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Otto Zöckler 27 Mai 1833 in Grünberg Großherzogtum Hessen 19 Februar 1906 in Greifswald Provinz Pommern war ein deutsche

Otto Zöckler

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Otto Zöckler
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Otto Zöckler (* 27. Mai 1833 in Grünberg, Großherzogtum Hessen; † 19. Februar 1906 in Greifswald, Provinz Pommern) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Otto Zöckler entstammt einer lutherischen Familie; sein Vater Konrad Zöckler war Dekan und Rektor in Grünberg (Hessen). Als Marburger Gymnasiast bekam Zöckler Kontakt zu Rektor August Vilmar (1800–1868), der als besonderer Vertreter eines legitimistischen Kirchenverständnisses und der sog. positiven Theologie in Hessen galt. Als ein Kind dieses damals so genannten „neuerwachten Glaubenslebens“ war durch Vilmar ein Kreis christlich-pietistischer Studenten entstanden, aus dem 1847 der Marburger Wingolf hervorging.

Nachdem Zöckler sein Abitur in Darmstadt ablegt hatte, was damals für alle Hessen-Darmstädter Gymnasiasten verpflichtend war, bezog er die Landesuniversität in Gießen und begann u. a. zusammen mit Friedrich Meyer, dem späteren Nachfolger Löhes als Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, und Jacob Volhard einen wingolfitischen Verein zu gründen, aus dem am 15. August 1852 der Gießener Wingolf entstand, dessen wichtiger Initiator und Stifter Otto Zöckler war. Dieser Kreis wurde vor allem seit 1843 von Prof. Gustav Baur, bis dahin einziger Vertreter des Pietismus an der Gießener theologischen Fakultät, unterstützt und gefördert.

Als Student war Zöckler schon auffallend kenntnisreich und an Naturwissenschaften (Zoologie, Physiologie und Geologie) interessiert. So war er auch Schüler des Paulskirchenabgeordneten und Biologen Carl Vogt. Zöckler promovierte 1854 in Gießen zum Doktor der Philosophie und 1856 mit der Schrift De vi ac notione vocabuli „elpis“ in novo Testamento zum Dr. theol. und erhielt im gleichen Jahr die Lehrerlaubnis. 1857 wurde Zöckler Privatdozent und 1863 außerordentlicher Professor in Gießen. 1866 folgte er einem Ruf zum Ordinarius für Kirchengeschichte an der Universität Greifswald, wo er zusammen mit dem von ihm geförderten Hermann Cremer die bedeutende sog. „Greifswalder Schule“ begründete.

Zöckler hat ein auch für damalige Verhältnisse umfangreiches Werk publiziert, was von seinem Fleiß und seiner umfassenden Kenntnis der gesamten theologischen Fachgebiete wie auch der Naturwissenschaften zeugt. Er versuchte auf dem Boden der positiven Theologie den Offenbarungsglauben mit der aufkommenden modernen Naturwissenschaft zu versöhnen. Dabei wurde er zum entschiedenen Gegner des Darwinismus und versuchte diesen auch mit naturwissenschaftlichen Argumenten zu widerlegen. Dabei sind seine naturphilosophischen Schriften nicht von plumper Polemik gekennzeichnet, sondern zeigen die aufrechte Wahrheitssuche im Spannungsverhältnis von Wissenschaft und protestantischer Theologie im 19. Jahrhundert, selbst wenn die Gegnerschaft zu Darwin heute als Irrweg erkannt ist. Diese Auffassung und sein Festhalten an der klassischen positiven Theologie isolierten ihn in den letzten Lebensjahren innerhalb der neuen Strömungen der Theologie. So argumentierte er auch öffentlich gegen die theologischen Auffassungen seiner Wingolfsbrüder Adolf von Harnack und Ferdinand Kattenbusch, die die Ritschl’sche Schule und die Theologie August Tholucks wesentlich weiterentwickelt hatten.

Aufgrund seines enzyklopädischen Wissens gab Zöckler das mehrbändige, einflussreiche Handbuch der theologischen Wissenschaften und zusammen mit Hermann Strack die Kurzgefaßten Kommentare Alten und Neuen Testaments und zu den Apokryphen heraus. Er galt lange Zeit als theologische Autorität besonders in Fragen der naturwissenschaftlichen Erkenntnislehre. Von evangelikalen Kreisen in Amerika wird Zöckler, dessen Werke auch im englischen Sprachraum erschienen, derzeit als Theologe wiederentdeckt.

Otto Zöckler starb als die „Greifswalder Berühmtheit“ am 19. Februar 1906 in Greifswald. Sein Sohn Theodor Zöckler, der seinem Vater die Erinnerungsblätter widmete, wurde durch den Aufbau der evangelischen Gemeinden in Polen und Galizien weithin bekannt.

Werke (in kleiner Auswahl)

  • Theologia naturalis: Entwurf einer systematischen Naturtheologie vom offenbarungsgläubigen Standpunkte aus, Frankfurt/M. 1860.
  • Kritische Geschichte der Askese, Frankfurt/M. u. Erlangen 1863; 1897 in Frankfurt/M. als „Zweite, gänzlich neu bearbeitete und stark vermehrte Auflage“ in zwei Bänden erneut ersch. unter dem neuen Titel Askese und Mönchtum (leicht beschränktes Digitalisat bei Forgottenbooks.com).
  • Die Augsburgische Konfession als symbolische Lehrgrundlage der deutschen Reformationskirche, Frankfurt/M. 1870.
  • Die Lehre vom Urstand des Menschen : geschichtlich und dogmatisch-apologetisch untersucht, Gütersloh 1879 (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
  • Gottes Zeugen im Reich der Natur – Biographien und Bekenntnisse großer Naturforscher aus alter und neuer Zeit (2 Bände), in einem Band ersch. in Gütersloh 1881 (Englisch 1886, Norwegisch 1882).
  • Zum Apostolikumstreit. Gedanken und Untersuchungen aus Anlaß der Schriften von A. Harnack und F. Kattenbusch, München 1893.

Literatur

  • Theodor Zöckler: Otto Zöckler – Erinnerungsblätter. Gütersloh 1907
  • Svenja Meindl: Otto Zöckler – Ein Theologe des 19. Jahrhunderts im Dialog mit den Naturwissenschaften. Frankfurt am Main 2008 ISSN 1617-335X – ISBN 978-3-631-57362-4
  • : Zöckler, Otto. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 27, Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-393-2, Sp. 1588–1594.
  • Andrea Pühringer: Zöckler, Otto. In: dies. u. Holger Th. Gräf (Hrsg.): Grünberg. Das Stadtlexikon. Magistrat der Stadt Grünberg, Grünberg 2022, ISBN 978-3-9801036-2-6, S. 227.

Weblinks

  • Digitalisate von Werken Zöcklers bei archive.org
  • Werke von und über Otto Zöckler in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Normdaten (Person): GND: 117009121 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: no93036735 | VIAF: 62315255 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Zöckler, Otto
KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe
GEBURTSDATUM 27. Mai 1833
GEBURTSORT Grünberg (Hessen)
STERBEDATUM 19. Februar 1906
STERBEORT Greifswald

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:50

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Verein zu grunden aus dem am 15 August 1852 der Giessener Wingolf entstand dessen wichtiger Initiator und Stifter Otto Zockler war Dieser Kreis wurde vor allem seit 1843 von Prof Gustav Baur bis dahin einziger Vertreter des Pietismus an der Giessener theologischen Fakultat unterstutzt und gefordert Otto Zockler 1852 als Stifter des Giessener Wingolf Als Student war Zockler schon auffallend kenntnisreich und an Naturwissenschaften Zoologie Physiologie und Geologie interessiert So war er auch Schuler des Paulskirchenabgeordneten und Biologen Carl Vogt Zockler promovierte 1854 in Giessen zum Doktor der Philosophie und 1856 mit der Schrift De vi ac notione vocabuli elpis in novo Testamento zum Dr theol und erhielt im gleichen Jahr die Lehrerlaubnis 1857 wurde Zockler Privatdozent und 1863 ausserordentlicher Professor in Giessen 1866 folgte er einem Ruf zum Ordinarius fur Kirchengeschichte an der Universitat Greifswald wo er zusammen mit dem von ihm geforderten Hermann Cremer die bedeutende sog Greifswalder Schule begrundete Zockler hat ein auch fur damalige Verhaltnisse umfangreiches Werk publiziert was von seinem Fleiss und seiner umfassenden Kenntnis der gesamten theologischen Fachgebiete wie auch der Naturwissenschaften zeugt Er versuchte auf dem Boden der positiven Theologie den Offenbarungsglauben mit der aufkommenden modernen Naturwissenschaft zu versohnen Dabei wurde er zum entschiedenen Gegner des Darwinismus und versuchte diesen auch mit naturwissenschaftlichen Argumenten zu widerlegen Dabei sind seine naturphilosophischen Schriften nicht von plumper Polemik gekennzeichnet sondern zeigen die aufrechte Wahrheitssuche im Spannungsverhaltnis von Wissenschaft und protestantischer Theologie im 19 Jahrhundert selbst wenn die Gegnerschaft zu Darwin heute als Irrweg erkannt ist Diese Auffassung und sein Festhalten an der klassischen positiven Theologie isolierten ihn in den letzten Lebensjahren innerhalb der neuen Stromungen der Theologie So argumentierte er auch offentlich gegen die theologischen Auffassungen seiner Wingolfsbruder Adolf von Harnack und Ferdinand Kattenbusch die die Ritschl sche Schule und die Theologie August Tholucks wesentlich weiterentwickelt hatten Aufgrund seines enzyklopadischen Wissens gab Zockler das mehrbandige einflussreiche Handbuch der theologischen Wissenschaften und zusammen mit Hermann Strack die Kurzgefassten Kommentare Alten und Neuen Testaments und zu den Apokryphen heraus Er galt lange Zeit als theologische Autoritat besonders in Fragen der naturwissenschaftlichen Erkenntnislehre Von evangelikalen Kreisen in Amerika wird Zockler dessen Werke auch im englischen Sprachraum erschienen derzeit als Theologe wiederentdeckt Otto Zockler starb als die Greifswalder Beruhmtheit am 19 Februar 1906 in Greifswald Sein Sohn Theodor Zockler der seinem Vater die Erinnerungsblatter widmete wurde durch den Aufbau der evangelischen Gemeinden in Polen und Galizien weithin bekannt Werke in kleiner Auswahl Theologia naturalis 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