Paul Kälberer 17 Dezember 1896 in Stuttgart 3 Januar 1974 in Sulz Glatt zählt als Kunstmaler und Grafiker mit seinen Wer
Paul Kälberer

Paul Kälberer (* 17. Dezember 1896 in Stuttgart; † 3. Januar 1974 in Sulz-Glatt) zählt als Kunstmaler und Grafiker mit seinen Werken im Zeitraum bis ca. 1936 zum Umkreis der Neuen Sachlichkeit.
Lebenslauf
Paul Kälberer wurde 1896 in Stuttgart als Sohn einer pietistischen Handwerkerfamilie geboren. 1914 nahm er am Ersten Weltkrieg teil, 1920 kehrte er aus französischer Gefangenschaft zurück. 1920 bis 1926 studierte Kälberer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Christian Landenberger und Eckener. Er nahm 1928 zum ersten Mal an einer Ausstellung der Stuttgarter Sezession teil. Zwischen 1924 und 1933 machte er drei ausgedehnte Italienreisen, in deren Verlauf zahlreiche Werke entstanden. 1927 heiratete er die Künstlerin Gesa Rautenberg und zog von Stuttgart nach Glatt (Sulz am Neckar) um. Ab 1928 war Kälberer Mitglied des Deutschen Künstlerbunds bis zu dessen Auflösung durch die Nationalsozialisten 1936. 1930 wurde die Vereinigung Freunde schwäbischer Grafik gegründet (Mitglieder u. a. Reinhold Nägele und Wilhelm Geyer), deren Vorsitz Kälberer bis 1941 übernahm. 1933 kam es zu einer Resolution gegen die nationalsozialistische Kunstpolitik, in deren Folge er zwischen 1934 und 1938 mehrmals die Berufung an die Stuttgarter Akademie ablehnte.
In der Zeit des Nationalsozialismus war Kälberer obligatorisch Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an 15 großen Ausstellungen sicher belegt, darunter 1937 die Große Deutsche Kunstausstellung in München mit zwei Landschafts-Radierungen. 1937 erhielt Kälberer die Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris für neun Radierungen.
1945 erfolgte die Gründung des Verbandes bildender Künstler Südwürttemberg-Hohenzollern und 1946 die Gründung der bis 1951 von ihm geleiteten Bernsteinschule. 1954 trat er engagiert für die Gesamtdeutsche Volkspartei unter Gustav Heinemann ein. Im Zeitraum von 1952 bis 1969 fertigte Kälberer zahlreiche Wandbilder und Glasfenster in öffentlichen und kirchlichen Bauten. Am 3. Januar 1974 verstarb Kälberer in Sulz-Glatt.
Künstlerisches Wirken
Paul Kälberer löste sich früh von seinen Lehrmeistern, um eigene Ausdrucksmöglichkeiten zu finden. So folgte er weder der spätimpressionistischen Malweise Christian Landenbergers, dessen Meisterschüler er war, noch dem eher naturalistischen Ansatz Eckeners, der ihn in die Radierkunst einwies. Er entzog sich auch dem expressionistisch-pathetischen Duktus eines Heinrich Altherr, dessen künstlerisches, kompromissloses Ethos er hingegen umso mehr zu schätzen wusste. Auf diese Wertschätzung konnte sich auch die spätere Freundschaft gründen. Paul Kälberer suchte seine „Vorbilder“ an anderer Stelle und integrierte dabei so gegensätzliche Einflüsse wie des Quattrocento, das er intensiv zeichnend und kopierend erlebte, die Niederländer des 17. Jahrhunderts, Paul Cézanne und fernöstliche Anregungen. Er war davon überzeugt, dass der Künstler seine Berechtigung nur aus seiner Individualität, aus seiner persönlichen Leistung ableiten kann, denn, so bemerkte er treffend, „sonst müsste ihm ja das genügen, was vor ihm geschaffen wurde und was neben ihm geschaffen wird“. Epigonentum, das opportunistische Mitschwimmen in einer Modeströmung werden damit von vorneherein abgelehnt.
Er setzte sich infolgedessen von Anfang an vom „sozialkritischen Flügel“ der Neuen Sachlichkeit ab, der seinem zurückhaltenden Wesen keineswegs entsprechen konnte. Dennoch, forstet man die „Checkliste“ von Franz Roh durch, in der dieser schematisch den Expressionismus der Neuen Sachlichkeit gegenüberstellt, so zeigt sich, dass fast alle Kriterien der neuen Kunstrichtung erfüllt sind: „Nüchterne Gegenstände, streng puristisch, statisch, still, kühl bis kalt, dünne Farbschicht“, um nur einige herausragende von ihnen zu nennen. Die hier aufgeführten Malmittel legen die Zuordnung zur Neuen Sachlichkeit nahe. Andererseits zeigt deren Umsetzung und mehr noch die zugrunde liegende künstlerische Konzeption auch die Grenzen der Anbindung auf. Daher ist eine Einreihung im „klassischen Flügel“ um Kanoldt und Schrimpf eher als eine Behelfslösung anzusehen, denn Paul Kälberer setzte sich seine Normen selbst, und seine Entwicklung ging in eine andere Richtung. Er selbst hätte eine Einordnung wohl auch abgelehnt.
Ein besonderes Merkmal seines Stils ist, und dies gilt für sein gesamtes Werk, ein unermüdliches Streben nach Ausgewogenheit und Harmonie, die nicht Idylle sein wollen, sondern das Ergebnis eines ausgeglichenen Dreiecksverhältnisses zwischen Gegenstand (Objekt), Empfindung (Herz) und künstlerischem Gestaltungswillen (Komposition), d. h. die Bändigung mitunter gegensätzlicher Elemente: „So können in der schöpferischen Tat die Ergebnisse sinnfälliger Wahrnehmung, verstandesmäßiger Überlegung und des begeisterten Herzens harmonisch vereinigt werden.“ Es wundert daher nicht, dass Paul Kälberer, dieser Überzeugung treu, die abstrakte Kunst nicht etwa verpasste, sondern seinen eigenen Weg weiterging.
Das Œuvre umfasst zahlreiche Ölgemälde, insbesondere Landschaften, Stillleben, Porträts, Blumen- und Tierdarstellungen. Das grafische Werk mit dem Schwerpunkt Radierung und Lithografie, beläuft sich auf mehrere hundert Blätter. Daneben sind eine größere Zahl von Wandbildern und Glasfenstern in öffentlichen und kirchlichen Gebäuden zu erwähnen. Das bisher noch kaum erforschte und bekannte zeichnerische Werk ist immens.
An die 200 Einzelausstellungen und Teilnahmen an Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland allein zu Lebzeiten des Künstlers sowie das kunstpädagogische Wirken im eigenen Atelier und im Rahmen der Bernsteinschule und nicht zuletzt die organisatorischen Leistungen in der Nachkriegszeit haben die künstlerische Landschaft im süddeutschen Raum mitgeprägt.
Hauptwerke
- Familienbildnis (1929–1931)
- Kühe an der Tränke (1927–1929)
- Rottweiler Narren (1929/1930)
- Winter auf der Alb (1927)
- Portrait Gesa Kälberer (1926/1927)
- Erinnerung an 1916 (1926–1928)
Kunststiftung Paul Kälberer
Am 17. Dezember 2008 wurde die von den sechs Kindern und vier Enkeln des Künstlers Paul Kälberer unter Beteiligung der Stadt Sulz am Neckar, des Landkreises Rottweil und der Kreissparkasse Rottweil errichtete »Kunststiftung Paul Kälberer« als rechtsfähige Stiftung anerkannt. Die Kunststiftung Paul Kälberer ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, das künstlerische Erbe Paul Kälberers zu bewahren. Im Sinne ihres Namenspatrons verfolgt sie das Ziel, junge Menschen an die bildenden Künste heranzuführen.
In die Stiftung wurden neben dem Ateliergebäude des Künstlers mit den zugehörigen Grundstücken auch dessen gesamtes grafisches Werk sowie dessen schriftlicher Nachlass eingebracht. Die Stiftung verwahrt über 700 Radierungen, über 400 Lithografien und mehr als 3.000 Zeichnungen sowie zahlreiche Text- und Bilddokumente.
Als Gedenkstätte spiegeln Atelier und Garten das Lebensumfeld einer Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts wider; sie sind in authentischem Zustand erhalten. Im Grafikraum werden ausgewählte Radierungen und Lithografien gezeigt. Im Malraum sind in wechselnden thematischen Ausstellungen Gemälde aus verschiedenen Schaffensphasen zu sehen.
Das Stiftungsareal befindet sich im Sulzer Stadtteil Glatt unweit des Ortszentrums (Paul-Kälberer-Weg 19); es ist vom Wasserschloss aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.
Ehrungen und posthume Ausstellungen
- Goldmedaille für Radierungen auf der Weltausstellung in Paris (1937)
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für den kulturellen Aufbau von Württemberg-Hohenzollern (1966)
- Zahlreiche posthume Ausstellungen (Stuttgart, Rottweil, Kunststiftung Hohenkarpfen, Freudenstadt, Böblingen, Horb, Lauterbach usw.)
- Permanente Ausstellung getragen durch den Landkreis Rottweil mit Hauptwerken im Paul-Kälberer-Kabinett des Kultur- und Museumszentrums Schloss Glatt bei Sulz
Literatur (Auswahl)
- Ludwig Dietz, Hans-Dieter Mück (Hrsg.): Paul Kälberer. Ein Maler und Radierer der Neuen Sachlichkeit. Stuttgart 1989.
- Bernhard Rüth, Andreas Zoller (Hrsg.): Paul Kälberer – Kunst der Neuen Sachlichkeit in Schwaben, 2 Bde., Kunstmuseum Hohenkarpfen, Hausen o. V./Rottweil 1992, ISBN 3-928-86904-3.
- Bernhard Rüth (Hrsg.): Kälberer in Bernstein. Sulz a. N. 1992.
- Bernhard Rüth, Andreas Zoller: Neue Sachlichkeit in Schwaben. In: Weltkunst. Bd. 62 (1992), Heft 10, S. 1325–1327.
- Ludwig Dietz (Hrsg.): Paul Kälberer als Grafiker, Horb a.N. 1989 (erste systematische Erfassung des grafischen Werkes)
- Eva-Marina Froitzheim, Isabel Grüner, Bernhard Rüth, Andreas Zoller (Hrsg.): Die Bernsteinschule, Hausen o. V./Rottweil 1995.
- Christine Dietz, Bernhard Rüth (Hrsg.): Die Bernsteinschule. Keimzelle der Nachkriegskunst, Landratsamt Rottweil, Ravensburg/Rottweil 1998. ISBN 3-928-86910-8.
- Markus Heinzelmann: Die Landschaftsmalerei der Neuen Sachlichkeit und ihre Rezeption zur Zeit des Nationalsozialismus, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 1998. ISBN 3-631-34314-0.
- Reinhold Kälberer: Paul Kälberer Ein Künstler und sein Dorf im Tal der Glatt. In: Schwäbische Heimat. Bd. 49 (1998), Nr. 4, S. 419–422. (https://doi.org/10.53458/sh.v49i4.8072).
Quellen
- Bert Schlichtenmaier: Stuttgarts Aufstieg zur Kunststadt (1913–1933). Zur Geschichte der Akademie und der Künstlervereinigungen. In: Wendelin Renn, Horst Zimmermann, Andreas Zoller (Hrsg.): Südwestdeutsche Kunst zwischen Tradition und Moderne 1914–1945. Thorbecke, Sigmaringen 1993, S. 44 und S. 242.
- kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive).
- Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
- Franz Roh: Nachexpressionismus, 1925
- „Wege zur Kunst“, 1922, unveröffentlichtes Manuskript
Weblinks
- Literatur von und über Paul Kälberer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Paul Kälberer – Ein Künstler der Neuen Sachlichkeit
Personendaten | |
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NAME | Kälberer, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1896 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 3. Januar 1974 |
STERBEORT | Glatt (Sulz am Neckar) |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Paul Kalberer 17 Dezember 1896 in Stuttgart 3 Januar 1974 in Sulz Glatt zahlt als Kunstmaler und Grafiker mit seinen Werken im Zeitraum bis ca 1936 zum Umkreis der Neuen Sachlichkeit LebenslaufPaul Kalberer wurde 1896 in Stuttgart als Sohn einer pietistischen Handwerkerfamilie geboren 1914 nahm er am Ersten Weltkrieg teil 1920 kehrte er aus franzosischer Gefangenschaft zuruck 1920 bis 1926 studierte Kalberer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart bei Christian Landenberger und Eckener Er nahm 1928 zum ersten Mal an einer Ausstellung der Stuttgarter Sezession teil Zwischen 1924 und 1933 machte er drei ausgedehnte Italienreisen in deren Verlauf zahlreiche Werke entstanden 1927 heiratete er die Kunstlerin Gesa Rautenberg und zog von Stuttgart nach Glatt Sulz am Neckar um Ab 1928 war Kalberer Mitglied des Deutschen Kunstlerbunds bis zu dessen Auflosung durch die Nationalsozialisten 1936 1930 wurde die Vereinigung Freunde schwabischer Grafik gegrundet Mitglieder u a Reinhold Nagele und Wilhelm Geyer deren Vorsitz Kalberer bis 1941 ubernahm 1933 kam es zu einer Resolution gegen die nationalsozialistische Kunstpolitik in deren Folge er zwischen 1934 und 1938 mehrmals die Berufung an die Stuttgarter Akademie ablehnte In der Zeit des Nationalsozialismus war Kalberer obligatorisch Mitglied der Reichskammer der bildenden Kunste Fur diese Zeit ist seine Teilnahme an 15 grossen Ausstellungen sicher belegt darunter 1937 die Grosse Deutsche Kunstausstellung in Munchen mit zwei Landschafts Radierungen 1937 erhielt Kalberer die Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris fur neun Radierungen 1945 erfolgte die Grundung des Verbandes bildender Kunstler Sudwurttemberg Hohenzollern und 1946 die Grundung der bis 1951 von ihm geleiteten Bernsteinschule 1954 trat er engagiert fur die Gesamtdeutsche Volkspartei unter Gustav Heinemann ein Im Zeitraum von 1952 bis 1969 fertigte Kalberer zahlreiche Wandbilder und Glasfenster in offentlichen und kirchlichen Bauten Am 3 Januar 1974 verstarb Kalberer in Sulz Glatt Kunstlerisches WirkenBlick in den Malraum des Ateliers der Kunststiftung Paul Kalberer Paul Kalberer loste sich fruh von seinen Lehrmeistern um eigene Ausdrucksmoglichkeiten zu finden So folgte er weder der spatimpressionistischen Malweise Christian Landenbergers dessen Meisterschuler er war noch dem eher naturalistischen Ansatz Eckeners der ihn in die Radierkunst einwies Er entzog sich auch dem expressionistisch pathetischen Duktus eines Heinrich Altherr dessen kunstlerisches kompromissloses Ethos er hingegen umso mehr zu schatzen wusste Auf diese Wertschatzung konnte sich auch die spatere Freundschaft grunden Paul Kalberer suchte seine Vorbilder an anderer Stelle und integrierte dabei so gegensatzliche Einflusse wie des Quattrocento das er intensiv zeichnend und kopierend erlebte die Niederlander des 17 Jahrhunderts Paul Cezanne und fernostliche Anregungen Er war davon uberzeugt dass der Kunstler seine Berechtigung nur aus seiner Individualitat aus seiner personlichen Leistung ableiten kann denn so bemerkte er treffend sonst musste ihm ja das genugen was vor ihm geschaffen wurde und was neben ihm geschaffen wird Epigonentum das opportunistische Mitschwimmen in einer Modestromung werden damit von vorneherein abgelehnt Er setzte sich infolgedessen von Anfang an vom sozialkritischen Flugel der Neuen Sachlichkeit ab der seinem zuruckhaltenden Wesen keineswegs entsprechen konnte Dennoch forstet man die Checkliste von Franz Roh durch in der dieser schematisch den Expressionismus der Neuen Sachlichkeit gegenuberstellt so zeigt sich dass fast alle Kriterien der neuen Kunstrichtung erfullt sind Nuchterne Gegenstande streng puristisch statisch still kuhl bis kalt dunne Farbschicht um nur einige herausragende von ihnen zu nennen Die hier aufgefuhrten Malmittel legen die Zuordnung zur Neuen Sachlichkeit nahe Andererseits zeigt deren Umsetzung und mehr noch die zugrunde liegende kunstlerische Konzeption auch die Grenzen der Anbindung auf Daher ist eine Einreihung im klassischen Flugel um Kanoldt und Schrimpf eher als eine Behelfslosung anzusehen denn Paul Kalberer setzte sich seine Normen selbst und seine Entwicklung ging in eine andere Richtung Er selbst hatte eine Einordnung wohl auch abgelehnt Ein besonderes Merkmal seines Stils ist und dies gilt fur sein gesamtes Werk ein unermudliches Streben nach Ausgewogenheit und Harmonie die nicht Idylle sein wollen sondern das Ergebnis eines ausgeglichenen Dreiecksverhaltnisses zwischen Gegenstand Objekt Empfindung Herz und kunstlerischem Gestaltungswillen Komposition d h die Bandigung mitunter gegensatzlicher Elemente So konnen in der schopferischen Tat die Ergebnisse sinnfalliger Wahrnehmung verstandesmassiger Uberlegung und des begeisterten Herzens harmonisch vereinigt werden Es wundert daher nicht dass Paul Kalberer dieser Uberzeugung treu die abstrakte Kunst nicht etwa verpasste sondern seinen eigenen Weg weiterging Das Œuvre umfasst zahlreiche Olgemalde insbesondere Landschaften Stillleben Portrats Blumen und Tierdarstellungen Das grafische Werk mit dem Schwerpunkt Radierung und Lithografie belauft sich auf mehrere hundert Blatter Daneben sind eine grossere Zahl von Wandbildern und Glasfenstern in offentlichen und kirchlichen Gebauden zu erwahnen Das bisher noch kaum erforschte und bekannte zeichnerische Werk ist immens An die 200 Einzelausstellungen und Teilnahmen an Gemeinschaftsausstellungen im In und Ausland allein zu Lebzeiten des Kunstlers sowie das kunstpadagogische Wirken im eigenen Atelier und im Rahmen der Bernsteinschule und nicht zuletzt die organisatorischen Leistungen in der Nachkriegszeit haben die kunstlerische Landschaft im suddeutschen Raum mitgepragt HauptwerkeFamilienbildnis 1929 1931 Kuhe an der Tranke 1927 1929 Rottweiler Narren 1929 1930 Winter auf der Alb 1927 Portrait Gesa Kalberer 1926 1927 Erinnerung an 1916 1926 1928 Kunststiftung Paul KalbererAussenansicht des Ateliers der Kunststiftung Paul KalbererMuhlstein als Tisch im Garten der Kunststiftung Paul Kalberer Am 17 Dezember 2008 wurde die von den sechs Kindern und vier Enkeln des Kunstlers Paul Kalberer unter Beteiligung der Stadt Sulz am Neckar des Landkreises Rottweil und der Kreissparkasse Rottweil errichtete Kunststiftung Paul Kalberer als rechtsfahige Stiftung anerkannt Die Kunststiftung Paul Kalberer ist eine gemeinnutzige Stiftung des burgerlichen Rechts Sie hat sich zur Aufgabe gemacht das kunstlerische Erbe Paul Kalberers zu bewahren Im Sinne ihres Namenspatrons verfolgt sie das Ziel junge Menschen an die bildenden Kunste heranzufuhren In die Stiftung wurden neben dem Ateliergebaude des Kunstlers mit den zugehorigen Grundstucken auch dessen gesamtes grafisches Werk sowie dessen schriftlicher Nachlass eingebracht Die Stiftung verwahrt uber 700 Radierungen uber 400 Lithografien und mehr als 3 000 Zeichnungen sowie zahlreiche Text und Bilddokumente Als Gedenkstatte spiegeln Atelier und Garten das Lebensumfeld einer Kunstlerpersonlichkeit des 20 Jahrhunderts wider sie sind in authentischem Zustand erhalten Im Grafikraum werden ausgewahlte Radierungen und Lithografien gezeigt Im Malraum sind in wechselnden thematischen Ausstellungen Gemalde aus verschiedenen Schaffensphasen zu sehen Das Stiftungsareal befindet sich im Sulzer Stadtteil Glatt unweit des Ortszentrums Paul Kalberer Weg 19 es ist vom Wasserschloss aus in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar Ehrungen und posthume AusstellungenGoldmedaille fur Radierungen auf der Weltausstellung in Paris 1937 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse fur den kulturellen Aufbau von Wurttemberg Hohenzollern 1966 Zahlreiche posthume Ausstellungen Stuttgart Rottweil Kunststiftung Hohenkarpfen Freudenstadt Boblingen Horb Lauterbach usw Permanente Ausstellung getragen durch den Landkreis Rottweil mit Hauptwerken im Paul Kalberer Kabinett des Kultur und Museumszentrums Schloss Glatt bei SulzLiteratur Auswahl Ludwig Dietz Hans Dieter Muck Hrsg Paul Kalberer Ein Maler und Radierer der Neuen Sachlichkeit Stuttgart 1989 Bernhard Ruth Andreas Zoller Hrsg Paul Kalberer Kunst der Neuen Sachlichkeit in Schwaben 2 Bde Kunstmuseum Hohenkarpfen Hausen o V Rottweil 1992 ISBN 3 928 86904 3 Bernhard Ruth Hrsg Kalberer in Bernstein Sulz a N 1992 Bernhard Ruth Andreas Zoller Neue Sachlichkeit in Schwaben In Weltkunst Bd 62 1992 Heft 10 S 1325 1327 Ludwig Dietz Hrsg Paul Kalberer als Grafiker Horb a N 1989 erste systematische Erfassung des grafischen Werkes Eva Marina Froitzheim Isabel Gruner Bernhard Ruth Andreas Zoller Hrsg Die Bernsteinschule Hausen o V Rottweil 1995 Christine Dietz Bernhard Ruth Hrsg Die Bernsteinschule Keimzelle der Nachkriegskunst Landratsamt Rottweil Ravensburg Rottweil 1998 ISBN 3 928 86910 8 Markus Heinzelmann Die Landschaftsmalerei der Neuen Sachlichkeit und ihre Rezeption zur Zeit des Nationalsozialismus Verlag Peter Lang Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 631 34314 0 Reinhold Kalberer Paul Kalberer Ein Kunstler und sein Dorf im Tal der Glatt In Schwabische Heimat Bd 49 1998 Nr 4 S 419 422 https doi org 10 53458 sh v49i4 8072 QuellenBert Schlichtenmaier Stuttgarts Aufstieg zur Kunststadt 1913 1933 Zur Geschichte der Akademie und der Kunstlervereinigungen In Wendelin Renn Horst Zimmermann Andreas Zoller Hrsg Sudwestdeutsche Kunst zwischen Tradition und Moderne 1914 1945 Thorbecke Sigmaringen 1993 S 44 und S 242 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Martin Papenbrock Gabriele Saure Hrsg Kunst des fruhen 20 Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen Teil 1 Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS Zeit VDG Weimar 2000 Franz Roh Nachexpressionismus 1925 Wege zur Kunst 1922 unveroffentlichtes ManuskriptWeblinksLiteratur von und uber Paul Kalberer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage von Paul Kalberer Ein Kunstler der Neuen SachlichkeitNormdaten Person GND 118977571 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN nr94001762 VIAF 47561698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kalberer PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 17 Dezember 1896GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 3 Januar 1974STERBEORT Glatt Sulz am Neckar