Philipp Fürstenberger 1479 18 September 1540 in Frankfurt am Main war ein Frankfurter Patrizier und Staatsmann Er vertra
Philipp Fürstenberger

Philipp Fürstenberger (* 1479; † 18. September 1540 in Frankfurt am Main) war ein Frankfurter Patrizier und Staatsmann. Er vertrat die Reichsstadt auf mehreren Reichstagen, förderte den Humanismus und die Einführung der Reformation und war 1519, 1525 und 1531 Älterer Bürgermeister.
Leben und Werk
Fürstenberger entstammte einer Familie, die im 15. Jahrhundert wegen des Verlustes der städtischen Freiheitsprivilegien aus Mainz nach Frankfurt gekommen war. Sein Vater Peter Fürstenberg heiratete 1474 die Frankfurter Patriziertochter Gudchin Hynsperg. Er erwarb damit das Frankfurter Bürgerrecht und wurde in die Gesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. Nachdem Gudchin bereits 1475 verstorben war, heiratete er 1478 Gredchin Steffan.
Philipp wurde 1479 geboren. Er studierte ab 1496 in Tübingen und ab 1499 in Heidelberg. 1503 erhielt er das Frankfurter Bürgerrecht durch Heirat mit der Patriziertochter Katharina Bromm. 1505 wurde er Ratsherr, 1510 Schöffe. Neben seinem Freund Hamman von Holzhausen und Claus Stalburg gehörte Fürstenberger zu einem Kreis humanistisch gesinnter Patrizier, die 1519 die Gründung einer Städtischen Lateinschule betrieben. Fürstenberger setzte sich für den mit ihm gut bekannten Dechanten des Liebfrauenstiftes, Johannes Cochläus, als deren ersten Rektor ein, konnte sich aber im Rat nicht durchsetzen, der auf Vorschlag Stalburgs den Humanisten Wilhelm Nesen, einen Anhänger Martin Luthers, nach Frankfurt berief. Während Nesen die Lateinschule zum Zentrum der Reformatorischen Bewegung in Frankfurt machte, entwickelte sich Cochläus zu einem der schärfsten Gegner Luthers.
Fürstenberger war für einen Patrizier seiner Zeit ungewöhnlich gebildet. Er besaß eine große Bibliothek, sprach fließend Latein und Griechisch und stand mit den Humanisten Ulrich von Hutten und Willibald Pirckheimer in freundschaftlicher Korrespondenz. Nach Cochläus allerdings war er anfangs „in den griechischen und lateinischen Wissenschaften mediocriter zuhause“. Die größere sprachliche Geläufigkeit mag eine Folge der öffentlichen Vorlesungen gewesen sein, die Nesen und sein Nachfolger Jakob Micyllus vor Frankfurter Bürgern hielten.
Ab 1517 vertrat er die Stadt auf mehreren Reichstagen: Mainz 1517, Augsburg 1518, Worms 1521, Nürnberg 1522, Regensburg 1527, Speyer 1529, Augsburg 1530 und Regensburg 1532. Auf seine Vermittlung trat Frankfurt 1535 dem Schmalkaldischen Bund bei. Über die Reichstage schrieb er Berichte an den Rat der Stadt, die als verlässliche historische Quellen dienen, beispielsweise zur Befragung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag: „Der Mönch macht viel Arbeit, es möchte ihn ja ein Teil ans Kreuz schlagen, fürchte, er wird ihnen kaum entrinnen. Allein ist zu besorgen, wo es geschähe, er würde am dritten Tage wieder auferstehen.“
Fürstenberger war dreimal Älterer Bürgermeister von Frankfurt: 1519, 1525, im Jahr des Frankfurter Zunftaufstandes, den er gemeinsam mit Hamman von Holzhausen durch geschickte Vermittlung beilegen konnte, und 1531.
Nach Fürstenberger sind eine Straße und eine Realschule im Frankfurter Nordend benannt.
Literatur
- Michael Matthäus: Fürstenberger, Philipp im Frankfurter Personenlexikon (Überarbeitete Onlinefassung, Stand des Artikels: 27. März 2017), auch in: Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 231.
Einzelnachweise
- Michael Matthäus, Hamman von Holzhausen (1467–1536). Ein Frankfurter Patrizier im Zeitalter der Reformation, Studien zur Frankfurter Geschichte 48, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0528-8, S. 182
- Matthäus, Hamman von Holzhausen, S. 185f.
- Georg Steitz, Reformatorische Persönlichkeiten. Einflüsse und Vorgänge in der Reichsstadt Frankfurt am Main von 1519 bis 1522, in: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst Band 4 (1869), S. 105.
- Waldemar Kramer, Frankfurt Chronik, Dritte Auflage, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7829-0321-8, S. 100
Personendaten | |
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NAME | Fürstenberger, Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Patrizier und Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 1479 |
STERBEDATUM | 18. September 1540 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Philipp Furstenberger 1479 18 September 1540 in Frankfurt am Main war ein Frankfurter Patrizier und Staatsmann Er vertrat die Reichsstadt auf mehreren Reichstagen forderte den Humanismus und die Einfuhrung der Reformation und war 1519 1525 und 1531 Alterer Burgermeister Leben und WerkFurstenberger entstammte einer Familie die im 15 Jahrhundert wegen des Verlustes der stadtischen Freiheitsprivilegien aus Mainz nach Frankfurt gekommen war Sein Vater Peter Furstenberg heiratete 1474 die Frankfurter Patriziertochter Gudchin Hynsperg Er erwarb damit das Frankfurter Burgerrecht und wurde in die Gesellschaft Alten Limpurg aufgenommen Nachdem Gudchin bereits 1475 verstorben war heiratete er 1478 Gredchin Steffan Philipp wurde 1479 geboren Er studierte ab 1496 in Tubingen und ab 1499 in Heidelberg 1503 erhielt er das Frankfurter Burgerrecht durch Heirat mit der Patriziertochter Katharina Bromm 1505 wurde er Ratsherr 1510 Schoffe Neben seinem Freund Hamman von Holzhausen und Claus Stalburg gehorte Furstenberger zu einem Kreis humanistisch gesinnter Patrizier die 1519 die Grundung einer Stadtischen Lateinschule betrieben Furstenberger setzte sich fur den mit ihm gut bekannten Dechanten des Liebfrauenstiftes Johannes Cochlaus als deren ersten Rektor ein konnte sich aber im Rat nicht durchsetzen der auf Vorschlag Stalburgs den Humanisten Wilhelm Nesen einen Anhanger Martin Luthers nach Frankfurt berief Wahrend Nesen die Lateinschule zum Zentrum der Reformatorischen Bewegung in Frankfurt machte entwickelte sich Cochlaus zu einem der scharfsten Gegner Luthers Furstenberger war fur einen Patrizier seiner Zeit ungewohnlich gebildet Er besass eine grosse Bibliothek sprach fliessend Latein und Griechisch und stand mit den Humanisten Ulrich von Hutten und Willibald Pirckheimer in freundschaftlicher Korrespondenz Nach Cochlaus allerdings war er anfangs in den griechischen und lateinischen Wissenschaften mediocriter zuhause Die grossere sprachliche Gelaufigkeit mag eine Folge der offentlichen Vorlesungen gewesen sein die Nesen und sein Nachfolger Jakob Micyllus vor Frankfurter Burgern hielten Ab 1517 vertrat er die Stadt auf mehreren Reichstagen Mainz 1517 Augsburg 1518 Worms 1521 Nurnberg 1522 Regensburg 1527 Speyer 1529 Augsburg 1530 und Regensburg 1532 Auf seine Vermittlung trat Frankfurt 1535 dem Schmalkaldischen Bund bei Uber die Reichstage schrieb er Berichte an den Rat der Stadt die als verlassliche historische Quellen dienen beispielsweise zur Befragung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag Der Monch macht viel Arbeit es mochte ihn ja ein Teil ans Kreuz schlagen furchte er wird ihnen kaum entrinnen Allein ist zu besorgen wo es geschahe er wurde am dritten Tage wieder auferstehen Furstenberger war dreimal Alterer Burgermeister von Frankfurt 1519 1525 im Jahr des Frankfurter Zunftaufstandes den er gemeinsam mit Hamman von Holzhausen durch geschickte Vermittlung beilegen konnte und 1531 Nach Furstenberger sind eine Strasse und eine Realschule im Frankfurter Nordend benannt LiteraturMichael Matthaus Furstenberger Philipp im Frankfurter Personenlexikon Uberarbeitete Onlinefassung Stand des Artikels 27 Marz 2017 auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 231 EinzelnachweiseMichael Matthaus Hamman von Holzhausen 1467 1536 Ein Frankfurter Patrizier im Zeitalter der Reformation Studien zur Frankfurter Geschichte 48 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 7829 0528 8 S 182 Matthaus Hamman von Holzhausen S 185f Georg Steitz Reformatorische Personlichkeiten Einflusse und Vorgange in der Reichsstadt Frankfurt am Main von 1519 bis 1522 in Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst Band 4 1869 S 105 Waldemar Kramer Frankfurt Chronik Dritte Auflage Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 7829 0321 8 S 100Normdaten Person GND 137563094 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 81737994 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberger PhilippKURZBESCHREIBUNG deutscher Patrizier und StaatsmannGEBURTSDATUM 1479STERBEDATUM 18 September 1540STERBEORT Frankfurt am Main