Das Schloss Gröba ist ein barockes Herrenhaus und ein Wahrzeichen der sächsischen Stadt Riesa Es steht heute unter Denkm
Rittergut Gröba

Das Schloss Gröba ist ein barockes Herrenhaus und ein Wahrzeichen der sächsischen Stadt Riesa. Es steht heute unter Denkmalschutz.
Lage und Umgebung
Das Schloss befindet sich im Stadtteil Gröba, nördlich der Döllnitzmündung und der Einfahrt des Riesaer Hafens. Im Osten grenzt der Park des Schlosses an die Elbe. Nordwestlich befindet sich die Kirche Gröba. Der Hafen kann in südlicher Richtung über die Schlossbrücke Gröba überquert werden. Auf der südlichen Seite der Hafeneinfahrt befindet das ehemalige Rittergut, welches derzeit brach liegt. Das Schloss lässt sich mit dem Auto über die Kirchstraße erreichen.
Das Schloss selbst ist von einem Park mit einem 300 Jahre alten Baumbestand umgeben. Zum historischen und damit denkmalgeschützten Bestand gehören außerdem das Wirtschaftsgebäude (Remise) und weitere Nebengebäude sowie ein Torbogen, eine Steinbank, ein Brunnen und eine Grotte. Die Adresse ist Kirchstraße 46, 01591 Riesa.
Geschichte
Seit dem 15. Jahrhundert war das Rittergut Gröba Mittelpunkt einer ansehnlichen Grundherrschaft der Familie von Nitschwitz. 1692 bis 1783 war es dann im Besitz der Familie von Arnim. Während dieser Zeit (1707) wurde das Schloss in seiner heutigen Form durch Johann Georg von Arnim errichtet, der das Schloss durch Heirat 1696 erworben hatte. 1783 ging das Schloss in den Besitz von Johann Carl Benedict von Wacker über, 1814 an die Familie Rüssing, 1855 an die Familie von Kommerstaedt und nach Angaben des Gothaischen Hofkalender bereits vor 1908 an die Familie von Altrock. Denn die Brüder von Altrock heirateten Töchter aus dem Haus Kommerstaedt-Gröba. Generalleutnant Hugo von Altrock-Zimpel war mit Elisabeth von Kommerstaedt-Groba liiert. Und sein jüngerer Bruder Georg von Altrock heiratete 1895 in Gröba Marie von Kommerstaedt, wurde so Gutsherr auf Gröba. Georg von Altrock-Gröba agierte 1896 als Oheim sowie als Lehnvormund für den damals vierjährigen Dietrich von Kommerstaedt als Miterbe des Rittergutes Schönfeld. Der letzte Besitzer, Wilhelm von Altrock, wurde 1945 enteignet. In der Folgezeit wurde der Turm abgebrochen. Von 1949 bis 1975 erlebte das Schloss eine Nutzung als Altenheim. Ab 1965 hatte der Bildhauer Helmut Jacob sein Atelier im Schloss. Von 1983 bis 1990 war das Schloss Sitz des Rats des Kreises Riesa bzw. des Landratsamtes. Zwischen 2001 und 2005 befand sich das Schloss in Besitz der Familie Werner, die dort u. a. ein Café betrieb und 2003 eine Teilsanierung vornehmen ließ. Durch das Scheitern des Konzeptes der Privateigentümer stand Schloss Gröba nach 2005 leer und wurde 2008 wieder zum Verkauf angeboten. Seit April 2012 nutzt die Berliner Firma advita das Anwesen für betreutes Wohnen. 2014 wurde die Remise erneut und als Jugendclub sowie als Nutzungsräume für Bürgervereine eingerichtet.
Aufgrund seiner Nähe zur Elbe wurde das Schloss während der Elbehochwasser 2002 und 2013 stark in Mitleidenschaft gezogen.
Auch das Wirtschaftsgebäude erfuhr aufgrund erheblicher Baumängel eine Sanierung und Modernisierung, die 2014 endeten. Heute wird es als Jugendclub (östlicher Teil) und Ausstellungsraum für den Museumsverein (westlicher Teil) genutzt. Ein Café ist ebenfalls integriert und wird vom örtlichen Bürgerverein betrieben. Ein Schuppen sowie ein Lagergebäude wurde nachträglich hinzugefügt.
Architektur
Das Schloss ist ein dreigeschossiger Bau, bestehend aus einem hohen Sockelgeschoss und zwei Obergeschossen, der mit einem Mansard-Walmdach versehen ist. Das Schloss weist holländische Einflüsse auf, die in der abwechselnden aufgeputzten Fassadengliederung und dem Dachhäuschen mit dem geschwungenen Giebel in der Mitte des Daches erkenntlich wird. Charakteristisch für das Schloss ist der Balkonvorbau, ein dreiachsiger Mittelrisalit mit Altan auf vier dorischen Säulen und mit geschmiedeten Balkongeländer im klassizistischen Baustil, der jedoch erst 1820 hinzugefügt wurde. Demselben Baustil gehörte auch der Dachreiter an, der zwar 1945 abgebrochen wurde, jedoch auf alten Aufzeichnungen noch zu erkennen ist. Markant ist auch die Verdachung aus Sandstein über dem mittleren Fenster des ersten Obergeschosses, das zwei Wappen in einem Tympanon unter der Rangkrone eines Grafen zeigt. Die Wappen repräsentieren die Erbauer des Schlosses, Johann Georg von Arnim (linkes Wappen) und dessen Frau Magdalena von Nitzschwitz (rechtes Wappen).
Besitzer
Besitzer | Zeitraum |
---|---|
Familie von Nitzschwitz | 1484 bis 1691 |
Familie von Arnim | 1696 bis 1783 |
Johann Carl Benedict von Wacker | 1783 bis 1814 |
Familie Rüssing | 1814 bis 1855 |
Familie von Kommerstaedt | 1855 bis 1895 |
Familie von Altrock | 1896 bis 1945 |
Viele der ehemaligen Besitzer liegen in der benachbarten Kirche Gröba begraben.
Literatur
- Matthias Donath: Schlösser zwischen Elbe und Mulde, Redaktion und Verlagsgesellschaft Elbland, Meißen 2007, S. 126 f.
- Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Amtshauptmannschaft Großenhain (Land), Dresden 1914, S. 87–97.
- M. G.: Gröba, in: : Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 2: Meissner Kreis, Seite 159–160, Leipzig 1856
- Bruno J. Sobotka (Hrsg.): Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsens, Konrad Theiss Verlag, Witten 1996, S. 659
Weblinks
- Riesa: Schloss Gröba auf sachsens-schlösser.de
Einzelnachweise
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1908. In: "Der Gotha". 2. Auflage. A. Altrock, III. Linie. Justus Perthes, Gotha November 1907, S. 3–5 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. Juni 2022]).
- Schloss Gröba im Schlossarchiv
- Herbert Hüllemann: Die Geschichte der Rittergüter in Reuß älterer Linie. In: Verein für Thüringsche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Thüringens. Band II., II. Teil. Die einzelnen Rittergutsgeschichten Abteilung A: Unterland. Schönfeld. Gustav Fischer, Jena 1939, S. 546–548 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. Juni 2022]).
- Julius Adolf Bernhard: XXXIX. Jahresbericht des Vitzthumschen Gymnasiums als Einladung zu den am 2. und 3. April 1900 stattfindenden öffentlichen Prüfungen. 1900. Jahresber. Nr. 572 Auflage. Schulnachrichten von Ostern 1899 bis Ostern 1900. Verzeichnis der Schüler nach ihrer Einteilung durch die einzelnen Klassen am Schlusse des Schuljahres, Sexta. 13. Druck von B. G. Teubner, Dresden 1900, S. 19 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 4. Juni 2022]).
- Bilder vom Elbehochwasser Juni 2013 ( vom 3. Juli 2013 im Internet Archive) auf der Firmen-Homepage der advita GmbH, abgerufen am 16. Juni 2013.
- Werkstadt Gröba auf der Website der Stadt Riesa (abgerufen am 24. Januar 2021)
Koordinaten: 51° 19′ 14,5″ N, 13° 17′ 20,6″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Schloss Groba ist ein barockes Herrenhaus und ein Wahrzeichen der sachsischen Stadt Riesa Es steht heute unter Denkmalschutz Schloss Groba 2017Lage und UmgebungSchloss Groba 2009 Das Schloss befindet sich im Stadtteil Groba nordlich der Dollnitzmundung und der Einfahrt des Riesaer Hafens Im Osten grenzt der Park des Schlosses an die Elbe Nordwestlich befindet sich die Kirche Groba Der Hafen kann in sudlicher Richtung uber die Schlossbrucke Groba uberquert werden Auf der sudlichen Seite der Hafeneinfahrt befindet das ehemalige Rittergut welches derzeit brach liegt Das Schloss lasst sich mit dem Auto uber die Kirchstrasse erreichen Das Schloss selbst ist von einem Park mit einem 300 Jahre alten Baumbestand umgeben Zum historischen und damit denkmalgeschutzten Bestand gehoren ausserdem das Wirtschaftsgebaude Remise und weitere Nebengebaude sowie ein Torbogen eine Steinbank ein Brunnen und eine Grotte Die Adresse ist Kirchstrasse 46 01591 Riesa GeschichteWappen der Familien von Arnim und von Nischwitz Hofseite 1 OG Schloss Groba Lithographie um 1850 Erkennbar ist der nach 1945 abgebrochene Dachreiter Schloss Groba 1908 Seit dem 15 Jahrhundert war das Rittergut Groba Mittelpunkt einer ansehnlichen Grundherrschaft der Familie von Nitschwitz 1692 bis 1783 war es dann im Besitz der Familie von Arnim Wahrend dieser Zeit 1707 wurde das Schloss in seiner heutigen Form durch Johann Georg von Arnim errichtet der das Schloss durch Heirat 1696 erworben hatte 1783 ging das Schloss in den Besitz von Johann Carl Benedict von Wacker uber 1814 an die Familie Russing 1855 an die Familie von Kommerstaedt und nach Angaben des Gothaischen Hofkalender bereits vor 1908 an die Familie von Altrock Denn die Bruder von Altrock heirateten Tochter aus dem Haus Kommerstaedt Groba Generalleutnant Hugo von Altrock Zimpel war mit Elisabeth von Kommerstaedt Groba liiert Und sein jungerer Bruder Georg von Altrock heiratete 1895 in Groba Marie von Kommerstaedt wurde so Gutsherr auf Groba Georg von Altrock Groba agierte 1896 als Oheim sowie als Lehnvormund fur den damals vierjahrigen Dietrich von Kommerstaedt als Miterbe des Rittergutes Schonfeld Der letzte Besitzer Wilhelm von Altrock wurde 1945 enteignet In der Folgezeit wurde der Turm abgebrochen Von 1949 bis 1975 erlebte das Schloss eine Nutzung als Altenheim Ab 1965 hatte der Bildhauer Helmut Jacob sein Atelier im Schloss Von 1983 bis 1990 war das Schloss Sitz des Rats des Kreises Riesa bzw des Landratsamtes Zwischen 2001 und 2005 befand sich das Schloss in Besitz der Familie Werner die dort u a ein Cafe betrieb und 2003 eine Teilsanierung vornehmen liess Durch das Scheitern des Konzeptes der Privateigentumer stand Schloss Groba nach 2005 leer und wurde 2008 wieder zum Verkauf angeboten Seit April 2012 nutzt die Berliner Firma advita das Anwesen fur betreutes Wohnen 2014 wurde die Remise erneut und als Jugendclub sowie als Nutzungsraume fur Burgervereine eingerichtet Aufgrund seiner Nahe zur Elbe wurde das Schloss wahrend der Elbehochwasser 2002 und 2013 stark in Mitleidenschaft gezogen Auch das Wirtschaftsgebaude erfuhr aufgrund erheblicher Baumangel eine Sanierung und Modernisierung die 2014 endeten Heute wird es als Jugendclub ostlicher Teil und Ausstellungsraum fur den Museumsverein westlicher Teil genutzt Ein Cafe ist ebenfalls integriert und wird vom ortlichen Burgerverein betrieben Ein Schuppen sowie ein Lagergebaude wurde nachtraglich hinzugefugt ArchitekturDas Schloss ist ein dreigeschossiger Bau bestehend aus einem hohen Sockelgeschoss und zwei Obergeschossen der mit einem Mansard Walmdach versehen ist Das Schloss weist hollandische Einflusse auf die in der abwechselnden aufgeputzten Fassadengliederung und dem Dachhauschen mit dem geschwungenen Giebel in der Mitte des Daches erkenntlich wird Charakteristisch fur das Schloss ist der Balkonvorbau ein dreiachsiger Mittelrisalit mit Altan auf vier dorischen Saulen und mit geschmiedeten Balkongelander im klassizistischen Baustil der jedoch erst 1820 hinzugefugt wurde Demselben Baustil gehorte auch der Dachreiter an der zwar 1945 abgebrochen wurde jedoch auf alten Aufzeichnungen noch zu erkennen ist Markant ist auch die Verdachung aus Sandstein uber dem mittleren Fenster des ersten Obergeschosses das zwei Wappen in einem Tympanon unter der Rangkrone eines Grafen zeigt Die Wappen reprasentieren die Erbauer des Schlosses Johann Georg von Arnim linkes Wappen und dessen Frau Magdalena von Nitzschwitz rechtes Wappen BesitzerBesitzer ZeitraumFamilie von Nitzschwitz 1484 bis 1691Familie von Arnim 1696 bis 1783Johann Carl Benedict von Wacker 1783 bis 1814Familie Russing 1814 bis 1855Familie von Kommerstaedt 1855 bis 1895Familie von Altrock 1896 bis 1945 Viele der ehemaligen Besitzer liegen in der benachbarten Kirche Groba begraben LiteraturMatthias Donath Schlosser zwischen Elbe und Mulde Redaktion und Verlagsgesellschaft Elbland Meissen 2007 S 126 f Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des 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