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Römerlager Olfen

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Das Römerlager Olfen ist ein über fünf Hektar großes römisches Militärlager aus augusteischer Zeit südwestlich des heutigen Ortes Olfen, Kreis Coesfeld, an der Lippe (Lupia).

Erforschung

Im Jahr 2008 entdeckten ehrenamtliche Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen bei Begehungen auf einem Acker bei Olfen römische Kupfermünzen. Davon informierte Archäologen setzten zur Nachsuche Metalldetektoren ein. Zu den ersten Oberflächenfunden gehörten drei römische Münzen sowie Fragmente von römischen Keramikgefäßen, wie Amphoren und Sigillatabehälter. Parallel dazu fand eine archäologische Prospektion zur nichtinvasiven Erkundung statt. Dazu zählten Luftbildaufnahmen und Magnometermessungen. Probegrabungen führten zu römischem Fundmaterial, aber nicht zum Auffinden eines Wehrgrabens. Der Verlauf des Grabens und zwei Ecken des Lagers konnten erst im Jahr 2011 auf Luftbildern anhand von Bewuchsmerkmalen erkannt werden. Daraufhin erfolgte noch im selben Jahr ein Suchschnitt, bei dem der 4,1 Meter breite und 1,6 Meter tiefe Lagergraben entdeckt wurde, der die Anlage als Spitzgraben umgab. Ebenso konnten die Fundamentspuren einer 2,2 Meter breiten Holz-Erde-Mauer festgestellt werden. Weitere im Jahre 2011 gemachte Einzelfunde römischer Keramik, über 100 Münzen und Gewandspangen, lassen eine Datierung des Lagers in die Zeit des Kaisers Augustus zu.

Lagerbeschreibung

Das Lager befand sich auf dem rechten Ufer der Lippe auf einer spornartigen Erhöhung, die sich bis zu 20 Meter über die Talaue erhebt. Von der erhöhten Lage aus, mit weiter Sicht über das Lippetal, kontrollierten die Römer in der Zeit von 11 bis 7 v. Chr. eine an dieser Stelle befindliche Furt im Fluss. Das Lager hatte eine Ausdehnung von ungefähr 240 × 250 Metern. Es ist mit etwa 5,4 Hektar Fläche im Vergleich zu anderen römischen Lagern an der Lippe eine kleinere Anlage mit festen Baustrukturen.

Die Größe des Lagers, die Beschaffenheit der Holz-Erde-Mauer und die Lage an der Lippe lassen darauf schließen, dass es sich um ein Versorgungslager handelte, also eine Anlage, in der Nachschub vorrätig gehalten und gleichzeitig der Lippe-Übergang kontrolliert wurde. Das Lager Olfen könnte als Etappenstation zu den etwa 25 Kilometer entfernten Standorten Römerlager Beckinghausen und Römerlager Oberaden gedient haben. Die Römer versorgten ihre Truppen hauptsächlich über den Wasserweg – hierzu mussten die Schiffe allerdings die Lippe flussaufwärts getreidelt, das heißt, vom Ufer aus von Menschen oder Zugtieren gegen den Strom gezogen werden. Niedrigwasser an der Lippefurt bei Olfen konnte eine Weiterfahrt für die Plattbodenschiffe verhindern und eine Zwischenlagerung der Waren erfordern. Maximal zwei Kohorten, ungefähr 1000 Legionäre, könnten in Olfen stationiert gewesen sein – bis das Lager vermutlich nach rund vier Jahren wieder aufgegeben wurde.

Nach Einschätzung des Archäologen Michael Rind besaß das Lager Olfen während der Drusus-Feldzüge in Germanien strategisch größte Bedeutung.

Literatur

  • Bettina Tremmel: Olfen-Sülsen. Ein neues Römerlager aus der Zeit der Drususfeldzüge. In: Archäologie in Westfalen-Lippe, 2011 (2012), S. 86–89, (Online, pdf)
  • Christoph Grünewald: Römer und Germanen. In: W. Frese (Hrsg.) Geschichte der Stadt Olfen, (Bielefeld 2011), S. 43–55, ISBN 978-3-89534-889-1.
  • Peter Kracht: Olfen In: Antike Welt, 2009, Heft 6, S. 6, (kurze Wiedergabe der PM vom 6. Januar 2009).
  • Bettina Tremmel: Olfen-Sülsen: Ein neues Römerlager aus der Zeit der Drususfeldzüge. Nachschubstation an der West-Ost-Route vom Rhein nach Oberaden. In: Jahrbuch Westfalen, 2013 (2012), S. 13–17, ISBN 9783402158197.
  • Bettina Tremmel: Olfen-Sülsen: Ein neues Römerlager aus der Zeit der Drususfeldzüge. In: Varus-Kurier, 14, 2012, S. 24–25. (Online, pdf)
  • Bettina Tremmel: Die Römer im Kreis Coesfeld. In: Deutsche Landkreise im Porträt. Kreis Coesfeld, (Coesfeld 2012), S. 30–33, ISBN 978-3-88363-344-2.
  • H. Zeiß: Der Latènehelm von Olfen In: Bodenaltertümer Westfalens 3. Westfalen 19, 1934, S. 117–178.

Weblinks

  • Berthold Seewald: Drusus' Römerlager kommt an der Lippe ans Licht in: Die Welt vom 26. Oktober 2011
  • Video zum Römerlager Olfen der LWL-Archäologie für Westfalen (4:59 Minuten)
  • Römerlager in Olfen schließt Forschungs-Lücke in: Ruhr Nachrichten vom 25. Oktober 2011
  • Ulrike Kusak: Nach Sensationsfund fehlt das Geld für Grabungen in: Ruhr Nachrichten vom 6. Dezember 2014

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des LWL vom 25. Oktober 2011
Kastelle in der Germania Magna

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51.6869444444447.3566666666667Koordinaten: 51° 41′ 13″ N, 7° 21′ 24″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 11:29

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Das Romerlager Olfen ist ein uber funf Hektar grosses romisches Militarlager aus augusteischer Zeit sudwestlich des heutigen Ortes Olfen Kreis Coesfeld an der Lippe Lupia Das Romerlager Olfen lag an der Lippe Lupia ErforschungIm Jahr 2008 entdeckten ehrenamtliche Mitarbeiter der LWL Archaologie fur Westfalen bei Begehungen auf einem Acker bei Olfen romische Kupfermunzen Davon informierte Archaologen setzten zur Nachsuche Metalldetektoren ein Zu den ersten Oberflachenfunden gehorten drei romische Munzen sowie Fragmente von romischen Keramikgefassen wie Amphoren und Sigillatabehalter Parallel dazu fand eine archaologische Prospektion zur nichtinvasiven Erkundung statt Dazu zahlten Luftbildaufnahmen und Magnometermessungen Probegrabungen fuhrten zu romischem Fundmaterial aber nicht zum Auffinden eines Wehrgrabens Der Verlauf des Grabens und zwei Ecken des Lagers konnten erst im Jahr 2011 auf Luftbildern anhand von Bewuchsmerkmalen erkannt werden Daraufhin erfolgte noch im selben Jahr ein Suchschnitt bei dem der 4 1 Meter breite und 1 6 Meter tiefe Lagergraben entdeckt wurde der die Anlage als Spitzgraben umgab Ebenso konnten die Fundamentspuren einer 2 2 Meter breiten Holz Erde Mauer festgestellt werden Weitere im Jahre 2011 gemachte Einzelfunde romischer Keramik uber 100 Munzen und Gewandspangen lassen eine Datierung des Lagers in die Zeit des Kaisers Augustus zu LagerbeschreibungDas Lager befand sich auf dem rechten Ufer der Lippe auf einer spornartigen Erhohung die sich bis zu 20 Meter uber die Talaue erhebt Von der erhohten Lage aus mit weiter Sicht uber das Lippetal kontrollierten die Romer in der Zeit von 11 bis 7 v Chr eine an dieser Stelle befindliche Furt im Fluss Das Lager hatte eine Ausdehnung von ungefahr 240 250 Metern Es ist mit etwa 5 4 Hektar Flache im Vergleich zu anderen romischen Lagern an der Lippe eine kleinere Anlage mit festen Baustrukturen Die Drusus Feldzuge in den Jahren 12 und 11 v Chr Die Grosse des Lagers die Beschaffenheit der Holz Erde Mauer und die Lage an der Lippe lassen darauf schliessen dass es sich um ein Versorgungslager handelte also eine Anlage in der Nachschub vorratig gehalten und gleichzeitig der Lippe Ubergang kontrolliert wurde Das Lager Olfen konnte als Etappenstation zu den etwa 25 Kilometer entfernten Standorten Romerlager Beckinghausen und Romerlager Oberaden gedient haben Die Romer versorgten ihre Truppen hauptsachlich uber den Wasserweg hierzu mussten die Schiffe allerdings die Lippe flussaufwarts getreidelt das heisst vom Ufer aus von Menschen oder Zugtieren gegen den Strom gezogen werden Niedrigwasser an der Lippefurt bei Olfen konnte eine Weiterfahrt fur die Plattbodenschiffe verhindern und eine Zwischenlagerung der Waren erfordern Maximal zwei Kohorten ungefahr 1000 Legionare konnten in Olfen stationiert gewesen sein bis das Lager vermutlich nach rund vier Jahren wieder aufgegeben wurde Nach Einschatzung des Archaologen Michael Rind besass das Lager Olfen wahrend der Drusus Feldzuge in Germanien strategisch grosste Bedeutung LiteraturBettina Tremmel Olfen Sulsen Ein neues Romerlager aus der Zeit der Drususfeldzuge In Archaologie in Westfalen Lippe 2011 2012 S 86 89 Online pdf Christoph Grunewald Romer und Germanen In W Frese Hrsg Geschichte der Stadt Olfen Bielefeld 2011 S 43 55 ISBN 978 3 89534 889 1 Peter Kracht Olfen In Antike Welt 2009 Heft 6 S 6 kurze Wiedergabe der PM vom 6 Januar 2009 Bettina Tremmel Olfen Sulsen Ein neues Romerlager aus der Zeit der Drususfeldzuge Nachschubstation an der West Ost Route vom Rhein nach Oberaden In Jahrbuch Westfalen 2013 2012 S 13 17 ISBN 9783402158197 Bettina Tremmel Olfen Sulsen Ein neues Romerlager aus der Zeit der Drususfeldzuge In Varus Kurier 14 2012 S 24 25 Online pdf Bettina Tremmel Die Romer im Kreis Coesfeld In Deutsche Landkreise im Portrat Kreis Coesfeld Coesfeld 2012 S 30 33 ISBN 978 3 88363 344 2 H Zeiss Der Latenehelm von Olfen In Bodenaltertumer Westfalens 3 Westfalen 19 1934 S 117 178 WeblinksBerthold Seewald Drusus Romerlager kommt an der Lippe ans Licht in Die Welt vom 26 Oktober 2011 Video zum Romerlager Olfen der LWL Archaologie fur Westfalen 4 59 Minuten Romerlager in Olfen schliesst Forschungs Lucke in Ruhr Nachrichten vom 25 Oktober 2011 Ulrike Kusak Nach Sensationsfund fehlt das Geld fur Grabungen in Ruhr Nachrichten vom 6 Dezember 2014EinzelnachweisePressemitteilung des LWL vom 25 Oktober 2011Kastelle in der Germania Magna Flevum Marschlager Ermelo Romerlager Holsterhausen Aliso Romerlager Haltern Romerlager Olfen Romerlager Beckinghausen Romerlager Bielefeld Sennestadt Romerlager Oberaden Romerlager Kneblinghausen Romerlager Anreppen Romerlager Porta Westfalica Romerlager Hedemunden Romerlager Limburg Romerlager Oberbrechen Romerlager Lahnau Dorlar Romerlager Marktbreit Romisches Marschlager bei Hachelbich Romisches Marschlager von Wilkenburg 51 686944444444 7 3566666666667 Koordinaten 51 41 13 N 7 21 24 O

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