiges Licht, welches eine geringe Kohärenzlänge aufweist, mit einem Strahlteiler in zwei Teilstrahlen geteilt. Ein Teilstrahl wird auf die Probe gelenkt, der andere Teilstrahl durchläuft eine Referenzstrecke. Das von der Probe reflektierte Licht wird mit dem Referenzlicht in einem Interferometer überlagert und so zur Interferenz gebracht. Aus dem Interferenzsignal lassen sich dann verschiedene Strukturen entlang der optischen Achse (Tiefe) unterscheiden. Durch laterales Scannen über die Probe erhält man dreidimensionale Bilder.

Haupteinsatzgebiet der OCT ist die Medizin, primär die Augenheilkunde. Hier wird in der Regel Infrarotlicht im Wellenlängenbereich von ca. 800 bis 1400 nm benutzt (daher auch die Bezeichnung als optische Tomografie).

Die Stärken der OCT liegen in der relativ hohen Eindringtiefe (1–3 mm, abhängig von den verwendeten Wellenlängen) in streuendes Gewebe bei gleichzeitig hoher axialer Auflösung (0,5–15 µm). Die Bandbreite der verwendeten Lichtquelle bestimmt die axiale Auflösung. Beispiel: Eine Superlumineszenzdiode als Lichtquelle mit einer zentralen Wellenlänge von 1325 nm und einer Bandbreite von 97 nm hat eine Kohärenzlänge von ca. 16 Mikrometer. Die OCT-Auflösung in axialer Richtung ist dann gleich der halben Kohärenzlänge, im Beispiel somit 8 Mikrometer.

Damit ein vollständiges 3D-Bild erhalten wird, sind je nach OCT-Messmethode Scans über das Objekt zu machen. Soll beispielsweise ein Volumen von 1 mm × 1 mm × 1 mm mit einer Auflösung in alle Richtungen von 10 Mikrometern gescannt werden, braucht man dazu im ungünstigsten Fall 1 Million Messungen. Je nach verwendeter OCT-Messmethode kann jedoch beispielsweise die axiale Messung simultan über die ganze Tiefe erfolgen. Dann werden für das Vermessen eines Volumens von 1 mm × 1 mm × 1 mm mit 10 Mikrometern Auflösung nur noch 10.000 Scans entsprechend 10.000 Messungen benötigt. Kommerzielle OCT-Instrumente (Stand 2019) erreichen Scanraten von 85 kHz.

Prinzip

„Das Prinzip der OCT beruht auf der Technik der Weißlicht-Interferometrie, welche Strahlung mit geringer zeitlicher Kohärenz einsetzt und sich am technischen Aufbau eines Michelson-Interferometers darstellen lässt.“

Eine Lichtquelle (beispielsweise eine Superlumineszenzdiode) beleuchtet über einen Strahlteiler die zu untersuchende Probe im Messarm (Probenstrahl) des Weißlichtinterferometers. Das vom Strahlteiler durchgelassene Licht (Referenzstrahl) fällt auf einen Spiegel im Referenzarm und wird von diesem zurückreflektiert. Probenstrahl und Referenzstrahl treffen wieder zusammen und interferieren genau dann, wenn die Differenz der von beiden Strahlen zurückgelegten Wege (optische Weglängendifferenz) kleiner als die Kohärenzlänge ist. Die Kohärenzlänge des Lasers bestimmt die Tiefenausdehnung der abgebildeten Ebene. Während man in der klassischen Interferometrie mit Lichtquellen einer möglichst großen Kohärenzlänge arbeitet (damit große Längenänderungen gemessen werden können), werden in der OCT Lichtquellen mit einer möglichst kleinen Kohärenzlänge eingesetzt (damit man eine geringe, d. h. hohe Tiefenauflösung erreicht). Das Interferenzsignal wird mit einem Detektor aufgezeichnet und danach ausgewertet.

Durch Verfahren des Spiegels im Referenzarm erhält man Interferenzsignale aus unterschiedlichen Tiefen der Probe, wenn es dort reflektierende Strukturen gibt. Das Verfahren des Spiegels im Referenzarm bei gleichzeitiger Messung des Interferenzsignals erlaubt somit ein axiales Scannen der Probe. Da Weglängenunterschiede über die Lichtgeschwindigkeit auch als Laufzeitdifferenzen angegeben werden können, wird diese OCT-Methode als Time-Domain (TD) OCT bezeichnet. Für ein 3-dimensionales Bild von der Probe wird der Probenstrahl lateral über die Probe gefahren (gescannt). Die kleinstmögliche laterale Auflösung entspricht in diesem Fall etwa dem Durchmesser des Lichtstrahls. Die axiale Tiefenauflösung wird dagegen durch die Koheränzlänge des verwendeten Lichts bestimmt.

Thermische Lichtquellen wie Glühlampen haben eine sehr kleine Kohärenzlänge. Diese Lichtquellen sind aber dennoch nicht gut für die OCT geeignet, weil sie sich nicht gut fokussieren lassen und daher nur sehr schwache Interferenzsignale entstehen. Laser lassen sich aufgrund der guten räumlichen Kohärenz gut fokussieren, haben aber im Allgemeinen eine sehr große Kohärenzlänge. Für die OCT benötigt man Lichtquellen mit kleiner Kohärenzlänge, die aber gleichzeitig eine hohe räumliche Kohärenz aufweisen, so dass sie sich gut fokussieren lassen. Sehr gut geeignet sind Superlumineszenzdioden.

Anwendung

Anwendungsbereiche liegen primär in der Medizin: Vor allem in der Augenheilkunde sowie zur frühzeitigen Krebsdiagnose und zur Hautuntersuchung wird die OCT eingesetzt. Hier werden Reflexionen an Grenzflächen von Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex ausgemessen und so ein dreidimensionales Bild rekonstruiert. Eine solche Rekonstruktion wird als Tomografie bezeichnet.

Verwendet wird OCT derzeit bei der Untersuchung des Augenhintergrundes bzw. des hinteren Augenabschnittes, da konkurrierende Techniken wie z. B. das Konfokalmikroskop die feine Schichtstruktur der ca. 250–300 µm dicken Netzhaut aufgrund der geringen Pupillengröße und des großen Abstandes von Hornhaut zu Netzhaut nur unzureichend abbilden können. Weiterhin wird mit OCT bei Voruntersuchungen für Kataraktoperationen die Augenlänge gemessen. Dies ist ein wichtiger Parameter zur Berechnung der einzusetzenden Intraokularlinse. Andere Verfahren wiederum eignen sich nicht, weil sie das menschliche Auge zu sehr belasten bzw. vom Glaskörper des Auges zu stark beeinträchtigt werden (z. B. hochauflösender Ultraschall). Außerdem ist das berührungslose Messen von Vorteil, weil es Infektionsrisiken und psychische Belastung weitgehend reduziert.

Die OCT-Untersuchung der Netzhaut dient der Diagnostik von Erkrankungen der Netzhaut wie der Makuladegeneration (Erkrankung der zentralen Netzhaut), des diabetischen Makulaödems (Flüssigkeitseinlagerung in die zentrale Netzhaut bei der diabetischen Retinopathie) und des Makulaödems bei Netzhautvenenthrombose (Zentralvenenthrombose, Astvenenthrombose). Ferner wird die Untersuchung einzelner Netzhautschichten wie der retinalen Nervenfaserschicht (retinal nerve fiber layer, RNFL) und des Ganglienzellkomplexes (ganglion cell complex, GCC) zur Diagnostik von Erkrankungen des Sehnerven, etwa der Optikusatrophie, oder beim Glaukom herangezogen. Wegen ihrer Bedeutung ist die OCT-Untersuchung in der Augenheilkunde Facharztstandard (Behandlungsstandard eines durchschnittlichen Facharztes für Augenheilkunde). Die in Deutschland verwendeten OCT-Geräte in Augenarztpraxen sind aber durchaus unterschiedlich.

Eine weitere Anwendung der OCT in der Augenheilkunde ist die OCT-Angiografie. Um den Blutfluss mittels OCT-Angiografie abzubilden, wird zunächst jeder B-Scan eines Volumenscans an der exakt gleichen Position mehrfach kurz hintereinander wiederholt, und die zeitlichen Kontrastunterschiede an dieser Position werden analysiert. Aus der vergleichenden Auswertung aller B-Scans eines Volumenscans ergeben sich neben Bereichen mit gleichbleibendem Kontrast auch Bereiche mit zeitlichen Kontrastunterschieden. Diese stellen einen Blutfluss dar, sodass das Gefäßsystem mittels OCT-Angiografie innerhalb des vom Volumenscan erfassten Bereichs dreidimensional dargestellt werden kann. Durch Segmentierung zwischen bestimmten Netzhautschichten können zudem partielle En-face-Darstellungen des Mikrogefäßsystems dieser Netzhautbereiche in beliebiger Tiefe erstellt werden. Dies kann unter anderem angewandt werden, um die Flussdichte in der Choriocapillaris zu untersuchen. Diese Gefäßschicht ist ansonsten nur schwer darstellbar.

Neben der diagnostischen Bildgebung findet die OCT auch intraoperativ Anwendung. Beispielsweise lässt sich bei Netzhautoperationen eine epiretinale Membran in Echtzeit darstellen. Ob dies zu besseren operativen Ergebnissen führt, ist bislang jedoch unklar.

Ein neues Einsatzgebiet der OCT ist die kardiovaskuläre Bildgebung. Die intravaskuläre optische Kohärenztomographie ist eine neue, auf Infrarotlicht basierende Technik, die Arterien mit einer Auflösung von 10–20 µm darstellen kann. Verschiedene präklinische sowie klinische Serien zeigten, dass OCT eine sichere Identifikation intramuraler sowie luminaler Morphologien ermöglicht, z. B. Plaques, Thromben, Dissektionen sowie Informationen über Lumen und Stentdimensionen. Studien zum Vergleich von IVUS und OCT zeigten, dass OCT zusätzliche morphologische Informationen erbringt, die eine verbesserte Plaquecharakterisierung erlauben.

Die OCT hat ein sehr großes, weiterhin wachsendes Anwendungspotential im Bereich der zerstörungsfreien Prüfung. Weltweit arbeiten einige Gruppen daran, die OCT auch für die Qualitätskontrolle von Produkten und Prozessen in der Industrie zu etablieren. Vor allem im Bereich der Kunststoffindustrie gibt es ein breites Anwendungsspektrum (z. B. die Inline-Überwachung von Extrusionsprozessen, Qualitätskontrolle von Verbundmaterialien etc.). Ein weiterer Anwendungsbereich mit großem Zukunftspotential (aufgrund der hohen Stückzahlen / Durchsätze) ist die Überwachung von Tablettenbeschichtungsprozessen in der pharmazeutischen Industrie.

Axiale Auflösung und Bandbreite

Nach anfänglichen Versuchen mit Lichtquellen von beschränkter Bandbreite (einige Nanometer) wurden relativ breitbandige Lichtquellen mit hoher räumlicher Kohärenz verfügbar und eingesetzt. Zumeist basierten die Systeme auf Superlumineszenzdioden mit einer Bandbreite entsprechend einigen zehn Nanometer Variation der Wellenlänge (typ. 30 nm, entspricht mindestens 30 µm Auflösung). Im Jahre 1997 wurde diese Auflösung um das Zehnfache gesteigert (>100 nm, entspricht mindestens 3 µm axialer Auflösung). Damit kommen die Tomogramme den histologischen Schnitten sehr nah (1 µm Schnittdicke).

Folgende Formel (hergeleitet aus dem zwischen und spektraler Breite, gemessen bei voller Breite auf halber Höhe) erlaubt es, bei einem Spektrum mit Gauß-Verteilung die zugehörige axiale Auflösung zu berechnen:

Δz=2ln⁡(2)λ02πΔλ{\displaystyle {\Delta z}={{2\ln(2)\,\lambda _{0}^{2}} \over {\pi \,\Delta \lambda }}}
Δz{\displaystyle \Delta z} = axiale Auflösung
λ0{\displaystyle \lambda _{0}} = Wellenlänge bei zentraler Wellenzahl
Δλ{\displaystyle \Delta \lambda } = volle spektrale Bandbreite bei halber Höhe des Spektrums (FWHM) Annahme: gaußförmiges Spektrum

Die Dispersion im menschlichen Gewebe und vor allem im Glaskörper des Auges zerstört die Kohärenz der beiden Arme. Geschicktes Ausbalancieren der Dispersion in beiden Armen ermöglicht aber ein Restituieren der Kohärenz. Die Präzision der ultrahochauflösenden OCT hat zu einem Umdenken in der Augenheilkunde geführt, da Augenärzte plötzlich Informationen erhalten können, die sie nur aus dem Lehrbuch kannten. Dies ermöglicht, bereits kleinste Veränderungen in Frühstadien zu erkennen, was mit anderen Methoden nur schwer oder gar nicht möglich war.

Neueste Entwicklungen der nichtlinearen Optik erlauben es, Lichtquellen für andere Wellenlängenregionen und mit noch größerer Bandbreite zu entwickeln (siehe Bild).

Abtastrate

Im Zeitbereich wird das Interferenzsignal auf beliebig kleinen Intervallen abgetastet (engl. sampled). Die Abtastrate hat allerdings keinen Einfluss auf die Auflösung. Die Kurve wird deshalb zwar genauer gemessen, die geringste Breite eines Einzelsignals wird aber nicht schmaler. Unterschreitet die Abtastrate allerdings die doppelte Trägerfrequenz des Signals, kommt es zu Aliasing-Artefakten gemäß dem Abtasttheorem von Nyquist-Shannon.

Messmethoden

Aufgrund der Verknüpfung der Autokorrelation (Kreuzkorrelation eines zeitlichen Signals mit sich selbst) mit dem Frequenzspektrum einer Funktion über die Fourier-Transformation gilt im optischen Bereich die analoge Beziehung zwischen dem optischen Spektrum und dem Interferenzsignal. Deshalb spricht man einerseits vom Signal im Zeitbereich (englisch time domain, TD) und andererseits vom Signal im Frequenzbereich (englisch frequency domain, FD). Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass man entweder den Referenzarm in der Länge verändert und kontinuierlich die Intensität der Interferenz misst, ohne auf das Spektrum Rücksicht zu nehmen (time domain), oder die Interferenz der einzelnen spektralen Komponenten erfasst (frequency domain). Eine Variante des FD-OCT nimmt die einzelnen spektralen Komponenten zeitlich nacheinander auf, indem die Wellenlänge der Strahlungsquelle durchgestimmt wird (englisch swept source, SS). SS-OCT kommt deshalb bei der Detektion ohne Spektrometer aus, benötigt aber eine hinsichtlich der Wellenlänge durchstimmbare Strahlungsquelle. FD-OCT wurden erst durch die Verfügbarkeit von schnellen, empfindlichen Kameras und schnellen Rechnern ermöglicht.

Der Vorteil der FD-Verfahren liegt in der einfachen und schnellen simultanen Messung. Hier kann simultan die vollständige Information über die Tiefe akquiriert werden, ohne dass ein mechanisch bewegliches Teil benötigt wird. Dies erhöht die Stabilität und die Geschwindigkeit. Man kann den Unterschied der Verfahren auch darin sehen, dass TD-OCT in jedem Messpunkt die Gesamtleistung des Referenz- und des Messarmes aufnehmen muss, dabei aber der Interferenzanteil nur einen extrem kleinen Teil ausmacht, wodurch das Rauschen des Gesamtsignals gegenüber dem Nutzanteil überwiegt. Bei Aufnahme im Frequenzbereich (FD-OCT) wird in jedem spektralen Kanal nur die entsprechende spektrale Leistung als Hintergrund gemessen. Somit gehen alle Störungen aus den anderen spektralen Bereichen verloren. Die notwendige Dynamik des Detektors sinkt mit der Gesamtleistung pro Kanal. Folglich benötigen bei gleicher Sensitivität (= Empfindlichkeit zur Messung kleinster Reflektivitäten) Frequenzbereichsmessungen nur einen Bruchteil der Strahlungsleistung. FD-OCT ist in der Messgeschwindigkeit und der Kontrastreiche weitaus effektiver und effizienter als TD-OCT. Für Anwendungen am Auge kann dies ein wichtiger Aspekt sein. Prinzipiell ist auch im Zeitbereich das Analoge zur SS-OCT, d. h. eine simultane Messung, möglich, sie erfordert aber nichtlineare Prozesse, die nur bei relativ hohen Lichtintensitäten funktionieren. Dies widerspricht aber der hochsensitiven Messung bei Messsignalleistungen unterhalb des Nanowattbereichs.

Die Fourier-Transformation arbeitet allerdings im komplexen Zahlenraum, deshalb sind beide Verfahren nur dann gleichwertig, wenn die komplexwertigen Funktionen bekannt sind. Das endgültige Messsignal soll aber den zeitlichen Verlauf der Reflektivität (= Absolutbetrag der Intensität in der Zeit) wiedergeben, weshalb es bei Intensitätsaufnahmen im Frequenzbereich und Fehlen der komplexwertigen Information zu Doppeldeutigkeiten kommt. Das Ergebnis ist das „Umklappen des Bildes“ beim konventionellen FD-Verfahren. Da der imaginäre Anteil einer Funktion aber einem Phasensprung um 90° entspricht, kann man durch zusätzliche Messung mit einem um 90° in der Laufzeit (also einem Viertel der Wellenlänge) verschobenen Referenzarm die komplexwertige Funktion herstellen und damit die vollständige zeitliche Funktion rekonstruieren.

Abtastrate, Linienbreite und Messtiefe

Die Abtastrate im Frequenzbereich ist über die Fourier-Transformation mit der Messtiefe verknüpft. Eine höhere Abtastrate bzw. Pixelanzahl eines Detektors innerhalb des gleichen Spektralbereiches erhöht also den Bereich, in dem mehrere Objekte eindeutig voneinander unterschieden werden können. Hier gilt aber wieder dieselbe Einschränkung wie im Zeitbereich: Wenn die Linienbreite, also die geringstmögliche spektrale Einzellinie, unterschritten wird, gibt es keine zusätzliche Information beim Überabtasten mehr. (Die Linienbreite ist entweder durch die Lichtquelle beim temporal encoding oder durch die Abbildungsgeometrie und Streueffekte im Spektrometer beim spatial encoding beschränkt.) Eine größere Linienbreite als Abtastdichte führt nach der Fourier-Transformation zu einem Abfall der Objektintensität gegen den Rand des Ortsraumes. Beim Unterabtasten wiederum kommt es zur Ausbildung von Mehrfachbildern auch abseits der nullten Ordnung des Ortsbereichs, also des Bereichs, in dessen Mitte der Messarm und der Referenzarm gleich lang sind. Beim Unterabtasten werden folglich Objekte außerhalb des Messbereichs hereingespiegelt.

OCT-Messmethoden

In der letzten Zeit wurden viele unterschiedliche Methoden zur Signalerfassung entwickelt. Es folgt ein systematischer Überblick über alle möglichen Verfahren. Die holografischen Verfahren sind das räumliche, transversale Pendant zum longitudinalen, zeitlichen Frequenzbereich der optischen Laufzeit. Es besteht also eine Fourier-Beziehung zwischen longitudinaler Laufzeit und zeitlicher Frequenz sowie zwischen transversaler Auslenkung und transversaler Ortsfrequenz. Prinzipiell unterscheidet man zwei Untergruppen, bei denen einerseits das Signal zeitlich kodiert (time encoded), also sequentiell aufgenommen wird, oder räumlich kodiert (spatially encoded), also räumlich aufgespalten, aber simultan aufgezeichnet wird. Oft werden unsystematische Bezeichnungen wie „Fourier Domain OCT“ oder „Spectral OCT“ verwendet, die aber meist verwirrend (Verwechslung mit spectroscopic OCT) und ungenau (die Frequenz steht mit der Zeit in Korrelation, nicht die Wellenlänge) oder manchmal auch sinnentleert sind (es existiert kein Fourier-Bereich). Sie sind in der Tabelle unten dennoch zur Orientierung als alternative Bezeichnungen angegeben.

Alternative Bezeichnungen im Bereich der optischen Kohärenztomographie (Übersicht)
  Time Domain (TD) Frequency Domain (FD)
Tiefenscan sequentiell simultan sequentiell simultan
Aufwand mechanisch hoch elektronisch + optisch hoch optisch + Nachverarbeitung hoch optisch + Nachverarbeitung hoch
Lichtquelle breitbandig breitbandig veränderliche Wellenlänge breitbandig
Interferometer Strahlteiler aufgeweiteter Messstrahl Strahlteiler Strahlteiler
Scanner verschiebbarer Referenzarmspiegel statisch statisch statisch
Detektor einfach, hochempfindlich (Diode) Feld (Dioden, CCD oder CMOS line-array) einfach, hochempfindlich (Diode) komplex, Prisma oder Gitter + Feld
1D-OCT
systematische Bezeichnung 1D-teTD OCT 1D-seTD OCT 1D-teFD OCT 1D-seFD OCT
alternative Bezeichnung scanning TD OCT – swept source OCT, spectral Domain OCT Frequency Domain OCT,
Fourier (Transform) OCT,
spectral Domain OCT
2D-OCT
systematische Bezeichnung 2D-teTD OCT 2D-seTD OCT 2D-teFD OCT 2D-seFD OCT
alternative Bezeichnung – – – parallel spectral Domain OCT
Parallelisierbarkeit einfach mittel einfach schwer
2D-Orientierung en-face
(normal zum Strahl)
Querschnitt
(eine Achse in Strahlrichtung)
en-face Querschnitt
3D-OCT
systematische Bezeichnung 3D-teTD OCT 3D-seTD OCT 3D-teFD OCT 3D-seFD OCT
alternative Bezeichnung en-face OCT, full field/frame OCT – time encoded Frequency Domain OCT –
Parallelisierbarkeit einfach – einfach extrem komplex
Holografische Abbildung
systematische Bezeichnung holo-teTD-OCT – holo-teFD-OCT –
alternative Bezeichnung holographic OCT – holographic teFD OCT –

Die Verfahren unterscheiden sich in ihrer Abbildungsqualität und Anwendbarkeit, bedingt durch die Verwendung verschiedener Komponenten. Speziell die FD-Verfahren haben den Vorteil, kein Licht zu vergeuden, und besitzen eine vielfach höhere Empfindlichkeit. Das Ziel ist eine hohe Sensitivität bei Einsatz möglichst weniger beweglicher Komponenten und damit eine hohe Geschwindigkeit, beispielsweise 3D-teFD- und holografische Verfahren. Andererseits ist bei den potenziell langsameren Verfahren die Phasenkohärenz besser. Darüber hinaus kommt es auf die Ausrichtung der Rastermethode und deren Rasterdichte an; so wird in geschichteten biologischen Geweben üblicherweise eine hohe Rasterdichte im Tiefenquerschnitt gewünscht, die von den schnellen, einfachen On-face-Methoden nur schwer geliefert wird.

Erweiterungen

Zusätzlich zur rein topografischen Information können weitere Daten aus dem Ursprungssignal ausgewertet werden. So kann über Messung mehrerer aufeinanderfolgender Tomogramme an der gleichen Stelle die lokale Dopplerverschiebung zur Geschwindigkeitsmessung herangezogen werden (Doppler-OCT). Darüber hinaus können verschiedene Materialeigenschaften wie Streuung, Absorption, Polarisationveränderung (englisch polarisation sensitive OCT) und Dispersion ermittelt und dargestellt werden. Darüber hinaus versucht man, Gewebe zu markieren oder nur selektiv nach bestimmten Molekülen zu durchsuchen (englisch molecular contrast OCT).

Vorteile

Der große technologische Vorteil der OCT ist die Entkopplung der Tiefenauflösung von der transversalen Auflösung. Die rein auf optischer Reflexion basierende und damit berührungslose Messung erlaubt den Wegfall der in der Mikroskopie angewandten Dünnschnitte, wodurch das Verfahren mikroskopische Bildgebung im lebenden Gewebe (in vivo) erlaubt.

Aufgrund der hohen Selektivität des Wirkungsprinzips können bei geringen Eingangsleistungen sehr kleine Signale (unterhalb von Nanowatt) detektiert und einer bestimmten Tiefe zugeordnet werden. Damit eignet sich dieses Verfahren auch gut zum Untersuchen von lichtempfindlichem Gewebe.

Der Einsatz von OCT wird durch die wellenlängenabhängige Eindringtiefe elektromagnetischer Strahlung in das Untersuchungsobjekt sowie durch die bandbreitenabhängige Auflösung beschränkt. Hochentwickelte Breitband-Laser ermöglichen seit 1996 die Entwicklung der UHR-OCT (ultra-high resolution OCT), die die Tiefenauflösung von mehreren Mikrometern bis hin zu Bruchteilen von Mikrometern vorangetrieben hat. Subzelluläre Strukturen in menschlichen Krebszellen können auf diese Weise dargestellt werden.

Ähnliche Verfahren

OCT ist verwandt mit anderen interferometrischen profilgebenden Verfahren (die allerdings nur Oberflächen messen können) wie der Holografischen Interferometrie (beschrieben im Artikel Holografie) und der Elektronischen Specklemuster-Interferometrie.

Manchmal wird der Begriff optisches Kohärenzradar verwendet, der jedoch nur ein Synonym für die OCT ist.

Die digitale Holografie weist Ähnlichkeiten zur OCT auf. In der digitalen Holografie können die Schichten des aufgezeichneten Objektes durch numerisches Fokussieren selektiert werden. Die digitale Holografie hat den Nachteil, dass sie sehr empfindlich bezüglich Speckle und mehrfach gestreuten Photonen ist, die bei streuenden Materialien vermehrt auftreten. Zudem kann die Holografie, so wie die „Full-Field“-OCT-Varianten, nicht von dem konfokalen Vorteil zur Unterdrückung des Übersprechens profitieren.

Überlappung gibt es auch bei den Phasenmodulationsverfahren, bei denen primär die Phase im Interferenzarm moduliert wird. Eine Alternative zu OCT in der Medizin ist die , die höhere Auflösungen ermöglicht, jedoch ist die Signaltiefe auf mehrere hundert Mikrometer begrenzt.

Weiterhin bestehen Analogien zwischen der OCT und der Sonografie, bei der Schall anstelle von Licht verwendet wird.

Ausblick

OCT ist ein relativ junges Verfahren (Erstentwicklung in den späten 1980er Jahren) und beginnt sich derzeit auf verschiedenen Gebieten zu etablieren. Auch sind noch nicht alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft. Die geringe Belastung des Untersuchungsobjekts, die hohe Auflösung und zunehmende Geschwindigkeit machen das Verfahren sehr attraktiv. Neue Lichtquellen, Detektoren und Scanner werden es künftig erlauben, hochaufgelöste dreidimensionale Mikroskopie am lebenden Gewebe in Videogeschwindigkeit durchzuführen. Die Datenmenge für solche Aufnahmen von hoher Qualität erreichen einige Gigavoxel pro Sekunde. Durch den Einsatz von GPUs zur Datenverarbeitung ist die Erfassung und Darstellung von Gigavoxel/s Volumen auch in Echtzeit möglich und als ausgereiftes Bildgebungssystem auch kommerziell erhältlich. Verglichen damit, lag der technische Stand im Jahre 2000 noch unterhalb von 100 Kilovoxel pro Sekunde.

Einzelnachweise

  1. SPECTRALIS OCT2 Modul. In: Herstellerwebsite zum SPECTRALIS OCT Gerät. Heidelberg Engineering GmbH, abgerufen am 5. November 2019. 
  2. Cyriak Nathanael Schulz-Wackerbarth: Evaluation der Spaltlampen Spectral Radar Optischen Kohärenztomographie (SL SR OCT) und Vergleich mit SL OCT und Stratus OCT bei physiologischen und pathologischen Befunden des vorderen und hinteren Augenabschnittes. Lübeck 2011 (uni-luebeck.de [PDF] Dissertation). 
  3. Qualitätssicherung der optischen Kohärenztomografie für die Diagnostik des Augenhintergrunds. (PDF) Abgerufen am 28. Januar 2019. 
  4. G. E. Lang, C. Enders, J. U. Werner: [New Possibilities in Retinal Diagnostics Using OCT Angiography]. In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Band 233, Nr. 5, Mai 2016, ISSN 1439-3999, S. 613–621, doi:10.1055/s-0042-105325, PMID 27187882. 
  5. Al-Sheikh M, Falavarjani KG, Pfau M, Uji A, Le PP, Sadda SR: Quantitative Features of the Choriocapillaris in Healthy Individuals Using Swept-Source Optical Coherence Tomography Angiography. In: Ophthalmic Surg Lasers Imaging Retina. 48. Jahrgang, Nr. 8, August 2017, S. 623–631, doi:10.3928/23258160-20170802-04, PMID 28810037. 
  6. Wintergerst MWM, Pfau M, Müller PL, Berger M, de Sisternes L, Holz FG, Finger RP: Optical Coherence Tomography Angiography in Intermediate Uveitis. In: Am J Ophthalmol. 194. Jahrgang, Oktober 2018, S. 35–45, doi:10.1016/j.ajo.2018.06.023, PMID 30026083. 
  7. Pfau M, Michels S, Binder S, Becker MD: Clinical Experience With the First Commercially Available Intraoperative Optical Coherence Tomography System. In: Ophthalmic Surg Lasers Imaging Retina. 46. Jahrgang, Nr. 10, 2015, S. 1001–8, doi:10.3928/23258160-20151027-03, PMID 26599241. 
  8. Neuhann R, Neuhann T, Hörster R, Cursiefen C, Guell J, Siebelmann S: Laser-integrated Real-Time Optical Coherence Tomography (LI-OCT) in Anterior Segment Procedures. In: J Cataract Refract Surg. August 2021, doi:10.1097/j.jcrs.0000000000000773, PMID 34393183. 
  9. Optische Kohärenztomographie (OCT), Medizinische Klinik für Kardiologie (CBF) an der Charité. Abgerufen am 22. November 2018. 
  10. OCT – Intrakoronare Bildgebung, Klinikum der Universität München. Abgerufen am 22. November 2018. 
  11. D. Markl u. a.: Optical coherence tomography as a novel tool for in-line monitoring of a pharmaceutical film-coating process. In: European Journal of Pharmaceutical Sciences., 55, 2014, S. 58–67, doi:10.1016/j.ejps.2014.01.011.
  12. Bin Liu, Mark E. Brezinski: Theoretical and practical considerations on detection performance of time domain, Fourier domain, and swept source optical coherence tomography. In: Journal of Biomedical Optics. Band 12, 2007, ISSN 1083-3668, S. 044007, doi:10.1117/1.2753410. 
  13. Wolfgang Drexler u. a.: Ultrahigh-resolution ophthalmic optical coherence tomography. In: Nature Medicine. Band 7, Nr. 4, 2001, S. 502–507, doi:10.1038/86589 (Erratum. In: Nature Medicine. Band 7, Nr. 5, 2001, S. 636). 
  14. Thomas Klein, Wolfgang Wieser, Lukas Reznicek, Aljoscha Neubauer, Anselm Kampik: Multi-MHz retinal OCT. In: Biomedical Optics Express. Band 4, Nr. 10, 1. Oktober 2013, ISSN 2156-7085, S. 1890–1908, doi:10.1364/BOE.4.001890, PMID 24156052, PMC 3799654 (freier Volltext) – (optica.org [abgerufen am 23. März 2022]). 
  15. Marcin Sylwestrzak, Daniel Szlag, Maciej Szkulmowski, Piotr Targowski: Real-time massively parallel processing of spectral optical coherence tomography data on graphics processing units. In: Optical Coherence Tomography and Coherence Techniques V. Band 8091. SPIE, 1. Juni 2011, S. 92–98, doi:10.1117/12.889805 (spiedigitallibrary.org [abgerufen am 23. März 2022]). 
  16. Wolfgang Wieser, Wolfgang Draxinger, Thomas Klein, Sebastian Karpf, Tom Pfeiffer: High definition live 3D-OCT in vivo: design and evaluation of a 4D OCT engine with 1 GVoxel/s. In: Biomedical Optics Express. Band 5, Nr. 9, 1. September 2014, ISSN 2156-7085, S. 2963–2977, doi:10.1364/BOE.5.002963, PMID 25401010, PMC 4230855 (freier Volltext) – (optica.org [abgerufen am 23. März 2022]). 
  17. OMES 4D MHz-OCT System. Optores GmbH, München, abgerufen am 23. März 2022 (englisch). 
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 12:31

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Die optische Koharenztomographie auch optische Koharenztomografie englisch optical coherence tomography kurz OCT ist ein bildgebendes Verfahren bei dem 2 und 3 dimensionale Aufnahmen aus streuenden Materialien beispielsweise biologischem Gewebe in Mikrometerauflosung erhalten werden OCT der Leistenhaut auf der Fingerkuppe Hautoberflache oben 1 mm 1 mm Tiefe 600 µm Die spiralformigen Schweissdrusengange und die epidermal dermalen inneren Hautleisten sind gut erkennbar Dazu wird breitbandiges Licht welches eine geringe Koharenzlange aufweist mit einem Strahlteiler in zwei Teilstrahlen geteilt Ein Teilstrahl wird auf die Probe gelenkt der andere Teilstrahl durchlauft eine Referenzstrecke Das von der Probe reflektierte Licht wird mit dem Referenzlicht in einem Interferometer uberlagert und so zur Interferenz gebracht Aus dem Interferenzsignal lassen sich dann verschiedene Strukturen entlang der optischen Achse Tiefe unterscheiden Durch laterales Scannen uber die Probe erhalt man dreidimensionale Bilder Haupteinsatzgebiet der OCT ist die Medizin primar die Augenheilkunde Hier wird in der Regel Infrarotlicht im Wellenlangenbereich von ca 800 bis 1400 nm benutzt daher auch die Bezeichnung als optische Tomografie Die Starken der OCT liegen in der relativ hohen Eindringtiefe 1 3 mm abhangig von den verwendeten Wellenlangen in streuendes Gewebe bei gleichzeitig hoher axialer Auflosung 0 5 15 µm Die Bandbreite der verwendeten Lichtquelle bestimmt die axiale Auflosung Beispiel Eine Superlumineszenzdiode als Lichtquelle mit einer zentralen Wellenlange von 1325 nm und einer Bandbreite von 97 nm hat eine Koharenzlange von ca 16 Mikrometer Die OCT Auflosung in axialer Richtung ist dann gleich der halben Koharenzlange im Beispiel somit 8 Mikrometer Damit ein vollstandiges 3D Bild erhalten wird sind je nach OCT Messmethode Scans uber das Objekt zu machen Soll beispielsweise ein Volumen von 1 mm 1 mm 1 mm mit einer Auflosung in alle Richtungen von 10 Mikrometern gescannt werden braucht man dazu im ungunstigsten Fall 1 Million Messungen Je nach verwendeter OCT Messmethode kann jedoch beispielsweise die axiale Messung simultan uber die ganze Tiefe erfolgen Dann werden fur das Vermessen eines Volumens von 1 mm 1 mm 1 mm mit 10 Mikrometern Auflosung nur noch 10 000 Scans entsprechend 10 000 Messungen benotigt Kommerzielle OCT Instrumente Stand 2019 erreichen Scanraten von 85 kHz PrinzipWeisslichtinterferometrie und TD OCT Das Prinzip der OCT beruht auf der Technik der Weisslicht Interferometrie welche Strahlung mit geringer zeitlicher Koharenz einsetzt und sich am technischen Aufbau eines Michelson Interferometers darstellen lasst Eine Lichtquelle beispielsweise eine Superlumineszenzdiode beleuchtet uber einen Strahlteiler die zu untersuchende Probe im Messarm Probenstrahl des Weisslichtinterferometers Das vom Strahlteiler durchgelassene Licht Referenzstrahl fallt auf einen Spiegel im Referenzarm und wird von diesem zuruckreflektiert Probenstrahl und Referenzstrahl treffen wieder zusammen und interferieren genau dann wenn die Differenz der von beiden Strahlen zuruckgelegten Wege optische Weglangendifferenz kleiner als die Koharenzlange ist Die Koharenzlange des Lasers bestimmt die Tiefenausdehnung der abgebildeten Ebene Wahrend man in der klassischen Interferometrie mit Lichtquellen einer moglichst grossen Koharenzlange arbeitet damit grosse Langenanderungen gemessen werden konnen werden in der OCT Lichtquellen mit einer moglichst kleinen Koharenzlange eingesetzt damit man eine geringe d h hohe Tiefenauflosung erreicht Das Interferenzsignal wird mit einem Detektor aufgezeichnet und danach ausgewertet Durch Verfahren des Spiegels im Referenzarm erhalt man Interferenzsignale aus unterschiedlichen Tiefen der Probe wenn es dort reflektierende Strukturen gibt Das Verfahren des Spiegels im Referenzarm bei gleichzeitiger Messung des Interferenzsignals erlaubt somit ein axiales Scannen der Probe Da Weglangenunterschiede uber die Lichtgeschwindigkeit auch als Laufzeitdifferenzen angegeben werden konnen wird diese OCT Methode als Time Domain TD OCT bezeichnet Fur ein 3 dimensionales Bild von der Probe wird der Probenstrahl lateral uber die Probe gefahren gescannt Die kleinstmogliche laterale Auflosung entspricht in diesem Fall etwa dem Durchmesser des Lichtstrahls Die axiale Tiefenauflosung wird dagegen durch die Koheranzlange des verwendeten Lichts bestimmt Thermische Lichtquellen wie Gluhlampen haben eine sehr kleine Koharenzlange Diese Lichtquellen sind aber dennoch nicht gut fur die OCT geeignet weil sie sich nicht gut fokussieren lassen und daher nur sehr schwache Interferenzsignale entstehen Laser lassen sich aufgrund der guten raumlichen Koharenz gut fokussieren haben aber im Allgemeinen eine sehr grosse Koharenzlange Fur die OCT benotigt man Lichtquellen mit kleiner Koharenzlange die aber gleichzeitig eine hohe raumliche Koharenz aufweisen so dass sie sich gut fokussieren lassen Sehr gut geeignet sind Superlumineszenzdioden AnwendungIn vivo OCT Scan einer Retina bei 800 nm und einer axialen Auflosung von 3 µm Anwendungsbereiche liegen primar in der Medizin Vor allem in der Augenheilkunde sowie zur fruhzeitigen Krebsdiagnose und zur Hautuntersuchung wird die OCT eingesetzt Hier werden Reflexionen an Grenzflachen von Materialien mit unterschiedlichem Brechungsindex ausgemessen und so ein dreidimensionales Bild rekonstruiert Eine solche Rekonstruktion wird als Tomografie bezeichnet Verwendet wird OCT derzeit bei der Untersuchung des Augenhintergrundes bzw des hinteren Augenabschnittes da konkurrierende Techniken wie z B das Konfokalmikroskop die feine Schichtstruktur der ca 250 300 µm dicken Netzhaut aufgrund der geringen Pupillengrosse und des grossen Abstandes von Hornhaut zu Netzhaut nur unzureichend abbilden konnen Weiterhin wird mit OCT bei Voruntersuchungen fur Kataraktoperationen die Augenlange gemessen Dies ist ein wichtiger Parameter zur Berechnung der einzusetzenden Intraokularlinse Andere Verfahren wiederum eignen sich nicht weil sie das menschliche Auge zu sehr belasten bzw vom Glaskorper des Auges zu stark beeintrachtigt werden z B hochauflosender Ultraschall Ausserdem ist das beruhrungslose Messen von Vorteil weil es Infektionsrisiken und psychische Belastung weitgehend reduziert Die OCT Untersuchung der Netzhaut dient der Diagnostik von Erkrankungen der Netzhaut wie der Makuladegeneration Erkrankung der zentralen Netzhaut des diabetischen Makulaodems Flussigkeitseinlagerung in die zentrale Netzhaut bei der diabetischen Retinopathie und des Makulaodems bei Netzhautvenenthrombose Zentralvenenthrombose Astvenenthrombose Ferner wird die Untersuchung einzelner Netzhautschichten wie der retinalen Nervenfaserschicht retinal nerve fiber layer RNFL und des Ganglienzellkomplexes ganglion cell complex GCC zur Diagnostik von Erkrankungen des Sehnerven etwa der Optikusatrophie oder beim Glaukom herangezogen Wegen ihrer Bedeutung ist die OCT Untersuchung in der Augenheilkunde Facharztstandard Behandlungsstandard eines durchschnittlichen Facharztes fur Augenheilkunde Die in Deutschland verwendeten OCT Gerate in Augenarztpraxen sind aber durchaus unterschiedlich Eine weitere Anwendung der OCT in der Augenheilkunde ist die OCT Angiografie Um den Blutfluss mittels OCT Angiografie abzubilden wird zunachst jeder B Scan eines Volumenscans an der exakt gleichen Position mehrfach kurz hintereinander wiederholt und die zeitlichen Kontrastunterschiede an dieser Position werden analysiert Aus der vergleichenden Auswertung aller B Scans eines Volumenscans ergeben sich neben Bereichen mit gleichbleibendem Kontrast auch Bereiche mit zeitlichen Kontrastunterschieden Diese stellen einen Blutfluss dar sodass das Gefasssystem mittels OCT Angiografie innerhalb des vom Volumenscan erfassten Bereichs dreidimensional dargestellt werden kann Durch Segmentierung zwischen bestimmten Netzhautschichten konnen zudem partielle En face Darstellungen des Mikrogefasssystems dieser Netzhautbereiche in beliebiger Tiefe erstellt werden Dies kann unter anderem angewandt werden um die Flussdichte in der Choriocapillaris zu untersuchen Diese Gefassschicht ist ansonsten nur schwer darstellbar Neben der diagnostischen Bildgebung findet die OCT auch intraoperativ Anwendung Beispielsweise lasst sich bei Netzhautoperationen eine epiretinale Membran in Echtzeit darstellen Ob dies zu besseren operativen Ergebnissen fuhrt ist bislang jedoch unklar Ein neues Einsatzgebiet der OCT ist die kardiovaskulare Bildgebung Die intravaskulare optische Koharenztomographie ist eine neue auf Infrarotlicht basierende Technik die Arterien mit einer Auflosung von 10 20 µm darstellen kann Verschiedene praklinische sowie klinische Serien zeigten dass OCT eine sichere Identifikation intramuraler sowie luminaler Morphologien ermoglicht z B Plaques Thromben Dissektionen sowie Informationen uber Lumen und Stentdimensionen Studien zum Vergleich von IVUS und OCT zeigten dass OCT zusatzliche morphologische Informationen erbringt die eine verbesserte Plaquecharakterisierung erlauben Die OCT hat ein sehr grosses weiterhin wachsendes Anwendungspotential im Bereich der zerstorungsfreien Prufung Weltweit arbeiten einige Gruppen daran die OCT auch fur die Qualitatskontrolle von Produkten und Prozessen in der Industrie zu etablieren Vor allem im Bereich der Kunststoffindustrie gibt es ein breites Anwendungsspektrum z B die Inline Uberwachung von Extrusionsprozessen Qualitatskontrolle von Verbundmaterialien etc Ein weiterer Anwendungsbereich mit grossem Zukunftspotential aufgrund der hohen Stuckzahlen Durchsatze ist die Uberwachung von Tablettenbeschichtungsprozessen in der pharmazeutischen Industrie Axiale Auflosung und BandbreiteNach anfanglichen Versuchen mit Lichtquellen von beschrankter Bandbreite einige Nanometer wurden relativ breitbandige Lichtquellen mit hoher raumlicher Koharenz verfugbar und eingesetzt Zumeist basierten die Systeme auf Superlumineszenzdioden mit einer Bandbreite entsprechend einigen zehn Nanometer Variation der Wellenlange typ 30 nm entspricht mindestens 30 µm Auflosung Im Jahre 1997 wurde diese Auflosung um das Zehnfache gesteigert gt 100 nm entspricht mindestens 3 µm axialer Auflosung Damit kommen die Tomogramme den histologischen Schnitten sehr nah 1 µm Schnittdicke Axiale Auflosung in der OCT bei variierender Bandbreite und zentraler Wellenlange fur unterschiedliche Lichtquellen Folgende Formel hergeleitet aus dem zwischen und spektraler Breite gemessen bei voller Breite auf halber Hohe erlaubt es bei einem Spektrum mit Gauss Verteilung die zugehorige axiale Auflosung zu berechnen Dz 2ln 2 l02pDl displaystyle Delta z 2 ln 2 lambda 0 2 over pi Delta lambda Dz displaystyle Delta z axiale Auflosung l0 displaystyle lambda 0 Wellenlange bei zentraler Wellenzahl Dl displaystyle Delta lambda volle spektrale Bandbreite bei halber Hohe des Spektrums FWHM Annahme gaussformiges Spektrum Die Dispersion im menschlichen Gewebe und vor allem im Glaskorper des Auges zerstort die Koharenz der beiden Arme Geschicktes Ausbalancieren der Dispersion in beiden Armen ermoglicht aber ein Restituieren der Koharenz Die Prazision der ultrahochauflosenden OCT hat zu einem Umdenken in der Augenheilkunde gefuhrt da Augenarzte plotzlich Informationen erhalten konnen die sie nur aus dem Lehrbuch kannten Dies ermoglicht bereits kleinste Veranderungen in Fruhstadien zu erkennen was mit anderen Methoden nur schwer oder gar nicht moglich war Neueste Entwicklungen der nichtlinearen Optik erlauben es Lichtquellen fur andere Wellenlangenregionen und mit noch grosserer Bandbreite zu entwickeln siehe Bild Abtastrate Im Zeitbereich wird das Interferenzsignal auf beliebig kleinen Intervallen abgetastet engl sampled Die Abtastrate hat allerdings keinen Einfluss auf die Auflosung Die Kurve wird deshalb zwar genauer gemessen die geringste Breite eines Einzelsignals wird aber nicht schmaler Unterschreitet die Abtastrate allerdings die doppelte Tragerfrequenz des Signals kommt es zu Aliasing Artefakten gemass dem Abtasttheorem von Nyquist Shannon MessmethodenSignale der TD und FD OCT spatially encoded frequency domain OCT Prinzip Aufgrund der Verknupfung der Autokorrelation Kreuzkorrelation eines zeitlichen Signals mit sich selbst mit dem Frequenzspektrum einer Funktion uber die Fourier Transformation gilt im optischen Bereich die analoge Beziehung zwischen dem optischen Spektrum und dem Interferenzsignal Deshalb spricht man einerseits vom Signal im Zeitbereich englisch time domain TD und andererseits vom Signal im Frequenzbereich englisch frequency domain FD Einfach ausgedruckt bedeutet dies dass man entweder den Referenzarm in der Lange verandert und kontinuierlich die Intensitat der Interferenz misst ohne auf das Spektrum Rucksicht zu nehmen time domain oder die Interferenz der einzelnen spektralen Komponenten erfasst frequency domain Eine Variante des FD OCT nimmt die einzelnen spektralen Komponenten zeitlich nacheinander auf indem die Wellenlange der Strahlungsquelle durchgestimmt wird englisch swept source SS SS OCT kommt deshalb bei der Detektion ohne Spektrometer aus benotigt aber eine hinsichtlich der Wellenlange durchstimmbare Strahlungsquelle FD OCT wurden erst durch die Verfugbarkeit von schnellen empfindlichen Kameras und schnellen Rechnern ermoglicht Der Vorteil der FD Verfahren liegt in der einfachen und schnellen simultanen Messung Hier kann simultan die vollstandige Information uber die Tiefe akquiriert werden ohne dass ein mechanisch bewegliches Teil benotigt wird Dies erhoht die Stabilitat und die Geschwindigkeit Man kann den Unterschied der Verfahren auch darin sehen dass TD OCT in jedem Messpunkt die Gesamtleistung des Referenz und des Messarmes aufnehmen muss dabei aber der Interferenzanteil nur einen extrem kleinen Teil ausmacht wodurch das Rauschen des Gesamtsignals gegenuber dem Nutzanteil uberwiegt Bei Aufnahme im Frequenzbereich FD OCT wird in jedem spektralen Kanal nur die entsprechende spektrale Leistung als Hintergrund gemessen Somit gehen alle Storungen aus den anderen spektralen Bereichen verloren Die notwendige Dynamik des Detektors sinkt mit der Gesamtleistung pro Kanal Folglich benotigen bei gleicher Sensitivitat Empfindlichkeit zur Messung kleinster Reflektivitaten Frequenzbereichsmessungen nur einen Bruchteil der Strahlungsleistung FD OCT ist in der Messgeschwindigkeit und der Kontrastreiche weitaus effektiver und effizienter als TD OCT Fur Anwendungen am Auge kann dies ein wichtiger Aspekt sein Prinzipiell ist auch im Zeitbereich das Analoge zur SS OCT d h eine simultane Messung moglich sie erfordert aber nichtlineare Prozesse die nur bei relativ hohen Lichtintensitaten funktionieren Dies widerspricht aber der hochsensitiven Messung bei Messsignalleistungen unterhalb des Nanowattbereichs Die Fourier Transformation arbeitet allerdings im komplexen Zahlenraum deshalb sind beide Verfahren nur dann gleichwertig wenn die komplexwertigen Funktionen bekannt sind Das endgultige Messsignal soll aber den zeitlichen Verlauf der Reflektivitat Absolutbetrag der Intensitat in der Zeit wiedergeben weshalb es bei Intensitatsaufnahmen im Frequenzbereich und Fehlen der komplexwertigen Information zu Doppeldeutigkeiten kommt Das Ergebnis ist das Umklappen des Bildes beim konventionellen FD Verfahren Da der imaginare Anteil einer Funktion aber einem Phasensprung um 90 entspricht kann man durch zusatzliche Messung mit einem um 90 in der Laufzeit also einem Viertel der Wellenlange verschobenen Referenzarm die komplexwertige Funktion herstellen und damit die vollstandige zeitliche Funktion rekonstruieren Abtastrate Linienbreite und Messtiefe Die Abtastrate im Frequenzbereich ist uber die Fourier Transformation mit der Messtiefe verknupft Eine hohere Abtastrate bzw Pixelanzahl eines Detektors innerhalb des gleichen Spektralbereiches erhoht also den Bereich in dem mehrere Objekte eindeutig voneinander unterschieden werden konnen Hier gilt aber wieder dieselbe Einschrankung wie im Zeitbereich Wenn die Linienbreite also die geringstmogliche spektrale Einzellinie unterschritten wird gibt es keine zusatzliche Information beim Uberabtasten mehr Die Linienbreite ist entweder durch die Lichtquelle beim temporal encoding oder durch die Abbildungsgeometrie und Streueffekte im Spektrometer beim spatial encoding beschrankt Eine grossere Linienbreite als Abtastdichte fuhrt nach der Fourier Transformation zu einem Abfall der Objektintensitat gegen den Rand des Ortsraumes Beim Unterabtasten wiederum kommt es zur Ausbildung von Mehrfachbildern auch abseits der nullten Ordnung des Ortsbereichs also des Bereichs in dessen Mitte der Messarm und der Referenzarm gleich lang sind Beim Unterabtasten werden folglich Objekte ausserhalb des Messbereichs hereingespiegelt OCT Messmethoden In der letzten Zeit wurden viele unterschiedliche Methoden zur Signalerfassung entwickelt Es folgt ein systematischer Uberblick uber alle moglichen Verfahren Die holografischen Verfahren sind das raumliche transversale Pendant zum longitudinalen zeitlichen Frequenzbereich der optischen Laufzeit Es besteht also eine Fourier Beziehung zwischen longitudinaler Laufzeit und zeitlicher Frequenz sowie zwischen transversaler Auslenkung und transversaler Ortsfrequenz Prinzipiell unterscheidet man zwei Untergruppen bei denen einerseits das Signal zeitlich kodiert time encoded also sequentiell aufgenommen wird oder raumlich kodiert spatially encoded also raumlich aufgespalten aber simultan aufgezeichnet wird Oft werden unsystematische Bezeichnungen wie Fourier Domain OCT oder Spectral OCT verwendet die aber meist verwirrend Verwechslung mit spectroscopic OCT und ungenau die Frequenz steht mit der Zeit in Korrelation nicht die Wellenlange oder manchmal auch sinnentleert sind es existiert kein Fourier Bereich Sie sind in der Tabelle unten dennoch zur Orientierung als alternative Bezeichnungen angegeben Alternative Bezeichnungen im Bereich der optischen Koharenztomographie Ubersicht Time Domain TD Frequency Domain FD Tiefenscan sequentiell simultan sequentiell simultanAufwand mechanisch hoch elektronisch optisch hoch optisch Nachverarbeitung hoch optisch Nachverarbeitung hochLichtquelle breitbandig breitbandig veranderliche Wellenlange breitbandigInterferometer Strahlteiler aufgeweiteter Messstrahl Strahlteiler StrahlteilerScanner verschiebbarer Referenzarmspiegel statisch statisch statischDetektor einfach hochempfindlich Diode Feld Dioden CCD oder CMOS line array einfach hochempfindlich Diode komplex Prisma oder Gitter Feld1D OCTsystematische Bezeichnung 1D teTD OCT 1D seTD OCT 1D teFD OCT 1D seFD OCTalternative Bezeichnung scanning TD OCT swept source OCT spectral Domain OCT Frequency Domain OCT Fourier Transform OCT spectral Domain OCT2D OCTsystematische Bezeichnung 2D teTD OCT 2D seTD OCT 2D teFD OCT 2D seFD OCTalternative Bezeichnung parallel spectral Domain OCTParallelisierbarkeit einfach mittel einfach schwer2D Orientierung en face normal zum Strahl Querschnitt eine Achse in Strahlrichtung en face Querschnitt3D OCTsystematische Bezeichnung 3D teTD OCT 3D seTD OCT 3D teFD OCT 3D seFD OCTalternative Bezeichnung en face OCT full field frame OCT time encoded Frequency Domain OCT Parallelisierbarkeit einfach einfach extrem komplexHolografische Abbildungsystematische Bezeichnung holo teTD OCT holo teFD OCT alternative Bezeichnung holographic OCT holographic teFD OCT Die Verfahren unterscheiden sich in ihrer Abbildungsqualitat und Anwendbarkeit bedingt durch die Verwendung verschiedener Komponenten Speziell die FD Verfahren haben den Vorteil kein Licht zu vergeuden und besitzen eine vielfach hohere Empfindlichkeit Das Ziel ist eine hohe Sensitivitat bei Einsatz moglichst weniger beweglicher Komponenten und damit eine hohe Geschwindigkeit beispielsweise 3D teFD und holografische Verfahren Andererseits ist bei den potenziell langsameren Verfahren die Phasenkoharenz besser Daruber hinaus kommt es auf die Ausrichtung der Rastermethode und deren Rasterdichte an so wird in geschichteten biologischen Geweben ublicherweise eine hohe Rasterdichte im Tiefenquerschnitt gewunscht die von den schnellen einfachen On face Methoden nur schwer geliefert wird ErweiterungenZusatzlich zur rein topografischen Information konnen weitere Daten aus dem Ursprungssignal ausgewertet werden So kann uber Messung mehrerer aufeinanderfolgender Tomogramme an der gleichen Stelle die lokale Dopplerverschiebung zur Geschwindigkeitsmessung herangezogen werden Doppler OCT Daruber hinaus konnen verschiedene Materialeigenschaften wie Streuung Absorption Polarisationveranderung englisch polarisation sensitive OCT und Dispersion ermittelt und dargestellt werden Daruber hinaus versucht man Gewebe zu markieren oder nur selektiv nach bestimmten Molekulen zu durchsuchen englisch molecular contrast OCT VorteileDer grosse technologische Vorteil der OCT ist die Entkopplung der Tiefenauflosung von der transversalen Auflosung Die rein auf optischer Reflexion basierende und damit beruhrungslose Messung erlaubt den Wegfall der in der Mikroskopie angewandten Dunnschnitte wodurch das Verfahren mikroskopische Bildgebung im lebenden Gewebe in vivo erlaubt Aufgrund der hohen Selektivitat des Wirkungsprinzips konnen bei geringen Eingangsleistungen sehr kleine Signale unterhalb von Nanowatt detektiert und einer bestimmten Tiefe zugeordnet werden Damit eignet sich dieses Verfahren auch gut zum Untersuchen von lichtempfindlichem Gewebe Der Einsatz von OCT wird durch die wellenlangenabhangige Eindringtiefe elektromagnetischer Strahlung in das Untersuchungsobjekt sowie durch die bandbreitenabhangige Auflosung beschrankt Hochentwickelte Breitband Laser ermoglichen seit 1996 die Entwicklung der UHR OCT ultra high resolution OCT die die Tiefenauflosung von mehreren Mikrometern bis hin zu Bruchteilen von Mikrometern vorangetrieben hat Subzellulare Strukturen in menschlichen Krebszellen konnen auf diese Weise dargestellt werden Ahnliche VerfahrenOCT ist verwandt mit anderen interferometrischen profilgebenden Verfahren die allerdings nur Oberflachen messen konnen wie der Holografischen Interferometrie beschrieben im Artikel Holografie und der Elektronischen Specklemuster Interferometrie Manchmal wird der Begriff optisches Koharenzradar verwendet der jedoch nur ein Synonym fur die OCT ist Die digitale Holografie weist Ahnlichkeiten zur OCT auf In der digitalen Holografie konnen die Schichten des aufgezeichneten Objektes durch numerisches Fokussieren selektiert werden Die digitale Holografie hat den Nachteil dass sie sehr empfindlich bezuglich Speckle und mehrfach gestreuten Photonen ist die bei streuenden Materialien vermehrt auftreten Zudem kann die Holografie so wie die Full Field OCT Varianten nicht von dem konfokalen Vorteil zur Unterdruckung des Ubersprechens profitieren Uberlappung gibt es auch bei den Phasenmodulationsverfahren bei denen primar die Phase im Interferenzarm moduliert wird Eine Alternative zu OCT in der Medizin ist die die hohere Auflosungen ermoglicht jedoch ist die Signaltiefe auf mehrere hundert Mikrometer begrenzt Weiterhin bestehen Analogien zwischen der OCT und der Sonografie bei der Schall anstelle von Licht verwendet wird AusblickOCT ist ein relativ junges Verfahren Erstentwicklung in den spaten 1980er Jahren und beginnt sich derzeit auf verschiedenen Gebieten zu etablieren Auch sind noch nicht alle technischen Moglichkeiten ausgeschopft Die geringe Belastung des Untersuchungsobjekts die hohe Auflosung und zunehmende Geschwindigkeit machen das Verfahren sehr attraktiv Neue Lichtquellen Detektoren und Scanner werden es kunftig erlauben hochaufgeloste dreidimensionale Mikroskopie am lebenden Gewebe in Videogeschwindigkeit durchzufuhren Die Datenmenge fur solche Aufnahmen von hoher Qualitat erreichen einige Gigavoxel pro Sekunde Durch den Einsatz von GPUs zur Datenverarbeitung ist die Erfassung und Darstellung von Gigavoxel s Volumen auch in Echtzeit moglich und als ausgereiftes Bildgebungssystem auch kommerziell erhaltlich Verglichen damit lag der technische Stand im Jahre 2000 noch unterhalb von 100 Kilovoxel pro Sekunde EinzelnachweiseSPECTRALIS OCT2 Modul In Herstellerwebsite zum SPECTRALIS OCT Gerat Heidelberg Engineering GmbH abgerufen am 5 November 2019 Cyriak Nathanael Schulz Wackerbarth Evaluation der Spaltlampen Spectral Radar Optischen Koharenztomographie SL SR OCT und Vergleich mit SL OCT und Stratus OCT bei physiologischen und pathologischen Befunden des vorderen und hinteren Augenabschnittes Lubeck 2011 uni luebeck de PDF Dissertation Qualitatssicherung der optischen Koharenztomografie fur die Diagnostik des Augenhintergrunds PDF Abgerufen am 28 Januar 2019 G E Lang C Enders J U Werner New Possibilities in Retinal Diagnostics Using OCT Angiography In Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde Band 233 Nr 5 Mai 2016 ISSN 1439 3999 S 613 621 doi 10 1055 s 0042 105325 PMID 27187882 Al Sheikh M Falavarjani KG Pfau M Uji A Le PP Sadda SR Quantitative Features of the Choriocapillaris in Healthy Individuals Using Swept Source Optical Coherence Tomography Angiography In Ophthalmic Surg Lasers Imaging Retina 48 Jahrgang Nr 8 August 2017 S 623 631 doi 10 3928 23258160 20170802 04 PMID 28810037 Wintergerst MWM Pfau M Muller PL Berger M de Sisternes L Holz FG Finger RP Optical Coherence Tomography Angiography in Intermediate Uveitis In Am J Ophthalmol 194 Jahrgang Oktober 2018 S 35 45 doi 10 1016 j ajo 2018 06 023 PMID 30026083 Pfau M Michels S Binder S Becker MD Clinical Experience With the First Commercially Available Intraoperative Optical Coherence Tomography System In Ophthalmic Surg Lasers Imaging Retina 46 Jahrgang Nr 10 2015 S 1001 8 doi 10 3928 23258160 20151027 03 PMID 26599241 Neuhann R Neuhann T Horster R Cursiefen C Guell J Siebelmann S Laser integrated Real Time Optical Coherence Tomography LI OCT in Anterior Segment Procedures In J Cataract Refract Surg August 2021 doi 10 1097 j jcrs 0000000000000773 PMID 34393183 Optische Koharenztomographie OCT Medizinische Klinik fur Kardiologie CBF an der Charite Abgerufen am 22 November 2018 OCT Intrakoronare Bildgebung Klinikum der Universitat Munchen Abgerufen am 22 November 2018 D Markl u a Optical coherence tomography as a novel tool for in line monitoring of a pharmaceutical film coating process In European Journal of Pharmaceutical Sciences 55 2014 S 58 67 doi 10 1016 j ejps 2014 01 011 Bin Liu Mark E Brezinski Theoretical and practical considerations on detection performance of time domain Fourier domain and swept source optical coherence tomography In Journal of Biomedical Optics Band 12 2007 ISSN 1083 3668 S 044007 doi 10 1117 1 2753410 Wolfgang Drexler u a Ultrahigh resolution ophthalmic optical coherence tomography In Nature Medicine Band 7 Nr 4 2001 S 502 507 doi 10 1038 86589 Erratum In Nature Medicine Band 7 Nr 5 2001 S 636 Thomas Klein Wolfgang Wieser Lukas Reznicek Aljoscha Neubauer Anselm Kampik Multi MHz retinal OCT In Biomedical Optics Express Band 4 Nr 10 1 Oktober 2013 ISSN 2156 7085 S 1890 1908 doi 10 1364 BOE 4 001890 PMID 24156052 PMC 3799654 freier Volltext optica org abgerufen am 23 Marz 2022 Marcin Sylwestrzak Daniel Szlag Maciej Szkulmowski Piotr Targowski Real time massively parallel processing of spectral optical coherence tomography data on graphics processing units In Optical Coherence Tomography and Coherence Techniques V Band 8091 SPIE 1 Juni 2011 S 92 98 doi 10 1117 12 889805 spiedigitallibrary org abgerufen am 23 Marz 2022 Wolfgang Wieser Wolfgang Draxinger Thomas Klein Sebastian Karpf Tom Pfeiffer High definition live 3D OCT in vivo design and evaluation of a 4D OCT engine with 1 GVoxel s In Biomedical Optics Express Band 5 Nr 9 1 September 2014 ISSN 2156 7085 S 2963 2977 doi 10 1364 BOE 5 002963 PMID 25401010 PMC 4230855 freier Volltext optica org abgerufen am 23 Marz 2022 OMES 4D MHz OCT System Optores GmbH Munchen abgerufen am 23 Marz 2022 englisch Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 7727641 3 GND Explorer lobid OGND AKS

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