Die römisch katholische Pfarrkirche St Stephan befindet sich auf einer Anhöhe über dem Dorfzentrum der Gemeinde Thüringe
Pfarrkirche Thüringen

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Stephan befindet sich auf einer Anhöhe über dem Dorfzentrum der Gemeinde Thüringen in Vorarlberg. Sie gehört zum Dekanat Walgau-Walsertal der Diözese Feldkirch. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz. Es existiert eine Filialkirche Hl. Anna gegenüber der Musikmittelschule weiter südlich des Ortskerns.
Geschichte
Vorgängerbau
Als erstes Bauwerk an dieser Stelle wird im Rätischen Reichsurbar (ein Güterverzeichnis, erstellt um 850) schon ein Gotteshaus genannt. 1360 fand eine Weihe der wahrscheinlich zweiten Kirche an dieser Stelle durch Bischof Burcard von Chur statt. Verschiedene bauliche Veränderungen (Einbau von weiteren spätgotischen Altären um 1488 etc.) bedingten eine weitere Weihe durch den Weihbischof von Chur, Stefan Tschuggli, im Jahr 1509.
Bau der heutigen Kirche
Die heutige Kirche wurde unter dem Weingartner Abt Sebastian Hyller zwischen 1712 und 1714 wegen Baufälligkeit des Vorgängerbaues neu errichtet. Nur der untere Teil des Turms auf der Nordseite ist etwas älter, der Turm selbst ist durch einen Aufsatz und eine Zwiebelkuppel erhöht worden. Erst am 13. Juli 1721 konnte die Kirche durch den Churer Fürstbischof Ulrich VII von Federspiel eingeweiht werden. Bauliche Veränderungen erfolgten 1805–1806, als ein neuer Steinboden aus Bürser-Marmor eingelassen und Joseph Bergöntzle eine neue Orgel auf der Westempore erbaute.
Außen- und Innenraumrenovierung 1979–1985
Nach verschiedenen kleineren Renovierungen und Umbauten erfolgte 1979–1985 die letzte große Außen- und Innenraumrenovierung. Dabei wurden zunächst das Turmkreuz restauriert und die Zwiebel neu eingedeckt. Daraufhin erhielt die Glockenstube neue Jalousien, das gesamte Kirchendach wurde neu eingedeckt und neuer Außenputz wurde aufgebracht. Die Fenster erhielten eine isolierende Verglasung.
Im Inneren der Kirche wurden die Altäre und das Chorgestühl restauriert sowie eine Bankheizung eingebaut. Der Boden besteht seither aus Parkett und Marmor. Außerdem mussten die Stiege zur Empore und die Kirchenbänke auf der Empore erneuert werden. Die markanteste Veränderung ist der Umbau der Kommunionbank zu einem Volksaltar und einem Ambo nach Plänen von Baumeister Fritz Winkler.
Ausstattung und Besonderheiten
Eine Besonderheit ist die überdachte, hölzerne Kirchenstiege, durch die man von Südwesten her trockenen Fußes vom Dorf herauf direkt zum Portal der Kirche gelangt.
- Hochaltarbild: Steinigung des Hl. Stephanus
- Freskobilder im Chor und Schiff von Jos. Andreas Jehly, 1820.
- Seitenaltarbilder wurden durch Jos. Andreas Jehly durch Gemäldedarstellungen des St. Andreas und der St. Johannes ersetzt.
- Terrazzo-Fußboden, Kirchenbestuhlung und Fensterverglasung, neu 1910–1912.
- Die Kommunionbank wurde nach dem zweiten vatikanischen Konzil nach Plänen des Thüringer Baumeister Fritz Winkler zu einem neuen Volksaltar und Ambo umgestaltet.
- Muttergottesstatue und Krippenfiguren von 1982.
Im Jahr 1932 würde die Türe des Hauptportals wurde vom Thüringer Schreinermeister Otto Stuchly völlig erneuert. Größere Renovierungen fanden danach wieder ab dem Jahr 1979 und im Jahr 1997 statt, bei letzterer erhielt die Kirche bezüglich der Stuckdekorationen, Rahmen und Kapitelle das Aussehen von 1820 zurück.
Glockengeläut
Vor dem Ersten Weltkrieg bestand das Geläut der Pfarrkirche aus fünf Glocken:
- Große Glocke von 1815; 46 Zentner
- Die Paur’sche Glocke; gestiftet 1716 durch Andreas von Paur
- 13-Zentner-Glocke von 1815
- Fünf-Zentner-Glocke von 1846
- Kleine gotische Totenglocke
Die beiden Glocken aus dem Jahr 1815 ersetzten zwei Glocken aus den Jahren 1595 und 1665, die auch zum Guss der neuen Glocken verwendet wurden. Bis auf die kleine Totenglocke überstanden diese fünf Glocken den Krieg jedoch nicht, daher wurde 1922 ein neues Bronzegläute angeschafft. Im Jahr 1942 mussten wegen des Zweiten Weltkriegs wieder alle Glocken bis auf die kleine gotische Glocke abgegeben werden. Letztere wurde zum gleichen Zeitpunkt gegen das Käferglöckle von 1509 aus der St. Annakirche, das wieder als Totenglocke Verwendung fand, eingetauscht.
1950 wurden daher wieder vier neue Glocken angeschafft, von denen zwei bis heute noch als Glocke 2 und 3 zu hören sind. Die Heimkehrerglocke mit 457 kg (Ton a°) wurde 1972 in die St. Annakirche überstellt und durch eine neue Grassmayr-Glocke ersetzt. Die große Glocke mit 2895 kg (Ton h°) musste 1976 aufgrund eines Risses neu gegossen werden. Die heutige Disposition im Turm der Pfarrkirche ist also folgende:
- Große Glocke (Ton h°): 2818 kg, Grassmayr 1976 (ersetzt beschädigte Glocke von 1950), Klöppel neu 2017
- Glocke 2 (Ton dis1): 1310 kg, Grassmayr 1950
- Glocke 3 (Ton fis1): 795 kg, Grassmayr 1950
- Glocke 4 (Ton gis1): Grassmayr 1972 (ersetzt die Heimkehrerglocke von 1950)
- Totenglocke: gegossen 1509 für die St. Annakirche, seit 1942 in der Pfarrkirche
Die vier größeren Glocken läuten gemeinsam zum Gottesdienst und bilden zusammen ein sogenanntes Salve-Regina-Geläute, nach den Anfangstönen des Salve Regina (Dur-Sext-Akkord).
Die große Glocke von 1976 erhielt 2017 einen neuen, weicheren, Klöppel.
Orgel
1773 wurde in der Pfarrkirche St. Stephan eine Orgel errichtet, die jedoch bereits 1805 nach Thüringerberg verlegt wurde. Der elsässische Orgelbauer Joseph Bergöntzle erbaute daraufhin in Thüringen ein neues Werk mit 15 Registern. Dessen Gehäuse und die Pfeifen des Hauptwerks sind heute im Wesentlichen erhalten. Restauriert und pneumatisiert wurde diese Orgel 1932 von der Firma Gebr. Mayer aus Altenstadt.
Im Zuge der Innenraumrestaurierungen musste die Orgel 1980 abgebaut werden und konnte erst 1985 wieder vom Gisinger Orgelbauer Martin Pflüger, weitgehend zurückversetzt in den Originalzustand, aufgebaut werden. Das Instrument verfügt heute über 16 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Die Spiel- und Registertraktur sind mechanisch. Die Disposition lautet:
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- Koppeln:: I/P, II/P, I/II
Friedhof
Die St.-Stephans-Kirche wird von einem Friedhof umgeben, der mit Mauern umfriedet ist. Am Friedhof befindet sich die Andreas-von-Paur-Kapelle, ein offener Bau aus dem 18. Jahrhundert, er beinhaltet das Kriegerdenkmal von Josef Deutschmann aus dem Jahre 1921. Der Friedhof, die Paurkapelle sowie das Kriegerdenkmal sind denkmalgeschützt.
Literatur
- Gemeinde Thüringen (Hrsg.): Lokalgeschichte Thüringen. Thüringen 1994, S. 19–22.
- Gemeinde Thüringen (Hrsg.): Bi üs do z’Thürig. Thüringen 1990, ISBN 3-85430-127-8, S. 65–96.
- Pfarramt Thüringen (Hrsg.): Sankt Anna Thüringen. 2. Aufl. Thüringen 2009.
Einzelnachweise
- Lokalgeschichte Thüringen. S. 19.
- Bi üs do z’Thürig. S. 70.
- Inventarisierungsbericht 1907 von Pfarrer Friedrich Sausgruber
- Bi üs do z’Thürig. S. 71.
- Bi üs do z’Thürig. S. 72.
Weblinks
- Pfarrkirche St. Stephan auf der Website der Pfarre Thüringen
Koordinaten: 47° 12′ 1,4″ N, 9° 46′ 2″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die romisch katholische Pfarrkirche St Stephan befindet sich auf einer Anhohe uber dem Dorfzentrum der Gemeinde Thuringen in Vorarlberg Sie gehort zum Dekanat Walgau Walsertal der Diozese Feldkirch Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz Es existiert eine Filialkirche Hl Anna gegenuber der Musikmittelschule weiter sudlich des Ortskerns Pfarrkirche St Stephan in ThuringenPosition der Kirche auf einer Anhohe uber dem DorfGeschichteVorgangerbau Als erstes Bauwerk an dieser Stelle wird im Ratischen Reichsurbar ein Guterverzeichnis erstellt um 850 schon ein Gotteshaus genannt 1360 fand eine Weihe der wahrscheinlich zweiten Kirche an dieser Stelle durch Bischof Burcard von Chur statt Verschiedene bauliche Veranderungen Einbau von weiteren spatgotischen Altaren um 1488 etc bedingten eine weitere Weihe durch den Weihbischof von Chur Stefan Tschuggli im Jahr 1509 Bau der heutigen Kirche Die heutige Kirche wurde unter dem Weingartner Abt Sebastian Hyller zwischen 1712 und 1714 wegen Baufalligkeit des Vorgangerbaues neu errichtet Nur der untere Teil des Turms auf der Nordseite ist etwas alter der Turm selbst ist durch einen Aufsatz und eine Zwiebelkuppel erhoht worden Erst am 13 Juli 1721 konnte die Kirche durch den Churer Furstbischof Ulrich VII von Federspiel eingeweiht werden Bauliche Veranderungen erfolgten 1805 1806 als ein neuer Steinboden aus Burser Marmor eingelassen und Joseph Bergontzle eine neue Orgel auf der Westempore erbaute Aussen und Innenraumrenovierung 1979 1985 Nach verschiedenen kleineren Renovierungen und Umbauten erfolgte 1979 1985 die letzte grosse Aussen und Innenraumrenovierung Dabei wurden zunachst das Turmkreuz restauriert und die Zwiebel neu eingedeckt Daraufhin erhielt die Glockenstube neue Jalousien das gesamte Kirchendach wurde neu eingedeckt und neuer Aussenputz wurde aufgebracht Die Fenster erhielten eine isolierende Verglasung Im Inneren der Kirche wurden die Altare und das Chorgestuhl restauriert sowie eine Bankheizung eingebaut Der Boden besteht seither aus Parkett und Marmor Ausserdem mussten die Stiege zur Empore und die Kirchenbanke auf der Empore erneuert werden Die markanteste Veranderung ist der Umbau der Kommunionbank zu einem Volksaltar und einem Ambo nach Planen von Baumeister Fritz Winkler Ausstattung und BesonderheitenBlick zum Hochaltar mit Bild Steinigung des Stephanus und den beiden Seitenaltaren Eine Besonderheit ist die uberdachte holzerne Kirchenstiege durch die man von Sudwesten her trockenen Fusses vom Dorf herauf direkt zum Portal der Kirche gelangt Hochaltarbild Steinigung des Hl Stephanus Freskobilder im Chor und Schiff von Jos Andreas Jehly 1820 Seitenaltarbilder wurden durch Jos Andreas Jehly durch Gemaldedarstellungen des St Andreas und der St Johannes ersetzt Terrazzo Fussboden Kirchenbestuhlung und Fensterverglasung neu 1910 1912 Die Kommunionbank wurde nach dem zweiten vatikanischen Konzil nach Planen des Thuringer Baumeister Fritz Winkler zu einem neuen Volksaltar und Ambo umgestaltet Muttergottesstatue und Krippenfiguren von 1982 Im Jahr 1932 wurde die Ture des Hauptportals wurde vom Thuringer Schreinermeister Otto Stuchly vollig erneuert Grossere Renovierungen fanden danach wieder ab dem Jahr 1979 und im Jahr 1997 statt bei letzterer erhielt die Kirche bezuglich der Stuckdekorationen Rahmen und Kapitelle das Aussehen von 1820 zuruck GlockengelautVor dem Ersten Weltkrieg bestand das Gelaut der Pfarrkirche aus funf Glocken Grosse Glocke von 1815 46 Zentner Die Paur sche Glocke gestiftet 1716 durch Andreas von Paur 13 Zentner Glocke von 1815 Funf Zentner Glocke von 1846 Kleine gotische Totenglocke Die beiden Glocken aus dem Jahr 1815 ersetzten zwei Glocken aus den Jahren 1595 und 1665 die auch zum Guss der neuen Glocken verwendet wurden Bis auf die kleine Totenglocke uberstanden diese funf Glocken den Krieg jedoch nicht daher wurde 1922 ein neues Bronzeglaute angeschafft Im Jahr 1942 mussten wegen des Zweiten Weltkriegs wieder alle Glocken bis auf die kleine gotische Glocke abgegeben werden Letztere wurde zum gleichen Zeitpunkt gegen das Kaferglockle von 1509 aus der St Annakirche das wieder als Totenglocke Verwendung fand eingetauscht 1950 wurden daher wieder vier neue Glocken angeschafft von denen zwei bis heute noch als Glocke 2 und 3 zu horen sind Die Heimkehrerglocke mit 457 kg Ton a wurde 1972 in die St Annakirche uberstellt und durch eine neue Grassmayr Glocke ersetzt Die grosse Glocke mit 2895 kg Ton h musste 1976 aufgrund eines Risses neu gegossen werden Die heutige Disposition im Turm der Pfarrkirche ist also folgende Grosse Glocke Ton h 2818 kg Grassmayr 1976 ersetzt beschadigte Glocke von 1950 Kloppel neu 2017 Glocke 2 Ton dis1 1310 kg Grassmayr 1950 Glocke 3 Ton fis1 795 kg Grassmayr 1950 Glocke 4 Ton gis1 Grassmayr 1972 ersetzt die Heimkehrerglocke von 1950 Totenglocke gegossen 1509 fur die St Annakirche seit 1942 in der Pfarrkirche Die vier grosseren Glocken lauten gemeinsam zum Gottesdienst und bilden zusammen ein sogenanntes Salve Regina Gelaute nach den Anfangstonen des Salve Regina Dur Sext Akkord Die grosse Glocke von 1976 erhielt 2017 einen neuen weicheren Kloppel OrgelStandort der Orgel auf der WestemporeOrgel im pneumatischen Zustand von 1932 vor dem Zuruckversetzen in den Originalzustand im Jahr 1985Orgelprospekt im Bergontzle Gehause 1773 wurde in der Pfarrkirche St Stephan eine Orgel errichtet die jedoch bereits 1805 nach Thuringerberg verlegt wurde Der elsassische Orgelbauer Joseph Bergontzle erbaute daraufhin in Thuringen ein neues Werk mit 15 Registern Dessen Gehause und die Pfeifen des Hauptwerks sind heute im Wesentlichen erhalten Restauriert und pneumatisiert wurde diese Orgel 1932 von der Firma Gebr Mayer aus Altenstadt Im Zuge der Innenraumrestaurierungen musste die Orgel 1980 abgebaut werden und konnte erst 1985 wieder vom Gisinger Orgelbauer Martin Pfluger weitgehend zuruckversetzt in den Originalzustand aufgebaut werden Das Instrument verfugt heute uber 16 Register verteilt auf zwei Manuale und Pedal Die Spiel und Registertraktur sind mechanisch Die Disposition lautet Hauptwerk C f3Bourdon ab c0 16 Montre 8 Bourdon 8 Praestant 4 Flute 4 Cornet ab c1 5f Doublette 2 Mixtur 1 1 3 Positiv C f3Rohrflote 8 Koppelflote 4 Nasard 2 2 3 Gemshorn 2 Scharff 1 Pedal C d1Subbass 16 Octavbass 8 Choralbass 4 Koppeln I P II P I IIFriedhofDie St Stephans Kirche wird von einem Friedhof umgeben der mit Mauern umfriedet ist Am Friedhof befindet sich die Andreas von Paur Kapelle ein offener Bau aus dem 18 Jahrhundert er beinhaltet das Kriegerdenkmal von Josef Deutschmann aus dem Jahre 1921 Der Friedhof die Paurkapelle sowie das Kriegerdenkmal sind denkmalgeschutzt LiteraturGemeinde Thuringen Hrsg Lokalgeschichte Thuringen Thuringen 1994 S 19 22 Gemeinde Thuringen Hrsg Bi us do z Thurig Thuringen 1990 ISBN 3 85430 127 8 S 65 96 Pfarramt Thuringen Hrsg Sankt Anna Thuringen 2 Aufl Thuringen 2009 EinzelnachweiseLokalgeschichte Thuringen S 19 Bi us do z Thurig S 70 Inventarisierungsbericht 1907 von Pfarrer Friedrich Sausgruber Bi us do z Thurig S 71 Bi us do z Thurig S 72 WeblinksCommons Pfarrkirche Hl Stephan Thuringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Stephan auf der Website der Pfarre Thuringen 47 20038 9 76723 Koordinaten 47 12 1 4 N 9 46 2 O