Schleuse PlötzenseeUnterhaupt mit Stemmtoren Unterhaupt mit StemmtorenLageSchleuse Plötzensee Berlin Koordinaten 52 32 3
Schleuse Plötzensee

Schleuse Plötzensee | ||
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Unterhaupt mit Stemmtoren | ||
Lage | ||
| ||
Koordinaten | 52° 32′ 36″ N, 13° 19′ 25″ O | |
Land: | Deutschland | |
Ort: | Berlin | |
Gewässer: | Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal | |
Gewässerkilometer: | km 7,45 | |
Daten | ||
Eigentümer: | Bund | |
Zuständiges WSA: | Spree-Havel, Außenbezirk Spandau | |
Planungsbeginn: | 1906 | |
Bauzeit: | 1908 bis 1912 | |
Betriebsbeginn: | 1912 | |
Umbau: | 1927 | |
Stilllegung: | Südkammer nicht in Betrieb | |
Schleuse | ||
Typ: | Binnenschleuse | |
Kategorie: | Kammerschleuse | |
Wird gesteuert von: | Schichtleiter vom Steuerstand auf Mitteldamm | |
Nutzlänge: | Nordkammer:67,20 m Südkammer:67,20 m | |
Nutzbreite: | Nordkammer:10,00 m Südkammer:67,20 m | |
Durchschnittliche Fallhöhe: | 0,70 m | |
Obertor: | Klapptore | |
Untertor: | Stemmtore | |
Sonstiges | ||
Zugehöriges Wehr: | kein Wehr |
Die Schleuse Plötzensee (
) ist eine Schiffsschleuse am Kilometer 7,45 des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals in Berlin. Sie befindet sich im Ortsteil Charlottenburg-Nord des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Doppelkammerschleuse verbindet den höheren Wasserspiegel der Oberhavel und des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals mit dem niedrigeren Wasserspiegel der Spreehaltung zwischen der Mühlendammschleuse und der Schleuse Charlottenburg. Sie teilt die Wasserstraße in eine etwa acht Kilometer lange Havel- und eine etwa vier Kilometer lange Spreehaltung. Zuständig für Betrieb und Unterhaltung ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel.Geschichte
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde als Folge des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Region eine direkte Wasserstraßenverbindung zwischen den damals noch eigenständigen Städten Berlin und Spandau immer dringender. Verschiedene Gründe, wie die zum einen schwierige Schifffahrt auf der unregulierten Unterspree, bevor das Wehr und die ersten beiden Schleusenkammern der Schleuse Charlottenburg gebaut wurden, und der Wunsch nach einer Verkürzung des Fahrweges zum Finowkanal und zur Oder führten zwischen 1847 und 1859 zum Bau der damals noch Spandauer Canal genannten Wasserstraße. Der Verkehr zwischen Berlin und den östlichen Landesteilen Preußens in Richtung Finowkanal sollte erleichtert werden. Die neugeschaffene direkte Kanalverbindung verkürzte den Weg um etwa sechs Kilometer, indem sie den stark gewundenen Unterlauf der Spree umging. Der 12,20 km lange Schifffahrtskanal, der im Wesentlichen die gleiche Querschnittsgestaltung wie der im Jahre 1850 eröffnete Landwehrkanal erhielt, war für Finowmaßschiffe mit Abmaßen von 40,20 m Länge, 4,60 m Breite und einer Tragfähigkeit bis 170 Tonnen ausgelegt. Diese Maße waren letztlich vorgegeben durch die Abmessungen der Schleusen des Finow-Kanals.
Erste Schleuse
Die erste Schleuse Plötzensee befand sich am damaligen Kilometer 7,99 (52° 32′ 27,6″ N, 13° 19′ 50,2″ O ) der neugeschaffenen Wasserstraßenverbindung zwischen Spree und Havel westlich der Seestraßenbrücke (ab 1859 Nördliche Seestraßenbrücke). Die Schleusenkammer entstand als Schleppzugschleuse für Finowmaß mit versetzten Häuptern von 47,50 m Länge und 6,04 m Torweite. Die Kammer selber war etwa zehn Meter breit, sodass zwei Kähne gleichzeitig geschleust werden konnten.
Im Normalfall liegt der an der Staustufe der Schleuse Spandau angestaute Wasserspiegel der oberen Havelhaltung höher als der der Spree. Damals kam es bei Hochwassersituationen vor, dass der Wasserstand der unregulierten Unterspree, die Schleuse und das Wehr Charlottenburg gab es noch nicht, höher lag als der Havelwasserstand in der Haltung der Oberhavel. Aus diesem Grund erhielt die erste Schleuse Plötzensee für ihre Kammer bidirektionale Stemmtore, doppelte Stemmtore mit entgegengesetzter Stemmung, um sowohl die Havel- als auch die Spreehaltung gegeneinander abwehren zu können. Nach der Regulierung der Unterspree und dem Bau des Wehres und der Schleusen in Charlottenburg in den Jahren 1882–1885 konnte auf diese Sicherheitsmaßnahme verzichtet werden, sodass die entgegengesetzt wirkenden Doppeltore entfielen.
Neubau der Schleuse
Mit königlicher Verordnung von 1906 wurde für die Herstellung des Großschifffahrtsweges Berlin-Stettin ein königliches Hauptbauamt mit Sitz in Potsdam eingerichtet. Der offizielle Baubeginn für den Großschifffahrtsweg erfolgte am 19. September 1906 mit dem ersten Spatenstich am Durchstich von Criewen nach Schwedt. Neben Plötzensee und Spandau waren die dortigen Schleusenanlagen aus dem 19. Jahrhundert durch eine Doppelschleuse in Plötzensee bzw. eine Einkammerschleuse in Spandau für 600-Tonnen-Schiffe zu ersetzen. Ein zusätzlicher Durchstich zum Charlottenburger Verbindungskanal entstand südlich, von der Südlichen Seestraßenbrücke überspannt.
Die neue Doppelkammerschleuse Plötzensee wurde 1912 für die Schifffahrt freigegeben. Die Schleusenkammern erhielten angepasst an das Plauer Maßschiff eine nutzbare Länge von 67,20 m, eine Breite von 10,00 m sowie eine Drempeltiefe von 3,00 m. Das Bauwerk wurde auf Holzpfählen gegründet. Die Sohle entstand aus durchlässigem Großpflaster. Kammerwände und Schleusenhäupter wurden aus Beton erbaut und teilweise verklinkert. Um das Jahr 1927 wurden die hölzernen Tore durch Stahltore ersetzt. Die Südkammer der Schleusenanlage in Plötzensee ist nicht in Betrieb (Stand: 2024).
Bilder und Karten
- Wasserstraßen in Berlin um 1855
- Lage der ersten Schleuse Plötzensee
- Plan des Westhafens mit neuem Stichkanal unter Südlicher Seestraßenbrücke
- Geschichte der Schleuse
- Südkammer links, Nordkammer rechts, Unterwasser westhafenseitig
- Stemmtor Nordkammer zum Unterwasser
- Klapptor Nordkammer zum Oberwasser
- Bidirektionales Stemmtor, Beispielbild
Literatur
- Werner Natzschka: Berlin und seine Wasserstraßen. Duncker & Humblot, Berlin 1971, ISBN 3-428-02374-9.
- H.-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-344-00115-9, S. 115–118, 138.
- Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V. WESKA (Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender), Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort. OCLC 48960431
- Rudolf Schwab, Wolfgang Becker: Jahrbuch der Hafentechnischen Gesellschaft Zweiundvierzigster Band 1987. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1988, ISBN 3-540-18815-0.
Karten
- Folke Stender: Redaktion Sportschifffahrtskarten Binnen 1. Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
- W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000. Band 4. Herausgeber: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR, Berlin 1988, OCLC 830889996.
Weblinks
- Schleuse Plötzensee, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel
- Schleuse Plötzensee ( vom 5. Februar 2020 im Internet Archive), WSA Berlin (PDF, 376 kB)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Schleuse PlotzenseeUnterhaupt mit Stemmtoren Unterhaupt mit StemmtorenLageSchleuse Plotzensee Berlin Koordinaten 52 32 36 N 13 19 25 O 52 543405 13 323578 Koordinaten 52 32 36 N 13 19 25 OLand Deutschland DeutschlandOrt BerlinGewasser Berlin Spandauer SchifffahrtskanalGewasserkilometer km 7 45DatenEigentumer BundZustandiges WSA Spree Havel Aussenbezirk SpandauPlanungsbeginn 1906Bauzeit 1908 bis 1912Betriebsbeginn 1912Umbau 1927Stilllegung Sudkammer nicht in BetriebSchleuseTyp BinnenschleuseKategorie KammerschleuseWird gesteuert von Schichtleiter vom Steuerstand auf MitteldammNutzlange Nordkammer 67 20 m Sudkammer 67 20 mNutzbreite Nordkammer 10 00 m Sudkammer 67 20 mDurchschnittliche Fallhohe 0 70 mObertor KlapptoreUntertor StemmtoreSonstigesZugehoriges Wehr kein Wehr Die Schleuse Plotzensee ist eine Schiffsschleuse am Kilometer 7 45 des Berlin Spandauer Schifffahrtskanals in Berlin Sie befindet sich im Ortsteil Charlottenburg Nord des Berliner Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf Die Doppelkammerschleuse verbindet den hoheren Wasserspiegel der Oberhavel und des Berlin Spandauer Schifffahrtskanals mit dem niedrigeren Wasserspiegel der Spreehaltung zwischen der Muhlendammschleuse und der Schleuse Charlottenburg Sie teilt die Wasserstrasse in eine etwa acht Kilometer lange Havel und eine etwa vier Kilometer lange Spreehaltung Zustandig fur Betrieb und Unterhaltung ist das Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Spree Havel GeschichteGegen Mitte des 19 Jahrhunderts wurde als Folge des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Region eine direkte Wasserstrassenverbindung zwischen den damals noch eigenstandigen Stadten Berlin und Spandau immer dringender Verschiedene Grunde wie die zum einen schwierige Schifffahrt auf der unregulierten Unterspree bevor das Wehr und die ersten beiden Schleusenkammern der Schleuse Charlottenburg gebaut wurden und der Wunsch nach einer Verkurzung des Fahrweges zum Finowkanal und zur Oder fuhrten zwischen 1847 und 1859 zum Bau der damals noch Spandauer Canal genannten Wasserstrasse Der Verkehr zwischen Berlin und den ostlichen Landesteilen Preussens in Richtung Finowkanal sollte erleichtert werden Die neugeschaffene direkte Kanalverbindung verkurzte den Weg um etwa sechs Kilometer indem sie den stark gewundenen Unterlauf der Spree umging Der 12 20 km lange Schifffahrtskanal der im Wesentlichen die gleiche Querschnittsgestaltung wie der im Jahre 1850 eroffnete Landwehrkanal erhielt war fur Finowmassschiffe mit Abmassen von 40 20 m Lange 4 60 m Breite und einer Tragfahigkeit bis 170 Tonnen ausgelegt Diese Masse waren letztlich vorgegeben durch die Abmessungen der Schleusen des Finow Kanals Erste Schleuse Die erste Schleuse Plotzensee befand sich am damaligen Kilometer 7 99 52 32 27 6 N 13 19 50 2 O 52 540991 13 330623 der neugeschaffenen Wasserstrassenverbindung zwischen Spree und Havel westlich der Seestrassenbrucke ab 1859 Nordliche Seestrassenbrucke Die Schleusenkammer entstand als Schleppzugschleuse fur Finowmass mit versetzten Hauptern von 47 50 m Lange und 6 04 m Torweite Die Kammer selber war etwa zehn Meter breit sodass zwei Kahne gleichzeitig geschleust werden konnten Im Normalfall liegt der an der Staustufe der Schleuse Spandau angestaute Wasserspiegel der oberen Havelhaltung hoher als der der Spree Damals kam es bei Hochwassersituationen vor dass der Wasserstand der unregulierten Unterspree die Schleuse und das Wehr Charlottenburg gab es noch nicht hoher lag als der Havelwasserstand in der Haltung der Oberhavel Aus diesem Grund erhielt die erste Schleuse Plotzensee fur ihre Kammer bidirektionale Stemmtore doppelte Stemmtore mit entgegengesetzter Stemmung um sowohl die Havel als auch die Spreehaltung gegeneinander abwehren zu konnen Nach der Regulierung der Unterspree und dem Bau des Wehres und der Schleusen in Charlottenburg in den Jahren 1882 1885 konnte auf diese Sicherheitsmassnahme verzichtet werden sodass die entgegengesetzt wirkenden Doppeltore entfielen Neubau der Schleuse Mit koniglicher Verordnung von 1906 wurde fur die Herstellung des Grossschifffahrtsweges Berlin Stettin ein konigliches Hauptbauamt mit Sitz in Potsdam eingerichtet Der offizielle Baubeginn fur den Grossschifffahrtsweg erfolgte am 19 September 1906 mit dem ersten Spatenstich am Durchstich von Criewen nach Schwedt Neben Plotzensee und Spandau waren die dortigen Schleusenanlagen aus dem 19 Jahrhundert durch eine Doppelschleuse in Plotzensee bzw eine Einkammerschleuse in Spandau fur 600 Tonnen Schiffe zu ersetzen Ein zusatzlicher Durchstich zum Charlottenburger Verbindungskanal entstand sudlich von der Sudlichen Seestrassenbrucke uberspannt Die neue Doppelkammerschleuse Plotzensee wurde 1912 fur die Schifffahrt freigegeben Die Schleusenkammern erhielten angepasst an das Plauer Massschiff eine nutzbare Lange von 67 20 m eine Breite von 10 00 m sowie eine Drempeltiefe von 3 00 m Das Bauwerk wurde auf Holzpfahlen gegrundet Die Sohle entstand aus durchlassigem Grosspflaster Kammerwande und Schleusenhaupter wurden aus Beton erbaut und teilweise verklinkert Um das Jahr 1927 wurden die holzernen Tore durch Stahltore ersetzt Die Sudkammer der Schleusenanlage in Plotzensee ist nicht in Betrieb Stand 2024 Bilder und KartenWasserstrassen in Berlin um 1855 Lage der ersten Schleuse Plotzensee Plan des Westhafens mit neuem Stichkanal unter Sudlicher Seestrassenbrucke Geschichte der Schleuse Sudkammer links Nordkammer rechts Unterwasser westhafenseitig Stemmtor Nordkammer zum Unterwasser Klapptor Nordkammer zum Oberwasser Bidirektionales Stemmtor Beispielbild Hauptartikel Berlin Spandauer SchifffahrtskanalLiteraturWerner Natzschka Berlin und seine Wasserstrassen Duncker amp Humblot Berlin 1971 ISBN 3 428 02374 9 H J Uhlemann Berlin und die Markischen Wasserstrassen DSV Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 344 00115 9 S 115 118 138 Schriften des Vereins fur europaische Binnenschifffahrt und Wasserstrassen e V WESKA Westeuropaischer Schifffahrts und Hafenkalender Binnenschifffahrts Verlag Duisburg Ruhrort OCLC 48960431 Rudolf Schwab Wolfgang Becker Jahrbuch der Hafentechnischen Gesellschaft Zweiundvierzigster Band 1987 Springer Verlag Berlin Heidelberg 1988 ISBN 3 540 18815 0 KartenFolke Stender Redaktion Sportschifffahrtskarten Binnen 1 Nautische Veroffentlichung Verlagsgesellschaft ISBN 3 926376 10 4 W Ciesla H Czesienski W Schlomm K Senzel D Weidner Schiffahrtskarten der Binnenwasserstrassen der Deutschen Demokratischen Republik 1 10 000 Band 4 Herausgeber Wasserstrassenaufsichtsamt der DDR Berlin 1988 OCLC 830889996 WeblinksCommons Schleuse Plotzensee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schleuse Plotzensee Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Spree Havel Schleuse Plotzensee Memento vom 5 Februar 2020 im Internet Archive WSA Berlin PDF 376 kB Schleusen in Berlin Schleuse Charlottenburg ehemalige Copenicker Schleuse Schleuse Muhlendamm Schleuse Neukolln Oberschleuse Berlin Schleuse Plotzensee Schleuse Spandau ehemalige