Die Rheinbrücke Diessenhofen Gailingen ist eine Straßenbrücke die zwischen Diessenhofen und Gailingen den Hochrhein sowi
Rheinbrücke Diessenhofen–Gailingen

Die Rheinbrücke Diessenhofen–Gailingen ist eine Straßenbrücke, die zwischen Diessenhofen und Gailingen den Hochrhein sowie die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland überspannt. Die gedeckte Holzbrücke weist einen 2,8 Meter breiten Fahrstreifen auf und darf von Kraftfahrzeugen mit bis zu 10 Tonnen Gesamtgewicht befahren werden. Sie ist die einzige vollständig erhaltene Holzbrücke am Hochrhein und zählt zu den heute seltenen Pfahljochbrücken. 1972 wurde das im Eigentum der Stadt Diessenhofen befindliche Bauwerk durch die Schweizerische Eidgenossenschaft und den Kanton Thurgau zum „Geschützten Baudenkmal“ erklärt. Seit 1981 steht es unter Bundesschutz.
Rheinbrücke Diessenhofen–Gailingen | ||
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Nutzung | Straßenbrücke | |
Querung von | Rhein, Km 35,2 | |
Ort | Diessenhofen, Gailingen am Hochrhein | |
Konstruktion | Gedeckte Holzbrücke | |
Gesamtlänge | 86,7 m | |
Breite | 6,1 m | |
Längste Stützweite | 17,6 m | |
Fertigstellung | 1816 | |
Lage | ||
Koordinaten, (CH) | 47° 41′ 26″ N, 8° 45′ 2″ O (698489 / 283035) | |
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Geschichte
Warenverkehr in nordsüdlicher Richtung und der Schutz kyburgischen Eigentums nördlich des Rheins führten wohl schon um 1180 zum Bau einer festen Rheinquerung bei Diessenhofen. Urkundlich ist die erste Holzbrücke für das Jahr 1292 nachgewiesen. Brückenzoll wurde ab 1294 erhoben und gehörte dem Stadtherrn, war aber ab 1399 dauernd an die Stadt verpfändet, die ab 1460 auch den Rheinzoll (Schifffahrtszoll) besaß. Der Brückenzoll war damals die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde. Damit mussten auch die häufigen Instandsetzungsarbeiten an der offenen Holzbrückenkonstruktion finanziert werden.
Die älteste Abbildung aus dem Jahr 1548 stellt eine offene Holzbrücke mit acht Pfahljochen und beidseitigen steinernen Brückentoren dar. Auf der Brückenmitte befand sich ein „Winkhus“ zum Aufenthalt eines Schiffseinweisers; die Brücke war (und ist) für Schiffe schwer zu passieren und wurde wiederholt massiv beschädigt. Die Brückenöffnung vor dem zweigeschossigen Stadttor war zur besseren Verteidigung als Zugbrücke ausgebildet.
Aufgrund zunehmender schwerer Mängel wurde die Brücke von Oktober 1667 bis Februar 1668 durch einen Neubau vom Schaffhauser Baumeister Heinrich Altenburg ersetzt. Die wiederum offene Holzkonstruktion hatte sechs Pfahljoche und war in Brückenmitte auf 14 Meter langen Pfählen, teilweise mit eisernen Spitzen, 1,5 bis 2,5 Meter tief in die Flusssohle eingerammt, gegründet. Insgesamt wurden 52 Eichen, 2 Buchen und 3 Föhren verbaut. Die Brücke wurde zwischen 1668 und 1750 vollständig gedeckt und seitlich bis auf halbe Höhe mit Holz verschalt. Am 8. Oktober 1799 setzten zurückziehende russische Truppen die Brücke in Brand.
Nach einer Notbrücke von 1801 beauftragte die Gemeinde Diessenhofen 1814 den Schaffhauser Stadtwerkmeister Andreas Widtmer mit dem Bau einer neuen Rheinbrücke. Bis Herbst 1816 war die heute noch stehende Konstruktion, eine überdachte Holzbrücke mit fünf Öffnungen, errichtet. Die Baukosten betrugen 25'871 Gulden. Im April 1865 wurde die Brücke zur Verbesserung der Durchfahrt um 78 Zentimeter angehoben. Ein Bombenabwurf der United States Army Air Forces zerstörte am 9. November 1944 den deutschen Brückenabschnitt samt Widerlager. Die Reparaturkosten in Höhe von 70'000 Franken übernahmen die USA. 1947 war die Brücke wieder benutzbar. Instandsetzungen folgten 1973 und 1996. Im Jahr 2003 erfolgte ein Austausch aller im Wasser stehenden Jochpfähle.
Konstruktion
Die Holzbrücke weist fünf Felder mit Stützweiten von 17,5 Meter (nach anderer Quelle 18,9 Meter), 17,6 Meter, 17,2 Meter, 15,2 Meter und 16,2 Meter auf. Die Haupttragkonstruktion in Längsrichtung besteht aus einem doppelten Sprengwerk. Holzbohlen bilden die Fahrbahn. Diese liegen auf Längsträgern, die über Querträger und Hängesäulen die Lasten in das Sprengwerk weiterleiten. Die tragenden Bauteile sind aus Eichenholz, die Verkleidung aus preisgünstigerem Nadelholz. Die lichte Brückenbreite zwischen den Wänden beträgt 5,05 Meter.
Die Brückenpfeiler bestehen jeweils aus einer Reihe von neun, 9,8 Meter langen Eichen-Pfählen, die durch Holzbalken und hölzerne Andreaskreuze miteinander verbunden sind. Die Pfähle hatten bis zur Instandsetzung im Jahr 2002 rund 2 Meter in die Rheinsohle eingebunden. Seitdem werden diese von einem Stahlbetonbalken getragen, der auf Bohrpfählen gegründet ist.
Schifffahrt
Die lichte Durchfahrtshöhe der Brücke ist so niedrig, dass Schiffe der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein vor der Durchfahrt die Bugmasten, Kabine und das Sonnensegel absenken. Bei Hochwasser ist das Bauwerk nicht passierbar. Die Brücke ist dann von den Fahrgästen zu Fuß zu umgehen, um auf der in Fahrtrichtung gelegenen Seite in ein anderes Schiff einzusteigen.
Siehe auch
- Liste der Rheinbrücken
Literatur
- Jörg Schlaich, Matthias Schüller: Ingenieurbauführer Baden-Württemberg. Bauwerk Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-934369-01-4, S. 74.
- Hans Rudolf Stierli, Erwin Stucki, Paul Wüst: Vor dem Bau der N4: Die Rheinübergänge zwischen Stein am Rhein und Eglisau. In: Rheinbrücke N4. Hrsg. Nationalstrassenbüro des Kantons Schaffhausen. Meier Verlag, Schaffhausen 1995, ISBN 3-85801-112-6.
Weblinks
- Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz: IVS Dokumentation Die Diessenhofer Rheinbrücke, Stand Juni 1999 (PDF-Datei; 585 kB)
- R. Sehringer: Diessenhofen und die Bedeutung der Rheinbrücke ( vom 21. September 2013 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Alfons Raimann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band V (5). Der Bezirk Diessenhofen. Wiese, Basel 1992, S. 61 ff.
- Hans Rudolf Stierli, Erwin Stucki, Paul Wüst: Vor dem Bau der N4: Die Rheinübergänge zwischen Stein am Rhein und Eglisau, S. 31.
- RailAway Kombi-Angebot Rheinfall & Schifffahrt URh
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Rheinbrucke Diessenhofen Gailingen ist eine Strassenbrucke die zwischen Diessenhofen und Gailingen den Hochrhein sowie die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland uberspannt Die gedeckte Holzbrucke weist einen 2 8 Meter breiten Fahrstreifen auf und darf von Kraftfahrzeugen mit bis zu 10 Tonnen Gesamtgewicht befahren werden Sie ist die einzige vollstandig erhaltene Holzbrucke am Hochrhein und zahlt zu den heute seltenen Pfahljochbrucken 1972 wurde das im Eigentum der Stadt Diessenhofen befindliche Bauwerk durch die Schweizerische Eidgenossenschaft und den Kanton Thurgau zum Geschutzten Baudenkmal erklart Seit 1981 steht es unter Bundesschutz Rheinbrucke Diessenhofen GailingenRheinbrucke Diessenhofen GailingenNutzung StrassenbruckeQuerung von Rhein Km 35 2Ort Diessenhofen Gailingen am HochrheinKonstruktion Gedeckte HolzbruckeGesamtlange 86 7 mBreite 6 1 mLangste Stutzweite 17 6 mFertigstellung 1816LageKoordinaten CH 47 41 26 N 8 45 2 O 698489 283035 47 690529 8 750514 Koordinaten 47 41 26 N 8 45 2 O CH1903 698489 283035Rheinbrucke Diessenhofen Gailingen Kanton Thurgau GeschichteWarenverkehr in nordsudlicher Richtung und der Schutz kyburgischen Eigentums nordlich des Rheins fuhrten wohl schon um 1180 zum Bau einer festen Rheinquerung bei Diessenhofen Urkundlich ist die erste Holzbrucke fur das Jahr 1292 nachgewiesen Bruckenzoll wurde ab 1294 erhoben und gehorte dem Stadtherrn war aber ab 1399 dauernd an die Stadt verpfandet die ab 1460 auch den Rheinzoll Schifffahrtszoll besass Der Bruckenzoll war damals die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde Damit mussten auch die haufigen Instandsetzungsarbeiten an der offenen Holzbruckenkonstruktion finanziert werden Die alteste Abbildung aus dem Jahr 1548 stellt eine offene Holzbrucke mit acht Pfahljochen und beidseitigen steinernen Bruckentoren dar Auf der Bruckenmitte befand sich ein Winkhus zum Aufenthalt eines Schiffseinweisers die Brucke war und ist fur Schiffe schwer zu passieren und wurde wiederholt massiv beschadigt Die Bruckenoffnung vor dem zweigeschossigen Stadttor war zur besseren Verteidigung als Zugbrucke ausgebildet Pfahljoche der Holzbrucke 2017 Aufgrund zunehmender schwerer Mangel wurde die Brucke von Oktober 1667 bis Februar 1668 durch einen Neubau vom Schaffhauser Baumeister Heinrich Altenburg ersetzt Die wiederum offene Holzkonstruktion hatte sechs Pfahljoche und war in Bruckenmitte auf 14 Meter langen Pfahlen teilweise mit eisernen Spitzen 1 5 bis 2 5 Meter tief in die Flusssohle eingerammt gegrundet Insgesamt wurden 52 Eichen 2 Buchen und 3 Fohren verbaut Die Brucke wurde zwischen 1668 und 1750 vollstandig gedeckt und seitlich bis auf halbe Hohe mit Holz verschalt Am 8 Oktober 1799 setzten zuruckziehende russische Truppen die Brucke in Brand Nach einer Notbrucke von 1801 beauftragte die Gemeinde Diessenhofen 1814 den Schaffhauser Stadtwerkmeister Andreas Widtmer mit dem Bau einer neuen Rheinbrucke Bis Herbst 1816 war die heute noch stehende Konstruktion eine uberdachte Holzbrucke mit funf Offnungen errichtet Die Baukosten betrugen 25 871 Gulden Im April 1865 wurde die Brucke zur Verbesserung der Durchfahrt um 78 Zentimeter angehoben Ein Bombenabwurf der United States Army Air Forces zerstorte am 9 November 1944 den deutschen Bruckenabschnitt samt Widerlager Die Reparaturkosten in Hohe von 70 000 Franken ubernahmen die USA 1947 war die Brucke wieder benutzbar Instandsetzungen folgten 1973 und 1996 Im Jahr 2003 erfolgte ein Austausch aller im Wasser stehenden Jochpfahle KonstruktionDie Holzbrucke weist funf Felder mit Stutzweiten von 17 5 Meter nach anderer Quelle 18 9 Meter 17 6 Meter 17 2 Meter 15 2 Meter und 16 2 Meter auf Die Haupttragkonstruktion in Langsrichtung besteht aus einem doppelten Sprengwerk Holzbohlen bilden die Fahrbahn Diese liegen auf Langstragern die uber Quertrager und Hangesaulen die Lasten in das Sprengwerk weiterleiten Die tragenden Bauteile sind aus Eichenholz die Verkleidung aus preisgunstigerem Nadelholz Die lichte Bruckenbreite zwischen den Wanden betragt 5 05 Meter Die Bruckenpfeiler bestehen jeweils aus einer Reihe von neun 9 8 Meter langen Eichen Pfahlen die durch Holzbalken und holzerne Andreaskreuze miteinander verbunden sind Die Pfahle hatten bis zur Instandsetzung im Jahr 2002 rund 2 Meter in die Rheinsohle eingebunden Seitdem werden diese von einem Stahlbetonbalken getragen der auf Bohrpfahlen gegrundet ist SchifffahrtDie MS Schaffhausen beim Wendemanover in Diessenhofen Die lichte Durchfahrtshohe der Brucke ist so niedrig dass Schiffe der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein vor der Durchfahrt die Bugmasten Kabine und das Sonnensegel absenken Bei Hochwasser ist das Bauwerk nicht passierbar Die Brucke ist dann von den Fahrgasten zu Fuss zu umgehen um auf der in Fahrtrichtung gelegenen Seite in ein anderes Schiff einzusteigen Siehe auchListe der RheinbruckenLiteraturJorg Schlaich Matthias Schuller Ingenieurbaufuhrer Baden Wurttemberg Bauwerk Verlag Berlin 1999 ISBN 3 934369 01 4 S 74 Hans Rudolf Stierli Erwin Stucki Paul Wust Vor dem Bau der N4 Die Rheinubergange zwischen Stein am Rhein und Eglisau In Rheinbrucke N4 Hrsg Nationalstrassenburo des Kantons Schaffhausen Meier Verlag Schaffhausen 1995 ISBN 3 85801 112 6 WeblinksCommons Holzbrucke Diessenhofen Gailingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS Dokumentation Die Diessenhofer Rheinbrucke Stand Juni 1999 PDF Datei 585 kB R Sehringer Diessenhofen und die Bedeutung der Rheinbrucke Memento vom 21 September 2013 im Internet Archive EinzelnachweiseAlfons Raimann Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Band V 5 Der Bezirk Diessenhofen Wiese Basel 1992 S 61 ff Hans Rudolf Stierli Erwin Stucki Paul Wust Vor dem Bau der N4 Die Rheinubergange zwischen Stein am Rhein und Eglisau S 31 RailAway Kombi Angebot Rheinfall amp Schifffahrt URhDie nachste Brucke flussaufwarts Eisenbahnbrucke bei Hemishofen Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke 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