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Richard Hönigswald 18 Juli 1875 in Magyaróvár 11 Juli 1947 in New Haven Connecticut war ein österreichisch deutsch ameri

Richard Hönigswald

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Richard Hönigswald (* 18. Juli 1875 in Magyaróvár; † 11. Juli 1947 in New Haven (Connecticut)) war ein österreichisch-deutsch-amerikanischer Philosoph jüdischer Herkunft, der als Vertreter eines realistischen Kritizismus dem weiteren Kreis des Neukantianismus zuzurechnen ist.

Hönigswald verband, ausgehend von Kant, die philosophische Erkenntnistheorie mit Fragen nach der Geltung, nach den philosophisch relevanten Grundbedingungen der Psychologie und der Pädagogik und entwickelte eigenständige Konzepte zur Theorie des Organismus und in der Sprachphilosophie.

Leben

Hönigswald wuchs in einer jüdischen Familie in Ungarisch-Altenburg auf. Sein Vater, Heinrich Hönigswald (1842–1909), war praktischer Landarzt „von weltoffener Liberalität“ mit Interessen für die Psychologie, der mit dem örtlichen Abt befreundet war. Seine Mutter war Marie Hönigswald (1844–1910), geborene Goldberg. Seine ersten schulischen Erfahrungen sammelte er in seiner Heimatstadt Wieselburg-Ungarisch Altenburg am Piaristen-Gymnasium, hiernach wechselte er in die Oberklasse des Benediktiner-Gymnasiums in Raab, wo er am 11. Juni 1892 seine Matura mit Auszeichnung ablegte.

Sein Studium der Medizin an der Universität Wien begann er mit dem WS 1892/93 bis zum WS 1900/01, hiernach folgte eine Pause, bis er im SS 1901 sein Studium beendete; im Jahre 1902 schloss sich seine Promotion an. In Wien wurde er stark durch die neopositivistischen Lehren des Physiologen Sigmund Exner geprägt.

Hierauf folgte ein Studium der Philosophie bei Alexius Meinong in Graz und bei Alois Riehl in Halle. Seine Promotion an der Universität in Halle bei Alois Riehl im Jahr 1904 hatte das Thema Über die Lehre Humes von der Realität der Außendinge. Hönigswald ließ sich am 7. November 1904 auf den evangelischen Glauben taufen. Im Jahr 1906 wechselte er nach Breslau, wo er nach der Habilitation zum Thema Beiträge zur Erkenntnistheorie und Methodologie zunächst als Privatdozent tätig war. Im Wintersemester 1910/11 wurde er zum Titularprofessor an der Universität Breslau ernannt. Am 25. Mai 1914 heiratete er seine erste Ehefrau Gertrud Grunwald. Im Januar 1915 stellte er als Österreicher den Antrag auf Einbürgerung in Preußen. Im April wurde er als Arzt zu Lazarettdiensten zwangsverpflichtet. Im selben Jahr noch wurde der Sohn Heinrich geboren (der spätere Linguist Henry M. Hoenigswald). Am 10. Juni 1916 wurde Hönigswald dann Nachfolger von William Stern auf dem Extraordinariat für Philosophie, Psychologie und Pädagogik und am 9. Dezember 1919 zum ordentlichen Professor für die gleichen Fächer ernannt. Am 3. Oktober 1921 starb seine erste Frau.

Hönigswald betreute unter anderem die 1924 abgeschlossene Promotion von Norbert Elias. In einer Auseinandersetzung über Immanuel Kants Annahmen zum a priori geriet der Doktorand aber mit seinem Doktorvater in Konflikt, so dass nur durch eine Abänderung der entsprechenden Passagen die Promotionsschrift erfolgreich beendet werden konnte. Ab 1924 war er Herausgeber der Schriftenreihe Wissenschaftliche Grundfragen. Philosophische Abhandlungen. Im Juni 1929 nahm Hönigswald den Ruf als Nachfolger Erich Bechers an die Universität München ab dem Sommersemester 1930 an. Am 15. Oktober 1930 heiratete er Hilde Bohn.

Am 16. April 1933 musste er als gebürtiger Jude aufgrund der nationalsozialistischen Arisierungsmaßnahmen die Universität verlassen. Kollegen und Freunde, u. a. Karl Vossler, Giovanni Gentile, setzten sich für ihn ein. Dennoch erfolgte zum 1. September 1933 die Zwangsemeritierung und die Versetzung in den Ruhestand. Daran hatte auch ein diffamierendes Gutachten Martin Heideggers mitgewirkt; er schrieb an Dr. Einhauser, einen Oberregierungsrat im Bayerischen Kultusministerium, am 25. Juni 1933:

„Sehr verehrter Herr Einhauser! Ich entspreche gern Ihrem Wunsche und gebe Ihnen im Folgenden mein Urteil. (1) Hönigswald kommt aus der Schule des Neukantianismus, der eine Philosophie vertreten hat, die dem Liberalismus auf den Leib zugeschnitten ist. Das Wesen des Menschen wurde da aufgelöst in ein freischwebendes Bewusstsein überhaupt und dieses schliesslich verdünnt zu einer allgemein logischen Weltvernunft. Auf diesem Weg wurde unter scheinbar streng wissenschaftlicher philosophischer Begründung der Blick abgelenkt vom Menschen in seiner geschichtlichen Verwurzelung und in seiner volkhaften Überlieferung seiner Herkunft aus Boden und Blut. Damit zusammen ging eine bewusste Zurückdrängung jedes metaphysischen Fragens, und der Mensch galt nur noch als Diener einer indifferenten, allgemeinen Weltkultur. Aus dieser Grundeinstellung sind die Schriften Hönigwalds erwachsen. (2) Es kommt aber hinzu, dass nun gerade Hönigswald die Gedanken des Neukantianismus mit einem besonders gefährlichen Scharfsinn und einer leerlaufenden Dialektik verficht. Die Gefahr besteht vor allem darin, dass dieses Treiben den Eindruck höchster Sachlichkeit und strenger Wissenschaftlichkeit erweckt und bereits viele junge Menschen getäuscht und irregeführt hat. (3) Ich muss auch heute noch die Berufung dieses Mannes an die Universität München als einen Skandal bezeichnen, der nur darin seine Erklärung findet, dass das katholische System solche Leute, die scheinbar weltanschaulich indifferent sind, mit Vorliebe bevorzugt, weil sie gegenüber den eigenen Bestrebungen ungefährlich und in der bekannten Weise ‚objektiv-liberal‘ sind. Zur Beantwortung weiterer Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung. Mit ausgezeichneter Hochschätzung! Heil Hitler! Ihr sehr ergebener Heidegger“

Reinhold Aschenberg spricht von einem „im Text des Machwerks offen evozierten germanofaschistischem Diskurskontext.“ Besonders problematisch ist der Text Heideggers, weil dieser sich in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Vertretern des Neukantianismus befand.

Hönigswald lebte danach zurückgezogen als Privatgelehrter in München. Kontakte hatte er noch zu Theodor Litt und dem Romanisten Karl Vossler, während die ursprünglich freundschaftliche Verbindung zu Bruno Bauch nach dessen vollständiger Zuwendung zum Nationalsozialismus komplett abbrach. Er veröffentlichte verschiedene Aufsätze in ausländischen Zeitschriften in Italien, Schweden und den Niederlanden sowie zwei Bücher in der Schweiz. Im Jahr 1938 wurde ihm der philosophische Doktorgrad aberkannt. Infolge der Novemberpogrome kam er 1938 für drei Wochen in das KZ Dachau und wurde erst nach internationalen Protesten wieder freigelassen. Im März 1939 konnte er mit Ehefrau, Sohn und Tochter mit Hilfe von Freunden und des Schweizer Industriellen über die Schweiz in die Vereinigten Staaten emigrieren, wo er New York im Juni 1939 erreichte. 1941 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt er 1944. Hönigswald gelang es nicht, in den USA eine Anstellung an einer Universität zu erlangen oder einen Verleger zu finden, so dass er in nur sehr bescheidenen Verhältnissen seine Arbeiten fortsetzen konnte. Das materielle Auskommen der Familie in diesen Jahren sicherte eine Puppenmanufaktur, die seine Frau in diesen Jahren aufbaute. Nach Kriegsende knüpfte Hönigswald wieder Kontakte nach Deutschland, insbesondere zu seinem Freund Ernst Lohmeyer, und wurde Mitherausgeber des Archivs für Philosophie.

Aus dem umfangreichen Nachlass, der unter Leitung von Hans Wagner zunächst in Würzburg, ab 1962 im Hönigswald-Archiv in Bonn und in Aachen verwaltet wird, wurden von Gerd Wolandt u. a. Arbeiten in 10 Bänden postum veröffentlicht. Neben kleineren Arbeiten beinhalten diese insbesondere die jeweils zweibändigen Schriften Die Grundlagen der allgemeinen Methodenlehre und Die Systematik der Philosophie aus individueller Problemgestaltung entwickelt, in denen vor allem das systematische Interesse Hönigwalds zum Ausdruck kommt. An Hönigwalds Werk knüpften u. a. die Philosophen Wolfgang Cramer und Hans Wagner, die Psychologen Moritz Löwi und sowie in der Pädagogik Alfred Petzelt und Marian Heitger an.

Lehre

Das philosophische Denken Richard Hönigwalds hat sich schrittweise hin zu einem systematischen Ansatz entwickelt, in dem es um das theoretische Erfassen der Wirklichkeit und das Aufzeigen der Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis und der Geltung von Aussagen geht. Zu Beginn entwickelte er eine grundlegende an seinem Lehrer Riehl orientierte kantische Position, die zugleich eine kritische Absetzung von Positivismus und der Bewusstseinsphilosophie (Brentano, Meinong, Husserl) beinhaltete. Seine Schriften bis etwa 1915 weisen eine thematische Parallelität zu den Neukantianern Ernst Cassirer (Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft, 1906) und Bruno Bauch (Philosophie der exakten Wissenschaften, 1911) auf. Die so gewonnene Position spiegelte Hönigswald an der Philosophiegeschichte sowohl in überblickshaften Darstellungen als auch in mehreren Einzelfallstudien, bevor er sich Fragen der Denkpsychologie und daran anschließend der Pädagogik und der Sprachphilosophie zuwandte. Thematisch durch das ganze Werk zieht sich die Spannung des die Wirklichkeit erfassenden Begriffs der „Gegenständlichkeit“ zum konkreten Subjekt, von Hönigswald als „Monas“ bezeichnet. Eine ausgereifte Darstellung seiner Position erreichte er um 1930, die er in den Grundfragen der Erkenntnistheorie und noch konzentrierter in einem philosophischen Selbstporträt (Selbstdarstellung) darlegte. In den aus dem Nachlass veröffentlichten großen Schriften (Die Grundlagen der allgemeinen Methodenlehre sowie Die Systematik der Philosophie aus individueller Problemgestaltung entwickelt) findet sich schließlich eine Zusammenführung der verschiedenen Bausteine zu einer methodischen und inhaltlichen Systematik. Markante Gegenpositionen, an denen Hönigswald sich rieb, waren einerseits die auf das Endliche beschränkte Existenzialontologie Heideggers sowie andererseits der die Grenzen der Erkenntnisfähigkeit zum als absolut gedachten Geist hin überschreitende Idealismus Hegels.

Gegenständlichkeit als Bezogenheit von Gegenstand und Monas

Erkenntnistheoretisches Thema Hönigswalds ist nicht die Grenzbestimmung im abstrakten „Ich denke“ (Kant), sondern die Verbindung von Erkenntnis und konkreter Subjektivität. Hiernach sind in die Untersuchung des Erkenntnisvorgangs die Grundbestimmungen der Psychologie einzubeziehen. Gegenstand der Betrachtung sind damit nicht nur wissenschaftliche, sondern alle lebensweltlichen Erkenntnisse und Erfahrungen einschließlich derer, die sich auf die Ethik, Ästhetik oder Religion beziehen. Die Frage der Letztbegründung wird bei Hönigswald zur Frage der Gegenstandskonstitution. Es reicht nicht, wie im Positivismus, sich auf empirisch erfahrbare Tatsachen zu konzentrieren, oder wie in der Philosophie der Intentionalität (Husserl, Meinong), sich mit den Strukturen des Bewusstseins überhaupt zu befassen. Es geht um die Bezogenheit von Subjekt und Objekt, die in der Gegenständlichkeit erfahren wird. Die philosophische Frage ist damit die nach der Bestimmung der Gegenständlichkeit.

In der Frage nach der Bestimmtheit des Gegenständlichen verborgen ist das Universalienproblem, die Frage nach dem Verhältnis von Einheit und Vielheit, von Allgemeinem und Partikularem oder, mit den Begriffen von Hönigswald, von Tatsache (das Gegebene) und Prinzip (Begriff und Methode). Denken ist ein unableitbares psychologisches Grundphänomen, hinter das nicht zurückgegangen werden kann. Die Spannung besteht zwischen der konkreten Wirklichkeit als dem Erscheinenden und dem unbegrenzten Möglichkeitsraum des Denkens. In der Denkpsychologie wird dieses Verhältnis logisch untersucht, ohne auf spezielle psychologische Elemente (Emotionen, Reaktionen etc.) einzugehen. Es geht um den Zusammenhang von Erleben und Erkennen und das geistige Vermögen des leiblichen Subjektes. Im modernen Sprachgebrauch befasst sich Hönigswald mit der Theorie der Kognitionswissenschaften. Das im Denken erfahrende Subjekt nannte er in Anlehnung an Leibniz „Monas“, weil es als konkretes Subjekt im Gedanken die gesamte ihm erfahrbare Welt widerspiegelt. Zwischen der Monas und der Welt besteht eine unauflösbare Wechselbeziehung. In der Monas wirkt die „Selbstpräsenz“, wie Hönigswald den Selbstbezug nennt, das heißt die Monas ist sich selbst Objekt.

„Das ‚Ich’ und jenes etwas auf das ich ‚stoße’, das mir in diesem Sinne ‚gegeben’ ist, erfüllen in ihrem Wechselbezug eine und dieselbe Bedingung. […] Ich ‚bin’ nicht, wenn nicht in der Korrelation zu einem ‚etwas’; und dieses etwas wiederum ‚ist’ nur als ein mögliches ‚ich’ ‚gegeben’. Dieses seine ‚Gegebenheit’ aber fällt damit zusammen mit dessen Unabhängigkeit von mir. Darum ist diese Unabhängigkeit von mir zugleich sein Bezug ‚auf mich’.“ (GE 62)

In diesem Zusammenhang setzte sich Hönigswald auch kritisch mit der Frage auseinander, ob auch das „Nichts“ zum Inhalt von Erfahrung werden kann. Er verneinte dies, weil das Nichts (im Gegensatz zum Unendlichen) keine Gegenständlichkeit haben kann und polemisierte (1931) gegen Heidegger (Vorlesung: Was ist Metaphysik?, 1929), dem er vorhielt, dass dieser die Frage der Gegenstandserkenntnis aus dem Auge verloren habe und statt der Gegebenheit nur das Endliche untersuche:

„Unvergleichlich, wie es nun einmal ist, brütet das „Nichts“ tröstliche Angst verbreitend, indem es, so lautet der nahe liegende und gerade darum überraschende Ausdruck „nichtet“ „Es ist darum ursprünglicher als das Nicht und die Verneinung.“ – Indessen, solche Einsichten entziehen sich, wie man bei näherer Betrachtung erkennt, jedem Bedenken. Sie liegen gleichsam jenseits seiner Bedingungen und Kompetenzen. Denn Bedenken bedeuten immer Fragen; wieweit nun Fragen bis in die unheimlichen Tiefen des „Nichts“ überhaupt herabreichen, lässt sich grundsätzlich nicht ausmachen. So ist denn der Rest auch hier Schweigen. Sodann aber erscheint das Problem der Verneinung als Gegenstand einer erkenntnistheoretischen Untersuchung durch die Einsicht in das „Nichts“ leider gar nicht getroffen. Denn welche Beziehung verknüpft jenes – gewisslich uneigentliche, sich nur im „Nichten“ erschließende – „Sein“ des „Nichts“ mit der Funktion der Verneinung? Ist nicht zum mindesten das „Nichten“ bejaht? – man wagt die Frage in der begreiflichen Scheu vor dem düsteren Dunkel seines metaphysischen Trägers kaum zu stellen. Immerhin führt sie, ob nun dem „Nichts“ gegenüber legitimiert oder nicht, zu dem Gegenstand unserer Erwägung zurück.“ (GE 62-63)

Der Mensch kann sich für Hönigswald aufgrund seines Wesens nicht allein als endliche Existenz verstehen. Er ist vielmehr „Träger aller gegenständlichen und doch dialektisch bewegten Überzeitlichkeit der Kultur. Und darauf gründet sich auch, daß der ‚Mensch’ nicht in seiner ‚Endlichkeit’ verharrt. Er hat teil an der ‚Unendlichkeit’ eines Systems nie erfüllter und als Totalität trotzdem übersehbarer Aufgaben.“ (GE 67)

An Hegel kritisiert Hönigswald die Vorstellung eines absoluten Geistes, der sich als aller Wirklichkeit Übergeordnetes entfaltet. In diesem System würde die Monas, das erfahrende konkrete Subjekt, nur zu einer Zwischenstation. „Nie kann daher bei ihm das Problem der Psychologie zu voller systematischer Ausprägung gelangen. Das wechselbezogene Auseinander von Erlebnis und Gegenstand, das in dem kritischen Begriff der ‚Gegebenheit’ vorliegt, kann Hegel immer nur als eine vorübergehende, in der Vollendung seines Systems ‚aufzuhebende’ Phase erscheinen. […] Denn nur das Ganze ist ihm ‚das Wahre’.“ Dem Konzept der Phänomenologie hielt er vor, dass es die Beziehung von „Geltung und Vollzug“ vernachlässige, dem Psychologismus die einseitige Konzentration auf die „psychische Tatsächlichkeit“. Für Hönigswald ist hingegen die Monas der Fixpunkt, in dem die Gegenständlichkeit verankert ist. In der Gegenständlichkeit lebt und denkt der Mensch. In der Monas vollzieht sich die Synthesis von Wirklichkeit und Selbsterkenntnis. Die Monas ist das konkrete sich selbst gegebene und reflektierende Subjekt. Entsprechend kann sich begreifendes Erkennen nur auf Gegebenes beziehen.

Geltung

Geltung ist die Anerkennung einer Theorie oder einer Analyse, im einfachsten Fall einer Aussage. Es muss einen, wenn auch kontingenten Ansatz geben. Dies ist vorausgesetzt, sofern man über Geltung redet. Geltung impliziert zudem, dass eine Aussage nachvollziehbar begründet werden kann.

„Geltung aber erscheint stets nur als Prädikat eines Gültigen. Eine Geltung, deren Bedingungen schlechterdings n i c h t s genügte, käme einem Urteil ohne Gefüge, einem Gedanken ohne Gehalt gleich. Sie widerspräche ihrem eigenen Begriff. Die Analyse kann also nicht leer sein; sie muß sich in Ansätzen offenbaren und durch Ansätze gestalten. Der Ansatz aber hat sich […] im Rahmen der Analyse eben als Ansatz zu rechtfertigen und zu bewähren; er muß durch die Analyse eine Begründung nach Funktion und Inhalt erfahren.“ (Päd 30)

Geltung ist nicht subjektiv, d. h., es kommt nicht auf eine individuelle vorhandene Zustimmung eines anderen oder die Überzeugung des Aussagenden an, sondern auf eine Übereinstimmung mit einem Wahrheitswert, der als Maßstab dient. „Das ‚Wahre’ verlangt Zustimmung; es ‚soll’ ihm zugestimmt werden. Gerade darum bedeutet ‚Wahrheit’ ein anderes wie den Tatbestand jener Zustimmung selbst. Wahrheit, so kann man auch sagen, ist Gegenstand und Prinzip der Zustimmung, Zustimmung nicht der Grund der Wahrheit. An einer Fülle von Beispielen ließe sich erweisen: Die Wahrheit ‚ist’ nicht, weil man ihr zustimmt; sondern man soll ihr zustimmen, weil sie ‚ist’. Ihr Sein ist allemal Geltung.“ (Päd 33) Hintergrund dieser These ist aber nicht eine Korrespondenztheorie der Wahrheit. Hönigswald verweist vielmehr auf den Zusammenhang mit der Notwendigkeit, sich sprachlich zu verständigen. Der Gegenstand einer Aussage ist nicht unabhängig vom Aussagenden; es wird von ihm konstituiert. Eine Aussage oder ein Urteil erhalten ihre Geltung dadurch, dass ein anderes Subjekt ihre Gültigkeit erkennen und sich darüber verständigen kann, indem es die Tatsache in gleicher Weise konstituiert. Hönigswald spricht deshalb auch von unterschiedlichen Typen der Wahrheit, so der Erkenntniswahrheit, der wissenschaftlichen Wahrheit, der religiösen oder der künstlerischen Wahrheit. Der Anspruch auf Geltung ist ein intersubjektiver Vorgang, der im Konsens entsteht.

Indem Hönigswald auch Aussagen des Normativen (Sittlichkeit, Recht, Kunst und Religion) in der Bereich des Gegenständlichen einbezieht, sind für ihn nicht nur Fragen des Wahren, sondern auch Fragen des Richtigen und Schönen dem Anspruch auf Geltung unterzogen. Neben der Logik der Wissenschaften kommen die Geschichtlichkeit ebenso wie die Erziehung oder die Sprache in den Blick. Der systematische Rahmen der Geltung ist die Gesamtheit der menschlichen Kultur, sind alle Erscheinungsformen des Lebens. Die Reflexion auf die Rechtfertigung eines Gedankens ist Hönigswald die vorrangige Aufgabe des Philosophen. „So wird denn das Motiv der Rechtfertigung immer deutlicher zum unverrückbaren Ausgangs- und Angelpunkt aller philosophisch-wissenschaftlichen Überlegungen. Nun schließt dieser Begriff, und zwar auf doppelte Weise, das Motiv der Gegenständlichkeit ein: einmal weil das Gerechtfertigte oder Zu-Rechtfertigende in seiner Geltung von ‚mir’ unabhängig geworden ist; sodann aber, weil Rechtfertigung als Prinzip der Geltung von Aussagen allemal einen ‚Gegenstand’ dieser Aussagen fordert.“ (GE 208)

„Eben darum trifft es aber nur bedingt zu, dass Wissenschaft und Recht, Sittlichkeit, Kunst und Glaube in dem landläufigen Sinn dieses Wortes ein ‚System’ bilden. Denn kein höherer Klassenbegriff ordnet sich ihnen über. Sie ‚gehören’ zwar zusammen, aber nur, weil, jede von ihnen ganz, den Gedanken der Gegenständlichkeit verkörpert, weil jede von ihnen auf ihre Weise die ‚Welt’ umspannt.“

Die verschiedenen Sphären der Geltungsansprüche stehen nicht wie bei Hegel in einem System einer dialektischen linearen Logik, sondern sind gleichberechtigte, plurale Ebenen des Lebensvollzugs, die zwar in einem Netz von Relationen verbunden sind, aber einen eigenständigen Bestand der menschlichen Kultur ausmachen. Dieses Konzept Hönigswalds erinnert einerseits an die symbolischen Formen Cassirers, andererseits an die Systeme Luhmanns.

Geltung ist beschränkt auf den Bereich des Gegenständlichen. Dies bedeutet auch, dass hinter die Gegenständlichkeit nicht mehr zurückgegangen werden kann. Eine Letztbegründung, die auf die Vorstellung einer Transzendenz zurückgreifen will, ergibt für Hönigswald keinen Sinn.

„Denn hinter den Begriff des Gegenstandes mit gegenständlicher Begründung, d. h. beweisend und argumentierend zurückgreifen zu wollen, ist keine mögliche Aufgabe mehr. Eine Beziehung ist dann im definierten Sinne des Wortes eine ‚letzte’, wenn ihr Begriff mit dem der Begründung zusammenfällt. Beziehungen dieser Art heißen eben Invarianten. Sie stellen die Bezugspunkte dar, kraft derer Erkenntnis überhaupt möglich wird; sie sind Bedingungen, von deren Erfüllung im besonderen Fall die Geltung wissenschaftlicher Einsichten abhängt.“

Organismus und Natur

Die Selbstpräsenz der erfahrenden Monas ist gebunden an die Leiblichkeit und durch die erfahrende Leiblichkeit in ihrer konkreten Subjektivität organisch verbunden mit der Natur als Ganzheit. Der rein wissenschaftliche Zugang zur Natur macht den Organismus zum reinen Objekt, das anhand des Kausalgesetzes betrachtet wird. Dabei wird „das ‚Sein’ des Atoms zum Geschöpf der Physik“. (GE 68) Andererseits erfährt sich die Monas in dem Naturzusammenhang eingebunden; der Organismus ist auf das erfahrende Subjekt zurückgebunden und wird hierdurch das „physische Korrelat des Psychischen“. (GE 60) Natur und Monas stehen somit in einer zweifachen Bezogenheit und bilden eine psychosomatische Einheit.

„Mit dem Begriff des Erlebens bestimmen wir auch die Bedingungen der Unabhängigkeit der Natur von den Tatsachen des Erlebens. Gegenständlichkeit ist, wir wissen es, immer auch die Möglichkeit des Vollzugs; der Sinn, in dem ich mich ‚ich’ nenne, nur die andere Seite der Gegenstandsbestimmtheit.“ (GE 98)

Ein Organismus ist für Hönigswald ein natürliches System, das funktioniert und im Funktionieren zugleich, z. B. durch Stoffwechsel, seinen Bestand erhält. „In ihm fallen eben ‚Funktion‘ und ‚Bestand‘ zusammen.“ Der Organismus als Teil der Natur ist das Mittel und die Gegenständlichkeit des Erlebens, in dem alle Reiz-empfangenden Vorgänge koordiniert und verarbeitet werden. Mit ihm hat die Monas Zugang zur Welt und mit ihm steht sie in der Zeit. Die Monas steht in der Präsenz, dem reinen Hier und Jetzt. Erst der Leib des Organismus verfügt über den Zugang zur raumzeitlichen Dimension und vermittelt das nicht mehr präsente Vergangene und das noch nicht präsente Zukünftige. „Der Organismus selbst ‚ist‘ nur im Hinblick auf das Zugleichsein von Vergangenheit und Zukunft. Er ist der Inbegriff von Dispositionen; er ist geradezu, wenn man es so ausdrücken will, seine Geschichte.“ (GE 103) Weil der Organismus seinen Bestand erhält, ist er ein selbstregulierendes System. Dies bedeutet, dass er auf sich bezogen eine natürliche „immanente Zweckhaftigkeit“ (Päd 151) hat, weil er auf Reize durch individuelle in ihm liegende Ursachen reagiert. Ursachen in der Biologie sind grundsätzlich mechanisch und chemisch, d. h. kausal, aufgrund der Eigenschaft der Selbstregulation haben Organismen eine innere Zweckhaftigkeit. Leben ist nur eine Bezeichnung für die Funktionsweise, für das Prinzip, die der Organismus als Gegebenes, als Tatsache, aufweist.

Sprache und Verständigung

Die Welt besteht aus einer Vielzahl von Monaden, die jede für sich einzig sind. In ihrem Sein als Organismus sind sie mit der Natur verbunden und auf diesem Weg auch miteinander, so dass keine Monas ohne andere Monaden Bestand haben kann. Der Weg der Verständigung zwischen den Monaden ist die Sprache. Weil Sprache jeweils aus der Perspektive der einzelnen Monade entsteht ist sie pluralistisch. Zugleich ist sie als Verbindungsglied intersubjektiv. Auch in der Sprache besteht die Spannung von Tatsache, dem physikalischen Laut oder dem Schriftzeichen, und Prinzip, der in der Sprache erzeugten Bedeutung.

Kern der sprachphilosophischen Überlegungen Hönigswalds ist wieder der Begriff der Bestimmtheit. „Bestimmtheit bedeutet nicht Gegenstand, sondern ‚Gegenständlichkeit’; denn sie bedeutet gerade dies, daß es ‚an‘ Gegenständen ‚Merkmale‘ gibt; weiterhin die Möglichkeit des gegenständlichen Wechselbezugs von Gegenständen. Gegenständlichkeit umfaßt mithin die Bedingungen, denen zufolge die Dinge ‚von mir‘ unabhängig ‚sind‘, sie umschließt somit die Bedingungen einer eigentümlichen Beziehung aller nur möglichen Gegenstände ‚auf mich‘.“ Der Gegenstand bestimmt die Bedeutung und damit den sprachlichen Gehalt einer Äußerung. Zugleich aber wird auch der Gegenstand durch die Sprache bestimmt. „Auch die Sprache ist freilich ‚Tatsache‘; sie ist ‚gegeben‘, sie wird ‚vorgefunden’. Allein, sie erweist sich zugleich als Funktion, besser als Aequivalent der Gegenständlichkeit, als eine Instanz, an der sich der Begriff, d. h. das Problem der Gegebenheit, also die ‚Tatsache‘ selbst entscheidet. Die Sprache kennzeichnet sich eben als ‚Tatsache‘ und ‚Prinzip‘ zugleich und erschließt damit einen Wesenszug des Erlebens überhaupt.“ Bedeutung entsteht durch den Sinn einer Aussage. Sie ist der „Inbegriff von Umständen vermöge deren ein Gebilde überhaupt als sinn- und geltungshaft bezeichnet werden kann, die Bedingung für alles, was Element eines Sinnbestandes oder eines Geltungszusammenhangs ist oder werden kann.“

Sprache ist das letztlich nicht hintergehbare Symbolsystem. Alle Symbole sind auf Sprache rückführbar. „Die Sprache aber symbolisiert sich selbst“ Sprache ist „der Ort der Beziehungen, in denen sich Allgemeines, Besonderes und Individuelles überhaupt erst gestalten und funktionell sondern läßt.“ Sprache hat grundsätzlich zwei Funktionen. Zum einen dient sie der Darstellung, zum anderen der Verständigung. Bei Cassirer ist Sprache als symbolische Form eine Gestalt des Geistes, bei Hönigswald ist sie unmittelbarer Weltzugang. Sprache wird nur in der Gemeinschaft, im ‚wir‘ greifbar. „Dieses ‚wir‘ erscheint nunmehr als neue, nämlich sprachbezogene Funktion des ‚ich‘ und der Satz, daß die Sprache ein ‚Gemeinschaftsphänomen‘ darstelle, erhält erst damit seine erschöpfende analytische Bedeutung.“

Pädagogik und Kultur

In der Frage der Pädagogik ging es Hönigswald nicht darum, eine konkrete Handlungsanleitung zu entwerfen, noch nicht einmal um die Theorie der Pädagogik und ihrer Methoden, sondern um die wissenschaftstheoretische Analyse der Grundbedingungen und um den Sinn der Pädagogik.

„Noch einmal darf an dieser Stelle daran erinnert werden, daß alle pädagogische Einsicht ein durch Grundsätze wohl charakterisiertes ‚Tun’, daß alle pädagogische Theorie Theorie dieses ‚Tuns’ bedeuten. Nicht also von einer pädagogischen Theorie wird die Rede sein können, die vielleicht auf angemessene Weise, aber doch immer nur als eine der pädagogischen ‚Praxis’ wesensfremder Faktor, deren Bedürfnissen so gut es eben gehen will‚ Rechnung trägt’, sondern die selbst pädagogische Theorie nur ist, sofern sie die spezifischen Bedingungen und den eigentümlichen Sinn der vollen Komplexion des pädagogischen Handelns umfasst.“ (Päd 16-16)

Hönigswald wollte zeigen, „wie aus dem Begriff des Gegenstandes überhaupt, also dem Gedanken der Gegenständlichkeit, ein Umkreis besonderer, eben der pädagogischen Aufgaben erwächst.“ (Päd 127) Hönigswald verknüpfte in den grundlegenden Gedanken zur Pädagogik sowohl seinen Begriff der Gegenständlichkeit als auch den des Organismus mit der Frage der Kultur und der Geltung. „So erweist sich das Kulturgut als ideeller Mittelpunkt der pädagogischen Gemeinschaft. Es ist in diesem Belang Lehr- und Erziehungsgut.“ (Päd 63)

Die Gemeinschaft der Monas verwirklicht sich im Kulturbegriff der Menschheit. Menschheit ist der Begriff eines Wertes, durch den die Gemeinschaft einen Sinn erhält, der sich im sittlichen Handeln erfüllt. Die einzelne Monas kann die Sittlichkeit nur erstreben. „Die Menschheit ist mit anderen Worten überhaupt nur als der Sinn ihrer eigenen Entfaltung gemäß dem Gedanken ideeller Vollkommenheit.“ (Päd 121) Die Aufgabe der Pädagogik liegt in einer kulturellen „Höherbildung der Gemeinschaft“ (Päd 99) und dies erfolgt durch Vermittlung von Werten unter Berücksichtigung der geschichtlichen Situation. „Das System der Werte mithin in ihrer augenblicklichen Besonderung begreifen, d. h. den Wert erfassen, der auch in den jeweiligen Gegenständen der Kultur bezogenen Akten der Wertung verwirklicht erscheint, das wird den natürlichen Ausgangspunkt jeglicher pädagogischer Theorie markieren. Die ‚Gegenwart‘ selbst wird dann Träger und Repräsentant von Werten.“ (Päd 131) Der Pädagoge „muss danach streben, die Idee eines harmonischen Systems der ‚Wahrheiten‘ aller möglichen Geltungsgebiete zum bewußten Motiv seines Handelns und damit zum Sinn der Lebenshaltung seines Zöglings zu machen.“ (Päd 76)

„Erziehbar ist nur, was die Bedingung erfüllt, Organismus zu sein.“ Lernprozesse finden durch Erleben statt, so dass der Leib Bedingung der Möglichkeit von Lernprozessen ist. „Sich erleben bedeutet auch die Möglichkeit, d. h. den Sinn der Gemeinschaft aller gegenständlichen Bindungen auf sich selbst ‚abzubilden‘. Nichts anderes fordert aber ‚Persönlichkeit‘, deren Begriff sich, gleichwie der der Erziehung, somit als notwendig erweist, weil er in bestimmten Abwandlungen den Gedanken der Notwendigkeit selbst, eben den Gedanken der Gegenständlichkeit ausprägt.“

Pädagogik ist vor allem Sinnvermittlung und diese kann nur geschehen im Rückgriff auf die Philosophie. Andererseits ist die Pädagogik mit ihrer geschichtlich bedingten kulturellen Aufgabenstellung der Prüfstein der Philosophie: „An dem entscheidet sich das Problem der Pädagogik; und an dem Problem der Pädagogik bewähren sich letzten Endes Recht und Gehalt des Begriffs der Philosophie.“ (Päd 31)

Philosophiegeschichte

Ein wesentlicher Teil des Werkes von Hönigswald sind historische Arbeiten. Neben die Überblicksdarstellungen, die sich in drei Teilen über das gesamte Spektrum von der Antike über die Renaissance und die Neuzeit bis Kant erstrecken und Einzelfallstudien traten auch problemgeschichtliche Fragen, insbesondere nach der Bedeutung des Schöpfungsmythos und nach den Universalien. Der Titel Abstraktion und Analysis, den die Arbeit über den Universalienstreit im Mittelalter trägt, kennzeichnet das Interesse Hönigwald an der Philosophiegeschichte. Zum einen bietet sie ihm das historische Material zum Thema, zum anderen ist sie aber selbst der Ursprung des Themas und damit Ideengeber systematischen Denkens.

„Eine philosophiegeschichtliche Aufgabe findet denn ihre Lösung nicht mit dem Hinweis auf Denker, die ‚schon‘ vor anderen einen Gedanken gedacht und formuliert, auf Fragen und Entscheidungen, die sie ‚vorweggenommen‘ hätten, auf ‚Einflüsse‘. Denen sie ausgesetzt gewesen – so folgenreich solche Entdeckungen auf dem Hintergrund systematischer Einsichten auch sein mögen, sondern lediglich dadurch, daß es gelingt, den sachlichen Zusammenhang der Probleme auf bestimmte Fragen abzubilden, die als auf bestimmte Weise formuliert, geschichtlich beglaubigt sind. Philosophiegeschichtliche Aufgaben erfordern gleichermaßen systematische wie geschichtliche Behandlung: die begriffliche Struktur der Fragen muß über alle Zufälle sprachlicher und psychologischer Art festgehalten und zu methodischer, d. h. kritischer Entfaltung gebracht werden.“

Zweck der Philosophiegeschichte ist es ebenso wie der der systematischen Philosophie, Aussagen, die einen Anspruch auf Geltung erheben, in der Analyse zu hinterfragen und das vom historischen Hintergrund Gültige, „die zeitlose erkenntnistheoretische Gehaltsbestimmtheit“ herauszuarbeiten. Vor diesem Hintergrund erscheint die Befassung mit dem Mythos problematisch, denn aus den Mythen, die weitgehend auf Fiktionen beruhen, erscheinen erkenntnistheoretische Aussagen von Wert kaum erzielbar. Im Mythos spiegeln sich jedoch Prinzipien, die in der modernen Wissenschaft verdeckt sind. Dies sind die Allgemeinheit, die Ganzheitlichkeit der Welterklärung, die im Gegensatz zur konkret erfahrbaren Wirklichkeit steht, das Gefühl der Abhängigkeit von einer übergeordneten kosmologischen Macht, die im Mythos Gestalt erhält, das Denken eines Ursprungs der erfahrbaren Welt. Philosophie ist in dieser Perspektive nicht mehr als eine Fortführung der Absicht zur Welterklärung mit rationalen Gründen. Der Logos ist nichts anderes als eine Fortsetzung des Mythos, in der Absicht, die Welt zu erklären und zu erschließen. Der wesentliche Unterschied liegt im religiösen Glauben, der sich der philosophischen Erklärung entzieht. Der Mythos darf wegen seiner religiösen Funktion nicht rationalisierend verkannt werden., „Der Glaube ‚ist‘ recht eigentlich nur vermöge seines besonderen Verhältnisses zu einem Letzten und Unbedingten. Mag nun dieses besondere Verhältnis im einzelnen als Ehrfurcht, Vertrauen, Demut, Hingabe, Gefühl der Abhängigkeit oder sonstwie gekennzeichnet werden, - das Entscheidende an ihm bleibt die eigentümliche Art des Gewißheitswerts, die es dem Gegenstande des Glaubens verleiht. Dieser Gewißheitswert unterscheidet sich und unterscheidet den Glauben von jeder anderen Art der ‚Geltung‘.“ (Päd 170-171)

Die Befassung mit dem Mythos diente Hönigswald auch dazu aufzuzeigen, dass es für den menschlichen Geist unterschiedliche Formen der Geltung gibt, nicht nur in der Philosophie und der Religion, sondern auch in anderen Bereichen der Kultur wie in der Kunst. „Veranlaßt durch die Frage nach dem erkenntnistheoretischen Gehalt der Kosmogonien wird für H. die Grundverfassung des Geistes selbst zum Problem.“

Religion

Der Mensch erfährt für Hönigswald im Glauben an das Dasein Gottes die Identität von Sinn und Existenz. Die Möglichkeit des Glaubens ist im Dasein Gottes selbst begründet.

„Gott ist nicht, weil ich an ihn glaube, sondern ich glaube an ihn, weil er ist. Aber in diesem seinen ‚Sein’ spiegelt sich der Sinngehalt seines Glaubens. […] Als Erfüllung dieser Voraussetzungen erscheint das göttliche Sein unbedingt. Gottes Unmittelbarkeit offenbart den glaubensmäßigen Sinn alles Bedingten und alles Bedingenden. Ich denke Gott im Sinne des Glaubens, indem ich mich selbst durch Gott ‚gesetzt’ weiß.“ (GE 147)

Und hierdurch unterscheidet sich Gott von allem anderen in der Welt. „Seine ‚Absolutheit’ bedeutet, dass jede Monas in ihrem notwendigen Kulturbezug als Wert allezeit fähig erscheint, um ihre Abhängigkeit von Gott zu wissen. Und ‚Abhängigkeit’ besagt in diesem Zusammenhang wieder die Möglichkeit einer Verständigung mit einem einziggearteten ‚Du’, also eine im Hinblick darauf wieder einziggeartete Form der Verständigung.“ (GE 148)

Schriften

Auswahlbibliographie

  • Beiträge zur Erkenntnistheorie und Methodenlehre. Leipzig 1906.
  • Zur Wissenschaftstheorie und -systematik. Mit besonderer Rücksicht auf Heinrich Rickerts 'Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft'. In: Kant-Studien. 17/1912, S. 28–84.
  • Zum Streit über die Grundlagen der Mathematik. Heidelberg 1912.
  • Prinzipienfragen der Denkpsychologie. In: Kant-Studien. 18/1913.
  • Studien zur Theorie pädagogischer Grundbegriffe. Eine kritische Untersuchung. München 1913 (ND: Darmstadt 1966).
  • Die Skepsis in Philosophie und Wissenschaft. Göttingen 1914.
  • Die Philosophie des Altertums. 1. Auflage. München 1917 (Digitalisat), 2. Auflage. Leipzig 1924.
  • Über die Grundlagen der Pädagogik. 2., umgearb. Auflage. 1927.
  • Die Grundlagen der Denkpsychologie. 2., umgearb. Auflage. Leipzig/ Berlin 1925 (ND: Darmstadt 1965).
  • Die Philosophie der Renaissance bis Kant. Berlin/ Leipzig 1923.
  • Hobbes und die Staatsphilosophie. München 1924 (ND: Darmstadt 1971).
  • Vom Problem der Idee. In: Logos. XV/1926.
  • G.W. Leibniz. Tübingen 1928.
  • Spinoza. Ein Beitrag zur Frage seiner problem-geschichtlichen Stellung. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. 6 (1928), S. 447–491.
  • Kausalität und Physik. 1931. (Sitzungsbericht der Preußischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht durch Max von Laue)
  • Grundfragen der Erkenntnistheorie. Tübingen 1931, Hamburg 1997.
  • Selbstdarstellung. In: H. Schwarz (Hrsg.): Deutsche Systematische Philosophie nach ihren Gestaltern. Band 1, Berlin 1931. (rein philosophisch, ohne autobiographische Elemente)
  • Geschichte der Erkenntnistheorie. Berlin 1933. (ND: Darmstadt 1966)
  • Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937. (ND: Darmstadt 1970)
  • Denker der italienischen Renaissance. Gestalten und Probleme. Basel 1938 (Digitalisat).

Neueditionen

  • Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Grundfragen der Erkenntnistheorie. Meiner, Hamburg 1997, ISBN 3-7873-1349-4. (enthält die Selbstdarstellung S. 205–243)
  • Christian Benne, Thomas Schirren (Hrsg.): Die Skepsis in Philosophie und Wissenschaft. Edition Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-7675-3056-0.

Aus dem Nachlass

(Veröffentlichungen des Hönigswald-Archivs)
  • G. Wolandt (Hrsg.): Vom erkenntnistheoretischen Gehalt alter Schöpfungserzählungen. Stuttgart 1957.
  • G. Wolandt (Hrsg.): Analysen und Probleme. Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte. Stuttgart 1959.
  • K. Bärthlein (Hrsg.): Abstraktion und Analysis. Ein Beitrag zur Problemgeschichte des Universalienstreites in der Philosophie des Mittelalters. Stuttgart 1961.
  • G. Wolandt (Hrsg.): Wissenschaft und Kunst. Ein Kapitel aus ihren Theorien. Stuttgart 1961.
  • G. Wolandt, H. Schmitt (Hrsg.): Grundprobleme der Wissenschaftslehre. Bonn 1965.
  • G. Schaper, G. Wolandt (Hrsg.): Philosophie und Kultur. Bonn 1967.
  • H. Oberer (Hrsg.): Die Grundlagen der allgemeinen Methodenlehre. I/II, Bonn 1969/70.
  • E. Winterhager (Hrsg.): Die Systematik der Philosophie aus individueller Problemgestaltung entwickelt. I/II, Bonn 1976/77.

Literatur

  • Reinhold Breil: Hönigswald und Kant. Transzendentalphilosophische Untersuchungen zur Letztbegründung und Gegenstandskonstitution. Bouvier, Bonn 1991, ISBN 3-416-02292-0.
  • Roswitha Grassl: Der junge Richard Hönigswald: Eine biographisch fundierte Kontextualisierung in historischer Absicht. Königshausen & Neumann, Würzburg 1998, ISBN 3-8260-1489-8.
  • Roswitha Grassl, Peter Richart-Wiles: Denker in seiner Zeit. Ein Personenglossar zum Umfeld Richard Hönigwalds. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1275-5.
  • Henry M. Hoenigswald: Zu Leben und Werk von Richard Hönigswald. In: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Erkennen – Monas – Sprache. Internationales Richard-Hönigswald-Symposion Kassel 1995. Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1311-5, S. 425–436.
  • Utz Maas: Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945. Eintrag zu Richard Hönigswald (abgerufen: 13. April 2018)
  • Ernst Wolfgang Orth, Dariusz Aleksandrowicz (Hrsg.): Studien zur Philosophie Richard Hönigwalds. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1155-4. (1. Hönigswaldsymposium, Wrocław 1992)
  • Wolfgang Otto (Hrsg.): Aus Der Einsamkeit: Briefe Einer Freundschaft; Richard Honigswald an Ernst Lohmeyer. Königshausen & Neumann, Würzburg 1999, ISBN 3-8260-1640-8.
  • Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Richard Hönigswalds Philosophie der Pädagogik, Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-8260-1141-4.
  • Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Erkennen – Monas – Sprache. Internationales Richard-Hönigswald-Symposion Kassel 1995. Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1311-5. (Inhalt; PDF; 324 kB)
  • Peter Schwind: Zwischen Faktizität und Geltung. Zur transzendentalphilosophischen Vermittlung von Prinzip und Tatsache bei Richard Hönigswald, Philosophisches Jahrbuch 130/1 (2023), S. 7–20.
  • Peter Schwind: Individuum und Bestimmtheit. Vorstudien zum 'intentionalen Realismus' im Anschluss an Hönigswald und Husserl, Würzburg 2025.
  • Bernhard Josef Stalla: Hönigwald, Richard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 27, Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-393-2, Sp. 668–674 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Gerd Wolandt: Hönigswald, Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 345 f. (Digitalisat).
  • Gerd Wolandt: Gegenständlichkeit und Gliederung. Untersuchungen zur Prinzipientheorie Richard Hönigswalds mit besonderer Rücksicht auf das Problem der Monadologie. Kölner Universitäts-Verlag, Köln 1964.
  • Gerd Wolandt: R. Hönigswald: Philosophie als Theorie der Bestimmtheit. In: Josef Speck (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen. (Philosophie der Gegenwart II). 3. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht (UTB), Göttingen 1991, ISBN 3-525-03304-4, S. 43–101.
  • Nicolaj Zarewskij: Bewußtsein und Zeit: Ein transzendental-psychologischer Versuch im Anschluß an Richard Hönigswalds "Denkpsychologie". Jena Buchdruck-Werkstätte 1931. Univ. Jena, Philos. Fak., Diss., 1931.
  • Kurt Walter Zeidler: Kritische Dialektik und Transzendentalontologie. Der Ausgang des Neukantianismus und die post-neukantianische Systematik R. Hönigswalds, W. Cramers, B. Bauchs, H. Wagners, R. Reinigers und E. Heintels. Bouvier, Bonn 1995, ISBN 3-416-02518-0, S. 75–138.
  • Christian Swertz, Norbert Meder, Stephan Nachtsheim, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, Kurt Walter Zeidler (Hrsg.): Heimkehr des Logos. Beiträge anlässlich der 70. Wiederkehr des Todestages von Richard Hönigswald am 11. Juni 1947. Janus, Köln 2019, ISBN 978-3-938076-42-2.

Weblinks

  • Literatur von und über Richard Hönigswald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Richard Hönigswald: Philosophie als Theorie der Gegenständlichkeit
  • Richard Hönigswald: Zur Wissenschaftstheorie und -systematik. [Mit besonderer Rücksicht auf Heinrich Rickerts "Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft"]
  • Richard Hönigswald: Über die Lehre Humes
  • Archiv für Systematische Philosophie: Richard Hönigswald
  • Walter Benjamin: Richard Hönigswald, Philosophie und Sprache. Rezension abgedruckt in: Kritiken und Rezensionen. Gesammelte Schriften III. (1912–1940)
  • Manuel Bremer: Richard Hönigswald über die Unhintergehbarkeit der Sprache (PDF; 141 kB), Aufklärung und Kritik, 18. Jahrgang, Heft 39 Juli 3/2011
  • Jean Grondin: Der junge Gadamer und Richard Hönigswald (PDF; 47 kB), abgedruckt in: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Erkennen – Monas – Sprache. Internationales Richard-Hönigswald-Symposion Kassel 1995, Würzburg 1997, 159-170
  • Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Richard Hönigswalds transzendentalanalytische Philosophie
  • Camillo Schrimpf: Wie der Philosoph Hoenigswald 1939 Deutschland verlassen musste (über Heideggers Gutachten)
  • Roswitha Grassl: Breslauer Studienjahre Hans-Georg Gadamer im Gespräch. FORSCHUNGSBERTCHTE AUS DEM OTTO - SELZ - INSTITUT FÜR PSYCHOLOGIE UND ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT DER UNIVERSITÄT MANNHEIM.
  • Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945 Utz Maas

Einzelnachweise

  1. Wolandt, Gerd, "Hönigswald, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 345-346 Online-Version
  2. Die biographischen Informationen sind enthalten in: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Richard Hönigswalds Philosophie der Pädagogik. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995, S. 203–205, und Roswitha Grassl: Einleitung. In: Roswitha Grassl, Peter Richart-Wiles: Denker in seiner Zeit. Ein Personenglossar zum Umfeld Richard Hönigwalds. Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, S. 1–3.
  3. Archiv für Systematische Philosophie. Richard Hönigswald
  4. Gerd Wolandt: Hönigswald, Richard. Deutsche Biographie.
  5. Roswitha Grassl: Der junge Richard Hönigswald: Eine biographisch fundierte Kontextualisierung in historischer Absicht. Königshausen & Neumann, Würzburg 1998, ISBN 3-8260-1489-8, S. 37.
  6. Hönigswald wurde am 22. März 1902 in Wien mit der Bewertung valde laudabile promoviert, Verleihung des Diploms eines Doktors der gesamten Heilkunde
  7. Andreas Köhn: Der Neutestamentler Ernst Lohmeyer: Studien zu Biographie und Theologie. Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148376-6, S. 25–29.
  8. Wie der Philosoph Hoenigswald 1939 Deutschland verlassen musste. schrimpf.com
  9. zitiert nach Reinhold Aschenberg: Ent-Subjektivierung des Menschen: Lager und Shoah in philosophischer Reflexion. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, S. 121 f., der die Gliederungsziffern eingefügt hat und auf das Zitat bei Claudia Schorcht: Philosophie an den Bayerischen Universitäten 1933–1945. Harald Fischer, Erlangen 1990, S. 161, verweist, wo der Text ohne Gliederungsziffern und abschließenden Gruß wiedergegeben ist. Schorcht nennt als Quelle: HStA, MK, 43772, Heidegger am 25.[!] 6. 1933; die Unterstreichungen Aschenbergs wurden hier weggelassen.
  10. Vgl. Martin Heidegger. Gesamtausgabe, Band 16. Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges. Hrsg. von Hermann Heidegger. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2000, S. 132.
  11. Reinhold Aschenberg: Ent-Subjektivierung des Menschen: Lager und Shoah in philosophischer Reflexion. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, S. 122.
  12. Berühmt ist die Auseinandersetzung mit Ernst Cassirer während der Davoser Disputation, siehe z. B. Matthias Flatscher: Die Neuzeit als Wurzel der Gegenwart. Unterschiedliche Bewertungen der Epoche bei Cassirer und Heidegger. (Memento des Originals vom 7. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 (PDF; 166 kB), zur direkten inhaltlichen Auseinandersetzung zwischen Hönigswald und Heidegger siehe auch: Tom Rockmore: Philosophie oder Weltanschauung. Über Heideggers Stellungnahme zu Hönigswald. In: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Erkennen - Monas - Sprache. Internationales Richard-Hönigswald-Symposion Kassel 1995. Würzburg 1997, S. 171–182.
  13. Es werden verschiedentlich auch fünf Wochen genannt. bei Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Einleitung. zu: Grundfragen der Erkenntnistheorie. Meiner, Hamburg 1997) wird das konkrete Entlassungsdatum 1. Dezember 1938 genannt
  14. Heidelberger Handschriften 3717, 56 (Hönigswald an A. Grisebach, 31. Januar 1947)
  15. Überblicksdarstellungen finden sich in Hans-Ludwig Ollig: Der Neukantianismus. Metzler, Stuttgart 1979, S. 88–94, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Einleitung. In: Richard Hönigswald: Grundfragen der Erkenntnistheorie. Meiner, Hamburg 1997, VII-LVI sowie Gerd Wolandt: R. Hönigswald: Philosophie als Theorie der Bestimmtheit. In: Josef Speck (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen. (Philosophie der Gegenwart II). 3. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht (UTB), Göttingen 1991, S. 43–101.
  16. GE = Grundfragen der Erkenntnistheorie.
  17. Martin Heidegger: Wegmarken. Klostermann, Frankfurt 2004, Band 9 der Heidegger-Gesamtausgabe
  18. Hönigswald bezieht sich auf Heideggers Satz: „Das Nichts nichtet“, Heidegger-GA 9, S. 114; vgl. hierzu auch die Kritik Rudolf Carnaps in: Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache. in Erkenntnis 2, 1932, S. 219–241, abgedruckt in: Rudolf Carnap: Scheinprobleme in der Philosophie und andere metaphysikkritische Schriften. Meiner, Hamburg 2004, S. 81–109.
  19. Richard Hönigswald: Geschichte der Erkenntnistheorie. 1933, S. 167f, zitiert nach: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Einleitung. In: Richard Hönigswald: Grundfragen der Erkenntnistheorie. Meiner, Hamburg 1997, S. VII–LVI, hier XXVIII–XXIX.
  20. Richard Hönigswald: Selbstdarstellung. In: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Grundfragen der Erkenntnistheorie. Meiner, Hamburg 1997, S. 205–243, hier 212-221.
  21. Norbert Meder: Die Geltungsproblematik bei Hönigswald. In: Andreas Dörpinghaus, Karl Helmer (Hrsg.): Rhetorik, Argumentation, Geltung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002, S. 85–102, 88.
  22. Päd = Richard Hönigswald: Über die Grundlagen der Pädagogik. Ein Beitrag zur Pädagogik des Universitäts-Unterrichts. 2. Auflage. München 1927.
  23. Richard Hönigswald: Einführung in die wissenschaftliche Philosophie, Vorlesungsnachschrift von Hans-Georg Gadamer 3, zitiert bei : Der junge Gadamer und Hönigswald. In: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Erkennen - Monas - Sprache. Internationales Richard-Hönigswald-Symposion Kassel 1995. Würzburg 1997, S. 159–170, 165.
  24. Gerd Wolandt: R. Hönigswald: Philosophie als Theorie der Bestimmtheit. In: Josef Speck (Hrsg.): Grundprobleme der großen Philosophen. (Philosophie der Gegenwart II). 3. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht (UTB), Göttingen 1991, S. 43–101, 92.
  25. Richard Hönigswald: Vom philosophischen Problem des religiösen Glaubens. In: Zeitschrift für Religionspsychologie. 5 (1932), S. 49–63, 56.
  26. Richard Hönigswald: Vom Problem des Rhythmus. Leipzig/ Berlin 1926, S. 83.
  27. Richard Hönigswald: Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937, S. 59, zitiert nach: Reinhold Breil: Hönigswalds Organismusbegriff. In: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Hrsg.): Erkennen - Monas - Sprache. Internationales Richard-Hönigswald-Symposion Kassel 1995. Würzburg 1997, S. 211–224, 217.
  28. Christian Bermes: Philosophie der Bedeutung: Bedeutung als Bestimmung und Bestimmbarkeit: eine Studie zu Frege, Husserl, Cassirer und Hönigswald. Königshausen & Neumann, 1997, S. 182.
  29. Richard Hönigswald: Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937 (ND: Darmstadt 1970), S. 30.
  30. Richard Hönigswald: Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937 (ND: Darmstadt 1970), S. 81.
  31. Richard Hönigswald: Die Grundlagen der Denkpsychologie. 2. Auflage. Leipzig/ Berlin 1925 (ND: Darmstadt 1965), S. 37.
  32. Richard Hönigswald: Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937 (ND: Darmstadt 1970), S. 83.
  33. Richard Hönigswald: Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937 (ND: Darmstadt 1970), S. 414.
  34. Richard Hönigswald: Philosophie und Sprache. Problemkritik und System. Basel 1937 (ND: Darmstadt 1970), S. 127.
  35. Richard Hönigswald: Vom Problem der Erziehung. In: Pädagogische Warte. Zeitschrift für Erziehung und Unterricht, Lehrerfortbildung und Schulpolitik. 38 (1931), S. 727–733, 729.
  36. Richard Hönigswald: Vom Problem der Erziehung. In: Pädagogische Warte. Zeitschrift für Erziehung und Unterricht, Lehrerfortbildung und Schulpolitik. 38 (1931), S. 727–733, 730.
  37. Richard Hönigswald: Abstraktion und Analysis. Kohlhammer, Stuttgart 1961 [Manuskript: New York 1946, postum hrsg. von Karl Bärtlein und Gerd Wolandt], S. 13.
  38. Gerd Woland: Problemgeschichte, Weltentstehungsmythos und Glaube in der Philosophie Richard Hönigswalds. In: Zeitschrift für philosophische Forschung. 12, (2/ 1958), S. 188–217, 193.
  39. Gerd Woland: Problemgeschichte, Weltentstehungsmythos und Glaube in der Philosophie RichardbHönigswalds. In: Zeitschrift für philosophische Forschung. 12, (2/ 1958), S. 188–217, 215.
  40. Gerd Woland: Problemgeschichte, Weltentstehungsmythos und Glaube in der Philosophie RichardbHönigswalds. In: Zeitschrift für philosophische Forschung. 12, (2/ 1958), S. 188–217, Schlusssatz des Artikels
  41. Es ging dem Verfasser nicht zuletzt darum, "den überragenden Anteil Italiens an dem einzigartigen Werk der philosophischen Renaissance ins richtige Licht zu rücken". Mit seiner Schrift, die das Ergebnis einer Jahrzehnte weit zurückreichenden geschichtlich-systematischen Beschäftigung mit dem Problemkreis der philosophischen Renaissance darstellt, sollte den damals 1938 viel umstrittenen Begriffen des H u ma n i s m u s und der R e n a i s s a n c e. "ein fester Inhalt" gegeben werden. Siehe das Vorwort sowie daselbst Fußnote 1 mit den wichtigsten Werken von R.H. in diesem Zusammenhang.
Normdaten (Person): GND: 118552082 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n50028905 | VIAF: 29658459 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hönigswald, Richard
KURZBESCHREIBUNG deutsch-US-amerikanischer Philosoph
GEBURTSDATUM 18. Juli 1875
GEBURTSORT Magyaróvár
STERBEDATUM 11. Juli 1947
STERBEORT New Haven (Connecticut)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 08:43

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Richard Honigswald 18 Juli 1875 in Magyarovar 11 Juli 1947 in New Haven Connecticut war ein osterreichisch deutsch amerikanischer Philosoph judischer Herkunft der als Vertreter eines realistischen Kritizismus dem weiteren Kreis des Neukantianismus zuzurechnen ist Honigswald verband ausgehend von Kant die philosophische Erkenntnistheorie mit Fragen nach der Geltung nach den philosophisch relevanten Grundbedingungen der Psychologie und der Padagogik und entwickelte eigenstandige Konzepte zur Theorie des Organismus und in der Sprachphilosophie LebenHonigswald wuchs in einer judischen Familie in Ungarisch Altenburg auf Sein Vater Heinrich Honigswald 1842 1909 war praktischer Landarzt von weltoffener Liberalitat mit Interessen fur die Psychologie der mit dem ortlichen Abt befreundet war Seine Mutter war Marie Honigswald 1844 1910 geborene Goldberg Seine ersten schulischen Erfahrungen sammelte er in seiner Heimatstadt Wieselburg Ungarisch Altenburg am Piaristen Gymnasium hiernach wechselte er in die Oberklasse des Benediktiner Gymnasiums in Raab wo er am 11 Juni 1892 seine Matura mit Auszeichnung ablegte Sein Studium der Medizin an der Universitat Wien begann er mit dem WS 1892 93 bis zum WS 1900 01 hiernach folgte eine Pause bis er im SS 1901 sein Studium beendete im Jahre 1902 schloss sich seine Promotion an In Wien wurde er stark durch die neopositivistischen Lehren des Physiologen Sigmund Exner gepragt Hierauf folgte ein Studium der Philosophie bei Alexius Meinong in Graz und bei Alois Riehl in Halle Seine Promotion an der Universitat in Halle bei Alois Riehl im Jahr 1904 hatte das Thema Uber die Lehre Humes von der Realitat der Aussendinge Honigswald liess sich am 7 November 1904 auf den evangelischen Glauben taufen Im Jahr 1906 wechselte er nach Breslau wo er nach der Habilitation zum Thema Beitrage zur Erkenntnistheorie und Methodologie zunachst als Privatdozent tatig war Im Wintersemester 1910 11 wurde er zum Titularprofessor an der Universitat Breslau ernannt Am 25 Mai 1914 heiratete er seine erste Ehefrau Gertrud Grunwald Im Januar 1915 stellte er als Osterreicher den Antrag auf Einburgerung in Preussen Im April wurde er als Arzt zu Lazarettdiensten zwangsverpflichtet Im selben Jahr noch wurde der Sohn Heinrich geboren der spatere Linguist Henry M Hoenigswald Am 10 Juni 1916 wurde Honigswald dann Nachfolger von William Stern auf dem Extraordinariat fur Philosophie Psychologie und Padagogik und am 9 Dezember 1919 zum ordentlichen Professor fur die gleichen Facher ernannt Am 3 Oktober 1921 starb seine erste Frau Honigswald betreute unter anderem die 1924 abgeschlossene Promotion von Norbert Elias In einer Auseinandersetzung uber Immanuel Kants Annahmen zum a priori geriet der Doktorand aber mit seinem Doktorvater in Konflikt so dass nur durch eine Abanderung der entsprechenden Passagen die Promotionsschrift erfolgreich beendet werden konnte Ab 1924 war er Herausgeber der Schriftenreihe Wissenschaftliche Grundfragen Philosophische Abhandlungen Im Juni 1929 nahm Honigswald den Ruf als Nachfolger Erich Bechers an die Universitat Munchen ab dem Sommersemester 1930 an Am 15 Oktober 1930 heiratete er Hilde Bohn Am 16 April 1933 musste er als geburtiger Jude aufgrund der nationalsozialistischen Arisierungsmassnahmen die Universitat verlassen Kollegen und Freunde u a Karl Vossler Giovanni Gentile setzten sich fur ihn ein Dennoch erfolgte zum 1 September 1933 die Zwangsemeritierung und die Versetzung in den Ruhestand Daran hatte auch ein diffamierendes Gutachten Martin Heideggers mitgewirkt er schrieb an Dr Einhauser einen Oberregierungsrat im Bayerischen Kultusministerium am 25 Juni 1933 Sehr verehrter Herr Einhauser Ich entspreche gern Ihrem Wunsche und gebe Ihnen im Folgenden mein Urteil 1 Honigswald kommt aus der Schule des Neukantianismus der eine Philosophie vertreten hat die dem Liberalismus auf den Leib zugeschnitten ist Das Wesen des Menschen wurde da aufgelost in ein freischwebendes Bewusstsein uberhaupt und dieses schliesslich verdunnt zu einer allgemein logischen Weltvernunft Auf diesem Weg wurde unter scheinbar streng wissenschaftlicher philosophischer Begrundung der Blick abgelenkt vom Menschen in seiner geschichtlichen Verwurzelung und in seiner volkhaften Uberlieferung seiner Herkunft aus Boden und Blut Damit zusammen ging eine bewusste Zuruckdrangung jedes metaphysischen Fragens und der Mensch galt nur noch als Diener einer indifferenten allgemeinen Weltkultur Aus dieser Grundeinstellung sind die Schriften Honigwalds erwachsen 2 Es kommt aber hinzu dass nun gerade Honigswald die Gedanken des Neukantianismus mit einem besonders gefahrlichen Scharfsinn und einer leerlaufenden Dialektik verficht Die Gefahr besteht vor allem darin dass dieses Treiben den Eindruck hochster Sachlichkeit und strenger Wissenschaftlichkeit erweckt und bereits viele junge Menschen getauscht und irregefuhrt hat 3 Ich muss auch heute noch die Berufung dieses Mannes an die Universitat Munchen als einen Skandal bezeichnen der nur darin seine Erklarung findet dass das katholische System solche Leute die scheinbar weltanschaulich indifferent sind mit Vorliebe bevorzugt weil sie gegenuber den eigenen Bestrebungen ungefahrlich und in der bekannten Weise objektiv liberal sind Zur Beantwortung weiterer Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfugung Mit ausgezeichneter Hochschatzung Heil Hitler Ihr sehr ergebener Heidegger Reinhold Aschenberg spricht von einem im Text des Machwerks offen evozierten germanofaschistischem Diskurskontext Besonders problematisch ist der Text Heideggers weil dieser sich in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Vertretern des Neukantianismus befand Honigswald lebte danach zuruckgezogen als Privatgelehrter in Munchen Kontakte hatte er noch zu Theodor Litt und dem Romanisten Karl Vossler wahrend die ursprunglich freundschaftliche Verbindung zu Bruno Bauch nach dessen vollstandiger Zuwendung zum Nationalsozialismus komplett abbrach Er veroffentlichte verschiedene Aufsatze in auslandischen Zeitschriften in Italien Schweden und den Niederlanden sowie zwei Bucher in der Schweiz Im Jahr 1938 wurde ihm der philosophische Doktorgrad aberkannt Infolge der Novemberpogrome kam er 1938 fur drei Wochen in das KZ Dachau und wurde erst nach internationalen Protesten wieder freigelassen Im Marz 1939 konnte er mit Ehefrau Sohn und Tochter mit Hilfe von Freunden und des Schweizer Industriellen uber die Schweiz in die Vereinigten Staaten emigrieren wo er New York im Juni 1939 erreichte 1941 wurde ihm die deutsche Staatsburgerschaft entzogen Die amerikanische Staatsburgerschaft erhielt er 1944 Honigswald gelang es nicht in den USA eine Anstellung an einer Universitat zu erlangen oder einen Verleger zu finden so dass er in nur sehr bescheidenen Verhaltnissen seine Arbeiten fortsetzen konnte Das materielle Auskommen der Familie in diesen Jahren sicherte eine Puppenmanufaktur die seine Frau in diesen Jahren aufbaute Nach Kriegsende knupfte Honigswald wieder Kontakte nach Deutschland insbesondere zu seinem Freund Ernst Lohmeyer und wurde Mitherausgeber des Archivs fur Philosophie Aus dem umfangreichen Nachlass der unter Leitung von Hans Wagner zunachst in Wurzburg ab 1962 im Honigswald Archiv in Bonn und in Aachen verwaltet wird wurden von Gerd Wolandt u a Arbeiten in 10 Banden postum veroffentlicht Neben kleineren Arbeiten beinhalten diese insbesondere die jeweils zweibandigen Schriften Die Grundlagen der allgemeinen Methodenlehre und Die Systematik der Philosophie aus individueller Problemgestaltung entwickelt in denen vor allem das systematische Interesse Honigwalds zum Ausdruck kommt An Honigwalds Werk knupften u a die Philosophen Wolfgang Cramer und Hans Wagner die Psychologen Moritz Lowi und sowie in der Padagogik Alfred Petzelt und Marian Heitger an LehreDas philosophische Denken Richard Honigwalds hat sich schrittweise hin zu einem systematischen Ansatz entwickelt in dem es um das theoretische Erfassen der Wirklichkeit und das Aufzeigen der Bedingungen der Moglichkeit von Erkenntnis und der Geltung von Aussagen geht Zu Beginn entwickelte er eine grundlegende an seinem Lehrer Riehl orientierte kantische Position die zugleich eine kritische Absetzung von Positivismus und der Bewusstseinsphilosophie Brentano Meinong Husserl beinhaltete Seine Schriften bis etwa 1915 weisen eine thematische Parallelitat zu den Neukantianern Ernst Cassirer Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft 1906 und Bruno Bauch Philosophie der exakten Wissenschaften 1911 auf Die so gewonnene Position spiegelte Honigswald an der Philosophiegeschichte sowohl in uberblickshaften Darstellungen als auch in mehreren Einzelfallstudien bevor er sich Fragen der Denkpsychologie und daran anschliessend der Padagogik und der Sprachphilosophie zuwandte Thematisch durch das ganze Werk zieht sich die Spannung des die Wirklichkeit erfassenden Begriffs der Gegenstandlichkeit zum konkreten Subjekt von Honigswald als Monas bezeichnet Eine ausgereifte Darstellung seiner Position erreichte er um 1930 die er in den Grundfragen der Erkenntnistheorie und noch konzentrierter in einem philosophischen Selbstportrat Selbstdarstellung darlegte In den aus dem Nachlass veroffentlichten grossen Schriften Die Grundlagen der allgemeinen Methodenlehre sowie Die Systematik der Philosophie aus individueller Problemgestaltung entwickelt findet sich schliesslich eine Zusammenfuhrung der verschiedenen Bausteine zu einer methodischen und inhaltlichen Systematik Markante Gegenpositionen an denen Honigswald sich rieb waren einerseits die auf das Endliche beschrankte Existenzialontologie Heideggers sowie andererseits der die Grenzen der Erkenntnisfahigkeit zum als absolut gedachten Geist hin uberschreitende Idealismus Hegels Gegenstandlichkeit als Bezogenheit von Gegenstand und Monas Erkenntnistheoretisches Thema Honigswalds ist nicht die Grenzbestimmung im abstrakten Ich denke Kant sondern die Verbindung von Erkenntnis und konkreter Subjektivitat Hiernach sind in die Untersuchung des Erkenntnisvorgangs die Grundbestimmungen der Psychologie einzubeziehen Gegenstand der Betrachtung sind damit nicht nur wissenschaftliche sondern alle lebensweltlichen Erkenntnisse und Erfahrungen einschliesslich derer die sich auf die Ethik Asthetik oder Religion beziehen Die Frage der Letztbegrundung wird bei Honigswald zur Frage der Gegenstandskonstitution Es reicht nicht wie im Positivismus sich auf empirisch erfahrbare Tatsachen zu konzentrieren oder wie in der Philosophie der Intentionalitat Husserl Meinong sich mit den Strukturen des Bewusstseins uberhaupt zu befassen Es geht um die Bezogenheit von Subjekt und Objekt die in der Gegenstandlichkeit erfahren wird Die philosophische Frage ist damit die nach der Bestimmung der Gegenstandlichkeit In der Frage nach der Bestimmtheit des Gegenstandlichen verborgen ist das Universalienproblem die Frage nach dem Verhaltnis von Einheit und Vielheit von Allgemeinem und Partikularem oder mit den Begriffen von Honigswald von Tatsache das Gegebene und Prinzip Begriff und Methode Denken ist ein unableitbares psychologisches Grundphanomen hinter das nicht zuruckgegangen werden kann Die Spannung besteht zwischen der konkreten Wirklichkeit als dem Erscheinenden und dem unbegrenzten Moglichkeitsraum des Denkens In der Denkpsychologie wird dieses Verhaltnis logisch untersucht ohne auf spezielle psychologische Elemente Emotionen Reaktionen etc einzugehen Es geht um den Zusammenhang von Erleben und Erkennen und das geistige Vermogen des leiblichen Subjektes Im modernen Sprachgebrauch befasst sich Honigswald mit der Theorie der Kognitionswissenschaften Das im Denken erfahrende Subjekt nannte er in Anlehnung an Leibniz Monas weil es als konkretes Subjekt im Gedanken die gesamte ihm erfahrbare Welt widerspiegelt Zwischen der Monas und der Welt besteht eine unauflosbare Wechselbeziehung In der Monas wirkt die Selbstprasenz wie Honigswald den Selbstbezug nennt das heisst die Monas ist sich selbst Objekt Das Ich und jenes etwas auf das ich stosse das mir in diesem Sinne gegeben ist erfullen in ihrem Wechselbezug eine und dieselbe Bedingung Ich bin nicht wenn nicht in der Korrelation zu einem etwas und dieses etwas wiederum ist nur als ein mogliches ich gegeben Dieses seine Gegebenheit aber fallt damit zusammen mit dessen Unabhangigkeit von mir Darum ist diese Unabhangigkeit von mir zugleich sein Bezug auf mich GE 62 In diesem Zusammenhang setzte sich Honigswald auch kritisch mit der Frage auseinander ob auch das Nichts zum Inhalt von Erfahrung werden kann Er verneinte dies weil das Nichts im Gegensatz zum Unendlichen keine Gegenstandlichkeit haben kann und polemisierte 1931 gegen Heidegger Vorlesung Was ist Metaphysik 1929 dem er vorhielt dass dieser die Frage der Gegenstandserkenntnis aus dem Auge verloren habe und statt der Gegebenheit nur das Endliche untersuche Unvergleichlich wie es nun einmal ist brutet das Nichts trostliche Angst verbreitend indem es so lautet der nahe liegende und gerade darum uberraschende Ausdruck nichtet Es ist darum ursprunglicher als das Nicht und die Verneinung Indessen solche Einsichten entziehen sich wie man bei naherer Betrachtung erkennt jedem Bedenken Sie liegen gleichsam jenseits seiner Bedingungen und Kompetenzen Denn Bedenken bedeuten immer Fragen wieweit nun Fragen bis in die unheimlichen Tiefen des Nichts uberhaupt herabreichen lasst sich grundsatzlich nicht ausmachen So ist denn der Rest auch hier Schweigen Sodann aber erscheint das Problem der Verneinung als Gegenstand einer erkenntnistheoretischen Untersuchung durch die Einsicht in das Nichts leider gar nicht getroffen Denn welche Beziehung verknupft jenes gewisslich uneigentliche sich nur im Nichten erschliessende Sein des Nichts mit der Funktion der Verneinung Ist nicht zum mindesten das Nichten bejaht man wagt die Frage in der begreiflichen Scheu vor dem dusteren Dunkel seines metaphysischen Tragers kaum zu stellen Immerhin fuhrt sie ob nun dem Nichts gegenuber legitimiert oder nicht zu dem Gegenstand unserer Erwagung zuruck GE 62 63 Der Mensch kann sich fur Honigswald aufgrund seines Wesens nicht allein als endliche Existenz verstehen Er ist vielmehr Trager aller gegenstandlichen und doch dialektisch bewegten Uberzeitlichkeit der Kultur Und darauf grundet sich auch dass der Mensch nicht in seiner Endlichkeit verharrt Er hat teil an der Unendlichkeit eines Systems nie erfullter und als Totalitat trotzdem ubersehbarer Aufgaben GE 67 An Hegel kritisiert Honigswald die Vorstellung eines absoluten Geistes der sich als aller Wirklichkeit Ubergeordnetes entfaltet In diesem System wurde die Monas das erfahrende konkrete Subjekt nur zu einer Zwischenstation Nie kann daher bei ihm das Problem der Psychologie zu voller systematischer Auspragung gelangen Das wechselbezogene Auseinander von Erlebnis und Gegenstand das in dem kritischen Begriff der Gegebenheit vorliegt kann Hegel immer nur als eine vorubergehende in der Vollendung seines Systems aufzuhebende Phase erscheinen Denn nur das Ganze ist ihm das Wahre Dem Konzept der Phanomenologie hielt er vor dass es die Beziehung von Geltung und Vollzug vernachlassige dem Psychologismus die einseitige Konzentration auf die psychische Tatsachlichkeit Fur Honigswald ist hingegen die Monas der Fixpunkt in dem die Gegenstandlichkeit verankert ist In der Gegenstandlichkeit lebt und denkt der Mensch In der Monas vollzieht sich die Synthesis von Wirklichkeit und Selbsterkenntnis Die Monas ist das konkrete sich selbst gegebene und reflektierende Subjekt Entsprechend kann sich begreifendes Erkennen nur auf Gegebenes beziehen Geltung Geltung ist die Anerkennung einer Theorie oder einer Analyse im einfachsten Fall einer Aussage Es muss einen wenn auch kontingenten Ansatz geben Dies ist vorausgesetzt sofern man uber Geltung redet Geltung impliziert zudem dass eine Aussage nachvollziehbar begrundet werden kann Geltung aber erscheint stets nur als Pradikat eines Gultigen Eine Geltung deren Bedingungen schlechterdings n i c h t s genugte kame einem Urteil ohne Gefuge einem Gedanken ohne Gehalt gleich Sie widersprache ihrem eigenen Begriff Die Analyse kann also nicht leer sein sie muss sich in Ansatzen offenbaren und durch Ansatze gestalten Der Ansatz aber hat sich im Rahmen der Analyse eben als Ansatz zu rechtfertigen und zu bewahren er muss durch die Analyse eine Begrundung nach Funktion und Inhalt erfahren Pad 30 Geltung ist nicht subjektiv d h es kommt nicht auf eine individuelle vorhandene Zustimmung eines anderen oder die Uberzeugung des Aussagenden an sondern auf eine Ubereinstimmung mit einem Wahrheitswert der als Massstab dient Das Wahre verlangt Zustimmung es soll ihm zugestimmt werden Gerade darum bedeutet Wahrheit ein anderes wie den Tatbestand jener Zustimmung selbst Wahrheit so kann man auch sagen ist Gegenstand und Prinzip der Zustimmung Zustimmung nicht der Grund der Wahrheit An einer Fulle von Beispielen liesse sich erweisen Die Wahrheit ist nicht weil man ihr zustimmt sondern man soll ihr zustimmen weil sie ist Ihr Sein ist allemal Geltung Pad 33 Hintergrund dieser These ist aber nicht eine Korrespondenztheorie der Wahrheit Honigswald verweist vielmehr auf den Zusammenhang mit der Notwendigkeit sich sprachlich zu verstandigen Der Gegenstand einer Aussage ist nicht unabhangig vom Aussagenden es wird von ihm konstituiert Eine Aussage oder ein Urteil erhalten ihre Geltung dadurch dass ein anderes Subjekt ihre Gultigkeit erkennen und sich daruber verstandigen kann indem es die Tatsache in gleicher Weise konstituiert Honigswald spricht deshalb auch von unterschiedlichen Typen der Wahrheit so der Erkenntniswahrheit der wissenschaftlichen Wahrheit der religiosen oder der kunstlerischen Wahrheit Der Anspruch auf Geltung ist ein intersubjektiver Vorgang der im Konsens entsteht Indem Honigswald auch Aussagen des Normativen Sittlichkeit Recht Kunst und Religion in der Bereich des Gegenstandlichen einbezieht sind fur ihn nicht nur Fragen des Wahren sondern auch Fragen des Richtigen und Schonen dem Anspruch auf Geltung unterzogen Neben der Logik der Wissenschaften kommen die Geschichtlichkeit ebenso wie die Erziehung oder die Sprache in den Blick Der systematische Rahmen der Geltung ist die Gesamtheit der menschlichen Kultur sind alle Erscheinungsformen des Lebens Die Reflexion auf die Rechtfertigung eines Gedankens ist Honigswald die vorrangige Aufgabe des Philosophen So wird denn das Motiv der Rechtfertigung immer deutlicher zum unverruckbaren Ausgangs und Angelpunkt aller philosophisch wissenschaftlichen Uberlegungen Nun schliesst dieser Begriff und zwar auf doppelte Weise das Motiv der Gegenstandlichkeit ein einmal weil das Gerechtfertigte oder Zu Rechtfertigende in seiner Geltung von mir unabhangig geworden ist sodann aber weil Rechtfertigung als Prinzip der Geltung von Aussagen allemal einen Gegenstand dieser Aussagen fordert GE 208 Eben darum trifft es aber nur bedingt zu dass Wissenschaft und Recht Sittlichkeit Kunst und Glaube in dem landlaufigen Sinn dieses Wortes ein System bilden Denn kein hoherer Klassenbegriff ordnet sich ihnen uber Sie gehoren zwar zusammen aber nur weil jede von ihnen ganz den Gedanken der Gegenstandlichkeit verkorpert weil jede von ihnen auf ihre Weise die Welt umspannt Die verschiedenen Spharen der Geltungsanspruche stehen nicht wie bei Hegel in einem System einer dialektischen linearen Logik sondern sind gleichberechtigte plurale Ebenen des Lebensvollzugs die zwar in einem Netz von Relationen verbunden sind aber einen eigenstandigen Bestand der menschlichen Kultur ausmachen Dieses Konzept Honigswalds erinnert einerseits an die symbolischen Formen Cassirers andererseits an die Systeme Luhmanns Geltung ist beschrankt auf den Bereich des Gegenstandlichen Dies bedeutet auch dass hinter die Gegenstandlichkeit nicht mehr zuruckgegangen werden kann Eine Letztbegrundung die auf die Vorstellung einer Transzendenz zuruckgreifen will ergibt fur Honigswald keinen Sinn Denn hinter den Begriff des Gegenstandes mit gegenstandlicher Begrundung d h beweisend und argumentierend zuruckgreifen zu wollen ist keine mogliche Aufgabe mehr Eine Beziehung ist dann im definierten Sinne des Wortes eine letzte wenn ihr Begriff mit dem der Begrundung zusammenfallt Beziehungen dieser Art heissen eben Invarianten Sie stellen die Bezugspunkte dar kraft derer Erkenntnis uberhaupt moglich wird sie sind Bedingungen von deren Erfullung im besonderen Fall die Geltung wissenschaftlicher Einsichten abhangt Organismus und Natur Die Selbstprasenz der erfahrenden Monas ist gebunden an die Leiblichkeit und durch die erfahrende Leiblichkeit in ihrer konkreten Subjektivitat organisch verbunden mit der Natur als Ganzheit Der rein wissenschaftliche Zugang zur Natur macht den Organismus zum reinen Objekt das anhand des Kausalgesetzes betrachtet wird Dabei wird das Sein des Atoms zum Geschopf der Physik GE 68 Andererseits erfahrt sich die Monas in dem Naturzusammenhang eingebunden der Organismus ist auf das erfahrende Subjekt zuruckgebunden und wird hierdurch das physische Korrelat des Psychischen GE 60 Natur und Monas stehen somit in einer zweifachen Bezogenheit und bilden eine psychosomatische Einheit Mit dem Begriff des Erlebens bestimmen wir auch die Bedingungen der Unabhangigkeit der Natur von den Tatsachen des Erlebens Gegenstandlichkeit ist wir wissen es immer auch die Moglichkeit des Vollzugs der Sinn in dem ich mich ich nenne nur die andere Seite der Gegenstandsbestimmtheit GE 98 Ein Organismus ist fur Honigswald ein naturliches System das funktioniert und im Funktionieren zugleich z B durch Stoffwechsel seinen Bestand erhalt In ihm fallen eben Funktion und Bestand zusammen Der Organismus als Teil der Natur ist das Mittel und die Gegenstandlichkeit des Erlebens in dem alle Reiz empfangenden Vorgange koordiniert und verarbeitet werden Mit ihm hat die Monas Zugang zur Welt und mit ihm steht sie in der Zeit Die Monas steht in der Prasenz dem reinen Hier und Jetzt Erst der Leib des Organismus verfugt uber den Zugang zur raumzeitlichen Dimension und vermittelt das nicht mehr prasente Vergangene und das noch nicht prasente Zukunftige Der Organismus selbst ist nur im Hinblick auf das Zugleichsein von Vergangenheit und Zukunft Er ist der Inbegriff von Dispositionen er ist geradezu wenn man es so ausdrucken will seine Geschichte GE 103 Weil der Organismus seinen Bestand erhalt ist er ein selbstregulierendes System Dies bedeutet dass er auf sich bezogen eine naturliche immanente Zweckhaftigkeit Pad 151 hat weil er auf Reize durch individuelle in ihm liegende Ursachen reagiert Ursachen in der Biologie sind grundsatzlich mechanisch und chemisch d h kausal aufgrund der Eigenschaft der Selbstregulation haben Organismen eine innere Zweckhaftigkeit Leben ist nur eine Bezeichnung fur die Funktionsweise fur das Prinzip die der Organismus als Gegebenes als Tatsache aufweist Sprache und Verstandigung Die Welt besteht aus einer Vielzahl von Monaden die jede fur sich einzig sind In ihrem Sein als Organismus sind sie mit der Natur verbunden und auf diesem Weg auch miteinander so dass keine Monas ohne andere Monaden Bestand haben kann Der Weg der Verstandigung zwischen den Monaden ist die Sprache Weil Sprache jeweils aus der Perspektive der einzelnen Monade entsteht ist sie pluralistisch Zugleich ist sie als Verbindungsglied intersubjektiv Auch in der Sprache besteht die Spannung von Tatsache dem physikalischen Laut oder dem Schriftzeichen und Prinzip der in der Sprache erzeugten Bedeutung Kern der sprachphilosophischen Uberlegungen Honigswalds ist wieder der Begriff der Bestimmtheit Bestimmtheit bedeutet nicht Gegenstand sondern Gegenstandlichkeit denn sie bedeutet gerade dies dass es an Gegenstanden Merkmale gibt weiterhin die Moglichkeit des gegenstandlichen Wechselbezugs von Gegenstanden Gegenstandlichkeit umfasst mithin die Bedingungen denen zufolge die Dinge von mir unabhangig sind sie umschliesst somit die Bedingungen einer eigentumlichen Beziehung aller nur moglichen Gegenstande auf mich Der Gegenstand bestimmt die Bedeutung und damit den sprachlichen Gehalt einer Ausserung Zugleich aber wird auch der Gegenstand durch die Sprache bestimmt Auch die Sprache ist freilich Tatsache sie ist gegeben sie wird vorgefunden Allein sie erweist sich zugleich als Funktion besser als Aequivalent der Gegenstandlichkeit als eine Instanz an der sich der Begriff d h das Problem der Gegebenheit also die Tatsache selbst entscheidet Die Sprache kennzeichnet sich eben als Tatsache und Prinzip zugleich und erschliesst damit einen Wesenszug des Erlebens uberhaupt Bedeutung entsteht durch den Sinn einer Aussage Sie ist der Inbegriff von Umstanden vermoge deren ein Gebilde uberhaupt als sinn und geltungshaft bezeichnet werden kann die Bedingung fur alles was Element eines Sinnbestandes oder eines Geltungszusammenhangs ist oder werden kann Sprache ist das letztlich nicht hintergehbare Symbolsystem Alle Symbole sind auf Sprache ruckfuhrbar Die Sprache aber symbolisiert sich selbst Sprache ist der Ort der Beziehungen in denen sich Allgemeines Besonderes und Individuelles uberhaupt erst gestalten und funktionell sondern lasst Sprache hat grundsatzlich zwei Funktionen Zum einen dient sie der Darstellung zum anderen der Verstandigung Bei Cassirer ist Sprache als symbolische Form eine Gestalt des Geistes bei Honigswald ist sie unmittelbarer Weltzugang Sprache wird nur in der Gemeinschaft im wir greifbar Dieses wir erscheint nunmehr als neue namlich sprachbezogene Funktion des ich und der Satz dass die Sprache ein Gemeinschaftsphanomen darstelle erhalt erst damit seine erschopfende analytische Bedeutung Padagogik und Kultur In der Frage der Padagogik ging es Honigswald nicht darum eine konkrete Handlungsanleitung zu entwerfen noch nicht einmal um die Theorie der Padagogik und ihrer Methoden sondern um die wissenschaftstheoretische Analyse der Grundbedingungen und um den Sinn der Padagogik Noch einmal darf an dieser Stelle daran erinnert werden dass alle padagogische Einsicht ein durch Grundsatze wohl charakterisiertes Tun dass alle padagogische Theorie Theorie dieses Tuns bedeuten Nicht also von einer padagogischen Theorie wird die Rede sein konnen die vielleicht auf angemessene Weise aber doch immer nur als eine der padagogischen Praxis wesensfremder Faktor deren Bedurfnissen so gut es eben gehen will Rechnung tragt sondern die selbst padagogische Theorie nur ist sofern sie die spezifischen Bedingungen und den eigentumlichen Sinn der vollen Komplexion des padagogischen Handelns umfasst Pad 16 16 Honigswald wollte zeigen wie aus dem Begriff des Gegenstandes uberhaupt also dem Gedanken der Gegenstandlichkeit ein Umkreis besonderer eben der padagogischen Aufgaben erwachst Pad 127 Honigswald verknupfte in den grundlegenden Gedanken zur Padagogik sowohl seinen Begriff der Gegenstandlichkeit als auch den des Organismus mit der Frage der Kultur und der Geltung So erweist sich das Kulturgut als ideeller Mittelpunkt der padagogischen Gemeinschaft Es ist in diesem Belang Lehr und Erziehungsgut Pad 63 Die Gemeinschaft der Monas verwirklicht sich im Kulturbegriff der Menschheit Menschheit ist der Begriff eines Wertes durch den die Gemeinschaft einen Sinn erhalt der sich im sittlichen Handeln erfullt Die einzelne Monas kann die Sittlichkeit nur erstreben Die Menschheit ist mit anderen Worten uberhaupt nur als der Sinn ihrer eigenen Entfaltung gemass dem Gedanken ideeller Vollkommenheit Pad 121 Die Aufgabe der Padagogik liegt in einer kulturellen Hoherbildung der Gemeinschaft Pad 99 und dies erfolgt durch Vermittlung von Werten unter Berucksichtigung der geschichtlichen Situation Das System der Werte mithin in ihrer augenblicklichen Besonderung begreifen d h den Wert erfassen der auch in den jeweiligen Gegenstanden der Kultur bezogenen Akten der Wertung verwirklicht erscheint das wird den naturlichen Ausgangspunkt jeglicher padagogischer Theorie markieren Die Gegenwart selbst wird dann Trager und Reprasentant von Werten Pad 131 Der Padagoge muss danach streben die Idee eines harmonischen Systems der Wahrheiten aller moglichen Geltungsgebiete zum bewussten Motiv seines Handelns und damit zum Sinn der Lebenshaltung seines Zoglings zu machen Pad 76 Erziehbar ist nur was die Bedingung erfullt Organismus zu sein Lernprozesse finden durch Erleben statt so dass der Leib Bedingung der Moglichkeit von Lernprozessen ist Sich erleben bedeutet auch die Moglichkeit d h den Sinn der Gemeinschaft aller gegenstandlichen Bindungen auf sich selbst abzubilden Nichts anderes fordert aber Personlichkeit deren Begriff sich gleichwie der der Erziehung somit als notwendig erweist weil er in bestimmten Abwandlungen den Gedanken der Notwendigkeit selbst eben den Gedanken der Gegenstandlichkeit auspragt Padagogik ist vor allem Sinnvermittlung und diese kann nur geschehen im Ruckgriff auf die Philosophie Andererseits ist die Padagogik mit ihrer geschichtlich bedingten kulturellen Aufgabenstellung der Prufstein der Philosophie An dem entscheidet sich das Problem der Padagogik und an dem Problem der Padagogik bewahren sich letzten Endes Recht und Gehalt des Begriffs der Philosophie Pad 31 Philosophiegeschichte Ein wesentlicher Teil des Werkes von Honigswald sind historische Arbeiten Neben die Uberblicksdarstellungen die sich in drei Teilen uber das gesamte Spektrum von der Antike uber die Renaissance und die Neuzeit bis Kant erstrecken und Einzelfallstudien traten auch problemgeschichtliche Fragen insbesondere nach der Bedeutung des Schopfungsmythos und nach den Universalien Der Titel Abstraktion und Analysis den die Arbeit uber den Universalienstreit im Mittelalter tragt kennzeichnet das Interesse Honigwald an der Philosophiegeschichte Zum einen bietet sie ihm das historische Material zum Thema zum anderen ist sie aber selbst der Ursprung des Themas und damit Ideengeber systematischen Denkens Eine philosophiegeschichtliche Aufgabe findet denn ihre Losung nicht mit dem Hinweis auf Denker die schon vor anderen einen Gedanken gedacht und formuliert auf Fragen und Entscheidungen die sie vorweggenommen hatten auf Einflusse Denen sie ausgesetzt gewesen so folgenreich solche Entdeckungen auf dem Hintergrund systematischer Einsichten auch sein mogen sondern lediglich dadurch dass es gelingt den sachlichen Zusammenhang der Probleme auf bestimmte Fragen abzubilden die als auf bestimmte Weise formuliert geschichtlich beglaubigt sind Philosophiegeschichtliche Aufgaben erfordern gleichermassen systematische wie geschichtliche Behandlung die begriffliche Struktur der Fragen muss uber alle Zufalle sprachlicher und psychologischer Art festgehalten und zu methodischer d h kritischer Entfaltung gebracht werden Zweck der Philosophiegeschichte ist es ebenso wie der der systematischen Philosophie Aussagen die einen Anspruch auf Geltung erheben in der Analyse zu hinterfragen und das vom historischen Hintergrund Gultige die zeitlose erkenntnistheoretische Gehaltsbestimmtheit herauszuarbeiten Vor diesem Hintergrund erscheint die Befassung mit dem Mythos problematisch denn aus den Mythen die weitgehend auf Fiktionen beruhen erscheinen erkenntnistheoretische Aussagen von Wert kaum erzielbar Im Mythos spiegeln sich jedoch Prinzipien die in der modernen Wissenschaft verdeckt sind Dies sind die Allgemeinheit die Ganzheitlichkeit der Welterklarung die im Gegensatz zur konkret erfahrbaren Wirklichkeit steht das Gefuhl der Abhangigkeit von einer ubergeordneten kosmologischen Macht die im Mythos Gestalt erhalt das Denken eines Ursprungs der erfahrbaren Welt Philosophie ist in dieser Perspektive nicht mehr als eine Fortfuhrung der Absicht zur Welterklarung mit rationalen Grunden Der Logos ist nichts anderes als eine Fortsetzung des Mythos in der Absicht die Welt zu erklaren und zu erschliessen Der wesentliche Unterschied liegt im religiosen Glauben der sich der philosophischen Erklarung entzieht Der Mythos darf wegen seiner religiosen Funktion nicht rationalisierend verkannt werden Der Glaube ist recht eigentlich nur vermoge seines besonderen Verhaltnisses zu einem Letzten und Unbedingten Mag nun dieses besondere Verhaltnis im einzelnen als Ehrfurcht Vertrauen Demut Hingabe Gefuhl der Abhangigkeit oder sonstwie gekennzeichnet werden das Entscheidende an ihm bleibt die eigentumliche Art des Gewissheitswerts die es dem Gegenstande des Glaubens verleiht Dieser Gewissheitswert unterscheidet sich und unterscheidet den Glauben von jeder anderen Art der Geltung Pad 170 171 Die Befassung mit dem Mythos diente Honigswald auch dazu aufzuzeigen dass es fur den menschlichen Geist unterschiedliche Formen der Geltung gibt nicht nur in der Philosophie und der Religion sondern auch in anderen Bereichen der Kultur wie in der Kunst Veranlasst durch die Frage nach dem erkenntnistheoretischen Gehalt der Kosmogonien wird fur H die Grundverfassung des Geistes selbst zum Problem Religion Der Mensch erfahrt fur Honigswald im Glauben an das Dasein Gottes die Identitat von Sinn und Existenz Die Moglichkeit des Glaubens ist im Dasein Gottes selbst begrundet Gott ist nicht weil ich an ihn glaube sondern ich glaube an ihn weil er ist Aber in diesem seinen Sein spiegelt sich der Sinngehalt seines Glaubens Als Erfullung dieser Voraussetzungen erscheint das gottliche Sein unbedingt Gottes Unmittelbarkeit offenbart den glaubensmassigen Sinn alles Bedingten und alles Bedingenden Ich denke Gott im Sinne des Glaubens indem ich mich selbst durch Gott gesetzt weiss GE 147 Und hierdurch unterscheidet sich Gott von allem anderen in der Welt Seine Absolutheit bedeutet dass jede Monas in ihrem notwendigen Kulturbezug als Wert allezeit fahig erscheint um ihre Abhangigkeit von Gott zu wissen Und Abhangigkeit besagt in diesem Zusammenhang wieder die Moglichkeit einer Verstandigung mit einem einziggearteten Du also eine im Hinblick darauf wieder einziggeartete Form der Verstandigung GE 148 SchriftenAuswahlbibliographie Beitrage zur Erkenntnistheorie und Methodenlehre Leipzig 1906 Zur Wissenschaftstheorie und systematik Mit besonderer Rucksicht auf Heinrich Rickerts Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft In Kant Studien 17 1912 S 28 84 Zum Streit uber die Grundlagen der Mathematik Heidelberg 1912 Prinzipienfragen der Denkpsychologie In Kant Studien 18 1913 Studien zur Theorie padagogischer Grundbegriffe Eine kritische Untersuchung Munchen 1913 ND Darmstadt 1966 Die Skepsis in Philosophie und Wissenschaft Gottingen 1914 Die Philosophie des Altertums 1 Auflage Munchen 1917 Digitalisat 2 Auflage Leipzig 1924 Uber die Grundlagen der Padagogik 2 umgearb Auflage 1927 Die Grundlagen der Denkpsychologie 2 umgearb Auflage Leipzig Berlin 1925 ND Darmstadt 1965 Die Philosophie der Renaissance bis Kant Berlin Leipzig 1923 Hobbes und die Staatsphilosophie Munchen 1924 ND Darmstadt 1971 Vom Problem der Idee In Logos XV 1926 G W Leibniz Tubingen 1928 Spinoza Ein Beitrag zur Frage seiner problem geschichtlichen Stellung In Deutsche Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 6 1928 S 447 491 Kausalitat und Physik 1931 Sitzungsbericht der Preussischen Akademie der Wissenschaften veroffentlicht durch Max von Laue Grundfragen der Erkenntnistheorie Tubingen 1931 Hamburg 1997 Selbstdarstellung In H Schwarz Hrsg Deutsche Systematische Philosophie nach ihren Gestaltern Band 1 Berlin 1931 rein philosophisch ohne autobiographische Elemente Geschichte der Erkenntnistheorie Berlin 1933 ND Darmstadt 1966 Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 ND Darmstadt 1970 Denker der italienischen Renaissance Gestalten und Probleme Basel 1938 Digitalisat Neueditionen Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Grundfragen der Erkenntnistheorie Meiner Hamburg 1997 ISBN 3 7873 1349 4 enthalt die Selbstdarstellung S 205 243 Christian Benne Thomas Schirren Hrsg Die Skepsis in Philosophie und Wissenschaft Edition Ruprecht Gottingen 2008 ISBN 978 3 7675 3056 0 Aus dem Nachlass Veroffentlichungen des Honigswald Archivs G Wolandt Hrsg Vom erkenntnistheoretischen Gehalt alter Schopfungserzahlungen Stuttgart 1957 G Wolandt Hrsg Analysen und Probleme Abhandlungen zur Philosophie und ihrer Geschichte Stuttgart 1959 K Barthlein Hrsg Abstraktion und Analysis Ein Beitrag zur Problemgeschichte des Universalienstreites in der Philosophie des Mittelalters Stuttgart 1961 G Wolandt Hrsg Wissenschaft und Kunst Ein Kapitel aus ihren Theorien Stuttgart 1961 G Wolandt H Schmitt Hrsg Grundprobleme der Wissenschaftslehre Bonn 1965 G Schaper G Wolandt Hrsg Philosophie und Kultur Bonn 1967 H Oberer Hrsg Die Grundlagen der allgemeinen Methodenlehre I II Bonn 1969 70 E Winterhager Hrsg Die Systematik der Philosophie aus individueller Problemgestaltung entwickelt I II Bonn 1976 77 LiteraturReinhold Breil Honigswald und Kant Transzendentalphilosophische Untersuchungen zur Letztbegrundung und Gegenstandskonstitution Bouvier Bonn 1991 ISBN 3 416 02292 0 Roswitha Grassl Der junge Richard Honigswald Eine biographisch fundierte Kontextualisierung in historischer Absicht Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 ISBN 3 8260 1489 8 Roswitha Grassl Peter Richart Wiles Denker in seiner Zeit Ein Personenglossar zum Umfeld Richard Honigwalds Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1997 ISBN 3 8260 1275 5 Henry M Hoenigswald Zu Leben und Werk von Richard Honigswald In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Erkennen Monas Sprache Internationales Richard Honigswald Symposion Kassel 1995 Wurzburg 1997 ISBN 3 8260 1311 5 S 425 436 Utz Maas Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Eintrag zu Richard Honigswald abgerufen 13 April 2018 Ernst Wolfgang Orth Dariusz Aleksandrowicz Hrsg Studien zur Philosophie Richard Honigwalds Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1996 ISBN 3 8260 1155 4 1 Honigswaldsymposium Wroclaw 1992 Wolfgang Otto Hrsg Aus Der Einsamkeit Briefe Einer Freundschaft Richard Honigswald an Ernst Lohmeyer Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 ISBN 3 8260 1640 8 Wolfdietrich Schmied Kowarzik Richard Honigswalds Philosophie der Padagogik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1995 ISBN 3 8260 1141 4 Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Erkennen Monas Sprache Internationales Richard Honigswald Symposion Kassel 1995 Wurzburg 1997 ISBN 3 8260 1311 5 Inhalt PDF 324 kB Peter Schwind Zwischen Faktizitat und Geltung Zur transzendentalphilosophischen Vermittlung von Prinzip und Tatsache bei Richard Honigswald Philosophisches Jahrbuch 130 1 2023 S 7 20 Peter Schwind Individuum und Bestimmtheit Vorstudien zum intentionalen Realismus im Anschluss an Honigswald und Husserl Wurzburg 2025 Bernhard Josef Stalla Honigwald Richard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 27 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 393 2 Sp 668 674 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gerd Wolandt Honigswald Richard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 345 f Digitalisat Gerd Wolandt Gegenstandlichkeit und Gliederung Untersuchungen zur Prinzipientheorie Richard Honigswalds mit besonderer Rucksicht auf das Problem der Monadologie Kolner Universitats Verlag Koln 1964 Gerd Wolandt R Honigswald Philosophie als Theorie der Bestimmtheit In Josef Speck Hrsg Grundprobleme der grossen Philosophen Philosophie der Gegenwart II 3 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht UTB Gottingen 1991 ISBN 3 525 03304 4 S 43 101 Nicolaj Zarewskij Bewusstsein und Zeit Ein transzendental psychologischer Versuch im Anschluss an Richard Honigswalds Denkpsychologie Jena Buchdruck Werkstatte 1931 Univ Jena Philos Fak Diss 1931 Kurt Walter Zeidler Kritische Dialektik und Transzendentalontologie Der Ausgang des Neukantianismus und die post neukantianische Systematik R Honigswalds W Cramers B Bauchs H Wagners R Reinigers und E Heintels Bouvier Bonn 1995 ISBN 3 416 02518 0 S 75 138 Christian Swertz Norbert Meder Stephan Nachtsheim Wolfdietrich Schmied Kowarzik Kurt Walter Zeidler Hrsg Heimkehr des Logos Beitrage anlasslich der 70 Wiederkehr des Todestages von Richard Honigswald am 11 Juni 1947 Janus Koln 2019 ISBN 978 3 938076 42 2 WeblinksLiteratur von und uber Richard Honigswald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Richard Honigswald Philosophie als Theorie der Gegenstandlichkeit Richard Honigswald Zur Wissenschaftstheorie und systematik Mit besonderer Rucksicht auf Heinrich Rickerts Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft Richard Honigswald Uber die Lehre Humes Archiv fur Systematische Philosophie Richard Honigswald Walter Benjamin Richard Honigswald Philosophie und Sprache Rezension abgedruckt in Kritiken und Rezensionen Gesammelte Schriften III 1912 1940 Manuel Bremer Richard Honigswald uber die Unhintergehbarkeit der Sprache PDF 141 kB Aufklarung und Kritik 18 Jahrgang Heft 39 Juli 3 2011 Jean Grondin Der junge Gadamer und Richard Honigswald PDF 47 kB abgedruckt in Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Erkennen Monas Sprache Internationales Richard Honigswald Symposion Kassel 1995 Wurzburg 1997 159 170 Wolfdietrich Schmied Kowarzik Richard Honigswalds transzendentalanalytische Philosophie Camillo Schrimpf Wie der Philosoph Hoenigswald 1939 Deutschland verlassen musste uber Heideggers Gutachten Roswitha Grassl Breslauer Studienjahre Hans Georg Gadamer im Gesprach FORSCHUNGSBERTCHTE AUS DEM OTTO SELZ INSTITUT FUR PSYCHOLOGIE UND ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT DER UNIVERSITAT MANNHEIM Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Utz MaasEinzelnachweiseWolandt Gerd Honigswald Richard in Neue Deutsche Biographie 9 1972 S 345 346 Online Version Die biographischen Informationen sind enthalten in Wolfdietrich Schmied Kowarzik Richard Honigswalds Philosophie der Padagogik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1995 S 203 205 und Roswitha Grassl Einleitung In Roswitha Grassl Peter Richart Wiles Denker in seiner Zeit Ein Personenglossar zum Umfeld Richard Honigwalds Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1997 S 1 3 Archiv fur Systematische Philosophie Richard Honigswald Gerd Wolandt Honigswald Richard Deutsche Biographie Roswitha Grassl Der junge Richard Honigswald Eine biographisch fundierte Kontextualisierung in historischer Absicht Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 ISBN 3 8260 1489 8 S 37 Honigswald wurde am 22 Marz 1902 in Wien mit der Bewertung valde laudabile promoviert Verleihung des Diploms eines Doktors der gesamten Heilkunde Andreas Kohn Der Neutestamentler Ernst Lohmeyer Studien zu Biographie und Theologie Mohr Siebeck Tubingen 2004 ISBN 3 16 148376 6 S 25 29 Wie der Philosoph Hoenigswald 1939 Deutschland verlassen musste schrimpf com zitiert nach Reinhold Aschenberg Ent Subjektivierung des Menschen Lager und Shoah in philosophischer Reflexion Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 S 121 f der die Gliederungsziffern eingefugt hat und auf das Zitat bei Claudia Schorcht Philosophie an den Bayerischen Universitaten 1933 1945 Harald Fischer Erlangen 1990 S 161 verweist wo der Text ohne Gliederungsziffern und abschliessenden Gruss wiedergegeben ist Schorcht nennt als Quelle HStA MK 43772 Heidegger am 25 6 1933 die Unterstreichungen Aschenbergs wurden hier weggelassen Vgl Martin Heidegger Gesamtausgabe Band 16 Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges Hrsg von Hermann Heidegger Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 2000 S 132 Reinhold Aschenberg Ent Subjektivierung des Menschen Lager und Shoah in philosophischer Reflexion Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2003 S 122 Beruhmt ist die Auseinandersetzung mit Ernst Cassirer wahrend der Davoser Disputation siehe z B Matthias Flatscher Die Neuzeit als Wurzel der Gegenwart Unterschiedliche Bewertungen der Epoche bei Cassirer und Heidegger Memento des Originals vom 7 Marz 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF 166 kB zur direkten inhaltlichen Auseinandersetzung zwischen Honigswald und Heidegger siehe auch Tom Rockmore Philosophie oder Weltanschauung Uber Heideggers Stellungnahme zu Honigswald In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Erkennen Monas Sprache Internationales Richard Honigswald Symposion Kassel 1995 Wurzburg 1997 S 171 182 Es werden verschiedentlich auch funf Wochen genannt bei Wolfdietrich Schmied Kowarzik Einleitung zu Grundfragen der Erkenntnistheorie Meiner Hamburg 1997 wird das konkrete Entlassungsdatum 1 Dezember 1938 genannt Heidelberger Handschriften 3717 56 Honigswald an A Grisebach 31 Januar 1947 Uberblicksdarstellungen finden sich in Hans Ludwig Ollig Der Neukantianismus Metzler Stuttgart 1979 S 88 94 Wolfdietrich Schmied Kowarzik Einleitung In Richard Honigswald Grundfragen der Erkenntnistheorie Meiner Hamburg 1997 VII LVI sowie Gerd Wolandt R Honigswald Philosophie als Theorie der Bestimmtheit In Josef Speck Hrsg Grundprobleme der grossen Philosophen Philosophie der Gegenwart II 3 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht UTB Gottingen 1991 S 43 101 GE Grundfragen der Erkenntnistheorie Martin Heidegger Wegmarken Klostermann Frankfurt 2004 Band 9 der Heidegger Gesamtausgabe Honigswald bezieht sich auf Heideggers Satz Das Nichts nichtet Heidegger GA 9 S 114 vgl hierzu auch die Kritik Rudolf Carnaps in Uberwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache in Erkenntnis 2 1932 S 219 241 abgedruckt in Rudolf Carnap Scheinprobleme in der Philosophie und andere metaphysikkritische Schriften Meiner Hamburg 2004 S 81 109 Richard Honigswald Geschichte der Erkenntnistheorie 1933 S 167f zitiert nach Wolfdietrich Schmied Kowarzik Einleitung In Richard Honigswald Grundfragen der Erkenntnistheorie Meiner Hamburg 1997 S VII LVI hier XXVIII XXIX Richard Honigswald Selbstdarstellung In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Grundfragen der Erkenntnistheorie Meiner Hamburg 1997 S 205 243 hier 212 221 Norbert Meder Die Geltungsproblematik bei Honigswald In Andreas Dorpinghaus Karl Helmer Hrsg Rhetorik Argumentation Geltung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 S 85 102 88 Pad Richard Honigswald Uber die Grundlagen der Padagogik Ein Beitrag zur Padagogik des Universitats Unterrichts 2 Auflage Munchen 1927 Richard Honigswald Einfuhrung in die wissenschaftliche Philosophie Vorlesungsnachschrift von Hans Georg Gadamer 3 zitiert bei Der junge Gadamer und Honigswald In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Erkennen Monas Sprache Internationales Richard Honigswald Symposion Kassel 1995 Wurzburg 1997 S 159 170 165 Gerd Wolandt R Honigswald Philosophie als Theorie der Bestimmtheit In Josef Speck Hrsg Grundprobleme der grossen Philosophen Philosophie der Gegenwart II 3 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht UTB Gottingen 1991 S 43 101 92 Richard Honigswald Vom philosophischen Problem des religiosen Glaubens In Zeitschrift fur Religionspsychologie 5 1932 S 49 63 56 Richard Honigswald Vom Problem des Rhythmus Leipzig Berlin 1926 S 83 Richard Honigswald Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 S 59 zitiert nach Reinhold Breil Honigswalds Organismusbegriff In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Erkennen Monas Sprache Internationales Richard Honigswald Symposion Kassel 1995 Wurzburg 1997 S 211 224 217 Christian Bermes Philosophie der Bedeutung Bedeutung als Bestimmung und Bestimmbarkeit eine Studie zu Frege Husserl Cassirer und Honigswald Konigshausen amp Neumann 1997 S 182 Richard Honigswald Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 ND Darmstadt 1970 S 30 Richard Honigswald Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 ND Darmstadt 1970 S 81 Richard Honigswald Die Grundlagen der Denkpsychologie 2 Auflage Leipzig Berlin 1925 ND Darmstadt 1965 S 37 Richard Honigswald Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 ND Darmstadt 1970 S 83 Richard Honigswald Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 ND Darmstadt 1970 S 414 Richard Honigswald Philosophie und Sprache Problemkritik und System Basel 1937 ND Darmstadt 1970 S 127 Richard Honigswald Vom Problem der Erziehung In Padagogische Warte Zeitschrift fur Erziehung und Unterricht Lehrerfortbildung und Schulpolitik 38 1931 S 727 733 729 Richard Honigswald Vom Problem der Erziehung In Padagogische Warte Zeitschrift fur Erziehung und Unterricht Lehrerfortbildung und Schulpolitik 38 1931 S 727 733 730 Richard Honigswald Abstraktion und Analysis Kohlhammer Stuttgart 1961 Manuskript New York 1946 postum hrsg von Karl Bartlein und Gerd Wolandt S 13 Gerd Woland Problemgeschichte Weltentstehungsmythos und Glaube in der Philosophie Richard Honigswalds In Zeitschrift fur philosophische Forschung 12 2 1958 S 188 217 193 Gerd Woland Problemgeschichte Weltentstehungsmythos und Glaube in der Philosophie RichardbHonigswalds In Zeitschrift fur philosophische Forschung 12 2 1958 S 188 217 215 Gerd Woland Problemgeschichte Weltentstehungsmythos und Glaube in der Philosophie RichardbHonigswalds In Zeitschrift fur philosophische Forschung 12 2 1958 S 188 217 Schlusssatz des Artikels Es ging dem Verfasser nicht zuletzt darum den uberragenden Anteil Italiens an dem einzigartigen Werk der philosophischen Renaissance ins richtige Licht zu rucken Mit seiner Schrift die das Ergebnis einer Jahrzehnte weit zuruckreichenden geschichtlich systematischen Beschaftigung mit dem Problemkreis der philosophischen Renaissance darstellt sollte den damals 1938 viel umstrittenen Begriffen des H u ma n i s m u s und der R e n a i s s a n c e ein fester Inhalt gegeben werden Siehe das Vorwort sowie daselbst Fussnote 1 mit den wichtigsten Werken von R H in diesem Zusammenhang Normdaten Person GND 118552082 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n50028905 VIAF 29658459 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Honigswald RichardKURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanischer PhilosophGEBURTSDATUM 18 Juli 1875GEBURTSORT MagyarovarSTERBEDATUM 11 Juli 1947STERBEORT New Haven Connecticut

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