Paramilitär altgriechisch παρά para neben und lateinisch miles Kämpfer oder Soldat auch Miliz genannt bezeichnet bewaffn
Paramilitär

Paramilitär (altgriechisch παρά [para] „neben“ und lateinisch miles „Kämpfer“ oder „Soldat“), auch Miliz genannt, bezeichnet bewaffnete Verbände, die zumeist nicht in die Streitkräfte eines Staates eingebunden sind. Paramilitärs operieren legal, an der Grenze der Legalität oder illegal im Interesse der Regierung eines Landes.
In den Medien werden die Begriffe Paramilitär und vor allem Miliz häufig auch für Verbände und Gruppen verwendet, die den Staat bzw. die herrschende Regierung selbst organisiert mit Waffengewalt bekämpfen – wie etwa politisch motivierte Widerstandsbewegungen, separatistische und ethnisch motivierte Bewegungen, bewaffnete Gruppen krimineller Organisationen, Selbstschutzorganisationen politischer Parteien und Untergrundorganisationen. Die Begriffe werden also immer wieder als Synonyme für Guerillabewegungen, Aufständische, Rebellen oder Separatisten benutzt, obwohl diese Gleichsetzung widersprüchlich ist. Die historische Genese des Begriffs verdeutlicht, dass Milizen stets staatlich organisiert oder auf Seiten des Staates gekämpft haben. Dies entspricht auch der Definition des DWDS, laut der Milizen ausschließlich auf Seiten des Staates stehen. Auch die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) der Universität Hamburg betont, dass Milizen stets auf Seiten des Staates kämpfen, während Rebellen in Opposition zu ihm stehen. Die Süddeutsche Zeitung weist ebenfalls auf die Unterscheidung hin. Lediglich das Politiklexikon von Klaus Schubert beinhaltet, dass Milizen „sowohl reguläre oder militärähnlich organisierte Polizeikräfte“ als auch „militärische Kräfte, wie Bürgerheere oder Widerstands- bzw. Untergrundgruppen“ sein können.
Paramilitarismus bezeichnet eine militärische Doktrin staatlicher oder wirtschaftlicher Organisationen, die ihre Interessen mittels irregulärer militärischer Gewalt durchsetzen.
Staatliche und nichtstaatliche paramilitärische Verbände
Offizielle staatliche Verbände
Der Name paramilitärischer Verband bezeichnet besondere Polizeitruppen (wie z. B. Gendarmerie, Grenzpolizei oder Küstenwache), die nicht zu den eigentlichen Streitkräften eines Landes gehören, jedoch mit militärischem Gerät ausgestattet sind. Zusammen mit staatsnahen Verbänden können solche Polizeieinheiten im Falle eines bewaffneten Konflikts Teil der bewaffneten Macht sein. Sie haben dann nach der Haager Landkriegsordnung Kombattanten-Status, d. h., sie sind nach dem Völkerrecht zur Durchführung von Kampfhandlungen in internationalen bewaffneten Konflikten berechtigt. Paramilitärische Einheiten sind hier im Kriegsfall eine Reserve und als solche insbesondere für Besatzungsaufgaben nützlich. Aber auch im Frieden liegt ihr Nutzen darin, dass sie bei einem Grenzzwischenfall eine direkte Konfrontation zwischen militärischen Einheiten verhindert, womit ein weiterer drohender Eskalationsschritt verzögert oder verhindert werden kann. Innenpolitisch ist der Einsatz von paramilitärischen Einheiten hingegen oft ein Schritt der Eskalation, etwa bei Demonstrationen und Protesten. Andererseits ist er auch oftmals eine notwendige Reaktion, weil normale Polizeikräfte im Einzelfall oder generell nicht mehr zur Kontrolle der Situation fähig sind. Mitunter kommen hier auch Militäreinheiten mit Polizeirolle zum Einsatz, wie die Carabinieri oder die US-Nationalgarde. Die Abwehr von terroristischen Aktivitäten, organisierter Kriminalität oder auch traditionellem Bandenwesen ist oftmals eine Überforderung für rein polizeiliche Wachkörper, gleichwohl hat auch hier eine Aufrüstung in Bezug auf Ausbildung und Gerät stattgefunden, so dass z. B. automatische Waffen und Nachtsichtgeräte und eine entsprechende taktische Ausbildung auch bei Polizeikräften ohne Kombattantenstatus vorhanden sind.
Quasi-staatliche und inoffizielle Paramilitärs
Als Paramilitärs werden auch inoffizielle, nichtstaatliche militärisch organisierte Gruppierungen bezeichnet, die sich polizeiliche oder militärische Kompetenzen anmaßen, um außergesetzlich eigene oder geheime staatliche innen- oder außenpolitische Ziele mit Gewalt durchzusetzen. Auch irreguläre Verbände, die im Auftrag fremder Staaten in anderen Staaten eingreifen, werden oft als Paramilitär bezeichnet. Häufig wird die Bezeichnung Paramilitär im Gegensatz zur Bezeichnung paramilitärisch tatsächlich nur auf solche Verbände angewandt, die mit Wissen, Duldung oder im geheimen Auftrag des Staates oder einzelner seiner Institutionen und Repräsentanten gegen tatsächliche oder angebliche Feinde im Inneren agieren. Als Rechtfertigung ihres Handelns dient solchen quasi- bzw. halbstaatlichen Paramilitärs oft die angebliche Schwäche des Staates oder seines Rechtssystems gegenüber der so genannten „Subversion“ von innen oder auch gegenüber vermeintlichen, von außen kommenden Gefahren. Sie berufen sich somit auf eine angebliche Notwehrsituation von Gesellschaft und Staat.
Todesschwadronen
Solche inoffiziellen oder halboffiziellen Verbände agieren in der Regel vollkommen außerhalb der Legalität, insbesondere auch weitgehend außerhalb militärischer Regelwerke und der jeweiligen nationalen Gerichtsbarkeit. Das bedeutet, dass sie sich faktisch weder für Rechtsverstöße noch für Menschenrechtsverletzungen verantworten müssen. Gleichzeitig besteht ihr Auftrag in der Regel darin, bewaffnete oder unbewaffnete innenpolitische Gegner auszuschalten bzw. zu neutralisieren. Eine Folge aus den obigen Bedingungen ist, dass paramilitärische Gruppen in der Vergangenheit in vielen – insbesondere instabilen oder diktatorisch regierten – Ländern als so genannte Todesschwadronen agierten, die praktisch wahllos Personen umbrachten oder gewaltsam und spurlos verschwinden ließen, die als Gegner ausgemacht worden waren. Als Begründung genügt dabei oft bereits der Verdacht einer kritischen Haltung zur jeweiligen Regierung. In den meisten Fällen sind dabei ein Großteil der Umgebrachten Zivilisten, die tatsächlich in keiner oder lediglich in vermuteter Beziehung zu der von den Paramilitärs bekämpften Widerstandsbewegung stehen.
Besonders bekannt wurden solche Todesschwadronen in vielen Ländern Lateinamerikas in den 1970er- und 1980er-Jahren. So brachten halb- bzw. inoffizielle Paramilitärs der US-gestützten Militärdiktatur in El Salvador ab 1981 etwa 40.000 Oppositionelle um, etwa 0,8 % der Bevölkerung. Derartige Vorgänge spielten sich insbesondere während des Kalten Krieges in vielen Ländern ab, in denen autoritäre Regierungen und Militärdiktaturen mit meist linksgerichteten, nicht notwendigerweise bewaffneten Widerstandsbewegungen konfrontiert waren. Solche Konflikte werden auch als schmutzige Kriege bezeichnet. Dies geht auf den spanischen Begriff Guerra Sucia zurück, den die rechtsgerichtete argentinische Militärdiktatur von 1976 bis 1983 intern für die streng geheim durchgeführte Entführung und Ermordung von bis zu 30.000 Oppositionellen benutzte. Diese so genannten Desaparecidos (span. die Verschwundenen) wurden meist nachts durch paramilitärische Gruppen wie die Alianza Anticomunista Argentina (auch: Triple A oder AAA) sowie der damit personell verflochtenen informellen Geheimpolizei und teils auch durch reguläres Militär aus ihren Wohnungen oder von der Straße verschleppt. Sie wurden meist in zivilen PKWs in streng geheime, informelle Folterzentren und Konzentrationslager verschleppt und dort überwiegend nach einer kurzen Zeit oft schwerster Folter ermordet.
Diese Strategie der Aufstandsbekämpfung gegen Gruppen wie die ebenfalls paramilitärisch organisierte Widerstandsbewegung der Montoneros wurde gegenüber der argentinischen und der Weltöffentlichkeit bewusst streng verborgen gehalten, das volle Ausmaß kam erst nach dem Ende der Diktatur 1983 ans Licht. Die Aufarbeitung dieser Verbrechen dauert bis heute an, das nach wie vor ungeklärte Schicksal des Großteils der damals Verschwundenen bzw. auch die Unklarheit über den Verbleib der Leichen – zu einem ungeklärten Teil waren die Menschen zur Ermordung betäubt und nackt aus Transportflugzeugen über dem Atlantik abgeworfen worden, der Großteil in verteilten, anonymen Massengräbern verscharrt – stellt eine anhaltende Belastung für die argentinische Gesellschaft dar.
Ausgewählte Beispiele
Ausgewählte Beispiele der zahlreichen Konflikte, in denen (meist) von einer Diktatur gesteuerte Paramilitärs, oft in Form der oben beschriebenen Todesschwadronen, Widerstandsbewegungen oder auch nur Oppositionelle in schmutzigen Kriegen bekämpften, sind oder waren: Der 36 Jahre dauernde Bürgerkrieg in Guatemala, die Massaker an etwa einer halben Million Kommunisten in Indonesien 1965–1966, der Konflikt in Kolumbien, der Bürgerkrieg in El Salvador, die Bekämpfung des ANC durch das südafrikanische Apartheid-Regime, und der Konflikt im ehemals indonesisch besetzten Osttimor, während dessen etwa ein Drittel der Timoresen durch indonesische Paramilitärs und reguläres Militär ermordet wurde. In vielen dieser Länder wurden nach ihrem Übergang zur Demokratie ab den 1990er-Jahren so genannte Wahrheitskommissionen eingerichtet, um die durchweg extrem hohe Zahl der Menschenrechtsverletzungen aufzuarbeiten. In Osttimor und Guatemala werden die Vorgänge heute als Völkermord bewertet bzw. auch noch aktuell juristisch verfolgt. Im Jahr 2006 entschied ein argentinisches Gericht, dass die Taten der Todesschwadron Alianza Anticomunista Argentina als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu bewerten seien. Diese unterliegen in Argentinien nicht der juristischen Verjährung, was die Möglichkeit zur Strafverfolgung der Jahrzehnte zurückliegenden Verbrechen deutlich erweiterte.
Abgrenzung zu Terrorismus
Die Bezeichnung als Terroristen ist dagegen sachlich unzutreffend. Die Verwendung des Begriffs Terrorismus, meist durch Regierungsvertreter des durch die Widerstandsbewegung angegriffenen Staates, ist dabei oft politisch motiviert. Sie kann das Ziel haben, die Legitimität des Grundanliegens der paramilitärischen Widerstandsbewegung – die je nach Einzelfall, etwa in Diktaturen, durchaus gegeben und teils sogar völkerrechtlich diskussionsfähig bzw. gerechtfertigt sein kann – durch Verwendung dieses stark negativ besetzten Begriffs bereits im Ansatz zu verneinen. Der amerikanische Terrorismusforscher Brian Jenkins schrieb dazu:
„Der Gebrauch des Begriffes impliziert ein moralisches Urteil; und wenn es einer Gruppierung/Partei gelingt, ihren Gegnern das Label ‚Terrorist‘ anzuheften, dann hat sie es indirekt geschafft, andere von ihrem moralischen Standpunkt zu überzeugen. Terrorismus ist das, was die bösen Jungs machen. Gleichzeitig kann mit dieser Zuordnung auch das oben angesprochene ‚harte Durchgreifen‘ durch eigene Kräfte wie Militär und Paramilitär vor der eigenen und/oder der Weltöffentlichkeit gerechtfertigt werden. Die sich aus dieser weit verbreiteten, politisch motivierten Begriffsverwendung ergebenden Definitionsprobleme sind einer der Gründe, warum es weder in der Wissenschaft noch auf der Ebene des internationalen Rechts eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs Terrorismus gibt.“
Beispiele
Paramilitärs in bestehenden Staaten und Autonomiegebieten
Belgien
- Rijkswacht/Gendarmerie
Brasilien
- Polícia Militar
Chile
- Carabineros de Chile
China
- Bewaffnete Volkspolizei
Deutschland
- Bundesgrenzschutz von 1951 bis 2005 (bis 1994 Kombattantenstatus)
Europäische Union
- Europäische Gendarmerietruppe
Frankreich
- Gendarmerie nationale
Indien
Gazastreifen
Zu den im palästinensischen Autonomiegebiet Gazastreifen (Gaza) operierenden Milizen gehören neben den Qassam-Brigaden – dem militärischen Flügel der Hamas –, die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden – der selbsternannte militärische Flügel der Fatah –, die al-Quds-Brigaden – der militärische Flügel des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ), die – der militante Flügel der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas (DFLP) und weitere palästinensische Milizen.
Indonesien
- Wanra
Iran
- Basidsch-e Mostaz'afin
- Iranische Hezbollah
- Iranische Revolutionsgarde
Italien
- Carabinieri seit 2000 eigenständige Teilstreitkraft, zuvor Teil des Heeres
Kanada
- Royal Canadian Mounted Police
Malaysia
- General Operations Force
Niederlande
- Koninklijke Marechaussee
Nordirland
- Ulster Special Constabulary (1922–1969)
Portugal
- Guarda Nacional Republicana
Russland
- Registrierte Kosaken der Russischen Föderation – (seit 1997)
Serbien
- Jedinica za specijalne operacije (1996–2003)
Spanien
- Guardia Civil
Tschechoslowakei
- Pohraniční stráž – Grenzwachen von 1951 bis 1990
Türkei
- Jandarma
Vereinigte Staaten von Amerika
- United States Coast Guard
Paramilitärs in nicht mehr bestehenden Staaten
DDR
- Kampfgruppen der Arbeiterklasse (bis 1989 in der DDR)
- Kasernierte Einheiten des MdI, d. h. VP-Bereitschaften und weitere Einheiten (1955–1989 in der DDR)
- Wachregiment Feliks Dzierzynski (1954–1989/90 in der DDR)
UdSSR
- Grenztruppen der UdSSR
- Innere Truppen der UdSSR
- OMON – Sowjetunion/Russland
Weimarer Republik
- Sicherheitspolizei der Weimarer Republik (1919–1933)
Informelle, staatsnahe paramilitärische Verbände oder Gruppen in Geschichte und Gegenwart
- 1919–1923: Freikorps im Baltikum, in Oberschlesien und gegen kommunistische Revolten
- Deutsche paramilitärische Freiwilligenverbände nationalistischer Ex-Soldaten kämpften mit Duldung des Staates noch nach Beendigung des Ersten Weltkrieges zunächst im Baltikum gegen die Bolschewiki, gegen Insurgenten in Oberschlesien und gegen verschiedene kommunistische Revolten in Deutschland. Sie spielten auch eine wichtige Rolle im deutschen Bürgerkrieg nach 1918: bei der Niederschlagung der Münchner Räterepublik 1919, während des Kapp-Putsches und bei den sich anschließenden Kämpfen im Ruhraufstand 1920.
- 1925–1945: Schutzstaffel (SS), Deutschland
- Diese Organisation wurde zunächst als Leibwache für die Parteiführung der NSDAP gegründet. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 wurde die SS zu einer Art Privat-Armee der NSDAP umgebaut. Die SS war als Terror-Organisation im Inland tätig. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde zusätzlich die Waffen-SS geschaffen, die an der Seite der Wehrmacht kämpfte.
- 1931: Eiserne Front, eine sozialdemokratische Miliz, die von der gewählten Regierung und den Gewerkschaften gegründet wurde, um die Weimarer Demokratie gegen die demokratiefeindlichen Milizen (SA, Stahlhelmbund) der Opposition zu verteidigen.
- 1933: Sturmabteilung (SA), Deutschland
- Die paramilitärische Privatarmee der Nationalsozialisten wurde ab 1933 für kurze Zeit als „Hilfspolizei“ gegen politische Gegner benutzt.
- 1970: Weiße Hand (Mano Blanca), Guatemala
- Eine inoffizielle Geheimgesellschaft, in der hohe Offiziere von Polizei und Militär sich als „Todesschwadron“ zu einem Mordkomplott gegen tausende von politischen Gegnern verschworen hatten.
- 1980: Contras, Nicaragua
- Von den USA finanzierte Rebellen, die im Contra-Krieg gegen die linksgerichtete nicaraguanische Regierung der Sandinisten kämpften.
- Seit 1991: Schützenverband „Strzelec“, Polen
- Paramilitärische Jugendorganisation, die zum Ziel hat, die Jugendlichen auf den Militärdienst vorzubereiten.
- Seit 1997: Autodefensas Unidas de Colombia (AUC), Kolumbien
- Ein Dachverband rechtsgerichteter paramilitärischer Gruppen im kolumbianischen Bürgerkrieg, die sich hauptsächlich durch Kokainhandel finanziert.
- Basidsch:
- Im Iran-Irak Krieg kamen sie zum ersten Mal zum Einsatz. Hauptsächlich Kinder und alte Leute, die sich als Freiwillige zur Verteidigung gegen Saddam Hussein eingeschworen hatten. Heute eine gut ausgebildete paramilitärische Einheit.
- 1991–1995: während der Jugoslawienkriege
- Serbische Freischärler und Paramilitärverbände, wie z. B. die Tschetniks, die Weißen Adler, die des Vojislav Šešelj, die Serbische Freiwilligengarde des Željko Ražnatović („Arkan“), die „Kninjas“ bzw. „Alfas“ des Dragan Vasiljković, die Martićevci des Milan Martić, die Crvene Beretke, die Armee der Republik Serbische Krajina; auf kroatischer Seite die Verbände Hrvatske obrambene snage und Hrvatsko vijeće obrane.
- Seit 2003: Colectivos in Venezuela
- In Venezuela hatte Hugo Chávez sieben Jahre nach einem Putschversuch die Wahlen 1999 dank die Bevölkerung mobilisierenden bolivarischen Zirkeln gewonnen und danach diese Kollektive zum „bewaffneten Arm der Bolivarischen Revolution“ ausgebaut. Diesen wird die Unterdrückung der Zivilbevölkerung und Tötungen von Demonstranten vorgeworfen.
- 2018: Nicaragua
- In Nicaragua „machten Paramilitärs Jagd auf Oppositionelle“ (NZZ), während im Jahr 2018 je nach Angabe zwischen 200 und 500 Menschen getötet worden waren.
- 2018: Slowenien
- In Slowenien ist seit 2018 die Štajerska Varda („Steirische Wacht“ oder „Steirische Garde“) aktiv, die nach eigenen Angaben aus mehreren hundert Mitgliedern besteht und teilweise mit Sturmgewehren ausgerüstet ist. Als Aufgabenbereich wird der Grenzschutz zu Kroatien angegeben; es handelt sich um den paramilitärischen Arm der rechtsradikalen Partei Gibanje zedinjena Slovenija (Vereinigtes Slowenien) des Anführers Andrej Šiško.
Anderes
Auch Schützenvereine haben manchmal eine lange Tradition, die sich bis auf paramilitärische Verbände zurückführen lässt, wie die Gebirgsschützen oder Tiroler Schützen.
Siehe auch
- Nationalgarde
- Soldateska
- Truppen des Innenministeriums
Literatur
- Raul Zelik: Die kolumbianischen Paramilitärs. „Regieren ohne Staat?“ oder terroristische Formen der inneren Sicherheit. Westfälisches Dampfboot, Münster 2009, ISBN 978-3-89691-766-9 (zugleich: Berlin, FU, Dissertation, 2008).
- Robert Gerwarth, John Horne (Hrsg.): Krieg im Frieden. Paramilitärische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg. Wallstein Verlag, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1298-2.
- Christian Koller: Vor 100 Jahren: Die Paramilitarisierung Europas und die Schweiz. In: Sozialarchiv Info 3, 2019.
Einzelnachweise
- Bundesministerium für Landesverteidigung: Bundesheer - Informationsmodul Miliz. Archiviert vom 28. Mai 2024; abgerufen am 27. Januar 2025. am
- DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 13. Januar 2023.
- Wolfgang Schreiber: Terrorismus - Boko Haram und ISIS sind "Rebellen" und keine "Milizen". In: Deutschlandfunk Kultur. 6. August 2014, abgerufen am 13. Januar 2023.
- Simon Groß: Miliz. 10. Oktober 2020, abgerufen am 13. Januar 2023.
- Bundeszentrale für politische Bildung: Miliz. Abgerufen am 13. Januar 2023.
- Raul Zelik: Die Informalisierung des Ausnahmezustandes. In: Jour fixe initiative berlin (Hrsg.): Krieg. Unrast, Münster 2009, ISBN 978-3-89771-490-8, S. 115–130.
- amnesty international: Rechte in Gefahr. Sicherheit und Menschenrechte – einander widersprechende oder ergänzende Zielsetzungen? In: Jahrbuch Menschenrechte 2003. Archiviert vom 18. Mai 2015; abgerufen am 17. Dezember 2008. am
- Benjamin Schwarz: Dirty Hands. The success of U.S. policy in El Salvador – preventing a guerrilla victory – was based on 40,000 political murders. The Atlantic, Buchrezension zu William M. LeoGrande: Our own Backyard. The United States in Central America 1977–1992. Dezember 1998.
- „Operation Condor“ ( vom 12. September 2008 im Internet Archive) – Terror im Namen des Staates. tagesschau.de, 12. September 2008
- Harold Pinter: Rede zum Erhalt des Literatur-Nobelpreises 2005. Zitat: „Nach dem Ende des 2. Weltkriegs unterstützten die Vereinigten Staaten jede rechtsgerichtete Militärdiktatur auf der Welt, und in vielen Fällen brachten sie sie erst hervor. […] In diesen Ländern hat es Hunderttausende von Toten gegeben. Hat es sie wirklich gegeben? […] Die Antwort lautet ja, es hat sie gegeben, und sie sind der amerikanischen Außenpolitik zuzuschreiben.“
- Steffen Leidel: Berüchtigtes Ex-Folterzentrum wird der Öffentlichkeit zugänglich. In: Deutsche Welle. 14. März 2005, abgerufen am 13. Dezember 2008.
- Christiane Wolters: Ex-Offizier wegen „Todesflügen“ vor Gericht. Deutsche Welle, 14. Januar 2005.
- Angela Dencker: 25 Jahre Militärputsch und Völkermord in Argentinien. Die Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen aus der Sicht von amnesty international. In: menschenrechte.org. 21. März 2001, abgerufen am 17. Dezember 2008.
- Guatemalas Exdiktator zu 80 Jahren Haft verurteilt. Die Zeit, 11. Mai 2013
- Osttimor – ein vergessener Völkermord. Wiener Zeitung, 28. Januar 1999.
- Manuel Justo Gaggero: El general en su laberinto. Pagina/12, 19. Februar 2007.
- bpb: Die Definition von Terrorismus, abgerufen am 10. Mai 2015.
- What is ‘terrorism’? Problems of legal definition
- Iran-Update, 10. Januar 2024. Am 10. Januar setzte die IDF die Räumungsoperationen im Zentralgouvernement des Gazastreifens fort. In: Block des Institute for the Study of War (ISW). 7. Januar 2024, abgerufen am 11. Januar 2024.
- Video von den „Brigaden des palästinensischen Widerstands“. Mitglieder der Terror-Organisation innerhalb eines Tunnels. In: audiatur-online.ch. 17. Februar 2016, abgerufen am 11. Januar 2023.
- Venezuela crisis: The ‘colectivo’ groups supporting Maduro, BBC, 6. Februar 2019.
- The Devolution of State Power: The ‘Colectivos’, insightcrime.org, 18. Mai 2018.
- Zum Jahrestag der Proteste in Nicaragua ziehen die Menschen erneut durch die Strassen – trotz eines Verbots der Regierung, NZZ, 18. April 2019.
- Bewaffnete Bürgerwehr will in Slowenien Grenzen schützen. In: derstandard.at. 4. September 2018, abgerufen am 2. Februar 2024.
- Slowenien: Bürgerwehr „Steirische Garde“ patrouilliert an Grenze. In: kurier.at. Abgerufen am 13. Januar 2020.
- https://www.eurocommpr.at/de/News-Room/City-News/Buergerwehr-Steirische-Garde-Nationaler-Sicherheitsrat-will-Gesetzesaenderungen
- https://futter.kleinezeitung.at/in-der-untersteiermark-gibt-es-jetzt-eine-bewaffnete-buergerwehr/
- Thomas Roser: Rechtsextreme Steirergarde schockt Slowenien. In: diepresse.com. 5. September 2018, abgerufen am 9. Februar 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Paramilitar altgriechisch para para neben und lateinisch miles Kampfer oder Soldat auch Miliz genannt bezeichnet bewaffnete Verbande die zumeist nicht in die Streitkrafte eines Staates eingebunden sind Paramilitars operieren legal an der Grenze der Legalitat oder illegal im Interesse der Regierung eines Landes In den Medien werden die Begriffe Paramilitar und vor allem Miliz haufig auch fur Verbande und Gruppen verwendet die den Staat bzw die herrschende Regierung selbst organisiert mit Waffengewalt bekampfen wie etwa politisch motivierte Widerstandsbewegungen separatistische und ethnisch motivierte Bewegungen bewaffnete Gruppen krimineller Organisationen Selbstschutzorganisationen politischer Parteien und Untergrundorganisationen Die Begriffe werden also immer wieder als Synonyme fur Guerillabewegungen Aufstandische Rebellen oder Separatisten benutzt obwohl diese Gleichsetzung widerspruchlich ist Die historische Genese des Begriffs verdeutlicht dass Milizen stets staatlich organisiert oder auf Seiten des Staates gekampft haben Dies entspricht auch der Definition des DWDS laut der Milizen ausschliesslich auf Seiten des Staates stehen Auch die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung AKUF der Universitat Hamburg betont dass Milizen stets auf Seiten des Staates kampfen wahrend Rebellen in Opposition zu ihm stehen Die Suddeutsche Zeitung weist ebenfalls auf die Unterscheidung hin Lediglich das Politiklexikon von Klaus Schubert beinhaltet dass Milizen sowohl regulare oder militarahnlich organisierte Polizeikrafte als auch militarische Krafte wie Burgerheere oder Widerstands bzw Untergrundgruppen sein konnen Paramilitarismus bezeichnet eine militarische Doktrin staatlicher oder wirtschaftlicher Organisationen die ihre Interessen mittels irregularer militarischer Gewalt durchsetzen Staatliche und nichtstaatliche paramilitarische VerbandeOffizielle staatliche Verbande Italienische Carabinieri haben als Gendarmerie zahlreiche Polizeiaufgaben und unterstehen dem Innenministerium Sie bilden eine eigene Teilstreitkraft es gibt auch bewaffnete Einheiten wie Fallschirmjager Regimenter Der Name paramilitarischer Verband bezeichnet besondere Polizeitruppen wie z B Gendarmerie Grenzpolizei oder Kustenwache die nicht zu den eigentlichen Streitkraften eines Landes gehoren jedoch mit militarischem Gerat ausgestattet sind Zusammen mit staatsnahen Verbanden konnen solche Polizeieinheiten im Falle eines bewaffneten Konflikts Teil der bewaffneten Macht sein Sie haben dann nach der Haager Landkriegsordnung Kombattanten Status d h sie sind nach dem Volkerrecht zur Durchfuhrung von Kampfhandlungen in internationalen bewaffneten Konflikten berechtigt Paramilitarische Einheiten sind hier im Kriegsfall eine Reserve und als solche insbesondere fur Besatzungsaufgaben nutzlich Aber auch im Frieden liegt ihr Nutzen darin dass sie bei einem Grenzzwischenfall eine direkte Konfrontation zwischen militarischen Einheiten verhindert womit ein weiterer drohender Eskalationsschritt verzogert oder verhindert werden kann Innenpolitisch ist der Einsatz von paramilitarischen Einheiten hingegen oft ein Schritt der Eskalation etwa bei Demonstrationen und Protesten Andererseits ist er auch oftmals eine notwendige Reaktion weil normale Polizeikrafte im Einzelfall oder generell nicht mehr zur Kontrolle der Situation fahig sind Mitunter kommen hier auch Militareinheiten mit Polizeirolle zum Einsatz wie die Carabinieri oder die US Nationalgarde Die Abwehr von terroristischen Aktivitaten organisierter Kriminalitat oder auch traditionellem Bandenwesen ist oftmals eine Uberforderung fur rein polizeiliche Wachkorper gleichwohl hat auch hier eine Aufrustung in Bezug auf Ausbildung und Gerat stattgefunden so dass z B automatische Waffen und Nachtsichtgerate und eine entsprechende taktische Ausbildung auch bei Polizeikraften ohne Kombattantenstatus vorhanden sind Quasi staatliche und inoffizielle Paramilitars Als Paramilitars werden auch inoffizielle nichtstaatliche militarisch organisierte Gruppierungen bezeichnet die sich polizeiliche oder militarische Kompetenzen anmassen um aussergesetzlich eigene oder geheime staatliche innen oder aussenpolitische Ziele mit Gewalt durchzusetzen Auch irregulare Verbande die im Auftrag fremder Staaten in anderen Staaten eingreifen werden oft als Paramilitar bezeichnet Haufig wird die Bezeichnung Paramilitar im Gegensatz zur Bezeichnung paramilitarisch tatsachlich nur auf solche Verbande angewandt die mit Wissen Duldung oder im geheimen Auftrag des Staates oder einzelner seiner Institutionen und Reprasentanten gegen tatsachliche oder angebliche Feinde im Inneren agieren Als Rechtfertigung ihres Handelns dient solchen quasi bzw halbstaatlichen Paramilitars oft die angebliche Schwache des Staates oder seines Rechtssystems gegenuber der so genannten Subversion von innen oder auch gegenuber vermeintlichen von aussen kommenden Gefahren Sie berufen sich somit auf eine angebliche Notwehrsituation von Gesellschaft und Staat Todesschwadronen Hauptartikel Todesschwadron und Schmutziger Krieg Solche inoffiziellen oder halboffiziellen Verbande agieren in der Regel vollkommen ausserhalb der Legalitat insbesondere auch weitgehend ausserhalb militarischer Regelwerke und der jeweiligen nationalen Gerichtsbarkeit Das bedeutet dass sie sich faktisch weder fur Rechtsverstosse noch fur Menschenrechtsverletzungen verantworten mussen Gleichzeitig besteht ihr Auftrag in der Regel darin bewaffnete oder unbewaffnete innenpolitische Gegner auszuschalten bzw zu neutralisieren Eine Folge aus den obigen Bedingungen ist dass paramilitarische Gruppen in der Vergangenheit in vielen insbesondere instabilen oder diktatorisch regierten Landern als so genannte Todesschwadronen agierten die praktisch wahllos Personen umbrachten oder gewaltsam und spurlos verschwinden liessen die als Gegner ausgemacht worden waren Als Begrundung genugt dabei oft bereits der Verdacht einer kritischen Haltung zur jeweiligen Regierung In den meisten Fallen sind dabei ein Grossteil der Umgebrachten Zivilisten die tatsachlich in keiner oder lediglich in vermuteter Beziehung zu der von den Paramilitars bekampften Widerstandsbewegung stehen Besonders bekannt wurden solche Todesschwadronen in vielen Landern Lateinamerikas in den 1970er und 1980er Jahren So brachten halb bzw inoffizielle Paramilitars der US ge stutz ten Militar diktatur in El Salvador ab 1981 etwa 40 000 Oppositionelle um etwa 0 8 der Bevolkerung Derartige Vorgange spielten sich insbesondere wahrend des Kalten Krieges in vielen Landern ab in denen autoritare Regierungen und Militardiktaturen mit meist linksgerichteten nicht notwendigerweise bewaffneten Widerstandsbewegungen konfrontiert waren Solche Konflikte werden auch als schmutzige Kriege bezeichnet Dies geht auf den spanischen Begriff Guerra Sucia zuruck den die rechtsgerichtete argentinische Militardiktatur von 1976 bis 1983 intern fur die streng geheim durchgefuhrte Entfuhrung und Ermordung von bis zu 30 000 Oppositionellen benutzte Diese so genannten Desaparecidos span die Verschwundenen wurden meist nachts durch paramilitarische Gruppen wie die Alianza Anticomunista Argentina auch Triple A oder AAA sowie der damit personell verflochtenen informellen Geheimpolizei und teils auch durch regulares Militar aus ihren Wohnungen oder von der Strasse verschleppt Sie wurden meist in zivilen PKWs in streng geheime informelle Folterzentren und Konzentrationslager verschleppt und dort uberwiegend nach einer kurzen Zeit oft schwerster Folter ermordet Diese Strategie der Aufstandsbekampfung gegen Gruppen wie die ebenfalls paramilitarisch organisierte Widerstandsbewegung der Montoneros wurde gegenuber der argentinischen und der Weltoffentlichkeit bewusst streng verborgen gehalten das volle Ausmass kam erst nach dem Ende der Diktatur 1983 ans Licht Die Aufarbeitung dieser Verbrechen dauert bis heute an das nach wie vor ungeklarte Schicksal des Grossteils der damals Verschwundenen bzw auch die Unklarheit uber den Verbleib der Leichen zu einem ungeklarten Teil waren die Menschen zur Ermordung betaubt und nackt aus Transportflugzeugen uber dem Atlantik abgeworfen worden der Grossteil in verteilten anonymen Massengrabern verscharrt stellt eine anhaltende Belastung fur die argentinische Gesellschaft dar Ausgewahlte Beispiele Ausgewahlte Beispiele der zahlreichen Konflikte in denen meist von einer Diktatur gesteuerte Paramilitars oft in Form der oben beschriebenen Todesschwadronen Widerstandsbewegungen oder auch nur Oppositionelle in schmutzigen Kriegen bekampften sind oder waren Der 36 Jahre dauernde Burgerkrieg in Guatemala die Massaker an etwa einer halben Million Kommunisten in Indonesien 1965 1966 der Konflikt in Kolumbien der Burgerkrieg in El Salvador die Bekampfung des ANC durch das sudafrikanische Apartheid Regime und der Konflikt im ehemals indonesisch besetzten Osttimor wahrend dessen etwa ein Drittel der Timoresen durch indonesische Paramilitars und regulares Militar ermordet wurde In vielen dieser Lander wurden nach ihrem Ubergang zur Demokratie ab den 1990er Jahren so genannte Wahrheitskommissionen eingerichtet um die durchweg extrem hohe Zahl der Menschenrechtsverletzungen aufzuarbeiten In Osttimor und Guatemala werden die Vorgange heute als Volkermord bewertet bzw auch noch aktuell juristisch verfolgt Im Jahr 2006 entschied ein argentinisches Gericht dass die Taten der Todesschwadron Alianza Anticomunista Argentina als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bewerten seien Diese unterliegen in Argentinien nicht der juristischen Verjahrung was die Moglichkeit zur Strafverfolgung der Jahrzehnte zuruckliegenden Verbrechen deutlich erweiterte Abgrenzung zu Terrorismus Angehorige der ERP Guerilla wahrend des Burgerkriegs in El Salvador 1990 Guerilla Verbande werden trotz entsprechender Ausrustung und Organisationsform ublicherweise nicht als Paramilitar bezeichnet Die Bezeichnung als Terroristen ist dagegen sachlich unzutreffend Die Verwendung des Begriffs Terrorismus meist durch Regierungsvertreter des durch die Widerstandsbewegung angegriffenen Staates ist dabei oft politisch motiviert Sie kann das Ziel haben die Legitimitat des Grundanliegens der paramilitarischen Widerstandsbewegung die je nach Einzelfall etwa in Diktaturen durchaus gegeben und teils sogar volkerrechtlich diskussionsfahig bzw gerechtfertigt sein kann durch Verwendung dieses stark negativ besetzten Begriffs bereits im Ansatz zu verneinen Der amerikanische Terrorismusforscher Brian Jenkins schrieb dazu Der Gebrauch des Begriffes impliziert ein moralisches Urteil und wenn es einer Gruppierung Partei gelingt ihren Gegnern das Label Terrorist anzuheften dann hat sie es indirekt geschafft andere von ihrem moralischen Standpunkt zu uberzeugen Terrorismus ist das was die bosen Jungs machen Gleichzeitig kann mit dieser Zuordnung auch das oben angesprochene harte Durchgreifen durch eigene Krafte wie Militar und Paramilitar vor der eigenen und oder der Weltoffentlichkeit gerechtfertigt werden Die sich aus dieser weit verbreiteten politisch motivierten Begriffsverwendung ergebenden Definitionsprobleme sind einer der Grunde warum es weder in der Wissenschaft noch auf der Ebene des internationalen Rechts eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs Terrorismus gibt Brian Jenkins Siehe auch Definitionen von TerrorismusBeispieleParamilitars in bestehenden Staaten und Autonomiegebieten Belgien Rijkswacht GendarmerieBrasilien Policia MilitarChile Carabineros de ChileChina Bewaffnete VolkspolizeiDeutschland Bundesgrenzschutz von 1951 bis 2005 bis 1994 Kombattantenstatus Europaische Union Europaische GendarmerietruppeFrankreich Gendarmerie nationaleIndien Gazastreifen Zu den im palastinensischen Autonomiegebiet Gazastreifen Gaza operierenden Milizen gehoren neben den Qassam Brigaden dem militarischen Flugel der Hamas die al Aqsa Martyrerbrigaden der selbsternannte militarische Flugel der Fatah die al Quds Brigaden der militarische Flugel des Palastinensischen Islamischen Dschihad PIJ die der militante Flugel der Demokratischen Front zur Befreiung Palastinas DFLP und weitere palastinensische Milizen Indonesien WanraIran Basidsch e Mostaz afin Iranische Hezbollah Iranische RevolutionsgardeItalien Carabinieri seit 2000 eigenstandige Teilstreitkraft zuvor Teil des HeeresKanada Royal Canadian Mounted PoliceMalaysia General Operations ForceNiederlande Koninklijke MarechausseeNordirland Ulster Special Constabulary 1922 1969 Portugal Guarda Nacional RepublicanaRussland Registrierte Kosaken der Russischen Foderation seit 1997 Serbien Jedinica za specijalne operacije 1996 2003 Spanien Guardia CivilTschechoslowakei Pohranicni straz Grenzwachen von 1951 bis 1990Turkei JandarmaVereinigte Staaten von Amerika United States Coast GuardParamilitars in nicht mehr bestehenden Staaten DDR Kampfgruppen der Arbeiterklasse bis 1989 in der DDR Kasernierte Einheiten des MdI d h VP Bereitschaften und weitere Einheiten 1955 1989 in der DDR Wachregiment Feliks Dzierzynski 1954 1989 90 in der DDR UdSSR Grenztruppen der UdSSR Innere Truppen der UdSSR OMON Sowjetunion RusslandWeimarer Republik Sicherheitspolizei der Weimarer Republik 1919 1933 Informelle staatsnahe paramilitarische Verbande oder Gruppen in Geschichte und Gegenwart Serbische Tschetniks mit Soldaten der deutschen Wehrmacht Die Contra Rebellen bekampften die linksgerichtete Regierung Nicaraguas ab 1981 im Contra Krieg Dieser forderte etwa 60 000 Menschenleben 1919 1923 Freikorps im Baltikum in Oberschlesien und gegen kommunistische RevoltenDeutsche paramilitarische Freiwilligenverbande nationalistischer Ex Soldaten kampften mit Duldung des Staates noch nach Beendigung des Ersten Weltkrieges zunachst im Baltikum gegen die Bolschewiki gegen Insurgenten in Oberschlesien und gegen verschiedene kommunistische Revolten in Deutschland Sie spielten auch eine wichtige Rolle im deutschen Burgerkrieg nach 1918 bei der Niederschlagung der Munchner Raterepublik 1919 wahrend des Kapp Putsches und bei den sich anschliessenden Kampfen im Ruhraufstand 1920 1925 1945 Schutzstaffel SS DeutschlandDiese Organisation wurde zunachst als Leibwache fur die Parteifuhrung der NSDAP gegrundet Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 wurde die SS zu einer Art Privat Armee der NSDAP umgebaut Die SS war als Terror Organisation im Inland tatig Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde zusatzlich die Waffen SS geschaffen die an der Seite der Wehrmacht kampfte 1931 Eiserne Front eine sozialdemokratische Miliz die von der gewahlten Regierung und den Gewerkschaften gegrundet wurde um die Weimarer Demokratie gegen die demokratiefeindlichen Milizen SA Stahlhelmbund der Opposition zu verteidigen 1933 Sturmabteilung SA DeutschlandDie paramilitarische Privatarmee der Nationalsozialisten wurde ab 1933 fur kurze Zeit als Hilfspolizei gegen politische Gegner benutzt 1970 Weisse Hand Mano Blanca GuatemalaEine inoffizielle Geheimgesellschaft in der hohe Offiziere von Polizei und Militar sich als Todesschwadron zu einem Mordkomplott gegen tausende von politischen Gegnern verschworen hatten 1980 Contras NicaraguaVon den USA finanzierte Rebellen die im Contra Krieg gegen die linksgerichtete nicaraguanische Regierung der Sandinisten kampften Seit 1991 Schutzenverband Strzelec PolenParamilitarische Jugendorganisation die zum Ziel hat die Jugendlichen auf den Militardienst vorzubereiten Seit 1997 Autodefensas Unidas de Colombia AUC KolumbienEin Dachverband rechtsgerichteter paramilitarischer Gruppen im kolumbianischen Burgerkrieg die sich hauptsachlich durch Kokainhandel finanziert Basidsch Im Iran Irak Krieg kamen sie zum ersten Mal zum Einsatz Hauptsachlich Kinder und alte Leute die sich als Freiwillige zur Verteidigung gegen Saddam Hussein eingeschworen hatten Heute eine gut ausgebildete paramilitarische Einheit 1991 1995 wahrend der JugoslawienkriegeSerbische Freischarler und Paramilitarverbande wie z B die Tschetniks die Weissen Adler die des Vojislav Seselj die Serbische Freiwilligengarde des Zeljko Raznatovic Arkan die Kninjas bzw Alfas des Dragan Vasiljkovic die Marticevci des Milan Martic die Crvene Beretke die Armee der Republik Serbische Krajina auf kroatischer Seite die Verbande Hrvatske obrambene snage und Hrvatsko vijece obrane Seit 2003 Colectivos in VenezuelaIn Venezuela hatte Hugo Chavez sieben Jahre nach einem Putschversuch die Wahlen 1999 dank die Bevolkerung mobilisierenden bolivarischen Zirkeln gewonnen und danach diese Kollektive zum bewaffneten Arm der Bolivarischen Revolution ausgebaut Diesen wird die Unterdruckung der Zivilbevolkerung und Totungen von Demonstranten vorgeworfen 2018 NicaraguaIn Nicaragua machten Paramilitars Jagd auf Oppositionelle NZZ wahrend im Jahr 2018 je nach Angabe zwischen 200 und 500 Menschen getotet worden waren 2018 SlowenienIn Slowenien ist seit 2018 die Stajerska Varda Steirische Wacht oder Steirische Garde aktiv die nach eigenen Angaben aus mehreren hundert Mitgliedern besteht und teilweise mit Sturmgewehren ausgerustet ist Als Aufgabenbereich wird der Grenzschutz zu Kroatien angegeben es handelt sich um den paramilitarischen Arm der rechtsradikalen Partei Gibanje zedinjena Slovenija Vereinigtes Slowenien des Anfuhrers Andrej Sisko AnderesAuch Schutzenvereine haben manchmal eine lange Tradition die sich bis auf paramilitarische Verbande zuruckfuhren lasst wie die Gebirgsschutzen oder Tiroler Schutzen Siehe auchNationalgarde Soldateska Truppen des InnenministeriumsLiteraturRaul Zelik Die kolumbianischen Paramilitars Regieren ohne Staat oder terroristische Formen der inneren Sicherheit Westfalisches Dampfboot Munster 2009 ISBN 978 3 89691 766 9 zugleich Berlin FU Dissertation 2008 Robert Gerwarth John Horne Hrsg Krieg im Frieden Paramilitarische Gewalt in Europa nach dem Ersten Weltkrieg Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1298 2 Christian Koller Vor 100 Jahren Die Paramilitarisierung Europas und die Schweiz In Sozialarchiv Info 3 2019 EinzelnachweiseBundesministerium fur Landesverteidigung Bundesheer Informationsmodul Miliz Archiviert vom Original am 28 Mai 2024 abgerufen am 27 Januar 2025 DWDS Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 13 Januar 2023 Wolfgang Schreiber Terrorismus Boko Haram und ISIS sind Rebellen und keine Milizen In Deutschlandfunk Kultur 6 August 2014 abgerufen am 13 Januar 2023 Simon Gross Miliz 10 Oktober 2020 abgerufen am 13 Januar 2023 Bundeszentrale fur politische Bildung Miliz Abgerufen am 13 Januar 2023 Raul Zelik Die Informalisierung des Ausnahmezustandes In Jour fixe initiative berlin Hrsg Krieg Unrast Munster 2009 ISBN 978 3 89771 490 8 S 115 130 amnesty international Rechte in Gefahr Sicherheit und Menschenrechte einander widersprechende oder erganzende Zielsetzungen In Jahrbuch Menschenrechte 2003 Archiviert vom Original am 18 Mai 2015 abgerufen am 17 Dezember 2008 Benjamin Schwarz Dirty Hands The success of U S policy in El Salvador preventing a guerrilla victory was based on 40 000 political murders The Atlantic Buchrezension zu William M LeoGrande Our own Backyard The United States in Central America 1977 1992 Dezember 1998 Operation Condor Memento vom 12 September 2008 im Internet Archive Terror im Namen des Staates tagesschau de 12 September 2008 Harold Pinter Rede zum Erhalt des Literatur Nobelpreises 2005 Zitat Nach dem Ende des 2 Weltkriegs unterstutzten die Vereinigten Staaten jede rechtsgerichtete Militardiktatur auf der Welt und in vielen Fallen brachten sie sie erst hervor In diesen Landern hat es Hunderttausende von Toten gegeben Hat es sie wirklich gegeben Die Antwort lautet ja es hat sie gegeben und sie sind der amerikanischen Aussenpolitik zuzuschreiben Steffen Leidel Beruchtigtes Ex Folterzentrum wird der Offentlichkeit zuganglich In Deutsche Welle 14 Marz 2005 abgerufen am 13 Dezember 2008 Christiane Wolters Ex Offizier wegen Todesflugen vor Gericht Deutsche Welle 14 Januar 2005 Angela Dencker 25 Jahre Militarputsch und Volkermord in Argentinien Die Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen aus der Sicht von amnesty international In menschenrechte org 21 Marz 2001 abgerufen am 17 Dezember 2008 Guatemalas Exdiktator zu 80 Jahren Haft verurteilt Die Zeit 11 Mai 2013 Osttimor ein vergessener Volkermord Wiener Zeitung 28 Januar 1999 Manuel Justo Gaggero El general en su laberinto Pagina 12 19 Februar 2007 bpb Die Definition von Terrorismus abgerufen am 10 Mai 2015 What is terrorism Problems of legal definition Iran Update 10 Januar 2024 Am 10 Januar setzte die IDF die Raumungsoperationen im Zentralgouvernement des Gazastreifens fort In Block des Institute for the Study of War ISW 7 Januar 2024 abgerufen am 11 Januar 2024 Video von den Brigaden des palastinensischen Widerstands Mitglieder der Terror Organisation innerhalb eines Tunnels In audiatur online ch 17 Februar 2016 abgerufen am 11 Januar 2023 Venezuela crisis The colectivo groups supporting Maduro BBC 6 Februar 2019 The Devolution of State Power The Colectivos insightcrime org 18 Mai 2018 Zum Jahrestag der Proteste in Nicaragua ziehen die Menschen erneut durch die Strassen trotz eines Verbots der Regierung NZZ 18 April 2019 Bewaffnete Burgerwehr will in Slowenien Grenzen schutzen In derstandard at 4 September 2018 abgerufen am 2 Februar 2024 Slowenien Burgerwehr Steirische Garde patrouilliert an Grenze In kurier at Abgerufen am 13 Januar 2020 https www eurocommpr at de News Room City News Buergerwehr Steirische Garde Nationaler Sicherheitsrat will Gesetzesaenderungen https futter kleinezeitung at in der untersteiermark gibt es jetzt eine bewaffnete buergerwehr Thomas Roser Rechtsextreme Steirergarde schockt Slowenien In diepresse com 5 September 2018 abgerufen am 9 Februar 2024 Normdaten Sachbegriff GND 4192344 3 GND Explorer lobid OGND AKS