Der Südliche Zwergwal Balaenoptera bonaerensis ist eine Art der Furchenwale die in den großen Weltmeeren auf der Südhemi
Südlicher Zwergwal

Der Südliche Zwergwal (Balaenoptera bonaerensis) ist eine Art der Furchenwale, die in den großen Weltmeeren auf der Südhemisphäre der Erde zwischen 20° und 65°S lebt.
Südlicher Zwergwal | ||||||||||||
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Südlicher Zwergwal (Balaenoptera bonaerensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Balaenoptera bonaerensis | ||||||||||||
Burmeister, 1867 |
Merkmale
Der Südliche Zwergwal wird 7,2 bis 10,7 Meter lang, 5,8 bis 9,1 t schwer und ist damit kräftiger und größer als der Nördliche Zwergwal. Weibchen können bis zu einen Meter länger werden als die Männchen. Der Körper ist schlank und stromlinienförmig, die auf dem hinteren Körperdrittel sitzende Finne relativ hoch, sichelförmig und beim Schwimmen nur kurz an der Wasseroberfläche sichtbar. Die Schnauze ist spitz, der Oberkiefer von oben gesehen dreieckig und trägt in der Mitte eine scharfe Rostrumleiste.
Der Rücken ist dunkelgraubraun, fast schwarz erscheinend, die Seiten blaugrau, der Bauch heller. Der Übergang zwischen dunklem Rücken und den Körperseiten ist wellenförmig und verschwommen. Hinter dem Kopf können sich oberhalb der Flipper einige helle Winkel zeigen, die in der Natur aber nur bei guter Sicht zu sehen sind. Die oberseits dunklen Flipper besitzen weiße Vorderkanten.
Die Barten des vorderen rechten Kiefers sind weiß, die übrigen Barten sind dunkel. Damit sind die Barten des Südlichen Zwergwals im Unterschied zu denen anderer Bartenwalen asymmetrisch gefärbt.
Verbreitung
Der Südliche Zwergwal lebt auf der Südhalbkugel der Erde, vor allem zwischen 20° und 65°S. Die größten Bestände finden sich im Südatlantik und im südlichen Indischen Ozean, weniger häufig ist die Art im Südpazifik. Die Tiere wandern zwischen äquatornahen Regionen, wo sie sich vor allem in flachen Küstengewässern aufhalten und der Antarktis. Wahrscheinlich trennen sich die Geschlechter dabei zeitweise. Die Fortpflanzung findet im Winter zwischen 10° und 30°S statt. Im Sommer ziehen die Wale in die Futtergründe der Antarktis. Während einige Individuen sich dabei nur bis zum 42°S bewegen, wandern andere bis in das Rossmeer (72°S).
Lebensweise
Der Südliche Zwergwal lebt einzeln oder in lockeren Gruppen, die manchmal hunderte von Tieren umfassen können. Er ernährt sich von pelagischen Krebstieren und von kleinen Schwarmfischen, in der Antarktis vor allem von Krill. Die lange Paarungszeit der Südlichen Zwergwale liegt im Südwinter und reicht von Juni bis Dezember (Kernzeit August bis September). Das Walkalb wird nach einer Tragzeit von etwa 14 Monaten mit einer Länge von 2,4 bis 2,8 Meter vom späten Mai bis August vor allem in wärmeren Gewässern geboren.
Oberflächenverhalten
Beim Auftauchen der Südlichen Zwergwale erscheint zunächst der Kopf in einem niedrigen Winkel, dann der Blas. Die Finne wird erst nach dem Verschwinden des Blas sichtbar. Das Abtauchen geschieht mit einer hohen Rollbewegung. Vor dem tiefen Tauchen stellt sich der Südliche Zwergwal fast senkrecht und zeigt dabei Schwanzstiel und Finne, aber keinen Flukenschlag. Er kann mindestens 15 Minuten tauchen. Der Blas steigt senkrecht empor, ist säulenförmig, mittelhoch (2–3 Meter) und schwach aber gut sichtbar. Ein Wal bläst etwa 5 bis 8 Mal in Abständen von weniger als einer Minute. Gegenüber kleinen Booten ist der Südliche Zwergwal neugierig.
Bio-Duck
Der Südliche Zwergwal ist für das verantwortlich, welches vorwiegend im südlichen Winter vorkommt. Dieses Geräusch wurde zum ersten Mal in den 1960er Jahren mit Hilfe eines Sonars der Oberon-Klasse entdeckt und bio-duck genannt, da es an eine schnatternde Ente erinnerte. Die Quelle des Geräuschs blieb bis zum Jahr 2014 unbekannt.
Systematik
Der Südliche Zwergwal wurde bereits 1867 durch den deutschen Naturwissenschaftler Hermann Burmeister beschrieben. In den meisten Veröffentlichungen vor 1990 ging man jedoch von einer einzigen, weltweit lebenden Zwergwalart aus (Balaenoptera acutorostrata) und die südliche Population wurde als konspezifisch mit der nördlichen angesehen. Seit 2000 registrierte das Scientific Committee der International Whaling Commission (IWC) den Südlichen Zwergwal als eigenständige Art, die vom Nördlichen Zwergwal (Balaenoptera acutorostrata) und dessen die Südhalbkugel bewohnende noch kleinerer Zwergpopulation getrennt ist. Beide Zwergwalarten bilden wahrscheinlich die Schwestergruppe zu den übrigen Balaenoptera-Arten.
Gefährdung
Die Gesamtpopulation des Südlichen Zwergwals geht in die Hunderttausende. Die IUCN führt die Art in der Kategorie Near Threatened (potenziell gefährdet). Der Bestand in den Jahren 1986–1991 wird von der IWC auf 720.000 Tiere geschätzt, von 1993 bis 2002 auf 515.000 Tiere, allerdings überlappen sich die Konfidenzintervalle der Schätzungen. Die IWC konnte keine eindeutigen Gründe für den Rückgang der Population finden. Es gibt Hinweise, dass die Population vor dem Beginn des Walfangs größer war als die der letzten Jahre, aber auch Hinweise auf eine gleichbleibende oder größere Population.
Literatur
- Hadoram Shirihai und Brett Jarett: Meeressäuger. Franckh-Kosmos Verlags GmbH, 2008, ISBN 978-3-440-11277-9.
Weblinks
- Balaenoptera bonaerensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Reilly, S.B., Bannister, J.L., Best, P.B., Brown, M., Brownell Jr., R.L., Butterworth, D.S., Clapham, P.J., Cooke, J., Donovan, G.P., Urbán, J. & Zerbini, A.N., 2008. Abgerufen am 17. April 2012.
- Jan Dönges: Die kleinstmöglichen Giganten der Meere in Spektrum.de vom 13. März 2023
Einzelnachweise
- David Matthews, Rod Macleod, Robert D. McCauley: Bio-Duck Activity in the Perth Canyon. An Automatic Detection Algorithm. (pdf) 5. November 1004, S. 1, abgerufen am 31. Mai 2014 (englisch).
- Denise Risch, Nicholas J. Gales, Jason Gedamke, Lars Kindermann, Douglas P. Nowacek, Andrew J. Read, Ursula Siebert, Ilse C. Van Opzeeland, Sofie M. Van Parijs, Ari S. Friedlaender: Mysterious bio-duck sound attributed to the Antarctic minke whale (Balaenoptera bonaerensis). Abgerufen am 31. Mai 2014.
- Jennifer A. Jackson: Phylogenetics of Baleen Whales. doi:10.1002/9780470015902.a0022870
- J.G. Cooke, A.N. Zerbini, B.L. Taylor: Balaenoptera bonaerensis. In: IUCN (Hrsg.): The IUCN Red List of Threatened Species. 2. Januar 2018, doi:10.2305/iucn.uk.2018-1.rlts.t2480a50350661.en.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Sudliche Zwergwal Balaenoptera bonaerensis ist eine Art der Furchenwale die in den grossen Weltmeeren auf der Sudhemisphare der Erde zwischen 20 und 65 S lebt Sudlicher ZwergwalSudlicher Zwergwal Balaenoptera bonaerensis SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Wale Cetacea Unterordnung Bartenwale Mysticeti Familie Furchenwale Balaenopteridae Gattung BalaenopteraArt Sudlicher ZwergwalWissenschaftlicher NameBalaenoptera bonaerensisBurmeister 1867MerkmaleDer Sudliche Zwergwal wird 7 2 bis 10 7 Meter lang 5 8 bis 9 1 t schwer und ist damit kraftiger und grosser als der Nordliche Zwergwal Weibchen konnen bis zu einen Meter langer werden als die Mannchen Der Korper ist schlank und stromlinienformig die auf dem hinteren Korperdrittel sitzende Finne relativ hoch sichelformig und beim Schwimmen nur kurz an der Wasseroberflache sichtbar Die Schnauze ist spitz der Oberkiefer von oben gesehen dreieckig und tragt in der Mitte eine scharfe Rostrumleiste Der Rucken ist dunkelgraubraun fast schwarz erscheinend die Seiten blaugrau der Bauch heller Der Ubergang zwischen dunklem Rucken und den Korperseiten ist wellenformig und verschwommen Hinter dem Kopf konnen sich oberhalb der Flipper einige helle Winkel zeigen die in der Natur aber nur bei guter Sicht zu sehen sind Die oberseits dunklen Flipper besitzen weisse Vorderkanten Die Barten des vorderen rechten Kiefers sind weiss die ubrigen Barten sind dunkel Damit sind die Barten des Sudlichen Zwergwals im Unterschied zu denen anderer Bartenwalen asymmetrisch gefarbt VerbreitungDer Sudliche Zwergwal lebt auf der Sudhalbkugel der Erde vor allem zwischen 20 und 65 S Die grossten Bestande finden sich im Sudatlantik und im sudlichen Indischen Ozean weniger haufig ist die Art im Sudpazifik Die Tiere wandern zwischen aquatornahen Regionen wo sie sich vor allem in flachen Kustengewassern aufhalten und der Antarktis Wahrscheinlich trennen sich die Geschlechter dabei zeitweise Die Fortpflanzung findet im Winter zwischen 10 und 30 S statt Im Sommer ziehen die Wale in die Futtergrunde der Antarktis Wahrend einige Individuen sich dabei nur bis zum 42 S bewegen wandern andere bis in das Rossmeer 72 S LebensweiseDer Sudliche Zwergwal lebt einzeln oder in lockeren Gruppen die manchmal hunderte von Tieren umfassen konnen Er ernahrt sich von pelagischen Krebstieren und von kleinen Schwarmfischen in der Antarktis vor allem von Krill Die lange Paarungszeit der Sudlichen Zwergwale liegt im Sudwinter und reicht von Juni bis Dezember Kernzeit August bis September Das Walkalb wird nach einer Tragzeit von etwa 14 Monaten mit einer Lange von 2 4 bis 2 8 Meter vom spaten Mai bis August vor allem in warmeren Gewassern geboren OberflachenverhaltenBeim Auftauchen der Sudlichen Zwergwale erscheint zunachst der Kopf in einem niedrigen Winkel dann der Blas Die Finne wird erst nach dem Verschwinden des Blas sichtbar Das Abtauchen geschieht mit einer hohen Rollbewegung Vor dem tiefen Tauchen stellt sich der Sudliche Zwergwal fast senkrecht und zeigt dabei Schwanzstiel und Finne aber keinen Flukenschlag Er kann mindestens 15 Minuten tauchen Der Blas steigt senkrecht empor ist saulenformig mittelhoch 2 3 Meter und schwach aber gut sichtbar Ein Wal blast etwa 5 bis 8 Mal in Abstanden von weniger als einer Minute Gegenuber kleinen Booten ist der Sudliche Zwergwal neugierig Bio DuckDer Sudliche Zwergwal ist fur das verantwortlich welches vorwiegend im sudlichen Winter vorkommt Dieses Gerausch wurde zum ersten Mal in den 1960er Jahren mit Hilfe eines Sonars der Oberon Klasse entdeckt und bio duck genannt da es an eine schnatternde Ente erinnerte Die Quelle des Gerauschs blieb bis zum Jahr 2014 unbekannt SystematikDer Sudliche Zwergwal wurde bereits 1867 durch den deutschen Naturwissenschaftler Hermann Burmeister beschrieben In den meisten Veroffentlichungen vor 1990 ging man jedoch von einer einzigen weltweit lebenden Zwergwalart aus Balaenoptera acutorostrata und die sudliche Population wurde als konspezifisch mit der nordlichen angesehen Seit 2000 registrierte das Scientific Committee der International Whaling Commission IWC den Sudlichen Zwergwal als eigenstandige Art die vom Nordlichen Zwergwal Balaenoptera acutorostrata und dessen die Sudhalbkugel bewohnende noch kleinerer Zwergpopulation getrennt ist Beide Zwergwalarten bilden wahrscheinlich die Schwestergruppe zu den ubrigen Balaenoptera Arten GefahrdungDie Gesamtpopulation des Sudlichen Zwergwals geht in die Hunderttausende Die IUCN fuhrt die Art in der Kategorie Near Threatened potenziell gefahrdet Der Bestand in den Jahren 1986 1991 wird von der IWC auf 720 000 Tiere geschatzt von 1993 bis 2002 auf 515 000 Tiere allerdings uberlappen sich die Konfidenzintervalle der Schatzungen Die IWC konnte keine eindeutigen Grunde fur den Ruckgang der Population finden Es gibt Hinweise dass die Population vor dem Beginn des Walfangs grosser war als die der letzten Jahre aber auch Hinweise auf eine gleichbleibende oder grossere Population LiteraturHadoram Shirihai und Brett Jarett Meeressauger Franckh Kosmos Verlags GmbH 2008 ISBN 978 3 440 11277 9 WeblinksCommons Balaenoptera bonaerensis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Balaenoptera bonaerensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Reilly S B Bannister J L Best P B Brown M Brownell Jr R L Butterworth D S Clapham P J Cooke J Donovan G P Urban J amp Zerbini A N 2008 Abgerufen am 17 April 2012 Jan Donges Die kleinstmoglichen Giganten der Meere in Spektrum de vom 13 Marz 2023EinzelnachweiseDavid Matthews Rod Macleod Robert D McCauley Bio Duck Activity in the Perth Canyon An Automatic Detection Algorithm pdf 5 November 1004 S 1 abgerufen am 31 Mai 2014 englisch Denise Risch Nicholas J Gales Jason Gedamke Lars Kindermann Douglas P Nowacek Andrew J Read Ursula Siebert Ilse C Van Opzeeland Sofie M Van Parijs Ari S Friedlaender Mysterious bio duck sound attributed to the Antarctic minke whale Balaenoptera bonaerensis Abgerufen am 31 Mai 2014 Jennifer A Jackson Phylogenetics of Baleen Whales doi 10 1002 9780470015902 a0022870 J G Cooke A N Zerbini B L Taylor Balaenoptera bonaerensis In IUCN Hrsg The IUCN Red List of Threatened Species 2 Januar 2018 doi 10 2305 iucn uk 2018 1 rlts t2480a50350661 en