Peter Däne auch Dene Danus Dacus im 15 Jahrhundert 13 März 1493 vor Rostock war ein römisch katholischer Priester der in
Peter Däne

Peter Däne, auch Dene, Danus, Dacus (* im 15. Jahrhundert; † 13. März 1493 vor Rostock) war ein römisch-katholischer Priester, der infolge des Sternberger Hostienschänderprozesses aus dem Klerus ausgestoßen wurde und auf dem Scheiterhaufen starb.
Däne war Inhaber einer Vikarie am Allerheiligen-Altar der Stadtkirche St. Maria und St. Nikolaus in Sternberg. Er soll finanzielle Schwierigkeiten gehabt und dem Sternberger Juden Eleasar einen Grapen verpfändet haben. Da Däne den Grapen bei Eleasar angeblich mit Geld nicht einlösen konnte, behauptete er, diesem stattdessen am 10. Juli 1492 zwei geweihte Hostien ausgeliefert zu haben. Durch Hostienfrevel, der den Juden unterstellt wurde, soll an den Hostien das „heilige Blut“ erschienen sein. Peter Däne selbst hatte den angeblichen Hostienfrevel beim Schweriner Dompropst angezeigt und zunächst nur behauptet, die Frau des Juden Eleasar habe ihm am 21. August 1492 geschändete und blutbefleckte Hostien übergeben, nachdem ihr Versuch, diese in den Mühlbach zu werfen, gescheitert war. Anschließend, so Däne, habe er die Hostien auf dem ehemaligen Fürstenhof in Sternberg vergraben. Diese musste er am 29. August 1492 an einer von ihm bezeichneten Stelle selbst ausgraben. Es folgte ein Prozess gegen Juden aus ganz Mecklenburg, denen man Hostienfrevel vorwarf. Erst in einem abschließenden Geständnis gab Däne zu Protokoll, er selbst habe die Hostien geweiht und an Eleasar ausgeliefert. Dieser konnte zum Sachverhalt nicht verhört werden; er war nicht auffindbar. Das abschließende Geständnis der Juden und Peter Dänes – die Urgicht – wurde als Inschrift in eine Brettertafel eingearbeitet und im Sternberger Rathaussaal angebracht, bis ein Feuer sie 1659 zerstörte.
Im Ergebnis des Sternberger Hostienschänderprozesses wurden 27 Juden zum Feuertod verurteilt und am 24. Oktober 1492 vor den Toren der Stadt auf dem Scheiterhaufen hingerichtet, alle anderen Juden wurden aus Mecklenburg vertrieben. Däne wurde nach Rostock gebracht, durch den bischöflichen Offizial unter Beisein eines Bischofs zum Verlust der Klerikerwürde und wie die Juden in Sternberg zum Feuertod verurteilt. Am 13. März 1493 wurde er durch die weltlichen Behörden vor der Stadt hingerichtet.
Der Fall erregte überregional Aufsehen; Dänes Name und Geschichte erschien in fast allen norddeutschen Chroniken.
Literatur
- Georg Christian Friedrich Lisch: Hauptbegebenheiten in der ältern Geschichte der Stadt Sternberg. In: Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde – Bd. 12 (1847), S. 187–306. (Volltext)
- Karl Ernst Hermann Krause: Däne, Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 726.
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 1927.
Weblinks
- Andreas Röpcke: Sternberg 1492 und die Folgen. (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege / Landesarchiv / Jahr 2008 / Archivalie des Monats April – abgerufen am 11. Juni 2012)
- Literatur über Peter Däne in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- Georg Christian Friedrich Lisch: Hauptbegebenheiten in der ältern Geschichte der Stadt Sternberg. 1847, S. 212 f.
- Georg Christian Friedrich Lisch: Hauptbegebenheiten in der ältern Geschichte der Stadt Sternberg. 1847, S. 214.
- Andreas Röpcke: Sternberg 1492 und die Folgen. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege / Landesarchiv / Jahr 2008 / Archivalie des Monats April – abgerufen am 11. Juni 2012)
- Johannes Erichsen: Geschichte und Kunst einer europäischen Region, Landesausstellung Mecklenburg-Vorpommern 1995. Katalog zur Landesausstellung im Schloß Güstrow (23. Juni – 15. Oktober 1995), Staatliches Museum Schwerin – Rostock 1995, Hinstorff-Verlag, ISBN 3-356-00622-3, S. 247/248, unter Bezug auf: Fritz Backhaus: Die Hostienschändungsprozesse von Sternberg. 1988, S. 7–26; Rosemarie Schuder, Rudolf Hirsch: Der gelbe Fleck, Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte. Berlin 1989, S. 129–144.
- vermutlich Johannes Tidan, Weihbischof im Bistum Hildesheim, siehe Josef Traeger: Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin: St.-Benno-Verlag, Leipzig 1984, S. 220
- Georg Christian Friedrich Lisch: Hauptbegebenheiten in der ältern Geschichte der Stadt Sternberg. 1847, S. 217.
Personendaten | |
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NAME | Däne, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Dene; Danus; Dacus |
KURZBESCHREIBUNG | römisch-katholischer Priester |
GEBURTSDATUM | 15. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 13. März 1493 |
STERBEORT | bei Rostock |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Peter Dane auch Dene Danus Dacus im 15 Jahrhundert 13 Marz 1493 vor Rostock war ein romisch katholischer Priester der infolge des Sternberger Hostienschanderprozesses aus dem Klerus ausgestossen wurde und auf dem Scheiterhaufen starb Dane war Inhaber einer Vikarie am Allerheiligen Altar der Stadtkirche St Maria und St Nikolaus in Sternberg Er soll finanzielle Schwierigkeiten gehabt und dem Sternberger Juden Eleasar einen Grapen verpfandet haben Da Dane den Grapen bei Eleasar angeblich mit Geld nicht einlosen konnte behauptete er diesem stattdessen am 10 Juli 1492 zwei geweihte Hostien ausgeliefert zu haben Durch Hostienfrevel der den Juden unterstellt wurde soll an den Hostien das heilige Blut erschienen sein Peter Dane selbst hatte den angeblichen Hostienfrevel beim Schweriner Dompropst angezeigt und zunachst nur behauptet die Frau des Juden Eleasar habe ihm am 21 August 1492 geschandete und blutbefleckte Hostien ubergeben nachdem ihr Versuch diese in den Muhlbach zu werfen gescheitert war Anschliessend so Dane habe er die Hostien auf dem ehemaligen Furstenhof in Sternberg vergraben Diese musste er am 29 August 1492 an einer von ihm bezeichneten Stelle selbst ausgraben Es folgte ein Prozess gegen Juden aus ganz Mecklenburg denen man Hostienfrevel vorwarf Erst in einem abschliessenden Gestandnis gab Dane zu Protokoll er selbst habe die Hostien geweiht und an Eleasar ausgeliefert Dieser konnte zum Sachverhalt nicht verhort werden er war nicht auffindbar Das abschliessende Gestandnis der Juden und Peter Danes die Urgicht wurde als Inschrift in eine Brettertafel eingearbeitet und im Sternberger Rathaussaal angebracht bis ein Feuer sie 1659 zerstorte Im Ergebnis des Sternberger Hostienschanderprozesses wurden 27 Juden zum Feuertod verurteilt und am 24 Oktober 1492 vor den Toren der Stadt auf dem Scheiterhaufen hingerichtet alle anderen Juden wurden aus Mecklenburg vertrieben Dane wurde nach Rostock gebracht durch den bischoflichen Offizial unter Beisein eines Bischofs zum Verlust der Klerikerwurde und wie die Juden in Sternberg zum Feuertod verurteilt Am 13 Marz 1493 wurde er durch die weltlichen Behorden vor der Stadt hingerichtet Der Fall erregte uberregional Aufsehen Danes Name und Geschichte erschien in fast allen norddeutschen Chroniken LiteraturGeorg Christian Friedrich Lisch Hauptbegebenheiten in der altern Geschichte der Stadt Sternberg In Jahrbucher des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 12 1847 S 187 306 Volltext Karl Ernst Hermann Krause Dane Peter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 726 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 1927 WeblinksAndreas Ropcke Sternberg 1492 und die Folgen Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Landesarchiv Jahr 2008 Archivalie des Monats April abgerufen am 11 Juni 2012 Literatur uber Peter Dane in der Landesbibliographie MVEinzelnachweiseGeorg Christian Friedrich Lisch Hauptbegebenheiten in der altern Geschichte der Stadt Sternberg 1847 S 212 f Georg Christian Friedrich Lisch Hauptbegebenheiten in der altern Geschichte der Stadt Sternberg 1847 S 214 Andreas Ropcke Sternberg 1492 und die Folgen 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Landesarchiv Jahr 2008 Archivalie des Monats April abgerufen am 11 Juni 2012 Johannes Erichsen Geschichte und Kunst einer europaischen Region Landesausstellung Mecklenburg Vorpommern 1995 Katalog zur Landesausstellung im Schloss Gustrow 23 Juni 15 Oktober 1995 Staatliches Museum Schwerin Rostock 1995 Hinstorff Verlag ISBN 3 356 00622 3 S 247 248 unter Bezug auf Fritz Backhaus Die Hostienschandungsprozesse von Sternberg 1988 S 7 26 Rosemarie Schuder Rudolf Hirsch Der gelbe Fleck Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte Berlin 1989 S 129 144 vermutlich Johannes Tidan Weihbischof im Bistum Hildesheim siehe Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 220 Georg Christian Friedrich Lisch Hauptbegebenheiten in der altern Geschichte der Stadt Sternberg 1847 S 217 Normdaten Person GND 135738431 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 15995329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dane PeterALTERNATIVNAMEN Dene Danus DacusKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer PriesterGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 13 Marz 1493STERBEORT bei Rostock