Rudolf Ernst Paul Schündler 17 April 1906 in Leipzig 12 Dezember 1988 in München war ein deutscher Schauspieler und Regi
Rudolf Schündler

Rudolf Ernst Paul Schündler (* 17. April 1906 in Leipzig; † 12. Dezember 1988 in München) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.
Leben und Wirken
Rudolf Schündler wurde als Sohn des Kaufmanns Emil Schündler und seiner Frau Olga Meta, geb. Gräßer, in Leipzig geboren. Nach der Schule absolvierte er die Leipziger Schauspielschule und gab sein Debüt 1926 am Theater in Beuthen. Anschließend folgten Stationen in Zürich, Dortmund und Nürnberg. Anfang der 1930er Jahre ging er nach Berlin, wo er an den unterschiedlichsten Theatern und ab 1937 auch als Regisseur arbeitete. Bis zu dessen Schließung trat er regelmäßig im Kabarett der Komiker auf.
Im Film spielte er bei Fritz Lang in der von den Nationalsozialisten verbotenen Dr. Mabuse-Fortsetzung Das Testament des Dr. Mabuse, in Curt Goetz’ Napoleon ist an allem schuld, in Kurt Hoffmanns Paradies der Junggesellen und Hurra! Ich bin Papa!, in Helmut Käutners Kleider machen Leute und vielen anderen.
Gleich nach dem Krieg gründete und leitete Rudolf Schündler in München das heute legendäre Kabarett Die Schaubude, das sich schnell zu einem bekannten und erfolgreichen Nachkriegskabarett entwickelte. Als Regisseur inszenierte er alle acht Programme des Theaters. Durch das nach der Währungsreform 1948 einsetzende Desinteresse am Theater war Schündler 1949 gezwungen, Konkurs anzumelden.
Von da an war er, zur Bestreitung des Lebensunterhalts und um Konkursschulden abzuzahlen, vorwiegend in der Filmindustrie und auch beim Fernsehen jahrzehntelang als Schauspieler und Regisseur tätig. Seine erste Regiearbeit war das Filmdrama Der Geigenmacher von Mittenwald von 1950 nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Ludwig Ganghofer.
In den 1950er und 1960er Jahren führte er bei mehr als 20 Kinoproduktionen Regie, in der Mehrzahl leichten Komödien, Heimatfilmen und Operettenadaptionen.
Bedeutsame Nachkriegsrollen im internationalen Filmgeschäft waren die des Dieners Karl in William Friedkins Der Exorzist oder als Bürgermeister von Vimmerby in der Astrid-Lindgren-Verfilmung Michel muss mehr Männchen machen.
Einem breiten Publikum in Deutschland bleibt er als der unglückselige Oberstudienrat Dr. Arthur Knörz in der Filmreihe Die Lümmel von der ersten Bank im Gedächtnis. Durch Nebenrollen in Filmen in den 1960er bis Anfang der 1980er Jahre und in Fernsehserien wie etwa St. Pauli-Landungsbrücken, in Un-Ruhestand (ZDF, 1980) und in zwei Folgen des Traumschiffs (1982/83) prägte er sich mit dem Rollentypus des „komischen Alten“ ein. Daneben war er auch in anspruchsvolleren Filmen zu sehen, so in Wim Wenders’ Im Lauf der Zeit (1976) und Der amerikanische Freund (1977). Ab Mitte der 1980er-Jahre war er auf Grund eines schweren Augenleidens nur mehr in kleineren Gastauftritten zu sehen. Kurz vor seinem Tod spielte er den Archivar in Michael Verhoevens Spielfilm Das schreckliche Mädchen, dessen Uraufführung 1990 Schündler jedoch nicht mehr erlebte.
Rudolf Schündler war vier Mal verheiratet, u. a. mit der Schauspielerin Christine Laszar und hatte zwei Kinder. In seinen letzten Lebensjahren lebte er, fast erblindet, in München, wo er von seinem Sohn umsorgt wurde. Sein Grab befindet sich auf dem Münchner Ostfriedhof.
Sein Sohn Oliver Schündler ist nach rund 14 Jahren als Produzent und Koproduktionschef heute geschäftsführender Gesellschafter der Lucky Bird Pictures, einer TV- und Filmproduktionsfirma. Seine Tochter lebt als Dokumentarfilmerin und Mediendozentin in Berlin.
Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.
Filmografie (Auswahl)
- 1924: Roulette
- 1930: Nur am Rhein
- 1932: Annemarie die Braut der Kompanie
- 1932: Das Testament des Dr. Mabuse
- 1934: Hundert Tage
- 1935: Das Mädchen Johanna
- 1936: Intermezzo
- 1936: Moskau – Shanghai
- 1936: Ritt in die Freiheit
- 1936: Die Frau des Anderen
- 1936: Savoy-Hotel 217
- 1937: Das Schweigen im Walde
- 1937: Heiratsinstitut Ida und Co
- 1937: Gewitterflug zu Claudia
- 1938: Es leuchten die Sterne
- 1938: Am seidenen Faden
- 1938: Dreizehn Mann und eine Kanone
- 1938: Die Frau am Scheidewege
- 1938: Napoleon ist an allem schuld
- 1938: Scheidungsreise
- 1938: Mit versiegelter Order
- 1939: Verdacht auf Ursula
- 1939: Robert und Bertram
- 1939: Paradies der Junggesellen
- 1939: Kitty und die Weltkonferenz
- 1939: Ich verweigere die Aussage
- 1939: Der Stammbaum des Dr. Pistorius
- 1939: Hurra! Ich bin Papa!
- 1939: Die Frau ohne Vergangenheit
- 1939: Die goldene Maske
- 1940: Der Herr im Haus
- 1940: Alles Schwindel
- 1940: Weißer Flieder
- 1940: Achtung! Feind hört mit!
- 1940: Golowin geht durch die Stadt
- 1940: Kleider machen Leute
- 1940: Tip auf Amalia
- 1940: Herz ohne Heimat
- 1940: Meine Tochter tut das nicht
- 1941: Alarm
- 1941: Immer nur Du
- 1941: Sein Sohn
- 1941: … reitet für Deutschland
- 1941: Sechs Tage Heimaturlaub
- 1942: Mit den Augen einer Frau
- 1942: Fronttheater
- 1942: Das große Spiel
- 1942: Das schwarze Schaf
- 1942/51: Augen der Liebe
- 1943: Die Hochstaplerin
- 1943: Liebespremiere
- 1943: Der ewige Klang
- 1943: Ein Mann mit Grundsätzen?
- 1943: Zirkus Renz
- 1944: Ich hab’ von dir geträumt
- 1944/50: Vier Treppen rechts
- 1945: Der Fall Molander
- 1945: Leuchtende Schatten
- 1948: Der Herr vom andern Stern
- 1949: Tromba
- 1949: Die seltsame Geschichte des Brandner Kaspar
- 1949: Ich mach dich glücklich
- 1949: Nichts als Zufälle
- 1949: Wer bist du, den ich liebe?
- 1950: Der Geigenmacher von Mittenwald (Regie)
- 1950: Der Theodor im Fußballtor
- 1950: Eine Nacht im Séparée
- 1950: Königskinder
- 1950: Liebe auf Eis
- 1950: Die Sterne lügen nicht
- 1950: Sensation im Savoy
- 1951: Begierde
- 1951: Das späte Mädchen
- 1951: In München steht ein Hofbräuhaus
- 1951: Die Dame in Schwarz
- 1952: Haus des Lebens
- 1952: Der weißblaue Löwe
- 1952: Wir tanzen auf dem Regenbogen
- 1953: Käpt’n Bay-Bay
- 1953: Ehe für eine Nacht
- 1953: Maske in Blau
- 1953: Heute nacht passiert’s
- 1953: Der letzte Walzer
- 1953: Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt (Regie)
- 1954: Der treue Husar (Regie)
- 1954: Viktoria und ihr Husar (Regie)
- 1954: Schützenliesel (Regie)
- 1955: Wenn der Vater mit dem Sohne
- 1955: Das fröhliche Dorf (Regie)
- 1956: IA in Oberbayern
- 1956: Die Rosel vom Schwarzwald (Regie)
- 1956: Die schöne Meisterin (Regie)
- 1957: Die Unschuld vom Lande (Regie)
- 1957: Gruß und Kuß vom Tegernsee (Regie)
- 1958: Mikosch, der Stolz der Kompanie (Regie)
- 1958: Mein Mädchen ist ein Postillion (Regie)
- 1958: Wenn Mädchen ins Manöver zieh’n (Regie)
- 1958: Gräfin Mariza (Regie)
- 1959: Mein Schatz, komm mit ans blaue Meer (Regie)
- 1960: Der wahre Jakob (Regie)
- 1960: Willy, der Privatdetektiv (Regie)
- 1961: Immer Ärger mit dem Bett (Regie)
- 1961: Isola Bella
- 1962: Café Oriental (Regie)
- 1962: Wilde Wasser (Regie)
- 1964: Heiß weht der Wind
- 1964: Liebesgrüße aus Tirol
- 1965: Der unheimliche Mönch
- 1965: Die fromme Helene
- 1965: Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten
- 1965: Man soll den Onkel nicht vergiften
- 1966: Sperrbezirk
- 1966: Playgirl
- 1966: Lange Beine – lange Finger
- 1966: Das Spukschloß im Salzkammergut
- 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten
- 1966: Der Komödienstadel – Die Mieterhöhung
- 1967: Der Mönch mit der Peitsche
- 1967: Fast ein Held
- 1967: Dem Täter auf der Spur (TV-Serie, Folge 1: Am Rande der Manege)
- 1967: Liebesnächte in der Taiga
- 1967: Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn
- 1968: Stahlnetz: Ein Toter zuviel
- 1968: Dem Täter auf der Spur (TV-Serie, Folge 3: Schrott)
- 1968: Die Lümmel von der ersten Bank, 1. Teil: Zur Hölle mit den Paukern
- 1968: Django – Ein Sarg voll Blut (Il momento di uccidere)
- 1968: Das Kriminalmuseum – Folge 40: Der Scheck
- 1968: Die Ente klingelt um ½ 8
- 1968: Die Lümmel von der ersten Bank, 2. Teil: Zum Teufel mit der Penne
- 1968: Babeck (TV-Serie)
- 1969: Der Mann mit dem Glasauge
- 1969: Der Kommissar – Folge 5: Ein Mädchen meldet sich nicht mehr
- 1969: Klassenkeile
- 1969: Charley’s Onkel
- 1969: Dem Täter auf der Spur – (TV-Serie, Folge 5: Familienärger)
- 1969: Die Lümmel von der ersten Bank, 3. Teil: Pepe, der Paukerschreck
- 1969: Heintje – Ein Herz geht auf Reisen
- 1969: Spion unter der Haube (TV-Serie)
- 1969: Liebe durch die Hintertür
- 1969: Die Lümmel von der ersten Bank, 4. Teil: Hurra, die Schule brennt!
- 1970: Frau Wirtin bläst auch gern Trompete
- 1970: Die Herren mit der weißen Weste
- 1970: Heintje – Einmal wird die Sonne wieder scheinen
- 1970: Das Stundenhotel von St. Pauli
- 1970: Hilfe, mich liebt eine Jungfrau
- 1970: Die Lümmel von der ersten Bank, 5. Teil: Wir hau’n die Pauker in die Pfanne
- 1970: Was ist denn bloß mit Willi los?
- 1970: Die Feuerzangenbowle
- 1970: Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller
- 1970: Musik, Musik – da wackelt die Penne
- 1970: Die fleißigen Bienen vom fröhlichen Bock
- 1971: Zwanzig Mädchen und die Pauker
- 1971: Unser Willi ist der Beste
- 1971: Tante Trude aus Buxtehude
- 1971: Die Lümmel von der ersten Bank, 6. Teil: Morgen fällt die Schule aus
- 1971: Wir hau’n den Hauswirt in die Pfanne
- 1971: Jürgen Roland’s St. Pauli-Report
- 1971: Die Kompanie der Knallköppe
- 1972: Die Lümmel von der ersten Bank, 7. Teil: Betragen ungenügend!
- 1972: Dem Täter auf der Spur (TV-Serie, Folge 13: Ohne Kranz und Blumen)
- 1972: Die rote Dame (La dama rossa uccide sette volte)
- 1972: Michel muss mehr Männchen machen
- 1972: Tatort: Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer
- 1972: Dem Täter auf der Spur (TV-Serie, Folge 14: Der Tod in der Maske)
- 1973: Die Zwillinge vom Immenhof
- 1973: Der Exorzist (The Exorcist)
- 1973: Als Mutter streikte
- 1974: Magdalena – vom Teufel besessen
- 1974: Karl May
- 1975: Derrick: Zeichen der Gewalt
- 1975: Eurogang – Die letzte Lieferung
- 1975: Bitte keine Polizei – Oma Treller
- 1976: Im Lauf der Zeit
- 1976: Die Vertreibung aus dem Paradies
- 1976: Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr
- 1976: Tatort: … und dann ist Zahltag
- 1977: Der amerikanische Freund
- 1977: Gruppenbild mit Dame
- 1977: Suspiria
- 1977: Gefundenes Fressen
- 1977: Polizeiinspektion 1 (TV-Serie, eine Folge)
- 1977: Derrick: Offene Rechnung
- 1978: Schöner Gigolo, armer Gigolo
- 1978: Kalte Heimat
- 1978: Derrick: Abendfrieden
- 1977: Ein Mann will nach oben
- 1978: Der Mann im Schilf
- 1978: Unternehmen Rentnerkommune
- 1979: Flamme empor
- 1979: Aktion Abendsonne
- 1979: Wunder einer Nacht
- 1979: Das verbotene Spiel
- 1979: Derrick: Lena
- 1979–1982: Der Alte (TV-Serie, fünf Folgen)
- 1980: Sternensommer
- 1980: Un-Ruhestand
- 1980: St. Pauli-Landungsbrücken (Fernsehserie, eine Folge)
- 1981: Der lebende Leichnam
- 1981: Vis-à-vis
- 1981: Sonne, Wein und harte Nüsse: Die Sache mit dem seltenen Duft
- 1981: Tatort – Der unsichtbare Gegner
- 1982: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 3, Episode: „Verwirrung“)
- 1983: Das Traumschiff: Kenia
- 1983: Martin Luther
- 1983: Rote Erde
- 1983: Mabuse im Gedächtnis
- 1987: Der Unsichtbare
- 1987: Ätherrausch
- 1990: Das schreckliche Mädchen
Literatur
- Gwendolyn von Ambesser: Schaubudenzauber – Geschichte und Geschichten eines legendären Kabaretts. Verlag Edition AV, Lich/Hessen 2006, ISBN 978-3-936049-68-8
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 947 f.
- Rainer Dick, Ingrun Spazier: Rudolf Schündler – Schauspieler, Regisseur. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 30, 1998.
- Volker Kühn: Schündler, Rudolf Ernst Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 639 f. (Digitalisat).
- Dagmar Nick (Hrsg.): Edmund Nick, Das literarische Kabarett – Die Schaubude 1945–1948. Seine Geschichte in Briefen und Songs. edition monacensia im Allitera Verlag, München 2005, ISBN 3-86520-026-5
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 197 ff.
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf Schündler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudolf Schündler bei IMDb
- Rudolf Schündler bei filmportal.de
- Rudolf Schündler bei cyranos.ch
- Rudolf-Schündler-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
Einzelnachweise
- Rudolf Schündler – Biografie. In: weltbild.de. Abgerufen am 5. November 2022.
- Der Spiegel 2/1959 vom 7. Januar ( vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Klaus Nerger: Das Grab von Rudolf Schündler. In: knerger.de. Abgerufen am 24. März 2022.
- Rudolf-Schündler-Archiv. In: adk.de. Akademie der Künste, abgerufen am 24. März 2022.
Personendaten | |
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NAME | Schündler, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Schündler, Rudolf Ernst Paul (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 17. April 1906 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 12. Dezember 1988 |
STERBEORT | München |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Rudolf Ernst Paul Schundler 17 April 1906 in Leipzig 12 Dezember 1988 in Munchen war ein deutscher Schauspieler und Regisseur Leben und WirkenRudolf Schundler wurde als Sohn des Kaufmanns Emil Schundler und seiner Frau Olga Meta geb Grasser in Leipzig geboren Nach der Schule absolvierte er die Leipziger Schauspielschule und gab sein Debut 1926 am Theater in Beuthen Anschliessend folgten Stationen in Zurich Dortmund und Nurnberg Anfang der 1930er Jahre ging er nach Berlin wo er an den unterschiedlichsten Theatern und ab 1937 auch als Regisseur arbeitete Bis zu dessen Schliessung trat er regelmassig im Kabarett der Komiker auf Im Film spielte er bei Fritz Lang in der von den Nationalsozialisten verbotenen Dr Mabuse Fortsetzung Das Testament des Dr Mabuse in Curt Goetz Napoleon ist an allem schuld in Kurt Hoffmanns Paradies der Junggesellen und Hurra Ich bin Papa in Helmut Kautners Kleider machen Leute und vielen anderen Gleich nach dem Krieg grundete und leitete Rudolf Schundler in Munchen das heute legendare Kabarett Die Schaubude das sich schnell zu einem bekannten und erfolgreichen Nachkriegskabarett entwickelte Als Regisseur inszenierte er alle acht Programme des Theaters Durch das nach der Wahrungsreform 1948 einsetzende Desinteresse am Theater war Schundler 1949 gezwungen Konkurs anzumelden Von da an war er zur Bestreitung des Lebensunterhalts und um Konkursschulden abzuzahlen vorwiegend in der Filmindustrie und auch beim Fernsehen jahrzehntelang als Schauspieler und Regisseur tatig Seine erste Regiearbeit war das Filmdrama Der Geigenmacher von Mittenwald von 1950 nach dem gleichnamigen Buhnenstuck von Ludwig Ganghofer In den 1950er und 1960er Jahren fuhrte er bei mehr als 20 Kinoproduktionen Regie in der Mehrzahl leichten Komodien Heimatfilmen und Operettenadaptionen Bedeutsame Nachkriegsrollen im internationalen Filmgeschaft waren die des Dieners Karl in William Friedkins Der Exorzist oder als Burgermeister von Vimmerby in der Astrid Lindgren Verfilmung Michel muss mehr Mannchen machen Einem breiten Publikum in Deutschland bleibt er als der ungluckselige Oberstudienrat Dr Arthur Knorz in der Filmreihe Die Lummel von der ersten Bank im Gedachtnis Durch Nebenrollen in Filmen in den 1960er bis Anfang der 1980er Jahre und in Fernsehserien wie etwa St Pauli Landungsbrucken in Un Ruhestand ZDF 1980 und in zwei Folgen des Traumschiffs 1982 83 pragte er sich mit dem Rollentypus des komischen Alten ein Daneben war er auch in anspruchsvolleren Filmen zu sehen so in Wim Wenders Im Lauf der Zeit 1976 und Der amerikanische Freund 1977 Ab Mitte der 1980er Jahre war er auf Grund eines schweren Augenleidens nur mehr in kleineren Gastauftritten zu sehen Kurz vor seinem Tod spielte er den Archivar in Michael Verhoevens Spielfilm Das schreckliche Madchen dessen Urauffuhrung 1990 Schundler jedoch nicht mehr erlebte Rudolf Schundler war vier Mal verheiratet u a mit der Schauspielerin Christine Laszar und hatte zwei Kinder In seinen letzten Lebensjahren lebte er fast erblindet in Munchen wo er von seinem Sohn umsorgt wurde Sein Grab befindet sich auf dem Munchner Ostfriedhof Sein Sohn Oliver Schundler ist nach rund 14 Jahren als Produzent und Koproduktionschef heute geschaftsfuhrender Gesellschafter der Lucky Bird Pictures einer TV und Filmproduktionsfirma Seine Tochter lebt als Dokumentarfilmerin und Mediendozentin in Berlin Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Kunste in Berlin Filmografie Auswahl 1924 Roulette 1930 Nur am Rhein 1932 Annemarie die Braut der Kompanie 1932 Das Testament des Dr Mabuse 1934 Hundert Tage 1935 Das Madchen Johanna 1936 Intermezzo 1936 Moskau Shanghai 1936 Ritt in die Freiheit 1936 Die Frau des Anderen 1936 Savoy Hotel 217 1937 Das Schweigen im Walde 1937 Heiratsinstitut Ida und Co 1937 Gewitterflug zu Claudia 1938 Es leuchten die Sterne 1938 Am seidenen Faden 1938 Dreizehn Mann und eine Kanone 1938 Die Frau am Scheidewege 1938 Napoleon ist an allem schuld 1938 Scheidungsreise 1938 Mit versiegelter Order 1939 Verdacht auf Ursula 1939 Robert und Bertram 1939 Paradies der Junggesellen 1939 Kitty und die Weltkonferenz 1939 Ich verweigere die Aussage 1939 Der Stammbaum des Dr Pistorius 1939 Hurra Ich bin Papa 1939 Die Frau ohne Vergangenheit 1939 Die goldene Maske 1940 Der Herr im Haus 1940 Alles Schwindel 1940 Weisser Flieder 1940 Achtung Feind hort mit 1940 Golowin geht durch die Stadt 1940 Kleider machen Leute 1940 Tip auf Amalia 1940 Herz ohne Heimat 1940 Meine Tochter tut das nicht 1941 Alarm 1941 Immer nur Du 1941 Sein Sohn 1941 reitet fur Deutschland 1941 Sechs Tage Heimaturlaub 1942 Mit den Augen einer Frau 1942 Fronttheater 1942 Das grosse Spiel 1942 Das schwarze Schaf 1942 51 Augen der Liebe 1943 Die Hochstaplerin 1943 Liebespremiere 1943 Der ewige Klang 1943 Ein Mann mit Grundsatzen 1943 Zirkus Renz 1944 Ich hab von dir getraumt 1944 50 Vier Treppen rechts 1945 Der Fall Molander 1945 Leuchtende Schatten 1948 Der Herr vom andern Stern 1949 Tromba 1949 Die seltsame Geschichte des Brandner Kaspar 1949 Ich mach dich glucklich 1949 Nichts als Zufalle 1949 Wer bist du den ich liebe 1950 Der Geigenmacher von Mittenwald Regie 1950 Der Theodor im Fussballtor 1950 Eine Nacht im Separee 1950 Konigskinder 1950 Liebe auf Eis 1950 Die Sterne lugen nicht 1950 Sensation im Savoy 1951 Begierde 1951 Das spate Madchen 1951 In Munchen steht ein Hofbrauhaus 1951 Die Dame in Schwarz 1952 Haus des Lebens 1952 Der weissblaue Lowe 1952 Wir tanzen auf dem Regenbogen 1953 Kapt n Bay Bay 1953 Ehe fur eine Nacht 1953 Maske in Blau 1953 Heute nacht passiert s 1953 Der letzte Walzer 1953 Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt Regie 1954 Der treue Husar Regie 1954 Viktoria und ihr Husar Regie 1954 Schutzenliesel Regie 1955 Wenn der Vater mit dem Sohne 1955 Das frohliche Dorf Regie 1956 IA in Oberbayern 1956 Die Rosel vom Schwarzwald Regie 1956 Die schone Meisterin Regie 1957 Die Unschuld vom Lande Regie 1957 Gruss und Kuss vom Tegernsee Regie 1958 Mikosch der Stolz der Kompanie Regie 1958 Mein Madchen ist ein Postillion Regie 1958 Wenn Madchen ins Manover zieh n Regie 1958 Grafin Mariza Regie 1959 Mein Schatz komm mit ans blaue Meer Regie 1960 Der wahre Jakob Regie 1960 Willy der Privatdetektiv Regie 1961 Immer Arger mit dem Bett Regie 1961 Isola Bella 1962 Cafe Oriental Regie 1962 Wilde Wasser Regie 1964 Heiss weht der Wind 1964 Liebesgrusse aus Tirol 1965 Der unheimliche Monch 1965 Die fromme Helene 1965 Tante Frieda Neue Lausbubengeschichten 1965 Man soll den Onkel nicht vergiften 1966 Sperrbezirk 1966 Playgirl 1966 Lange Beine lange Finger 1966 Das Spukschloss im Salzkammergut 1966 Onkel Filser Allerneueste Lausbubengeschichten 1966 Der Komodienstadel Die Mieterhohung 1967 Der Monch mit der Peitsche 1967 Fast ein Held 1967 Dem Tater auf der Spur TV Serie Folge 1 Am Rande der Manege 1967 Liebesnachte in der Taiga 1967 Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn 1968 Stahlnetz Ein Toter zuviel 1968 Dem Tater auf der Spur TV Serie Folge 3 Schrott 1968 Die Lummel von der ersten Bank 1 Teil Zur Holle mit den Paukern 1968 Django Ein Sarg voll Blut Il momento di uccidere 1968 Das Kriminalmuseum Folge 40 Der Scheck 1968 Die Ente klingelt um 8 1968 Die Lummel von der ersten Bank 2 Teil Zum Teufel mit der Penne 1968 Babeck TV Serie 1969 Der Mann mit dem Glasauge 1969 Der Kommissar Folge 5 Ein Madchen meldet sich nicht mehr 1969 Klassenkeile 1969 Charley s Onkel 1969 Dem Tater auf der Spur TV Serie Folge 5 Familienarger 1969 Die Lummel von der ersten Bank 3 Teil Pepe der Paukerschreck 1969 Heintje Ein Herz geht auf Reisen 1969 Spion unter der Haube TV Serie 1969 Liebe durch die Hintertur 1969 Die Lummel von der ersten Bank 4 Teil Hurra die Schule brennt 1970 Frau Wirtin blast auch gern Trompete 1970 Die Herren mit der weissen Weste 1970 Heintje Einmal wird die Sonne wieder scheinen 1970 Das Stundenhotel von St Pauli 1970 Hilfe mich liebt eine Jungfrau 1970 Die Lummel von der ersten Bank 5 Teil Wir hau n die Pauker in die Pfanne 1970 Was ist denn bloss mit Willi los 1970 Die Feuerzangenbowle 1970 Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller 1970 Musik Musik da wackelt die Penne 1970 Die fleissigen Bienen vom frohlichen Bock 1971 Zwanzig Madchen und die Pauker 1971 Unser Willi ist der Beste 1971 Tante Trude aus Buxtehude 1971 Die Lummel von der ersten Bank 6 Teil Morgen fallt die Schule aus 1971 Wir hau n den Hauswirt in die Pfanne 1971 Jurgen Roland s St Pauli Report 1971 Die Kompanie der Knallkoppe 1972 Die Lummel von der ersten Bank 7 Teil Betragen ungenugend 1972 Dem Tater auf der Spur TV Serie Folge 13 Ohne Kranz und Blumen 1972 Die rote Dame La dama rossa uccide sette volte 1972 Michel muss mehr Mannchen machen 1972 Tatort Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer 1972 Dem Tater auf der Spur TV Serie Folge 14 Der Tod in der Maske 1973 Die Zwillinge vom Immenhof 1973 Der Exorzist The Exorcist 1973 Als Mutter streikte 1974 Magdalena vom Teufel besessen 1974 Karl May 1975 Derrick Zeichen der Gewalt 1975 Eurogang Die letzte Lieferung 1975 Bitte keine Polizei Oma Treller 1976 Im Lauf der Zeit 1976 Die Vertreibung aus dem Paradies 1976 Anita Drogemoller und die Ruhe an der Ruhr 1976 Tatort und dann ist Zahltag 1977 Der amerikanische Freund 1977 Gruppenbild mit Dame 1977 Suspiria 1977 Gefundenes Fressen 1977 Polizeiinspektion 1 TV Serie eine Folge 1977 Derrick Offene Rechnung 1978 Schoner Gigolo armer Gigolo 1978 Kalte Heimat 1978 Derrick Abendfrieden 1977 Ein Mann will nach oben 1978 Der Mann im Schilf 1978 Unternehmen Rentnerkommune 1979 Flamme empor 1979 Aktion Abendsonne 1979 Wunder einer Nacht 1979 Das verbotene Spiel 1979 Derrick Lena 1979 1982 Der Alte TV Serie funf Folgen 1980 Sternensommer 1980 Un Ruhestand 1980 St Pauli Landungsbrucken Fernsehserie eine Folge 1981 Der lebende Leichnam 1981 Vis a vis 1981 Sonne Wein und harte Nusse Die Sache mit dem seltenen Duft 1981 Tatort Der unsichtbare Gegner 1982 Die Krimistunde Fernsehserie Folge 3 Episode Verwirrung 1983 Das Traumschiff Kenia 1983 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Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 197 ff WeblinksLiteratur von und uber Rudolf Schundler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Schundler bei IMDb Rudolf Schundler bei filmportal de Rudolf Schundler bei cyranos ch Rudolf Schundler Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweiseRudolf Schundler Biografie In weltbild de Abgerufen am 5 November 2022 Der Spiegel 2 1959 vom 7 Januar Memento vom 6 Januar 2013 im Webarchiv archive today Klaus Nerger Das Grab von Rudolf Schundler In knerger de Abgerufen am 24 Marz 2022 Rudolf Schundler Archiv In adk de Akademie der Kunste abgerufen am 24 Marz 2022 Normdaten Person GND 1014476933 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no2010022897 VIAF 107412546 Wikipedia 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