Der Ranstädter Steinweg ist eine Hauptverkehrsstraße in Leipzig Als Teil der Bundesstraße 87 ist die Straße in beide Fah
Ranstädter Steinweg

Der Ranstädter Steinweg ist eine Hauptverkehrsstraße in Leipzig. Als Teil der Bundesstraße 87 ist die Straße in beide Fahrtrichtungen zweispurig ausgebaut. Sie hat ein separates Gleisbett, auf dem die Linien 3, 4, 7 und 15 der Leipziger Straßenbahn verkehren. Auf beiden Seiten befindet sich ein Fahrrad- oder ein kombinierter Fuß- und Radweg.
Ranstädter Steinweg | |
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Straße in Leipzig | |
Ranstädter Steinweg mit dem Elstermühlgraben (2009) | |
Basisdaten | |
Ort | Leipzig |
Ortsteil | Zentrum-Nordwest |
Angelegt | spätes Mittelalter |
Neugestaltet | 2006 |
Hist. Namen | Frankfurter Straße, Straße der III. Weltfestspiele, Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee |
Anschlussstraßen | Jahnallee, Goerdelerring |
Querstraßen | Rosentalgasse, Naundörfchen, Jacob-, Leibniz- und Thomasiusstraße |
Bauwerke | Brückensprengungsdenkmal |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 0,67 km |
Geschichte
Der 452 Meter lange Ranstädter Steinweg folgt dem historischen Verlauf der Via Regia, einer alten West-Ost-Handelsstraße, die in Leipzig die Via Imperii kreuzte. An seinem östlichen Ende befand sich das Ranstädter Tor als westliches Stadttor an der Straße nach Ranstädt (heute Altranstädt). Außerhalb der Stadtmauer entstand auf der südlichen Seite des Ranstädter Steinwegs neben der Jacobskirche die Jacobsparochie, auf der nördlichen Seite die Mühlgrabensiedlung, von der mehrere Stege über den entlang der Straße verlaufenden Elstermühlgraben zum Steinweg führten. Beide Siedlungen wurden später als Ranstädter Vorstadt bezeichnet, innerhalb Leipzig hieß das angrenzende Viertel das Ransche Viertel. Am Ende des Ranstädter Steinwegs lag ein von einem Turme gekröntes, palastähnliches, dreigeschossiges Gebäude, das Schwägrichens Haus genannt wurde. Es war nach der Völkerschlacht 1813 auf einem demolierten Grundstück der barocken Gartenanlage von Weidmanns Garten entstanden. Der an das Haus angrenzende Teil der Gartenanlage wurde Schwägrichens Garten genannt.
Der Name Steinweg bezeichnet im Gegensatz zu den meisten anderen Straßen und Gassen Leipzigs eine Straße mit Steinpflaster. Zunächst existierten mit dem Ranstädter Steinweg, dem Peterssteinweg, dem Grimmaischen Steinweg und dem Hallischen Steinweg vier solche steingepflasterte Ausfallstraßen.
Der Ranstädter Steinweg war von 1839 bis 2006 Teil einer mehrfach umbenannten Straße: Frankfurter Straße (1839), Straße der III. Weltfestspiele (1951), Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee (1956) und zuletzt Jahnallee (1992). 2005 beschloss die Leipziger Ratsversammlung die Rückbenennung in Ranstädter Steinweg, die am 15. Mai 2006 wirksam wurde.
Die Wohnhäuser von 1950/1951 an der damaligen Straße der III. Weltfestspiele gehören zu den ersten Wohnungsneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Am westlichen Ende der Straße stand von 1850 bis 2005 das spätklassizistische Wohnhaus Kleine Funkenburg, es wurde aufgrund der Lage nahe dem etwas weiter stadtauswärts gelegenen Vorwerk Funkenburg so genannt. Es war das letzte aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erhaltene Gebäude auf der südlichen Seite und markierte vormals den Endpunkt der Ranstädter Vorstadt vor der Brücke über den Elstermühlgraben. Es wurde trotz zahlreicher Proteste im Jahr 2005 abgerissen, um die Fertigstellung des Umbaus des Ranstädter Steinwegs bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 nicht zu gefährden. Dabei wurde auch ein kleiner Platz angelegt, auf dem sich das restaurierte Brückensprengungsdenkmal (ursprünglich 1863 errichtet) befindet.
Die mit der Offenlegung des Elstermühlgrabens neu entstandenen Brücken erhielten die Namen Angermühlbrücke, Lautensteg, Carusbrücke und Fischersteg.
Der Arzt und Universalgelehrte Carl Gustav Carus wurde 1789 im Ranstädter Steinweg geboren, eine Gedenktafel am Elstermühlgraben erinnert an ihn.
Von 1827 bis 1828 wohnte Kapellmeister Heinrich Marschner im Gasthaus Zur goldenen Laute und vollendete daselbst seine Oper Der Vampyr, mit der er seinen Durchbruch als Opernkomponist schaffte. Das Gasthaus ist nicht erhalten, es stand etwas westlich der Einmündung der Jacobstraße; eine Gedenktafel weist auf das Haus und den Komponisten; auch der Lautensteg hat seinen Namen von dem ehemaligen Gasthaus.
Literatur
- Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Verlag im Wissenschaftszentrum, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 110 f.
Weblinks
- Ranstädter Steinweg. Leipzig-Lexikon, abgerufen am 7. September 2020.
Einzelnachweise
- Jacobskirche. Leipzig-Lexikon, abgerufen am 7. September 2020.
- Gina Klank, Gernot Griebsch: 1995, S. 110 f.
- Rückbenennung des vorderen Teils der Jahnallee, Neu- und Umbenennung von Brücken. Leipziger Amtsblatt Nr. 22 vom 29. Oktober 2005
- Mitteilung über das Wirksamwerden von Umbenennungen einer Straße und einer Brücke. Leipziger Amtsblatt Nr. 8 vom 22. April 2006
- Stadtforum Leipzig: Für den Erhalt der Kleinen Funkenburg ( vom 22. Oktober 2007 im Internet Archive)
Koordinaten: 51° 20′ 37,9″ N, 12° 22′ 1,9″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Ranstadter Steinweg ist eine Hauptverkehrsstrasse in Leipzig Als Teil der Bundesstrasse 87 ist die Strasse in beide Fahrtrichtungen zweispurig ausgebaut Sie hat ein separates Gleisbett auf dem die Linien 3 4 7 und 15 der Leipziger Strassenbahn verkehren Auf beiden Seiten befindet sich ein Fahrrad oder ein kombinierter Fuss und Radweg Ranstadter SteinwegWappenStrasse in LeipzigRanstadter Steinweg mit dem Elstermuhlgraben 2009 BasisdatenOrt LeipzigOrtsteil Zentrum NordwestAngelegt spates MittelalterNeugestaltet 2006Hist Namen Frankfurter Strasse Strasse der III Weltfestspiele Friedrich Ludwig Jahn AlleeAnschluss strassen Jahnallee GoerdelerringQuerstrassen Rosentalgasse Naundorfchen Jacob Leibniz und ThomasiusstrasseBauwerke BruckensprengungsdenkmalNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr Autoverkehr OPNVTechnische DatenStrassenlange 0 67 kmGeschichteDer Ranstadter Steinweg vor 1881 Blick Richtung WestenSchwagrichens Haus am Ranstadter Steinweg mit dem Muhlgraben Zeichnung von Adolf Eltzner um 1860 Der 452 Meter lange Ranstadter Steinweg folgt dem historischen Verlauf der Via Regia einer alten West Ost Handelsstrasse die in Leipzig die Via Imperii kreuzte An seinem ostlichen Ende befand sich das Ranstadter Tor als westliches Stadttor an der Strasse nach Ranstadt heute Altranstadt Ausserhalb der Stadtmauer entstand auf der sudlichen Seite des Ranstadter Steinwegs neben der Jacobskirche die Jacobsparochie auf der nordlichen Seite die Muhlgrabensiedlung von der mehrere Stege uber den entlang der Strasse verlaufenden Elstermuhlgraben zum Steinweg fuhrten Beide Siedlungen wurden spater als Ranstadter Vorstadt bezeichnet innerhalb Leipzig hiess das angrenzende Viertel das Ransche Viertel Am Ende des Ranstadter Steinwegs lag ein von einem Turme gekrontes palastahnliches dreigeschossiges Gebaude das Schwagrichens Haus genannt wurde Es war nach der Volkerschlacht 1813 auf einem demolierten Grundstuck der barocken Gartenanlage von Weidmanns Garten entstanden Der an das Haus angrenzende Teil der Gartenanlage wurde Schwagrichens Garten genannt Der Name Steinweg bezeichnet im Gegensatz zu den meisten anderen Strassen und Gassen Leipzigs eine Strasse mit Steinpflaster Zunachst existierten mit dem Ranstadter Steinweg dem Peterssteinweg dem Grimmaischen Steinweg und dem Hallischen Steinweg vier solche steingepflasterte Ausfallstrassen Der Ranstadter Steinweg war von 1839 bis 2006 Teil einer mehrfach umbenannten Strasse Frankfurter Strasse 1839 Strasse der III Weltfestspiele 1951 Friedrich Ludwig Jahn Allee 1956 und zuletzt Jahnallee 1992 2005 beschloss die Leipziger Ratsversammlung die Ruckbenennung in Ranstadter Steinweg die am 15 Mai 2006 wirksam wurde Ansicht der Rohbauten 1951 Die Wohnhauser von 1950 1951 an der damaligen Strasse der III Weltfestspiele gehoren zu den ersten Wohnungsneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg Am westlichen Ende der Strasse stand von 1850 bis 2005 das spatklassizistische Wohnhaus Kleine Funkenburg es wurde aufgrund der Lage nahe dem etwas weiter stadtauswarts gelegenen Vorwerk Funkenburg so genannt Es war das letzte aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erhaltene Gebaude auf der sudlichen Seite und markierte vormals den Endpunkt der Ranstadter Vorstadt vor der Brucke uber den Elstermuhlgraben Es wurde trotz zahlreicher Proteste im Jahr 2005 abgerissen um die Fertigstellung des Umbaus des Ranstadter Steinwegs bis zur Fussballweltmeisterschaft 2006 nicht zu gefahrden Dabei wurde auch ein kleiner Platz angelegt auf dem sich das restaurierte Bruckensprengungsdenkmal ursprunglich 1863 errichtet befindet Die mit der Offenlegung des Elstermuhlgrabens neu entstandenen Brucken erhielten die Namen Angermuhlbrucke Lautensteg Carusbrucke und Fischersteg Gedenktafel fur Carl Gustav Carus 2016 Der Arzt und Universalgelehrte Carl Gustav Carus wurde 1789 im Ranstadter Steinweg geboren eine Gedenktafel am Elstermuhlgraben erinnert an ihn Von 1827 bis 1828 wohnte Kapellmeister Heinrich Marschner im Gasthaus Zur goldenen Laute und vollendete daselbst seine Oper Der Vampyr mit der er seinen Durchbruch als Opernkomponist schaffte Das Gasthaus ist nicht erhalten es stand etwas westlich der Einmundung der Jacobstrasse eine Gedenktafel weist auf das Haus und den Komponisten auch der Lautensteg hat seinen Namen von dem ehemaligen Gasthaus LiteraturGina Klank Gernot Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 110 f WeblinksCommons Ranstadter Steinweg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ranstadter Steinweg Leipzig Lexikon abgerufen am 7 September 2020 EinzelnachweiseJacobskirche Leipzig Lexikon abgerufen am 7 September 2020 Gina Klank Gernot Griebsch 1995 S 110 f Ruckbenennung des vorderen Teils der Jahnallee Neu und Umbenennung von Brucken Leipziger Amtsblatt Nr 22 vom 29 Oktober 2005 Mitteilung uber das Wirksamwerden von Umbenennungen einer Strasse und einer Brucke Leipziger Amtsblatt Nr 8 vom 22 April 2006 Stadtforum Leipzig Fur den 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