Reinhold Köstlin 11 Oktober 1876 in Heilbronn 1 Juni 1967 im Gschwender Ortsteil Schlechtbach war ein deutscher Schauspi
Reinhold Köstlin

Reinhold Köstlin (* 11. Oktober 1876 in Heilbronn; † 1. Juni 1967 im Gschwender Ortsteil Schlechtbach) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Reinhold Köstlin war das jüngste der fünf Kinder des Gefängnisdirektors Karl von Köstlin und seiner Ehefrau Anna, geb. Scholl, und ein Cousin des Schauspielers Theodor Köstlin, alias Theodor Brandt. Er legte am Heilbronner Karlsgymnasium das Abitur ab und begann dann auf Wunsch seiner Eltern eine Kaufmannslehre, konnte sie jedoch schon nach wenigen Monaten überreden, ihm seinen ursprünglichen Berufswunsch, Schauspieler, zu gestatten. 1896 hatte er ein Engagement in Frankfurt an der Oder, später wirkte er in Friedrichroda und in Lübeck. Danach wurde er Hofschauspieler in Altenburg. 1899 erhielt er im Alter von 23 Jahren ein Engagement am Schillertheater in Berlin, zu dessen Ensemble er dann als Chargenspieler mehrere Jahrzehnte lang, ebenso wie später zu dem des Staatstheaters in Berlin, gehörte. In seiner Wohnung in der Knesebeckstraße 11 fanden zahlreiche Premierenfeiern mit prominenteren Kollegen statt. Filmauftritte hatte er in drei Stummfilmen, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg produziert wurden: Drei Tänze der Mary Wilford, Brigantenliebe und Yoshiwara, die Liebesstadt der Japaner. Zu den Stücken, in denen er Hauptrollen spielte, gehörte Charley’s Tante. Köstlin trat auch sonst häufig in Frauenkleidern auf. Im Alter von über 40 Jahren heiratete er Charlotte Carnap, eine ehemalige Bardame.
In den 1920er Jahren wurde er Assistent Jürgen Fehlings. Insbesondere Stücke von Ernst Barlach und Richard Billinger wurden auf die Bühne gebracht. Während Barlach auch als Bildhauer während des Dritten Reichs bald Berufsverbot erhielt, waren Billingers Stücke, die mit der Blut- und Boden-Ideologie konform schienen, dem Regime länger genehm. Doch 1935 wurde Billinger wegen seiner Homosexualität in einen Prozess verstrickt. Fehling, der zu diesem Zeitpunkt schon ein Visum für die USA besaß, konnte dieses nicht mehr zur Emigration nutzen und verlegte seinen Wirkungsort deshalb nur nach Berlin, Köstlin wurde im selben Jahr, wie er später selbst formulierte, „entlassen“, möglicherweise wegen einer Aversion Hermann Görings, dessen Ehefrau Emmy Sonnemann in erster Ehe mit Karl Köstlin, dem Sohn Theodor Köstlins, verheiratet gewesen war. Die letzte Premiere erlebte Reinhold Köstlin mit Gustaf Gründgens und Das Glas Wasser von Eugène Scribe.
Nach seinem Rückzug von der Bühne im Jahr 1935 kaufte Köstlin sich eine alte Sägemühle in Schlechtbach bei Schwäbisch Gmünd, wo er die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte. Sein Freund Albert Florath zog wenige Jahre später ebenfalls nach Schlechtbach. wurde das dritte Mitglied der Schlechtbacher Schauspieler-Enklave.
1964 wurde Reinhold Köstlin von Boleslav Barlog zum Staatsschauspieler ernannt, anlässlich seines 85. Geburtstages porträtierte ihn die Stuttgarter Zeitung, 1964 die Heilbronner Stimme.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 529, (Textarchiv – Internet Archive).
- Tilman Krause: Reinhold Köstlin (1876–1967) : Schauspieler mit Leib und Seele. In: Heilbronner Köpfe VI. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2011, ISBN 978-3-940646-08-8, S. 33–54
Weblinks
- Vita Reinhold Köstlin im Haus der Geschichte Heilbronn
Einzelnachweise
- Tilman Krause, Schauspieler mit Leib und Seele. Reinhold Köstlin (1876–1967), in: Christhard Schrenk (Hg.), Heilbronner Köpfe VI, Heilbronn 2011, ISBN 978-3-940646-08-8, S. 33–54, hier S. 35
- Krause 2011, S. 37 f.
- Krause 2011, S. 42
- Besetzung Drei Tänze der Mary Wilford ( des vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Besetzung Brigantenliebe ( des vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Krause 2011, S. 40
- Krause 2011, S. 47
- Krause 2011, S. 42 und 51
- Krause 2011, S. 51
- Krause 2011, S. 51
- Kurzbiographie
- Krause 2011, S. 51
Personendaten | |
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NAME | Köstlin, Reinhold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1876 |
GEBURTSORT | Heilbronn |
STERBEDATUM | 1. Juni 1967 |
STERBEORT | Gschwend |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Reinhold Kostlin 11 Oktober 1876 in Heilbronn 1 Juni 1967 im Gschwender Ortsteil Schlechtbach war ein deutscher Schauspieler LebenReinhold Kostlin war das jungste der funf Kinder des Gefangnisdirektors Karl von Kostlin und seiner Ehefrau Anna geb Scholl und ein Cousin des Schauspielers Theodor Kostlin alias Theodor Brandt Er legte am Heilbronner Karlsgymnasium das Abitur ab und begann dann auf Wunsch seiner Eltern eine Kaufmannslehre konnte sie jedoch schon nach wenigen Monaten uberreden ihm seinen ursprunglichen Berufswunsch Schauspieler zu gestatten 1896 hatte er ein Engagement in Frankfurt an der Oder spater wirkte er in Friedrichroda und in Lubeck Danach wurde er Hofschauspieler in Altenburg 1899 erhielt er im Alter von 23 Jahren ein Engagement am Schillertheater in Berlin zu dessen Ensemble er dann als Chargenspieler mehrere Jahrzehnte lang ebenso wie spater zu dem des Staatstheaters in Berlin gehorte In seiner Wohnung in der Knesebeckstrasse 11 fanden zahlreiche Premierenfeiern mit prominenteren Kollegen statt Filmauftritte hatte er in drei Stummfilmen die kurz nach dem Ersten Weltkrieg produziert wurden Drei Tanze der Mary Wilford Brigantenliebe und Yoshiwara die Liebesstadt der Japaner Zu den Stucken in denen er Hauptrollen spielte gehorte Charley s Tante Kostlin trat auch sonst haufig in Frauenkleidern auf Im Alter von uber 40 Jahren heiratete er Charlotte Carnap eine ehemalige Bardame In den 1920er Jahren wurde er Assistent Jurgen Fehlings Insbesondere Stucke von Ernst Barlach und Richard Billinger wurden auf die Buhne gebracht Wahrend Barlach auch als Bildhauer wahrend des Dritten Reichs bald Berufsverbot erhielt waren Billingers Stucke die mit der Blut und Boden Ideologie konform schienen dem Regime langer genehm Doch 1935 wurde Billinger wegen seiner Homosexualitat in einen Prozess verstrickt Fehling der zu diesem Zeitpunkt schon ein Visum fur die USA besass konnte dieses nicht mehr zur Emigration nutzen und verlegte seinen Wirkungsort deshalb nur nach Berlin Kostlin wurde im selben Jahr wie er spater selbst formulierte entlassen moglicherweise wegen einer Aversion Hermann Gorings dessen Ehefrau Emmy Sonnemann in erster Ehe mit Karl Kostlin dem Sohn Theodor Kostlins verheiratet gewesen war Die letzte Premiere erlebte Reinhold Kostlin mit Gustaf Grundgens und Das Glas Wasser von Eugene Scribe Nach seinem Ruckzug von der Buhne im Jahr 1935 kaufte Kostlin sich eine alte Sagemuhle in Schlechtbach bei Schwabisch Gmund wo er die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte Sein Freund Albert Florath zog wenige Jahre spater ebenfalls nach Schlechtbach wurde das dritte Mitglied der Schlechtbacher Schauspieler Enklave 1964 wurde Reinhold Kostlin von Boleslav Barlog zum Staatsschauspieler ernannt anlasslich seines 85 Geburtstages portratierte ihn die Stuttgarter Zeitung 1964 die Heilbronner Stimme LiteraturLudwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 529 Textarchiv Internet Archive Tilman Krause Reinhold Kostlin 1876 1967 Schauspieler mit Leib und Seele In Heilbronner Kopfe VI Stadtarchiv Heilbronn Heilbronn 2011 ISBN 978 3 940646 08 8 S 33 54WeblinksVita Reinhold Kostlin im Haus der Geschichte HeilbronnEinzelnachweiseTilman Krause Schauspieler mit Leib und Seele Reinhold Kostlin 1876 1967 in Christhard Schrenk Hg Heilbronner Kopfe VI Heilbronn 2011 ISBN 978 3 940646 08 8 S 33 54 hier S 35 Krause 2011 S 37 f Krause 2011 S 42 Besetzung Drei Tanze der Mary Wilford Memento des Originals vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Besetzung Brigantenliebe Memento des Originals vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Krause 2011 S 40 Krause 2011 S 47 Krause 2011 S 42 und 51 Krause 2011 S 51 Krause 2011 S 51 Kurzbiographie Krause 2011 S 51Normdaten Person GND 116301716 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 13054510 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kostlin ReinholdKURZBESCHREIBUNG deutscher SchauspielerGEBURTSDATUM 11 Oktober 1876GEBURTSORT HeilbronnSTERBEDATUM 1 Juni 1967STERBEORT Gschwend