Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin Schöneweide kurz Raw Berlin Schöneweide war ein Ausbesserungswerk im Berliner Sta

Raw Schöneweide

  • Startseite
  • Raw Schöneweide
Raw Schöneweide
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide (kurz: Raw Berlin-Schöneweide) war ein Ausbesserungswerk im Berliner Stadtteil Niederschöneweide des Bezirks Treptow-Köpenick. Seit der Überführung der Deutschen Reichsbahn in die Deutsche Bahn trägt es die Bezeichnung Hauptwerkstatt Berlin-Schöneweide (Hw Sw).

Dieses Werk dient der Fahrzeugwartung des Wagenparkes der Berliner S-Bahn im Rahmen von größeren Fristaufgaben, Umbauten und Modernisierungen. Zwischenzeitlich wurden hier auch Fahrzeuge der Berliner U-Bahn und Straßenbahn oder anderer gleichstrombetriebener Bahnen gewartet.

Geschichte

Vorgeschichte und Inbetriebnahme

Mit der Elektrifizierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen in den 1920er Jahren wurde auch der Bau eines eigens auf die Ausrüstung und Instandsetzung der neuen, elektrischen Züge spezialisierten Ausbesserungswerkes nötig. Als Standort wählte man ein Gelände im einige Jahre zuvor eingemeindeten Ortsteil Niederschöneweide nahe einer der ersten elektrischen Bahnversuchsstrecken, der Zweigbahn Schöneweide–Spindlersfeld.

Baubeginn war am 25. August 1926. Am 15. Oktober 1927 wurde das Werk unter dem Namen Reichsbahnausbesserungswerk (Raw) Berlin-Schöneweide in Betrieb genommen. Anfangs arbeiteten dort rund 100 Menschen. Schon diesen kam zugute, dass man in Erwartung bald deutlich höherer Mitarbeiterzahlen an den Vorortgleisen der Berlin-Görlitzer Eisenbahn bei km 8,5 einen Werkhaltepunkt (den heutigen Bahnhof Berlin-Johannisthal) in einfachster Ausführung errichtet hatte. Hier hielten ab 17. November 1927 zunächst zum Schichtbeginn und -ende des Raw einzelne Züge.

Anfangszeit des Raw

Bereits am Tag der Betriebseröffnung begann das Raw mit der Aufarbeitung des ersten Halbzuges der Berliner S-Bahn mit der späteren Nummer ET/EB 169 011.

Ab Dezember 1927 wurden dann regelmäßig aus den verschiedenen Fertigungsbetrieben die ersten S-Bahn-Serienfahrzeuge der Bauart ET 165 (Stadtbahn) in das Raw Schöneweide zwecks Einbau der elektrischen Ausrüstung überführt. Seitdem produziert das Werk bis heute für die Berliner S-Bahn.

Am 29. Mai 1935 fanden Versuchsfahrten eines ersten Probezuges der späteren Baureihe 477 im Raw Schöneweide statt. Eine geänderte Getriebeübersetzung ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.

Zweiter Weltkrieg und die ersten Jahre danach

Zwecks Gewinnung kriegswichtiger Materialien war das Werk unter anderem damit beschäftigt, aus fast allen Steuerwagen der Berliner S-Bahn die Führerstandseinrichtungen auszubauen.

In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk durch die in Berlin einrückende Rote Armee gestürmt und dabei schwer beschädigt. Ein Großteil der Beschäftigten war noch in den letzten Kriegsmonaten an die Front verlegt worden und stand somit zum Wiederaufbau nach 1945 auf Grund von Gefangenschaft oder Tod nicht zur Verfügung. Da zudem unmittelbar nach Kriegsende ein Teil der Beschäftigten, vor allem aus der Leitungsebene des Werkes, in ihrer Stellung als höhere Bahnbeamte offiziell von der sowjetischen Besatzungsmacht als Staatsbeamte des nationalsozialistischen Regimes angesehen wurden, kam es in der Folgezeit im Zuge der Entnazifizierung zu einigen Deportationen von Werksmitarbeitern in sowjetische Lager. Infolgedessen wurde die Wiederinbetriebnahme der Berliner S-Bahn erschwert.

DDR-Zeit

Da der Ost-Berliner Teil der BVG (ab 1969 VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe – BVB) nach der Verwaltungstrennung von 1949 über keine Hauptwerkstatt für die U-Bahn mehr verfügte, musste das Werk, obwohl ursprünglich nur für die Fahrzeuge der Berliner S-Bahn zuständig, bei Hauptuntersuchungen von U-Bahnen einspringen.

1950 wurde die Wartung der Züge der Buckower Kleinbahn der Berliner S-Bahn unterstellt. Die Wartung und Instandsetzung der Fahrzeuge wurde damit ebenso dem Raw Schöneweide übertragen.

Ab 1954 übernahm das Raw Schöneweide auch die Funktion einer Hauptwerkstatt bei der Ost-Berliner Straßenbahn. Ab 1959 erfolgte hier der Umbau der Straßenbahntypen T 24, TD 07/24 und anderen in Rekowagen der Typen TE 59 bzw. BE 59 sowie deren Nachfolgern. Dazu wurde durch die Schnellerstraße ein Gleis verlegt, das nur für Überführungsfahrten benutzt wurde.

Von 1962 bis 1990 baute das Werk im Auftrag des DDR-Verkehrsministeriums vermehrt nicht mehr benötigte S-Bahn-Triebwagen der Baureihen ET 169, ET 168 und ET 165 in U-Bahnen des Typs EIII um. Es gab in diesem Zeitraum fünf Lieferungen dieser Baureihe, in denen insgesamt 86 Einheiten bestehend aus Trieb- und Beiwagen konstruiert wurden.

Weitere eigentlich artfremde Aufträge für die Berliner S-Bahn-Werkstatt folgten immer wieder. So wurden ab 1969 Generalreparaturen von Straßenbahnwagen der Reihe T57/B57 sowie der LOWA-Fahrzeuge ET50 für verschiedene Verkehrsbetriebe der DDR vorgenommen. Nachdem schon 1966 der Bau zweiachsiger Straßenbahnen in der DDR beendet worden war und nach 1968 auch die Nachbauten des Typs T2D/B2D von ČKD nicht mehr geliefert worden waren, bei einigen kleineren Verkehrsbetrieben der DDR aber noch Bedarf für zweiachsige Straßenbahnen bestand, setzte das Raw Schöneweide ab 1970 den Bau der Reko-Straßenbahn-Wagen für viele Verkehrsbetriebe der DDR fort. Von 1970 bis 1976 wurden so für Magdeburg, Dessau, Erfurt, Frankfurt (Oder), Görlitz, Halberstadt, Jena, Leipzig, Rostock, Schöneiche, Schwerin und Zwickau Reko-Wagen in Ein- und Zweirichtungsausführung gebaut. Aufgrund der unterschiedlichen Ursprungsfahrzeuge wurden höchstens Achsen weiterverwendet. Teilweise überstieg die Anzahl der gebauten Reko-Wagen sogar die der Ursprungsfahrzeuge.

Ende der 1970er Jahre wurden in der Deutschen Reichsbahn Schritt für Schritt die herkömmlichen elektromechanischen Schalterdrucker durch die von der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ in Dresden neu entwickelten (MSD) ersetzt. Die dabei im Zuge der Endfertigung notwendigen Modifikationen der Baugruppen, ihre Zusammenstellung und die Erstprogrammierung der EPROMS mit der Basissoftware und den Bahnhofsdaten der zur Auslieferung bestimmten Geräte erfolgte dabei im RAW Schöneweide. Gleiches galt auch für den (MFA), der teilweise noch bis zur Tarifumstellung 1995 im Einsatz war.

Am 30. April 1975 wurde das Werk in Reichsbahnausbesserungswerk (Raw) ‚Roman Chwalek‘ Berlin-Schöneweide umbenannt, zu Ehren des kurz zuvor verstorbenen ehemaligen Ministers für Arbeit und Eisenbahnwesen, Roman Chwalek. Der zum Werk gehörenden Betriebsberufsschule wurde am 21. Juni 1966 der Name Pawel Beljajew verliehen, der sowjetische Kosmonaut besuchte an diesem Tag die Schule.

Nachwendezeit

Am 6. September 1991 erreichte der erste BVG-S-Bahn-Zug das Ausbesserungswerk für eine Hauptuntersuchung. Mit der Fusion der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG (DB) am 1. Januar 1994 wurde auch das Raw Schöneweide ein Teil der DB. Es ist seit 1. Januar 1995 Teil der neu gegründeten S-Bahn Berlin GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der DB Regio AG im DB-Konzern.

Am 22. September 1996 verließ nach seiner Fertigstellung der erste Viertelzug der neuen S-Bahn Baureihe 481 das Werk.

1998 wurde ein Fahrsimulator für die Neubaureihen der S-Bahn im Werk in Betrieb genommen. Im März 2019 ging ein neuer Fahrsimulator in Betrieb.

Im Rahmen des Projekts Langlebigkeit BR 481 erfolgten ab dem Jahr 2019 auch Investitionen in das Werk Schöneweide, so in eine Klebehalle (1 Mio. Euro), eine Schleifhalle (0,7 Mio. Euro), eine Demontagehalle (3,2 Mio. Euro), eine Kalthalle als Materiallager (0,8 Mio. Euro) sowie in die Erneuerung des Gleisvorfeldes (3,4 Mio. Euro).

Außergewöhnliche Aufträge

Das Raw Schöneweide war auf freiwilliger Basis personell wie materiell am Aufbau der Gleisanlagen und des Wagenparkes der Berliner Pioniereisenbahn in der Wuhlheide maßgeblich beteiligt.

Rekonstruktionsaufträge gab es für den Wagenpark der Oberweißbacher Bergbahn in den Jahren 1963, 1970, 1982 und 1984.

1962 wurde vom Raw Schöneweide der Schienenkleinwagen SKL 24 entwickelt und bis zur Übernahme der Produktion durch das Werk für Gleisbaumechanik in Brandenburg 1971 auch produziert. Unter anderem wurde der SKL in Schmalspur für die Harzer Schmalspurbahnen hergestellt.

Literatur

  • Hans-Joachim Hütter: 50 Jahre Reichsbahnausbesserungswerk Schöneweide. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Band 4, 1977, S. 123 ff. 
  • Hans-Joachim Hütter: 60 Jahre Raw Schöneweide. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Band 14, 1987, S. 64 ff. 
  • Hans-Joachim Hütter: 60 Jahre Raw Schöneweide. In: Modelleisenbahner. Nr. 36, 1987, S. 2. 
  • 70 Jahre Hauptwerkstatt Berlin-Schöneweide. GVE, 1997, ISBN 3-89218-051-2. 
  • Manuel Jacob: 70 Jahre S-Bahn-Hauptwerkstatt Schöneweide. In: Berliner Verkehrsblätter. Band 44, 1997, S. 199 ff. 
  • Hans-Joachim Hütter: 75 Jahre Hauptwerkstatt Berlin-Schöneweide. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Band 44, 1997, S. 114 f. 
  • Hans-Joachim Hütter: Die Hauptwerkstatt Schöneweide. Ein Ausbesserungswerk für die Züge der Berliner S-Bahn. Strom statt Dampf! 75 Jahre S-Bahn Berlin. GVE, Berlin 1999. 
  • Werner Lorenz, , Hubert Staroste, unter Mitwirkung von Ines Prokop: Ingenieurbauführer Berlin. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, ISBN 978-3-7319-1029-9, S. 164–165.

Filme

  • DEFA: Der Augenzeuge Nr. 39/57 (11. Juni 1957). 4. Beitrag: Otto Grotewohl zu Gast im Raw Schöneweide
  • DEFA: Der Augenzeuge Nr. 23/77 (Juni 1977). 1. Beitrag: 20 von 10.000 – 20 junge Vietnamesen wurden im Raw Schöneweide Fahrzeugschlosser
  • Berliner S-Bahn. 75 Jahre Raw Schöneweide. Dokumentation (58 min). EK Verlag Freiburg 8020.

Weblinks

Commons: Reichsbahnausbesserungswerk Schöneweide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide (Obj.-Dok.-Nr. 09045287) in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
  • Überflug über das Werk (2009)
  • Tag der offenen Tür im Raw Berlin-Schöneweide am 10. August 1984
  • Fahrzeughistorie der Oberweißbacher Bergbahn (Memento vom 26. Juni 2012 im Internet Archive)
  • RAW Berlin-Schöneweide zu den Beschlüssen des 11. Plenums des ZK der SED Deutscher Fernsehfunk, 30. Dezember 1965 (Video im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek).

Einzelnachweise

  1. Ehrennamen bei der Deutschen Reichsbahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 9, 2019, S. 178. 
  2. F.H. Dönges: Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide. In: Glasers Annalen - Berlin, 107, 1930, 10/11, S. 121–127, 133–141
  3. Hans-Joachim Hütter: 75 Jahre Hauptwerkstatt Schöneweide. In: s-bahn-berlin.de. 29. August 2002, abgerufen am 12. September 2009. 
  4. Die Reichsbahn. Berlin, Jahrgang 3, 1927, Heft 49
  5. punkt 3, 2003/20, 23. Oktober, S. 12/13
  6. Dem Autor bekannt gegebener Zeitzeugenbericht des ehemaligen Werksmitarbeiters Hermann Herbert Klandt (* 1909 Costebrau; † 1971 Berlin), der selbst in diesem Zusammenhang im NKWD-Lager Fünfeichen interniert war.
  7. Andreas Biedl, Norbert Walter: Die Fahrzeuge der Berliner U-Bahn. Typ E. B. Neddermeyer, Berlin 2001, ISBN 3-933254-17-5, S. 83 f. 
  8. Mikrorechnergesteuerter Fahrkartenautomat - MFA. In: robotrontechnik.de. Abgerufen am 12. September 2009. 
  9. Kurzmeldungen – Verschiedenes. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 4, 2019, S. 78. 
  10. IGEB-Fahrgastsprechtag. (PDF) S-Bahn Berlin GmbH, 7. Oktober 2020, abgerufen am 12. Oktober 2020. 

52.44513.531111111111Koordinaten: 52° 26′ 42″ N, 13° 31′ 52″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 20:45

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Raw Schöneweide, Was ist Raw Schöneweide? Was bedeutet Raw Schöneweide?

Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin Schoneweide kurz Raw Berlin Schoneweide war ein Ausbesserungswerk im Berliner Stadtteil Niederschoneweide des Bezirks Treptow Kopenick Seit der Uberfuhrung der Deutschen Reichsbahn in die Deutsche Bahn tragt es die Bezeichnung Hauptwerkstatt Berlin Schoneweide Hw Sw Werk Schoneweide der S Bahn Berlin Dieses Werk dient der Fahrzeugwartung des Wagenparkes der Berliner S Bahn im Rahmen von grosseren Fristaufgaben Umbauten und Modernisierungen Zwischenzeitlich wurden hier auch Fahrzeuge der Berliner U Bahn und Strassenbahn oder anderer gleichstrombetriebener Bahnen gewartet GeschichteVorgeschichte und Inbetriebnahme Mit der Elektrifizierung der Berliner Stadt Ring und Vorortbahnen in den 1920er Jahren wurde auch der Bau eines eigens auf die Ausrustung und Instandsetzung der neuen elektrischen Zuge spezialisierten Ausbesserungswerkes notig Als Standort wahlte man ein Gelande im einige Jahre zuvor eingemeindeten Ortsteil Niederschoneweide nahe einer der ersten elektrischen Bahnversuchsstrecken der Zweigbahn Schoneweide Spindlersfeld Baubeginn war am 25 August 1926 Am 15 Oktober 1927 wurde das Werk unter dem Namen Reichsbahnausbesserungswerk Raw Berlin Schoneweide in Betrieb genommen Anfangs arbeiteten dort rund 100 Menschen Schon diesen kam zugute dass man in Erwartung bald deutlich hoherer Mitarbeiterzahlen an den Vorortgleisen der Berlin Gorlitzer Eisenbahn bei km 8 5 einen Werkhaltepunkt den heutigen Bahnhof Berlin Johannisthal in einfachster Ausfuhrung errichtet hatte Hier hielten ab 17 November 1927 zunachst zum Schichtbeginn und ende des Raw einzelne Zuge Anfangszeit des Raw Bereits am Tag der Betriebseroffnung begann das Raw mit der Aufarbeitung des ersten Halbzuges der Berliner S Bahn mit der spateren Nummer ET EB 169 011 Ab Dezember 1927 wurden dann regelmassig aus den verschiedenen Fertigungsbetrieben die ersten S Bahn Serienfahrzeuge der Bauart ET 165 Stadtbahn in das Raw Schoneweide zwecks Einbau der elektrischen Ausrustung uberfuhrt Seitdem produziert das Werk bis heute fur die Berliner S Bahn Am 29 Mai 1935 fanden Versuchsfahrten eines ersten Probezuges der spateren Baureihe 477 im Raw Schoneweide statt Eine geanderte Getriebeubersetzung ermoglichte eine Hochstgeschwindigkeit von 120 km h Zweiter Weltkrieg und die ersten Jahre danach Zwecks Gewinnung kriegswichtiger Materialien war das Werk unter anderem damit beschaftigt aus fast allen Steuerwagen der Berliner S Bahn die Fuhrerstandseinrichtungen auszubauen In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk durch die in Berlin einruckende Rote Armee gesturmt und dabei schwer beschadigt Ein Grossteil der Beschaftigten war noch in den letzten Kriegsmonaten an die Front verlegt worden und stand somit zum Wiederaufbau nach 1945 auf Grund von Gefangenschaft oder Tod nicht zur Verfugung Da zudem unmittelbar nach Kriegsende ein Teil der Beschaftigten vor allem aus der Leitungsebene des Werkes in ihrer Stellung als hohere Bahnbeamte offiziell von der sowjetischen Besatzungsmacht als Staatsbeamte des nationalsozialistischen Regimes angesehen wurden kam es in der Folgezeit im Zuge der Entnazifizierung zu einigen Deportationen von Werksmitarbeitern in sowjetische Lager Infolgedessen wurde die Wiederinbetriebnahme der Berliner S Bahn erschwert DDR Zeit Montage von Mobeln die zu 90 aus Material bestehen das bei der Reparatur von Reichsbahnwagen ubrigbleibt 1954 Da der Ost Berliner Teil der BVG ab 1969 VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe BVB nach der Verwaltungstrennung von 1949 uber keine Hauptwerkstatt fur die U Bahn mehr verfugte musste das Werk obwohl ursprunglich nur fur die Fahrzeuge der Berliner S Bahn zustandig bei Hauptuntersuchungen von U Bahnen einspringen 1950 wurde die Wartung der Zuge der Buckower Kleinbahn der Berliner S Bahn unterstellt Die Wartung und Instandsetzung der Fahrzeuge wurde damit ebenso dem Raw Schoneweide ubertragen Ab 1954 ubernahm das Raw Schoneweide auch die Funktion einer Hauptwerkstatt bei der Ost Berliner Strassenbahn Ab 1959 erfolgte hier der Umbau der Strassenbahntypen T 24 TD 07 24 und anderen in Rekowagen der Typen TE 59 bzw BE 59 sowie deren Nachfolgern Dazu wurde durch die Schnellerstrasse ein Gleis verlegt das nur fur Uberfuhrungsfahrten benutzt wurde Von 1962 bis 1990 baute das Werk im Auftrag des DDR Verkehrsministeriums vermehrt nicht mehr benotigte S Bahn Triebwagen der Baureihen ET 169 ET 168 und ET 165 in U Bahnen des Typs EIII um Es gab in diesem Zeitraum funf Lieferungen dieser Baureihe in denen insgesamt 86 Einheiten bestehend aus Trieb und Beiwagen konstruiert wurden Weitere eigentlich artfremde Auftrage fur die Berliner S Bahn Werkstatt folgten immer wieder So wurden ab 1969 Generalreparaturen von Strassenbahnwagen der Reihe T57 B57 sowie der LOWA Fahrzeuge ET50 fur verschiedene Verkehrsbetriebe der DDR vorgenommen Nachdem schon 1966 der Bau zweiachsiger Strassenbahnen in der DDR beendet worden war und nach 1968 auch die Nachbauten des Typs T2D B2D von CKD nicht mehr geliefert worden waren bei einigen kleineren Verkehrsbetrieben der DDR aber noch Bedarf fur zweiachsige Strassenbahnen bestand setzte das Raw Schoneweide ab 1970 den Bau der Reko Strassenbahn Wagen fur viele Verkehrsbetriebe der DDR fort Von 1970 bis 1976 wurden so fur Magdeburg Dessau Erfurt Frankfurt Oder Gorlitz Halberstadt Jena Leipzig Rostock Schoneiche Schwerin und Zwickau Reko Wagen in Ein und Zweirichtungsausfuhrung gebaut Aufgrund der unterschiedlichen Ursprungsfahrzeuge wurden hochstens Achsen weiterverwendet Teilweise uberstieg die Anzahl der gebauten Reko Wagen sogar die der Ursprungsfahrzeuge Ende der 1970er Jahre wurden in der Deutschen Reichsbahn Schritt fur Schritt die herkommlichen elektromechanischen Schalterdrucker durch die von der Hochschule fur Verkehrswesen Friedrich List in Dresden neu entwickelten MSD ersetzt Die dabei im Zuge der Endfertigung notwendigen Modifikationen der Baugruppen ihre Zusammenstellung und die Erstprogrammierung der EPROMS mit der Basissoftware und den Bahnhofsdaten der zur Auslieferung bestimmten Gerate erfolgte dabei im RAW Schoneweide Gleiches galt auch fur den MFA der teilweise noch bis zur Tarifumstellung 1995 im Einsatz war Am 30 April 1975 wurde das Werk in Reichsbahnausbesserungswerk Raw Roman Chwalek Berlin Schoneweide umbenannt zu Ehren des kurz zuvor verstorbenen ehemaligen Ministers fur Arbeit und Eisenbahnwesen Roman Chwalek Der zum Werk gehorenden Betriebsberufsschule wurde am 21 Juni 1966 der Name Pawel Beljajew verliehen der sowjetische Kosmonaut besuchte an diesem Tag die Schule Nachwendezeit Wartung von S Bahnzugen im Werk Am 6 September 1991 erreichte der erste BVG S Bahn Zug das Ausbesserungswerk fur eine Hauptuntersuchung Mit der Fusion der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG DB am 1 Januar 1994 wurde auch das Raw Schoneweide ein Teil der DB Es ist seit 1 Januar 1995 Teil der neu gegrundeten S Bahn Berlin GmbH einer 100 prozentigen Tochter der DB Regio AG im DB Konzern Am 22 September 1996 verliess nach seiner Fertigstellung der erste Viertelzug der neuen S Bahn Baureihe 481 das Werk 1998 wurde ein Fahrsimulator fur die Neubaureihen der S Bahn im Werk in Betrieb genommen Im Marz 2019 ging ein neuer Fahrsimulator in Betrieb Im Rahmen des Projekts Langlebigkeit BR 481 erfolgten ab dem Jahr 2019 auch Investitionen in das Werk Schoneweide so in eine Klebehalle 1 Mio Euro eine Schleifhalle 0 7 Mio Euro eine Demontagehalle 3 2 Mio Euro eine Kalthalle als Materiallager 0 8 Mio Euro sowie in die Erneuerung des Gleisvorfeldes 3 4 Mio Euro Aussergewohnliche AuftrageDas Raw Schoneweide war auf freiwilliger Basis personell wie materiell am Aufbau der Gleisanlagen und des Wagenparkes der Berliner Pioniereisenbahn in der Wuhlheide massgeblich beteiligt Rekonstruktionsauftrage gab es fur den Wagenpark der Oberweissbacher Bergbahn in den Jahren 1963 1970 1982 und 1984 1962 wurde vom Raw Schoneweide der Schienenkleinwagen SKL 24 entwickelt und bis zur Ubernahme der Produktion durch das Werk fur Gleisbaumechanik in Brandenburg 1971 auch produziert Unter anderem wurde der SKL in Schmalspur fur die Harzer Schmalspurbahnen hergestellt LiteraturHans Joachim Hutter 50 Jahre Reichsbahnausbesserungswerk Schoneweide In Verkehrsgeschichtliche Blatter Band 4 1977 S 123 ff Hans Joachim Hutter 60 Jahre Raw Schoneweide In Verkehrsgeschichtliche Blatter Band 14 1987 S 64 ff Hans Joachim Hutter 60 Jahre Raw Schoneweide In Modelleisenbahner Nr 36 1987 S 2 70 Jahre Hauptwerkstatt Berlin Schoneweide GVE 1997 ISBN 3 89218 051 2 Manuel Jacob 70 Jahre S Bahn Hauptwerkstatt Schoneweide In Berliner Verkehrsblatter Band 44 1997 S 199 ff Hans Joachim Hutter 75 Jahre Hauptwerkstatt Berlin Schoneweide In Verkehrsgeschichtliche Blatter Band 44 1997 S 114 f Hans Joachim Hutter Die Hauptwerkstatt Schoneweide Ein Ausbesserungswerk fur die Zuge der Berliner S Bahn Strom statt Dampf 75 Jahre S Bahn Berlin GVE Berlin 1999 Werner Lorenz Hubert Staroste unter Mitwirkung von Ines Prokop Ingenieurbaufuhrer Berlin Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 ISBN 978 3 7319 1029 9 S 164 165 FilmeDEFA Der Augenzeuge Nr 39 57 11 Juni 1957 4 Beitrag Otto Grotewohl zu Gast im Raw Schoneweide DEFA Der Augenzeuge Nr 23 77 Juni 1977 1 Beitrag 20 von 10 000 20 junge Vietnamesen wurden im Raw Schoneweide Fahrzeugschlosser Berliner S Bahn 75 Jahre Raw Schoneweide Dokumentation 58 min EK Verlag Freiburg 8020 WeblinksCommons Reichsbahnausbesserungswerk Schoneweide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Reichsbahnausbesserungswerk Berlin Schoneweide Obj Dok Nr 09045287 in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen Uberflug uber das Werk 2009 Tag der offenen Tur im Raw Berlin Schoneweide am 10 August 1984 Fahrzeughistorie der Oberweissbacher Bergbahn Memento vom 26 Juni 2012 im Internet Archive RAW Berlin Schoneweide zu den Beschlussen des 11 Plenums des ZK der SED Deutscher Fernsehfunk 30 Dezember 1965 Video im ARD Retro Angebot der ARD Mediathek EinzelnachweiseEhrennamen bei der Deutschen Reichsbahn In Berliner Verkehrsblatter Nr 9 2019 S 178 F H Donges Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin Schoneweide In Glasers Annalen Berlin 107 1930 10 11 S 121 127 133 141 Hans Joachim Hutter 75 Jahre Hauptwerkstatt Schoneweide In s bahn berlin de 29 August 2002 abgerufen am 12 September 2009 Die Reichsbahn Berlin Jahrgang 3 1927 Heft 49 punkt 3 2003 20 23 Oktober S 12 13 Dem Autor bekannt gegebener Zeitzeugenbericht des ehemaligen Werksmitarbeiters Hermann Herbert Klandt 1909 Costebrau 1971 Berlin der selbst in diesem Zusammenhang im NKWD Lager Funfeichen interniert war Andreas Biedl Norbert Walter Die Fahrzeuge der Berliner U Bahn Typ E B Neddermeyer Berlin 2001 ISBN 3 933254 17 5 S 83 f Mikrorechnergesteuerter Fahrkartenautomat MFA In robotrontechnik de Abgerufen am 12 September 2009 Kurzmeldungen Verschiedenes In Berliner Verkehrsblatter Nr 4 2019 S 78 IGEB Fahrgastsprechtag PDF S Bahn Berlin GmbH 7 Oktober 2020 abgerufen am 12 Oktober 2020 52 445 13 531111111111 Koordinaten 52 26 42 N 13 31 52 O

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Ossetische Heerstraße

  • Juli 20, 2025

    Olaf Irlenkäuser

  • Juli 20, 2025

    Olympiastützpunkt Niedersachsen

  • Juli 20, 2025

    Jürke Grau

  • Juli 20, 2025

    Jürgen Schilling

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.