Rudolf Werner Zießler 7 August 1934 in Morgenröthe Rautenkranz Vogtland 17 Dezember 2015 in Neudietendorf war ein deutsc
Rudolf Zießler

Rudolf Werner Zießler (* 7. August 1934 in Morgenröthe-Rautenkranz, Vogtland; † 17. Dezember 2015 in Neudietendorf) war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, von 1991 bis 1999 tätig als Landeskonservator von Thüringen.
Leben und Wirken
Rudolf Zießler studierte nach dem Abitur Kunstgeschichte an der Universität Greifswald. Er schloss das Studium 1957 mit einer Diplomarbeit über Bettelordenskirchen in Sachsen ab. Seit 1958 war er ununterbrochen in der Denkmalpflege tätig, zunächst in der Arbeitsstelle Dresden des . 1963 folgte er einem Ruf an die neu gegründete Arbeitsstelle Erfurt des Instituts für Denkmalpflege. Dieses war quasi die Vorgängerinstitution des heutigen Bereiches Bau- und Kunstdenkmalpflege des Thüringischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie. Zießler wurde Leiter der Abteilung Forschung. Gemeinsam mit dem Chefkonservator Hans Schoder, dessen Stellvertreter er später wurde, baute er eine moderne Fachinstitution für die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl auf – das Territorium des heutigen Freistaates Thüringen. 1976 wurde Zießler zum Hauptkonservator ernannt. Im Mai 1990 wurde Zießler Chefkonservator, seit Juli 1991 dann Landeskonservator Thüringens. Ihm kam nun die Aufgabe der Reorganisation der bisherigen Denkmalfachbehörde zum Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie zu. 1992 konnte dieses eigene Dienstgebäude beziehen, die frühere Artillerie-Kaserne B und die Neue Hauptwache der Zitadelle Petersberg in Erfurt.
Zießlers wissenschaftliche Verdienste wurden 1995 mit einer Honorarprofessur am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Jena gewürdigt. 1998 konnte Zießler in Erfurt noch die Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in Deutschland ausrichten. Diese stand unter dem Motto „Denkmalpflege und landesherrschaftliche Architektur“. Am 31. August 1999 trat Zießler in den Ruhestand.
Das Landesamt für Denkmalpflege schrieb rückblickend: „Nicht zuletzt Zießlers Pragmatismus ist zu verdanken, dass der thüringischen Denkmalpflege damals, trotz der begrenzten ökonomischen Möglichkeiten in der DDR herausragende denkmalpflegerische Leistungen gelangen“. Dazu gehörten die Restaurierungen von wertvollen Kircheninnenräumen, wie St. Andreas (Rudolstadt), Johanneskirche (Saalfeld), Marienkirche (Mühlhausen) und Stadtkirche St. Georg (Schmalkalden). Wichtige Partner waren die kirchlichen Bauämter, einschließlich von deren Möglichkeiten zur Beschaffung von Materialien, die nur gegen Devisen zu erhalten waren. Zießler, wie die anderen Mitarbeiter im Denkmalschutz in der DDR, mussten auf der anderen Seite ohne Einflussmöglichkeit miterleben, wie viele Dorfkirchen verfielen und in Erfurt, Gotha, Suhl und anderen thüringischen Städten ganze Innenstadtquartiere abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt wurden.
Zießlers wissenschaftliche Leistung lag insbesondere in der Forschung zur Polychromie in der Architektur. Seine entsprechenden Ergebnisse legte er in zahlreichen Publikationen und Beiträgen vor, die auch international Anerkennung fanden. Die Wiederherstellung von Raumfassungen und Farbigkeiten in Schloss Wilhelmsburg (Schmalkalden), in Kloster Rohr, Kloster Veßra und insbesondere den Thüringer Residenz- und Lustschlössern profitierten von Zießlers Arbeiten.
Die politische Wende 1989/90 brachte völlig neue Möglichkeiten zum Erhalt und zur Restaurierung wertvoller Bauten auch in Thüringen, die von Zießler als Landeskonservator engagiert genutzt wurden. In seine Amtszeit fallen jedoch auch der Abriss der Weimarhalle von 1931 und der Teufelstalbrücke von 1938 sowie die Entscheidung zum Abriss des historischen „Inselgebäudes“ von 1893 des Erfurter Hauptbahnhofs.
In Würdigung von Zießlers Verdiensten wurde die „Rudolf-Zießler-Ehrennadel“ gestiftet. Sie wird an Bürger verliehen, die sich um den Denkmalschutz und die Denkmalpflege in besonderer Weise und mit bürgerschaftlichem Engagement verdient gemacht haben.
Zießler war verheiratet (Ehefrau: Christa-Maria) und ist Vater zweier Kinder (Elke und Marc).
Publikationen
- Rudolf Zießler: Werkverzeichnis im Arbeitsheft 1/1994 des Thüringischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie. Diese Übersicht enthält 50 Publikationen, zum größten Teil mit Zießler als federführendem Autor.
Wegen seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung für Thüringen besonders genannt sei folgender Buchbeitrag:
- Rudolf Zießler: Bezirk Erfurt. Bezirk Gera. Bezirk Suhl. In: Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Eine Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der DDR. Hrsg. Götz Eckardt. Henschelverlag, Berlin 1978. 2. Band.
Weblinks
- Nachruf des Thüringer Landesamts für Denkmalpflege
Einzelnachweise
- Rudolf-Zießler-Ehrennadel - Denkmalverbund Thüringen e. V. Archiviert vom 12. Februar 2017; abgerufen am 11. Februar 2017. (nicht mehr online verfügbar) am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Zießler, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Zießler, Rudolf Werner (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger |
GEBURTSDATUM | 7. August 1934 |
GEBURTSORT | Morgenröthe-Rautenkranz, Vogtland |
STERBEDATUM | 17. Dezember 2015 |
STERBEORT | Neudietendorf |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Rudolf Werner Ziessler 7 August 1934 in Morgenrothe Rautenkranz Vogtland 17 Dezember 2015 in Neudietendorf war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger von 1991 bis 1999 tatig als Landeskonservator von Thuringen Leben und WirkenRudolf Ziessler studierte nach dem Abitur Kunstgeschichte an der Universitat Greifswald Er schloss das Studium 1957 mit einer Diplomarbeit uber Bettelordenskirchen in Sachsen ab Seit 1958 war er ununterbrochen in der Denkmalpflege tatig zunachst in der Arbeitsstelle Dresden des 1963 folgte er einem Ruf an die neu gegrundete Arbeitsstelle Erfurt des Instituts fur Denkmalpflege Dieses war quasi die Vorgangerinstitution des heutigen Bereiches Bau und Kunstdenkmalpflege des Thuringischen Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie Ziessler wurde Leiter der Abteilung Forschung Gemeinsam mit dem Chefkonservator Hans Schoder dessen Stellvertreter er spater wurde baute er eine moderne Fachinstitution fur die Bezirke Erfurt Gera und Suhl auf das Territorium des heutigen Freistaates Thuringen 1976 wurde Ziessler zum Hauptkonservator ernannt Im Mai 1990 wurde Ziessler Chefkonservator seit Juli 1991 dann Landeskonservator Thuringens Ihm kam nun die Aufgabe der Reorganisation der bisherigen Denkmalfachbehorde zum Thuringischen Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie zu 1992 konnte dieses eigene Dienstgebaude beziehen die fruhere Artillerie Kaserne B und die Neue Hauptwache der Zitadelle Petersberg in Erfurt Ziesslers wissenschaftliche Verdienste wurden 1995 mit einer Honorarprofessur am Lehrstuhl fur Kunstgeschichte der Universitat Jena gewurdigt 1998 konnte Ziessler in Erfurt noch die Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in Deutschland ausrichten Diese stand unter dem Motto Denkmalpflege und landesherrschaftliche Architektur Am 31 August 1999 trat Ziessler in den Ruhestand Das Landesamt fur Denkmalpflege schrieb ruckblickend Nicht zuletzt Ziesslers Pragmatismus ist zu verdanken dass der thuringischen Denkmalpflege damals trotz der begrenzten okonomischen Moglichkeiten in der DDR herausragende denkmalpflegerische Leistungen gelangen Dazu gehorten die Restaurierungen von wertvollen Kircheninnenraumen wie St Andreas Rudolstadt Johanneskirche Saalfeld Marienkirche Muhlhausen und Stadtkirche St Georg Schmalkalden Wichtige Partner waren die kirchlichen Bauamter einschliesslich von deren Moglichkeiten zur Beschaffung von Materialien die nur gegen Devisen zu erhalten waren Ziessler wie die anderen Mitarbeiter im Denkmalschutz in der DDR mussten auf der anderen Seite ohne Einflussmoglichkeit miterleben wie viele Dorfkirchen verfielen und in Erfurt Gotha Suhl und anderen thuringischen Stadten ganze Innenstadtquartiere abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt wurden Ziesslers wissenschaftliche Leistung lag insbesondere in der Forschung zur Polychromie in der Architektur Seine entsprechenden Ergebnisse legte er in zahlreichen Publikationen und Beitragen vor die auch international Anerkennung fanden Die Wiederherstellung von Raumfassungen und Farbigkeiten in Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden in Kloster Rohr Kloster Vessra und insbesondere den Thuringer Residenz und Lustschlossern profitierten von Ziesslers Arbeiten Die politische Wende 1989 90 brachte vollig neue Moglichkeiten zum Erhalt und zur Restaurierung wertvoller Bauten auch in Thuringen die von Ziessler als Landeskonservator engagiert genutzt wurden In seine Amtszeit fallen jedoch auch der Abriss der Weimarhalle von 1931 und der Teufelstalbrucke von 1938 sowie die Entscheidung zum Abriss des historischen Inselgebaudes von 1893 des Erfurter Hauptbahnhofs In Wurdigung von Ziesslers Verdiensten wurde die Rudolf Ziessler Ehrennadel gestiftet Sie wird an Burger verliehen die sich um den Denkmalschutz und die Denkmalpflege in besonderer Weise und mit burgerschaftlichem Engagement verdient gemacht haben Ziessler war verheiratet Ehefrau Christa Maria und ist Vater zweier Kinder Elke und Marc PublikationenRudolf Ziessler Werkverzeichnis im Arbeitsheft 1 1994 des Thuringischen Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie Diese Ubersicht enthalt 50 Publikationen zum grossten Teil mit Ziessler als federfuhrendem Autor Wegen seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung fur Thuringen besonders genannt sei folgender Buchbeitrag Rudolf Ziessler Bezirk Erfurt Bezirk Gera Bezirk Suhl In Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Eine Dokumentation der Schaden und Totalverluste auf dem Gebiet der DDR Hrsg Gotz Eckardt Henschelverlag Berlin 1978 2 Band WeblinksNachruf des Thuringer Landesamts fur DenkmalpflegeEinzelnachweiseRudolf Ziessler Ehrennadel Denkmalverbund Thuringen e V Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 12 Februar 2017 abgerufen am 11 Februar 2017 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Normdaten Person GND 123394260 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n82229990 VIAF 67372546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ziessler RudolfALTERNATIVNAMEN Ziessler Rudolf Werner vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 7 August 1934GEBURTSORT Morgenrothe Rautenkranz VogtlandSTERBEDATUM 17 Dezember 2015STERBEORT Neudietendorf